Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Zeit zwischen Leben und Tod

Frage: Wie soll man richtig mit dem Tod eines nahstehenden Menschen umgehen? Er war unter uns, und plötzlich ist er weg.

Meine Antwort: Nichts verschwindet aus dieser Welt; wir nehmen den Menschen nur einfach nicht mehr wahr. Doch die Kräfte bleiben.

Frage: Können wir uns mit diesen Kräften verbinden?

Meine Antwort: Es ist uns Menschen nicht gegeben. Nur in dem Maße, wie wir unsere Handlungen verbessern, helfen wir den fortgegangenen Seelen, sich richtig auf die neue Bestimmung vorzubereiten. Bei der nächsten Reinkarnation in materielle Körper werden sie sich richtig verhalten und somit der Korrektur viel näher sein.

Alle Seelen müssen die  Korrektur im Laufe des Lebens erreichen. Und wenn ein Mensch stirbt, dann wird ihm im nächsten Leben diese Möglichkeit gegeben. Die Seelen durchlaufen ihre Zyklen sowohl in einem Körper, als auch außerhalb.

Frage: Wenn ich einen nahstehenden Menschen verloren habe und weiter lebe, wie kann ich am besten mit dem Verlust und dem Schmerz umgehen?

Meine Antwort: Es ist notwendig, alle Anstrengungen zu unternehmen, die Welt zu korrigieren und die Nächstenliebe zu erreichen, wie es die Tora von uns verlangt. Dann wird die Liebe alle Sünden bedecken. Und damit  können wir allen Menschen helfen, die uns nahstanden. Auf die gleiche Weise wie wir einander in diesem Leben helfen, genauso helfen unsere Seelen einander. Wir sind alle mit einander verbunden.

Frage: Aber er ist doch gestorben?

Meine Antwort: Gestorben ist nur sein Körper. Was hat der Körper damit zu tun? Unsere Seelen sind verbunden, und wir gehören alle zur Seele von Adam Harishon. Sobald wir es schaffen, einander wirklich zu fühlen, werden wir auch die verstorbenen Seelen fühlen.

Frage: Und werden wir sie erkennen können?

Meine Antwort: Ja, aber nicht so, wir wie uns es vorstellen.

Frage: Was mache ich denn mit dem Schmerz?

Meine Antwort: Am besten für das Andenken an die Verstorbenen ist es, sich zu korrigieren und zur Nächstenliebe zu gelangen. Nichts anderes wird helfen, weder Geld noch andere Kräfte oder Handlungen; nur die Güte gegenüber unseren Mitmenschen und die Absicht, sie alle zu verbinden und sogar lieben zu lernen, zählen. Man korrigiert sich selbst, um gut zu anderen sein zu können, andernfalls ist diese Hilfe egoistisch. Und dies ist nur durch das Studium der Weisheit der Kabbala möglich. Dann nehmen wir die Verstorbenen wie Kräfte wahr. Denn wir alle sind Kräfte.

Alles hängt von der Wahrnehmung der Wirklichkeit ab und wie wir einander sehen. Jetzt denken wir nur, dass wir das wahre Bild erkennen. Wir könnten die Seelen tatsächlich sehen, aber momentan leben wir im Körperlichen und darum nehmen wir den Verstorbenen nicht mehr wahr. Der Körper verschwindet, weil wir nichts anderes als Körper wahrnehmen. Die Seele ist die Kraft des Gebens und der Liebe, die im Menschen verhüllt und kaum wirksam ist, weil man sie weder realisiert hat noch sie wachsen ließ. Entwickelt man die Fähigkeit, die Seelen wahrzunehmen, wird man es erkennen!

Frage: Was muss ich tun, um mich zu entwickeln?

Meine Antwort: Entwickle deinen Wunsch zu geben und die Menschen um dich herum zu lieben. Und dann wirst du alles sehen können, was dir jetzt noch verborgen ist.

Frage: Können uns die Verstorbenen uns sehen?

