Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Methode'

Methode der Korrektur, Teil 3

Liebe deinen Nächsten 

Frage: Der Zweck der Schöpfung ist es, sich den Eigenschaften der allgemeinen Kraft der Natur oder der des Schöpfers anzugleichen. Seine Eigenschaft ist die des Gebens.

Baal HaSulam schreibt in seinem Artikel „Liebe zum Schöpfer und zu den Geschöpfen“, dass man nichts überspringen kann um die Eigenschaft des Schöpfers zu erlangen, da man sich selbst täuschen kann.

Um sicher zu gehen, dass man diese Eigenschaft tatsächlich erreicht hat, wurde das Bild unserer Welt aus allen möglichen Formen geschaffen: unbelebt, pflanzlich, belebt und vor allem – menschlich. Ich muss die Einstellung zu den Menschen korrigieren.

Aus diesem Grund steht im Grundgesetz aller Primärquellen geschrieben: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Was bedeutet das? Es versteht jeder auf seine eigene Art und Weise.

Antwort: „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist das Ziel, das ein Mensch erreichen soll, wenn er an seiner Korrektur arbeitet.

Dieses Ziel ist weit weg, zunächst gibt es andere, vorbereitende Korrekturen.

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ bedeutet, dass ich so wie ich mich heute selbst liebe, mich instinktiv, mehr oder weniger bewusst, an die Spitze der Welt stelle, ich mich nur durch mich selbst wahrnehme, die Welt von mir aus betrachte, und nur für meinen eigenen Vorteil handle und arbeite – ich mich verändern muss, die Welt anstelle von mir über mein Wohl stellen und mich nur um sie sorgen, als wäre sie mein geliebtes Baby.

Fortsetzung folgt…

Aus der TV-Sendung „ Grundlagen der Kabbala“, 07.02.2019

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Methode der Korrektur, Teil 2

Die Kabbala ist die Offenbarung der Naturgesetze

 Frage: Warum hat uns die Natur egoistisch und gegensätzlich zu ihr geschaffen?

Antwort: Damit wir uns, dank unseres Egoismus, als schreckliche Wesen erkennen können.

Nur das Ego ist ein Hindernis um das ewige, vollkommene Leben zu erreichen, wie können wir das korrigieren? Wie können wir uns, unsere Gesellschaft, unsere Umwelt, alles Mögliche verändern?

Hier haben wir doch das Bedürfnis, uns noch zu verändern. Es gibt zu diesem Thema eine Menge Methoden, Theorien und Ideen. Dazu gehören religiöse, nicht religiöse, mystische, fernöstliche, etc. Anwendungen.

Einer dieser Methoden ist die Kabbala. Sie unterscheidet sich von allen anderen, da sie vor langer Zeit, vor 6000 Jahren, entstanden ist. Laut der Kabbala gab es einen Mann namens Adam. Er war der erste Mensch, der die ganze Matrix, das gesamte System der Natur verstand und ihren Zweck, ihren Anfang, ihren Verlauf und ihr Ende entschlüsselte.

Adam hat den Grundstein für die Kabbala gelegt. Er hatte seine Schüler Sim, Ham, Yaphet und andere, die in der Tora allegorisch beschrieben werden. Sie entwickelten diese Wissenschaft bis zu Abraham im alten Babylon weiter.

Die Kabbala spricht davon, wie man sich über sich selbst, über seinen Egoismus erheben und sich mit anderen verbinden kann. Geschieht das, werden wir die gemeinsame Kraft der Natur und das Gesamtbild von ihr spüren. Es wird uns klar werden, dass die Natur ewig, vollkommen, unendlich, aber vor allem integral und ganzheitlich ist.

Wenn wir so handeln, werden wir ihre wahren Gesetze, ihre wahre Form enthüllen. Heute fühlen wir sie nicht und können sie weder erkennen noch sehen.

Fortsetzung folgt…

Aus der TV-Sendung „Grundlagen der Kabbala“, 07.02.2019

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Methode der Korrektur, Teil 1

Was ist die menschliche Natur

Frage: Was ist aus Sicht der Kabbala die Bedeutung der spirituellen Korrektur, abgesehen von zahlreichen Mythen, die seit Tausenden von Jahren existieren?

