Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Kabbala Akademie'

Alles steigt vom höheren Programm herab

Frage: Sind Umwandlungen der Ort von Erneuerungen?

Antwort: Der Ort der Erneuerungen kommt von einer Quelle und wird immer von Oben bestimmt. Alles, was sich in der höheren Welt befindet, erreicht uns und wird nach und nach abgewickelt.

Wie gesagt wird: „es gibt nichts Neues unter der Sonne“. Alles steigt vom höheren Programm herab, welches von Anbeginn der Schöpfung bis zu seinem Ende festgesetzt ist. Entweder erfüllen wir dieses Programm unwillkürlich wie alle Menschen oder als Kabbalisten, die das Programm bereits verstehen, sich daran angleichen, und so vorankommen.

Erneuerungen tauchen bei Menschen und nicht in unserer Welt auf. Sie treten in Übereinstimmung mit unseren inneren Veränderungen auf. Wir betrachten unsere Welt jedes Mal anders. Es ist wie auf einem weißen Bildschirm, der sich vor uns befindet und je nachdem wie wir unsere Gedanken und Wünsche darauf projizieren, können wir alle Bilder damit sehen.

Aus dem russischen Unterricht 01.07.2018

(234871)

In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Kabbalisten

Frage: Warum kann die kabbalistische Methode nicht den Menschen erklärt werden, die keinen Punkt im Herz haben? Sie verstehen nur die weltliche Logik, Gruppenpsychologie, aber keine höhere Psychologie.

Antwort: Die Kabbala beschäftigt sich nicht mit den Erklärungen, da sie grundsätzlich auf einer Stufe arbeitet, auf der weder die Gedanken noch Wünsche des Menschen vorhanden sind. Es macht keinen Sinn etwas zu erklären. Es ist dasselbe, wie wenn man vor einem Hund sitzt und ihm philosophische Gesänge interpretiert. Er wackelt mit dem Schwanz und fühlt, wie gut man ihn behandelt, aber das was man sagt, spielt für ihn keine Rolle.

Einem Kabbalisten ergeht es genauso. Wenn er den Menschen etwas erzählt, nicken sie mit einem zustimmenden Lächeln, aber sie wollen nichts vertiefen.  Wenn sich Menschen systematisch an den Empfehlungen eines Kabbalisten halten, werden sie nach einer gewissen Zeit verstehen, wohin das Ganze führt.

Durch das Gesprochene lernen sie angemessene Resonanzen und höhere Handlungen kennen, die sie vorher nicht gespürt haben. Sie betreten ein Gebiet, in dem es völlig neue Definitionen gibt, so schreiten sie voran.

Es liegt nicht daran, dass sie alles im Verstand wahrnehmen sondern das sie den Anweisungen des Lehrers folgen.

Aus dem TV-Programm „Die letzte Generation“  vom 12.04.18

[234874]

Die Beziehung eines Kabbalisten zu unserer Welt

Frage: Was macht das tiefe Verständnis aus, dass der Kabbalist von unserer Welt hat? Er beschäftigt sich vorwiegend mit der höheren Welt.

Antwort: Es ist eine Tatsache, dass beide Welten ständig miteinander verbunden sind. Alles, was in unserer Welt passiert, kommt  von der Höheren Welt.  Ein Kabbalist  versteht die Ursprünge dessen, was in unserer Welt  geschieht.

In der Regel interessiert er sich nicht dafür. Früher oder später werden alle notwendigen
Veränderungen in unserer Welt eintreten. Wenn man daran etwas ändern will, dann nur durch die Erziehung des Menschen.

Daher schenkt der Kabbalist unserer Welt nicht viel Aufmerksamkeit. Er möchte sie ändern, aber dafür muss er die Wissenschaft der Kabbala verbreiten und die Menschen schulen. Dadurch kann er die Welt verändern. Wir versuchen es zu tun.

Aus dem russischen Unterricht, 03.06.2018

(233757)

Die Matrix, in der sich der Schöpfer  befindet.

Frage: Unsere Gedanken müssen in Liebe und Freundlichkeit immer beim Schöpfer sein. Wie können wir zu diesem Zustand gelangen und darin die ganze Zeit verweilen?

Antwort: Dafür brauchst du eine Gruppe, sonst wirst du dich vom Schöpfer abtrennen. Wenn man versucht dies selbstständig umzusetzen, wird man  ausgestoßen, da man nichts hat, woran man sich festhalten kann.

Es gibt keinen Schöpfer, an dem ich mich anheften kann. Daher ist eine Matrix, ein System notwendig, indem Er sich befindet und wodurch ich mit Ihm in Verbindung bleiben kann.

