Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der Sinn der Schöpfung

Der Schöpfer ist das Universelle. Er möchte sich selbst darstellen. Er hat keine andere Möglichkeit, als seine Liebe zu manifestieren und sich im Geben und Lieben auszudrücken. Deshalb schafft Er eine Schöpfung, der Er alles geben kann.

Das Verlangen, das in der Schöpfung entsteht, ist begrenzt. Es kann nicht alles in sich aufnehmen und die Liebe des Schöpfers genießen. Das ist ein Problem. Sobald die Schöpfung die Einstellung des Schöpfers zu akzeptieren beginnt, sie sich mit Lust füllt, versiegt allmählich das Verlangen.

In der Regel verhält sich das Verlangen beim Essen wie folgt : Je mehr ich esse desto weniger Appetit und Genussgefühl habe ich. Mein Verlangen sinkt bis ich nichts mehr essen möchte. Ich schiebe das Essen von mir weg und empfinde sogar Ekel.

Wie schafft es der Schöpfer, dass die Freude an der Schöpfung unendlich ist? Das ist seine Aufgabe.

Hier ergibt sich die Lösung: Wir müssen es so machen, dass das Empfangen in der Schöpfung nicht um unser selbst willen geschieht. Was wir genießen ist nicht das, was wir vom Schöpfer erhalten sondern das womit wir den Schöpfer erfreuen.

Wie sagen wir es bei einem Kind: Wenn es isst, nur um sich selbst zu sättigen, ist das eine Sache, wenn es aber seiner Mutter zuliebe isst, ist es eine ganz andere Art von Genuss. Das Kind richtet sich auf und versteht die Beziehung seiner Mutter zu sich. Beide genießen einander und sind erfüllt von gegenseitigem Vergnügen. Das ist der Sinn der Schöpfung.

Deshalb wird die Schöpfung auf besondere Weise geschaffen. Sie durchläuft eine besondere Reihe von Verwandlungen, bis sie bereit ist, um des Schöpfers willen zu genießen, so wie der Schöpfer es genießt, die Schöpfung zu erfüllen. Und darin werden sie sich ähnlich, vereint, einander liebend.

Aus dem Fernsehprogramm, „ Kabbala die Wissenschaft des Lebens“, 01.03.2018

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Alles als einen höheren Sinn sehen

Frage: Werden uns alle Probleme vom Schöpfer geschickt?

Antwort: Es sind keine Probleme, es sind Einflüsse auf mich. Ich kann sie aber missverstehen und deshalb für unnötig oder sogar schädlich halten. Ich muss verstehen, dass alles vom Schöpfer kommt damit ich mich durch eine richtige Verbindung auf Ihn einstellen kann.

Frage: Der Kabbalist glaubt also, dass jedes Hindernis, wie z.B. eine Krankheit, als positiver Einfluss des Schöpfers gesehen werden kann, da er ihn voran bringen möchte?

Antwort: Auf jeden Fall. Alles, was der Schöpfer tut, zielt darauf ab, dass wir Ihn uns alle zusammen annähern können. Die gesamte Umwelt – unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich, stellt kein Hindernis dar, um Ihm näher zu kommen.

Ich muss mir angewöhnen, in allem Seinen Einfluss zu sehen und in gleicher Weise zu reagieren. Die Methode, wie man hinter allem eine einzige Kraft sieht, heißt Kabbala.

Aus dem Fernsehprogramm,  „spirituelle Zustände“, 04.02.2019

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Die Sprache des Schöpfers entschlüsseln

Alles was um uns herum ist, ist der Schöpfer, d.h. das System in dem wir uns wie in einer Matrix befinden. Deshalb glauben die Kabbalisten, dass sie sich nicht in der menschlichen Gesellschaft, sondern im Schöpfer befinden. Jeder muss die richtige Interaktion mit Ihm finden.

Der Schöpfer ist eine einheitliche Kraft, die alles steuert und ständig mit mir durch die Objekte um mich herum spielt: unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich.