Antwort: Wenn wir diese Frage rein im Hinblick auf die menschliche Entwicklung und der Natur betrachten, können wir sehen, dass sich alles vom Einfachen, hin zum Komplexen entwickelt.

Einerseits gibt es ein immer umfassenderes Bild der Natur, andererseits ist das Bild immer differenziert und integriert und manifestiert sich als ein absolut zusammenhängendes Einzelsystem. Das ist das Erste.

Zweitens: wenn wir uns nicht auf den Weltraum, sondern auf unsere Erde beziehen, wird das System der Natur so angepasst, dass sich ihre unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen in einem Zustand der gegenseitigen Ergänzung, des gegenseitigen Gleichgewichts befinden. Hätte der Mensch nicht in sie eingegriffen, würde die Natur in einem dynamischen Gleichgewicht existieren.

In den letzten 150-200 Jahren begann sich die Natur, stark zu verändern, da der Mensch aktiv, in die Natur eingriff. Die Natur musste viele problematische Störungen und Schläge überstehen. Wir können sehen, wie stark dadurch die Natur selbst und alle anderen Ebenen beeinflusst werden. Die Tierwelt wird ausgelöscht, es gibt Auswüchse in der Pflanzenwelt, und sogar die unbelebte Stufe leidet und verändert sich. 

Kurz gesagt, die Einmischung in die Natur durch den Menschen, mit seinem Egoismus, seiner Gier um alles zu seinem unmittelbaren Nutzen zu gewinnen, hat sehr ernste Auswirkungen. Selbst wenn es ihm nichts nützt, nimmt er mehr Rohstoffe aus der Erde, als er verbrennen kann, vernichtet mehr Pflanzen, als er benötigt, um etwas für sich zu schaffen. Er ist sich nicht bewusst, wie sehr er das ökologische Gleichgewicht und alle Teile der Natur verletzt. So zerstört der menschliche Egoismus die Welt um sich herum. 

Das Wesentlichste dabei ist, dass der Mensch das unglücklichste Wesen auf dem Globus ist. Einerseits haben seine Hände Kräfte, um große Taten zu vollbringen. Ihm werden großartige Möglichkeiten gegeben, er hat einen Geist, mit dem er die ganze Erdkugel umdrehen kann, so wie einst Archimedes träumte.

Auf der anderen Seite kann er seinen Geist und seine Kräfte nicht richtig einsetzen. Seine Handlungen machen jeden unglücklich, niemand ist zufrieden. Wir können sehen, wie deprimiert die Menschheit in unserer Zeit ist, wie man nach Drogen greift und nicht weiß, was man mit sich selbst anfangen soll. Man weiß nicht, was morgen passiert und will nichts anderes als immer mehr und mehr. Es liegt in unserer Natur.

Fortsetzung folgt…

 

Aus der TV-Sendung „Grundlagen der Kabbala“

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Ist New York die neue Hauptstadt des Antisemitismus?

Auf meiner Facebook-Seite veröffentlicht: Michael Laitman 31.12.2019

Während die Nachwirkungen der jüngsten antisemitischen Angriffe noch immer im Raum stehen, erschüttert eine weitere Gewalttat die Amerikanische Jüdische Gemeinde, insbesondere in New York.

Das ist die neue Realität in Amerika. Die kürzliche Messerattacke zu Chanukka, im Haus eines Rabbiners, bei der fünf Menschen von einem Mann verletzt wurden, der angeblich gezielt gegen Juden vorgegangen ist, war der jüngste Angriff von zehn Vorfällen gegen Juden in New York in einer Woche.

Die unvermeidliche Frage ist: „Warum wir?“ Und auch, was kann getan werden, um eine weitere Tragödie zu vermeiden?

Die Antworten liegen letztendlich in unserer Einheit.

Sind antisemitische Verbrechen und Bedrohungen nun Gang und gebe in den USA?

Fast 60% der im letzten Jahr in den USA religiös motivierten Straftaten, mit 1.879 derartigen Vorfällen, die in diesem Zeitraum gemeldet wurden, waren gegen Juden gerichtet. Auch physische Angriffe auf Juden haben im vergangenen Jahr landesweit um 105% zugenommen. Allein im Big Apple machen antisemitische Übergriffe mehr als die Hälfte der gemeldeten Hassverbrechen aus.