Meine Antwort: Das kann man nicht erklären. Die Wahrnehmung durch die Eigenschaft des Gebens unterscheidet sich grundlegend von der Wahrnehmung durch die Eigenschaft des Empfangens. Die Tora lehrt uns den Nächsten zu lieben, denn das ist die einzige Möglichkeit für ein gutes Leben. Probiere es aus und du wirst allmählich verstehen, was zwischen Leben und Tod passiert. Es steht geschrieben: „Die Liebe bedeckt alle Sünden“. Das bedeutet, dass wir jenseits aller verdorbenen Beziehungen zu einander eine Brücke aus Liebe erbauen müssen. Dann erst werden wir zur vollkommen Wahrnehmung der Realität gelangen.

Unser Schmerz um die Verstorbenen wird verschwinden und wir werden unser Leben aus einer reiferen Perspektive betrachten. Wir werden das Leben nicht mehr nur als eine kurze Periode von 70 Jahren sehen, sondern als ewig und vollkommen. Das Beste, das man in Gedenken an die Verstorbenen machen kann, ist die Weisheit der Kabbala zu studieren. Damit können wir das Prinzip von Körper und Seele wirklich verstehen.

„Neues Leben“, Folge Nr. 726

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Ein vergänglicher Körper und eine ewige Seele

Frage: Ist die Seele mit dem Körper verbunden oder ist sie unabhängig davon?

Meine Antwort: Die Seele ist überhaupt nicht mit unserem egoistischen Körper verbunden, Gott bewahre. Wenn einem Menschen die Arme oder Beine abgetrennt werden, bleibt die Seele immer noch ein Ganzes. Der Körper kann alt werden und sterben, aber die Seele erfährt während dieses Prozesses keine Veränderungen.

Frage: Wird die Seele erneuert, wenn sie sich entwickelt?

Antwort: Die Seele wird nie erneuert, sie entwickelt sich ständig.

Frage: Hat ein kranker Mensch eine kranke Seele?

Antwort: Die Seele kann grundsätzlich nicht krank werden. Die Seele ist die Eigenschaft des Gebens, die ein Mensch erwirbt.

Frage: Kann man sagen, dass die Seele die Absicht ist, mit der ich meinen Wunsch benutze?

Antwort: Nein, die Seele ist ein Wunsch, der bereits die richtige Absicht hat.

Aus der Kabbalalektion in Russisch 12/20/15

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Eine Chance, die Welt zu einem besseren Ort zu machen

Frage: Kann ein Mensch, den ein Schicksalsschlag trifft und der dessen Ursache nicht versteht, wieder eine falsche Wahl treffen oder zwingt ihn die Führung der Korrektur dazu, sich mittels richtiger Wahl zu entwickeln?

Meine Antwort: Es gibt Menschen, welche den Sinn des Lebens finden, genau wie Sie, als Sie zur Weisheit der Kabbala gebracht wurden. Und es gibt Solche, welche nicht die Weisheit der Kabbala nicht finden, obwohl sie dadurch mehr leiden als andere. Es hängt von der Wurzel der Seele eines Menschen ab. Es ist unmöglich, Menschen miteinander zu vergleichen. Es gibt solche, die leiden und solche, die es nicht tun und sogar das Leben genießen.

Wir wissen nicht, warum etwas in der Welt passiert. Man kann nicht alle, ohne zu wissen wie die Dinge ablaufen, vom gleichen Standpunkt aus betrachten und behaupten, dass die Welt richtig oder falsch ist. Man kann nur von sich selbst sprechen. Man kann im Leben die Chance erhalten, sich und die Welt glücklicher zu machen. Man erhält eine Belohnung und einen Preis, die Kenntnis der höheren Welt der Unendlichkeit. Man ist dafür geeignet, wenn es die Wurzel der Seele ist, später wird man erkennen, warum es so ist und warum es einem selbst und nicht den anderen 8 Milliarden Menschen gegeben wurde. Es ist kein besonderes Privileg, es ist einfach nur die richtige Zeit gekommen, wenn eine Seele geboren wird und diese Mission erfüllt; das ist der Grund warum man hier ist.

Man kann sich nicht mit anderen vergleichen. Man kann nicht wissen, was mit den anderen Seelen geschieht, welchen Stufen sie angehören, wo sie in dem allgemeinem spirituellen System sind – darüber gibt es keinen Anhaltspunkt.

Durch deine Selbsterfüllung wirst du alles entdecken.

Von der russischen Kabbala-Lektion 08/11/15

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Das Leben der Seele

Frage: Was geschieht, wenn ein Kabbalist eine Seele erwirbt und er mit der Korrektur seiner Verlangen beginnt, sein  Körper jedoch an einem bestimmten Punkt stirbt?

