Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Religion'

Zwischen Fleisch und Milch

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Yael Leshed-Harel

Zusammenfassung

Fleisch und Milch symbolisieren die zwei Kräfte, die in der Natur arbeiten. Plus und minus, die Kraft des Empfangens und die Kraft des Gebens. Koscherer Fisch hat Flossen und Schuppen; diese repräsentieren die Charakterzüge eines Menschen, der nicht direkt für sich selbst Freude empfängt sondern in Übereinstimmung mit dem Geben handelt. Fleisch symbolisiert das egoistische Verlangen, Fisch symbolisiert ein kleineres Verlangen, und die Milch ein noch kleineres, während ein Schwein das größte egoistische Verlangen symbolisiert.

Ein Mensch, der das obere System fühlt, verdeutlicht die inneren Wünsche beim Essen, und das obere System beginnt in seinem Inneren zu leben. In uns gibt es eine Kraft, die uns belebt und die wir „Schöpfer“ nennen. Wenn wir uns auf alles, das um uns herum ist, in Liebe beziehen, spüren wir in uns die göttliche Kraft.

Die Schlachtung bedeutet, dass ein Mensch das wilde Tier in sich töten muss, indem er es richtig benutzt, was bedeutet, dass seine Kraft auf das Niveau von Adam (Man) erhoben  werden muss. Unser Inneres ist ebenso wie die Natur in Ebenen unterteilt: In unbelebte, pflanzliche, tierische und sprechende. Kabbalisten entdeckten die oberen Wurzeln und schrieben die Gesetze der Kaschrut gemäß Zweig und Wurzel, in dem der innere Metzger das Licht ist, das reformiert, und es liegt am Menschen, dieses  Licht herbeizurufen, um das Tier in sich zu schlachten.

Über diesem Kräftesystem gibt es eine besondere Kraft, die der Mensch dazu auffordert, ihn entsprechend des Systems zu korrigieren; der Mensch hat keine Kraft, sich selbst zu korrigieren; es ist alles Ego, und wenn der Mensch eine Seele haben will, muss er diese korrigierende Kraft akzeptieren. Wir sprechen über das Lenkungs- und Kontrollsystem in der Natur, das in uns arbeitet und uns lenkt.

Dem System ist es egal, was oder wie ein Mensch isst, aber die Speisegesetze zeigen, was ein Mensch als Jude in sich selbst korrigieren muss.

Aus KabTV; Neues Leben #683 – Zwischen Fleisch und Milch, 1/26/16

 

Gott und der Dollar

Kommentar: Eine Gruppe von Atheisten hat eine Klage beim Bundesgerichtshof in Ohio USA eingereicht, mit der Forderung, den Ausdruck „in Gott vertrauen wir“ vom Dollarschein zu entfernen. Sie beklagen, dass sie gezwungen sind, diese Scheine zu verwenden. Ihrem Empfinden nach wird dadurch angedeutet, dass Gott in finanzielle Aktivitäten eingreift, was ihrem nicht religiösen Glauben widerspricht.

Meine Antwort: Es gibt keine größere Gotteslästerung und Verzerrung der Idee des Schöpfers, als solch einen Ausdruck auf die Geldscheine zu drucken, unabhängig davon, welcher Religion das Land angehört. Die Amerikaner denken, dass ihnen das hilft und sie beschützt, was bedeutet, dass Gott den Dollar beschützt, da auf dem Dollarschein Gott erwähnt wird.

Was kann ich dazu sagen? Es ist besser, das Geld durch Plastikkarten zu ersetzen, sodass die Menschen bezahlen können ohne schmutzige Papierscheine zu benutzen. In Zukunft werden die Menschen alle denselben Geldbetrag auf ihrer Bank benötigen und sie werden das Geld nur für ihre Grundbedürfnisse brauchen. Das können zum Beispiel 1000 Dollar im Monat sein, und wenn jemand nicht das ganze Geld braucht, dann kann er den Rest im nächsten Monat ausgeben. Die nächste Stufe wird eine Stufe ohne Bankkonto oder Geld sein. Der Mensch wird nur das konsumieren, was er von speziellen Warenhäusern oder Geschäften braucht. Und jeder wird sich darauf verlassen können, dass man nur das nimmt, was man braucht und mehr nicht.

Kommentar: Der Mensch muss aber einen besonderen Erziehungsprozess durchlaufen müssen, damit er nur das nimmt, was er braucht.

Antwort: Das werden wir erreichen müssen.

Kommentar: Das hört sich an wie Science Fiction.

Antwort: Das wird das Obere Licht enthüllen, eine besondere Kraft, die uns korrigiert. Natürlich werden wir nicht in der Lage sein, diese Stufe der Korrektur selbst zu erreichen. Das ist unmöglich. Aber wir werden fähig sein, eine besondere, noch versteckte, gute Kraft in der Welt wachzurufen. Durch unsere Einheit und Verbindung und durch unsere Anstrengungen wird uns das Licht korrigieren und seiner Form angleichen. Wir werden nicht mehr nehmen als wir brauchen und wir werden nur das produzieren, was tatsächlich notwendig ist, sodass sich jeder gleich gut und behaglich fühlen wird.