Der Schöpfer hat dieses System aus 10 Sefirot geschaffen, die sich aus einem zerbrochenen Zustand miteinander verbinden. Da wir kein solches System besitzen, brauchen wir eine Gruppe. Wenn wir dieses System   wiederherstellen möchten indem wir verschiedene Versuche unternehmen, uns zu verbinden, fühlen wir was der Schöpfer ist und was das für eine Eigenschaft ist, die wir erlangen müssen damit sie uns füllt.

Hier gibt es viel Neues zu erforschen. Darauf basiert die ganze Wissenschaft der Kabbala. 

Aus der TV-Sendung „Die letzte Generation“ 22.03.2018

Dank an Baal Hasulam

Yahrzeit Baal HaSulam ist ein besonderer Tag des Gedenkens und der Dankbarkeit an diese besondere und außergewöhnlich hohe Seele, die als Bote des Schöpfers in diese Welt herabgestiegen ist und uns den Weg in die höhere Welt geöffnet hat, damit wir sie noch hier, in diesem Leben, erreichen können.

Baal HaSulam hat viel getan, um einen Adapter zwischen unserem materiellen und dem spirituellen Kli (Gefäß) zu schaffen. Er ermöglicht uns, mit und durch ihn, mit dem Schöpfer in Verbindung zu treten. Er ebnete einen sehr langen und besonderen Weg, sowie Baal Shem Tov und Ari zu ihrer Zeit. Wir können nicht einschätzen, was diese Seele alles für uns getan hat.

Wir sollten dem Schöpfer dankbar sein, dass er uns solch eine Seele, solch eine enorme Hilfe geschickt hat. Wenn wir aus den Büchern von Baal HaSulam lernen und mit seiner Hilfe das Ziel erreichen, müssen wir diesen großartigen Mensch als ein sehr spezielles Werkzeug, das eine Verbindung zwischen uns geschaffen hat, zwischen denjenigen, die sich unten befinden und denjenigen, die oben sind, schätzen, ihr danken, sie ehren und lieben.

Wir sollten stolz auf eine solche Ehre sein und noch mehr Verpflichtungen eingehen, um einer solchen Seele würdig zu sein. Wir können seinen Beitrag in uns und seine Macht nicht realisieren, aber dennoch müssen wir ihn lieben, wie Kinder ihre Eltern lieben. In ähnlicher Weise sollten wir uns dieser Seele nähern und an ihr festhalten, da sie uns den Weg zum Schöpfer geöffnet hat. Ohne sie hätten wir keine Chance.

Es gab viele Kabbalisten. In unserer Zeit gibt es keine andere Methode, die es praktisch ermöglicht, den Schöpfer zu offenbaren und seine Partner in der Arbeit an der Schöpfung zu werden. Dank Baal HaSulam können wir mit unseren kleinen Seelen zu seinem und damit zu unserem eigenen Aufstieg beitragen.

Wir sind würdig geworden, eine Einladung, einen Ausweis für die höhere Welt zu erhalten. Die Wahl liegt in unseren Händen.

Vor zweihundert Jahren war es kaum möglich, dass völlig säkulare Menschen wie wir, ohne jegliche Vorbereitung und Verbindung mit der Tora, eine Chance hatten, dem Spirituellen näher zu kommen. Dann kam die Seele von Baal HaSulam und öffnete den Durchgang für uns. Wir können jetzt, nur aufgrund unseres reinen Verlangens durch diesen Tunnel gehen.

Die Hauptsache ist das Verlangen. Es spielt keine Rolle, dass ein Mensch im materiellen Sinne schmutzig ist, im Spirituellen wird das nicht berücksichtigt. Wenn man auf die andere Seite des Bildschirms zur spirituellen Welt übergeht, sieht das Ganze wie auf einem Röntgenbild aus: man sieht weder Fleisch noch Fett – nur Knochen, das ist der Punkt. Gemäß dieser Essenz werden wir durch unser Verlangen im Spirituellen empfangen.

Ich freue mich sehr, dass es auf der Welt bereits so viele Menschen gibt, die in ihrem inneren Wesen nach der Wahrheit streben und bereit sind, mit Hilfe der Baal-HaSulam-Methode durch diese Passage zu gehen um Vollkommenheit zu erlangen.

