Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Wirtschaft'

Lassen Sie sich nicht durch den Aufschwung der Märkte täuschen

Zwei Fragen, die ich über die zukünftige Wirtschaftslage erhalten habe

Frage: Wie begründen Sie die Behauptung, dass wir in einer neuen Welt leben? Es gibt zwar eine Krise, aber die Ökonomen behaupten, dass wir in einem Jahr schrittweise aus ihr herauskommen werden.

Meine Antwort: Hätten sie solch große Einsicht in die Zukunft, würden wir nicht in der heutigen misslichen Lage stecken. Jeder ist schlau, wenn es darum geht, in die Vergangenheit zu blicken. Wenn die Situation den Tiefpunkt erreicht, beginnt jeder damit, seine Beobachtungen und Analysen anzubieten. Weshalb haben sie uns nicht vorzeitig über die Gefahr gewarnt, damit wir alles rechtzeitig hätten korrigieren können?

Dieselben Leute, die uns in diesen Schlamassel gebracht haben, erzählen uns jetzt, dass der Wohlstand nur ein paar Jahre von uns entfernt ist. Aber die Tatsache ist, dass niemand weiß, wie das Leben in ein paar Jahren sein wird. Sogar jetzt hecken sie während der Krise weiterhin Pläne aus, wie sie von ihr profitieren können. Mit all den Marktschwankungen lügen sie uns unverblümt an. Sie benutzen diese Einbrüche und Bankrotte um weiterhin Geld zu machen.

Woher ist der derzeitige Marktaufschwung plötzlich gekommen? Weshalb steigt der Markt wieder an? Sie blähen die Blase nur einfach noch mehr auf. Es gibt dafür keine Lösung. Wir enthüllen lediglich, dass wir in einem neuen Gesetzessystem existieren.

Frage: Ist es nicht so, dass die Wirtschaft durch Aufschwünge und Einbrüche funktioniert?

Meine Antwort: Die Wirtschaft funktioniert nicht so. Die Wirtschaft ist keine Wissenschaft, sondern ein Spiegelbild der Verbindung zwischen uns. Sie wird das sein, was wir daraus machen. Zurzeit ist sie auf unserem Egoismus aufgebaut, obwohl wir dies noch nicht verstehen. Wir machen einfach Verträge und haben alle Arten von Beziehungen, die sicherstellen, dass jeder profitieren, gewinnen, andere bestehlen und ausbeuten kann. Und die Tatsache, dass jemand ein neues Spiel ausgedacht hat, bietet keinen Grund zur Behauptung, dass die Krise vorbei ist und alles zur Normalität zurück kehrt.

In einem halben Jahr oder Jahr werden wir sehen, dass die aktuelle Beruhigung und der Aufschwung, die die Ökonomen herbeiführen, lediglich eine raffiniertere Methode sind, um weiterhin Geld zu stehlen.

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Verwandtes Material:
Blog-Post: Das Leben stößt  uns in eine Höhere Dimension
Blog-Post: Wo sind  Obamas  Milliarden hin?
Blog-Post: Wird eine neue Moral  die Welt vor dem Zusammenbruch retten?

Wird eine globale islamische Wirtschaft irgendetwas Gutes bringen?

In den Nachrichten (übersetzt aus MIGNews): Ökonomen sprechen jetzt öfter über alternative Wirtschaftssysteme. Eine der Alternativen ist ein islamisches Finanzsystem, das sogar vom Vatikan bejaht wird.

Mein Kommentar: Alle vorgeschlagenen Systeme sind egoistisch und darum werden sie den Test nicht bestehen. Die heutigen Systeme arbeiten immer noch innerhalb eines begrenzten Rahmens und sie sind wegen der ihnen auferlegten Begrenzungen existenzfähig (egal ob religiöse Begrenzungen, Angst vor Bestrafung oder andere).