Ich muss herausfinden, wie ich richtig auf sie reagieren kann. Dafür gibt es die Kabbala. Sie sagt mir, wie ich durch die richtige Reaktion auf die unbelebte, pflanzliche, tierische und vor allem menschliche Natur, einen Zustand erreichen kann, der hinter allen Objekten und Erscheinungen eine einzige steuernde Kraft sehen kann. Es wird mir klar werden, was der Schöpfer von mir will und was ich durch meine Reaktion auf die vier Stufen der Natur an Ihn übertragen kann.

Frage: Muss ich es lernen, was diese Kraft,  der Schöpfer mir sagen will, zu entschlüsseln?

Antwort: Ja, dann werde ich Seine Sprache erkennen. Ich werde alles hören: Vögel, Tiere, das Rascheln von Pflanzen, den Wind und das Getöse der Erde.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 04.02.2019

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Die Spielregeln akzeptieren

Frage: Es stellt sich heraus, dass der Schöpfer das Spiel des Bösen für uns geschaffen hat und die Spielregeln, nach denen wir spielen sollen. Wo ist hier die Freiheit der Wahl? Was hängt von mir ab?

Antwort: Es gibt keine Wahlfreiheit, sondern nur die Akzeptanz der Spielregeln des Schöpfers und nach ihnen spielen.

Man mag sie nicht akzeptieren, aber dann wird man von den Schicksalsschlägen dazu getrieben. Niemand behauptet, dass man frei ist.

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Zwei Regierungen: die spirituelle und die irdische

Es gibt eine spirituelle und eine irdische Führung, die in der Welt wirken. Die Eine arbeitet auf der Seite der Natur und treibt das Programm der Evolution wie geplant voran, „zur rechten Zeit“ und führt jeden und alle zu einem vorherbestimmten Zustand zusammen. Am Ende müssen sich die beiden Kräfte, Gut und Böse zusammenschließen, sich gegenseitig ergänzen und uns den Schöpfer vollständig offenbaren.

Die höhere Macht schuf Gut und Böse und prägte sie in die Schöpfung ein. Jetzt müssen sie sich vereinen um den Schöpfer innerhalb dieser Einheit zu offenbaren. Dies ist der Plan der höheren Führung, die Welt wird ihn sicher erfüllen, daran gibt es keinen Zweifel.

Die Natur wird uns mit ganzer Kraft zu dieser Korrektur zwingen. Ausgestorbene Dinosaurier, explodierende Vulkane, Tsunamiwellen, Kriege – all das beweist, dass die Natur das Programm der höheren Macht, ohne jedes Mitleid, ohne Rücksicht auf das Leid, das sie in unserem Egoismus verursacht, vorantreibt.

Doch der Mensch, der am weitesten entwickelte Teil der Natur, hat die Möglichkeit, sich mit diesem Prozess, mit dem Programm der Schöpfung und ihrem Zweck vertraut zu machen und der Helfer des Schöpfers bei seiner Ausführung zu werden. In diesem Fall wird er als „Mensch“ bezeichnet.

Wenn der Mensch die Kontrolle übernimmt und selbst danach strebt, wie der Schöpfer zu werden, beschleunigt er die Entwicklung und reduziert das Leiden. Er versucht es nicht um seiner selbst willen, sondern nur um das Programm der Schöpfung zu unterstützen und allen die Gerechtigkeit des Schöpfers zu beweisen, ihn in allem zu rechtfertigen.

Aus dem Unterricht “ Die Vereinigung der Welt in der letzten Generation“, 18.11.2020

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Glauben oder prüfen?

Frage: Ein religiöser Mensch ist am meisten durch den Glauben motiviert. Was können Sie einem weltlichen Menschen anbieten?

Antwort: Einem weltlichen Menschen kann Wissen anstelle des Glaubens angeboten werden. Wenn er die höchste Struktur der Natur, die „Schöpfer“ heißt, begreift und nicht nur an das glaubt, was ihm gesagt wird.

Frage: Warum gibt es in der Religion genug Glauben an eine höhere Macht, aber nicht bei weltlichen Menschen? Selbst wenn Sie jetzt darüber sprechen habe ich kein Vertrauen in die Sache.

Antwort: Da wir über diesen Zustand hinausgewachsen sind, können wir nicht nur nach dem leben, was man uns sagt.

Frage: Das heißt, es ist für weltliche Menschen viel schwieriger?

Antwort: Natürlich.

