Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Der es verdorben hat, wird es korrigieren

Kommentar: Das Böse das wir in der Welt sehen, ist eine Projektion unserer Eigenschaften. Wenn man von diesem Übel stark beeindruckt ist, ist es hilfreich, denn im gleichen Maße wird man eine größere Bereitschaft haben, sich davon zu befreien.

Man muss erkennen, dass alles Böse aus einem Verlangen nach Genuss, dem Egoismus, herrührt. Wenn wir diesen Egoismus mit Hilfe des Höheren Lichts überwinden, dann wird das ganze Leben besser.

Wir sehen, dass die Welt von äußeren Problemen zerrissen ist: Krieg, Epidemien, Inflation. Wir können es in Ordnung bringen, wenn wir uns innerlich verändern – nicht in uns, sondern in der Beziehung zwischen uns. Niemand muss etwas in sich korrigieren, wir müssen nur unsere Verbindung in Ordnung bringen.

Ein Gerechter ist derjenige, der andere liebt, sich mit ihnen verbindet. Er ist nicht einer, der dasitzt und an sich selbst nagt – das ist Dummheit. Wenn wir das Band zwischen uns festigen, wird sich die ganze Realität verändern: die Welt, der Krieg, wir selbst – alles wird anders werden.

Unsere Verbindung kann nur mit Hilfe des Höheren Lichts, das zur Quelle zurückführt korrigiert werden nicht durch unsere eigenen Anstrengungen.  

Uns selbst zu korrigieren bedeutet zu erkennen, dass mein Verhalten gegenüber den anderen korrigiert werden muss und man nicht in der Lage ist, es selbst zu korrigieren, da der Schöpfer es von Anfang an verdorben hat, wie es heißt: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen“.

Alles, was wir tun müssen, ist, uns an den Schöpfer zu wenden: Er hat es verdorben, er wird es korrigieren, das nennt man das Werk des Schöpfers. Wir lernen nur daraus, so wie es sein sollte und finden den Unterschied zwischen dem, was wir wollen und dem, was wirklich ist, heraus. Das ist unser Gewinn.

Aus einer Lektion über „Es gibt niemanden außer Ihm“, 

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Wie man die Weisheit der Welt gewinnt

Kommentar: Es gibt kein Problem, das in einem Einzelnen von uns liegt, es gibt dort nichts zu korrigieren. Die Hauptsache besteht darin, unsere Verbindung so zu gestalten, dass alle Minus- und Pluspunkte in uns, alle schlechten und guten Eigenschaften, die in jedem Menschen stecken, sich gegenseitig zu ergänzen. Dies wird als Bürgschaft bezeichnet.

Die Bürgschaft ist gerade deshalb erforderlich, um alle schlechten und guten Eigenschaften durch unserer Verbindung gegenseitig auszugleichen. Es stellt sich heraus, dass es keine Gerechten unter uns gibt, sondern alle Sünder sind. Wenn wir alle unsere polaren Eigenschaften richtig miteinander verbinden, die Plus- und Minuspunkte kombinieren, dann beginnt das ganze System perfekt zu funktionieren.

Hauptsache wir ergänzen uns gegenseitig. Wir müssen diese Arbeit beginnen auch wenn wir nicht wissen wie es funktioniert und nur wollen, dass es geschieht – der Schöpfer wird es für uns vollenden.

Wenn ich alle Mängel die ich an einem Freund feststelle dadurch ausgleiche, dass ich den Schöpfer hinter ihm sehe, bringe ich das ganze System in eine vollkommene Form. Mir wird dieses System klar, die gesamte Schöpfung wird mir verständlich: wie sie zusammenhängt und funktioniert, wie ein Teil den anderen beeinflusst, vom Beginn der Schöpfung bis zu ihrem Ende. Ich verstehe alles, was in der Beziehung zwischen allen Teilen geschieht, d.h. ich gewinne die Weisheit der Welt.

