Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Als Einsiedler verwehrt man sich die Korrektur

LaitmanEine Frage, die ich erhielt: In den letzten beiden Unterrichtsstunden über den Artikel „Der Frieden“, erwähnten Sie, dass Einsiedler, die sich von der Gesellschaft abspalten, dieser schaden. Könnte es demnach sein, dass die Gesellschaft einen Fehler macht, Mörder, Vergewaltiger, Drogenhändler usw. ins Gefängnis zu stecken und das besser mit Mönchen und Einsiedlern tun sollte?

Meine Antwort: Laut der Tora sollte es spezielle psychiatrische Anstalten und Gerichte für diejenigen geben, die uns Schaden zufügen. Man kann sich über diese Gesetze informieren – sie stehen in Harmonie zur menschlichen Natur und der Höheren Lenkung, welche uns überhaupt erst zur Sünde (jemanden umbringen, stehlen usw.) gebracht hat, und diese beeinflusst auch die Richter und andere Situationen. Sie möchte jedoch, dass sich der Mensch diesem ihn lenkenden System einordnet, welches ihn mit Belohnung und Bestrafung verwaltet.

Wir beobachten, dass gewaltsame Inhaftierung nur die Anzahl der Kriminellen erhöht und mehr noch, sie vervollkommnen dabei ihr Gewerbe noch im Gefängnis. Da sich die Gesellschaft jedoch als Ganzes korrigiert, werden die Menschen andere Methoden der Erziehung und Bestrafung anwenden. Ein Mensch, der sich Korrektur wünscht, sollte sich nicht von der Gesellschaft isolieren.

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Mitgefühl für das Tierreich

LaitmanEin Kommentar, den ich erhielt: Ich bin erschrocken und zu Tränen gerührt über die Feststellung, dass wir ebenfalls potenzielle Nazis sind. Warum haben große Kabbalisten, die Gmar Tikun (vollständige Korrektur) erlangten, weiterhin an dem grausamen Abschlachten und dem Gebrauch von Tieren teilgenommen? Wie kann es möglich sein, dass die erhabenen Lehren der Kabbala Tierquälerei ignoriert?

Es ist offensichtlich, dass nichts in der Seele korrigiert wird, wenn wir alle Vegetarier werden. Aber große Kabbalisten korrigierten alles und trotzdem erlangten sie keine Tierliebe. Wie ist das möglich? Vielleicht gibt es 126 Stufen und die Zeit des vollständigen Gmar Tikun ist erst heute gekommen, wenn „liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ auch Tiere, Pflanzen und das Unbelebte der Natur miteinschließen wird? Soweit ich es mit meinem einfachen Verstand begreife, müssen wir letztendlich auch für Ameisen und Käfer Liebe empfinden…

Meine Erwiderung: Um mit dem allgemeinen Naturgesetz überein zu stimmen, gibt es für uns bestimmte Verhaltensregeln. Man nennt dieses Gesetz auch Elokim. Der Mensch wurde entgegengesetzt zu diesem Gesetz geschaffen und unsere Aufgabe ist es, uns selbst zu verändern, damit wir diesem Gesetz entsprechen. Dies ist unser Daseinszweck in dieser Welt. Nur durch das Studium der Kabbala können wir diese Veränderung in uns erreichen, von unserem Niveau auf das Niveau des Schöpfers gelangen. Baal HaSulam schreibt darüber im Artikel „Vorwort zum Buch ‚Mund des Weisen‘“: „Und selbst wenn ein Mensch bis in die Einzelheiten Tora studiert hat und über Eigenschaften verfügt, die alle Gerechten der Welt übertreffen, aber keine Kabbala studiert hat, wird er gezwungen sein, wieder einen Lebenskreislauf zu durchlaufen und nochmals in diese Welt zu kommen, um die Geheimnisse der Tora und der Kabbala zu studieren.“ – denn nur durch das Studium der Kabbala zieht er das Licht der Korrektur auf sich, so wie es in der „Einführung zu Talmud Esser HaSefirot“, Punkt 155, geschrieben steht.

Indem er sich selbst korrigiert, handelt ein Mensch widerwillig gemäß der Höheren Gesetze. Geschieht dies, inwiefern entspricht er dann der ihn umgebenden Natur? Er entspricht ihr in dem Maße, in dem er wie der Schöpfer ist. Und egal, auf was er sich bezieht, tut er dies doch nur entsprechend seiner erlangten Gleichwertigkeit mit dem Schöpfer. Doch vielleicht erscheinen Ihnen seine Handlungen und sein Verhalten nicht gerecht, weil für Sie Gerechtigkeit etwas anderes ist, als das, für was es in der spirituellen Welt gilt.

 

Kabbala Kurs für Anfänger

Kabbala in einer Kairoer Tageszeitung

LaitmanAm 9. Juli veröffentlichte eine Kairoer Tageszeitung einen Artikel über Kabbala, mich und unser Internationales Kabbala Bildungs- und Forschungsinstitut. Es sieht aus, als ob die ägyptischen Intellektuellen an Kabbala interessiert wären…

Kabbala in einer Tageszeitung von Kairo

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Die Methode Glück zu erlangen ist für Alle oder Keinen

LaitmanZwei Fragen, die ich zur Beteiligung der Massen an der Methode der Korrektur erhalten habe:

Frage: Bitte lassen Sie mich wissen, ob ich Sie richtig verstehe oder nicht: Sie sagen, dass es im Vergleich zu der gesamten Menschheit eine sehr kleine Menge Menschen geben wird, die dem Schöpfer durch das Studium der Wissenschaft Kabbala dienen werden?