Frage: Wo wird der Name Gottes in Zukunft geschrieben stehen?

Antwort: Der Name Gottes wird im menschlichen Herzen geschrieben stehen, nicht auf einem Geldschein. Das Herz ist die Ansammlung aller menschlichen Wünsche. Es muss sich selbst verändern und Sein Name werden! Alle menschlichen Handlungen, alle Wünsche, das ganze System, in dem alles voneinander abhängig ist, wird allegorisch „Herz“ genannt. Es muss sich ändern und dem Willen des Schöpfers folgen. Alle Handlungen eines Menschen, all seine Wünsche, das ganze System, das ein Herz genannt wird, muss das Bild des Schöpfers verkörpern. Das bedeutet, dass das Herz selbst ein System ist und die Summe all seiner inneren Beziehungen soll dem Schöpfer ähnlich sein.

Aus KabTV “Gespräche mit Michael Laitman” 1/26/16

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Tora und Mizwot: Nicht, was du dachtest

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Tal Mandelbaum ben Moshe

Zusammenfassung

Die Menschheit lebt in ihrer Welt ohne sich des Systems, das sie steuert, bewusst zu sein, und so bekommt sie Schläge. Dieses System wird von uns “Tora” genannt. Die Tora beschreibt die 613 Kräfte, die den Menschen lenken und die 613 Wünsche, die als eine korrekte Reaktion auf die aktiven Kräfte wünschenswert sind. Die Situation gleicht einem Menschen, der sich in einem dunklen Raum mit einem Tresor befindet,  er ist hungrig und traurig und sieht überhaupt nichts. Nur wenn er die Tora und Mizwot (Gebote) gemäß ihrer Definition in der Weisheit der Kabbala ausführt, werden sie seine Wünsche korrigieren und das Licht enthüllen.

Mit der Periode der Zerstörung des Ersten Tempels (Beit HaMikdash) begann der Abstieg der Generationen, und Unwissenheit über das Verständnis von Tora und Mizwot verbreitete sich im Volk Israel. Die Kinder Israels, die unter die Kontrolle des Egos gerieten, hörten auf, das Leben spirituell zu sehen und die Einstellung gegenüber Tora und Mizwot wurde zu einer Formalität. Sie führten die Mizwot im buchstäblichen Sinn aus, wie es in der Tora in einer äußeren Form geschrieben steht. Sie versuchten nicht „Und du sollst deinen Freund lieben wie dich selbst“ zu erreichen (Levitikus 19:18) und das reformierende Licht, das die Seele korrigiert, verschwand. Wenn wir zu der inneren und korrekten Ausführung von Tora und Mizwot zurückkehren, enthüllt sich uns eine andere Welt und wir werden die Höhere Kraft entdecken, die die allgemeine Kraft der Natur ist; und wir werden verstehen, wie sie auf uns wirkt und wir werden ein Verständnis dafür bekommen, wovon wir geleitet werden. Die korrekte Reaktion eines Menschen auf diese Kraft macht ihn ihr ähnlich – bis er eins mit ihr wird.

Es ist heute unsere Verpflichtung, der Menschheit beizubringen, was die korrekte Bedeutung von Tora und Mizwot ist; ansonsten wird das Leben weitergehen bis es zu irgendeinem Zeitpunkt möglich sein wird, die Ewigkeit zu erreichen. Nach religiöser Auffassung erwartet der Mensch eine Belohnung oder ein Paradies in der nächsten Welt. Doch die Weisheit der Kabbala lehrt, dass alles vom Menschen abhängt, der den Zustand „Du wirst deine Welt zu Lebzeiten sehen“ erreicht (Berachot 17a). Und wenn wir die Liebe zueinander entwickeln, werden wir die Höhere Welt enthüllen.

In der Vergangenheit erreichten wir die Höhere Welt durch unser Verständnis, wie wir uns zu allem Existierenden auf allen Ebenen der Existenz in Beziehung setzen: unbelebt, pflanzlich, belebt und menschlich. Im Laufe der Zeit verschwand das Gefühl für die Höhere Welt und uns blieben nur noch mechanische Handlungen ohne jegliche Korrektur des Herzens.

Das menschliche Ego befindet sich in einer ständigen Entwicklung; die Welt wird immer schwieriger und leerer, und die Menschheit weiß nicht, wie sie sich selbst verwirklichen kann. Das Geschrei wird schrecklich sein, bis schließlich jeder zu der Frage gelangt: Wofür leben wir? Und dann wird sich eine neue Welt vor uns enthüllen. Mit Hilfe des reformierenden Lichts korrigieren wir die 613 Wünsche in uns und gelangen vom Egoismus zur Liebe. Jeder einzelne von uns ist durch 613 Fäden mit den anderen verbunden. Mit unserer egoistischen Natur wollen wir uns gegenseitig übervorteilen. Die Korrektur besteht darin, dass wir uns verbinden und jeden mit Güte beschenken wollen.

