Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Fotos im Herzen Teil 1 (5)

Fragen und Antworten 5

Frage: Konnten Sie mit ihm einfach so reden oder haben Sie ihm die vorbereiteten Fragen gestellt?

Natürlich habe ich die Fragen vorbereitet und habe so genau wie möglich die Frage gestellt, einfach und kurz. Sagen wir ich habe die Frage innerhalb 10-15 Sekunden gestellt. Einerseits habe ich mich bemüht, dass diese Frage so gut wie möglich verständlich war. Andererseits wollte ich durch diese Fragen die Art des Antwortens für ihn bestimmen. Weil ich genau so eine Antwort bekommen wollte, ein kleines Fragment in einem bestimmten Ansichtswinkel, den ich wahrnehmen, der sich in mir einprägen und ich ihn spüren konnte, und nicht eine solche Frage zu stellen, die mich auf dem Weg verwirrt. Weil ich ja noch klein und jung war.

Er wusste aber was er tat. Und obwohl meine Fragen gut genug, klar und deutlich waren, hat er manchmal sehr spezielle Antworten gegeben, die für mich sehr schwer verständlich, schwer zu verdauen waren. Erst nach vielen Jahren, als ich mich an diese Fragen erinnert habe, als ich sie aus meinem Gedächtnis und aus meinem Herzen herausgeholt habe, habe ich diese Antworten verstanden.

Frage: Hatten Sie damals vermutet, dass Sie eines Tages zu einem Lektor werden? Haben Sie deswegen solche Fragen gestellt?

Ich wusste, dass ich ein Lehrer und Lektor sein muss. Nach einem Jahr beim Studium habe ich angefangen die Lehrer im Berg Institut zu unterrichten. Er hat mir erlaubt die Lektionen dort zu leiten. Danach kamen 40 Männer von Berg zu Rabash.

Ich wusste, dass ich das machen werde. Außerdem hat Rav der Rabani Fejga gesagt, dass er von mir die Verbreitung der Wissenschaft der Kabbala erwartet. Er hat mich ständig dazu angespornt. Und gleichzeitig hat er mich zum Unterricht am Berg Institut bewegt. Sogar morgens, wenn ich dort die Lehrer unterrichtete, die für das breitere Publikum vorlesen sollten, hat er mich inmitten des Unterrichtes angerufen und gefragt: “Wie geht es? Wie läuft der Unterricht?“. Manchmal war das zu lasten unserer Spaziergänge. Er hat diese Spaziergänge abgesagt, nur damit ich  Kabbala unterrichte.

Danach, im Jahr 1983 habe ich meine ersten 3 Bücher geschrieben. Obwohl sie in russischer Sprache erschienen, war er sehr interessiert und hat mich dazu ermutigt. Ich habe mich mit ihm über alles beraten, sogar über den Preis von diesen Büchern. Er hat darauf bestanden, dass ich die Bücher nicht zu preiswert verkaufe, denn derjenige, der Kabbala studiert, muss wissen was er kauft und was er sich davon verspricht. Jedes Mal war er sehr froh, dass ich in dieser Sache voran schreiten konnte.

Keiner hatte seine Wörter früher aufgeschrieben. Das war bei ihm niemals üblich. Ich hatte aber ein Magnetophon mitgenommen, damit ich aufnehmen konnte. Am Anfang war er erschrocken und wusste nicht was er davon halten soll. Danach, als ich ihm gezeigt habe, was und wie wir es machen, ihm erklärte wofür wir das tun, war er einverstanden. Aber nur unter der Bedingung, dass er selber den Knopf drückt und damit selber entscheidet, wann die Aufnahme stattfindet und wann nicht.

Deswegen ist die Hälfte des Unterrichtes, wo über die innere Arbeit gesprochen wurde, nicht aufgenommen worden. Bis er dann damit einverstanden war.

Seitdem, innerhalb der nächsten Jahre, wurde alles aufgenommen. Den Teil des Unterrichtes, welchen er nicht auf Magnetofon aufgenommen hat, habe ich sofort im Heft konspektiert. Dank dem haben wir sehr viel Studienmaterial erhalten, mehr als 1000 Disketten. Die habe ich danach gebrannt und an alle seine Schüler weitergegeben. Deswegen haben jetzt alle dieses Material und alle können sich an diese Quellen wenden und sie studieren.

