Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Leiden'

Alles als einen höheren Sinn sehen

Frage: Werden uns alle Probleme vom Schöpfer geschickt?

Antwort: Es sind keine Probleme, es sind Einflüsse auf mich. Ich kann sie aber missverstehen und deshalb für unnötig oder sogar schädlich halten. Ich muss verstehen, dass alles vom Schöpfer kommt damit ich mich durch eine richtige Verbindung auf Ihn einstellen kann.

Frage: Der Kabbalist glaubt also, dass jedes Hindernis, wie z.B. eine Krankheit, als positiver Einfluss des Schöpfers gesehen werden kann, da er ihn voran bringen möchte?

Antwort: Auf jeden Fall. Alles, was der Schöpfer tut, zielt darauf ab, dass wir Ihn uns alle zusammen annähern können. Die gesamte Umwelt – unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich, stellt kein Hindernis dar, um Ihm näher zu kommen.

Ich muss mir angewöhnen, in allem Seinen Einfluss zu sehen und in gleicher Weise zu reagieren. Die Methode, wie man hinter allem eine einzige Kraft sieht, heißt Kabbala.

Aus dem Fernsehprogramm,  „spirituelle Zustände“, 04.02.2019

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Das zeichnet Empathie aus

In dieser Minute sind etwa 10.000 Menschen damit beschäftigt, die Welt vor einer weiteren Naturkatastrophe zu retten. Gleichzeitig berichtet Amnesty International, dass in den 28 Jahren zwischen 1989 und 2017 fast 2,5 Millionen Menschen in bewaffneten Konflikten ums Leben gekommen sind. 

Wenn wir uns auf persönliches Leid konzentrieren, wie z.B. ein Kind, das aus den Trümmern eines durch eine Bombe oder ein Erdbeben zerstörten Gebäudes gerettet wird, erschaudern unsere Herzen vor Mitgefühl. Tatsächlich muss es nicht unbedingt ein Mensch sein, der leidet. Es gibt viele herzzerreißende Videos in sozialen Medien, die Tiere zeigen, die verzweifelt versuchen, eine Straße zu überqueren oder sich gemeinsam gegen Raubtiere zu verteidigen, auch da haben wir tiefes Mitgefühl mit ihnen. Aber wenn Millionen durch Krieg, Hunger oder Krankheit sterben, wenn Zehnmillionen durch Sklaverei, Tyrannei und zahllose andere Formen der Ausbeutung missbraucht werden, sind wir meist gefühllos und apathisch.

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Die ewige Frage nach dem Sinn des Lebens


Warum begehen Menschen Selbstmord? Sie können das Gefühl der Schwermut, der Trostlosigkeit nicht ertragen. Sie wollten ein erfülltes Leben. Trotzdem, dass wir Fernsehen, Radio und tausende von verschiedenen Kanälen bzw. Programmen haben, haben wir keine Erfüllung.

Der Mangel, der sich in mir offenbart, die innere Unzufriedenheit und Leere, sind viel mehr als ich aus alle Quellen um mich herum herausholen kann.

Ich brauche den Sinn des Lebens! Hat mein Leben einen Sinn, einen Zweck, für den es sich zu leben lohnt?  Ich finde keine Antwort auf diese Frage. Ich muss wissen, dass mein Leben mich zum richtigen Ziel, zu einem guten Ergebnis führt, dass es mir und anderen von diesem Ergebnis besser gehen wird, dass ich mich in einem besonderen Prozess des Lebensflusses befinde, der ewig andauert.

Höchstwahrscheinlich werden die Menschen aufhören, über Selbstmord nachzudenken, wenn sie erfahren, wie die Realität funktioniert: in welchem Programm der Natur wir uns befinden und wie uns die Natur steuert. Wir bewegen uns ständig von einem Programm zum anderen, erhalten ein neues „Upgrade“ und lernen dadurch die Schöpfung in ihrer Gesamtheit, in diesem Leben und darüber hinaus kennen.

Der Prozess der Evolution führt uns zu einem sehr würdigen und erhabenen Ziel: Ein Mensch muss den Fluss des Lebens spüren, der ihn von Unendlichkeit zu Unendlichkeit durchströmt. Ich bin in diesem unendlichen Strom und ich bin selbst unendlich. Ich brauche mich nur für die Wahrnehmung der Kraft des Lebens, die um mich herum ist öffnen und mich so mehr und mehr zu entwickeln.

Man bringt es uns weder in der Schule, an der Universität, noch zu Hause in der Familie bei. Die Verzweiflung nimmt zu und wird weiterwachsen. Der Mensch wird schließlich gezwungen sein, die Frage nach dem Sinn des Lebens zu lösen.

