Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wissenschaft'

Wird Polen die Juden bezahlen?

Replik: Es gibt ein großes Problem in Polen, das dort als „jüdische Ansprüche“ bezeichnet wird. Die Polen werden aufgefordert, 300 Milliarden Dollar zu zahlen, um die Nachkommen von Juden zu entschädigen, deren Familienvermögen von den Nazis und dann von den Kommunisten beschlagnahmt wurde. Jetzt stehen die rechten Parteien da auf und sagen: „Das kann man nicht machen! Wir sind nicht für alles verantwortlich, was damals passiert ist“.

Meine Antwort: Es ist ein guter Grund, dieses Thema noch einmal anzusprechen: warum Polen so sehr an der Vernichtung der Juden beteiligt war.

Es ist ein krankes Thema, man kann nichts dagegen tun. So unangenehm es auch sein mag. Und es geht nicht um Geld, sondern um die Tatsache, dass es sich um eine Revision der Beziehungen, Ansichten und vielleicht sogar um eine Annäherung am Ende handelt.

Denn wenn man anfängt, alte Geschichten auszugraben, bleibt nicht nur der vergangene Hass übrig. Man muss es verstehen, man muss es begreifen, man muss darüber reden. Wir müssen uns darüber erheben und das polnische Volk verstehen, warum es so viel Antisemitismus darin gibt, was man „im Blut“ nennt. Nicht leise sein. Zumal es sich, wie Kabbalisten glauben, um ein Naturgesetz der Natur handelt. Das heißt, es ist ein natürliches Problem, das nicht wegen der Polen entsteht, sondern weil die Juden ihre internationale historische Funktion nicht erfüllen. So kann alles auf eine ganz andere Weise umgekehrt werden.

Am Ende werden wir zu einer Art gemeinsamer Vereinbarung kommen, die wir gemeinsam vorantreiben werden. Zumindest ist dies eine Gelegenheit, zu reden, nicht mit dem Rücken zueinander zu stehen.

Ich glaube, dass wir dies als Grund nehmen sollten, um herauszufinden, woher es kommt und wie wir zu einem gegenseitigen Verständnis kommen können.

Infolgedessen muss die Menschheit zur Vereinigung, zur Einigung, zur Einheit, zur Integration kommen. Wie können wir das mit solchen Menschen erreichen? Sie zu uns, wir zu ihnen.

Frage: Die Polen zu uns und die Juden zu den Polen?

Meine Antwort: Ja, wir müssen sie auch verstehen – woher dieser Hass kommt, warum, was sie motiviert.

Welches der Völker der Welt ist die Ursache des Hasses? Juden selbst. Sie sind die Einzigen, die die Möglichkeit haben, sich selbst zu verändern und so andere zu verändern. Das höchste Licht des Wohlstands, das Licht der Freundschaft, das Licht, das einen Menschen weicher macht, durch sich selbst zu leiten. Dieses Licht erhebt den Menschen über seinen Egoismus. Nur Juden können das tun. Das ist es, was die Tora sagt. Worum geht es also? Das ist es, was man den Polen lehren soll.

Es ist möglich ein Verständnis der Katastrophe zu entwickeln, ein Verständnis dessen, was passiert ist, woher das alles kommt. Dass all dies – nicht nur der eine hasste und tötete den anderen -, sondern aus den Tiefen unserer Natur kommt, die wir, Juden, nicht korrigieren und daher einen solchen Hass verursachen.

Wir müssen alle Miasmen, alle Wunden öffnen und sie alle heilen. Andernfalls wird in 70 Jahren das Gleiche passieren.

Replik: Sie drehen immer den Vektor auf uns zu.

Antwort: Auf jeden Fall. Und wer kann hier etwas ändern? Wer hat den freien Willen? So viel Licht oder Dunkelheit wir ihnen bringen, so handeln sie auch.

Frage: Bringen wir Dunkelheit, beginnen sie, uns zu hassen?