Aus KabTV, Tora und Mizwot: Nicht, was du dachtest, Neues Leben 673, 7.1.16

Sexuelle Übergriffe in Köln: Ein Weckruf für Europa

Quelle: The Huffington Post (20.1.2016)

 Nach den Silvester-Ereignissen in Köln, bei denen Dutzende von Frauen angaben, von Männern mit überwiegend arabischem und nordafrikanischem Erscheinungsbild sexuell angegriffen und ausgeraubt worden zu sein, gab die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker diese Woche deutschen Frauen den gut gemeinten Rat, eine „Armlänge“ Abstand zu halten. Dies stieß nicht unbedingt auf Begeisterung, genauso wenig wie die damit verbundene Ermahnung, dass Frauen sich „in Gruppen aufhalten und nicht aufteilen sollten, selbst bei Feierlaune“.

Die Ereignisse, gemeinsam mit der eher von Ratlosigkeit zeugenden Reaktion der Politik, entrüsteten ganz Deutschland und entfachten eine stürmische Debatte bezüglich Merkels Politik der offenen Tür gegenüber Migranten.

Deutschlands Einwanderungspolitik ist dabei keine wirkliche Ausnahme. Europa hat sich offiziell entschieden, den Migranten dabei zu helfen, nach Europa umzusiedeln. Unbemerkt begann in Europa eine Revolution.

Vor zehn Jahren war es noch unvorstellbar, eine offizielle Politik für die Integration von Einwanderern aus der Levante und Afrika nach Europa auszuarbeiten, weil sich Europa einfach nicht vorstellen konnte, eine Masseneinwanderung über die eigenen Grenzen zuzulassen.

Der Zustrom von kulturell so verschiedenen Menschen nach Europa leitet einen Umbildungsprozess der europäischen Gesellschaft ein. Der alte Kontinent befindet sich an der Spitze eines weltweiten Prozesses von Einwanderung und Integration.

In Wirklichkeit scheint Europa selbst zugrunde zu gehen – zusammen mit dem Nationalstolz der Europäer.

In der heutigen Zeit sind Grenzen nicht länger Hindernisse. Die Idee des Nationalstaats scheint nahezu hinfällig. Die Menschen ziehen dort hin, wo sie meinen, ein besseres Leben haben zu können und die Solidarität mit dem Heimatland ist kaum noch vorhanden. In Wirklichkeit scheint Europa selbst zugrunde zu gehen – zusammen mit dem Nationalstolz der Europäer.

Dieser Niedergang ist allerdings nicht zwingend notwendig. Im Gegensatz zu großen Zivilisationen der Vergangenheit haben wir heute das Wissen darüber, wie der Kontinent wiederbelebt werden kann.

Wenn Europa einen Weg finden möchte, mit der Masseneinwanderung einer fremden Kultur umzugehen, dann muss es eine wahre Einheit unter den Mitgliedsstaaten errichten, die gegenseitige Ausnutzung unter den Ländern abschaffen und den einzigartigen Beitrag jedes Landes zur Union fördern.

Als Sammelsurium von Völkern und Ethnien ist Europa wie ein modernes Babylon. Wie die meisten, wenn nicht sogar alle großen antiken Zivilisationen, zerfiel Babylon aufgrund des Mangels an Einheit.

Es ist Europas dringendste Aufgabe, den Zusammenhalt unter den Europäischen Mitgliedsstaaten und Ethnien zu stärken.

Daher ist es Europas dringendste Aufgabe, den Zusammenhalt unter den Europäischen Mitgliedsstaaten und Ethnien zu stärken. Wenn das nicht geschieht, könnte der Zustrom von jungen und dynamischen Muslimen, dessen Verhalten einigen westlichen Werten widerspricht, Europa auseinander reißen.

Die Zeit rennt uns davon. Wenn Europa erwacht und eine soziale und kulturelle Einheit errichtet, dann wird es sich dem globalen Fluss in Richtung Zusammenhalt und gegenseitige Abhängigkeit anpassen. In solch einem Fall werden sich die Einwanderer der vorherrschenden Kultur anpassen und der alternden Bevölkerung in Europa eine konstruktive Ergänzung sein.

Dr. Michael Laitman auf Twitter folgen: www.twitter.com/laitman

 

Der Terrorismus ruiniert das Image des Islam

Kommentar: Der iranische Präsident Hassan Rouhani sagte bei einer internationalen Versammlung in Teheran, dass viele Terror Organisationen tatsächlich muslimisch seien und dies der Niedergang des Islam sei. Er fügte hinzu, dass sich die islamische Welt in einer tiefen Krise befinde und eine Imagekorrektur erforderlich sei, denn Israel profitiere von diesem negativen Image des Islam.

Meine Antwort: Die Welt entwickelt sich entsprechend ihrer natürlichen Taktrate, die sich solange nicht ändert, bis die Höhere Kraft, die sie korrigieren kann, in der Welt wirken kann.