Antwort: Alles hat seinen Grund; alles geschieht in Übereinstimmung mit einem System, in dem nichts zufällig ist. Alles geschieht in einem bestimmten Moment, welcher mit dem allgemeinem, vorherbestimmten Plan, der alle Seelen, alle Körper, alle Zeit, das gesamte System der Korrektur, das während der Körper einer bestimmten Person stirbt, übereinstimmt.

Frage: Setzt er seine Korrektur von dort, wo es endet fort, oder muss er mit allem von Neuem beginnen?

Antwort: Seine Korrektur ist bereits in dem allgemeinem System miteingeschlossen, folglich setzt es sich fort und endet nicht; von der nächsten Stufe, welche sicherlich höher als die vorherige sein wird. Das System setzt seinen Gang fort und er ist darin eingeschlossen.

Frage: Die Seele braucht einen Körper oder ist es auch möglich, sich ohne einen materiellen Körper zu korrigieren?

Antwort: Es gibt Fälle, in welchen die Seele absichtlich um ihretwillen in einen Körper gekleidet wird, jedoch meistens für andere. Diese Menschen kommen nicht in die Welt, weil sie es brauchen, sondern weil andere sie brauchen. Alles in allem steigt die Seele nicht in ihrem materiellen Körper von einer Stufe zur weiteren Stufe in die nächste Welt auf.

Aus der russischen Kabbalalektion, 11/01/15

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Woran erinnert sich die Seele?

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Frage: Warum erinnert sich die Seele nicht an die vorigen Leben?

Antwort: Weil sie nichts mit dem physischen Leben zu tun hat. Die Seele ist das, was wir in andere investieren, wenn wir uns mit ihnen auseinandersetzen und unser ewiges Sein durch sie spüren – in dieser Welt, in diesem Leben un din diesem Körper. Die Struktur der Seele besteht aus Zehn Sefirot. Wir müssen lernen, wie wir uns zusammentun und diesem System Leben einhauchen können, damit alle Seelenteile einander ergänzen. Wenn sich z.B. zehn Leute versammeln und in eine solche Beziehung eintreten wollen, können sie miteinander verschmelzen und jeder kann aus sich heraus gehen und muss kein kleiner Egoist bleiben. Wenn jeder dazu bereit ist, entsteht ein Netzwerk aus Verbindungen unter uns und wir empfinden uns mitten drin.

Dies ist das Gefühl des Überschreiten des Machsom (Grenze). In mir bin ich ein Egoist, doch wenn ich mich in die anderen begebe, bin ich ein Altruist. Und dann wird das allgemeine Verlangen und die Absicht, die wir in uns erschaffen, als Seele bezeichnet. Das Netzwerk der gegenseitigen Beziehungen mit der Eigenschaft des Lebens wird als „Kli der Seele“ bezeichnet. Und die besondere Form des Höheren Lichtes, die sich darin enthüllt, nennt man Schöpfer.

Aus den Kabbalah Unterrichten in Russisch 11/1/15

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600000 Seelen

Aus dem Buch „ Früchte der Wahrheit. Die Gespräche“

Es wurde gesagt, dass es 600000 Seelen gibt und jede Seele sich auf viele Funken geteilt hat. Wie soll man das verstehen? Das Spirituelle teilt sich nicht und es wurde ursprünglich nur eine Seele erschaffen – Adam haRishon. In Wirklichkeit gibt es nichts in der Welt außer einer einzigen Seel, wie es in „Bereshit“ gesagt wurde: „Und atmete in seine Nasenlöcher den Atem des Lebens ein“. Und dieselbe Seele befindet sich in jedem der Söhne Israels – in jedem vollkommen, als ob sie in Adam haRishon wäre. In 600000 Teile und jede Menge spirituellen Funken teilt sich die Seele mithilfe des Egoismus des Menschen. Am Anfang stößt der egoistische Körper das Licht der Seele ab und entfernt es von sich. Aber wenn es mithilfe der Kabbala der Körper korrigiert wird, fängt in dem Maß der Korrektur in ihm die gemeinsame Seele an zu leuchten.

