Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Leiden'

Das Tor der Tränen

Das Tor der Tränen ist das Tor, das zum Schöpfer führt. Es gibt viele Tore zum Schöpfer, aber nur eines davon öffnet sich.

Der Sohar erklärt das sehr einfach: es gibt nur einen Eingang zum Schöpfer und man sollte nicht herumirren und aus der Bahn ausbrechen. Der Mensch kommt in Kontakt mit der höheren Kraft erst dann, wenn er wirklich vor Kraftlosigkeit weint, weil er so nicht mehr weiter leben kann und er wirklich alles gegeben hat, was er konnte. Erst dann bricht er in Tränen aus und der Schöpfer offenbart sich ihm.

Einst habe ich von ganzem Herzen versucht, vor dem Rabash in Tränen auszubrechen. Er hat mir ins Gesicht gelacht. Ich war damals sehr wütend. Aber was kann man hier machen? So war es auf der früheren Etappe der Lehre.

Alle Tore außer dem Tor der Tränen sind verschlossen. Nach der Offenbarung seines ganzen Egos, seines gesamten Verlangens, und nachdem er alles dem Schöpfer zugerechnet hat, erreicht der Mensch seinen letzten Zustand: „Schluss! Mehr kann ich nicht machen!“

Erhält er aber keine Antwort, bedeutet das, dass er Krokodilstränen vergossen hat, wie ein Kind, das bei jeder Gelegenheit weint. Dann muss er weiter arbeiten und irgendwann wird ihm alles offenbart.

Das richtige Verlangen äußert sich nicht darin, dass ein Mensch in Tränen ausbricht. Eher darin, dass sich ein Mensch einerseits im Zustand der Kraftlosigkeit befindet, andererseits aber einen enormen Wunsch danach hat, dem Schöpfer das zu geben, was er für Ihn vorbereitet hat; der Schöpfer aber will es nicht annehmen.

In solch einem Zustand beginnt der Mensch plötzlich zu offenbaren, dass er ein materielles egoistische Verlangen besitzt, welches tief in ihm verborgen ist, in seinen „sauberen“ seelischen  Bestreben. Doch dann beginnt er damit, es aus sich herauszuholen; er reinigt sich davon.

16.06.2016 Kongress in Moskau, Unterricht 3

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Die Freiheit des Willens

Die Freiheit, Baal HaSulam

„In Steintafeln gemeißelt (charut al haluchot)“Lies nicht „charut“  („gemeißelt“), sondern  „cherut“  („Freiheit“).  Um zu zeigen, dass sie vom Engel des Todes befreit sind. (Midrash Shmot Raba, 41)

Mein Kommentar: Die Frage der Freiheit ist schwer zu verstehen. Man ist schnell verwirrt: Was ist Freiheit? Was sind die Steintafeln? Was bedeutet „gemeißelt“? Was soll „Engel des Todes“ bedeuten? Diese Dinge sind vor uns verborgen. Niemand kennt ihre wahre Bedeutung. Doch wir wollen gemeinsam diesen Artikel studieren, um den Dingen auf den Grund zu gehen.

Diese Worte müssen geklärt werden. Denn wie hängt das Empfangen der Tora, d.h. des Lichtes, mit der Freiheit eines Menschen vom Tod zusammen? Darüber hinaus, nachdem sie einmal einen unsterblichen, ewigen Körper durch das Empfangen des Lichtes erhalten haben – wie konnten sie ihn wieder verlieren? Kann sich denn das Ewige wandeln und abwesend sein?

Mein Kommentar: Diejenigen, die die Kabbala studieren, wissen, dass der Körper das „Verlangen zu empfangen ist“, welches korrekt in HaWaYaH in 10 Sephirot arrangiert ist. Das „Verlangen zu empfangen“ ist nicht unser biologische Körper, aber wenn das Empfangen auf die Absicht zu geben ausgerichtet ist, erhält es entsprechend der Größe dieser Absicht Lebenskraft und der Körper wird damit zu einem ewigen Körper. Daher müssen wir das Verlangen zu empfangen, das in seiner ursprünglichen Form als „Tod“ bezeichnet wird, in ein Verlangen zu geben verwandeln. Dann wird es „Leben“ genannt. Das Höhere Licht breitet sich darin aus und verleiht ihm Ewigkeit.