Jedoch sobald sie in einem größeren Rahmen realisiert werden – in der multidimensionalen, multireligiösen, integral verbundenen Welt, werden sie erkennen lassen, wie mangelhaft sie sind. Zu versuchen, sie zu realisieren, mag der einfachste und kürzeste Weg sein zu erkennen, dass keines der egoistischen Systeme, die gemacht wurden, um den zwischenmenschlichen Umgang miteinander zu regeln, funktionieren wird.

Verwandtes Material:
Blog-post: Wir haben alle die Grippe
Blog-post: Neue Krisen, die unter der IMF-Führerschaft auftreten

Mein Interview mit dem österreichischen Journalisten Hans Peitl

Ein Gespräch über die Wirtschaftskrise und deren Lösung:

Der Unterschied zwischen dem „Buchstaben des Gesetzes“ und dem „Geist des Gesetzes“

Michael LaitmanNews Report: „Das Wirtschaftstudium im Geiste des Judaismus.“

Das Institut für High Technology in Jerusalem, „Machon Lev“, bietet einen einzigartigen Kurs an, den die Studenten mit einem Mastertitel für Wirtschaft abschließen können. Der Kurs beinhaltet das Studium ökonomischer Aspekte der Jüdischen Halacha, die sich auf die Gebote der Tora gründen.

In der Tora gibt es viele Gebote und Anleitungen, die ökonomische Zusammenhänge regulieren: „Halte nicht den Lohn eines Arbeiters zurück“, „Verlange keine Zinsen oder verleih kein Geld gegen Zinsen“, „Verwende keine falschen Waagen, um Menge oder Gewicht zu bestimmen“, „Setze deinen verarmten Nachbarn nicht unter Druck, indem du ihn dazu nötigst, seine Schulden bei dir zurückzuzahlen“, und vieles mehr.

Mein Kommentar: Wenn sie sich an die wirklichen Grundsätze der Tora hielten – dem Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“, und es zur Basis aller Beziehungen machten, wären alle sonstigen Regeln und Vorschriften überflüssig. Doch stattdessen studieren sie, wie man sein Geschäft korrekt egoistisch führt.

Das ähnelt der Art, wie Leute versuchen, mit anderen „anständig zu sprechen“, um einen Slang (Lashon Ra) zu vermeiden, anstatt ihre Herzen auf die Nächstenliebe auszurichten. Wenn sie Letzteres ernst nähmen, würde selbstverständlich auch alles, was sie sagen, gut sein. Doch anstatt dass sie ihre Herzen korrigieren, lernen sie Geschäfte und Kommunikation „nach Vorschrift“ zu gestalten. Daran gibt ess nichts auszusetzen, aber es ist der Tora entgegengesetzt!

Das ist der Unterschied zwischen Kabbala und Religion: Die Religion beabsichtigt nicht, den Menschen zu korrigieren, denn ihr fehlt das Instrument für die Korrektur – die Kraft des Lichts. Andererseits bezieht sich die Kabbala nur auf dieses Ziel: den Menschen zu korrigieren und ihn auf ein schöpfergleiches Niveau zu erheben, denn nur in der Kabbala liegt die Kraft dafür (siehe Baal HaSulams Einführung in die Zehn Sfirot). Das ist der Unterschied in den Zielen. Der Sinn des Lebens in der Religion liegt darin, „anständig und ordentlich“ in der Gesellschaft zu funktionieren, wohingegen der Sinn des Lebens gemäß der Kabbala darin liegt, Anerkennung durch den Schöpfer zu finden.

Anhang: Baal HaSulam, Artikel Das Wesen der Religion und ihr Ziel
Viele irren sich und vergleichen unsere heilige Tora fälschlicherweise mit dem System „Mussar“ (= Ethik und Moral). Doch das geschieht aus dem Grunde, dass sie seinerzeit nicht den Geschmack der Religion gekostet haben. Und ich rufe sie auf: „Kostet und sehet, dass der Schöpfer gut ist“. Ehrlich gesagt sind sowohl die Ethik als auch die Religion auf eines ausgerichtet – den Menschen aus dem Schmutz der vergifteten Eigenliebe auf die erhabene Spitze der Nächstenliebe zu erheben.

