Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Leiden'

Über die Angst vor dem Tod

Was kann man einem Menschen sagen, der weiß, dass seine Krankheit unheilbar ist und seine Tage gezählt sind, und daher leidet er unter der Angst vor dem Tod?

Zunächst einmal muss man daran denken, dass alles vom Schöpfer kommt, um das Endziel zu erreichen. Und was das Endziel betrifft, so ist klar, dass jeder von uns schließlich Abschied von diesem materiellen Leben nehmen wird, von dieser niedrigsten und schwersten, düstersten Welt.

Das Wichtigste ist also, dass man versucht, so oft wie möglich mit dem Ziel verbunden zu sein. Es gibt keinen Grund, sich zu fürchten, denn jeder spürt irgendwann, dass dieses materielle Leben zu Ende geht und man sich fester an das nächste, das spirituelle Leben binden muss.

Aus der Morgenlektion nach dem Buch Shamati, Artikel 104, 21.12.2021

Warum haben manche Menschen Gewaltausbrüche?

Ausbrüche gibt es nicht nur bei manchen Menschen, sondern auch auf der unbelebten, der pflanzlichen und der tierischen Ebene der Natur. Es gibt verschiedene Fälle, in denen die Spannung ausbricht, um zu einem ausgeglichenen Zustand zu führen.

Zum Beispiel entstehen Vulkanausbrüche, nachdem sich unter der Erde viel Spannung aufgebaut hat und ein Zustand erreicht ist, in dem es unmöglich ist, die innere Spannung weiter zu halten. Die äußere Hülle kann die innere Spannung nicht mehr festhalten, und wir sehen dann, wie vulkanische Lava und Asche aus der Erde hervorbricht.

So funktioniert es in der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur, aber auch im menschlichen Dasein. Der Mensch hat mehr Gründe für Ausbrüche als der Rest der Natur, weil er in einem komplexen Netz sozialer Interaktionen lebt. Im Allgemeinen leben wir in einem geschlossenen System, das uns ständig mit allen möglichen Problemen und Schmerzen belastet, und wenn die Spannung unserer ständig wachsenden Sehnsüchte auf ein entsprechendes Maß an Spannung in unseren sozialen Beziehungen trifft, dann entsteht ein zunehmender Impuls zum Ausbruch, sei es auf persönlicher Ebene in der Familie, sei es auf gesellschaftlicher Ebene bei öffentlichen Ausbrüchen oder sogar auf nationaler Ebene, wenn bestimmte staatliche oder nichtstaatliche Akteure Gewalt entfesseln.

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Depression in Covid-Zeiten (Quora)

Wir bestehen aus mehreren Wünschen und wenn diese Wünsche erfüllt sind, fühlen wir uns glücklich. Werden sie teilweise erfüllt, empfinden wir teilweise Unzufriedenheit, es ist ein Zustand, in dem wir leben und an den wir uns gewöhnt haben. 

Wir versuchen, diese Unzufriedenheit auf vielfältige Weise zu neutralisieren, sei es durch Medikamente und Drogen bis hin zu allen möglichen Unterhaltungen und Lebenszielen. So gelingt es uns, uns einigermaßen über Wasser zu halten.

Es gibt bestimmte Depressionszustände, in denen wir eine tiefe, dunkle Leere spüren, und in dem Moment keine Erfüllung spüren und auch in der Zukunft kein Licht am Ende des Tunnels sehen. Das ist in der Tat sehr schwierig.

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Aus Selbstliebe

Frage: Kann ein Mensch seinen Nächsten lieben, wenn er sich selbst nicht liebt?

Antwort: Ein Mensch kann nicht anders, als sich zu lieben. Auch wenn er sich hasst, liebt er sich dennoch.

Wir sind von Anfang an so geschaffen, dass unsere ganze Natur Selbstliebe ist. Es kann nicht sein, dass ich mich nicht liebe. Selbst wenn ich mich hasse, wenn ich mich umbringen will, geht das immer noch von der Selbstliebe aus. Sie ist in uns, sie ist unser Fundament. Deshalb kann alles, was darüber liegt, nur auf der Grundlage der Selbstliebe aufgebaut werden.

Man will nicht leiden, also kann man sich sogar vom Leben trennen. Vielleicht aus einem unbewussten Gefühl heraus, dass man unsterblich ist, aber auch aus Liebe zu sich selbst. Es gibt kein anderes Motiv für alle unsere Handlungen, als uns selbst zu lieben.