Ich lade alle, um sich überzeugen zu können, in unsere Kabbala-Gemeinschaft ein. Sie werden sehen, wie freundlich und warm es dort ist und wie es bei der Suche nach dem Sinn des Lebens hilft, welches nicht mit dieser irdischen Existenz endet. Der Mensch bekommt ein Gefühl des Friedens, eines ewigen und schönen Lebens, das jeden Augenblick lebenswert ist.

Aus der TV-Sendung „Globale Perspektiven“, 16.08.2020.

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Sind die Menschen für einen spirituellen Wandel bereit?


Frage: Es scheint, dass die Menschen von heute zumeist noch nicht für die Wahrnehmung hoher spiritueller, abstrakter Werte bereit sind. Vielleicht sollten wir über die Vereinfachung eines bestimmten Verhaltenskodexes, der von den meisten Menschen verstanden wird nachdenken?

Antwort: Ich verstehe Sie und in einem Punkt stimme ich Ihnen zu. Wenn große Probleme auf uns zukommen und die ganze Welt darunter leidet, wird man verstehen, dass wir uns in globaler, integraler und gegenseitiger Verbindung befinden und dann müssen wir etwas unternehmen.

Man kann nicht sagen, ob dann die Menschen dafür bereit sind oder nicht. Sie werden nie für einen spirituellen Wandel bereit sein. Auf keinen Fall! Sie werden es nicht schaffen. Das Leben wird sie aber dazu zwingen. Ich glaube, dass es noch in dieser Generation sein wird.

Aus dem Unterricht, 17.05.2020

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Viele Ängste und eine Freude.


Frage: Wenn es 800 Arten von Ängsten gibt, wie viele Arten von Freude gibt es dann?

Antwort: Eine. Es ist die Freude der Offenbarung, das Verständnis, das Gefühl des Schöpfers.

Wie viele Filme, Musikwerke, gibt es in dieser Welt, welche die Menschen zum Thema Trauer, Leid, Konflikte erfunden haben?

Wie viele fröhliche Filme gibt es dagegen? Es gibt ein paar unbedeutende Filme. Es gibt nicht viele Berührungspunkte und Erfahrungen in etwas Gutem Süßem, Freudigem.

Es ist so, da wir im Egoismus existieren. Seine Erscheinungsformen sind bitter und schmerzhaft, davon gibt es viele Schattierungen.

Frage: Ist der Weg zum Schöpfer die Freude in Beziehungen zu anderen, zum Beispiel die Liebe zu einem Mann, zu einer Frau, zu Eltern, zu Kindern, oder ist das der Egoismus?

Antwort: Nein, das ist der pure Egoismus.

Aus dem Unterricht, 26.04.2020

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“Die Spiritualität wird im Zehner verwirklicht”


Frage: Bezieht sich der Ausdruck „wie ein Ochse unter dem Joch“ auf solche Zustände, in denen keine Zukunft sichtbar wird? Und wie kann man sich in diesen Zuständen gegenüber der Außenwelt verhalten, wenn alles böse scheint?

Antwort: Du wirst nie aus den schlechten Zuständen in gute übergehen, wenn du keine Gruppe hast. Nur im Zehner. 

Wenn ihr euch im Zehner verbindet und aus euch trotz der Tatsache, dass ihr unterschiedlich seid, ein Ganzes formt, baut ihr in euch eine Eigenschaft auf, die aus vielen verschiedenen Elementen besteht, von denen ihr nicht einmal etwas ahnt.

Schließlich ist jeder von euch ein riesiges verbundenes System. Denn wenn ihr zusammen kommt, stellt sich heraus, dass da ein einziges Ganzes entsteht, welches in Wirklichkeit aus einer Vielzahl von gegensätzlichen Teilen besteht. 

Es ist wie jedes moderne technische System, wie ein elektronisches oder Computersystem, das viele gegenseitige und gegensätzliche Kombinationen hat. Aber miteinander verbunden ergeben sie ein System, das als Ganzes funktioniert.

Ohne dieses System gibt es keine Möglichkeit, vorwärts zu kommen. Wenn es also einem schlecht geht, sich in einem Abstieg befindet, kann nur der Zehner helfen. Indem sich die anderen neun Menschen miteinander verbinden und ihn herausziehen.

Nur so und nicht anders! Deshalb wird jedem ein Abstieg gewährt, um den Zehner zu vereinen. Heute falle ich, morgen du, dann er usw. Jeder wird einen solchen Zustand durchlaufen.

