Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Sicht der Kabbala auf die Bildung

Kommentar: Die Kabbala betrachtet den Menschen und seine Erziehung nur im Hinblick auf den Zweck der Schöpfung.

Wir existieren, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen, und es liegt nicht in unserem Leben, sondern in dem, was wir in der ganzen Natur offenbaren, die der Schöpfer genannt wird. In der Kabbala ist das Konzept der „Natur“ gleichbedeutend mit dem Konzept des „Schöpfers“.

Wenn wir die Verbindung mit der gesamten Natur erreichen, nicht nur mit dem, was wir jetzt in unserer kleinen Welt sehen und beobachten, sondern mit ihrer Ganzheit, beginnen wir zu fühlen, dass wir ewig und in Vollkommenheit existieren. Das ist die Ebene, die der Mensch in diesem Leben erreichen muss. Dies ist der einzige Zweck unserer Existenz.

Und das ist nicht das, was unsere Bildung einem Menschen vermittelt. Wir bringen ihm das bei, was ein Tier seinen Jungen beibringt: zu überleben, eine Familie zu gründen und Nachkommen zu zeugen. Auf diese Weise haben wir unser Leben schon seit Generationen auf der tierischen Ebene gestaltet.

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Keine Angst, der Schöpfer wird uns nach vorne ziehen

Der Schöpfer hat sich selbst im Inneren des schwarzen Punktes eingeschränkt, um Platz für uns zu schaffen. Und dieser leere Raum hat sich mit dem Anti-Schöpfer gefüllt, dem Mangel an Licht, den wir als egoistische Kraft offenbaren.

Der Schöpfer dreht sich wie ein Kleid um, und zeigt uns seine Kehrseite. Und wenn wir diese Kehrseite der höheren Kraft spüren, nennen wir sie „Dunkelheit“, „der böse Feind“, geben ihr alle möglichen negativen Beinamen auf der unbelebten, pflanzlichen, belebten und menschlichen Ebene.

Das heißt, jedem guten Zustand auf der spirituellen Stufenleiter steht ein schlechter Zustand gegenüber. Und durch den Kontrast zwischen diesen beiden Zuständen haben wir die Möglichkeit, einen Sinn zu entwickeln und den Vorteil des Lichts gegenüber der Dunkelheit zu erkennen.

Alles offenbart sich nur durch sein Gegenteil. Daher bleibt uns nichts weiter übrig als diesem Weg zu folgen, und wir sollten keine Angst vor negativen Zuständen haben. Jedes Mal, wenn wir fallen, müssen wir verstehen, dass uns eine stärkere Verbindung zwischen uns fehlt. Und der Schöpfer, der sich in dieser Verbindung versteckt, wird uns nach vorne ziehen.

Mit anderen Worten, wir müssen uns jedes Mal mehr auf die Unterstützung des Schöpfers verlassen, Ihn zwischen uns setzen und sicherstellen, dass Er in all unseren Gedanken und Handlungen dabei ist. Und das wirksamste Mittel, den Schöpfer anzuziehen, ist unser Gebet.

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Aus der Lektion „Wir bitten den Schöpfer, den Raum zwischen uns zu füllen“, 03.01.2022

Wie kann die Liebe zum Nächsten zur Liebe zum Schöpfer führen?

Wir müssen uns immer daran erinnern, dass wir von einer Seele abstammen, von Adam HaRishon. Der Schöpfer schuf Adam, erfüllte ihn und organisierte alles in ihm.

Alle Vorgänge und Zustände sind in dieses Kli (Gefäß) eingebettet. Wir haben allerdings noch Informationen aus dem Zerbruch, die der Vollkommenheit und der Verbindung entgegengesetzt sind. Wir müssen vom unvollkommenen Zustand zum einem vollkommenen gelangen um den beabsichtigten Zweck zu erreichen.

Alle Daten aus den früheren Phasen sind in Adam HaRishon vorhanden; wir entdecken nichts Neues. Wie es heißt: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“. Unsere Aufgabe besteht nur darin, alles in Ordnung zu bringen, uns vorzubereiten, alle Stufen der Verbindung mit der spirituellen Welt, die sich uns offenbart, anzunehmen.