Meine Antwort: Natürlich. Baal HaSulam sagte 20 Jahre vor dem Holocaust: „Lasst uns schnell zusammenkommen. Lasst uns schnell so handeln, damit wir alles aufweichen können, sonst wird die Zeit kommen, in der wir strengen Anforderungen ausgesetzt sein werden“. Und jetzt, stehen wir nicht vor einer solchen Periode? Der Antisemitismus nimmt weltweit zu.

Deshalb bin ich dafür, ihn so weit wie möglich zu erhöhen, und wir sollten überall entsprechend schreiben, sprechen, schreien und sprechen. Weil wir diese Welle des Antisemitismus verursachen, die zu einer noch größeren Katastrophe führen kann. Und es gibt bereits etwas zu verlieren. Wir haben einen Staat, wir haben ein Volk, das sich mehr oder weniger geformt hat.

Was tun wir, um dieses zu erhalten und weiterzuentwickeln? Nichts. Menschen verlassen Israel, kaufen Wohnungen und Häuser in allen Ländern der Welt. Und das war’s, niemand interessiert sich für etwas.

Juden wollen ihre historische Rolle nicht erkennen, die Aufgabe ist es, die ganze Welt zur Freundlichkeit, zur Gegenseitigkeit zu führen. Was können wir also tun? Das alles gegen 300 Milliarden Dollar einzutauschen? „Hier, ich habe dir alles anvertraut, Tschüss. Und gleichzeitig entsteht ein neuer Holocaust in der Welt.

Also müssen wir verstehen, wie man sich verhält. Mit anderen Worten, diese Frage wird die Ursache für die tatsächliche Klärung der Gründe für die Vergangenheit des Holocaust sein, um das Neue zu verhindern und die ganze Welt zu korrigieren.

Replik: Sie wollen den Juden immer diese Art von Injektion injizieren – die Frage: „Warum hassen sie uns?“

Meine Antwort: „Es ist deine Schuld!“

Frage: Können Sie sich vorstellen, wie es ist, das zu hören?!

Meine Antwort: Das dachte ich auch nicht. Du musst es nur begreifen, sonst liegen wir die ganze Zeit falsch. Und die ganze Zeit, in jeder Generation, wird es einen Holocaust geben?

Frage: Was kann ich tun, damit man aufhört, mich zu hassen?

Meine Antwort: Zu diesem Zweck muss ich mich in meinem Volk, in allen Teilen des Volkes zusammenschließen, um zu verhindern, dass es sich über die ganze Welt verteilt.

Es kann nur durch Erklärung, nur durch Bildung, Erziehung geschehen, was in allen 70 Jahren der Existenz des Staates nicht geschehen ist! Wofür wurde es geschaffen? Es geht darum, eine Nation zu schaffen! Es gibt keine Nation. Alle fliegen weg, niemand will hier leben.

Es gibt keinen gemeinsamen Geist. Amerikanische Juden sitzen dort, es gibt mehr von ihnen als in Israel, und sie wollen nicht hören, was hier passiert. Die meisten von ihnen waren noch nie hier. Sie wissen nicht, warum sie es überhaupt brauchen, sie vergessen es. Es gibt das Land, dann gibt es, es eben.

Sie werden zu Gegnern dieses Landes, zu Gegnern ihres Volkes, völlig! Echte Antagonisten von Staat und Volk. Wie haben wir das zugelassen?! Und es ist ganz einfach: Die Regierung kämpft untereinander für einen Posten, für Geld, für Macht und alles, und sonst nichts.

Frage: Das alles geschieht also, weil es hier keine Einheit gibt? Gibt es deshalb all diesen Hass auf Israel, auch unter den Juden?

Antwort: Natürlich. Wir haben hier eine kleine Synagoge eingerichtet, in der alle wie in einem gewöhnlichen Dorf kämpfen. Das ist alles. Natürlich ist der Zustand schrecklich…

Aus der TV-Sendung „News with Michael Lightman“, 14.05.2019

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Kabbala Akademie

Freiheit kommt von der Bereitschaft zu geben

Frage: Wie können Sie einer Person die Bedeutung von Freiheit erklären, wenn diese in Sklaverei geboren wurde und in einer Zelle sitzt? Wie fühlt es sich an, frei zu sein?