Und damit einhergehend sind sie so weit voneinander entfernt, wie die Gedanken des Schöpfers von den Gedanken der Geschöpfe. Denn die Religion entstammt den Gedanken des Schöpfers, und das System „Mussar“ ist Frucht der Gedanken von Fleisch und Blut, und ihrer Lebenserfahrung. Der Unterschied zwischen ihnen ist offensichtlich, sowohl in den benutzten Mitteln, als auch im Endziel.

Denn die Erkenntnis von Gut und Böse, welche sich in uns bei der Nutzung des ethischen Systems entwickelt und entfaltet, hat einen relativen Bezug zum Erfolg der Gesellschaft, während die Nutzung der Religion in unserer Erkenntnis von Gut und Böse einen relativen Bezug zum Schöpfer allein hat. Das heißt von der Unterscheidung vom Schöpfer bis hin zur Identifikation mit Seinen Eigenschaften, was als „Verschmelzung“ bezeichnet wird,

Das Ziel der Ethik besteht im Glück der Gesellschaft, wie es vom praktischen Verstand, welcher sich auf die Lebenserfahrung stützt, verstanden wird. Die Kabbala erlaubt einem Menschen jedenfalls die Liebe zu anderen zu erreichen und so Ähnlichkeit und Anheftung an den Schöpfer zu erlangen. Und dadurch kann ein Mensch auch aus dieser kleinen und engen Welt von Schmerzen und Hindernissen in die unendliche Welt des Schöpfers gelangen.

Daraus folgt, dass nur die wahre Religion (Kabbala) zur Korrektur des Menschen dient. Und das Ziel kann erreicht werden, während der Mensch noch in dieser Welt lebt. Wenn jemand nicht Gleichheit der Form mit dem Schöpfer erlangt hat, stirbt er gleich wie er geboren wurde und hat nichts in seinem Leben erreicht.

Verwandtes Material:
Blog-post: So lesen sie die Tora richtig!
Artikel: Die verborgene Bedeutung der Bibel
Baal HaSulam Artikel: Matan Tora (Gabe der Tora)
Kabbala Heute, Seite 7: Kabbala erklärt die Bibel
 

Anstatt unser Wirtschaftssystem zu ändern sollten wir uns vielmehr bemühen, das Höhere Korrigierende Licht anzuziehen

Michael LaitmanFrage: Aus den Artikeln Die Bürgschaft und Aufbau der Gesellschaft der Zukunft kann man schließen, dass vom wirtschaftlichen Standpunkt aus eine Kabbalistische Gesellschaft dem Kollektivismus oder Kommunismus ähnlich ist und dass dies eine notwendige Voraussetzung für das Empfangen der Tora und die Enthüllung des Schöpfers ist. Denn nur dann hören die Menschen damit auf, nur an sich selbst zu denken. Gibt es Pläne für neue wirtschaftliche Beziehungen innerhalb des Rahmens eines „virtuellen Kabbala Staates“. Oder ist es dafür noch zu früh? Vielleicht können wir vorübergehend wirtschaftliche Modelle umsetzen und sie in eine neue kapitalistische globale Wirtschaft einfließen lassen? Was denken Sie – wie könnte sich die Weltwirtschaft zu einem idealen Zustand entwickeln?

Antwort: Wir sollen die Gesellschaft und ihre Einrichtungen nicht künstlich verändern, sondern unsere Beziehungen untereinander von egoistisch zu altruistisch transformieren, durch das Höhere Licht. Die Weisheit der Kabbala erklärt uns genau, wie wir der Natur ähnlich werden können. Durch das Studieren erwecken wir das Höhere Korrigierende Licht (Umgebendes Licht, Or Makif). Es verändert uns, gibt uns Verlangen, Gedanken und Kräfte, um alles innerhalb von uns selbst und zwischen uns zu verändern.