Angesichts der Situation hat das NYPD die Sicherheit in jüdischen Wohngebieten und Einrichtungen erhöht.

Heute Morgen sprach ich, auch auf persönlicher Ebene, mit meinem Sohn, der Monsey besucht hatte, jenen Ort, an dem die letzten Angriffe stattfanden. Die Juden in der Gegend erzählten ihm, dass sie gestern noch nicht einmal Schlösser an den Türen hatten, während sie heute darüber reden, welche die besten Waffen sind, die man zur Selbstverteidigung kaufen kann. Die Erhöhung der Sicherheit gegen wachsende anti-Semitische Ausschreitungen wird das Wiederauftreten solcher Fälle jedoch nicht verhindern können.

Wie können wir vermeiden, dass antisemitische Straftaten und Bedrohungen zur neuen Realität werden?

Könnte sich das, was in Nazi-Deutschland geschehen ist, in den aufgeklärten und kultivierten USA wieder ereignen?

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„Existenziell“ – das Wort des Jahres von Dictionary.com  

Auf meiner Facebook-Seite veröffentlicht:  Michael Laitman   vom 02.01.2020

Es freut mich zu hören, dass das Wort „existenziell“ zum Wort des Jahres von Dictionary.com wird. Dass viele Menschen das Wort in den Medien verwenden und immer mehr nach seiner Definition suchen, ist ein Zeichen des spirituellen Erwachens, dem die Menschheit unterliegt.

Die meisten Menschen, die auf existenzielle Fragen stoßen, suchen nach einem neuen Ziel oder einer neuen Identität innerhalb körperlicher Gefilde, verändern ihren Beruf, Freunde, Standort, Geschlecht oder generell alles, worin sie den größten Teil ihrer Zeit und Energie investieren. Diese Suche bezieht sich jedoch noch nicht auf den ewigen und ultimativen Sinn des Lebens, für welchen die Weisheit der Kabbala eine Antwort und Methode gewährleistet. Dennoch zeigt es eine Beschleunigung der menschlichen Entwicklung vom Körperlichen zum Spirituellen.

„Existenz“ bedeutet in der Kabbala, dass wir uns in jedem einzelnen Moment unseres Lebens fragen, warum wir leben. Auf diese Weise können wir die Richtung unseres Lebens bis zu seinem endgültigen Zweck ständig schärfen und so eine optimalere Verwirklichung von uns selbst und unserem Leben erreichen.

Wenn man nach Antworten über Sinn und Zweck des Lebens sucht, bietet die Kabbala eine Methode, den ultimativen Lebenssinn und -zweck zu entdecken, indem man die Enthüllung der ewigen und perfekten Realität, noch während des irdischen Lebens durchführt.

Wenn Menschen, die noch nicht die Stufe der ewigen Vollkommenheit erreicht haben, nach einer Veränderung oder Verbesserung im Leben suchen, können sich dieses gerne ansehen, wie die Weisheit, die das komplette Bild der Realität beschreibt, uns helfen kann, unsere Leben mit mehr Bewusstsein, Verständnis und Balance zu führen.

Medien gedeihen in einer zunehmend egoistischen Gesellschaft” (KabNet)

Treten wir einen Schritt zurück, um die weltweite menschliche Gesellschaft für einen Augenblick als einen gemeinsamen menschlichen Körper zu betrachten, was sehen wir dann? Wir würden ein kaum funktionierendes Immunsystem sehen und zerfallende Organe, die eigentlich einen ganzheitlichen und gesunden Körper formen sollten.

Probleme auf persönlicher, sozialer und globaler Ebene nehmen stetig zu, und statt zahlloser Bemühungen, mit diesen Problemen wie Depressionen, Stress, Einsamkeit, Leere, Angstzuständen, Fremdenfeindlichkeit, Drogenmissbrauch und Selbstmorden bis hin zur Gleichstellung  der Einkommen, Armut, Klimawandel und Naturkatastrophen umzugehen, liegt alldem eine umfassendere tiefere Ebene zugrunde, die Aufmerksamkeit erfordert.

“Was ist diese tiefere Ebene? Es ist nichts anderes, als das menschliche Ego, das heißt die  aufgeblasene Selbstliebe und Selbstsucht in jedem Organ, die zur Degeneration des gesamten Organismus führt.”