Außerdem, als die Schüler vom Berg Institut, gesehen haben, dass sie dort nicht das studieren, worum es bei der Kabbala wirklich geht, kamen viele zu uns und Rabash hat angefangen sie zu unterrichten und sie mir anvertraut, sie in Gruppen zu organisieren. Kabbalisten haben immer in Gruppen studiert, in der Verbindung zwischen sich, weil die Wissenschaft der Kabbala über die Verbindung der Seelen spricht. Indem wir uns verbinden, bauen wir den spirituellen Kli (Gefäß) für das Erhalten des höheren Lichtes, die Offenbarung des Schöpfers, der Spiritualität auf.

Ich hatte ihn gefragt: “Wie macht man das? Ich weiß es nicht“. Dabei habe ich mich bemüht diese Frage in so einer naiven Form zu stellen, als ob ich von Null anfange, ohne etwas zu wissen. Dabei wollte ich aus ihm so viel wie möglich herausholen. Dann begann er für mich diese Frage tiefer und tiefer zu erläutern und auf Papier zu schreiben.

Am Anfang schrieb er auf Papierfetzen. Auch diese Aufzeichnungen sind in unserem Archiv. Danach hat er angefangen die Artikel zu schreiben und hat das dann innerhalb der Jahre bis zu seinem Tod gemacht. Ein Mal die Woche hat er für uns einen Artikel geschrieben, entweder über den Aufbau der Gruppe, über den Wochenabschnitt der Tora, oder über die innere Arbeit des Menschen. Alles, was Ari und Baal HaSulam geschaffen haben, indem sie für uns den Himmel geöffnet haben, alles das hat Rabash an uns übergeben, indem er dem Menschen erklärte, wo er in sich drin, alle diese Einstufungen der Eigenschaften finden soll und wie man dann mit ihnen voranschreitet.

                             

Kabbala Akademie

Blitz – Antworten eines Kabbalisten, 18.11.2018

Frage: Offenbart sich der Schöpfer im Feld der guten Gefühle? Oder ist der Schöpfer selbst ein gutes Gefühl?

Antwort: Der Schöpfer ist alles, alles was in allen Welten, im gesamten Universum in mir ist. Er bestimmt alles außer deiner Willensfreiheit – ein kleiner Parameter, den du selbst definierst.

Frage: Ist der Weg des Leidens das Verlangen des Schöpfers?

Antwort: Das Verlangen des Schöpfers ist das Erreichen der mittleren Linie – Ihm absolut ähnlich zu werden, da sein Zustand am vollkommensten ist.

Frage: Beim Verstoß gegen welche Gesetze in der Spiritualität wird ein Mensch unvermeidlich leiden?

Antwort: Indem er die Gesetze der Verbindung in einer Gruppe verletzt.

Frage: Wenn ein Mensch zur Ewigkeit und Vollkommenheit gelangt ist, hat er dann einen Punkt erreicht, an dem es nicht nötig ist Schmerz und Leid zu empfinden?

Antwort: Ja

Frage: Ich versuche mir ständig vorzustellen, dass alles vom Schöpfer kommt, er gut zu mir ist und ich seine liebevolle Gegenwart spüren möchte. Ich spüre dann die Dankbarkeit und freue mich in der Gruppe mitzumachen. Ist der Wunsch, die Güte des Schöpfers zu spüren egoistisch?

Antwort: Nein, es ist das Richtige. Der Mensch soll nach guten Gefühlen streben.

Frage: Wir hatten eine gute und liebevolle Beziehung in unserer Familie. Meinem Ehemann wurde viel Geld angeboten und er änderte sofort den Weg. Seine Aggressionen wurden auf die Familie, die Kinder übertragen. Ich möchte den Weg der Liebe, der Selbstentwicklung fortsetzen, aber mein Mann hört mich nicht mehr. Muss ich in diesem Fall Geduld aufbringen und warten, oder klar und deutlich meinen eigenen Weg gehen?

Antwort: Ich glaube, dass man hier nichts machen kann. Sie müssen ihrem Ehemann die Möglichkeit geben, seinen gewählten Weg zu folgen. Die Hauptsache ist, dass er an sie und an die Kinder denkt und sie ihre spirituelle Entwicklung fortsetzen können.

Frage: Der Mensch möchte lediglich genießen, sogar in der Gruppe. Das ist seine Natur. Das ist doch keine Korrektur?