Ich denke, dass man im Internet eine Menge Informationen zu diesem Thema finden kann.

Aus einem Vortrag der MAK-Videokonferenz

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Worunter leidet der Kabbalist?

Ich werde oft gefragt: Worunter leidet der Kabbalist, hat er Leiden? Natürlich leidet der Kabbalist wie alle Menschen. Er macht sich Sorgen darum, dass er nicht in der Lage ist, alle Leiden in den spirituellen Raum zu übertragen. Der Wunsch zu genießen bringt ihm materielles Leid und er muss es auf die spirituelle Stufe bringen und natürlich sorgt er sich um alle seine Schüler.

Das Hauptleiden des Kabbalisten besteht darin, dass er alle Menschen zur Korrektur drängen will und nicht fühlt, dass es ihm gelingen könnte die Erwartungen es Schöpfers zu erfüllen.

Der Kabbalist sieht, dass sich die Welt auf das Leiden zubewegt und die Probleme jeden Tag größer werden. Er verfolgt alle Nachrichten und sieht, welche Krisen und Katastrophen der Menschheit wiederfahren und er weiß, wie sie hätten vermieden oder gemildert werden können. Es hängt nicht von ihm ab, sondern von den Menschen, ihre Einstellung gegenüber der Welt zu ändern.

Deshalb leidet der Kabbalist. Er sieht wie sich ein Unglück oder eine andere Umweltkatastrophe anbahnt und wie ein Vulkan kurz vor der Explosion steht und er nichts tun kann.

Stellen Sie sich vor, wie eine Mutter sieht, dass ihr Kind in Gefahr ist und kurz vor einem Unfall steht und sie nicht eingreifen kann. Die einzige Möglichkeit, dem Kind zu helfen, besteht darin, Fremde in seiner Umgebung zu wecken, die sich um es kümmern und es vor dem Unglück bewahren. Nur in dieser Form kann das Kind gerettet werden.

Deshalb ist das Leiden eines Kabbalisten viel größer als das eines gewöhnlichen Menschen. Von der Verbreitung der Kabbala hängt es ab, ob es gelingen wird, das Schicksal dieses gefährdeten Kindes, d.h. der gesamten Menschheit, zu ändern. Wir wissen, wie schwer es ist, die Herzen der Menschen zu erreichen, als wären sie von einem undurchdringlichen Panzer umhüllt.

Da bleibt nur eine Möglichkeit: den Schöpfer um Hilfe bitten, diesen Panzer um unsere Herzen zu durchbrechen, in unsere Herzen einzudringen und den Menschen unsere Wärme und Fürsorge, unser Bedürfnis nach Verbindung zu geben. Hoffen wir, durch alle diese Bemühungen, durch die Funken, die wir zu entflammen und aneinander weiterzugeben versuchen, ein großes Feuer entfachen.

Aus der Lektion zum Artikel Nr. 16 aus dem Buch „Shamati“, 09.10.2021

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Getarnter Egoismus


Anmerkung: Es gibt spirituelle Richtungen, die sich mit dem Konzept des Gebens auseinandersetzen. 

Sie reden davon, dass der Egoismus des Menschen das Hauptproblem sei, da er darauf ausgerichtet ist, dass ein Mensch etwas für sich selbst bekommen will. Es sei vor allem wichtig, gebend zu sein. Wenn aber jeder Wunsch mit einer zugrunde liegenden Absicht verbunden ist, wie ist es dann möglich, die Absicht zu erlangen, wenn ich sie nicht habe? In einem solchen Fall soll ich denken, dass ich die Absicht bereits habe.

Meine Antwort: Das ist natürlich ein guter Irrtum.

Ein Mensch, der sich selbst gegenüber die richtige Herangehensweise hat und sich selbst erforscht, erkennt, dass sein Egoismus absolut ist. Die Absicht zu geben, kann er daher gar nicht haben. Selbst wenn er meint, dass er gebend ist, kommt es ihm nur so vor. Weil es in Wirklichkeit ein versteckter Empfang ist. 

Die Kabbala sagt dass wir nicht fähig sind zu geben, diese Eigenschaft fehlt uns völlig, wir sind absolute Egoisten. Und wenn wir uns ändern wollen, dann ist dies nur möglich, indem wir eine Höhere Kraft zu uns heranziehen, sie erschafft in uns die Eigenschaft des Gebens. 

