Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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YNET: Was ist uns betreffend Schulbildung unserer Kinder wichtig? (Teil 2)

Eine Lektion in Verbindung

Wenn wir nicht eines Morgens aufwachen wollen, um festzustellen, dass wir eine ganze Generation verloren haben, schlage ich vor, einen Schultag so zu beginnen, wie es Baal HaSulam in seinem Artikel beschreibt: Nämlich mindestens eine Stunde täglich mit gemeinsamen Verbindungsaktivitäten zu verbringen. Wir sollten den Moment, wieder auf der Schulbank zu sitzen, nicht verpassen. „Wir, das Volk, müssen dafür sorgen, dass sich unter den Studenten eine „Kleingemeinschaft“ bildet, in der sich wie in einer kleinen Familie jeder um alle anderen kümmert. Das bereitet die Kinder auf eine warme, freundliche Verbindung vor. Diese wird über ihren Spannungen und natürlichen Konflikten stehen und all ihre verborgene Kreativität und Potentialem hervorbringen. („Bildung erschafft nichts Neues, bringt jedoch das hervor, was schon in einem Menschen steckt“, Rav Kook).

Während der „Verbindungsstunde“ halten die Lehrer die grundlegenden Werkzeuge, die für eine starke und gesunde Verbindung zwischen den Studenten wichtig sind, bereit. Die Lehrer bringen positive Beispiele für Vertrauen und Rücksichtnahme. Sie leiten die Schüler im Umgang mit einer globalen Welt an, die jeden Aspekt unseres Lebens beeinflusst.

Die Kinder werde in einem Kreis sitzen, in dem alle gleich sind, und wo sie sich gegenseitig zuhören und sehen können. Sie sitzen nicht hinter herkömmlichen Schulbank-Reihen. Sie lernen einander zuzuhören, ohne dabei gleich jedem ihre eigene Meinung aufzwingen zu wollen, bevor sie nicht ein allgemeines Verständnis erreicht haben. Allmählich lernen sie, ihre egoistische Natur zu überwinden und schließlich werden sie Partnerschaft, Verbindung und Liebe fühlen, wie geschrieben steht, „Liebe überdeckt alle unsere Sünden“.

Ein Lehrer fürs Leben

Der Lehrer wird selbst ein Teil des Kreises sein, mit den Kindern zusammensitzen und mit ihnen auf gleichem Niveau sprechen. Er wird seine Autorität und Überlegenheit kunstvoll durch wichtige Fragen ersetzen, die den Kindern helfen, mehr über ihre Kommunikation untereinander zu entdecken und darüber sprechen zu lernen.

Ein Kind, das in einer Umgebung aufwächst, die Erfolg entsprechend dem Maß an Rücksichtnahme gegenüber anderen und Teilnahme an der Vergrößerung gesellschaftlichen Miteinanders misst, wird sehr gut gedeihen und gebildet sein. Als Erwachsener wird es zweifellos eine erweiterte Perspektive der Welt haben und Verantwortung und Fürsorge in Bezug auf den Aufbau einer freundlichen, gleichberechtigten Gesellschaft übernehmen.

„Es ist eine Schande, zuzugeben“, sagt Baal HaSulam im selben Artikel, dass „eine der wertvollsten und wichtigsten Eigenschaften, die wir während unserer Zeit im Exil verloren haben, unser nationales Bewusstsein ist. Damit ist ein natürliches Gefühl gemeint, dass jede Nation verbindet und aufrechterhält. Es geschah dadurch, dass der Faden der Liebe, die Verbindung des israelischen Volkes, aus den Herzen geschnitten wurde und verloren ging“. Unser Volk besitzt eine große Weisheit der Verbindung, eine Ideologie, die seit Generationen aufgebaut wurde. Alles was wir tun müssen, ist die Methode der Verbindung umzusetzen. Sie ist mit der barmherzigen Liebe Abrahams und zwischen unseren geliebten Kindern verwurzelt. Dies ist kein Traum, es ist genau hier, in den Beziehungen zwischen uns.

Vom Ynet-Artikel 31/8/16

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YNET: Was ist uns betreffend Schulbildung unserer Kinder wichtig? (Teil 1)

Aus meiner Kolumne auf Ynet: „Was ist uns betreffend Schulbildung unserer Kinder wichtig?“ Wenn wir nicht eines Morgens aufwachen und entdecken wollen, dass wir eine ganze Generation verloren haben, dann müssen wir das Bildungssystem ändern, damit es unsere Kinder so schnell wie möglich auf das Leben vorbereitet. Während alle Umfragen den Bedarf zur Veränderung zeigen, konzentriert sich das Bildungsministerium nur auf die Steigerung der Wissensvermittlung. Was ist die Lösung?

Wenn Sie einer der Entscheidungsträger aus dem öffentlichen Dienst wären, was würden Sie zuerst verbessern? Die medizinische Betreuung, die nationale Sicherheit, die Gerichte oder das Bildungssystem? In einer Umfrage beantworteten hunderte von Israelis die Fragen des zentralen Statistikbüros. Die Ergebnisse wurden diese Woche veröffentlicht.