Es gibt zwei Optionen: Entweder lassen wir die Kraft weiterhin so wirken wie bisher – negativ, bezeichnet als der Weg des Leids – oder wir versuchen, die Kraft stärker anzuziehen, damit der Weg ein schneller und süßer wird, genannt Weg des Lichts. Entlang des Wegs des Leids haben wir keine Möglichkeiten irgendetwas zu ändern, da es sich um eine objektive Realität handelt. Der Islam ist die jüngste der drei Weltreligionen; er muss die gleichen Phasen durchlaufen wie das Christentum und das Judentum. Islam und Christentum wollen die Welt erobern. Während dieses Vorhaben im Christentum in den letzten Jahrzehnten abnahm und daher schon der Vergangenheit angehört, steht dieser Prozess dem Islam erst bevor. Der Islam will die Macht in der Welt übernehmen.

Das könnte schnell gehen, wobei der Islam im Prinzip eine Geisteshaltung von bestimmten Menschen in Bezug auf die Welt darstellt. Diese Geisteshaltung muss zunächst entwickelt und demonstriert – letztendlich aber wieder losgelassen werden. Das momentane Problem ist jedoch der extreme Fanatismus, welcher auf religiösen „Grundsätzen“ beruht und die Anwendung von Waffengewalt zur Erreichung des Ziels – die Eroberung der Welt – billigt. Daher werden die Worte Hassan Rouhanis nichts ändern und die Gewalt nicht verringern. Seine Sorge jedoch gilt eindeutig dem Krieg in der islamischen Welt.

Kommentar: Ja, er rief alle islamischen Staaten auf, auch jene, die gegeneinander Krieg führen, die Gewalt zu beenden und auf den richtigen Weg zurückzukehren.

Meine Antwort: Es ist unmöglich, diese Kriege zu vermeiden, denn der Weg des Islam in Richtung Einheit führt nicht an einem innerem Kampf vorbei. Die Moslems müssen sich einem ernsthaften Bruderkrieg stellen und erkennen, dass der Hass unter ihnen selbst viel größer ist als der Hass gegen die restliche Welt. Es ist ein natürlicher Prozess, gegen den nichts unternommen werden kann und der sich daher ungebrochen fortsetzt. Ich wünsche dem Islam, Weisheit walten zu lassen und die Sufis zu stärken, die den wahren Islam kennen und in ihm eine Religion der Brüderlichkeit, Liebe, Verbindung und Einheit sehen. Dies müsste Priorität haben und die Sufis müssten respektiert werden, denn es wäre eine Schande, würde dieser wahre Teil des Islam verschwinden.

Frage: Was würden Sie dem iranischen Präsidenten raten, wie er die Sufis unterstützen und stärken kann?

Meine Antwort: Einerseits wissen die Sufis bereits, wohin sich die Welt bewegt, doch andererseits erkennen sie jetzt deutlich, womit sie es tatsächlich zu tun haben. Es geht um das riesige Ego, das nun in der arabischen Welt aus dem Winterschlaf erwacht. Dagegen ist nichts zu machen und die Menschheit muss diese Phase durchlaufen.

Alles hängt von jenen ab, die sich in Israel und auf der ganzen Welt mit der Weisheit der Kabbala befassen; wenn jene richtig studieren und sich präzise in Richtung Ziel bewegen, welches darin liegt, die gesamte Menschheit zur Einheit zu führen, wird dies auch den Sufismus wiederbeleben. Und damit einher auch eine Bewegung der Nächstenliebe.

So werden wir eine große Hilfe von der arabischen Welt erhalten. Gemeinsam werden wir die Realität auf friedliche Weise ändern. Wir müssen nur versuchen, uns richtig zu verbinden, damit alle, die sich mit der islamischen Ideologie identifizieren, die wahre Wurzel erkennen, aus welcher sie abstammen.

Aus KabTV „News mit Michael Laitman“, 28.12.2015

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Eine Verpflichtung, zusammen mit der ganzen Welt aufzusteigen

Frage: Abraham war der erste Kabbalist. Er versammelte die Menschen um sich, die ihn darin unterstützten und in ihm die Fähigkeit hervorbrachten, die Kräfte zu sehen, die die Welt regieren. Bedeutet das, dass sie sich scheinbar über den normalen Lauf des Lebens in andere Höhen erheben konnten und sie von dort in der Lage waren, die Kräfte zu sehen, die alles bewirken?

Antwort: Ja, sie wussten, wie die Welt zu führen ist und sie verstanden, wie notwendig es war, in dieser Führung eingebunden zu sein und die ganze Welt auf dem besten Wege zum Ziel zu leiten, wie Pioniere für alle, die nach ihnen kommen.
Dieses Potential wurde dem jüdischen Volk gegeben, um die Welt in der wünschenswertesten Weise zu führen, sie zu korrigieren, um vollständige Erlösung zu erlangen.

Vollständige Erlösung bedeutet, dass die höhere Kraft in ihrem vollkommenen und vollständigem Ausmaß der ganzen Menschheit sowie der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur enthüllt wurde.
Die Welt führen bedeutet, sie zu lehren und ihr zu helfen voranzukommen, um dieses letzte und wunderbare Ziel zu erreichen. Das ist Führung durch die Kraft der Liebe.