Wenn wir uns nicht durch den Einfluss des Höheren Lichts verändern, sondern nur das verändern, wozu wir gerade Lust haben, bringt das Chaos über uns – wie der Sozialismus in Russland oder die Kibbuzim in Israel. Amerika wird nun dazu angetrieben, Firmen zu verstaatlichen und so geht es eher in Richtung Sozialismus und nicht mehr zum Kapitalismus. Doch das ist nicht die Art Sozialismus (oder Kommunismus), über den die Kabbala spricht.

Wir, die Mitglieder der Internationalen Kabbala Akademie (Bnei Baruch), müssen Folgendes tun:

1. Für unsere Existenz nur das Nötigste zu beanspruchen.
2. Uns selbst korrigieren, indem wir die Kabbala in der richtigen Umgebung studieren (für die „richtige Umgebung“ siehe Artikel Die Freiheit, der uns erklärt, welche Kraft in unseren Handlungen liegt).

Den Rest macht das Licht.

Unsere Zielvorstellung ist, eine virtuelle Gesellschaft zu bilden, die als Beispiel für die gesamte Welt dienen wird.

Verwandtes Material:
Blog-post: Der Schöpfer wird in der Einheit unseres virtuellen Versammlungsplatzes enthüllt werden
Blog-post: Die Voraussetzung für den Eintritt in die Höhere Welt ist gegenseitige Bürgschaft
Baal HaSulam Artikel: Aufbau der Gesellschaft der Zukunft

Die Welt am Abgrund

Die letzte Ausgabe von „The Economist“ präsentiert die Schlagzeile: „Die Welt am Abgrund“

Der Zweck unserer Welt ist, „das Geschöpf zur Gleichheit mit dem Schöpfer zu bringen“ und dies wird durch das Befolgen des Gesetzes „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ erreicht. Die Natur (oder der Schöpfer – was immer Ihr bevorzugt) wird uns auf die eine oder andere Weise dazu zwingen, dies zu tun.

The Economist

Menschen, die nichts darüber wissen, sehen den gegenwärtigen Zustand der Welt als katastrophal an. Es liegt jedoch in unserer Macht, die Richtung dieses Prozesses schnell zu verändern. Weitere Informationen darüber im Teil 2 des Buches „From Chaos to Harmony“.

Verwandtes Material:
Blog-post: Unter Israel versteht man all jene, die direkt zum Schöpfer streben
Blog-post: Die Menschheit ist ein einziger integraler, ineinandergreifender Organismus

Analyse der Krise

Michael LaitmanFragen an mich zur globalen Finanzmarktkrise:

Frage: Jeder behauptet, dass die Krise in den USA verursacht wurde, aber Sie sagen, dass die Ursache darin liegt, weil wir uns in einem System globaler Verbindungen befinden. Wer hat Recht?

Antwort: Beide haben Recht. Amerika, das entwickeltste Land der Erde, entdeckte die Krise als erstes. Die Krise ist global und bezieht sich nicht ausschließlich auf die USA. Wenn sie mittlerweile nicht bereits andere Länder erfasst hätte – Israel beispielsweise – hätte es sicher nicht mehr lange gedauert.

Daher sollte man nicht Amerika die Schuld geben. Tatsächlich floriert die Wirtschaft in Europa, China, Japan, den Emiraten und selbst in Russland dank der amerikanischen Importe.

Doch nun werden die Importe stoppen und jeder wird verstehen, wie schön doch alles war. Man wird sich selbst viele Fragen beantworten können, wenn man die Tatsache akzeptiert, dass alles, was geschieht, zu einem einzigen Organismus gehört.

Frage. Warum fing die Krise bei den Banken an?

Antwort: Auf den Banken gründet das amerikanische System; sie sind ein Beispiel für die freie Marktwirtschaft. Doch nun werden sie von den Regierungen gekauft. Die Freiheit des Marktes wird nun limitiert – wie in Europa.

Geld oder Reichtum ist das Äquivalent für „körperliche Füllung“. Es verbindet die Menschen untereinander und hilft dabei, die gemeinsame Basis der Krise zu erkennen – die egoistische Haltung des Menschen. Und die Tatsache, dass es notwendig ist, diese Haltung zu ändern – um des Überlebens willen – in eine Haltung der gegenseitigen Fürsorge.