Die Freiheit des Willens. Um diesen hären Begriff – „Freiheit vom Engel des Todes“ – zu verstehen, müssen wir zuerst klären, wie der Begriff der Freiheit von der Menschheit üblicherweise verstanden wird.

Mein Kommentar: Die Unterscheidungen in der Kabbala weichen von jenen der Menschen ab. Die Kabbala spricht von der Höheren Welt, in der sich die Eigenschaften gegenteilig verhalten. Wie geschrieben steht: „Ich sah eine umgekehrte Welt“. Und in unserer Welt verhalten wir uns entsprechen den irdischen Eigenschaften. Daher müssen wir beide in ihren Unterschiedlichkeiten beleuchten.

Es herrscht die allgemeine Ansicht, dass Freiheit ein Naturgesetz ist, das für alle Lebewesen gültig ist. So können wir beobachten, dass Tiere, die in Gefangenschaft geraten, oft leiden und krank werden, wenn ihnen die Freiheit genommen wird. Das ist ein klarer Beweis, dass jegliche Versklavung eines Geschöpfes von der Vorsehung nicht akzeptiert wird. Nicht umsonst hat die Menschheit in den letzten Jahrhunderten dafür gekämpft, ein gewisses Maß an Freiheit für den einzelnen zu erreichen. Dennoch bleiben die Vorstellungen, die sich mit dem Wort „Freiheit“ verbinden, unklar. Und wenn wir in die Tiefe der Bedeutung dieses Wortes eintauchen, bleibt beinahe nichts übrig. Wenn man Freiheit des Individuums einfordert, geht man von der Annahme aus, dass ein Individuum in sich diese Eigenschaft, welche „Freiheit“ genannt wird, besitzt und aus eigener Entscheidung und freier Wahl heraus handeln kann.

Mein Kommentar: Wir wissen nicht, was Freiheit ist. Aus der Geschichte kennen wir die Sklaverei. Auch heute noch gibt es sie mancherorts. Ist es gut oder schlecht, ein Sklave zu sein? Ist man etwa heute in der entwickelten, modernen Welt kein Sklave? Wir schulden jedem etwas. Der Familie, dem Staat, der Bank. Wir haben unzählige Verpflichtungen. (…) Jeder Mensch will Freiheit. Auch ich. Auch ein Tier oder eine Pflanze. Jedes Geschöpf besteht aus dem Wunsch nach der Erfüllung seines Verlangens zu empfangen. Alles zu haben, was man benötigt. Und die angestrebte Freiheit bezieht sich im Allgemeinen darauf, von diesem Verlangen nach Wunscherfüllung frei zu sein, frei von jeglichen Mängeln und Sehnsüchten. Auch eine Pflanze funktioniert so: Sie benötigt Erde, Mineralstoffe, Sonne, Wasser, um in Erscheinung zu treten. Alles dreht sich um die Existenz. Daher war und ist niemand jemals frei.

Freude und Schmerz. Wenn wir jedoch die Handlungen eines Individuums genauer betrachten, entdecken wir, dass die Handlungen zwangsläufig erfolgen. Der Mensch wird zu seinen Handlungen genötigt und hat keine Entscheidungsfreiheit. In gewisser Weise ist der Mensch wie ein Eintopf, der am Herd dahinköchelt; der Eintopf hat keine andere Wahl als zu köcheln. Die Vorsehung hat das Leben mit zweierlei Konsequenzen versehen: Freude und Schmerz. Die Geschöpfe haben nicht die Freiheit zwischen Freude und Schmerz zu wählen. Der einzige Vorteil, den der Mensch gegenüber dem Tier hat, ist, dass er ein entferntes Ziel anstreben kann. Das heißt, im Hinblick auf den in der Zukunft zu erwartenden Genuss bzw. Vorteil ist der Mensch bereit, dafür heute ein gewisses Maß an Schmerzen zu erleiden.