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Die Suchenden” 

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Die globale Natur erleben


Frage: Sie sagen, wenn ich zur Spiritualität gelange, ich mich einerseits mit dem Schöpfer verbinde und andererseits sein Partner werde,  klingt etwas widersprüchlich. Wie kann das sein?

Antwort: Ich bin mit dem Schöpfer als Partner verbunden. Zunächst waren wir in der Entwicklung im Mutterleib vereint. Davor gab es eine Verbindung, bei der ich mir nicht einmal bewusst war, dass ich im Inneren des Schöpfers war. Fragen Sie irgendjemanden in der Welt – er hat nicht das Gefühl, dass er inmitten dieser riesigen, globalen, integralen Natur ist.

Nach und nach wird er sich dessen durch alle möglichen Leiden und Krisen bewusst. Ihm wird gezeigt: “ Schau dir an, was heute in der Welt mit dem Klima passiert, wo wir uns plötzlich befinden, welche Reaktionen von der Natur ausgehen.

All das soll uns wachrütteln und uns vor Augen führen, dass die Welt eins ist und dass es eine Verbindung gibt, ein Gesetz das wir verletzen.

Wir müssen uns diesem Gesetz anpassen, um ihm in Harmonie gleich zu sein. Das lehrt uns Mutter Natur, der Schöpfer. Er gibt uns nicht absichtlich Schläge, sondern wir verursachen sie selbst durch unsere Uneinigkeit, dadurch das wir die Bedingung des Gleichgewichts nicht erfüllen.

Aus der Fernsehsendung „Die Kraft des Buches Zohar“ Nr. 19

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Wir müssen uns „Flügel wachsen lassen“


Bemerkung: Tatjana schreibt: „Sie machen uns ständig Angst, dass das Virus zurückkommt, dass es uns entkräften wird. Sie sagen, dass wir die Ursache sind, dass wir schlecht und egoistisch sind, nur an uns selbst denken. Wir werden uns nicht verändern. Wozu muss man uns schlagen? Das ist, als würde man verlangen, uns Flügel wachsen zu lassen. Aber es werden keine wachsen!“

Antwort: Damit wir irgendwann lernen und vielleicht sogar geschlagen werden wollen, aber das Wichtigste ist, dass uns „Flügel wachsen“.

„Flügel wachsen lassen“ bedeutet, dass wir einen Schirm bekommen, um die Möglichkeit zu erhalten, „über uns selbst, über unseren Egoismus hinaus zu wachsen.

Frage: Wir werden deshalb geschlagen, damit wir abheben?

Antwort: Genau aus diesem Grund!.

Frage: Nicht damit wir uns schlecht fühlen?

Antwort: Nein, so etwas gibt es in der Natur nicht! Die Natur bestraft niemanden, sie korrigiert und schiebt uns an.

Frage: Ihre Antwort an Tatjana lautet, dass wir uns „Flügel wachsen lassen“ sollten?

Antwort: Ja, unbedingt.

Frage: Werden wir „vom Boden abheben“? Über unseren Egoismus aufsteigen?

Antwort: Ja.

Aus der Fernsehsendung „Neuigkeiten mit Michael Laitman“, 01.07.2021

(285245)

Es gab in eurem Leben keine Fehler


Anmerkung: Igor schreibt: „Ich bin 54 Jahre alt, verheiratet, habe zwei Kinder, und sowohl mein Vater als auch meine Mutter leben. Mein Vater ist 84 Jahre, meine Mutter 82 Jahre alt. Ich habe mich immer um ihre Gesundheit gekümmert, aber da geschah das Gegenteil. Die Ärzte sagen, dass ich nur noch sechs Monate zu leben habe.

Ich habe Sie zu spät gefunden. Wenn ich ihre Sendungen ansehe, dann habe ich keine Angst mehr. Ich habe nur eine Frage: Warum so spät? Ich habe so viel Zeit mit leeren Sorgen und unnötigen Arbeiten verschwendet. Ich habe eine große Beschwerde an den Schöpfer. Ich verstehe, dass ich nicht zurückblicken und etwas bedauern sollte, aber ich komme mit mir selbst nicht zurecht. Ich habe falsch gelebt. Wenn ich mir meine Kinder ansehe, habe ich Angst, dass sie alle meine Fehler wiederholen werden.