Antwort: Du kannst Freiheit nur dann verspüren, wenn du geben möchtest und dir dazu die Gelegenheit gegeben wird. Wenn jemand dich am Geben hindert, unterdrückt er dich und beraubt dich deiner Freiheit. Mangel an Freiheit bedeutet nicht, dass du nicht alles tun kannst, was du willst.

Es steht geschrieben, dass wir „ein freies Volk in unserem Land“ sein werden. In unserem Land bedeutet „in unserem Verlangen“ (Land – Aretz, von dem Wort Ratzon – Verlangen). Die Freiheit liegt für uns innerhalb des Verlangens zu geben.

Kabbala Akademie

Verwandtes Material:
Blog-post: Der einzige Punkt, an dem Freiheit möglich ist, ist Ihre Reaktion gegenüber dem Schöpfer
Blog-post: Zum ersten Mal in der Geschichte haben wir die Voraussetzugnen dafür, unseren freien Willen wahrzunehmen

Freiheit ist die Fähigkeit, dir deinen Meister zu wählen

Frage: Sie sagen immer, dass der Mensch nicht frei und seinen Genen, Instinkten und dem Einfluss der Gesellschaft unterworfen ist. Im Alter von 20 Jahren ist er im vollen Umfang ausgebildet, wie eine frisch geprägte Münze, und all seine Handlungen sind im Voraus festgelegt. Ist es denn überhaupt möglich, ein freier Mensch zu sein, und was bedeutet es, frei zu sein?

Antwort: Frei zu sein bedeutet, zu fühlen, dass du zu hundert Prozent vom Schöpfer abhängig bist, aber durch „deinen eigenen freien Willen“, was bedeutet, durch deine eigene Entscheidung so zu sein.

Der Mensch fühlt sich frei, wenn er aus eigenem Willen beschließt, unter dem Einfluss und der Autorität des Schöpfers zu bleiben, und nicht Sklave seines Egoismus zu sein.

Wir können uns nicht vorstellen, was Freiheit bedeutet, da wir denken, dass sie sich als Abwesenheit jeglichen Einflusses definiert. Aber das ist ein Ding der Unmöglichkeit, da es so etwas wie einen leeren Raum frei von jeglichem Einfluss nicht gibt.

Die Freiheit ist ein Gleichgewicht der Kräfte, die durch eigene bewusste Wahl und Anstrengung zustande kommt.

Wir können nur frei werden, wenn wir uns über unser egoistisches Verlangen erheben. Dies bedeutet nicht, dass wir unfreiwillig und vollständig unter die Herrschaft des Schöpfers und des Verlangens zu geben fallen. Stattdessen ist es eine Wahl, die wir treffen, um durch das Verlangen des Gebens gelenkt zu werden, anstatt durch das Ego. Dadurch können wir eine Balance zwischen den Eigenschaften des Empfangens und des Gebens schaffen. Solch ein Zustand wird Freiheit genannt (Klipat Noga).

Kabbala Akademie

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Blog-post: Freiheit kommt von der Bereitschaft zu geben
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Blog-post: Wählen ist schlecht für die Gesundheit
 

 

Die Fotos im Herzen Teil 1 (7)

Die Kabbalisten mögen es zu zeichnen

Frage: Sie zeichnen ständig während des Unterrichts. Haben sie das von Rav?

Rav hat jede Menge Zeichnungen gemacht. Sie sind bei uns im Archiv. Baal HaSulam zeichnete auch sehr viel, wie auch andere Kabbalisten vor ihm. Wir sehen sogar im Buch der Entstehung alle möglichen Zeichnungen – Kreise und Linien.

Kabbalisten mögen es zu zeichnen. Sie verstehen was für ein Sinn sich hinter jeder Linie verbirgt, welche bestimmte Eigenschaft, was genau sie uns erklären wollen. Deswegen haben sie kein Problem damit ein paar Linien zu zeichnen.