Mein Kommentar: Wir befinden uns ständig zwischen Freude und Schmerz. Denn wir haben ein grundsätzliches Verlangen danach, Genuss und Befriedigung zu erfahren. Diesem Wunsch jagen wir unaufhörlich hinterher bzw. versuchen zumindest, dem Schmerz zu entkommen. Man nimmt ein gewisses Maß an Leid auf sich, um letztendlich Genuss zu empfangen. Man macht Berechnungen, die sich nur auf dieses Ziel konzentrieren. Man akzeptiert z.B. das Leid eines chirurgischen Eingriffs, damit es einem hinterher besser geht. Man akzeptiert das Leid, um zum Ziel zu gelangen: Genuss und Freude zu erfahren.

(…)

Dem nicht genug – auch die Art des Genusses und seines Nutzens sind in keinster Weise vom freien Willen des Einzelnen beeinflussbar, sondern werden von den Wüschen der umgebenden Gesellschaft festgelegt. Diese will etwas Bestimmtes. Zum Beispiel: Ich sitze, ich kleide mich, ich spreche, ich esse. Alle diese Dinge tue ich nicht, weil ich mich entschieden habe, in einer bestimmten Art zu sitzen, zu sprechen, zu essen oder mich zu kleiden. Ich tue diese Dinge auf diese bestimmte Art, weil die anderen wollen, dass ich in dieser Weise sitze, mich kleide, spreche und esse. All dies geschieht in Anpassung an die Wünsche und den Geschmack der Gesellschaft und nicht aufgrund meines eigenen freien Willens.

Mein Kommentar: Ich wurde auf bestimmte Weise aufgezogen, erzogen und beschränkt. Selbst meine Hobbies, meine Wünsche, was ich gerne habe und was nicht – alles wird durch die Umgebung geprägt, in welche ich geboren wurde: Familie, Schule, Nachbarschaft, Freunde, Medien u.s.w. Ich passe mich den Gesetzen der Gesellschaft an, weil ich mich sonst schämen würde. Wir sehen, dass der Mensch keinerlei Freiheit besitzt.

Aus dem Unterricht „Die Freiheit“, von Baal HaSulam, 20.6.2016

 

 

Man muss Altruist werden

Kommentar: Nur Wenigen in dieser Welt gelingt es, gemäß dem alten Prinzip der Nächstenliebe „Füge deinem Nächsten nicht das zu, was dir selbst verhasst ist“ (Shabbat 31a) zu leben. Leonardo Christov-Moore und Marco Lacoboni, Wissenschafter der Universität von Kalifornien, kamen zu dem Ergebnis, dass es eine Methode gibt, welche die Menschen weniger egoistisch sein lässt und ihnen die Erfahrung ‚uneigennütziger zu werden’ vermittelt. Dieses Ergebnis wurde nach vielen Studien herausgefunden, deren Ergebnisse zeigten, das es möglich wäre, einem Menschen einen Impfstoff zu injizieren, um ihn zu sozialerem Verhalten anzuregen.

Meine Antwort: Ich würde es anders sagen. Ein Mensch ist in erster Linie ein hoch entwickeltes Tier. Es ist möglich, ihm besondere Handlungen beizubringen, damit er sein Haus „nicht verschmutzt“. Für diesen Zweck ist es wichtig, ihn richtig auszubilden und ihm das Konzept genau zu vermitteln. Dadurch versteht er, dass er für manche Handlungen bestraft und für andere belohnt wird. Wir erfahren Schmerz als Strafe und Freude als Belohnung. Dies erzeugt elektrische Impulse, die uns durchströmen und verschiedene Aminosäuren bilden.

So wird es möglich, ein Gerät zu erfinden, das ein Signal mit einer besonderen Frequenz sendet. Der Mensch, der diesen Sensor bekommt, wird entsprechend seiner guten oder schlechten Handlungen Freude oder Schmerz empfinden. Auf diese Weise wäre es möglich, einen Menschen in einen „Pavlov’schen Hund“ zu verwandeln.

Wenn wir mit der Ausbildung gemäß der Weisheit der Kabbala begännen, käme jedoch ein anderer Blickwinkel ins Spiel. Die Kabbala schlägt vor, dass ein Mensch die Stufe des „Geräts“ erreicht, welches ihn belohnt oder bestraft. Zugleich muss er begreifen, woraus er besteht und wie er sich zum höchsten Zustand, in dem er keine Bestrafung sondern nur immense Belohnung erhält, entwickeln kann.