Auf diese Weise werden wir den Namen des Schöpfers erbauen, indem sich alle gegenseitig tragen. Jedoch ohne den Zehner kann man nichts tun. Die Spiritualität wird nur im  Zehner verwirklicht. Innerhalb eines einzigen Menschen gibt es nichts. Denkt daran.

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Wie man Ängste loswird

 

Wir warten auf das Ende der Coronavirus-Pandemie, anstatt jetzt aus ihr zu lernen. Das Ergebnis kann verheerender sein, als die Pandemie selbst.

Je länger das Coronavirus unter uns weilt, desto stärker sind seine Auswirkungen auf die verschiedenen Lebensbereiche. Nicht nur Gesundheit und Wirtschaft leiden, auch unsere geistige und psychische Verfassung wird in Mitleidenschaft gezogen. Angstsyndrome betreffen heute nicht nur traditionell gefährdete Gruppen, sondern auch größere Bevölkerungsschichten, darunter Kinder und Jugendliche.

Beängstigende und panische Gedanken, wie die Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, die Angst vor dem Tod, Druck aufgrund der sozialen und wirtschaftlichen Umstände: all dies betrifft Millionen von Menschen in unterschiedlichem Maße und beeinträchtigt ihren Alltag.

Das Unbekannte ist immer beunruhigend und beängstigend. Es ist eines der Hauptfaktoren für psychische Probleme. Wenn man nicht weiß, was der Morgen bringt, hat man das Gefühl, eingesperrt zu sein, weiß nicht, wohin man gehen und was man tun soll. Unsicherheit führt zu Hilflosigkeit, Orientierungslosigkeit und Stillstand.

Noch schlimmer ist, dass wir uns dieses Gefühl gegenseitig vermitteln. Es ist wie ein Virus, das sich in der Gesellschaft ausbreitet. Schließlich sind alle Menschen in diesem einen System verbunden, das in der Kabbala Adam haRishon heißt. Was ich in mir selbst finde, kommt irgendwie von den anderen und wird weiter übertragen. Bewusst und unbewusst infizieren sich die Menschen ständig gegenseitig mit Negativität.

Das ist das Paradoxon der modernen egoistischen Gesellschaft: die untrennbaren Teile des Ganzen fühlen sich in ihr getrennt, allein und verloren. Wir leiden unter der Dissoziation, ziehen sie jedoch weiter der Verbindung vor. [Rest des Beitrags lesen →]

Immer mit mir – Teil 80

Meine Abstiege

Wie kamen sie? Unerwartet. Plötzlich wurde die unbestrittene Größe von RABASH verletzt. Es war wie ein Sturz aus großen Höhen. Es schien mir, dass ich auf sie vorbereitet war, „abgedeckt“ von RABASH.

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Aber hier kam der Abstieg, und nichts konnte helfen. Ich fiel in das Minus der Unendlichkeit.

Einen dieser Abstiege vergesse ich nie. Damals war ich sehr sauer auf RABASH. Ich saß zu Hause und war nicht in der Lage, zu ihm zu gehen.

Erst später erzählte man mir, wie überrascht RABASH mit ausgebreiteten Armen mitten in unserem Studien Raum stand, und wiederholte: „Verlässt man so seinen Freund“?

Er sprach von mir als wäre ich sein Freund. Von mir! Dass ich derjenige bin, der ihn verlassen hat! Später, als ich das hörte, erstarrte ich und fragte mich, warum es mir nicht sofort ausgerichtet wurde, ich hätte alles stehen und liegen gelassen. Wäre zu ihm  zurückgekommen!.. Aber ich verstand gleich, dass ich mich, selbst wenn es ihm ausgerichtet worden wäre, nicht über mein Schmerz erheben konnte, ich wäre nicht in der Lage gewesen zu kommen. So lag ich zu Hause. Ich bin eine Woche lang nicht ausgegangen.

Als ein körperlich gesunder, starker Kerl, fühlte ich mich wie ein „Lappen“. Ich konnte mich nicht überwinden, ich konnte es einfach nicht.

Und plötzlich rief RABASH an:

– Was ist los mit dir, Michael?

– Ich kann nicht aufstehen.

– Steh sofort auf und komm her!

– Ich kann nicht!

– Komm her!

– Ich kann das Haus nicht verlassen. – Ich weinte plötzlich. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal weinte, aber in dem Moment konnte ich meine Tränen nicht aufhalten!

– Rabbi, ich kann mich nicht bewegen! – sagte ich.

Und dann ertönte seine ruhige Stimme:

– Michael, hörst du mich?