Man sagt darüber, dass die Gerechten sitzen und sich am Leuchten der Shechina erfreuen: die Art und Weise, wie sich alle negativen und positiven Eigenschaften vereinen, alle Gegensätze einander ergänzen und es nichts Überflüssiges und Falsches gibt, sondern alles in vollkommener Harmonie zusammenkommt.

Aus einer Lektion über „Es gibt niemanden außer Ihm“

(302030)

Inmitten einer klaffenden Leere

Und das Licht stieg zu den Welten, im schwarzen leeren Raum, der sich in ihm befand hinab. Und jeder Kreis aus jeder Welt, nahe am Licht ist wichtig, bis wir unsere materielle Welt im Mittelpunkt finden. Innerhalb aller Kreise in der Mitte der klaffenden Leere. (Ari, Der Baum des Lebens)

Konzentrische Kreise sind eine Darstellung von Welten, die vom Zentrum am weitesten  entfernt sind und dem Zentrum am nächsten liegen. Auf diese Weise wird die Energie des Schöpfers in der gesamten Schöpfung verteilt.

Wir befinden uns am zentralsten Punkt aller konzentrischen Kreise. Von ihnen geht der Einfluss der Energie des Schöpfers auf uns aus.

Frage: Geschah alles in Aris Gedicht vor dem Urknall?

Antwort: Ja, und auch danach. Wir sprechen hier über den stationären Zustand der Welten. Unsere Welt befindet sich „im Zentrum einer klaffenden Leere“, die durch Schwärze glänzt.

Sie wird vom Menschen als absolute Unbegreiflichkeit, absoluter Unwille, Mangel an Energie, keine Vernunft und keine Motivation jeglicher Art empfunden. Das heißt, es ist der schwärzeste Punkt des gesamten Universums.

Frage: Im Prinzip ist ein solcher Zustand potentiell vorhanden. Empfindet der Mensch dies als ein Bewusstsein für das Böse seiner egoistischen Natur, wenn er sich in diesem Zustand befindet?

Antwort: Noch viel schlimmer. Es wird als eine totale Abwesenheit von allem, eine absolute Leere, ein absolutes Ausbleiben von Verlangen nach irgendetwas empfunden.

Frage: Ist dieser Zustand wie der Tod?

Antwort: Nein, es ist nicht der Tod. Es kommt allerdings darauf an, wie man es interpretiert. Allgemein ist es sicherlich ein schrecklicher Zustand.

Frage: Muss jeder Mensch diesen Zustand erleben, um sich weiterzuentwickeln?

Antwort: Ja, jeder Mensch spürt es ein wenig, sonst kommt er nicht voran. Er wird den Schöpfer nicht offenbaren, da er nicht die richtige Motivation hat. Um ihn zum Schöpfer hin zu bewegen, müssen ihm Zustände gegeben werden, von denen er aus zu Ihm fliehen würde.

Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“, 05.07.2022

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Worauf basiert die Kabbala

Kommentar: Es gibt so viele Methoden, ein Ziel zu erreichen. Psychologie ist sowohl Fremd- als auch Selbstbeobachtung, Laborstudien, Umfragen, Interviews usw. Im Prinzip kann das alles einseitig sein da wir uns in unserer egoistischen Natur befinden und nicht darüber aufsteigen.

Antwort: Ich kann keinen Menschen nehmen und ihn einfach an Geräte anschließen. Nur Maschinen, d. h. etwas, das außerhalb von uns existiert, können eine objektive Bewertung des Zustands eines Menschen und seiner Reaktionen abgeben, so etwas gibt es nicht.

Es haben außerdem nicht nur die Testpersonen, sondern auch diejenigen, die die Ergebnisse der Geräte lesen, egoistische Eigenschaften.

Frage: Und wie untersucht die Kabbala die Realität, dass sie als objektiv betrachtet werden kann?

Antwort: Indem uns die Kabbala erlaubt, unsere Eigenschaften in Bezug auf gegensätzliche Eigenschaften zu erforschen, gibt sie uns eine sehr interessante Möglichkeit – Egoismus versus wahrem Altruismus. Wenn wir uns über das Ego erheben und die Eigenschaft des Gebens, der Liebe, der Verbindung erlangen, bauen wir in uns ein bestimmtes System von zwei entgegengesetzten Zuständen auf und können in und zwischen ihnen im mittleren Zustand existieren.