Antwort: Nein, das ist keine Korrektur. Die Gruppe ist nötig, um sich über sich selbst zu erheben. Durch die Fürsorge der Gruppe, durch die Verbindung mit ihnen kommt man zu der Verbindung mit dem Schöpfer.

Frage: Ist jeder Mensch in der Lage, die Bitterkeit in Süße zu verwandeln und den Weg der Beschleunigung (Achishena) zu gehen?

Antwort: Ja, in dieser Zeit, in diesem Leben kann jeder Mensch die Bitterkeit in Süße verwandeln und das Ziel der Schöpfung erreichen. Es ist egal, in welchem Alter er ist. Indem man versucht, weniger Fehler zu machen, geht man dem Ziel entgegen.

Frage: Vermischen sich unsere Welt und die höhere Welt oder bleiben sie getrennt?

Antwort: Nein, sie vermischen sich nicht.

Frage: Wenn der Mensch in der Gruppe leidet, bedeutet das, dass man sich nicht auf dem Weg der Kabbala befindet?

Antwort: Dies bedeutet, dass er noch nicht in der Lage ist, seine Leiden umzukehren, um den spirituellen Aufstieg zu unterstützen.

Frage: Ist der Schöpfer unser gemeinsamer Traum?

Antwort: Der Schöpfer ist das, was wir sind. Das heißt, indem wir ihn offenbaren, nehmen wir das als die Summe all unserer Eindrücke und Wünsche wahr.

Frage: Wie verstehe ich, dass ich den Weg der Kabbala gewählt habe und nicht den Weg des Leidens?

Antwort: Es kommt darauf an, wie sehr sie sich zusammen mit der Gruppe, den Freunden zur spirituellen Stufe bewegen.

Aus dem Unterricht 18.11.2018

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Die Fotos im Herzen Teil 1 (4)

                                       

  Rabash Beit Knesset 4

Als ich zu Rav kam, wurde der Knesset noch aufgebaut. Das war ungefähr im Jahr 1980. Die Bauarbeiten dauerten noch. Der Boden war noch nicht belegt, der Schrank für das Aufbewahren der Tora (Aron kodesch) war noch nicht fertig. Alles befand sich noch im Bau.

Damals hatten sie eine große Spende von einer alten Dame aus dem Altenheim erhalten. Sie wollte den Namen ihres Mannes und ihren eigenen Namen verewigen. Sie hatte das Geld für den Namen gegeben und es war möglich diesen Raum auszubauen.

Die Rabashs Wohnung befand sich in der zweiten Etage. Hier wohnt bis zum heutigen Tag seine Frau Feiga. Unten befindet sich Beit Knesset.

Frage: Wer hat entschieden welche Farbe der Bodenbelag haben soll und alles andere?

Ich kann diese Frage nicht beantworten, weil ich mich niemals für solche Fragen interessiert habe. Das hatte für mich keine Bedeutung. Wahrscheinlich wurde das nach Rav’s Rat gemacht, weil er einen entwickelten Sinn für Schönheit hatte; seinen eigenen, besonderen Sinn. Er hat sich besonders darum gekümmert wie Beit Knesset aussah, er hat nach seinem Geschmack gehandelt und hat nicht erlaubt, das diese Arbeiten schlampig ausgeführt wurden. Er verstand wirklich was davon. Sein Sinn für Schönheit (sowohl für die äußere als auch für die innere), sein natürlicher Sinn, war stark ausgeprägt.

Nach dem Morgengebet „Schacharit“, wenn die Menschen nach Hause oder zur Arbeit gefahren sind, war Beit Knesset fast leer. Nur wir beide (Rav und ich) sind geblieben und noch ein paar alte Männer, die es nicht eilig hatten zu gehen. Wir haben mit Rav den Tagesablauf besprochen. Ich habe ihm meine unterschiedlichen Fragen gestellt, die mit dem Studium verbunden waren und während dem Gebet darüber nachgedacht. Abgesehen davon, das ich auf diese Fragen, mir selber die Antworten hätte geben können, so habe ich mich selber überprüft, indem ich Rav danach fragte. So schreitet der Mensch in seiner spirituellen Suche, auf seinem Weg voran.

Kabbala Akademie

Die Fotos im Herzen Teil 1 (3)

Tagesablauf eines Kabbalisten

Frage: Was für einen Tagesablauf hatten Sie?