Kommentar: Führung wird im allgemeinen negativ aufgefasst.

Antwort: Das liegt daran, weil sie ihre Position nicht auf dem hohen spirituellen Niveau halten konnten und sich selbst als Führer der ganzen Welt emporgehoben haben.
Statt dessen sind sie jedoch von ihrem Niveau abgefallen, so dass all jene Kräfte, die in ihnen in einer wundervollen spirituellen Form gewirkt hatten, negativ wurden. So lange das jüdische Volk sich auf ihrer bestimmten Höhe befindet, steht es höher als jedes andere Volk. Aber sobald es abfällt, befindet es sich unter allen anderen Völkern.

Frage: Gibt es Hoffnung, dass dieses Volk sich wieder erheben wird?

Antwort: Das ist nicht nur eine Hoffnung, sondern eine Verpflichtung.
Diese Mission wird dem israelischen Volk nicht abgenommen und somit ist es verpflichtet, sie auszuführen.
Wäre es lediglich eine Option, würde das jüdische Volk in keinster Weise vom Rest der Menschheit zu unterscheiden sein.
Die Geschichte hat gezeigt, wie viele Menschen aus ihren Heimatländern ins Exil gingen, sich unter den anderen Völkern zerstreuten und verschwanden.

Aber das jüdische Volk blieb trotz allem, weil es verpflichtet ist, seine Mission zu erfüllen.

Frage: Sie benutzen Worte, die wir aus der Religion gewöhnt sind: Gebete, vollständige Erlösung und ähnliche. Bedeutet das, dass am Ende alle Menschen religiös werden und zum Judentum übergehen?

Antwort: Nein, hier geht es nicht um Religion, sondern um die Verbindung aller Menschen zu einem einzigen Ganzen ohne jegliche Unterschiede zwischen ihnen. Jeder muss darin sein gemäß seiner Natur, seiner inneren Kräfte, und er muss mit allem verbunden sein durch das Band der absoluten Liebe und vollständiger Selbsthingabe.
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aus KabTV’s “A New Life” 12/25/14

Ein Schmetterling auf dem Berg Sinai

Frage: Der gesellschaftliche Zerfall, den wir in Israel und im Rest der Welt erleben, erinnert an die Geburt eines Schmetterlings. Zuerst entsteht die Raupe, die eine Zeit lang lebt, sich von  Pflanzen ernährt und glücklich ist. In einem bestimmten Moment hat diese Raupe aber ihren Endpunkt erreicht und sie kann sich nicht mehr selbst füllen. Dann entsteht ein Kokon, der einen Zustand der Dunkelheit durchläuft. In diesem Kokon, in dem sich die Raupe verbirgt, beginnt ein Prozess des Zerfalles.

Die Raupe hört auf, in ihrer bisherigen Form zu existieren. Wissenschaftler haben bewiesen, das die Gene zur Verwandlung in eine vollständig andersartige Kreatur bereits in der Raupe angelegt sind. Nach einer Periode des Chaos und der Zerstörung alter Elemente schlüpft aus dem Kokon ein wunderschöner Schmetterling; ein geflügeltes Wesen, das viel entwickelter ist. Kann es sein, das wir uns momentan in dem Kokon-Stadium befinden und deshalb  wahrnehmen, wie alles um uns herum aus der Balance ist?

Antwort: Genau so ist es, aber um ein wunderschöner Schmetterling zu werden, müssen wir uns verändern. Diese Veränderungen können wir entweder auf angenehme Weise, einfach und schnell durchmachen, in dem wir uns miteinander verbinden oder durch Krieg, Zerwürfnis und schreckliche Probleme, die uns zwingen werden uns zu verbinden. Wir können durch diesen Prozess aktiv oder passiv gehen.

Kommentar: Im Endeffekt werden wir uns früher oder später, mit oder ohne Krieg miteinander verbinden.

Antwort: Ja aber es gibt hier einen großen Unterschied. Jetzt wird es keinen normalen Krieg geben, sondern einen Nuklear-Krieg.

Frage: Und wenn wir uns nicht verbinden?

Antwort: Das kann nicht sein. Es ist bereits in unseren Genen angelegt, wie bei der Raupe, die am Ende ein wunderschöner Schmetterling wird.

Wir haben die Gene, die von uns fordern, die gesamte Welt zur Korrektur zu bringen und die gesamte Menschheit trägt dieses innere Programm in sich. Wir müssen dies nur nach draußen tragen. Wir haben zwei Möglichkeiten, eine Gute und eine Schlechte. Die Schlechte wird über Kriege und Leiden und die Positive durch die Anwendung der Weisheit der Kabbala durchgeführt. Wir müssen uns aus freien Stücken um die Verbindungen zwischen uns bemühen, um dadurch die Kraft anzuziehen, das Licht, welches uns korrigiert. Es steht geschrieben: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen, ich habe die Tora als Gewürz hinzugefügt, damit das Licht im Inneren korrigiert.“

Frage: Sie sprechen über die Tora, also geht es jetzt um Religion?

