Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Schöpfer'

Hinter dem Schleier der Verhüllung

Frage: Viele Dinge sind vor uns verborgen, z.B. das Potenzial des Menschen, unsere Zukunft, die göttliche Lenkung oder Lenkung der Natur usw. Was ist das Wichtigste dieser Verhüllung?

Antwort: Vor uns verborgen ist die allgemeine Kraft der Natur, die man Schöpfer nennt. Sie umfasst alles und zieht alle, die in der Natur sind – die unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Teile davon, zu einem bestimmten Ziel.

Wir würden gerne wissen, wo unser Teil liegt, was unsere Bestimmung ist, aber das können wir leider noch nicht enthüllen.

Wir enthüllen ein wenig von hier, ein wenig von dort, aber im Prinzip, je mehr wir es tun, desto eher erkennen wir das etwas sehr Großes, Gemeinsames, Ganzes vor uns verborgen ist und wir uns nicht darin befinden.

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Aus der Fernsehsendung „Vorwort zum Buch Sohar“, 21.05.2023

Der Unterschied zwischen Azmuto und Licht

Die „Lehre der Zehn Sefirot“ besagt, dass es einen Unterschied zwischen Azmuto und Licht gibt.

Azmuto ist etwas Unbegreifliches, die Wurzel der Schöpfung. Licht ist das, was von dieser Wurzel ausgeht, sich ausbreitet und weiterhin viele verschiedene Arten der Schöpfung hervorbringt.

Baal Sulam schreibt, dass sich das Licht von Azmuto gerade durch seine Form unterscheidet, da das Licht bereits eine direkte Eigenschaft der Schöpfung enthält – den Wunsch zu empfangen, in Azmuto gibt es so etwas nicht.

Frage: Kann man sagen, dass Azmuto die Essenz des Schöpfers ist? Gibt es im Schöpfer überhaupt keinen Gedanken etwas für sich zu empfangen?

Antwort: Der Schöpfer ist die Quelle von allem, was existiert. Alles ist in Ihm. Man kann nicht viel über Ihn sagen, da man nichts über Ihn weiß.

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Aus der Fernsehsendung „Die Lehren der Zehn Sefirot (TES)“, 01.01.2023

Wie kann man die Güte des Schöpfers spüren?

Kommentar: Es steht geschrieben, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut. Das ist es, was die Kabbalisten offenbart haben. Das heißt, sie wissen nicht, wer Er im Verhältnis zu anderen Schöpfungen ist. Nur sein Handeln ist in Bezug auf uns so definiert.

Antwort: Die Kabbalisten, die den Schöpfer bereits offenbart haben, beschreiben ihn als gut, der Gutes tut. Das sind die Kabbalisten. Menschen, die das zu erforschen beginnen, fühlen natürlich noch nichts und kommen allmählich in diesen Zustand auf der entgegengesetzten Seite.

Kommentar: Wir können also sagen, dass Er das Endziel, die Schöpfung auf die Stufe des Schöpfers zu bringen, gut und Gutes tuend ist. Es gibt verschiedene Situationen auf dem Weg dorthin.

Antwort: Ja, es gibt verschiedene Zustände auf dem Weg, die entgegengesetzt und manchmal unangenehm sind. Die Schöpfung muss sich zum Einen verändern, um in ihren Veränderungen zu spüren wer der Schöpfer ist. Zum Anderen, Ihn in all seinen Veränderungen und Metamorphosen zu spüren. All dies wird in der Kabbala erforscht und macht einen großen Teil der Kabbala aus.

Frage: Können wir sagen, dass der Schöpfer verborgen ist und wir ihn deshalb nicht als gut und Gutes tuend erleben können?

Antwort: Ja. Wenn wir Ihn wahrnehmen wollen – bitte – korrigiere dich von einem bösen Wesen zu einem guten Wesen. In dem Maß, wie man dem Schöpfer ähnelt, wenn man so gut wird wie Er, wird man Ihn wahrnehmen. Die Ähnlichkeit der Eigenschaften ist das Grundgesetz der Kabbala.

Kommentar: Natürlich ist es schwer, all das zu rechtfertigen, wenn man sich die Welt ansieht.

Antwort: Unmöglich! Man kann das nur in dem Maße rechtfertigen, wie man die Eigenschaft des Gebens erwirbt. Dann wird man in dieser Eigenschaft allmählich erkennen, dass der Schöpfer gut ist.