Im Endeffekt sind Buchstaben auch Zeichnungen. Jeder Buchstabe ist eine Zeichnung, welche ein paar Linien und Punkten zusammenfügt. Dabei bilden sie das Innerste, ein Kli, den spirituellen Zustand.

Die Zeichnungen, Formeln und Wörter sind ein und dasselbe. Im Prinzip sind sie genau wie eine Sprache. Der Mensch erklärt seinen inneren Zustand, sein Maß an spiritueller Offenbarung, mit Hilfe der unterschiedlichen Methoden, in den unterschiedlichsten Ausdrücken. Deswegen haben mich, als einen wissenschaftlichen Menschen, die Zeichnungen so fasziniert. Ich kam damals zu Rabash als Kybernetik – Wissenschaftler. Im Rahmen meines Studiums habe ich die Elektrotechnik und Medizin studiert. Bei Rav habe ich sofort mit dem Zeichnen begonnen. Ich hatte dicke Alben voller Zeichnungen. Ich habe sie zu Rabash gebracht und er hat 90% davon weggeworfen, weil ich mich, innerhalb dieser Linien, noch nicht befunden habe. Ich habe sie zwar gezeichnet, verstand aber noch nicht ihre innerliche, spirituelle Füllung.

Deswegen mag ich es auch heute zu zeichnen. Außerdem denke ich, dass die Wissenschaft der Kabbala auf dem Niveau der Gefühle, ohne Zeichnungen und ihrer wissenschaftlichen Form nicht sofort erklärbar sind. Denn letztendlich ist Kabbala ja eine Wissenschaft.

So, wie wir das Verhalten dieser Welt, als auch, die Verbindung zwischen ihren Teilen, studieren. Genauso studieren wir auch die spirituelle Welt, ihr Verhalten, die Verbindung zwischen ihrer Bestandteilen. Nur derjenige, der die spirituelle Welt sieht und versteht, studiert sie auch. Deswegen heißt das die Wissenschaft der Kabbala, das ist die Wissenschaft. Deswegen benutzen die Kabbalisten die Zeichnungen, Gematrien und Tabellen.

Ich denke nicht, dass diese Wissenschaft ohne diese Hilfsmittel übergeben werden kann. Umgekehrt, je weiter sich der Mensch entwickelt, desto mehr fangen für ihn die Buchstaben, die Reihenfolge der Buchstaben und die Zeichnungen an, eine spirituelle Rolle zu spielen.

Frage: Denken Sie keine Sekunde nach, bevor Sie anfangen zu zeichnen? Wie kann man das erklären? Ist das die Handfertigkeit der vielen Studienjahre?

Nein, es scheint mir, dass ich jedes Mal etwas Neues zeichne, da dies von der Empfindung ausgeht. Ich fühle die spirituelle und materielle Welt, die Verbindung zwischen ihnen, ich fühle diejenigen, die sich vor mir befinden.

Demgemäß (wie ich vermute) zeichne ich immer eine Zeichnung in einer anderen Form, in einer anderen Äußerung.

Diese Zeichnungen kann man nicht vorher vorbereiten. Ich zeichne jedes Mal wieder neu. Es scheint manchmal, als ob sie sich wiederholen. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass ich jetzt eine alte Zeichnung benutzen kann, auch wenn sie vor ein paar Tagen entstand und ich etwas mit ihrer Hilfe erklären konnte.

Umgekehrt, die Zeichnung ist ein Resultat einer inneren Empfindung, die in so einer Form auf dem Papier ausgedrückt wird.

Frage: Was liegt Ihnen näher, eine Linie oder das Volumen?

Ich kann nicht sagen was mir näher liegt, die Linie, ein Kreis oder dreidimensionales Bild. Selbstverständlich ist unsere gesamte Arbeit in der Linie. Denn in unserem Verhältnis zum Höheren, in unserem Zusammenprall mit unserem Verlangen zu empfangen, mit dem Schirm und mit dem höheren Licht geschieht alles in der Linie.