Wie üblich bin ich um zwei Uhr nachts aufgestanden. Das mache ich bis zum heutigen Tag. Innerhalb einer Stunde vor dem Unterricht habe ich die „Shamati“ Artikel gelesen. Rav war in seine Gedanken versunken, er hat studiert und ist spazieren gegangen. Oft ging er von seiner Wohnung, die Chason Straße zu Fuß entlang bis zu Rav Akiva und zurück. Dabei hat er gesungen, nachgedacht und machte Atemübungen. So hatte er sich ganz gemütlich und gut, Nachts um zwei Uhr,  für den Unterricht vorbereitet.

Drei Uhr morgens haben wir uns zum Unterricht versammelt und angefangen zu studieren. Wie üblich, von 3 bis 6 Uhr, gab es Unterricht, von 6 bis 6:30 – das Gebet, danach haben wir 5 Minuten besprochen was wir innerhalb des Tages machen und wir gingen zur Pause, um zu essen und uns zu erholen.

Gegen 9 Uhr fuhr ich mit dem Auto zu Rabashs Haus, ging hinauf in seine Wohnung, und wir fuhren gemeinsam zum Meer oder zum Park. Manchmal mussten wir zum Arzt oder etwas anderes erledigen. Wir waren 3 Stunden unterwegs.

Gegen 12:30 waren wir zurück und ich ging mit ihm in seine Wohnung, um alle die gekauften Sachen hinauf zu bringen. Dann fuhr ich nach Hause, habe gegessen und habe meine Patienten empfangen. Ich habe damals drei Stunden gearbeitet: von 13:00 bis 16:00. Um 17:00 war ich wieder bei Rav. Um diese Zeit fingen die Nachmittags-Unterrichte an. Bis 20:00 studierten wir Artikel von Baal HaSulam und TES, von 20:00 bis 20:30 wurde Sohar gelesen, von 20:30 bis 20:45 gab es ein Gebet „Aravit“ und um 20:45 waren wir Zuhause.

In fünf Minuten schlief Rav ein. Er verlor keine Minute. Ich kehrte auch nach Hause zurück, damit ich schlafen konnte, ich musste ja wieder um 2 Uhr aufstehen.

So einen Tagesablauf hatten wir all die Jahre die ich bei ihm war, beibehalten. Ausgenommen die Zeit, wo ich ihn im Krankenhaus betreute, wo wir viele Tage verbrachten. Oder wir sind für zwei oder drei Tage nach Norden verreist, in Twerien oder woanders. Wir haben uns zurückgezogen an einem menschenleeren Ort. Das war ein völlig anderes Studium und anderes Verhältnis, als in Beit Knesset.

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Karte des Schicksals

Der jüdische Kalender hat ein besonderes Verhältnis zu den Zeiten.

Dies basiert auf der Tatsache, dass das spirituelle System ein Werkzeug wie Seir Anpin hat, in das sich Malchut kleidet und von oben in das Licht von Bina eintritt.

Seir Anpin hat eine Art Schlitz, kleine Löcher, mit denen er Malchut durchleuchtet. Wenn ein Loch mit dem Empfänger, mit Malchut, mit der Seele zusammentrifft, dann tritt das Licht ein und das wird als „Mazal“ bezeichnet – das Schicksal des Menschen.

Es gibt besondere Beziehungen zwischen Tagen und Nächten, zwischen verschiedenen Zeiten. Was ich an einem bestimmten Tag zu einem bestimmten Zeitpunkt, angenommen in der Nacht machen kann, kann ich ebenso, mit fast der selben Wirkung, an einem anderen Tag zu einer anderen Stunde zum Beispiel am Nachmittag tun.

Wir sehen, wie das Licht von Bina uns beeinflusst. Seir Anpin und Malchut, legen für uns jedes Mal eine andere Seite, ein neues Schicksal fest.

Im Judentum wurden schon vor langer Zeit astronomische Tabellen erstellt. Sie wurden von Kolumbus, Newton und anderen berühmten Wissenschaftlern und Seefahrern benutzt. Abraham selbst war ein großer Astronom und Astrologe.

Zu Abrahams Zeit war die Astrologie nicht wie heute. Die Basis war eine klare Verbindung, in Bezug auf jeden Menschen und seiner Seele und zwischen dem Standort der Sterne, des Mondes, der Erde und der Sonne. Sie berücksichtigte die Daten, zu welcher Zeit er gezeugt, geboren, etc. wurde. Wenn wir all das wüssten, würden wir das Schicksal eines jeden Menschen kennen. Wir wüssten was mit ihm geschehen würde und wie er handeln würde. Wir bräuchten keine Wahrsagerei – so ist sie nun mal, die Karte unseres Schicksals.