Aus einer Fernsehsendung „Die Lehren der Zehn Sefirot (TES)“

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Energie des Höheren Lichts

Wisse, dass, bevor die ausgeströmten Wesen ausgeströmt und die Geschöpfe erschaffen wurden, ein einfaches Höheres Licht die ganze Wirklichkeit erfüllte. Es ist das Licht, welches sich aus der Essenz (Azmut) des Schöpfers ausdehnt. Wisse, dass alle Namen und Bezeichnungen, die in der Weisheit der Kabbala auftauchen, sich nicht im Geringsten auf das Wesen des Schöpfers beziehen, sondern nur auf das Licht, das aus Seinem Wesen austritt.  (Baal HaSulam, Talmud Esser HaSfirot, Band. 1, Teil 1, Kapitel 1, „Einschränkung und Linie“).

Der Schöpfer ist die Quelle aller Dinge. Was von Ihm ausgeht, wird als Licht bezeichnet.

Es geht nicht um unser physisches Licht, sondern um die Emanation, die vom Schöpfer ausgeht. Wenn ein Mensch beginnt, den Einfluss des Lichts an sich zu spüren, wird er durch das auf ihn wirkende Licht nach und nach dem Schöpfer angeglichen. Das heißt, das Licht trägt eine besondere Energie, eine besondere Eigenschaft in sich und denjenigen, den es beeinflusst, verwandelt sich in eine Art Abbild des Schöpfers.

Das drückt sich in den Eigenschaften aus, die ein Mensch plötzlich zu erleben beginnt: wie er sich verändert, wie er sich seine Umgebung, unsere Welt, die Höhere Welt usw. vorstellt.

Dies sind die Eigenschaften des Gebens und der Liebe, die er durch den Einfluss des Höheren Lichts erhält.

Frage: Bedeutet das, dass er langsam beginnt, alle zu lieben?

Antwort: Ja. Er beginnt das ganze Universum um sich herum im vollen Umfang wahrzunehmen und fühlt, dass er dazugehört, da all dies von einem Licht geschaffen wurde. Ein Mensch, der das Höhere Licht erlangt, offenbart alles als ein einziges Werk des Lichts.

Seine Liebe richtet sich in erster Linie auf die Quelle des Lichts, den Schöpfer.

Frage: Wird sich in einem Mensch die Eigenschaft der Liebe zum Schöpfer offenbaren wenn er TES studiert?

Antwort: Möglicherweise. So sollte es sein, aber nicht sofort.

Aus der Fernsehsendung  „Das Studium der Zehn Sefirot“ (TES), 14.08.2022

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Wie man lernt mit dem Schöpfer zu sprechen

Kommentar: Wir können nicht mit dem Schöpfer so sprechen, wie wir mit den Menschen sprechen. Mit den Menschen haben wir ein gemeinsames Gefühl, die Fähigkeit, die Stimme des anderen zu hören. Mit dem Schöpfer müssen wir einen Kommunikationskanal finden: „Ich zu Ihm und Er zu mir“, so dass wir den Schöpfer „hören“, verstehen und fühlen können.

Die Fähigkeit, den Schöpfer zu hören, ist auf der Stufe von Bina gegeben, Bina ist das Hören. Ich werde hören, was der Schöpfer zu mir sagt.  Ich muss mit dem Schöpfer auf der Stufe von Malchut sein, die zu Bina aufsteigt. Dann werde ich zu Ihm sprechen können und Er wird mich hören. Das heißt, ich muss auf der Stufe des Gebens sein: „Ich zu Ihm und Er zu mir“.

„Ich zu Ihm“ bedeutet meine Arbeit, mein Streben, die Stufe des Gebens zu erreichen. „Schöpfer zu mir“ bedeutet, dass ich in der Lage sein muss, den Schöpfer zu mir sprechen zu hören. Es ist nicht einfach.

Der Schöpfer ist die Quelle des Lebens, das Höhere Licht aus dem alles Existierende hervorgeht, sich erfüllt und lebt. Wenn wir uns mit dem Schöpfer verbinden, gelangen wir zu einer anderen Form der Existenz als zuvor und beginnen, auf der Stufe des Gebens zu leben.

Auf der Stufe des Gebens gibt es keine Grenzen der Annäherung, der Hingabe, des Empfangens – es geschieht alles in einer anderen Dimension. So gehen wir eine neue Verbindung ein.