Frage: Wenn ich religiös wäre, würde ich Ihren Worten glauben und wissen, wohin mich mein Weg für den Rest meines Lebens führt. Hier sagen Sie mir etwas und ich weiß nicht, ob Sie Recht haben oder nicht. Sollte ich es prüfen?

Antwort: Absolut! Sie müssen es offenbaren.

Aus der Fernsehsendung „Kommunikationsfähigkeiten“, 28.08.2020

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Kontakt der Herzen

Frage: Man kann einem Menschen zuhören, um Informationen zu erhalten oder man kann einem anderen Menschen zuhören, um Empathie und Verständnis für diesen Menschen zu entwickeln. Was bedeutet „zuhören“ aus Sicht der Kabbala?

Antwort: Aus Sicht der Kabbala ist es der Kontakt der Herzen. Ich möchte fühlen, was mein Freund fühlt. Zuhören und Fühlen sind verschiedene Dinge. Wenn ich den anderen spüre, brauche ich seine Worte nicht, sein Inneres dringt in mich ein und erfüllt mich. Einfaches Zuhören ist ein Zuhören, wie man z.B. Radio hört.

Wenn ich als Kabbalist meinem Freund zuhöre, dann tue ich das mit einer bestimmten Absicht: Meine Aufmerksamkeit könnte jetzt helfen, mich mit meinem Freund zu verbinden und gemeinsame Gefühle, Gedanken, Wünsche, Sehnsüchte zwischen uns entstehen zu lassen. Dann werden wir zusammen an einem gemeinsamen Ziel arbeiten, wir streben danach – den Schöpfer zu offenbaren.

Frage: In integralen Bildungskursen sitzen wir normalerweise im Kreis und besprechen ein bestimmtes Thema. Dabei äußert jeder seine Meinung, während die anderen zuhören. Wie höre ich den anderen richtig?

Antwort: Sie sollten sich in diesen Menschen einschließen und dabei das Gefühl entwickeln, dass Sie gemeinsame spirituelle Ziele mit ihm haben, dann wird es klappen.

Aus der Fernsehsendung „Kommunikationsfertigkeiten“, 14.08.2020.

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Grundeinkommen – nach Bedarf

Frage: Durch die Idee eines Grundeinkommens ist es jetzt gelungen, in den Mainstream vorzudringen. Mancherorts wird es sogar erprobt. Bis vor kurzem war es noch eine Utopie, aber plötzlich haben sich die Zeiten geändert, die ein Unterstützer dieses Modells sind. Glauben Sie nicht, dass es sich um einen Ausgleich handelt? Wenn man über das Grundeinkommen spricht, meint man den gleichen Betrag für alle.

Antwort: Nein, das Grundeinkommen sollte jedem nach seinen Bedürfnissen gewährt werden. Die Tatsache, dass es heute für alle gleich ist, liegt nur daran, dass man das Problem irgendwie loswerden möchte.

Frage: Wer kann den Bedarf eines Menschen bestimmen? Unsere Natur ist so beschaffen, dass wir immer betrügen.

Antwort: Nein, hier geht es nicht um unsere Natur, wenn jeder so bleibt wie er heute ist, leiden alle darunter. Das eigentliche Grundeinkommen besteht darin, dass jeder so viel bekommt, wie er braucht, nicht mehr als das und zwar aus seiner eigenen Entscheidung heraus.

Frage: Können Sie sich vorstellen, welches Selbstbewusstsein ein Mensch haben muss, um sagen zu können: „Ich brauche genau so viel und nicht mehr“?

Antwort: Selbsterkenntnis ist sehr einfach – ein Mensch sollte an die höchste Belohnung glauben und dabei annehmen, dass er für den Versuch, nur das zu nehmen, was er wirklich braucht, belohnt wird. Er erhält die größte Anerkennung für die Erfüllung dieser Bedingung.

Anmerkung: Hier erreicht man eine neue Stufe: ohne das Verständnis einer höheren Kraft ist es unmöglich.

Antwort: Ohne den Schöpfer, ohne Gott, ohne eine höhere Macht, ohne einen höheren Zustand, ohne eine höhere Belohnung und Strafe, – Sie können es auch Paradies nennen – ist es unmöglich.