Nach dem Zerbruch wurden wir von der Nächstenliebe abgetrennt. Dies geschah absichtlich, um uns mit Licht- Dunkelheit, Hass- Liebe, Verbindung- Trennung zu konfrontieren, denn nur aus den Gegensätzen heraus sind wir in der Lage zu empfinden, was Geschöpf und Schöpfer bedeutet. Es kann keinen Schöpfer ohne Geschöpf geben.

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Zwei Tropfen, zu einem verschmolzen

Zwischen der egoistischen Liebe zu sich und der Liebe zum Schöpfer gibt es einen Zwischenzustand: Die Nächstenliebe. Aus diesem Grund hat der Schöpfer diese riesige Welt und uns erschaffen. Er hat uns in einer Gruppe, in einem Zehner versammelt, damit wir aus unseren Beziehungen zu unseren Mitmenschen lernen können, was Hass und Liebe, Einheit und Trennung, Streit und Versöhnung ist.

So bekommen wir einen Eindruck davon, was es bedeutet, sich einem Freund anzunähern und sich mit ihm zu verbinden. Wir lernen von diesem Beispiel, wie wir uns dem Schöpfer angleichen können.

Es stellt sich heraus, dass unsere ganze Welt, die Realität, in der wir leben, eine Übung, ein Kinderspiel ist. Es steht geschrieben, dass diese Welt ein Spiel ist, welches wir nutzen sollten, um uns auf eine echte Beziehung mit dem Schöpfer vorzubereiten.

Wir fangen jetzt an, unserer Beziehung zum Schöpfer ein wenig näher zu kommen und daraus erkennen wir, worauf wir in diesem Spiel achten müssen, wie wir tiefer in das Spiel zwischen uns einsteigen können, um es dann in Bezug auf den Schöpfer zu realisieren.

Zwischen uns muss eine solche Gegenseitigkeit entstehen, dass wir nicht uns selbst und den anderen spüren, sondern ein gemeinsames Gefühl der Verbundenheit entsteht. Es ist eine Verflechtung, bei der es unmöglich ist, den einen vom anderen zu unterscheiden und zu verstehen wer wo ist. Es entsteht eine gemeinsame Einheit, in der es weder Schöpfer noch Schöpfung gibt, sondern es entsteht ein Ganzes, wie bei zwei Tropfen, die zu einem Tropfen verschmelzen. Es verschwinden alle persönlichen Gefühle und Wahrnehmungen eines jeden über sich selbst und die anderen. Was bleibt, ist ein Ganzes, und das war’s.

Wir sind noch nicht in der Lage, es uns vorzustellen, denn unser ganzes Arsenal ist an Verstand und Gefühlen, auf dem Kontrast von Gegensätzen aufgebaut. Hier gibt es aber keine Gegensätze, sondern ein Verständnis der Einheit, die das Endziel der Entwicklung ist.

Aus dem Unterricht „Liebe zum Schöpfer“, 12.12.2021

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Tanz im Kreis

Wir müssen den Schöpfer in jeder Hinsicht und in jedem Moment rechtfertigen. Auf diese Weise vereinen wir zu Recht alle Teile der Schöpfung und stellen sie als Einheit dar.

Es ist unsere Aufgabe, die gesamte Realität, die wir erleben, in jedem Augenblick unseres Daseins als Teil der einen Kraft des Schöpfers zu vereinigen. Diese Realität wird mir jetzt offenbart, damit ich sie vereinheitlichen und die Kraft, die sie antreibt, in ihr offenbaren kann.

In jedem Zustand müssen wir so weit wie möglich mit uns und dem Schöpfer verbunden sein. Wenn wir auf diese Weise im Zehner arbeiten, werden wir sehen, dass es von oben angeordnet ist, als ob wir im Kreis tanzen und uns an den Händen halten würden. Jeder springt nach seinem Zustand auf und es zeigt sich, dass der eine aufspringt und der andere hinfällt.