Deswegen gibt es bezüglich der materiellen Körper zwei Zustände: Der Mensch fühlt seine eigene Seele und versteht nicht, dass diese die gemeinsame Seele für ganz Israel ist. Das ist eigentlich die große Untugend, die zur Trennung führt. In Wirklichkeit scheint ihm die gemeinsame Seele noch nicht in ihrer ganzen Kraft, sondern nur im Maß seiner Korrektur und Verbindung mit den Seelen. Und das ist das Zeichen der vollen Korrektur, wenn der Mensch fühlt, dass seine Seele sich in ganz Israel befindet. Deswegen fühlt er sich nicht mehr abgetrennt von den anderen, da sie voneinander abhängig sind. Dann wird er vollkommen, ohne jeglichen Mangel, und es scheint in ihm die Seele in voller Kraft wie in Adam HaRischon, wie gesagt wurde: „Der, in den Er den Atmen einatmete.“

Daraus ergeben sich drei Perioden des spirituellen Wachstums des Menschen: Der Funken der Seele, der entflammt oder erlischt. Darauf weist „ist erlaubt und verboten“ hin. Die einzelne Seele – wo man sich wie ein Teil der 600000 Seelen fühlt (ein Teil der gemeinsamen Seele), die für immer bei einem bleibt, aber noch nicht von seiner Untugend befreit ist. D. h. der Körper ist nicht in der Lage, die allgemeine Seele anzunehmen und fühlt sich abgetrennt, was in ihm die größten Leiden der Liebe erzeugt. Und danach nähert er sich der Vollkommenheit an, d.h. dem Geheimnis der gemeinsamen Seele, weil sein Körper (egoistisches Verlangen) sich voll korrigiert hat und nicht mehr als Maß der Beschränkung und der Abgrenzung dient und ihm erlaubt, mit dem Volk Israel zu verschmelzen. Es wurde gesagt: „und auch wenn ein Mensch zur völligen Rückkehr zum Schöpfer kommt,    kommt sofort der König Mashiach.“

Und es wird mit den Worten erklärt: „Moses allein gleicht den 600000 Seelen“. Und es ist so, als gäbe es zweimal 600000 Seelen: die Seele Moses’ und die Seele Israel? Es gibt aber in Wirklichkeit nichts außer einer eintigen Seele, wie es sich im Maß der Klärung der einzelnen Seele, die sich von ihrem Schmutz reinigt, rausstellt. Da man die Seelen nicht vorbereiten kann besteht eine Anziehung von Azilut. Denn das Geistige ist nicht teilbar, und dann „wird der Schöpfer über die ganze Welt herrschen“. Aber wenn nur eine einzelne Seele unkorrigiert bleibt, fehlt ihr das Licht aller Seelen Israels. Und auch zieht jede Seele mit ihrer Korrektur das ganze Licht der gemeinsamen Seele an, und damit erzeugt sie die Korrektur allen Seelen der Generation. Und so sind alle Seelen voneinander abhängig, wie gesagt wurde: „Wurde er würdig, dass Shechina in ihn eintrat – nur seine Generation war noch nicht dafür bereit.“ (Sanhedrin 11)

Jede Seele unternimmt Anstrengungen, nachdem sie korrigiert wurde, damit sie ihre Generation erheben kann; und sie bittet für letztere, bis sie diese bis auf ihr spirituelles Niveau erhebt. Und da verbirgt sich der Sinn des Gesagten: „Moses ist gleich 600000 Seelen.“ Weil er der Anführer für sie war, hatte er die Heiligkeit erlangt, die für die ganze damalige Generation vorausbestimmt war, und verstehe das. Und tatsächlich befindet sich in jedem einzelnen das Ganze, weil letztendlich verbinden sich alle Seelen zu Einer und kehren zu ihren spirituellen Wurzeln zurück. Und deswegen durchläuft jede einzelne Seele die gleichen hervorragenden Wunder und Abenteuer, die diese Welt innerhalb der 6000 Jahre durchgelaufen ist. Und eine gute Seele absorbiert in sich alle Eigenschaften der Heiligkeit, die vor ihr da sind und nach ihr da sein werden, die schlechte Seele aber umgekehrt.