Die Psychologie misst zwar alles sehr genau, kommt aber über ihre egoistische Natur nicht hinaus. Es ist also unmöglich, genau zu sagen, wo wir stehen.

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Aus der Fernsehsendung “ Spirituelle Zustände“

Wohin lenkt uns die Korrektur?


Frage: Wie und warum versammelt ihr euch, um euch selbst zu korrigieren?

Meine Antwort: Wenn ich „wir“ sage, meine ich viele Menschen. Zusammen bilden wir die Bnei-Baruch-Gruppe auf der ganzen Welt.

Unsere Organisation setzt sich dafür ein, den Menschen aufzuzeigen, wie sehr unser Egoismus uns selbst und alles um uns herum zerstört. Wenn wir unseren Egoismus korrigieren, werden wir uns über uns selbst erheben und beginnen die nächste Welt zu fühlen: die höhere, ewige und vollkommene Welt.

Es ist eine besondere Welt, in der wir nur existieren können, wenn wir von egoistischen zu altruistischen Beziehungen gelangen. Und die Natur drängt uns dazu.

Die Weisheit der Kabbala erklärt, wie wir es schaffen ohne, dass uns irgendwelche Viren dazu zwingen. Wir können diesen Übergang leicht, bequem und angenehm gestalten.

Aus diesem Grund wurde uns diese Weisheit gegeben. Lasst sie uns nutzen und die nächste Stufe der menschlichen Entwicklung erlangen. Sie muss sowieso erreicht werden. Doch bisher gehen wir den falschen Weg. Es ist aber möglich den richtigen Weg zu gehen.

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Im Geben an diese Welt


Frage: Wann kann die Fürsorge für materielle Angelegenheiten die beste spirituelle Handlung sein? Könnte es sein, dass der Kabbalist auf seinem Weg die Verantwortung für seinen Misserfolg oder seine Untätigkeit auf den Schöpfer schiebt? Wie kann man hier nicht verwirrt sein? Gibt es einen Leitfaden?

Antwort: Der Schöpfer weist dem Menschen Pflichten zu, und der Mensch verlagert Pflichten zurück zum Schöpfer? Das klingt gut, aber es ist falsch.

Wir haben unsere Welt, unsere Eigenschaften, alles, was wir haben, dafür erhalten, um richtig mit uns selbst, miteinander und mit dem Schöpfer zu interagieren.

Die materiellen Anliegen sind uns gegeben, um alle Zustände in unserer Welt aufrechtzuerhalten. Keiner zwingt dich, 20 Stunden am Tag auf eine harte, primitive Weise zu arbeiten. Du kannst woanders arbeiten, es liegt an dir.

Aber die Kabbala sagt: „Man muss für sich selbst sorgen“. Du hast kein Recht, von den anderen zu leben. Selbst wenn du vermögende Eltern hast, musst du arbeiten. Du bekommst das Geld vielleicht nicht oder gibst es weg, aber du musst arbeiten. Arbeit und Gehalt sind nicht dasselbe. Jeder muss in dieser Welt etwas produzieren. Und das Gehalt hat nichts mit der Arbeit selbst zu tun.

Es gibt Menschen, die bezahlt werden und nicht arbeiten. Es gibt diejenigen, die auf freiwilliger Basis arbeiten und nicht bezahlt werden. Aber wir müssen arbeiten.

Als ich zu RABASH kam, hatte ich mein eigenes Geschäft und ich habe es aufgegeben. Ich sagte ihm, dass ich schätze, dass mein Geld mir und meiner Familie für vier Jahre reicht.

Und er sagte: „Nein. Es handelt sich nicht um das Geld, sondern um die Seele. Wenn du das Geschäft schließen willst, mach das, aber du musst immer noch mindestens 4-6 Stunden am Tag arbeiten“. Und ich arbeitete weiterhin 4 Stunden am Tag, da ich auch viel Zeit mit ihm verbrachte.