Aus dem Unterricht vom 30.12.2018

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Die Fotos im Herzen Teil 1 (2)

In Rabash’s Arbeitszimmer 

Auf der ersten Etage unseres Gebäudes Chason Isch Straße 81, gab es ein Arbeitszimmer von Rabash. Wir haben von 3 bis 6 Uhr morgens studiert und danach bis  6:30 Uhr hatten wir ein Gebet gehabt. Später, ungefähr bis 9 Uhr eine Pause. Nun sind wir mit ihm zusammen zum Meer oder in den Park gefahren, das war abhängig von der Jahreszeit. Noch bevor wir uns zur nächsten Pause trennten, haben wir geklärt, was wir an diesem Tag zu tun hatten. Es war dann so, dass er zum Arzt musste oder noch etwas anderes zu erledigen hatte.

Während des Chanuka-Fest stand auf dem Tisch im Arbeitszimmer die Chanikija. Normalerweise war sie versteckt und nur während Chanuka hat man sie hervor geholt, um sie abends anzuzünden. Jeden Abend haben wir Chanuka Kerzen angezündet und Lieder gesungen, die man aus der Tradition heraus an diesem Abend normalerweise singt, entweder nach einfachen Melodien oder nach der Musik von Baal HaSulam. Danach wurden „Lechaims“ ausgesprochen, ein wenig Brendy „777“ getrunken (stand normalerweise auf unserem Tisch, weil Rebe es sehr mochte) und Chanuka-Krapfen gegessen. Rav hat sie selber an jeden von uns ausgeteilt.

Er konnte natürlich in jede seiner Handlungen Spiritualität einfügen. Für ihn war es nicht wichtig welche physischen Handlungen er unternimmt, was man sagen muss, er hat immer seine innere Arbeit hinzugefügt. So brachte er, mit allen seinen Handlungen und große Anstrengungen, Korrekturen zustande.

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Wie können wir die Gewalt unter unserer Jugend stoppen?

Frage: Sie sagen, dass der Egoismus der jungen Leute nicht gestoppt werden kann: Ein 11 Jahre altes Kind kann ein anderes Kind niederstechen. Wohin führt das? Was wird in zehn oder fünfzehn Jahren geschehen, wenn diese zehnjährigen Kinder 20 Jahre alt sind?

Antwort: Erstens fühlen sich Kinder nicht dazu verpflichtet, unsere Gesetze zu befolgen, weil sie nicht bestraft werden können. Sie können nicht vor Gericht gebracht werden, weil sie zu jung sind. Was wird also passieren? Wenn ein Kind älter wird, wächst die bewahrende Kraft in ihm heran, sowie die Furcht, als ein Erwachsener in dieser Welt leben zu müssen. Eine Sache, die helfen würde, wäre, wenn wir sie wie Erwachsene behandeln würden.

Aber in Wirklichkeit eignen sich unsere Gesetze nicht für Kinder. Es sollte gesetzliche Vorschriften für jede Altersgruppe geben und sie sollten für Jungen und Mädchen gesondert sein. Wir sollten wissen, was wir von ihnen erwarten und wie wir sie bestrafen sollten. Sie sollten entsprechend des Systems von Belohnung und Bestrafung erkennen, was die richtige Verhaltensform ist.

Ein Kind sollte das wissen – dies ist ein richtiges Erziehungssystem. Es ist ein System, das der grausamen tierischen Natur der Menschen entgegenwirkt und fähig ist, einen echten Menschen zu formen oder zu schaffen. Für jede Handlung sollte es eine passende Reaktion geben. Auf diese Weise erzieht eine Mutter ein Kleinkind: sie gibt ihm einen Ansporn für eine Sache und eine Bestrafung für eine andere.

Auf diese Weise müssen wir den „Ton“ formen. Und die Kinder werden das verstehen, weil sie wie „Ton“ sind, der das Verlangen, Genuss zu empfangen, enthält. Wir können dieses Verlangen beeinflussen, indem wir ihm sagen: Wenn du diese Form annimmst, wirst du etwas Süßes bekommen und wenn du eine andere Form annimmst, wirst du Bitterkeit empfinden. Auf diese Weise können wir einen Menschen gestalten.