Der Mensch wird dann verstehen, dass dieser erhabene Zustand nur möglich wird, wenn er mit anderen stark verbunden ist und eine organische Einheit mit ihnen bildet. In anderen Worten müssen wir uns zu einem Zustand verhelfen, bei dem die positiven Impulse, die in der Natur vorkommen, uns immer ausfüllen. Die negativen Impulse haben die Aufgabe, von uns schrittweise den „Abfall“ zu entfernen. Es ist der übrig gebliebene Müll von unseren „guten“ Anstrengungen. Zurück bleibt ein Zustand, welcher mit allem Wundervollem und Ewigen erfüllt werden könnte.

Es liegt an uns, mit der höheren Natur verbunden zu sein – aber weder mit Hilfe von Sensoren, noch mit Menschen, die diese Sensoren steuern.

Von Kab TV „Neues  von Michael Laitman 28/3/16

(180721)

Fehler vermeiden

Frage: Macht ein Mensch, der sich in der Spiritualität engagiert, keine Fehler? Ist er vernünftiger und ist das, was er tut, weiser und bewusster?

Meine Antwort: Ein spiritueller Mensch ist jemand, der die spirituellen Eigenschaften in sich entwickelt und daher voran schreitet. Es gibt keine Fehler in der Bewegung eines spirituellen Menschen, da er konstant Lenkung, Instruktionen und Hilfe erhält. Die Geschwindigkeit seines Fortschritts hängt von ihm ab.

Wenn ein Mensch sich ernsthaft ausrichtet, um seinen spirituellen Fortschritt zu beschleunigen, wird sein Weg einfacher, angenehmer und kürzer. Wenn er es nicht schafft, wird er umherirren, viele Schwierigkeiten durchmachen und nur langsam vorankommen.

Selbst gewöhnliche Menschen schreiten in unserer Welt „richtig“ voran; obwohl sie sich nicht dessen bewusst sind, stehen sie unter dem Einfluss der Schläge, die uns die Natur gibt. Genau das macht den Unterschied zum selbständigem Fortschritt aus.

Aus dem russischen Kabbala-Unterricht, 2/21/16

(181991)

Die Verantwortung eines Kabbalisten

Frage: Im Verlauf der menschlichen Geschichte ist in der Welt kaum ein Tag ohne Krieg vergangen. Heutzutage geschehen viele grausame Kriege. Warum leiden fortschrittliche Menschen wie die Kabbalisten darunter?

Meine Antwort: Die Kabbalisten leiden mehr als andere, da sie die Verantwortung zu allen spüren. Sie erkennen die enorme Menge an Leid, die Kriege auslösen. Sie haben zusätzlich die Erfahrung von der großen Freude, welche die Menschheit anstatt der Leiden erreichen könnte, wenn sie ein wenig Anstrengung in ihre Selbstkorrektur investieren würde.

Ein Kabbalist steht im Verhältnis zu einem gewöhnlichen Menschen wie ein Erwachsener zu einem Kind. Ein Kind, das krank ist, leidet nur unter seiner Krankheit, während der Erwachsene in seiner Nähe viel mehr leidet und bereit ist, all den Schmerz des Kindes auf sich zu nehmen. Darüber wird gesagt, „bei demjenigen, dessen Erkenntnis zunimmt, wächst das Leiden an“ (Buch Kohelet 1:18). Deshalb müssen wir uns verbinden, die Zeit von Leid und Krieg rasch überwinden und in die Empfindung der höheren Welt eintreten.

Vom russischen Kabbala Unterricht, 14/2/16

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Wie komme ich in den Himmel?

Frage: Was ist der Unterschied zwischen dem Weg der Tora und dem Weg der Leiden, wenn beide ein Beispiel für Leiden sind?