Das menschliche Ego hat in letzter Zeit einen Wachstumsschub durchgemacht und Rekordwerte erreicht: Es hat sich selbst von allen bisher akzeptierten Normen, von Recht und Ordnung losgelöst und übergeht auf grausame Art gängige Strukturen.

Wer kann dem Ego widerstehen, wenn es stolz seine Brust aufbläst? Welches Gesetz kann es blockieren, welcher Faktor es abschrecken? 

Die Medien in einer egoistischen Gesellschaft

Das Ego hat eine starke Unterstützung: die Medien.

Heutzutage genießen die Medien, insbesondere die sozialen Medien, weitreichenden Einfluss und Macht, den sie so noch nie zuvor hatten. Zu jedem Zeitpunkt kann die öffentliche Meinung in die eine oder die andere Richtung gelenkt werden. Mit ausreichend Geld können Werbeflächen, gesponserte Posts und andere Medien gekauft und so alles, was man will, dem menschlichen Auge vorgegaukelt werden. 

Geld kann Ruhm kaufen und Ruhm überwältigt alles. Tag für Tag wäscht eins das andere, bis alle nach und nach geschwächt sind und aufgeben und das Gewahrsein aller Organe – der Polizei, Anwälte, Erzieher, Richter, Machthaber und der Bevölkerung – den Medien erliegt. Tagein, tagaus steigert sich die Krankheit des Körpers; während die Fürsorge für andere Menschen nachlässt, erhöht sich der Hass auf andere Menschen, und der Krebs frisst sich durch den Körper der menschlichen Gesellschaft  und wuchert bis zum Tode des Körpers.

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Wurzeln und Zweige – Ursachen und Folgen


Die Worte des Lehrers können niemals das höhere Wissen vermitteln. Es befindet sich außerhalb von Zeit, Raum und Bewegung. (Baal HaSulam, „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Es handelt sich um die Höhere Welt, die außerhalb von unserer Wahrnehmung liegt, und deshalb können wir keinen geeigneten Gegenwert zu dem finden, was sich darin befindet. Schließlich gibt es in unserer Welt keine entsprechenden Worte, Ausdrücke, Kräfte, Handlungen, Beziehungen wie in der Spiritualität.

Es gibt dann ein Problem: Wie kann man die spirituelle Welt mit unseren Worten einem Menschen erklären, der gerade erst mit seinem Weg beginnt? Deshalb sagt Baal HaSulam, dass wir versuchen sollten, es in der Sprache der Zweige darzustellen. Was bedeutet aber „die Sprache der Zweige“?

Trotz der Tatsache, dass die höhere Welt mit unseren gegenwärtigen Eigenschaften völlig unbegreiflich ist, steigt alles, was sich in ihr befindet, in unsere Welt herab und bildet hier Zweige – die Folgen daraus.

Wenn wir die Sprache der Zweige richtig verwenden, das heißt, wir benennen die Eigenschaften der Höheren Welt mit Wörtern, Bildern und Begriffen unserer Welt, können wir alles, was dort existiert, richtig ausdrücken und unser Wissen vom Lehrer zum Schüler oder zwischen den Menschen übertragen, ohne Verwirrung zu verursachen.

Angenommen es gibt in der Höheren Welt einige Wechselwirkungen zwischen den Punkten „A“ und „B“ (Wurzeln). Und in unserer Welt sehen wir ihre Folge als „a“ und „b“ (Zweige).

Folglich können wir dann sagen, dass von der Höheren Welt in unsere Welt eine Eigenschaft herabgestiegen ist und in ihr eine bestimmte Folge gebildet hat, das heißt, wir können über das Zusammenspiel von Wurzeln und Zweigen sprechen.

Frage: Kann man etwas über ein großes „A“ anhand des kleinen „a“ sagen?

Antwort: Wir können nur eines sagen: das kleine „a“ und das große „A“ stehen zueinander als Ursache und Wirkung. Das große „A“ ist die Ursache, das kleine „a“ ist die Folge. Gleiches gilt für das große und kleine „B“. Deshalb werden sie als „Wurzel“ (Ursache) und „Zweig“ (Folge) bezeichnet.