Wenn wir ihm jedoch erlauben, alles zu tun, was es will und es zu negativen Verhaltensformen anregen, wie die, welche Kinder von grausamen, abstoßenden Spielen lernen, wo Menschen einander töten und wenn es das ist, was sie im Fernsehen und dem Internet sehen und es keine Bestrafung dafür von der Gesellschaft gibt, was wird dann das Ergebnis dieser Art der Erziehung sein? Ein bezauberndes Kleinkind wird aufwachsen, um ein unglückliches Kind zu werden.

Wir müssen also zuerst den Eltern beibringen, wie man ein Erziehungssystem für ihre Kinder erschafft. Andernfalls wird die nächste Generation mit Sicherheit schlimmer sein als die vorige.

(Aus dem Unterricht über Baal HaSulam´s Artikel Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ )

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Die Lösung für unser mangelhaftes Bildungssystem liegt im Studium der Höheren Lenkung

Frage: Ein 12 Jahre altes Kind wurde gestern von einem anderen Kind erstochen. Können Sie erklären, warum so junge Kinder bereits den Wunsch haben, jemandem weh zu tun?

Antwort: Die Grausamkeit in den Beziehungen der Kinder stammt aus unserer gemeinsamen Natur – dem Verlangen zu empfangen. Dieser Wunsch wächst stetig, und man kann nichts dagegen tun. Früher waren Kinder disziplinierter und naiver, daher war es möglich, sie zu lenken. Heute geht das nicht mehr und daher versuchen die Leute es auch gar nicht erst.

Früher konnten die Lehrer sie durch Anschreien und Kommandieren unter Kontrolle halten, heute haben sie Angst, das Klassenzimmer zu betreten, da sie nicht wissen, was dort auf sie zukommt. Die Lehrer oder die Schulen sind nicht daran Schuld, sondern der Mangel an der richtigen Methode. Sie versuchen, ein Schulsystem zu schaffen, aber das egoistische Verlangen des Menschen kann sie nicht mit der richtigen Lösung versorgen, da sie genauso schlecht wie die Kinder sind.

Erziehung geschieht nur durch Beispiele, aber uns selbst fehlt das korrekte Vorbild für die Existenz, und so können wir ihnen kein Beispiel vorzeigen. Was zeigen wir ihnen im Fernsehen, im Internet und in allen Medien, wo sie ihre Informationen herbekommen? Ich denke, dass die Welt langsam anfängt zu verstehen, dass sie keine Macht über die nächste Generation hat. Alles ist bereits außer Kontrolle geraten und es ist unmöglich, etwas dagegen zu tun. Es ist jedoch gut, dass das Übel nun enthüllt wird und die Menschen nun die richtige Erklärung hören können. Wenn die Erziehungskrise ihren Höhepunkt erreicht, werden die Menschen bereit sein zu hören.

Wir müssen erklären, dass die junge Generation nicht mehr innerhalb des alten Erziehungssystems existieren kann. Ebenso gelingt es uns nicht mehr, die Wirtschaft, Familienbeziehungen, Kultur und Erziehung innerhalb der Grenzen des alten Systems richtig zu stellen. Die Menschen müssen hören, dass das Ganze nur eine einzige Lösung hat. Wie sieht nun diese Lösung aus?

Die Menschen müssen die Höhere Lenkung studieren, welche einerseits absolute Güte ist, aber andererseits auch unser Verhalten streng festlegt. Dies ist Erziehung: Sie lehrt diejenigen, die gerade ihr Leben über die Verbindung mit dem Schöpfer oder die Höhere Kraft beginnen, weil nur die Höhere Kraft uns beeinflussen kann. Dies ist, was wir brauchen und unseren Kindern geben müssen: einen Plan, ein Programm, eine Wissenschaft, ein Verstehen. Wir müssen ihnen beibringen, wie man erfolgreich in dieser Wirklichkeit leben kann.

Den Menschen muss das Wichtigste beigebracht werden: wie man gut leben kann! Und sie werden gut leben unter der Bedingung, dass sie die Absolute Güte enthüllen. Und dies ist das Wesen der Weisheit der Kabbala: die Menschen in dieser Welt zur schnelleren Enthüllung des Schöpfers zu befähigen.