Wie kann man lernen, mit dem Schöpfer zu sprechen? Ich versuche mit allem was im Leben geschieht mit zu schwimmen, denn es kommt sicher vom Schöpfer. Ich möchte in jedem Augenblick meines Lebens mit Ihm verbunden sein und in dieser Verbindung spüren, wie Er mich mal in die eine, mal in die andere Richtung lenkt. Ich möchte mich an Ihn anhaften, Ihn nicht loslassen.

Mit dem Schöpfer zu verschmelzen bedeutet, Ihn in jedem Augenblick zu folgen, Ihn vor mir gehen zu lassen und damit zu riskieren, aus seinem Garten zu fallen.

Die Hauptsache ist die Verbindung mit dem Schöpfer, nicht das was ich dadurch erhalte. Selbst wenn ich die unangenehmsten Erfahrungen mache, wenn sie vom Schöpfer kommen dann wird es mir gut gehen. Das Wichtigste ist, mit Ihm in Verbindung zu bleiben. Das heißt, ich erhebe meine Verbindung mit dem Schöpfer über jede mögliche Füllung, so dass diese Verbindung mit dem Schöpfer meine Füllung wird.

Wenn der Schöpfer absolut gut ist und ich von ihm nur Gutes und Richtiges empfange, dann kann ich ihn nur um eines bitten- um meine Korrektur, damit ich nichts Schlechtes über ihn denke, sondern nur Gutes.

Aus der Lektion „Sprechen mit dem Schöpfer“

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Der Schöpfer leuchtet durch unsere Freunde

Kommentar: Kann die Liebe zum Schöpfer größer sein als die Liebe zu den Freunden? Es kann doch nicht sein, dass ich den Schöpfer besser behandle als meine Freunde. Schließlich sind meine Freunde mein spirituelles Kli, wie es heißt: „Von der Liebe zu den Geschöpfen zur Liebe zum Schöpfer“.

Wir müssen uns auf dieselbe oder noch stärkere Weise, wie wir nach dem Schöpfer streben, zuerst bemühen, uns mit den Freunden zu verbinden. In der Praxis verhält es sich meist umgekehrt. Der Mensch strebt nach dem Schöpfer, das ist sein Ziel und er sieht nicht, entsprechend seiner egoistischen Natur, die Bedeutung der Freunde im Zehner und in der Liebe zu seinem Nächsten.

Wir beginnen unsere Reise mit dem Verlangen, eine Höhere Kraft zu finden die uns lenkt. Erst allmählich entdecken wir, dass wir ein spirituelles Gefäß brauchen. Dieses Gefäß beruht auf der Liebe zu den Freunden, der Gemeinsamkeit und dem Gefühl für die Wichtigkeit der gesamten Menschheit. Es zeigt sich, dass unsere Beziehung zu unserem Nächsten für uns wichtiger wird als unsere Beziehung zum Schöpfer.

Der Schöpfer ist wichtiger, er stellt das Endziel dar, Er ist alles. Gleichzeitig wird uns die Bedeutung zu den Freunden gezeigt, denn wenn der Schöpfer uns etwas zeigt, dann durch sie. Die Freunde werden für mich immer wichtiger. Ich baue in meinem Herzen ein Bild von der Gruppe auf, in dem sie zu meinem Kli werden, in dem ich den Schöpfer und meine Beziehung zu ihm offenbare.

Auf die Frage „Kann die Liebe zum Schöpfer größer sein als die Liebe zu den Freunden“,  gibt es eine einfache Antwort: „Die Gruppe ist das, was heute für uns am wichtigsten ist, auch wenn das Endziel, der Schöpfer, immer als Leitstern vor uns steht.“ Wir können diesen Leitstern nur in einem Gefährt erreichen der „Zehner“ genannt wird.

Aus der Lektion über „Ehrfurcht“, 30.06.2022

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Verpasse kein Treffen mit dem Schöpfer

Man sollte alles tun um keine Unterrichtsstunde zu verpassen. Schließlich kommt man nicht nur zu einem Unterricht, sondern zu einer Begegnung mit dem Schöpfer, wenn man sich mit den Freunden verbindet. Selbst wenn man diese Verbindung nicht spürt, weiß der Schöpfer davon und versteht es, er sieht dich verbunden und kümmert sich um dich.

Wenn du nicht zum Unterricht gekommen bist und die Gelegenheit zur Verbindung mit der Gruppe verpasst bedeutet das, dass du die Verbindung mit dem Schöpfer vernachlässigt hast. Daher wird man das angemessene Ergebnis erhalten. Versuch, so zu arbeiten, dass du deine Freunde erweckst!