Also muss man dieser Welt etwas geben. Und ob du dafür belohnt wirst, ist deine Sache.

Frage: Wie verstehe ich, ob mein Wunsch das für mich notwendige Minimum übersteigt?

Antwort: Jeder Mensch sollte es für sich selbst definieren.

Drei Stunden am Tag musst du am Morgenunterricht teilnehmen und 1-2 weitere Stunden für das Lernen am Abend aufwenden. 6-8 Stunden werden für professionelle Arbeit investiert. Außerdem musst du dich um die Familie kümmern und danach erst tun, was immer du willst. Alle anderen Berechnungen sind unnötig. Aber denke daran, dass du dir zunächst drei Stunden Zeit zum Lernen nehmen musst.

Aus dem russischen Unterricht, 05.01.2020.

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„Existenziell“ – das Wort des Jahres von Dictionary.com  

Auf meiner Facebook-Seite veröffentlicht:  Michael Laitman   vom 02.01.2020

Es freut mich zu hören, dass das Wort „existenziell“ zum Wort des Jahres von Dictionary.com wird. Dass viele Menschen das Wort in den Medien verwenden und immer mehr nach seiner Definition suchen, ist ein Zeichen des spirituellen Erwachens, dem die Menschheit unterliegt.

Die meisten Menschen, die auf existenzielle Fragen stoßen, suchen nach einem neuen Ziel oder einer neuen Identität innerhalb körperlicher Gefilde, verändern ihren Beruf, Freunde, Standort, Geschlecht oder generell alles, worin sie den größten Teil ihrer Zeit und Energie investieren. Diese Suche bezieht sich jedoch noch nicht auf den ewigen und ultimativen Sinn des Lebens, für welchen die Weisheit der Kabbala eine Antwort und Methode gewährleistet. Dennoch zeigt es eine Beschleunigung der menschlichen Entwicklung vom Körperlichen zum Spirituellen.

„Existenz“ bedeutet in der Kabbala, dass wir uns in jedem einzelnen Moment unseres Lebens fragen, warum wir leben. Auf diese Weise können wir die Richtung unseres Lebens bis zu seinem endgültigen Zweck ständig schärfen und so eine optimalere Verwirklichung von uns selbst und unserem Leben erreichen.

Wenn man nach Antworten über Sinn und Zweck des Lebens sucht, bietet die Kabbala eine Methode, den ultimativen Lebenssinn und -zweck zu entdecken, indem man die Enthüllung der ewigen und perfekten Realität, noch während des irdischen Lebens durchführt.

Wenn Menschen, die noch nicht die Stufe der ewigen Vollkommenheit erreicht haben, nach einer Veränderung oder Verbesserung im Leben suchen, können sich dieses gerne ansehen, wie die Weisheit, die das komplette Bild der Realität beschreibt, uns helfen kann, unsere Leben mit mehr Bewusstsein, Verständnis und Balance zu führen.

Wurzeln und Zweige – Ursachen und Folgen


Die Worte des Lehrers können niemals das höhere Wissen vermitteln. Es befindet sich außerhalb von Zeit, Raum und Bewegung. (Baal HaSulam, „Das Wesen der Wissenschaft Kabbala“)

Es handelt sich um die Höhere Welt, die außerhalb von unserer Wahrnehmung liegt, und deshalb können wir keinen geeigneten Gegenwert zu dem finden, was sich darin befindet. Schließlich gibt es in unserer Welt keine entsprechenden Worte, Ausdrücke, Kräfte, Handlungen, Beziehungen wie in der Spiritualität.

Es gibt dann ein Problem: Wie kann man die spirituelle Welt mit unseren Worten einem Menschen erklären, der gerade erst mit seinem Weg beginnt? Deshalb sagt Baal HaSulam, dass wir versuchen sollten, es in der Sprache der Zweige darzustellen. Was bedeutet aber „die Sprache der Zweige“?