Meine Antwort: Alles strebt danach, das Ziel zu erreichen. Ein Terrorist schneidet einem Menschen den Bauch auf, um ihn zu töten, während ein Chirurg, der ebenso einem Menschen den Bauch aufschneidet, letzteren retten will. Ein kranker Mensch willigt einer Operation ein, er bezahlt sogar dafür und ist bereit, den Schmerz zu ertragen, bis er gesund wird. Ein Mensch, der sich einer Operation unterzieht, nimmt jegliche Schmerzen in Kauf, da er weiß, dass dies sein Leben retten wird, während ein Mensch, der von einem Terroristen getötet wurde, sein Leben verloren hat. Deshalb hängt alles von der Art ab, wie du das Leid beurteilst, ob es dir das Leben gibt oder nimmt.

Frage: Der Terrorist wendet sich selbst dem Leiden und dem Tod zu, da er meint, so den Himmel zu erreichen. Was ist dann hier der Weg des Lichts?

Meine Antwort: Für den Terroristen ist das genau der Weg des Lichts. Daran glaubt er. Es gibt eine Menge Theorien darüber, wie Menschen sich auf Leiden einstellen, um zukünftige Genüsse zu bekommen. Gemäß der Weisheit der Kabbala sollte man versuchen, anderen Menschen näher zu kommen, jedoch nicht um nach dem Tod eine Belohnung für das nächste Leben zu erhalten. Der materielle Körper hat nichts damit zu tun. Der Zustand, dass du in einem Körper lebst und dich mit ihm identifizierst, ist ein falsch.

Du musst einen ganz anderen Existenzzustand erreichen, nämlich den in der Welt der höheren Kraft. In dieser Welt spürst du die Auswirkung der höheren Kräfte und wirst dich nie wieder mit deinem Körper identifizieren. Es ist so, als würdest du deine Körperlichkeit verlieren, wie eine Schlange die sich häutet.

Es bleibt nur die Seele übrig, die in Anheftung zur höheren Kraft steht. Dieser Zustand wird Garten Eden oder Himmel genannt und ist der Zustand, den wir hier und jetzt erreichen sollten, nicht im nächsten Leben. Du brauchst niemanden zu töten, um dies zu erreichen.

Frage: Es stellt sich heraus, dass Religionen, die aktiv von Menschen betrieben werden, den Religiösen ermöglicht, Leid durch das Festhalten an einem Idol wie Gott oder Allah zu vermeiden.

Antwort: Sicher, Menschen erschaffen sich Religionen, um sich ihr Leben zu versüßen und sich ein bestimmtes Ziel zu ermöglichen. Das Judentum, Christentum und dann der Islam tauchten nach dem Abfallen der Juden auf die egoistische Stufe auf. Diese Stufe wird Zerstörung des Tempels genannt. Religion ist die körperliche, egoistische Reflexion des spirituellen Wegs. Stufenweise bringt sie die Menschheit zur Erkenntnis, dass wir zur Spiritualität aufsteigen müssen. Aus dem Grund, dass Religionen ihren Höhepunkt erreichen und dann aus der Welt verschwinden, sollte ein Mensch über den wahren Sinn des Lebens nachdenken.

Aus dem russischen Kabbala Unterricht  3/1/16

(177428)

Die Gefäße der Seele reinigen

Frage: Sind wir für sämtliche Leiden, die uns begegnen, verantwortlich?

Antwort: Der Schöpfer, der das Böse geschaffen hat, ist verantwortlich. Es steht geschrieben: „Ich habe das Böse geschaffen und die Tora als Gewürz“. Wenn wir das Böse in Gutes umwandeln, werden wir die Stufe des Schöpfers erreichen. Alles in unserer Welt ist so angeordnet, dass der Mensch die Probleme durch die Natur seiner bösen Neigung erforscht und aufdeckt, und er wird einen Weg finden, diese Probleme zu überwinden, indem er die Methode der Korrektur richtig anwendet.

Wenn derartige Fragen aufkommen, bedeutet das, dass der Mensch bereit ist, diese Methode anzuwenden. Dann realisiert er nach und nach, warum alles so geschaffen wurde, wie es ist, und nicht anders. Dann wird ihm klar werden, dass der Schöpfer diese besondere Kraft der Natur ist, die die gesamte Schöpfung einschließt, die ganze Natur und alle höheren Stufen, die uns jetzt unzugänglich sind, die wir aber enthüllen werden.