Antwort: Nein. Tora ist das Licht, die Kraft die wir innerhalb der Kreise enthüllen und die uns zusammenhält.

Die korrigierende Kraft nennen wir Tora. Es ist kein religiöses Konzept. Es handelt sich nicht um ein Buch, oder ein Pergament auf dem Buchstaben geschrieben stehen, sondern eine Innere Kraft. Die egoistische Grundlage unseres Wesens lässt nicht zu, das wir uns miteinander verbinden, während die Tora, das höhere Licht, die Kraft ist, die den bösen Trieb korrigiert. Die Werkzeuge für die Korrektur des Bösen Triebs werden nur von denjenigen gefühlt, die versuchen sich zu verbinden, und merken, dass es nicht gelingt. Als würde unsere gesamte Nation in einem Kreis sitzen, acht Millionen Menschen, die nur eine gemeinsame Sorge haben: Die Erkenntnis, dass sie es nicht schaffen, sich zu verbinden.

Es ist eine Tatsache, dass die Gesellschaft ohne Druck von außen in dem Zustand des Verfalls und der Trennung verbleiben würde.

Unsere Aufgabe ist es, aus dem Zustand 1 in den Zustand 2 zu kommen. Zustand 1 ist unser gegenwärtiger Zustand, der Verwirrung und Unsicherheit und der einen Mangel an Zukunftsperspektiven in sich trägt. Dies ist ein Resultat der fehlenden Verbindungen zwischen Menschen, die auf unsere egoistische Natur zurückzuführen sind.

Es gibt zwei Möglichkeiten, Zustand 2 zu erreichen. Der richtige Weg ist derjenige, den uns die Kabbalisten zeigen. Sie sagen, dass wir uns nur entwickeln können, wenn wir uns miteinander verbinden. Wenn wir miteinander in Kreisen sitzen und darüber diskutieren, wie man „wie ein Mensch in einem Herzen“ sein kann, werden wir sehr schnell erkennen, wie sehr uns dieses Ansinnen wiederstrebt. Der Widerstand, den wir gegen die Verbindung fühlen, wird der böse Trieb genannt.

Der böse Trieb wird einem Menschen nicht im normalen Leben enthüllt, wenn er anderen respektlos begegnet, sondern nur, wenn er den tiefen Wunsch hat, sich mit anderen zu verbinden. Erst dann sieht er, dass es diese Verbindung gar nicht will und fühlt sich davon abgestoßen, obwohl er sehr genau versteht, dass er Verbundenheit gegen seinen natürlichen Widerstand erreichen muss.

Wir fühlten dies während der letzte Militäraktion „xxx“,  da wir nur durch den Druck von außen in der Lage waren, uns zu verbinden. In dem Moment, als der Druck nachließ, kehrten wir sofort zu unserem ursprünglichen Zustand zurück und begannen zu kämpfen und  zu streiten. Also was können wir tun?

Es bleibt uns nichts anderes übrig, als uns zu verbinden! Was uns momentan fehlt, ist das Bewusstsein darüber, dass wir Verbindung brauchen. Wir müssen das großflächig verbreiten und allen erklären, dass unser Wohl, unsere Zukunft, von der Verbundenheit der Nation abhängt und wir sonst ein Desaster zu erwarten haben.

Wenn wir entdecken, dass wir uns zwar verbinden wollen, aber nicht können, brauchen wir die Tora als Werkzeug für die Verbindung. Dies bedeutet, dass wir uns am Fuße des Berges Sinai dem Berg des Hasses befinden. Wir wollen Einheit und Verbundenheit erlangen, aber wir sind dazu nicht im Stande, weil uns ein riesiger Berg des gegenseitigen Hasses trennt und davon abhält.

Dann sind wir des Empfangens der Tora würdig geworden, welches die Enthüllung der Kräfte bedeutet, die in der Lage sind, uns zu verbinden. Dies bedeutet, dass das Licht der Tora korrigiert. Es ist eine Kraft der Verbindung, der Liebe und des Lichtes. Wenn wir diese Kraft enthüllen, fühlen wir Nähe, positive Abhängigkeit und gegenseitige Verbindung zwischen uns.

Frage: Wo können wir diese Kraft finden?

Antwort: Diese Kraft liegt in der Natur verborgen. Jetzt befindet sie sich auch schon unter uns, aber wir können sie nur in dem Ausmaß entdecken, in dem wir versuchen uns zu verbinden. Das ist die eigentliche Bedeutung der Tora. Wenn Kabbalisten sich in einer Gruppe verbinden, enthüllen sie den Schöpfer, welcher die höhere Kraft der Verbindung ist.

Frage: Können auch Menschen, die nicht religiös sind, mit diesen Kreisen arbeiten?