Frage: Doch ist dann die Fürsorge nicht auch wieder egoistisch, wie heutzutage Angestellte für die Gesundheit ihrer Untergebenen „sorgen“?

Antwort: Das System der absoluten Verbindung zwischen allen Menschen auf der Erde, sowohl der Leute als auch der Geschäfte, wurde so schnell enthüllt, dass bald jeder von uns die Vibrationen unserer gegenseitigen Haltung zu spüren bekommt – zuerst die nationalen und dann die persönlichen. Wie unser Glück und Sicherheit von unserer Geisteshaltung abhängen (der inneren, nicht der äußeren – das was wir in den Herzen fühlen) wird uns dazu drängen, die Mittel zur Korrektur des Hasses und dessen Änderung in Richtung Liebe zu suchen.

Frage: Wem geht es besser in diesen Krisenzeiten?

Antwort: Jenen, die weniger mit dem Rest der Welt verbunden sind. Es ist genau wie bei einem Körper: Wenn ein Bein, ein Bauch oder ein Arm verletzt sind, spürt man den Schmerz im (durch den) Kopf. Daher werden Länder versuchen, sich von der Globalisierung zu entfernen. Das wird aber nicht helfen, denn dann werden sie aufhören, sich zu entwickeln. Ohne Kommunikation und Austausch werden sie in den Feudalismus zurückfallen! Jeder will instinktiv zur Vergangenheit zurückkehren, doch dadurch wird der Prozess nur verzögert und die Schicksalsschläge heftiger. Es ist, als wolle man eine Krankheit heilen, indem man nur Beruhigungsmitteln anstelle der richtigen Medizin nimmt. Die menschliche Gesellschaft IST ein lebender Organismus.

Frage: Welche Währung wird bleiben?

Antwort: Die Welt nach der Krise wird sich radikal erneuern. Nichtsdestotrotz haben die USA ein solch riesiges wissenschaftliches und technologisches Potential und so eine außergewöhnliche industrielle Basis, dass sie die Weltspitze bleiben werden – die größte Wirtschaftsmacht der Welt. Auch wenn sie tiefer stürzen als andere Länder, werden die Menschen dort dennoch genug zum Leben haben (im Vergleich mit anderen).

Alles wird zerbrechen mit Ausnahme der amerikanischen Hightech Industrie. Die USA werden mit Produktion beginnen; die Produktion wird in die USA zurückkehren – dies wird den „Absturz“ anderer Länder und Chinas zur Folge haben.

Frage: Warum hat jeder Angst vor der Krise? Ich persönlich fürchte mich nicht.

Antwort: Alle vorangegangenen Krisen waren anders – verständlich und nicht generell. Diese aber ist global. Es passiert auf der ganzen Welt. Es gibt keine bekannten Heilmittel dagegen. Die Menschen glauben, sie könnten mit denselben Mitteln wie früher gegen diese Krise ankämpfen – beispielsweise den Banken helfen – aber dies wird nichts nützen. Die Situation wird sie dazu nötigen, den wahren Grund herauszufinden: Dass die egoistischen Haltungen der Teile eines Systems die Zerstörung des Systems mit sich bringen.

Ungeachtet davon, wie unsere Erklärungen der wahren Ursache der Krise aufgenommen werden, sollen wir nicht verzweifeln und weiter unsere Pflicht erfüllen. Wir können das Verständnis der Welt betreffend der Ursache der Krise nur beschleunigen und damit auch das Verständnis für die Methode der Korrektur. Wir müssen Geduld haben, aber das Leid, die Versuche und Versagen werden die Menschen lehren und sie dazu bringen, uns zuzuhören.

Hier finden Sie eine kurz gefasste Erklärung der Krise, inklusive ihrer Ursachen und Korrektur:

Artikel: Die klassischen Lehren und Das Neue Planetarische Bewusstsein
Teil 2 des Buches „From Chaos to Harmony“ – Die Rolle Israels (engl.)