Diese sind die Generationen, welche alle ihrem eigenen Richter und dessen Vernunft gehorchen. Diese Vernunft kommt von der Heiligkeit dieser Zeit. Deswegen ist jede Seele bereit, in sich die Seele Moses’ zu empfangen, die Seele Aarons, Shmuels, Davids und Shlomos, als ob sie die Zeiten durchliefe. Bei der Befreiung aus Ägypten und bei der Überreichung der Tora erwacht in ihm die Seele Moses’, des treuen Führers. Und in der sieben Jahren der Eroberung des Landes Israels —  die Seele des Jehoshuas Ben Nun. Und bei der Erschaffung des Tempels – die Seele des Königs Shlomo.

Es sind keine einzelnen Seelen gemeint, sondern die Gesamtheit der Seelen, weil es eine Regel gibt — dass das Spirituelle unzertrennbar ist. Und sobald der Mensch der Seele würdig wird, erlangt er die Seele Israels entsprechend seinem Platz und dem Grad der Korrektur. Und wenn dieses Wunder geschieht, erlangt er das ganze Licht der Enthüllung der Seele und deswegen wird er nach dem Namen des Entdeckers dieser Enthüllung genannt. Es wurde gesagt: „Ganz Israel – das sind die Söhne des Königs.“ Und „jeder aus Israel ist würdig, das Königreich zu erben“ (Jerusalem Talmud). Und darin ist das größte Geheimnis verborgen.

Denn in allen vorherigen Generationen wurde erst die Vorbereitung für das Königreich durchgeführt, weil besondere Kelim gebraucht wurden, damit sie in sich ihre Richter einschließen könnten – solche wie die Seele Moses’, Shmuels und der anderen.  Aber das Erreichen des Endziels ist von dem ganzen Volk Israel abhängig. Weil solange das winzigste Teilchen von dem kleinstem Funken fehlt, kann sich die endgültige Absicht nicht offenbaren. Und deswegen ist jeder aus dem Volk Israel des Königreiches würdig, weil aus dieser wahrhaften Sicht alle gleich sind und es keine besondere Kelim für das Erlangen der Vollkommenheit gibt, sondern jeder, der sich korrigiert und seine Seele reinigt, wird würdig, Malchut (das Königreich des Schöpfers) der Welt zu enthüllen und König David heißen. Und darüber wurde gesagt: „David, der König Israels – lebt und existiert!“ weil er nicht gestorben ist und sein Kli sich in jeder Seele Israels befindet. Wogegen die Seele Moses’ nur in den Kabbalisten der Generation existiert und auch in den Propheten und in den Hohepriester. Und deswegen wurde es gesagt: „Jeder aus Israel ist würdig, das Königreich des Königs zu erben“ und nimmt die Schulden von vielen Menschen.

„Und es vermehrt sich die Dreistigkeit vor dem Kommen Mashiachs“ und „es werden sich die Menschen gegenseitig unterdrücken —  und jeder seinen Nächsten, und es wird sich der Jungspund frech zum Greis benehmen und der Widerling zum ehrenwerten Menschen.“ (Prophet Ieshajagu). D.h. dass der Jungspund und der Widerling werden tapfer kämpfen in ihren Seelen, mit dem Ziel „Sein Reich über die Welt zu erschaffen“, als wären sie die Weisen und ehrenwerte Menschen der Generation. Der Widerling ist derjenige, der die niedrige und kleinste Seele entsprechend seiner Wurzel besitzt. Wenn er aber sein Herz zum Geben wendet und seine Taten auf würdige Weise korrigiert, zieht er zur seiner Seele die ganze Seele des heiligen Volkes, mit allen den Wundern, die das Volk bis zu heutigem Tag erlangt hat, weil all das nicht mehr als die Vorbereitung zum Erlangen dieser Vollkommenheit war.

Und deswegen ist die einzelne Seele verpflichtet, alles zu erfahren und ihre Welt zu erlangen und mithilfe der Kraft dieser Generation Keter von Malchut anzuziehen – die Krone des Königreiches des Schöpfers, in der sich alles verbirgt. Wie gesagt wurde: „Alles ist nötig, damit man der Sünde gegenübersteht, und diese Pflicht liegt auf jeder einzelnen Seele“. (Talmud, Bracht) Und darüber wurde gesagt: “Und wenn ein Mensch sich der völligem Rückkehr zum Schöpfer nähert, kommt sofort der König Maschiach.“ Das bedeutet, dass wenn ein Mensch in der Generation die gemeinsame Seele erreicht hat, kann er die ganze Generation korrigieren. Weil jeder, der sein Pflicht erfüllt hat, das Vergehen der Generation aufhebt und sein Gebet vermehren kann, bis er die Befreiung für die ganze Generation erlangt.