Antwort: Die Kreise sind für jeden passend, nicht nur für nicht religiöse Menschen, sondern auch für alle Menschen. Letzten Endes muss Israel ein Licht für die anderen Nationen werden und allen die Weisheit der Verbindung beibringen und jedem enthüllen, dass der Schöpfer die höhere Natur ist.

Während des letzten Krieges waren es eigentlich die Frauen und Mütter, die ihre Stimme für die Verbindung und die Einheit der Nation erhoben haben.

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Aus dem Programm, „Ein neues Leben“ 02/9/2014

 

Dem Verstand enstprechend leben oder der Liebe entsprechend leben.

klatschendFrage: Die Feiertage von Channukah beginnen und erinnern uns an den Sieg der Makkabäer in dem Krieg gegen die Griechen. Was ist die tiefere Bedeutung ihres Wiederstandes?

Antwort: „ Die Griechen“ ist mein Verlangen zu genießen; mein Egoismus der mir sagt:“ Hör zu, du musst dich auf deinen logischen Verstand und deine Instinkte verlassen. Wir müssen im Verstand leben. Du kannst dein Leben rational gestalten und jede Möglichkeit evaluieren und abwägen. Sei wie alle anderen auch.“

Dies ist die Griechische Herangehensweise. Es ist korrekt und gut, jeder mag es und es gibt nichts dagegen einzuwenden. Es ist wahr, dass die Welt es nicht realisieren kann, weil unser Zustand weit vom Paradies entfernt ist. Nichtsdestotrotz haben wir keine anderen Werkzeuge die klar sind, logisch, belegt durch die Wissenschaft und Psychologie, basierend auf einer soliden Grundlage und mit Verstand und Begründung nachvollziehbar.

Aber es gibt eine andere Sichtweise: die der „Makkabäer.“

„Nein,“ sagt der Makkabäer, „ wir wollen so nicht vegetieren. Wir wollen nach Abrahams Gesetzen leben, der die Grundlage für die Juden gelegt hat, nach dem Prinzip der Liebe für andere wie für einen selbst. Das ist was wir erlangen müssen.“

Der Grieche, in mir, antwortet: „Ehrlich gesagt hast du 100% recht.“

Aber warte, wie soll das funktionieren? Schlussendlich hat er gerade das Gegenteil behauptet. Es stellt sich heraus, dass beide recht haben?

„Ja,“setzt der Grieche fort, „ selbstverständlich würde ich gerne im Sinne der Liebe leben. Aber das ist eine unerreichbare Utopie. Habt ihr eine Pille die ich schlucken kann, die mir versichern kann, dass alle Menschen auf der Erde einander lieben werden? Kann man Verbindung durchsetzen, gegenseitige Fürsorge, Hilfe, Bürgschaft und Gleichheit überall anwenden? Bist du in der Lage alle miteinander zu befreunden?

Doch das Problem der Makkabäer ist, das sie irrational und unrealistisch sind. Das Selbe wird über die Wissenschaft der Kabbala gesagt: „Warum wird das gebraucht? Es ist doch viel erstrebenswerter richtigen Erfolg im Leben zu erlangen. Ein oberflächliches Interesse an höhere Dimensionen kann hilfreich sein, aber dem mein ganzes Leben zu widmen ist dann doch etwas übertrieben. Es ist nicht logisch.“

Das ist warum die  Makkabäer zu Beginn klein und schwach waren. Sie hatten nichts um mich zu überzeugen. Ein kleiner Makkabäer versteckt sich in meinem Inneren und ein großer strammer Grieche hat sich vollständig in mir etabliert. Welcher Krieg wird zwischen ihnen entfacht?

Ich erhalte eine Antwort die mir sagt:“ Auch wenn du das äußere Bild aufgibst, so verstehst du, dass es keinen anderen Weg gibt. Wir müssen absolute Verbindung erreichen, was Liebe ist und dann wirst du beginnen eine richtige Gruppe zu bilden. Dort wirst du das Licht anziehen, welches eine spezielle Kraft ist die der Natur innewohnt, die dir zur Verfügung steht. Du hast nur einen kleinen Funken, aber die Natur hat ein großes Licht und du kannst es anziehen.“

Dann wird dir bewusst werden, dass die gesamte Welt nur ein Theater der Illusion war. Es wird verschwinden und verblassen; wie in den Hollywood-Filmen. Sie wird sich auflösen und es wird klar sein, dass das Gesamtbild pure Illusion war.

Dies wird unter einer Bedingung geschehen: Dass du deinen Funken, deine Kerze mit dem gesamten Licht der Welt vereinst. Um die Notwendigkeit zu fühlen, musst du Anstrengungen auf dich nehmen, die deinem Verstand entgegengesetzt sind.

Frage: Wie kann ich das meiner Familie erklären, wenn sie weit davon entfernt sind in solchen Dimensionen zu denken während die Chanukka Kerzen gezündet werden? Wie kann ich sie, zumindest ein kleines Stück damit vertraut machen?

Antwort: Die Makkabäer haben den Krieg gewonnen, weil sie sich verbunden haben. Sie haben es ihrem Volk als notwendigen Schritt erklärt.