Wenn man diese gesamte Leitung erklären soll, in der Übereinstimmung mit der privaten Leitung eines Menschen, entstehen dann die „Igulim“ (Kreise) und „Escher“ (Geraden). Wenn wir unser Verhältnis zur Unendlichkeit erklären wollen, müssen wir auf eine Art und Weise, in irgendeinem Verhältnis die Kreise zeichnen.

Wenn wir vom Buch „die Tore der Absichten“ reden, werden in diesem Buch ganz genau die Kreise studiert, weil die Rede von den Teilen des Verlangens zu empfangen ist. Wir können diese Teile nicht sofort korrigieren und deswegen bilden sie die äußeren Kelim (Gefäße), „Kelim de-Igulim“.

Das hängt aber nicht von mir ab. Der Kern des Studiums, über welches ich rede, bildet solche Formen. Entweder eine Gerade oder Kreise oder Dreiecke oder  Vierecke. Das alles wird in der Wissenschaft der Kabbala vom Verhältnis zwischen den Eigenschaften bestimmt.

Frage: Wird Ihre Hand von alleine bewegt, oder geht ihnen irgendein Gedanke voran?

Nein, während ich eine Zeichnung zeichne, denke ich nicht daran, was ich zeichnen werde. Umgekehrt, ich beginne zu zeichnen und dann sehen ich, wie und wo ich irgendein Detail zufügen soll, mit welcher Verbindung ich sie dann verbinde.

Ich würde sagen, die Zeichnung wird auf das Papier ausgegossen, noch mehr als die Wörter oder irgendeine Melodie, die in einem Menschen entsteht. Sie kommt in einer noch inneren Form als Wörter. Deswegen weiß ich nicht wie ich im nächsten Moment noch etwas genauer zu dieser Zeichnung hinzufügen soll.

Frage. Sind hier mehr Gefühle?

In einer Zeichnung sind definitiv mehr Gefühle. Denn um etwas mit Worten zu beschreiben, muss ich nachdenken, wie ich ein Gefühl in die Wörter kleiden soll, um sie zu vermitteln. Die Zeichnung aber, ist so wie die Hand, auch dem Herzen näher.

Frage: Ist die Zeichnung etwas rationales?

Nein. Ich würde sagen, dass die Zeichnung sehr gefühlsmäßig ist. Während ich eine Zeichnung male, bin ich „krank“, damit ich spüre, welche Kraft sich an jeder Stelle befindet, ich kann nichts verschieben nicht einmal auf ein Millimeter nach rechts oder nach links, nach oben oder nach unten. Deswegen scheint sie mir manchmal zu eng, zu konzentriert. Ich kann aber nichts daran ändern so wie ich es will. Umgekehrt, die Natur der Dinge, welche von innen kommen, verpflichtet mich sie in so einer Form zu zeichnen.

Kabbala Akademie

Damit das Gehirn berät, wie man am besten Geben kann

Frage: Wie kommt es dazu, dass der Verstand, welcher uns im Laufe der gesamten Geschichte der Menschheit geholfen hat zu wachsen und voranzukommen, heute im entscheidenden Moment, wo wir uns spirituell entwickeln sollen, uns stört und aufhält?

Antwort: Dein Verstand hat die ganze Zeit dein Ego bewirtet und deswegen hat er dir in Allem geholfen, in den tausenden von Jahren. Und heute, wo du deine Entwicklung auf der unbewegten, pflanzlichen und tierischen Ebene beendet hast, und dich auf eine neue Stufen erhebst, auf die menschliche Ebene, da brauchst du ein anderes Herangehen.

Alles hat sich verändert, die Sicht auf das Leben, auf die Welt, das ganze Paradigma; und jetzt musst du dich zu Allem mit der Eigenschaft des Gebens verhalten,mit anderen Verlangen. Doch der Verstand möchte nicht Geben, denn du hast kein Verlangen zu Geben!