Der Schlüssel ist sehr einfach, es ist unsere Vereinigung. In dem Maß, wie wir uns verbinden, werden wir uns schneller vorwärts entwickeln. Dieser Tunnel drückt die ganze Zeit auf uns, komprimiert und zwingt uns, uns mehr zu verbinden, bis wir genug zusammengedrückt sind, um durch das Nadelöhr zu gelangen.

Das Erfolgsgeheimnis liegt in der Verbindung.

Aus der Mahlzeit „Yahrzeit Baal HaSulam“, 19.09.2018

ID 233540

Unter Israel versteht man all jene, die direkt zum Schöpfer streben

Michael LaitmanFrage: Betrachtet die Kabbala die jüdische Nation als das auserwählte Volk Gottes?

Antwort: Das auserwählte Volk ist eine Gruppe von Menschen, die irgendwelche irdischen Charakterzüge oder Eigenschaften haben mögen. Das Wichtige ist, das sie „Punkte im Herzen“ haben – ein Streben zum Schöpfungsziel: Anheftung an den Schöpfer durch Gleichheit der Form. Diese Gruppe muss ebenfalls eine Empfindung von ihrer Mission haben: die Methode der Korrektur zu meistern und sie der ganzen Welt zu lehren.

Diese Gruppe wird Israel (von den Worten Isra – „direkt“ und El – der Schöpfer) genannt, weil sie „direkt zum Schöpfer“ ausgerichtet ist – auf Schenken und Liebe für den Nächsten. Jeder, der diese Bedingung erfüllt, wird Israel genannt und ist „auserwählt“.

Wir stammen alle von der alten Zivilisation in Babylon ab – eine einzige Nation. Einige der Menschen im alten Babylon akzeptierten die Methode der Korrektur, die Abraham jedem anbot und aufgrund ihrer Absicht wurde diese Gruppe Israel genannt.

Heute wird sich die gesamte Menschheit bewusst, dass wir mit unserer egoistischen Entwicklung, die seit dem alten Babylon 4.500 Jahre gedauert hat, in einer Sackgasse angelangt sind. Diese Bewusstwerdung wird uns zwingen, uns über unseren Egoismus zu erheben und zusammen die Stufe des Schöpfers zu erreichen. Dies ist der Plan der Natur.

Diejenigen, die diesen Ruf spüren und erkennen, haben die Aufgabe, die gesamte Menschheit zu leiten, das gesamte Babylon. Das ist es, was sie zu Auserwählten macht. Dies schreibt Baal HaSulam in Punkt 19 seines Artikels Die Bürgschaft (Arwut):

Rabbi Elazar, Sohn von Rabbi Shimon, Autor des Buches Sohar, verdeutlicht dieses Konzept von Arwut (Bürgschaft) noch weiter, indem er erklärt, dass es nicht genügt, dass ganz Israel füreinander verantwortlich ist, sondern dass stattdessen die ganze Welt in diese Bürgschaft mit eingeschlossen werden muss… Doch das Ende der Korrektur der Welt wird erfolgen, wenn sich alle Völker dieser Welt dieser – seiner [des Schöpfers] Arbeit stellen. Wie geschrieben steht: „Und der Ewige wird König sein über alle Lande: An diesem Tag wird der Ewige der einzige sein und sein Name der einzige. (Sacharja 14, 9). Und es heißt: „an diesem Tag“ und nicht eher. Und es heißt auch weiter: „denn das Land wird voll der Erkenntnis des Ewigen sein… (Jesaja 11, 9) …und alle Völker werden zu Ihm strömen (Jesaja 2, 2)“.

Die Rolle Israels gegenüber der Welt ist, dass sie dazu verpflichtet sind, spirituell aufzusteigen und die gesamte Menschheit vorzubereiten, das erhabene Werk der „Liebe für den Nächsten“ zu akzeptieren, das ein Hilfsmittel ist, eine Leiter, die zum Ziel der Schöpfung führt – der Anheftung an den Schöpfer.

Verwandtes Material:
Blog-post: Nationalität resultiert aus den Eigenschaften der Seele
Blog-post: Warum hasst ein jeder Israel?
 
 
Kabbala Akademie

Liebe zum Schöpfer – Liebe zur Eigenschaft des Gebens

Frage: Gibt es irgendwelche Anzeichen, dass der Schöpfer näher kommt?

Antwort: Antwortet euch selbst, inwieweit ihr diese Kraft, diese Eigenschaft zwischen euch kultivieren könnt. Ihr schafft den Schöpfer, wie es geschrieben steht: „Sie schaffen mich“. Nur auf diese Weise und nicht anders.

Bemerkung: Andererseits behaupten Sie, dass ein Mensch nicht in der Lage ist, dieses Gebot zu erfüllen.