Wenn wir den Egoismus korrigieren, den der Schöpfer absichtlich als grausam, riesengroß und universell geschaffen hat, dann werden wir zu Managern der gesamten Natur, in unserer Welt und in allen anderen Welten. Die Menschheit wird auf die Stufe der Ewigkeit und Perfektion aufsteigen, und das ohne sterben zu müssen. Wir werden uns auf eine höhere Stufe erheben. Die Menschheit befindet sich auf der Stufe der Entwicklung, wenn die Frage nach dem Sinn des Lebens in der Mehrheit auftaucht. Nach der Weisheit der Kabbala bedeutet das, dass wir erwachsen geworden sind und die Stufe erreicht haben, auf der wir beginnen, die Höhere Welt wahrzunehmen und uns ihr anzuschließen.

Frage: Warum leiden wir, wenn der Schöpfungsgedanke dem Menschen Genuss bereiten will?

Antwort: Weil wir uns selbst nicht korrigieren. Wüssten wir, wie wir die Korrektur bewerkstelligen und mit diesem Prozess beginnen können, würden wir uns schlagartig besser fühlen und die Stufen der Leiter der Güte erklimmen.

Kommentar: Es gibt zu dem Thema eine interessante Fabel. Ein durstiger Mann steht an einem Fluss mit frischem Wasser und versucht, ein schmutziges Glas zu füllen. Das Wasser scheint fade und bitter zu sein und er kann es nicht trinken, weshalb er den schmutzigen Fluss verflucht. Auf diese Weise verfluchen wir oft den Schöpfer, der uns Leiden schickt. Wenn der Mensch schließlich realisiert, dass der Grund des verdorbenen Geschmackes nicht das Wasser ist, sondern sein Glas, dann wird sich alles verändern. Er säubert und reinigt das Gefäß und somit ändert sich der Geschmack des Wassers. Dann wird ihm klar werden, dass das Wasser im Glas immer rein war, auch wenn er leidet.

Antwort: Ja, das ist unser Leben, aber wir werden das Leben erst dann genießen können, wenn wir die richtigen Kräfte anziehen.

Aus der Kabbalalektion in Russisch 2/16/16

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Kabbala Akademie

 

In Den Armen Des Schöpfers

Frage: Was ist die richtige Handlung, wenn wir Schläge erhalten? Jeder Zustand ist anders, wie kann ich dann verstehen, was der Schöpfer von mir will?

Meine Antwort: Der Schöpfer möchte nur eine Sache von dir: du sollst Ihm näher kommen. Entweder, wenn es gerade keine andere Möglichkeit gibt, als Einzelner, oder zusammen mit der Gruppe. Der Schöpfer breitet seine Arme bewusst für dich aus. Er schickt dir Schläge, denn wenn du ängstlich bist, wirst du zu Ihm laufen. In dem Moment, in dem du dich an Ihn anheftest, wächst deine Schwäche. Es ist wie bei einem Kind, welches anfänglich an seiner Mutter klebt, da es von ihr abhängig ist. Es kommen sofort neue Störungen, die dir die Gelegenheit geben, dich an den Schöpfer anzuheften. So sollten wir unser ganzes Leben betrachten!

Wenn du versuchst, dich dem Schöpfer anzunähern, du deine Natur veränderst, bevor dich der Schlag erreicht, dann spürst du keinen Schmerz und keine Schwierigkeiten, sondern du fühlst, wie du im höherem Licht badest! Alle Leiden resultieren aus dem Mangel an der Verbindung zwischen uns und dem Mangel den Schöpfer zu empfinden. In dem Moment, in dem wir Ihn in der richtigen Verbindung zwischen uns spüren, werden alle Leiden verschwinden und die ganze Welt wird mit Güte erfüllt sein.

Frage: Was bedeutet es, dem Schöpfer näher zu kommen?

Antwort: Dem Schöpfer näher zu kommen bedeutet, sich an Seine Eigenschaften anzugleichen, dem Geben und der absoluten Liebe.