Wenn das Verlangen zu Geben in dir erwacht, dann wird der Verstand damit arbeiten werden. Du hast im Moment nur egoistisches Verlangen, und der Verstand bewirtet es. Der Verstand ist eine Maschine, ein Computer. Es ist ihm gleichgültig, welche Daten er verarbeiten soll, welche Zahlen er bekommt. Solange er die Daten deines Egos bekommt, von dem Verlangen zu genießen, arbeitet er dem entsprechend.

Was könnte denn hier getan werden? Versuche dein Verlangen zu verändern und nicht deinen Verstand. Ziehe zu dem Verlangen das Licht an, das zur Quelle zurückführt. Das Licht hat dieses Verlangen geschaffen, nur das Licht kann es auch verändern. Dann kann dein Verstand für das neue Verlangen zu Geben arbeiten und dich beraten, wie du am besten Geben kannst!

Deswegen ist der Verstand im Unterricht nicht so wichtig, wie es geschrieben steht: „Nicht mit dem Verstand wird gelernt“- alles wird durch das Verlangen bestimmt. Der Verstand ist eine Erlangung, die neben dem Verlangen wächst.

Auf das Verlagen kann nur das höhere Licht einwirken, sonst nichts; oder die Umgebung, welche dich erweckt und dein Verlangen zu ändern begeistert, welches auf dich, durch „Eifersucht, körperliche Instinkte, Ehrgeiz,usw.“ einwirkt. In dem es diese materiellen Mittel, deiner irdischen Verlangen gebraucht, führt die Umgebung dich zur spirituellen Bestrebung.

Aus dem Unterricht des Artikels „Kabbala und Philosophie“, 03.01.2011

Kabbala Akademie

Wahre Liebe drückt sich durch Geben aus

Frage: Was ist Geben?

Antwort: Geben ist Liebe. Liebe ist jedoch eine Haltung, wobei Geben eine Handlung ist, die Liebe ausdrückt.

Was wir in unserer Welt üblicherweise als Liebe bezeichnen, ist das Bestreben, unser Ego zu erfüllen. Doch was ist wahre Liebe zwischen uns? Ich habe ein Verlangen und du hast ein anderes Verlangen. Wenn ich dein Verlangen an mein Verlangen festmachen kann, und deines zu einem wichtigeren als meines machen kann, dann wird mein Verlangen deinem dienen. Es wird darauf ausgerichtet sein, dein Verlangen zu erfüllen. Das heißt, dich zu lieben. Wenn ich außerdem dein Verlangen auf diese Weise erfülle, wird das eine Handlung des Gebens genannt.

Wir alle wurden als ein einziges Verlangen erschaffen. Doch dann zerbrach dieses verlangen in viele Teile und wir wurden voneinander getrennt. Zwischen uns kam das Ego auf, das uns die Trennung untereinander fühlen lässt. Nun müssen wir Anstrengungen machen, über dem Ego untereinander eine Verbindung herzustellen. Wir sollen das Ego nicht zerstören, sondern es zur Stärkung unserer Verbindung untereinander nutzen!

Als Ergebnis wird die Einheit, die wir erlangen, 613 mal stärker sein, als das gesamte ursprüngliche, vom Schöpfer erschaffene Verlangen. Wir werden uns dann dem Schöpfer gleich fühlen, weil wir nicht vom ursprünglichen Licht von Nefesh, sondern vom Höchsten Licht von NaRaNHY erfüllt sein werden – dem Licht der Liebe und des Gebens!

Kabbala Akademie

Die Fotos im Herzen Teil 1 (6)

Man lernt aus Fehlern 

Ich habe oft meine Notizen zu Rabash gebracht, manchmal mit den entsprechenden Zeichnungen. Ich habe ihn gebeten mir zu erklären, ob ich es richtig verstehe. Manchmal war es leichter etwas aufzuschreiben und ihm zu zeigen, damit er sich dafür interessierte und zwischen den Zeilen lesen konnte, wo ich im richtigen Gedankenfluss war, oder wo ich noch gestolpert bin.