Krieg ist keine Lösung

Michael LaitmanZwischen den Ländern könnten sich interessante Beziehungen entwickeln:

News Report: Der Premierminister von Großbritannien, Gordon Brown, hat Island den Krieg erklärt (bis jetzt diplomatisch und wirtschaftlich gesehen), denn Islands bankrotte Banken weigern sich, ihren britischen Kunden Millionen von Dollars zurückzuzahlen.

Seit dem Zahlungsverzug sind vierzig Millionen Dollar britischer Einlagen in Islands Banken eingefroren. Islands Regierung weigert sich, fremden Investoren Garantien zu geben. Im Gegenzug fror Brown das Kapital isländischer Firmen in Großbritannien ein.

The British Telegraph berichtet, dass er seine Aktion folgendermaßen kommentierte: „Wir frieren das Kapital isländischer Firmen in Großbritannien ein, wo wir können. Wir werden, wenn es nötig ist, weitere Maßnahmen gegen isländische Banken treffen, um Geld zurückzubekommen.“

Mein Kommentar: Alle Länder werden sich in der gleichen Situation wiederfinden. Aber es gibt keinen Grund zu kämpfen, denn alles ist verbunden und niemand hat Schuld. Dennoch wäre es möglich, dass man einen Krieg beginnt, bevor man die Erkenntnis erreicht, dass man eine andere Art der Beziehung untereinander anstreben soll – gegenseitige Fürsorge um des Überlebens willen.

Und später werden sie erkennen, dass sie „ihren Nächsten wie sich selbst“ lieben sollen, denn alles was ihnen gehört, hängt von anderen ab. Und dann werden sie auch die Stufe der Nächstenliebe erreichen, denn andere sind nicht nur die Nächsten im Hinblick auf Finanzwesen oder Sicherheit sondern hauptsächlich im Hinblick auf unsere Natur. Durch die gegenseitige Bürgschaft (ähnlich einer Bankgarantie) werden die Menschen die höchste Belohnung erlangen – die Enthüllung des Schöpfers! Selbst Mr. Brown wird dies verstehen können.

Verwandtes Material:
Blog-post: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst
Blog-post: Korrektur liegt in der Einheit
Blog-post: Wir müssen nur unsere Punkte im Herzen vereinen

Wenn es zu einer Globalen Krise kommt, können wir es uns nicht leisten, die Dinge einfach aufzuschieben

Michael LaitmanFrage: Warum eigentlich stellen Sie zwischen der Finanzmarktkrise und der „globalen kabbalistischen Revolution“ eine Verbindung her? Gehen Sie damit nicht zu weit?

Antwort: Es gibt einen Zustand autonomer Objekte und einen, in dem sich alle zu einem System vereinen. Nämlich dann, wenn sich neue und besondere Gesetze offenbaren – die Gesetze der Globalisierung, Kommunikation, Interaktion und Abhängigkeit.

Autonome Individuen im Tierreich sind Egoisten, aber sobald sie sich treffen, enthüllt sich das Gesetz, das ihrem System das Überleben erlaubt. Natürlich geschieht das im Tierreich unbewusst. Es liegt in der Natur des Tieres – es folgt ihr blind. Die menschliche Spezies unterscheidet sich davon durch die Selbsterkenntnis. Der Mensch muss denselben natürlichen Gesetzen bewusst und freiwillig folgen.

Solange wir nicht vereint waren, bestand weder die Notwendigkeit, das System zu berücksichtigen, noch dem Naturgesetz „Sorge für und liebe deinen Nächsten“ zu folgen. Als aber engere Verbindungen im Alten Babylon entstanden – die erste globale Zivilisation (global im Hinblick auf die damalige Zeit und bezogen auf eine kompakte Fläche), enthüllte sich unmittelbar sofort eine Krise – unsere Unausgeglichenheit mit dem natürlichen Gesetz einer menschlichen Gemeinschaft, „liebe den Nächsten wie dich selbst!“