(Ausschnitt aus der Lektion von Baal HaSulams Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“ )

 

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Die Fotos im Herzen Teil 1 (1)

Neben dem großen Kabbalisten

Neben “dem Kabbalisten” zu sein ist sehr schwer. Ich kann das nicht beschreiben, wie kompliziert das war. Wie schwer es für einen Menschen ist die Spiritualität einzuschätzen und bereit zu sein auf alles zu verzichten, damit man die Spiritualität erreicht, da sie von – dem Anderen – abhängt. Das Maß des Verzichts von Materiellem ist das Eintrittsticket, ist das Maß, der Türöffner in die Spiritualität.

So schwer es auch für den Menschen ist auf das Materielle zu verzichten, noch schwerer ist es einem selbst nahe stehenden Kabbalisten zu bewerten.

Weil das irdische Bild seine Größe verbirgt und dir scheint es, dass dies ein einfacher Mensch sei: mit unterschiedlichen Ansprüchen, Schwächen und Gewohnheiten, wie bei allen anderen Menschen. Wodurch unterscheidet er sich dann?

Dieses Bild steht vor deinen Augen, du bekommst von ihm den Eindruck, es beeinflusst dich. Du siehst alle seine Schwächen, seine Gewohnheiten. Wie kannst du ihm dann eine besondere Wichtigkeit geben? Es gibt Menschen, die viel beachtlicher wirken als er?!

Es ist sehr schwer sich von solch einem irdischen Bild abzuschalten. Dazu kommt noch, dass die Kabbalisten so einfach und offen in ihrem ganzen materiellen Leben sind, dass sie Menschen, die sich neben ihnen befinden, keine Möglichkeit lassen ihn zu ehren. Sie spielen nicht wie die Admors, die zu sich anlocken müssen und eine große Gesellschaft führen sollen, weil die Gesellschaft verpflichtet ist solche Menschen zu ehren, ihnen die Hand zu küssen, sie als großen Rav zu bezeichnen.

Die Kabbalisten benehmen sich umgekehrt. Weil ein Kabbalist sich nichtig fühlt:

“Wer bin ich denn? Was habe ich?“ Und das zeigt er auch den anderen. Er hat es sehr schwer, sich, ähnlich bedeutenden Menschen gegenüber, darzustellen, weil er sich gegenüber dem Schöpfer misst. Seine eigene Empfindung ist: „Ich bin nichts, der Staub und die Asche“. Diese Empfindung wird auch Denjenigen übermittelt, der sich neben ihm befindet. Hier ist es sehr schwer zu verbleiben und zu verstehen, da es ein lügenhaftes, äußeres Bild ist.

Die Kabbalisten machen das nicht absichtlich. Sie fühlen sich selber so. Der Mensch, der sich ständig gegenüber dem höheren Licht überprüft, dem Schöpfer, der Vollkommenheit und der Ewigkeit, die er offenbart, sieht sich ständig als der niedrigste im Vergleich zur höheren Kraft. Deshalb spürt er genau solch eine Empfindung.

Deswegen ist es sehr schwer neben einem Kabbalisten, mit seiner Erhabenheit, durchdrungen zu sein. Nur nach vielen Jahren kann man anfangen die Wichtigkeit dessen zu begreifen, worin er sich befindet, was er spürt. In dem Maß, in dem für dich die Wichtigkeit der Spiritualität wächst, beginnst du den Kabbalisten, nach seinem Niveau in der Spiritualität, zu schätzen, in dem Maß, in dem du dieses Niveau offenbarst. Weil er sich ständig verbirgt.

Aus diesem Grund ist es eine sehr schwere Arbeit. Und wenn du seinen Körper pflegst, hast du keinen Ansporn. Für wen willst du das machen? Umgekehrt, dies stößt dich ab, genauso wie die Spiritualität, die einfachen Menschen abstößt, sie ehren sie nicht, sie befinden sich in Depression, sie haben keine Stimmung dafür. Wir sehen dies bei den Schülern, in ihren ersten Jahren, bis sie die Erkenntnis der Spiritualität erreichen.

Der Mensch, der sich neben einem Kabbalisten befindet ist also nicht im Stande ihn zu betreuen. Man braucht hier wirklich die höheren Anstrengungen. Das ist sehr schwer.