Trotz der Tatsache, dass die höhere Welt mit unseren gegenwärtigen Eigenschaften völlig unbegreiflich ist, steigt alles, was sich in ihr befindet, in unsere Welt herab und bildet hier Zweige – die Folgen daraus.

Wenn wir die Sprache der Zweige richtig verwenden, das heißt, wir benennen die Eigenschaften der Höheren Welt mit Wörtern, Bildern und Begriffen unserer Welt, können wir alles, was dort existiert, richtig ausdrücken und unser Wissen vom Lehrer zum Schüler oder zwischen den Menschen übertragen, ohne Verwirrung zu verursachen.

Angenommen es gibt in der Höheren Welt einige Wechselwirkungen zwischen den Punkten „A“ und „B“ (Wurzeln). Und in unserer Welt sehen wir ihre Folge als „a“ und „b“ (Zweige).

Folglich können wir dann sagen, dass von der Höheren Welt in unsere Welt eine Eigenschaft herabgestiegen ist und in ihr eine bestimmte Folge gebildet hat, das heißt, wir können über das Zusammenspiel von Wurzeln und Zweigen sprechen.

Frage: Kann man etwas über ein großes „A“ anhand des kleinen „a“ sagen?

Antwort: Wir können nur eines sagen: das kleine „a“ und das große „A“ stehen zueinander als Ursache und Wirkung. Das große „A“ ist die Ursache, das kleine „a“ ist die Folge. Gleiches gilt für das große und kleine „B“. Deshalb werden sie als „Wurzel“ (Ursache) und „Zweig“ (Folge) bezeichnet.

Auf diese Weise besteht ein Zusammenhang zwischen den Eigenschaften des Höchsten und unserer Welt. Und wenn wir Wahrnehmungen der Höheren Welt haben, dann können wir bereits sagen, dass wir uns von den Zweigen zu den Wurzeln bewegen. Wir verstehen dann unter den Zweigen unserer Welt das Zusammenspiel der Wurzeln.

Aus dem Unterricht von 27.10.2019

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Die Liebe zu sich selbst annullieren


Kongress in Moldawien. Lektion #1

…doch zu der Bedingung, dass jeder von ihnen mit der Absicht kommt, seine Selbstliebe zu annullieren, und nicht mit der Absicht, seine Wünsche zu empfangen zu sättigen. Nur auf diesem Wege wird er eine neue Eigenschaft erlangen können – den Willen zu geben. 

Letztendlich gelangt er dann von der Liebe zu Freunden zur Liebe zum Schöpfer, das bedeutet, der Mensch wird dem Schöpfer Vergnügen schenken wollen. (RABASH, Artikel 6, 1984, „Liebe zu Freunden (2)“)

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir ständig darüber nachdenken müssen. Egal wie sehr unsere Natur davon abgestoßen ist, wir müssen uns dennoch auf diese Weise positionieren.

Ich bin darauf ausgerichtet, mich über die Liebe zu mir selbst zur Liebe zu meinen Freunden zu erheben, denn durch diese Haltung zu ihnen beginne ich, den Schöpfer, die Höhere Welt, die Eigenschaft des Gebens wahrzunehmen, indem ich mich über meine Natur erhebe. Das ist genau der Zustand, der Hebel, der mich aufsteigen lassen kann.

Anfangs sind es im Allgemeinen egoistische Wünsche – ich will mich erheben, ich will erlangen, ich will…. Wenn ich dafür die anderen lieben muss, dann bin ich bereit. Einverstanden. Wenn es nötig ist, ist nichts zu machen. 

Und dann, wenn wir damit arbeiten, bekomme ich plötzlich das Gefühl, dass ich nichts Anderes brauche. Sogar mich selbst brauche ich nicht mehr. Wenn es eine solche Eigenschaft wie das Geben gibt, wenn es einen solchen Zustand gibt, der „Schöpfer“ heißt – das ist alles, was ich brauche, und ich selbst kann gar nicht existieren. 