Wenn Sie zu den aufgeregten Eltern von Kindern gehören, die diese Woche ein neues Schuljahr begonnen haben, wissen Sie wahrscheinlich die Antwort auf diese Frage. Mehr als 30% der Bevölkerung sind der Meinung, dass sich das israelische Bildungssystem verbessern sollte; 48% der israelischen Eltern sind von der Tätigkeit dieses Systems enttäuscht; 60% suchen nach Alternativen; 81% der Eltern beschweren sich darüber, dass das Bildungssystem die Kinder nicht auf das Leben im 21. Jahrhundert vorbereitet. Der Kunde hat immer Recht und in diesem Fall sind es die Eltern. Mit welchen Werkzeugen werden unsere Kinder nach 12 Jahren Schule unsere Gesellschaft regeln? Welche Werte werden sie in der Schule lernen? Der Rassismus wächst, die Trennung im Land erweitert sich und der Diskurs in den sozialen Netzwerken wird immer heftiger. Wer bereitet unsere Kinder auf diese realistischen Probleme und vieles mehr vor?

Eltern, interessiert es Euch?

In dieser Woche wird die Schule wieder einmal zur zentralen Einrichtung, die das Leben und die Zukunft Ihres Kindes beeinflusst. Das öffentliche Bildungssystem wurde im 19. Jahrhundert während der Industriellen Revolution mit der Absicht eingeführt, möglichst viele Arbeiter auf die Fließbandarbeit vorzubereiten.

Seitdem hat sich nicht viel verändert… Der Schwerpunkt wurde auf das Unterrichten von professionellen Fertigkeiten, die das Wirtschaftssystem besser bedient und es unterstützt, gesetzt. So lange die Schulen damit fortfahren eine Fabrik zu sein, um gute und wettbewerbsfähige Bürger zu produzieren und Leistungstests das einzige Kriterium sind, um Erfolg zu messen, gibt es keinen Grund unsere Kinder in die Schule zu schicken.

Das Schulsystem sollte zuerst den Schwerpunkt auf das Übermitteln von Werten und nicht von Informationen legen. Die Verbesserung der Kernthemen und die steigende Zahl von Studenten, die das höchsteNiveau für Englisch und Mathematik als Abschlussprüfung wählen und Formulierungen von sozialen Studien umarbeiten, ist wichtig. Dies ist jedoch die Rolle des Informationsministeriums und nicht des Bildungsministeriums.

Vertiefte Umerziehung

Mittlerweile gibt es einen starken Rückgang bei den Jugendlichen, die in der Armee dienen möchten. Viele junge Menschen denken darüber nach, das Land zu verlassen. Wir werden täglich immer gleichgültiger gegenüber anderen. Um mit einem nationalen Problem fertig zu werden, das unbegründeter Hass genannt wird und dessen Samen bei der Zerstörung des Tempels gepflanzt wurde, müssen wir Maßnahmen ergreifen und den Grundsatz-Wert „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ lehren.

„Derjenige, der sich um die Tage sorgt, pflanzt Weizen; derjenige, der sich um die Jahre sorgt, pflanzt Bäume und derjenige, der sich um die Generationen sorgt, erzieht Menschen.“ (Janusz Korczak)

Alle Eltern machen sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder und tun ihr Bestes, um die Verbindung innerhalb der Familie zu festigen. So sollten wir uns auch über die Zukunft der nächsten Generation sorgen.

Wir sollten die Verbesserung der zwischenmenschlichen Beziehungen fördern, um darin die Kraft der Einheit, Wohlstand und Sicherheit zu finden. Und das nicht erst aus einem falsch verstandenen Gemeinschaftsgefühl heraus, das oft in Krisenzeiten entsteht.

„Unsere einzige Hoffnung ist eine tiefgreifende Umgestaltung der Erziehung unserer Kinder, die natürliche Liebe zu erkennen und neu zu entfachen. Sie flackert in uns, wir sollten den nationalen Muskel wiederbeleben, der vor zweitausend Jahren inaktiv wurde“ (Die Schriften von Baal HaSulam)

Fortsetzung folgt..

Vom Ynet-Artikel 31/8/16

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Zwischen Hass und Liebe

Frage: Sie sagten, unser Leben verläuft zwischen Liebe und Hass. Doch inwiefern ist Liebe mit Hass verbunden und andersrum genauso?

Meine Antwort: Wenn es keinen Hass gäbe, würde es auch keine Liebe geben. Wenn ich keine Verlangen und keine Erfüllung hätte, woher wüsste ich, dass ich es liebe? Das Maß der Liebe, ihr Charakter und ihre Kraft hängen von Maß, Charakter und der Kraft des Hasses ab. Wenn ich etwas hasse, möchte ich mich davon distanzieren, oder wenn ich leide, hasse ich das Leid, denn ich will es nicht. Hass und Liebe beschreiben das ganze Spektrum der Beziehungen. Und es gibt nichts anderes, als das, was ich hasse und was ich liebe.