Antwort: Wenn wir versuchen, uns miteinander zu verbinden, beginnen wir zu bitten, dass unsere Versuche realisiert werden – damit wenden wir uns an den Schöpfer. Dies ist jedoch noch nicht der Schöpfer, sondern nur eine äußere Kraft, die den Egoismus erzeugte. Wir können diese Kraft anziehen indem wir ihr ähnlich sein wollen.

Frage: Was ist „Liebe zum Schöpfer“? Was lieben wir: die Eigenschaft des Gebens oder irgendetwas Abstraktes?

Antwort: Es geht um die Eigenschaft des Gebens. Es ist genauso wie in unserer Welt – wir können jede Eigenschaft, die in der Natur, in den Menschen, in der Gesellschaft existiert, lieben und respektieren. Liebe zum Schöpfer begreifen wir als die Realisation der Nächstenliebe.

Frage: Auf welchem Niveau liegt die Grenze zwischen der Nächstenliebe und der Liebe zum Schöpfer?

Antwort: Wenn ein bestimmter Nächster verschwimmt, verschwindet, und an seine Stelle der Schöpfer kommt. Das ist in der Tat das Gleiche.

Frage: Liebe zum Schöpfer und spirituelle Welt – sind es identische Begriffe?

Antwort: Spirituelle Welt ist das Feld von Geben und Liebe. Unsere Welt ist das Feld von Empfangen und Hass.

Die Welt ist ein Kraftfeld: entweder ein Negatives (unsere Welt) oder ein Positives (Höhere Welt).

Das Erreichen der Liebe zum Schöpfer bedeutet eine spirituelle Erlangung.

Aus der TV-Sendung „Die letzte Generation“, 15.03.2018

ID232711

Meine Welt ist eine Kombination von Verlangen

Frage: Kabbalisten nennen alles was existiert „Verlangen“. Selbst Wissenschaftler können es nur schwer verstehen, wenn ihnen erklärt wird, dass ein Tisch eine Art Verlangen und auch alles, was wir um uns herum sehen, Verlangen sind.

Antwort: Natürlich gehört jedes Objekt zu einer bestimmten Art von Verlangen, d.h. eine Ansammlung von Atomen, die in einer entsprechenden Verbindung miteinander existieren. In welcher Form existiert z.B. ein Tisch? – In Form eines Verlangens. Er wird in meinem Verlangen empfunden und außer diesem Verlangen gibt es nichts. 

Frage: Was heißt „in mir“? Ich sehe den Tisch doch außerhalb von mir.

Antwort: Es scheint dir, dass du ihn außerhalb von dir selbst siehst. In der Tat empfindest du ihn in dir selbst. Selbst die Sterne und andere riesige Körper fühlst du in dir selbst, nicht außerhalb von dir.

Gerade weil es in dir unbelebte, pflanzliche, belebte und menschliche Wünsche gibt, fühlst du sie in verschiedenen Kombinationen in dir selbst und nennst sie „meine Welt“. Außerhalb von dir existiert nichts außer den Kräften, die dich beeinflussen und solche Formen in dir hervorrufen.

Aus dem russischen Unterricht, 13.05.2018

ID232369

Das System von Verlangen und Absichten

Es stellt sich heraus, dass die Enthüllung des Schöpfers keine einmalige Handlung ist, sondern eine schrittweise Aufdeckung aller höheren Stufen über eine ausreichende Zeitspanne hinweg, von oben nach unten sowie von unten nach oben. Am Ende einer jeden von ihnen wird der Schöpfer offenbart.
Wie ein Kenner aller Länder und Schöpfungen dieser Welt, der nicht sagen kann, dass ihm die ganze Welt offenbart ist. Bis er das letzte Land und die letzte Schöpfung studiert hat, solange kann der Mensch nicht behaupten, er hätte die ganze Welt begriffen. (Baal HaSulam, „Die Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“)

Es gibt ein riesiges System – ein System von Verlangen und über ihnen die Absichten, die wir entwickeln, miteinander verbinden und daraus unsere eigene Seele bilden müssen.
Die Verlangen  bleiben unten und verändern sich praktisch nicht. Das Wesentliche sind die Absichten. Ihre Beziehung zueinander baut nämlich zwischen uns das auf, was man als „Seele“, als „spirituelle Welt“ bezeichnet. Die spirituelle Welt ist eine Welt der Absichten, meiner Einstellung gegenüber den anderen.