Der Mensch spürt den Einfluss des höheren Lichts dermaßen, dass er an sich selbst kein Interesse mehr hat, sondern im Gegenteil bereit ist, sich vollständig zu annullieren, nicht zu existieren. So beginnt die nächste Phase seiner Entwicklung.

Inwieweit man dem Schöpfer ähnlich ist, d.h. in der Absicht Ihm Freude zu bereiten, wie der Schöpfer uns Freude machen will – erlangen wir die Eigenschaft des Schöpfers, verschmelzen mit Ihm, steigen auf seine Ebene.

Hier gibt es zwei Stufen. Wir können die neue Eigenschaft des Gebens nur durch die Arbeit mit Freunden erlangen. Und erst dann erlangen wir die Bestrebung, dem Schöpfer Genuss zu bereiten und so zur Gleichheit mit Ihm aufzusteigen.

 (253571)

Ab der 1. Lektion des Kongresses in Moldawien, 06.09.2019 

Religion der Liebe


Baal HaSulam, „Bürgschaft“: Rabbi Eljazar, Sohn Rashbis, sagte, dass nicht nur die Söhne Israels Bürgschafter füreinander sind, sondern allen Völker dieser Welt. Allerdings bestreitet niemand, dass am Anfang zur Realisierung der Tora, d.h. zur Korrektur der Welt, nur eine Nation genügte, da es unmöglich ist, mit der Korrektur aller Völker der Welt gleichzeitig zu beginnen.

Somit ist die Umsetzung der Tora – die Korrektur der Welt -, ein Aufruf an alle, vom Hass zur Liebe zu gelangen. Wie Baal HaSulam in seinem Artikel schreibt: „Das Wesen der Religion und ihr Sinn und Zweck ‘als wahre Religion‘ ist die Wissenschaft der Kabbala. Der Sinn und Zweck ist, die Welt zur Liebe zu führen. Das wichtigste Gebot der Tora ist das Gebot der Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst. Mehr gibt es nicht.

Nach der Zerstörung des Tempels und Loslösung von der Wahrheit, als Folge von Verschleierung und Verderben, begann eine Vielzahl von Religionen sich, im wahrsten Sinne des Wortes, zu entwickeln. Sie haben alle ihre Anfänge in der Kabbala, der gemeinsamen „Religion“ der Welt, sie bauten eine egoistische Haltung zum Schöpfer und dem Leben auf, basierend auf dem Handelskauf-Prinzip: „Lasst uns mit irgend etwas ein Paradies in der jenseitigen Welt verdienen.“

Es ist völlig unerheblich für die Wahrheit, welche hier und jetzt offen gelegt werden muss. Wie gesagt: „Deine Welt wirst du in diesem Leben sehen“. Per Definition ist die Wissenschaft der Kabbala im Wesentlichen die Offenbarung des Schöpfers durch die Geschöpfe in dieser Welt, weil wir es nicht brauchen, an etwas zu glauben und physische rituale Handlungen zu machen, um irgendeine Art von Belohnung nach dem Tod des tierischen Körpers zu bekommen. Schließlich ist die Welt der Zukunft Bina, die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. In ihr herrscht die Absicht, die an die Eigenschaft des Gebens, auf das Wohl des Nächsten gerichtet ist. Sind Sie bereit dafür? Wollen Sie noch in diesem Leben in solch eine zukünftige Welt gelangen?

Man muss die Unterschiede zwischen den „Religionen“, der Wissenschaft der Kabbala und den traditionellen Religionen aufzeigen, zwischen echter Handlung aus Liebe zum Nächsten als „ein einziges Gebot“ und allen Arten von Handlungen, welche der Mensch sich selbst ausgedacht hat in der Hoffnung auf eine Belohnung nach dem Tod des Körpers. Insgesamt gesehen teilen die Religionen, mit ihren Methoden die Menschen in Glaubensrichtungen auf und erzeugen Hass zwischen ihnen. Die Wissenschaft der Kabbala dagegen spricht über die Vereinigung und über alle Unterschiede.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Bürgschaft“, 06.04.2012

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