Aus dem russischen Kabbalaunterricht, 14/2/16

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Neues Leben #616 – Die Flüchtlingskrise in Europa

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Tal Mandelbaum ben Moshe

Zusammenfassung

Jeder, der behauptet, dass wir den Flüchtlingen helfen sollten, darf gerne sein Zuhause für sie öffnen. Worte werden hier nicht helfen. Nicht nur Griechenland hat Probleme, auch so starke Länder wie Deutschland und Frankreich können die Flüchtlingskrise nicht in den Griff bekommen.

Warum passiert das gerade heute? Weil die Welt eine neue Form ohne Grenzen annimmt. Alles ist darin eingeschlossen und alles ist rund. Stell dir vor, dass du in deiner Küche auf einen Fremden triffst, jemand schläft in deinem Bett. Ist das nicht furchterregend! Du kannst dem nicht entkommen. Es gibt keinen Platz auf der Welt, wo du alleine sein kannst, noch nicht einmal 10 Quadratmeter Ruhezone.

Warum fühlen wir auf so eine Art und Weise? Damit wir die Verpflichtung erkennen, unsere Natur zu verändern und unsere inneren Grenzen zu überschreiten. Die Natur verpflichtet uns, dass wir uns zu einer Ebene hin entwickeln, auf der wir fühlen werden, dass wir alle ein Herz sind, ein Körper und ein Gedanke. Die Korrekturen, die wir in unseren Beziehungen nicht gemacht haben, werden uns jetzt von der Dampfwalze der Entwicklung aufgezwungen.

Es sind tatsächlich die egoistischen Europäer, denen eine derart kritische Situation mit den Flüchtlingen gegeben wird. Die Natur zwingt uns, unsere Haltung Fremden gegenüber zu ändern, so als wären sie unsere Kinder „Liebe deinen Freund wie dich selbst“. Was gibt es sonst noch? Es wird auch finanzielle Schläge geben und verschiedene Naturkatastrophen, die uns lehren werden, dass wir alle im selben Boot sitzen, das ist alles! Dann wird die Welt eine Lösung in der Weisheit der Kabbala finden, in der Weisheit der Verbindung.

Die Flüchtlingskrise in Europa ist keine vorübergehende Welle, sondern Teil einer Reihe von beabsichtigten Schlägen, die uns allesamt zwingen werden, uns zu korrigieren. Die Vermischung der Weltbevölkerung wird die Welt waschen. Südamerikaner werden Nordamerika überfluten und die Muslime werden überall auf der Welt sein.

Die Europäer werden fühlen, dass sie so nicht weitermachen können, es sei denn, wir verändern unsere Einstellung andern gegenüber. Dann werden sie der Korrektur der menschlichen Natur würdig und sie werden fühlen, dass die Menschen Israels die Methode zur Korrektur haben. Wenn wir die Fähigkeit entwickeln, zu fühlen, dass wir alle eine Familie sind, dann wird das Leben der Himmel auf Erden sein.

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Aus KabTV’s “Neues Leben #616 – Die Flüchtlingskrise in Europa”, 27.08.2015

Soll man empfänglich für das Leid der anderen sein?

Frage: Wenn ich das Leiden der anderen nicht fühle, bin ich dann unsensibel oder smart?

Antwort: Man braucht die Leiden der anderen nicht fühlen, sehr wohl aber das Leiden einer Gruppe von Menschen mit derselben Meinung; du teilst das Leid und den gemeinsamen Wunsch, eine Verbindung mit dem Schöpfer zu finden. Das wird dich dazu bringen, Ihn unter euch zu entdecken.

Es gibt nichts weiter. Entweder man verlangt nach dem Licht oder man wird krank werden durch die Enthüllung der Dunkelheit, eins von beidem. Man bezeichnet das mit verschiedenen Ausdrücken: Leiden, Schmerzen, Krankheit und dergleichen. Der Mangel an Licht ist der Ursprung allen Leidens.

Wenn man ein Kli hat, einen Wunsch, der bereit ist, das Licht zu empfangen, es in sich einzusaugen, um mit ihm erfüllt zu sein, aber man unternimmt keine Anstrengungen, um sich mit ihm zu erfüllen, dann wird das als Leiden empfunden.

Aus der Kabbalalektion in Russisch 1/3/16

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