Dies basiert auf den Verlangen und vielleicht auf einigen Handlungen. Aber im Prinzip endet damit unsere Welt. Wenn wir anfangen, den Absichten den Vorzug zu geben, dann verlieren alle Handlungen unserer Welt ihre Helligkeit, ihre Kraft, ihre Wichtigkeit.

Frage: Sagen wir, ich unternehme jetzt etwas, und ich verstehe, dass ich es für mich selbst mache. Die Kabbala sagt hingegen, dass ich mich durch eine Willensanstrengung überwinden und etwas für den anderen tun muss. Funktioniert das nicht?

Antwort: Das funktioniert, aber ausschließlich in einer Gruppe. Als Mitglied der Gruppe versuche ich alles zu tun, was möglich ist, damit die Gruppe erfolgreich voranschreitet.

Bemerkung: Aber ich halte dabei nicht die richtige Absicht.

Antwort: Das spielt keine Rolle. Durch die Handlungen für die Gruppe ziehst du das höhere Licht auf dich heran, welches deine Absicht formt.

Frage: Aber Sie sagen, dass das Anziehen des höheren Lichtes durch das Lesen von Quellen hervorgerufen wird, nicht aber durch meine Handlungen?

Antwort: Nein. Alles funktioniert nur durch die Freunde, und zwar in dem Maße, wie du in der Gruppe ein gemeinsames Verlangen anregst, und auf keine andere Weise. Bücher und Studium sind vorbereitende und recht kraftlose Mittel, mit deren Hilfe du dem Ziel etwas näher kommst. Am effektivsten ist die Wirkung  auf dich und die Gruppe  dann,  wenn du deine Freunde zum spirituellen Fortschritt anstößt.
Selbst wenn du dabei Handlungen ohne die richtige Absicht ausführst, ist das bereits sehr gut.

Aus dem Unterricht in Russisch, 25.03.2018

[#230875]

Gebote und Handlungen

„Gebote sind uns für nichts anderes gegeben worden als die Schöpfung zu vereinen.“ Handlungen sind nur Vorbereitungen auf das Erreichen des Ziels.
Und wenn das so ist, versteht es sich von selbst, dass, wenn die Handlungen nicht darauf abzielen, das gewünschte Ziel zu erreichen, dies gleichbedeutend damit ist, dass man nichts getan hat. (Baal HaSulam: „Die Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“)

An sich drücken körperliche Handlungen nichts aus. Natürlich kann ein Mensch sie ausführen, aber aus welchen Motiven heraus? Vielleicht weiß er es selber nicht. Was passiert als nächstes? Was erreichen wir durch diese Handlungen? Das Wichtigste dabei wird Absicht genannt.

Frage: Das Buch Sohar sagt:“ Ein Gebot ohne Absicht ist wie ein Körper ohne Seele“ Was bedeutet das?

Antwort: Wenn die Ausführung einer körperlichen Handlung nicht von der richtigen Absicht begleitet wird, sich mit dem Ziel der Offenbarung des Schöpfers zu vereinigen, dann ist eine solche Handlung tot, wie ein Körper ohne Seele.

Frage: Baal HaSulam schreibt, dass es nur zwei Gesetze oder zwei Gebote gibt: Empfangen und Geben. Es stellt sich heraus, dass es in der menschlichen Gesellschaft eine Interaktion gibt, die aus zwei Handlungen besteht: Entweder ich bekomme oder gebe. Und sie müssen richtig ausbalanciert sein. Wie ist das zu verstehen? Was heißt „richtig ausbalancieren“?

Antwort: Ausbalancieren ist sehr einfach: Geben um zu Geben – ist eine Eigenschaft von Bina, und Empfangen um zu Geben ist eine Eigenschaft von Keter.

Frage: Woher weiß ich, wie viel ich von der Gesellschaft bekommen und wie viel ich ihr geben soll?

Antwort: Dies soll nur zum Vorteil der Gesellschaft geschehen, damit sie das Ebenbild des Schöpfers erreicht.

Frage: Und wer entscheidet das?

Antwort: Du entscheidest. Du musst dich mit der Gesellschaft verbinden, um all ihre Wünsche aufzunehmen und sie zum Schöpfer zu erheben. Du sollst zu einer Zwischenverbindung werden, zu einem Kommunikationskanal zwischen der Gesellschaft und dem Schöpfer.

Frage: Ist das nur möglich, wenn der Schöpfer sich dem Menschen direkt offenbart?

Antwort: Wie kannst du sonst auf die Gesellschaft einwirken? Nur um ihr zu helfen.

 

Aus dem russischen Unterricht 18.03.2018

[230632]