Da wir es zusammen machen, fügt sich alles zu einer gemeinsamen Handlung und all die eigenen Höhen und Tiefen summieren sich zu einem Tanz, zu einer einzigen Beziehung mit dem Schöpfer. Das ist es, was wir in unserem inneren Tanz, in unserer inneren Verbindung tun müssen.

Aus dem Unterricht „Liebe zum Schöpfer“ 12.12.2021

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Zwei Ebenen der Propheten


Ein Prophet ist ein Mensch, der mit dem Schöpfer in Verbindung steht.

Daher hat der Prophet mehrere Funktionen, Aufgaben und Handlungen. Einerseits ist er wie ein Mittler zwischen den Menschen und dem Schöpfer, er ist ein aktiv handelnder Vermittler, er ist kein Philosoph oder einfach klug. Er spricht mit dem Schöpfer oder hört ihn zumindest.

Es gibt zwei Ebenen der Propheten: „Ich hörte“ und „Ich sah“. Man nennt es „ich hörte“, wenn der Mensch sich auf der Ebene von Bina befindet, „ich sah“ bedeutet, dass er auf der Ebene von Chochma ist. Und beide Ebenen zusammen erheben ihn auf die Ebene von Keter.

Im Menschen gibt es Wünsche, die er mit dem Wunsch der höheren Kraft zur Übereinstimmung bringen muss. Das bedeutet, dass es Gegenseitigkeit, Gleichheit der Form und Verständnis geben sollte. Und daraus entsteht ein Zwiegespräch zwischen dem Propheten und dem Schöpfer.

Jeder Mensch ist fähig, eine solche Ebene zu erlangen, die ihm ermöglicht, zu verstehen und zu fühlen, auf welche Weise er mit dem einen oder anderen Propheten verbunden sein kann, aber es ist nicht einfach, das zu erreichen.

Aus der Fernsehsendung „Geheimnisse des ewigen Buches“,

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Über sich lernen

Frage: Angenommen, ein Mensch beginnt mit dem Lesen des Buches „Die Propheten“. Wie liest es ein Kabbalist oder jemand, der in eine andere Dimension entkommen will?

Antwort: Ein Kabbalist liest in kleinen Portionen, denn es ist nicht zum Verschlingen, sonst wäre es als würde man Belletristik lesen.

Um einen kabbalistischen Text zu lesen, muss man sich in ihn vertiefen, über ihn nachdenken, sich in einen bestimmten Zustand versetzen. Es bedarf einer Art kabbalistischer Meditation.

Ein Kabbalist ist jemand, der Bücher mit einem Stift und einem Notizblock studiert. Kurz gesagt, es ist nicht das Lesen, sondern das Studieren. „Die Propheten“ ist kein einfaches Buch. Es ist schwer zu vermitteln, wie ein Kabbalist es liest.

Es ist eine Studie über sich selbst durch andere Charaktere, d.h. Menschen, die in unserer Welt existierten und den Schöpfer verstanden haben. Sie handelten nur zu dem Zweck, sich Ihm zu nähern, Ihn positiv zu beeinflussen, damit der Schöpfer sich ihnen annähert und ihnen die Möglichkeit gibt, die Welt durch sie positiv zu beeinflussen.

Aus dem Fernsehprogramm „ Die Geheimnisse des ewigen Buches“ 13.09.21

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Ein Weg von tausenden Jahren

Frage: Der Schöpfer schuf den Wunsch zu empfangen, Er gab uns die Freiheit der Wahl, damit wir unsere Gegensätzlichkeit zu Seiner Eigenschaft des Gebens  erkennen. Wir sollen zur Erkenntnis kommen, Ihn zu bitten, unsere Natur zu ändern.

Aber warum ist alles so verwirrend? Warum sind Hunderttausende von Jahren der menschlichen Entwicklung vergangen und niemand weiß etwas davon?

Antwort: Es ist unser Egoismus, der uns verwirrt. Es wird gesagt, der Schöpfer hat alles geradlinig und einfach gemacht. Jedoch haben die Menschen viel zu viele verschiedene Wege gewählt und sich schließlich darin verfangen.

Doch alles dient nur dazu, damit wir uns mit uns selbst auseinandersetzen und uns endlich damit beschäftigen, was der Schöpfer mit uns tut. Wir sollten verstehen, auf welche Weise wir uns der Gleichheit der Form mit Ihm annähern können.