Ich wollte Ihnen einfach  Danke sagen!“

Antwort: Ich werde es Ihnen sagen, Igor. Alles war richtig. Sie haben in Ihrem Leben absolut keine Fehler gemacht. Sie müssen das alles als die richtige Einstellung zum Leben, zum Schöpfer akzeptieren. Sie müssen sich beruhigen.

Wenn Sie die ganze Natur, das Leben, den Kosmos, alles als eine Manifestation des Schöpfers behandeln, dann brauchen Sie nichts zu tun oder sich um irgendetwas kümmern. Sie müssen nur darüber nachdenken, wie Sie sich mit dem, was mit Ihnen geschieht, so gut wie möglich umgehen können. Durch die Haltung der vollen Zustimmung beginnt man den Schöpfer zu spüren.

Das rate ich Ihnen und generell allen. Lassen Sie die Situation los, seien Sie nicht nervös, haben Sie keine unverständlichen Ansprüche. Man braucht das alles nicht. Alles geschieht so, wie es sein soll.

Wir glauben, dass wir herumlaufen, irgendetwas erneuern um mit allem rechtzeitig fertig zu sein. Das ist alles Unsinn! Das ändert nichts, wir versuchen nur etwas zu tun, während der Schöpfer sein eigenes Ding macht. Es stellt sich heraus, dass wir mit Dingen, die nicht so laufen, wie wir wollen, unzufrieden sind.

Geben Sie alles ab und Sie werden sehen, dass Sie sich weder um die Gegenwart noch um die Vergangenheit Sorgen machen müssen, geschweige denn um die Zukunft. Alles liegt in den Händen der gleichen höheren Macht.

Bemerkung: Und es kann passieren, dass …? Ich sage Ihnen, ich war gerührt, dass er nicht schreibt, dass er Angst vor dem Tod oder vor etwas hat. Er bedauert, dass er uns spät gefunden hat, dass er irgendwie durchs Leben gekommen ist …

Antwort: Auch das ist nicht wahr, auch das ist eine höhere Vorsehung. Es ist also nicht zu spät, alles was Ihnen gegeben wird, wird richtig gegeben. Nutzen Sie die Kraft und Zeit, die Sie haben, soweit Sie jetzt von unserer Idee, unserem Weg durchdrungen sind und alles wird gut sein.

Aus der Fernsehsendung „Neuigkeiten mit Michael Laitman“, 24.06.2021

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Die Geschichte von Adam und Eva


Frage: Warum sagt in der Geschichte von Adam und Eva die Tora nicht aus, dass der Schöpfer hinter allem steht? Dann würden wir sofort verstehen, dass Er in Seiner ersten Gestalt sagt: „Iss nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen“. In der zweiten Erscheinung als Schlange sagt er: „Iss!“, dann wieder als Gestalt Gottes: „Warum hast du gegessen?“ – Warum wird das nicht so geschrieben?

Antwort: Damit man als Ergebnis ihrer jahrtausendlangen Entwicklung begreift, was es ist. Man versteht es nicht durch diese Geschichten, sondern aus der Tatsache heraus, dass man sich ändern muss.

Wenn es nur um ein Buch ging, würde man es lediglich lesen: „Ja, so funktioniert die Natur“. Es würde nichts bringen. Wenn man aber selbst leiden und alles enthüllen muss, wobei diese Enthüllung aus einem selbst kommen muss und nicht, weil man es von jemand anderem gehört hat – dann gehört einem dieses Wissen.

Man muss diese Geschichte in sich selbst offenbaren, das ist alles! Es ist auf keinen Fall eine Geschichte, die man von außen hört.

Selbst wenn man sie vorgelesen bekommt, wird man nichts hören. In dem Maße, in dem man beginnt, sich innerlich zu verändern, die eigene Schlange in sich zu entdecken, ihren Widerspruch mit dem Zweck der Schöpfung, mit dem Schöpfer und die verschiedenen Eigenschaften in sich erfasst: die Eigenschaft des Schöpfers, die Eigenschaft der Schöpfung, der Schlange, des Menschen, die Eigenschaften von Adam und Eva (Hava) – wenn man all diese Definitionen in sich zu erkennen beginnt, dann verbindet sich diese Geschichte in einem, jedoch nicht vorher.

Alles muss von innen heraus geboren werden.

Aus dem Fernsehprogramm „Die Kraft des Buches Zohar“ Nr. 16

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