Rabash hat meine Notizen aufmerksam gelesen und mir interessiert zugehört. Danach, wenn wir irgendwohin fuhren, hat er mir gesagt, was er darüber dachte. Grundsätzlich war vieles falsch, aber es waren auch richtige Folgerungen dabei. Auch so lernt man aus seinen Fehlern.

Kabbala Akademie

 

Das Ego und die Liebe

Frage: Kann das Genießen der Spiritualität egoistisch sein?

Antwort: Natürlich. Spiritualität bedeutet Geben und Liebe. Ich bin dazu bereit, dich zu lieben und dir zu geben, wenn es mir dabei gut geht! Und wenn nicht, wozu soll ich dich dann lieben?! Das nennt sich Klipa, das ist keine Spiritualität, sondern Materialität.

So zu lieben ist jeder von uns in der Lage: ich liebe meine Kinder, weil das meine sind. Doch wenn das nicht meine Kinder sind, habe ich keinen Bezug zu ihnen. Ich kann jemanden lieben, von dem mein Wohl abhängt, andernfalls brauche ich ihn nicht.

Mit anderen Worten: ich bringe mich ein und liebe, weil ich daraus einen persönlichen Nutzen ziehe. Es ist jedoch kein Geben und keine Liebe, sondern Ausnutzung des Nächsten.

Das Geben und die Liebe, von denen in der Wissenschaft der Kabbala die Rede ist, hat nichts mit dem Empfangen für sich selbst zu tun. Ich liebe diesen Menschen, damit es ihm gut geht – das war es. Das ist mehr als die Liebe zu unseren Kindern, denn sie werden von uns instinktiv geliebt. [Rest des Beitrags lesen →]

Wie das Licht des Schöpfers sein

Der Schöpfer regiert die Welt mit zwei kongruenten Kräften:

1) Im Moment der Handlung zieht Er uns mit Freude an, die uns dazu zwingt, diese Handlung auszuführen.

2) Er entfernt und stoppt sogar die Handlung durch das Leiden, der das Geschöpf beim Ausführen dieser Handlung erfährt, wenn Er nicht will, dass diese Handlung vollbracht werden soll.

(Baal HaSulam, „Die allgemeine Natur der Kabbala-Wissenschaft“)

Das Licht, das von oben nach unten herab steigt, beeinflusst uns. Und wir müssen von unten nach oben darauf reagieren.

HaWaYaH: Der Name von HaWaYaH – Hej – Waw – Yud – Hej – sind die Zehn Sefirot: Yud – Chochma, das erste Hej – Bina, Waw – SA, das untere Hej – Malchut

V.e: das Verlangen zu empfangen

V.g: das Verlangen zu geben

NaRaNChaY: Nefesh-Ruach-Neshama-Chaja-Yechida

A K: Adam Kadmon

MAN: Mejn Nukwin  (die rechte Seite der Zeichnung)

K: Keter

Ch: Chochma

B: Bina

M: Malchut

Wir sind immer zwischen zwei Kräften: unsere Reaktion und dem Einfluss von oben. So bilden wir uns.

Das Ziel unserer Entwicklung ist es, uns lichtgleich in unserer Welt zu machen. Dies kann in dem Maße erreicht werden, in dem wir zusammenkommen (∑).

Wenn wir danach streben, gleich, vereint zu werden, ziehen wir höheres Licht auf uns im Maße der richtigen Verbindung zwischen uns. Es steigt auf uns in dem Maße herab, in dem wir unsere Verlangen wie er sein zu wollen, erheben.

Alle Welten zwischen uns und dem Licht verbergen es vor uns. „Welt“ kommt von dem Wort „Olam“, „Olama“ und bedeutet „Verhüllung“. Diese Verhüllung existiert, um uns vollständig vom Schöpfer zu isolieren, damit wir in der Lage wären, uns in unserer Welt allen Eigenschaften des Lichtes anzugleichen. Es ist Ein, Einzig, Integral. Und wir müssen versuchen, uns auf die gleiche Weise miteinander zu verbinden.