Als ich Rav darüber befragte, sagte er:“ Und jetzt stell dir vor, wie schwer es für mich war neben meinem Vater…“ Weil das der Vater ist… Dir wird die letzte Möglichkeit genommen. Hier hast du wenigstens jemanden, der dir fremd ist. Mit dem Fremden kannst du dich anstrengen irgendwelche besondere Wechselwirkungen zu erbauen, der Vater aber bleibt der Vater. Du spürst, dass er dich liebt. Und diese absolute Vaterliebe nimmt dir die letzte Möglichkeit etwas zu tun. Weil du nichts machen könntest und er liebt dich trotzdem. Dabei nimmt er dir scheinbar die Verpflichtung, sich besonders ihm gegenüber zu verhalten.

Ich habe dies natürlich verstanden als ich mich neben Rav befand. Wie viele Anstrengungen hat er unternommen, die höheren Anstrengungen, über die menschlichen Kräfte, damit er bei Baal HaSulam ist und von ihm die spirituelle Erhebung bekommt, bis zur Offenbarung der Spiritualität, der Offenbarung der Shechina.

Die Menschen denken, wenn du dich neben dem Kabbalisten befindest, befindest du dich in seinem Schein, in Sicherheit und du fühlst dich so gut, dass du über nichts nachdenkst und mit ihm vorankommst. Es ist umgekehrt. Wir sprechen über einen Kabbalisten und nicht über einen einfachen Menschen, der für den kleinen Menschen als großer erscheint und deswegen fühlt sich der Kleine wohl und sicher. So wie ein Baby sich sicher und wohl in den Armen des Erwachsenen fühlt.

Hier ist es umgekehrt. Er wirft dich von seinem Schoß, er will, dass du gehen lernst. Es kommt so, dass man seine Kraft, seine Erhabenheit nicht nutzen kann. Umgekehrt, er zeigt dir ständig seine Schwäche, er erzeugt in dir die “Geringachtung”, er spielt mit dir so ein Spiel, dass du ohne jegliche Unterstützung bleibst. Und wofür das Ganze? Er wünscht sich, dich zum Schöpfer zu lenken, damit du von IHM den Aufstieg, die Kraft dich zu erheben, erlangst.

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Was haben wir damals im alten Babylon falsch gemacht?

babylonEine Frage, die ich bezüglich meines Beitrags über Hyperaktive Kinder – Das Resultat des wachsenden Egoismus erhalten habe:

Ich verstehe Ihre Verwendung des Begriffs „egoistisch“ nicht. Und es wird für mich umso verwirrender, wenn Sie diesen Begriff als Gegenteil des Wortes „altruistisch“ verwenden. Können Sie das vielleicht näher erklären, wenn wir in die Zeit von Babylon zurückgehen? Was haben wir damals falsch gemacht als wir uns für den Weg entschieden haben, der uns bis heute zu diesem Punkt geführt hat – und was noch viel wichtiger ist, wie können wir dieses Problem in Zukunft lösen?

Meine Antwort: Abraham hatte entdeckt, dass seine Mitbürger im alten Babylon (der Stadt Ur, besser gesagt, wo er lebte) eine zunehmende Tendenz zeigten, sich gegenseitig für ihre eigenen egoistischen Absichten auszunutzen.

Durch die Analyse dieses Problems entdeckte er, warum es passierte: Der Egoismus wächst ständig, so dass die Menschen über ihn hinauswachsen können und ihren Aufstieg für altruistischen Wachstum benutzen (wie eine Erhebung über einen ständig wachsenden Berg, der unter unseren Füßen liegt). Ein solches Prinzip der Existenz bezeichnet man als „Glaube über dem Verstand“ – Geben besitzt einen höheren Stellenwert als Empfangen. Obwohl Abraham damals versuchte, die Bewohner von Babylon von der Verwirklichung der Naturgesetze zu überzeugen, die sich ihnen enthüllten, entschieden sie sich dennoch anders. Sie wählten einen Weg, auf dem sie der Egoismus begleitete und unterwarfen sich seinen Prinzipien: Ich tue was ich will, solange es für mich möglich ist, das zu tun.

Heute hat uns dieser Weg in eine Sackgasse geführt. Jetzt müssen wir die Methode der Korrektur akzeptieren, entweder unfreiwillig oder mit Übereinstimmung mit uns selbst.

Verwandtes Material (engl.):

* ARTICLE: Havoc in Modern-Day Babylon – the idea of unity among all human beings is no more to us than an imaginary children’s story. Back in babylon, someone had a way for humanity to unite. Today, our world needs such a method more than ever.

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