Frage: Wie unterscheidet sich das von Religion? Die meisten Menschen sind religiös, aber wir sehen, dass es sie in keiner Weise beeinträchtigt. Von welcher Art Glauben sprechen Sie?

Antwort: Ich spreche vom Glauben, wenn wir eine höhere Macht spüren, mit ihr in Kontakt kommen, uns mit ihr austauschen, gegenseitig empfangen und geben und aus diesem Grund existieren.

Frage: Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Solange der Mensch keine höhere Macht spürt, kann er nicht sagen: „Ich brauche genau so viel und ich gebe dir alles andere“?

Antwort: Nein, das wird er nicht tun. Andernfalls wird sich der Sozialismus entwickeln.

Der Glaube ist ein Empfinden für den Schöpfer, ein Gefühl der gemeinsamen Kraft, die das ganze Universum in sich birgt.

Aus der Fernsehsendung „ Kommunikative Fähigkeiten“, 11.09.2020

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Was wird für spirituelles Wachstum benötigt?

Frage: Was wird für spirituelles Wachstum benötigt?

Antwort: Die wichtigste Voraussetzung für spirituelles Wachstum ist der Wunsch.

Spirituelles Wachstum bedeutet das ich verstehe, wer ich bin, wofür ich existiere, wie sich alles um mich dreht, wie ich daran teilhaben kann; wie ich etwas erreichen kann, was ewig, vollkommen und wahr ist; wie ich das Netzwerk der Kräfte, welche die Welt beeinflussen und das Geheimnis der Welt enthüllen kann.

Es ist alles ein Wunsch, die Natur (den Schöpfer) zu verstehen. Wenn sich ein Mensch in solch einem Zustand befindet, dann bestimmt dieser Zustand seine gesamte Entwicklung.

Es hängt davon ab, wie viel er seit seiner Kindheit über den Sinn des Lebens nachdenkt: warum uns das Leben gegeben wurde und warum andere Menschen nicht darüber nachdenken. Er schaut sich um und versteht nicht, warum das weltliche Getue die Menschen so beschäftigt. Was haben sie davon? Wie kommen wir dazu, dass der Mensch anstatt von diesen kleinen, eitlen Dingen etwas Vollkommenes und Ewiges begreifen könnte?

Wenn ein Mensch einen solchen Wunsch hat, dann macht er sich auf den Weg zur Spiritualität.

Frage: Wie hängen Fragen nach dem Sinn des Daseins mit dem spirituellen Netz der Kräfte zusammen? Es handelt sich doch um eine andere Dimension.

Antwort: Nein, es gibt hier einen direkten Zusammenhang. Das spirituelle Netzwerk der Kräfte baut sich durch das Geben,  durch gegenseitige Verbindung, der Liebe, dem Heraustreten aus sich selbst auf. Dieses spirituelle Netzwerk basiert auf die selben Fragen.

Das heißt, die Fragen bleiben gleich. Ihre Lösung kann man nur durch die Entwicklung der Eigenschaft des Gebens finden. Man nimmt nicht alles in sich auf, sondern im Gegenteil- man tritt aus sich selbst heraus. Dort, außerhalb von dem egoistischen Wesen, befindet sich alles andere. Das ist der richtige Weg.

Aus dem russischen Unterricht, 25.11.2018.

(240604)

Ich entscheide gar nichts

Frage: Wer kann Ihre Meinung beeinflussen, wenn Sie eine Entscheidung treffen?

Antwort: Worüber? Ich entscheide gar nichts. Der Schöpfer entscheidet für mich die Probleme der höheren Ordnung und meine Studenten die Probleme der niederen Ordnung.

Ich frage meine Schüler, welches Thema am besten behandelt werden sollte. Ich bitte sie, Texte für jede Lektion auszuwählen, usw. Anschließend erkläre ich diese Texte um sie zu verwirren, so dass sie selbst Klärung herbeiführen müssen.

Frage: Es gibt also Menschen, die Ihre Entscheidung beeinflussen können?

Antwort: Es ist keine Entscheidung. Ich begleite ein Team, das vorankommen will. Sie wählen entsprechend meiner Bitte, nach meinem Auftrag das Material für ihren Fortschritt aus. Ich halte es für das Richtige.

Aus der TV-Sendung „Management-Fertigkeiten“, 11.06.2020

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