Meine Antwort: Nein. Jeder muss verstehen, dass es eine Methode zum Erlangen von Glück gibt. Bis jeder zu diesem Verständnis gelangt, wird keiner es wirklich erreichen. Das ist die Bedingung. Menschen unterscheiden sich nach ihrer natürlichen Entwicklung und der Größe ihres Verlangens in vier Gruppen. Jene mit dem größten Verlangen sind Kabbalisten und jene mit dem kleinsten Verlangen sind Menschen, die kaum verstehen, dass sie diese Methode zum Überleben brauchen; dass sie sich mit dem Rest verbinden und alles tun müssen, wie es jeder tut, wie in einer Herde. In derselben Weise, in der die Massen heute agieren, nach dem gesellschaftlichen Einfluss und der Werbung.

Frage: Sie haben den größten Teil der Gesellschaft (99% der Menschen) als „individuell und gesellschaftlich passiv“ beschrieben. Das sind offensichtlich Menschen, die nicht nach der Bedeutung des Lebens fragen, d.h. Menschen ohne Punkt im Herzen. Sind all die Menschen nur aus Fleisch und Blut, für die Herde gemacht oder können sie alle in absehbarer Zukunft für spirituellen Fortschritt „erweckt“ werden?

Meine Antwort: Es gibt nicht eine Person, die keinen freien Willen hat. Der einzige Unterschied ist das Maß in dem jemandes freier Wille in ihm selbst wahrgenommen wird. Jedoch muss sich jeder, entsprechend seiner Seele, selbst vollständig und unabhängig wahrnehmen. Es gibt Anführer und es gibt Nachfolger, aber sie alle haben Bewusstsein!

sd

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Kabbala für alle!

LaitmanZwei Fragen, die ich über die weltweite Verbreitung von Kabbala erhielt:

Frage: In einer der letzten Lektionen sagten Sie, dass es wichtig ist, die Weisheit der Kabbala unter den Nationen der Welt, unter den Menschen, die in Amerika, Russland und Europa leben, zu verbreiten. Ist es ebenfalls wichtig, Kabbala unter Moslems zu verbreiten, sowohl entfernt als auch nahe?

Meine Antwort: Natürlich ist es das und außerdem gibt es hierbei viele Anknüpfungspunkte. Das Problem besteht darin, dass heutzutage eine Welle des aggressiven Islams über die Welt fegt, aber dennoch haben wir Studenten aus arabischen Ländern. Augenscheinlich enthüllen wir ihre Identität nicht, außer bei unseren Freunden aus der Türkei. Wir haben eine geeignete Website in Arabisch und es gibt ins Arabische übersetzte Unterrichtslektionen. Mehrere Menschen der zentralen Bnei Baruch Gruppe sprechen fließend Arabisch und sie verbreiten Kabbala sowohl auf Arabisch, als auch auf Persisch.

Frage: Denken Sie, dass jetzt die passende Zeit ist, Kabbala Zeitungen in China zu verbreiten?

Meine Antwort: Ich denke, dass wir Verbreitung in China jetzt zurückhalten sollten. Im Moment habe ich dort ein Buch veröffentlicht.

bb

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Der Schmerz der ganzen Welt liegt in einem Land

laitmanNews Story: Inmate Count in the U.S. Dwarfs Other Nations

Dieser kürzlich erschienene Artikel vergleicht US-amerikanische Häftlinge mit jenen anderer Staaten:

* In den USA gibt es weniger als 5 % der Weltbevölkerung, jedoch fast ein Viertel aller Gefangenen der Welt.

* In den USA gibt es 2,3 Millionen Kriminelle hinter Schloss und Riegel, mehr als alle anderen Nationen.

* China, welches von der Bevölkerungszahl größer als die USA ist, liegt mit 1,6 Millionen Häftlingen weit abgeschlagen an zweiter Stelle.

* Die einzige andere größere Industrie – Nation, die nahe an die USA herankommt, ist Russland, mit 627 Häftlingen auf 100.000 Einwohner.

* Amerikaner werden für Verbrechen eingesperrt, die anderswo nicht zu Haftstrafen führen. 1980 gab es 40.000 Menschen in amerikanischen Gefängnissen auf Grund von Drogenmissbrauch. Heutzutage sind es fast 500.000.

„Die Wahrheit ist, dass Einsperren hilft“, schrieben Kent Scheidegger und Michael Rushford der „Criminal Justice Legal Foundation“ in „The Stanford Law and Policy Review“. Häftlinge für längere Zeit einzusperren reduziert die Verbrechen. „Die Vorteile überwiegen die Kosten bei Weitem.“

* Der Grund für Kriminalität? Sie kann in Relation zu vielen Einsparungen gebracht werden, welche eher kapitalistisch oder politisch orientiert sind und weniger sozialdemokratisch als in den meisten europäischen Ländern,“ schrieb Mr. Tonry. „Oder es hat etwas mit den protestantischen Religionen zu tun, welche lange Zeit stark calvinistisch beeinflusst waren.

Der amerikanische Charakter, selbstbewusst, unabhängig, wertend – spielt auch eine Rolle.“

Amerika ist ein vergleichsweise kompromissloser Ort, welcher einen großen Schwerpunkt auf die Verantwortung des Individuums legt“, schreibt Mr. Whitman von Yale. „Diese Haltung zeigte sich deutlich in der amerikanischen Justiz der letzten 30 Jahre.

Mein Kommentar: Der Schmerz der ganzen Welt liegt in einem Land.

epi

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