Aus einer Lektion, 04.07.2022

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Die Welt mit den Augen des Zehners sehen

Frage: Was bedeutet es, „die Welt mit den Augen des Zehners zu sehen“?

Antwort: „Die Welt mit den Augen des Zehners zu sehen“ bedeutet, dass man in allem die Offenbarung des Schöpfers in Bezug auf die Menschen sieht, die sich miteinander verbinden, Ihn erreichen, sich zu Ihm erheben und mit Ihm verbunden sein wollen.

Indem man so handelt, verbindet man sich, richtet sich parallel oder entgegengesetzt zum Schöpfer aus und kann dann Sein Spiegelbild in uns spüren, Seine Haltung uns gegenüber. Das ist die Offenbarung des Schöpfers gegenüber den Geschöpfen.

Alle, alle Zehner stimmen sich auf den Schöpfer ein, auf diese Welle, diese Kraft, die wie Pendel im Einklang zu schwingen beginnen.

Frage: Lässt sich dieses Gesetz des Schöpfers mit den Mitteln der Physik erklären?

Antwort: Ja, natürlich. Das ist eine Höhere Kraft, die im gesamten Universum wirkt. Durch ihre graduelle Wirkung, vor allem auf uns Menschen, will sie alle Schöpfungen – die unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche – zu einem einzigen Bild zusammenfügen, d. h. miteinander in Verbindung bringen, dass man sich gegenseitig ergänzt.

Aus der Fernsehsendung  “ Spirituelle Zustände“ 

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Eine einzige Autorität

Frage: In den Quellen heißt es: „Es gibt niemanden außer Ihm“. Ist dies ein Gesetz?

Antwort: Sicherlich. Es gibt keinen anderen Willen und keine andere Kraft, die etwas verändern oder tun könnte, keine andere, an die wir uns wenden können oder von der etwas ausstrahlen kann. Es ist alles eine einzige Kraft.

Frage: Sollte der Mensch daran glauben?

Antwort: Ja: Man muss es offenbaren.

Kommentar: Aber wir sehen ein anderes Bild. Wir können nicht sagen, dass es außer dem Schöpfer keinen anderen gibt.

Antwort: Für uns zerfällt die gesamte Natur in Milliarden von verschiedenen Quellen und beeinflusst uns. Wir müssen offenbaren, dass alles eine einzige ganze Kraft, Autorität und Absicht ist, und uns ihr auf diese Weise nähern.

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Aus der Sendung “ Spirituelle Zustände“ 07.06.2022

Jeder hat seinen eigenen Schöpfer

Kommentar: Sie sagen, dass es keinen Schöpfer außerhalb der Schöpfung gibt und jeder seinen eigenen Schöpfer hat.

Meine Antwort: Ja, natürlich. Schließlich können wir nicht einmal vergleichen, wie Er jedem von uns erscheinen oder offenbart werden mag.

Frage: Aber jeder kann die Forschung in dieser Welt sehen, sagen wir die Gesetze der Schwerkraft. Jeder spürt sie, aber jeder auf seine Art und Weise. Ich weiß nicht, wie Sie das Gesetz der Schwerkraft empfinden, aber wir meinen das Gleiche mit diesem Begriff. Was ist mit dem Schöpfer? Was meinen Sie damit: Ich habe meinen eigenen, während Sie Ihren eigenen haben?

Antwort: Das ist eine ganz persönliche Untersuchung eines jeden Einzelnen. Wir können einige Handlungen und Eindrücke austauschen, aber wir werden nie wissen, wie ähnlich einige Überlegungen oder Konsequenzen unseres Studiums des Schöpfers für jeden von uns sind.

Dies ist eine voreingenommene Studie. Der Schöpfer ist unerreichbar. Nur in dem Maße, in dem wir begrenzt sind, beginnen wir Ihn zu verstehen und unsere Grenzen zu erkennen. Aber durch die Entwicklung der Eigenschaften des Schöpfers in uns beginnen wir, Ihn in diesen Eigenschaften zu erreichen. Dann können wir darüber sprechen, wie wir Ihn in den objektiven Eigenschaften, die wir in uns entwickelt haben, wahrnehmen. Dann kann der Schöpfer von uns bereits als etwas Objektives definiert werden.

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Aus der Sendung “ Spirituelle Zustände “ vom 07.06.2022