Frage: Dauert das Hunderttausende von Jahren?

Antwort: Wir sprechen hier nicht von Hunderttausenden von Jahren. Es verging nicht so viel Zeit für die Entwicklung des Menschen. Aus Atomen, Molekülen, allen möglichen Zwischenzuständen und aus der tierischen Stufe heraus, hat er sich zum heutigen Menschen entwickelt. Vor einigen tausend Jahren waren die Menschen tatsächlich noch wie Tiere und wussten nicht, wofür sie leben. 

Denn erst vor fünftausend Jahren, beginnend mit Adam, dem ersten Menschen, der anfing, den Schöpfer zu begreifen, konnten die Menschen sich dessen bewusst werden. Fünftausend Jahre sind gar nicht so viel. Davor entwickelten wir Menschen uns wie alle tierischen Lebewesen, die sich nur um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse sorgten.

Daher sind fünftausend Jahre nicht viel, um sich mit sich selbst auseinander zu setzen und sich selbst zu begreifen.

Aus der TV-Sendung „Spirituelle Zustände“

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Eine universelle Methode

Frage: Warum akzeptieren Sie nur die Kabbala als das Wissen des Universums? Das Universum ist eins, der Schöpfer ist eins. Warum sind Sie so kategorisch?

Antwort: Je mehr man die Kabbala studiert, desto mehr erkennt man, dass sie alle anderen Methoden einschließt. Sie lehnt nichts ab, sondern erklärt, wie die Menschheit sie auf den verschiedenen Stufen ihrer Entwicklung durchläuft.

Sie alle finden statt, bis der Mensch in einen Zustand kommt, in dem er das umfassende Bild des Universums, der Welt, der Menschheit und der Entwicklung über seinen Egoismus hinaus aufnehmen kann und dann zur Kabbala kommt.

Das ist der Grund, warum die Kabbala bis zu unserer Zeit verborgen war. Erst jetzt entwickelt sie sich allmählich. Die Menschheit soll als Ergebnis ihrer Suche von vielen verschiedenen anderen persönlichen Methoden, die sie innerhalb des Egoismus studiert hat, zu der Schlussfolgerung kommen, dass es im Egoismus nichts zu suchen gibt. Man muss dort rauskommen und sich über ihn erheben.

Nachdem ich alle diese Stadien durchlaufen und studiert habe, sehe ich die Wurzeln aller möglichen Methoden und Theorien und unterrichte deshalb nur die Kabbala. Ich bestehe darauf, dass sie das universelle System ist, um den Menschen in dieser Welt zu verändern und ihn auf die höchste Stufe zu erheben.

Es gibt zwei Kräfte in der Natur: Empfangen und Geben. Die Kabbala befasst sich damit, dass der Mensch, der mit dem Egoismus arbeitet, sich über die Kraft des Empfangens erheben und die nächste Stufe der Natur, die Kraft des Gebens erreichen kann.

Aus einem Videokonferenzgespräch von MAK

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Wo ist Gott?

Wo ist Gott? Wo immer man ihn hereinlässt. (Menachem Mendel von Kotzk) 

Das ist wahr.

Frage: Lassen wir Ihn nicht herein?

Antwort: Ja: Wir weisen Ihn zurück, wir distanzieren Ihn von uns selbst. Deshalb bleiben wir innerhalb der kargen physikalischen Gesetze.

Aber wenn wir versuchen, den Schöpfer – die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Verbundenheit und der Einheit – in unsere Welt zu bringen, wenn wir diesen Kräften erlauben, auf uns zu wirken, dann offenbaren wir Ihn wirklich.

Frage: Was bedeutet es, Ihn zu offenbaren? Kann ich Ihn hören, sehen oder fühlen?

Antwort: Ja: In sich selbst. Ich spüre, wie ich nach den Gesetzen der universellen Verbindung und Liebe handle.

Frage: Bedeutet das, dass ich den Schöpfer enthülle?

Antwort: Ja.

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Aus der Sendung „Nachrichten mit Dr. Michael Laitman“ 04.10.21