In Babylon lösten wir das Problem, indem das gesamte System bzw. die Zivilisation zerstört wurde. Wir trennten uns voneinander und verstreuten uns in alle Winde. Aber heute sind wir verbunden und es gibt keinen Ort, an den wir uns flüchten könnten. Wir können uns nicht einmal vorstellen, welchen Komfort wir einbüßen würden, weil kein Land der Welt sich mehr selbst versorgen könnte. Es wäre die Rückkehr zum Feudalismus. Unsere Entwicklung, deren Formen und Meilensteine sind von der Natur vorherbestimmt. Wenn wir uns daher dagegen auflehnen, werden wir das Gegenteil der Natur wahrnehmen – schreckliches Leid.

Daher sagt die Kabbala, dass unsere einzige Chance darin besteht, das Naturgesetz der menschlichen Gemeinschaft anzuerkennen: „Liebe den Nächsten wie dich selbst!“ Natürlich ist diese Art von Beziehung nur dann akzeptabel, wenn jedes Individuum sich korrigiert – von „für mich selber“ zu „für das Wohl der anderen“.

Das ist leicht erreichbar, wenn:

1. Die Gesellschaft und die Massenmedien dies unterstützen, indem sie die Menschen dazu ermutigen, und auf jene „herabsehen“, die nicht so agieren (jedoch niemals durch Bestrafung).
2. Menschen werden Kabbala studieren (für die Massen wird oberflächliche Vertrautheit ausreichen) und so unseren zukünftigen Zustand herbeiführen, der bereits existiert.

Ich denke, dass „aufschieben“ dem Tod gleichkommt – im buchstäblichen Sinne des Wortes.

Verwandtes Material:
Blog-post: Wie bekommt man den Wolf, die Ziege und den Salat über den Fluss?
Blog-post: Die Lösung – Auszüge aus den Schriften der zukünftigen Generation (Baal HaSulam)
Artikel: Die klassischen Lehren und Das Neue Planetarische Bewusstsein

Die jetzige Krise ist gleichzusetzen mit einem Vertrauensverlust der Menschen in das egoistische System unserer Beziehungen

Frage: Warum beharren Sie so darauf, dass sich die derzeitige Finanzkrise nur durch eine Änderung der zwischenmenschlichen Beziehungen lösen lässt?

Antwort: Diese Frage wurde bereits in einem anderen Blogeintrag beantwortet.

Wirtschaftswissenschaftler behaupten ebenfalls, dass die Gründe für die Aktienmarktkrise im Verlust des Vertrauens der Menschen in Banken und Firmen liegen. Der Auf- und Abstieg der Kurse hängt vom Auf- und Abstieg der menschlichen Erwartungen von Firmen und Banken ab.

Zusätzlich argwöhnen Menschen selbst in Krisensituationen, dass Firmen beträchtliche „Erträge“ auf die Seite bringen. Manager bankrotter Banken und Firmen wussten über die kommenden Ereignisse Bescheid und erhöhten rechtzeitig das eigene Gehalt und das der Angestellten, um für schlechte Zeiten „anzusparen“. Daher ist die jetzige Krise (und es wird noch andere geben) ein Ausdruck des Vertrauensverlustes der Menschen in Firmen, Banken und die Zukunft überhaupt. Dem egoistischen System und dass es weiterhin unser Leben regeln kann, wird nicht länger vertraut.

Kabbala sieht darin den Beginn der Korrektur der Welt. Wir müssen realisieren, dass wir völlig von einander abhängig sind und dass man sich dieser Abhängigkeit nicht entziehen kann. Wir sind wie Mitglieder einer einzigen Familie, die gemeinsam Freud und Leid teilen. Wir sollten eine Atmosphäre familiären Vertrauens schaffen und uns um den gesamten Planeten kümmern – erst dann wird die Globale Krise enden.

Verwandtes Material:
Blog-post: Eine Analyse der Krise
Blog-post: Wie fühlt sich ein Kabbalist bei den aktuellen Ereignissen?
Blog-post: 7 Wege zur korrekten annäherung an die Globalisierung