Anders war es aber in allen anderen Befreiungen, die nur als Vorbereitung dienten und sich nicht auf jede einzelne Seele bezogen. Z.B. das Schenken der Tora bezog sich genau auf die Generation der Wüste und ihres Führers Moses, und alle andere Generationen, die reiner sein könnten, haben dieses Licht nicht angezogen wie kein anderer Mensch außer Moses, weil eine von dem anderen abhängig ist. Aber die Kraft des Mashiachs ist für jede Generation bereit und deswegen ist sie auch für jede einzelne Seele vorbereitet, damit sie das Licht des Mashiachs anziehen kann und dazu ist jeder verpflichtet. Und der Sinn der Sache liegt darin, dass das Licht des Mashiachs zu der allgemeinen Korrektur gehört und für ihn sind alle Kelim gleich, weil sie sich nur in ihren Kelim ChaBaD unterscheiden (Chochma, Bina, Daat), ihrem Grad.

Die Korrektur der gemeinsamen Seele

Buch Numeri (17:24 – 17:26): „Da nahm Mose alle Stäbe von ihrem Platz vor dem Herrn weg und brachte sie zu den Israeliten hinaus. Als sie die Stäbe betrachteten, nahm jeder den seinen. Darauf sagte der Herr zu Mose: Trag den Stab Aarons zurück vor die Bundesurkunde! Dort soll er aufbewahrt werden als ein Zeichen für alle Aufsässigen. Mach mir auf diese Weise ihrem Murren ein Ende, dann werden sie nicht sterben. Mose tat genau so, wie es ihm der Herr befohlen hatte. So machte er es.“

Das Betrachten des Stabes ist die Adaptation an die Eigenschaften der gemeinsamen Seele, ohne die wir nicht weiter kommen. Die spirituelle Bewegung basiert am Anfang auf der Analyse des Geschehnisses und danach auf dessen richtiger Verwirklichung. Deswegen wird gesagt: haben betrachtet, haben genommen, sind einverstanden und gehen weiter.

Buch Numeri (17:27 – 17:28): „Die Israeliten aber sagten zu Mose: Sieh her, wir kommen um, wir gehen zugrunde, alle gehen wir noch zugrunde. Jeder, der zu nahe an die Wohnstätte des Herrn kommt, stirbt. Sollen wir denn alle umkommen?“

Es ist so, dass der Mensch nicht sieht, wie sich diese Verlangen im korrigierten Zustand zeigen. Denn momentan erscheinen sie in einem umgekehrten Zustand, der Verbindung entgegengesetzt. Wir verstehen nicht, dass keine der in uns existierenden Verlangen und Eigenschaften umsonst erschaffen wurden. Alle werden korrigiert; das Problem liegt nur in der Reihenfolge. Deswegen sollte man erkunden, in welcher Reihenfolge alles erschaffen wurde und wieso es so kompliziert ist.

Es ist nicht wichtig, ob „heute du und morgen ich“, sondern die Reihenfolge des allgemeinen Netzwerks, der Aufbau der gemeinsamen Seele, wie wir alle miteinander verbunden sind. Das erweckt in uns eine Empfindung darüber, dass wir uns in einer Verbindung befinden, die wir langsam zu verstehen beginnen. Wir können das Netzwerk beeinflussen und sehen, wie es sich ändert.

Die Fragen ‚wer bin ich’, ‚wer bist du’, dann er u.s.w. ist die Reihenfolge. So klären wir die wichtigste Absicht des Schöpfers, die Grundlage der Erkenntnis der höhere Welt und nicht die persönliche Korrektur eines kleinen Teils, Verlangens oder Eigenschaft, sondern deren Wechselbeziehung. Deswegen ist alles so kompliziert.