Auf diese Weise besteht ein Zusammenhang zwischen den Eigenschaften des Höchsten und unserer Welt. Und wenn wir Wahrnehmungen der Höheren Welt haben, dann können wir bereits sagen, dass wir uns von den Zweigen zu den Wurzeln bewegen. Wir verstehen dann unter den Zweigen unserer Welt das Zusammenspiel der Wurzeln.

Aus dem Unterricht von 27.10.2019

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Die Liebe zu sich selbst annullieren


Kongress in Moldawien. Lektion #1

…doch zu der Bedingung, dass jeder von ihnen mit der Absicht kommt, seine Selbstliebe zu annullieren, und nicht mit der Absicht, seine Wünsche zu empfangen zu sättigen. Nur auf diesem Wege wird er eine neue Eigenschaft erlangen können – den Willen zu geben. 

Letztendlich gelangt er dann von der Liebe zu Freunden zur Liebe zum Schöpfer, das bedeutet, der Mensch wird dem Schöpfer Vergnügen schenken wollen. (RABASH, Artikel 6, 1984, „Liebe zu Freunden (2)“)

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ständig darüber nachdenken müssen. Egal wie sehr unsere Natur davon abgestoßen ist, wir müssen uns dennoch auf diese Weise positionieren.

Ich bin darauf ausgerichtet, mich über die Liebe zu mir selbst zur Liebe zu meinen Freunden zu erheben, denn durch diese Haltung zu ihnen beginne ich, den Schöpfer, die Höhere Welt, die Eigenschaft des Gebens wahrzunehmen, indem ich mich über meine Natur erhebe. Das ist genau der Zustand, der Hebel, der mich aufsteigen lassen kann.

Anfangs sind es im Allgemeinen egoistische Wünsche – ich will mich erheben, ich will erlangen, ich will…. Wenn ich dafür die anderen lieben muss, dann bin ich bereit. Einverstanden. Wenn es nötig ist, ist nichts zu machen. 

Und dann, wenn wir damit arbeiten, bekomme ich plötzlich das Gefühl, dass ich nichts Anderes brauche. Sogar mich selbst brauche ich nicht mehr. Wenn es eine solche Eigenschaft wie das Geben gibt, wenn es einen solchen Zustand gibt, der „Schöpfer“ heißt – das ist alles, was ich brauche, und ich selbst kann gar nicht existieren. 

Der Mensch spürt den Einfluss des höheren Lichts dermaßen, dass er an sich selbst kein Interesse mehr hat, sondern im Gegenteil bereit ist, sich vollständig zu annullieren, nicht zu existieren. So beginnt die nächste Phase seiner Entwicklung.

Inwieweit man dem Schöpfer ähnlich ist, d.h. in der Absicht Ihm Freude zu bereiten, wie der Schöpfer uns Freude machen will – erlangen wir die Eigenschaft des Schöpfers, verschmelzen mit Ihm, steigen auf seine Ebene.

Hier gibt es zwei Stufen. Wir können die neue Eigenschaft des Gebens nur durch die Arbeit mit Freunden erlangen. Und erst dann erlangen wir die Bestrebung, dem Schöpfer Genuss zu bereiten und so zur Gleichheit mit Ihm aufzusteigen.

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Ab der 1. Lektion des Kongresses in Moldawien, 06.09.2019 

Abstieg als Fortbewegungsmittel


Frage: Sagen Sie, dass wir versuchen sollen, die Abstiege gemeinsam zu spüren?

Antwort: Manche Abstiege und Aufstiege fühlen wir gemeinsam, manche auch individuell.

Frage: Was bedeutet es, wenn die ganze Gruppe den Abstiegszustand empfindet?

Antwort: Hängt davon ab, wie man den Abstieg interpretiert.

Ich betrachte den Abstieg als eine Trennung vom Schöpfer oder von der Gruppe, d.h. von der Fortbewegung. Zum Beispiel, ich spüre eine gewisse Schwere, aber kann noch nicht feststellen, dass sie mir gegeben wird, um voranzukommen und stehe einfach unter ihrem Einfluss.

Und wenn ich anfange, diese Schwere als Instrument für den Fortschritt wahrzunehmen, dann wird sie für mich zu einem Fortbewegungsmittel. Und jetzt arbeite ich damit mit Freude und weiß, dass ich dadurch vorankommen werde. 