Deshalb ist es nicht notwendig darauf hinzuweisen während der Krieg stattfindet. Es geschieht bereits. Wenn wir uns jetzt verbinden wird es keinen Krieg geben.  Dadurch werden wir alle negativen Kräfte neutralisieren.

Also lasst uns diese Einheit erlangen. Was kann schon schlimmes passieren? Nichts. Wir müssen uns nur ein bisschen anstrengen. Das ist was die Chanukkia uns erzählen will: Durch Verbindung werden wir die größte Schlacht schlagen.

 

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Aus dem 5 Teil der täglichen Morgenlektion, Schriften von Rabash, 16/12/14

Existiert Gott?

Rav Nachdenklich

Frage: Wenn die Weisheit der Kabbala eine Wissenschaft ist und keine Religion, kann man dann davon ausgehen, dass sie die Existenz Gottes verneinen?

Antwort: Ich verneine die Existenz Gottes in der religiösen Vorstellung einer weltlichen Figur.

Gott ist eine generelle Eigenschaft der Liebe und des Gebens, die alle Welten und das gesamte Universum beinhaltet. Es ist die positive Kraft (welche die Weisheit der Kabbala „Licht“ nennt), die die Materie erschaffen hat und diese weiterentwickelt, damit sie ihm ähnlich wird. Diese Kraft wird Gott genannt, der Schöpfer oder das Höhere, aus dem einfachen Grund, weil sie höher ist als alle anderen Kräfte.

Unsere gemeinsamen Anstrengungen in Beziehung zu dieser Kraft sind nicht nach menschlichen Prinzipien zu verstehen, die implizieren würden, dass Gott Mitleid haben, uns verzeihen oder uns bestrafen könnte. Wir haben es mit einem System der Vorsehung zu tun, welches unsere Handlungen wahrnimmt und entsprechend darauf reagiert, ohne schlechtem Gewissen, Gnade usw.

Es handelt sich dabei nicht um den gleichen Gott, den religiöse Menschen anbeten, anflehen und um Hilfe und Vergebung bitten. Wir sehen, wie sinnlos diese Art des Flehens über Jahrhunderte war, weil dies nicht das ist, was das System, der „Schöpfer“ genannt, von uns erwartet. Die Bedeutung des Wortes „Gott“ – „Elokim“ in der Gematria (Numerologie) ist gleichbedeutend mit dem Wort “Natur“-„Teva“, weil die Natur und Gott dasselbe sind.

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Aus KabTV´s“ Eine spezielle Meinung“ 17/8/14

Der lange Weg zur Vereinigung

Frage: Warum hat der Schöpfer ein Volk für die besondere Rolle auserwählt und ist dieses Auserwähltsein mit der Religion verbunden?

Antwort: Die echte Religion ist die Nächstenliebe sowie die Liebe zu sich selbst. Die Erfüllung dieser Regel strebte Abraham im altertümlichen Babylon an, als er die Menschen um sich versammelte, die Israel hießen, was „direkt zum Schöpfer“ bedeutet.

Nur der Teil der Babylonier ist ihm gefolgt, der über ein großes Maß an gebendem Verlangen verfügte. Bei den Übrigen war das empfangende Verlangen stärker ausgeprägt. Diese Teilung war beabsichtigt, damit sie die Möglichkeit hatten, sich gegenseitig zu helfen.

In erster Linie werden die gebenden Verlangen korrigiert, um spirituell höher aufsteigen zu können. Als Abraham sie um sich versammelt hatte, besaßen sie nichts. Deshalb empfanden sie zunächst die Verbitterung des Herzens, das heißt sie stiegen nicht auf, sondern sind noch tiefer gefallen.

Nach dem Auszug aus Babylon, stiegen sie hinab nach Ägypten, zogen hinaus und stiegen zum Erhalt der Tora wieder hinauf. Anschließend durchquerten sie die Wüste, errichteten den Ersten Tempel und sind wiederum gefallen. Danach stiegen sie noch einmal bis zur Höhe des Zweiten Tempels hinauf und sind wieder auf das äußerste materielle Niveau gefallen, um die Vereinigung mit den übrigen Völkern zu erreichen und sich zur endgültigen Korrektur der Welt vorzubereiten.

Seit ihrem Auszug aus Babylon  besteht dieser gesamte Prozess in einer immer größer werdenden  Vereinigung. Darin unterrichtete Abraham die Menschen.. Aber jedes Mal, wenn sie sich verbinden wollten, haben sie einen immer größeren Abstieg empfunden.

Durch das auf sie einwirkende Licht  konnten sie in die Tiefen der eigenen Selbstsucht hinabsteigen und entfernten sich dadurch vom Geben und vom Licht.

Den Unterschied (delta) des Zustandes beim Auszug aus Ägypten und dem Zustand beim Auszug aus Babylon, auf dem sie hätten bleiben können, empfinden sie nur durch das einwirkende Licht.

Dieser Unterschied beschreibt den Abstand zwischen dem Licht und unserem Egoismus. [135413]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Gabe der Tora“, 19/05/14