Millionen von Teilen bilden eine Anlage: Kondensator, Widerstände, Transistoren u.s.w. Aber wie werden diese Teile zu einer auf Dauer funktionierenden Kraftmaschine? Durch eine richtig funktionierende Verbindung! Das gleich gilt für die Menschen – nur durch finktionierende Beziehungen zwischen ihnen entsteht Erkenntnis und Kraft. Was bedeutet: „Korrigiere mich!“? Kläre, wo dein Platz im allgemeinen System ist, damit du erkennen kannst, wie du sein sollst, um dich mit anderen zu verbinden.

Die Korrektur kann nicht auf einen Menschen oder eine Eigenschaft begrenzt sein, weil er aufgrund seiner integralen Zusammenarbeit mit allen in der allgemeinen Seele verbunden ist.

Aus der Vielfalt, die sich nach der Zersplitterung der allgemeinen Seele ergab, werden jetzt die nötigen Teile auserwählt: Die einen rücken zur Seite, die anderen nach vorne, ein anderer Teil nach hinten u.s.w. So wird langsam die Seele gebildet: Eine enorme Zahl an Verlangen, Eigenschaften, Absichten.

Aus dem TV Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“, 27.05.2015

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In Harmonie zwischen Gut und Böse

Frage: Alle  kennen solche Gegensätze wie „Licht und Dunkelheit“, „Liebe und Hass“ und andere Thesen des menschlichen Daseins. Sind diese Plus-Minus notwendig?

Antwort: Wir existieren nur im Minus, nur in der negativen Kraft, wie gesagt wird: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen und ich habe die Tora gegeben, für seine Korrektur.“ Die Tora ist das spezielle Licht, das dem Ego entgegengesetzt ist. Wir können es anziehen und mit seiner Hilfe den Egoismus ausgleichen. Bedauerlicherweise machen wir das nicht. Deswegen funktioniert unsere Welt nur unter dem Einfluss der negativen egoistischen Kraft. Wir sollte unsere Natur ergänzen, indem wir die zweite Kraft enthüllen: die positive Kraft der Natur, die in unserer Welt nicht existiert.

Unsere Welt strebt  nur mit der Kraft des Egoismus vorwärts. Wir sollen aber zusätzlich zu dieser Kraft mithilfe der Kabbalah noch die ausgleichende positive Kraft anziehen. Und dann, im Gleichgewicht und in Harmonie zwischen den beiden Kräften beginnen, wir die höhere Welt wahrzunehmen; mit anderen Worten die nächste Stufe der Kenntnis, des Seins.

So gehen wir in den Zustand über, der mit unserem Körper nichts zu tun hat. Das heißt „in der Seele zu existieren“. Und der Körper ist lediglich Existenz in unserer egoistischen Eigenschaft.

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Betäubt durch den Egoismus

Die ganze Welt – das ist mein Gefäß. In der Welt wurde nur ein Mensch erschaffen. Es ist ein Paradox, das auch in der Quantenphysik bekannt ist. Unsere Wahrnehmung der Welt kann sich in einem Moment verändern und völlig anders erscheinen, so wie in den Quantenüberlagerungen.

Es gibt keinen Widerspruch zwischen der Tatsache, dass ich in der Welt alleine existiere und alle Teile der ganzen Welt als meine eigenen betrachte. Es scheint wegen einem psychologischen Effekt so zu sein, dass sich all diese Teile außerhalb von mir befinden.

Als hätte ich eine Betäubungsspritze ins Bein bekommen, welches ich anschließend nicht mehr als einen Teil meines Körpers spüre. Es kann jetzt jemand mit einer Säge kommen und mir dieses Bein absägen, ohne das ich darauf reagiere, denn ich empfinde keinen Schmerz. Ich bin wie benebelt, ich spüre nicht, dass es zu mir gehört.

Unter so einer Narkose befinden wir uns in Bezug auf die ganze Welt. Die unbelebte Natur, Pflanzen, Tiere und Menschen – das sind alles Teile meines Gefäßes, sie gehören zu mir, zu meinem Verlangen zu empfangen. Ich bin in Malchut der Unendlichkeit, die ganze Schöpfung und damit die ganze Welt, die für meinen Nutzen erschaffen ist. Meine Selbstsucht trennt mich von der Welt und zeigt alles außerhalb, und das nicht zu mir gehörende.