– Ja.

– Ich warte heute Abend auf dich. Wir werden uns hinsetzen und ein Mahl haben. Ich verstehe dich.

Am Abend kamen Jungs zu mir, er schickte sie, sie brachten mich zur Mahlzeit. RABASH schenkte mir ein Glas Whiskey ein und sagte:

– Schau mal, jetzt bist du genauso ein „Lappen“[1] wie ich. Das ist eine gute Sache. Trink aus.

Ich trank aus. Es war unsere übliche ruhige Mahlzeit, mit innerem Gebet, und bereits dort kam das Gefühl – „Es hat funktioniert! Ich bin anders!“

Morgen früh saß ich wie immer neben RABASH, und er erinnerte mich weder mit Wort noch mit Tat daran, was geschehen war.

[1] Das Konzept des „Lappens“ hat viele Bestandteile: Ich bin zu nichts fähig, ich bin vom Schöpfer abhängig, ich bin froh, dass ich es entdeckt habe. So habe ich sowohl den Anfang als auch das Ende der Handlungen, und in jede Handlung muss ich Kräfte einsetzen, um zur Essenz des „Lappens“ zu gelangen, – und dann an den Schöpfer festhalten und Ihn zu etwas verpflichten. Der Zustand des „Lappens“ kommt also nach allen Bemühungen, nach dem Prinzip „gearbeitet – und gefunden“. Dies ist die letzte Etappe, eine wichtige Stufe, auf der ich verstehe: Ich habe nichts mehr übrig, ich bin bis zum Ende “ ausgepresst“, kraftlos, energielos, ohne treibende Kräfte – und verpflichtet, sie vom Licht zu bekommen. Ich kann keine Korrektur an mir selbst durchführen, ich kann die notwendigen Details der Wahrnehmung nicht alleine sammeln – aber ich kann von der Gruppe das Verlangen nach Anstrengung übernehmen. Ich wäre für immer auf der „tierischen“ Ebene geblieben, wenn der Schöpfer mir nicht die Möglichkeit gegeben hätte, auf die erhöhte Ebene zu steigen, über die Baal HaSulam schreibt. (Aus dem Blog von Michael Laitman.)

 

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Fortsetzung folgt…

 

Der Schmerz als Wegweiser


Bemerkung: Rumi, der große Sufi-Dichter des 13. Jahrhunderts setzte Emotionen wie Wut, Depression und Niederträchtigkeit mit ungebetenen Gästen gleich und riet, ihnen ins Gesicht zu lachen. Aber für gewöhnlich verhalten wir uns anders und versuchen, sie zu verdrängen. 

Psychologische Studien haben jedoch gezeigt, dass die Akzeptanz negativer Emotionen ein zuverlässigerer Weg zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung des spirituellen Gleichgewichts ist.

Antwort: Der Mensch ist so erschaffen, dass er negative Emotionen durch positive ausgleichen muss, sonst hat er keinen Anreiz zur Existenz.

Frage: Wie kann man zum Beispiel „Ärger“ akzeptieren?

Antwort: Indem man nach positiven Dingen sucht. Es gibt Schläge, aber zwischen den Schlägen kann man durchatmen.

Frage: Das ist paradox. Und wie verhält es sich mit schlimmeren Dingen wie Katastrophen?

Antwort: Nach Katastrophen gibt es Überlebende.

Frage: Soll man allen Tragödien auf diese Weise begegnen?

Antwort: Eine Tragödie kommt, und es gibt nichts, was man dagegen tun kann. Aber der Selbsterhaltungsinstinkt zwingt uns dennoch dazu, unter allen Umständen nach etwas Positivem zu suchen. Ansonsten hat man keinen Anreiz zum Leben. Und der Trieb nach Leben ist immer noch der grundlegendste.

Frage: Und wenn ein Mensch Selbstmord begeht?

Antwort: Selbstmord wird oft von Menschen begangen, denen es nicht an Materiellem mangelt. Andererseits gibt es Menschen, die kaum etwas besitzen oder schrecklich krank sind, und die trotzdem glücklich sind. Es klingt paradox.

Frage: Das ist wirklich paradox. Es gibt viele Selbstmorde in Europa, aber fast keine in Afrika. Welchen Rat geben Sie einem Mensch, wenn er mit Problemen oder negativen Zuständen hadert?