Wenn wir versuchen, dies zu tun, dann erheben wir unsere Fragen, unsere Wünsche, unsere Verlangen zum Licht.

Sie werden „MAN“ – „Mejn Nukwin“ ( Wasser von Nukwa ) genannt. Und dann kommt die Kraft des Lichts (der rote Pfeil in der Zeichnung) auf uns herab und beginnt, uns zu korrigieren.

Deshalb ist das Einzige, was wir in unserer Welt brauchen, das Verlangen, vereint zu sein. Aber um eine korrekte Verbindung herzustellen.

Das ist es, was wir in jedem Morgen Unterricht tun. Auf diese Weise erheben wir unsere Verlangen zum höheren Licht, es bringt seine Kraft auf uns herab, und jeden Tag werden wir mehr und mehr vereint. Versucht bitte, an unseren Unterrichte teilzunehmen oder sie in Aufzeichnung zu hören, und ihr werdet sehen, wie es euch beeinflusst.

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Kabbala Akademie

 

Warum ist die individuelle Freiheit so wichtig?

Baal HaSulam schreibt in seinem Artikel „Der freie Wille“, dass persönliche Neigungen ein wahrer und echtes Eigentum von jedem Individuum sind, und es ist verboten diese zu ändern oder zu beschädigen…
Denn derjenige, der eine Neigung bei einem Individuum zerstört, verursacht das Verschwinden aus der Welt von diesem einzigartigen und erhabenen Wissen, das in der Zukunft am Ende der Kette zum Ausdruck kommen soll, denn diese Eigenschaft wird niemals in einem anderen Körper, außer in diesem erscheinen
.
Gerade auf solchen Prinzipien soll man das ganze Bildungssystem aufbauen und die Einstellung zu den Kindern muss nicht anders als zu den Erwachsenen sein. Anstatt zu versuchen aus Kindern das zu machen, was wir wollen, so, als ob sie Teig wären, welchem man jegliche Form geben kann.
Dem Mensch muss ein solcher Einfluss zur Verfügung gestellt werden, dass er seine individuellen Eigenschaften frei entwickeln kann. Deshalb ist jegliche Unterdrückung in der Erziehung unzulässig.
Die Kabbalisten schreiben darüber und wir müssen den Grund verstehen. Der Schutz der persönlichen Freiheit ist ein verbindliches Gesetz, denn im Endeffekt, korrigieren wir keinen durch irgendeinen Einfluss oder Korrektur. Wir korrigieren nur die Verbindung zwischen uns!
Wir alle müssen uns auf richtiger Weise miteinander verbinden: Ich, Du, Er und Sie. Dann, in diesen Verbindungen enthüllen wird das Licht, so wie auf den Widerständen in einer elektrischen Kette, wie in der Wendel einer Glühlampe. Selbst diese Verbindungen, die sich zwischen uns enthüllt haben, werden spirituelle Welt oder Schöpfer genannt, aber nicht jeder Einzelne von uns.
Und das was mir persönlich gehört, hat nichts mit dem Spirituellen zu tun. Spirituell sind nur die Verbindungen zwischen uns. Deshalb müssen die individuellen Eigenschaften von jedem beibehalten werden.
Wenn ich irgendeine Eigenschaft in mir, oder in jemanden anderen beschädige kann auch die Verbindung zwischen uns nicht vollkommen richtig sein. Denn diese Verbindung ist eine Brücke aus meiner Natur, welche die Verbindung in die seine, voraussetzt.
Deshalb ist das Gesetzt der persönlichen Freiheit keine Forderung der schönen Demokratie, sondern eine für das Erreichen der Korrektur notwendige Bedingung.
Daraus wird klar, wie bösartig unser jetziges Bildungssystem ist, welches einen ständigen Druck auf die Kinder ausübt und gestempelte Persönlichkeiten nach dem konventionellen Maß produziert. Die Einstellung zu der Erziehung muss gründlich geändert werden.
Aus einem Unterricht über den Artikel von Baal HaSulam „Der Freie Willen“, 10.12.2010

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