Der Egoismus arbeitet als Narkosemittel, der mich von allen Organen trennt und mich nur einen sehr kleinen Teil des gesamten Universums wahrnehmen lässt. Ich muss mit der Korrektur meines Egoismus  beginnen, um mit Hilfe des umgebenden Lichts alle Teile, die scheinbar abgeschnitten und entfernt waren, wieder zu verbinden, als wären sie meine eigenen.

Genau das versuchen wir in der Gruppe zu machen: uns anzunähern, wie ein Mensch mit einem Herzen zu sein und die Realität als ein Ganzes zu sehen. Wir sind selbst bemüht, dahin zu kommen, ohne abzuwarten, dass die Krise uns vorantreibt, wie den Rest der Welt, der gezwungen wird, die gesamte Wirklichkeit aus Hilflosigkeit, als ein ganzes System anzunehmen.

Ich habe die Möglichkeit, ohne auf die Krise und durch Leiden, die mich vorantreiben, zu warten, mich mit dem Argument, dass die ganze Wirklichkeit mir gehört, zu überzeugen.

Wenn ich den Rat von Kabbalisten annehme und beginne, mich dem ganzen Universum zu nähern, alle seine Teile wie: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich, als meine eigenen Teile ansehe, dann erhalte ich zusätzlich riesige Verlangen. Sie erlauben mir, die Wirklichkeit nicht nur durch meinen persönlichen, winzigen Bruchteil zu sehen, sondern durch alle Teile – durch die unbelebte Natur, Pflanzen, Tiere, Menschen, somit erhebe ich mich über den Egoismus. So baue ich eine Brücke über all den Hass, wie es geschrieben steht: „Die Liebe deckt alle Sünden zu.“ [136111]

Auszug aus dem Unterricht, 28/05/14

Du bist der einzige Verantwortliche für alles

Frage: Warum heißt es, dass das ganze Volk Israels für einander verantwortlich ist?

Antwort: Wenn ich der einzige Mensch in der Welt bin, der den Zustand unseres allgemeinen Gefäßes bestimmt, dann ist es klar, dass alles nur von mir abhängt.

Frage: Aber ich bin doch nicht alleine in diesem System? Andere beeinflussen es doch auch, wie Beilspielweise die Gesellschaft!

Antwort: Auch die Gesellschaft hängt von mir ab, alles hängt nur von mir ab. Alle sieben Milliarden Menschen befinden sich in einem konstanten Zustand und nur ich ändere mich und bestimme alles. Ich allein trage für sie die Verantwortung und kann freie Handlungen setzen, und sie tun nichts.

Ich spreche mit dem Schöpfer und bin für sie vor Ihm verantwortlich , im Guten, wie im Schlechten! Wenn Er etwas an ihnen zu beanstanden hat, soll Er mit mir sprechen. Das nennt man Bürgschaft.

Bürgschaft bedeutet, dass ich der Garant für alle anderen bin. Sie haben keine Verantwortung – ich „zahle“ für alles.

Beginne, von diesem Gesichtspunkt aus zu denken und halte diese Sichtweise für keine Phantasie. Es funktioniert wirklich so. Du bist tatsächlich für alle verantwortlich.

Wenn du die Nachrichten hörst oder siehst, was sich auf den Straßen alles abspielt, wenn du die Klagen der Freunde hörst, die keine spirituelle Stufe erreichen, um sich korrigieren und sich untereinander  verbinden zu können, dann wisse sofort, dass alles nur in deinen Händen ist. Du bist für alles verantwortlich.

Du erschaffst alles Gute und Böse, sowohl im materiellen, als auch im spirituellen Leben. Die anderen sind nicht verantwortlich dafür, was sie tun. Sie sind passiveTeilnehmer. Sie entscheiden nichts, und nur du kannst bestimmen, wie sich der Schöpfer zu ihnen verhalten wird. Es widerfahren ihnen  Hurrikans, Tsunamis, Kriege, und Elend, und wer ist daran schuld? Du!

Das ganze Volk Israels ist für einander verantwortlich,  jedoch ist  jeder für seine Eigenschaften und das, was dadurch in der Welt  passiert, verantwortlich. Jeder ist für das Wohlergehen der Gesellschaft und der Welt verantwortlich.

Sage nicht, dass du von anderen abhängst. Du  musst den Zustand erlangen, dass sich die ganze Welt im absolut guten Zustand befindet. [136078]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Gabe der Tora“, 27/05/14