Antwort: Üben Sie sich in Demut, reduzieren Sie Ihre Forderungen und suchen Sie eine Verbindung zu Gleichgesinnten. Dann werden Sie spüren, dass Ihnen die Verbindung zwischen den Menschen Erfüllung und Ruhe bringt und Sie darin sogar den Sinn des Lebens finden können. Sie werden verstehen, woher dieses Unglück kam und im Zustand der Niedergeschlagenheit die Höhere Führung erkennen. Sie erreichen allmählich einen anderen, höheren Zustand, der das Irdische weit hinter sich lässt, aber auch gleichzeitig viel erhabener und spiritueller ist.

Frage: Sie haben gesagt, dass man in diesem Zustand anfängt, Verbindungen zu anderen Menschen zu suchen.

Antwort: Ja, das sollte man tun. Aber es hängt auch vom Ursprung der Seele ab. Entweder muss sie solche Zustände durch die Verbindung mit den anderen oder auf individueller Ebene erreichen.

Frage: Und was versteht ein Mensch dadurch? Den Grund für seine Probleme?

Antwort: Er beginnt, die höhere Lenkung zu verstehen. Dadurch gewinnt er eine ganz andere Einstellung zum Leben, zu sich selbst und zu den anderen. Er entdeckt Zustände, die außerhalb des irdischen Körpers liegen.

Frage: Meinen Sie damit also, dass ein Mensch nur durch Schmerz das Höhere – den Schöpfer – erfassen kann?

Antwort: Ja. Es hängt davon ab, wie Sie diesen Schmerz wahrnehmen. Dieser Schmerz kann gleichzeitig angenehm und erfüllend sein, weil Sie verstehen, dass er Sie wachrüttelt und Sie damit einfach aus dieser Welt herauszieht. Damit haben Sie die Chance, der spirituellen Welt etwas näher zu kommen.

Aus der TV-Sendung „Nachrichten mit Michael Laitman“ von 16.12.2019
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Das Ziel der Spiele des Schöpfers


Frage:  Als Beispiel: Ein Mensch kommt mit einem Problem in die Klinik. Dort ist eine Schlange, in der er lange warten muss, um aufgenommen zu werden. Oder er geht zur Bank um Geld abzuheben. Er erfährt, dass sein Konto gesperrt wurde. Sind das alles Spiele des Schöpfers? Was soll ich dadurch verstehen?

Antwort: Der Mensch wird dazu gebracht, nach dem Sinn des Lebens und nach seinem gegenwärtigen Zustand zu fragen: Wozu und woher kommt er?

Wenn er danach fragt, kommt er in eine passende Gesellschaft von Menschen, Büchern oder er erlebt Ereignisse, die ihn zu der Frage nach dem Sinn des Lebens bringen.

Während er den halben Tag in der Klinik in der Schlange sitzt, oder Probleme mit seinem Geschäft oder andere Schwierigkeiten hat, beginnt er darüber nachzudenken: „Was soll dieses Leben?“.

All diese Probleme, wir haben immer mehr davon, holen uns auf Schritt und Tritt ein. Sie sind nur dazu gedacht, dass sich unsere Generation zu fragen beginnt: „Wozu sind wir da? Was ist der Sinn des Lebens“?

Menschen tun das. Sie sind deprimiert, sie nehmen Drogen, um irgendwie aus diesem Leben zu fliehen. Langsam werden sie dahingeführt, die Methode der Erkenntnis der höheren Kraft, die sie geschaffen hat, sie steuert und mit ihnen spielt, zu offenbaren. Sie wollen wissen, warum ihnen das wiederfährt, wo dieser Schöpfer ist der alles bestimmt und ob Er überhaupt existiert? Zu welchem Zweck, warum, wozu? 

Es gibt keinen Menschen, der zur Kabbala kommt ohne zuvor deprimiert oder vom Leben enttäuscht gewesen zu sein. Die Menschen kommen zu uns, da sie einen Mangel spüren: „Ich habe nicht das Wichtigste im Leben“. Wenn ein Mensch das empfindet, vielleicht sogar ohne seine Frage und die fehlende Antwort genau zu verstehen, dann nähert er sich der Kabbala an.

Frage: Findet er dann die richtige Umgebung, die richtigen Bücher und warum in der Kabbala?

Antwort: Er kann viele andere Kreise durchlaufen, aber im Endeffekt wird ihn das Schicksal dennoch zur Kabbala führen.

Bisher sind das immer noch Einzelne. Wir sind die erste Linie, die sich dem Schöpfer annähert. Wir werden aber noch viele Menschen mitnehmen, sie werden immer wieder kommen und gehen, auftauchen und verschwinden. Das ist der natürliche Weg, eine Art Start-Stopp-Bewegung.

Aus dem TV-Programm „Grundlagen der Kabbala“, 25.03.2019.

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