Wenn wir ein allgemeines Ziel, allgemeine Handlungen, allgemeines Leben haben, kommen wir gewissermaßen zum gemeinsamen Aufstieg und gemeinsamen Abstieg, aber in gewisser Weise sind sie auch individuell. Wir müssen die Gelegenheit nutzen, dass wir zusammenarbeiten und dadurch ein gemeinsames Ergebnis erzielen können.

Hier verstehe ich mehr oder weniger den Zustand meiner Freunde, und ich muss ihnen helfen und mich daran beteiligen. Zum Beispiel ist es vor dem Kongress sehr wichtig, dass wir uns gegenseitig inspirieren lassen, die Wichtigkeit des Ziels, unseres Treffens erheben, über die Bedeutung des Kongresses und die Notwendigkeit des Lernens sprechen. All dies müssen wir zusammenbringen und uns gegenseitig ermutigen.

Dadurch werden wir ein gemeinsames Feld haben: der Schöpfer offenbart sich nicht im persönlichen Empfinden, sondern in einem gemeinsamen Feld. Dies ist sehr wichtig, denn Seine Offenbarung kann nur dann geschehen, wenn wir bereits zu einem Zehner verbunden sind, zu einem gewissen Ebenbild des gemeinsamen Klis (Gefäß).

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Aus dem russischen Unterricht, 13.02.2019

 

Wir werden alle Juden sein.


Aussage: Albert Einstein verblüffte das Publikum einst als er ausrief: „Leider wurde ich als Jude geboren!“ Die Leute waren schockiert. Wie konnte ein so großer Mann eine so wilde Aussage machen?

Dann fuhr Einstein mit einem Lächeln fort: „Weil diese Tatsache mir das Privileg genommen hat, Jude zu werden“. 

Antwort: Es gibt zwei Stufen, um als Jude bezeichnet werden zu können: entweder wird man als Jude geboren oder man wird Jude. Und jeder kann es werden: Franzose, Italiener, egal wer, denn ein Jude weist im Prinzip nicht auf die Herkunft hin.

Es bedeutet, die Denkweise, die Einstellung zum Leben, den Sinn des Lebens zu akzeptieren, wenn ich verstehe, was es wirklich heißt, Jude zu sein – die Methode der Korrektur in die Welt zu bringen, der Welt zu helfen, ein Ganzes zu werden.

Frage: Stammt das Wort „Jude“ vom Wort „Übergang“?

Antwort: Es ist der Übergang von der egoistischen Einstellung zu der Welt zur altruistischen Umgebung. 

Frage: Dadurch wird der Mensch zum Juden?

Antwort: Ja.

Frage: Im Prinzip sagen Sie jetzt vorsichtig, dass die ganze Welt jüdisch werden kann? 

Antwort: Nicht vorsichtig, es ist tatsächlich so.

Dies ist ein ernsthafter Übergang vom Egoismus zum Altruismus, der nur durch den Klick in jedem von uns geschehen kann, wenn wir diese Veränderung von der höheren Macht verlangen.

Frage: Sie meinen auch, dass diejenigen, die geborene Juden sind, es quasi nicht sind?  

Antwort: Nein. Das sind nicht die Juden, von denen die Tora spricht. Denn Jude ist ein Geist. Man lässt sich also nur von der Herzensneigung leiten.

Frage: Besteht das ultimative Ziel des menschlichen Lebens darin, Jude zu werden?

Antwort: Jude zu werden bedeutet, alle Menschen zu vereinigen, um sie zur Eigenschaft des Gebens, der gegenseitigen Liebe, der Vereinigung zu erheben, damit ein solches Maß an Kommunikation zwischen allen Menschen der Welt entsteht, dass sie wie Eins werden. 

Und es geht keineswegs darum, dass jemand nach dem Herkunftsprinzip als Jude betrachtet wird.

Frage: Werden Menschen verschiedener Nationalitäten plötzlich erkennen, dass die Aufgabe eines jeglichen Menschen darin besteht, ohnehin Jude zu werden?

Antwort: Ja.

Frage: Und Sie behaupten ruhig, dass es so ist?

Antwort: Natürlich. Das heißt, von einer egoistischen Einstellung zur Welt zu einer altruistischen überzugehen – das ist das, was man „laavor“ nennt, einen Übergang durch eine egoistische Barriere.

Also lass sie rüber.

(252405)

Aus der TV-Sendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 30.07.2019