Wir wurden aus dem Wunsch zu genießen erschaffen, und darum gibt es Dinge, die ich hasse und von denen ich mich entfernen möchte, weil sie mein Verlangen zu genießen negativ beeinflussen. Umgekehrt ist es genau so, es gibt Dinge, die ich liebe und denen ich mich hingeben möchte, weil sie auf mich positiv wirken. Und zwischen den beiden befindet sich mein ganzes Leben: Es zieht mich etwas an oder stößt mich ab; ich pendle zwischen dem Hass für das Schlechte und der Liebe für das Gute hin und her.

Womöglich sollten wir uns selbst erziehen, und die Vorstellungen von dem, was schlecht und was gut ist, wovon wir genießen und wovon nicht überdenken. Und darum brauchen wir eine spezielle Bildung und damit einhergehend eine Veränderung in der Beziehung des Menschen zu dem, was ihm als gut und angenehm scheint und was er als schlecht und unangenehm empfindet.

Wir können unsere Einstellung dazu ändern und Wahrheit und Lüge, süß und bitter in unsere Betrachtungsweise einbeziehen. Immerhin gibt es Dinge, die man liebt, obwohl man weiß, dass sie schädlich sind. Und es gibt Dinge, die man hasst und verachtet, aber nichtsdestotrotz richtig sind. Und mit deren Hilfe man tatsächlich zum Guten kommen kann.

Das heißt, man sollte sein Leben nicht nach dem instinktiven oder erworbenen gesellschaftlichen Vorstellungen und Gefühlen von Gut und Böse betrachten, sondern eine Klärung im Verstand durchführen: was wirklich gut oder schlecht ist, und nicht was mir angenehm oder unangenehm erscheint oder was ich selbst als richtig oder falsch empfinde.

Dies ist möglich, weil der Mensch ein soziales Wesen ist und deshalb bestimmen kann, was gut und schlecht in Bezug auf die Gesellschafft ist. Die Gesellschaft respektiert mich oder verachtet mich. Und da ich sehr unter dem Einfluss der Gesellschaft stehe, kann ich meine Werte  ändern und etwas hassen, was ich früher geliebt habe und umgekehrt.

Früher verhielt ich mich zum Beispiel, wie es mir in den Sinn kam, und plötzlich in der neuen Umgebung merke ich, dass es gar nicht gut ankommt, ich werde missachtet, nicht respektiert. Weil ich mich vielleicht falsch benehme oder ungepflegt bin..

Ich sehe, dass ich gar keine Wahl habe und mein Verhalten korrigieren muss; ich erkenne den Einfluss der Umgebung, in der man klar nach gut und schlecht beurteilt wird. Ich fange an, die Missachtung der Umgebung als etwas Schlechtes zu sehen, das mir schadet und ich strenge mich an, mein Verhalten und meine Einstellung zu korrigieren. Meine Werte ändern sich.

So sind wir in der Lage, die Dinge zu ändern, die wir lieben und die wir hassen.

„Neues Leben“. Folge Nr. 692

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Die Weisheit der Kabbala verbietet überhaupt nichts

Frage: Wenn es notwendig ist, das ganze Leben der spirituellen Entwicklung zu widmen und „andere Dinge“ auszuklammern, wann hat man dann noch Zeit zu leben? Warum hat der Schöpfer alles so kompliziert gemacht?

Meine Antwort: Und wofür lebt eine Person? Wenn wir beginnen, die Methode der Weisheit der Kabbala zu studieren, fangen wir an sie zu leben. Wir fühlen, über welche Kräfte sie spricht, wie es möglich ist, sie zu entdecken und zu verstehen, wie die Welt funktioniert.

Die Weisheit der Kabbala ist die Grundlage der menschlichen Kultur, aller Religionen und alles Wissens, weil sie über das Höhere Leitsystem spricht. Alles, was in unserer Welt existiert, ist ein Resultat dieses Systems. Durch das Studium der Weisheit der Kabbala ist es möglich, sich in dieses System zu integrieren.

Es gibt in der Weisheit der Kabbala keine Verbote von irdischen Vergnügungen. Es ist möglich, in Ruhe fischen zu gehen, ein Fußballspiel anzuschauen, Sport zu treiben, sich um die Familie zu kümmern usw. Es ist nicht notwendig, irdische Interessen aufzugeben. Eine Ausnahme ist der Gebrauch harter Drogen, weil sie den Menschen von der Realität trennen, und davon, das Höhere System zu verstehen.

Die Weisheit der Kabbala verbietet überhaupt nichts. Sie hat nichts zu tun mit Klosterleben, Askese oder Selbsteinschränkung. Sie spricht nur darüber, wie man dem Leben besondere höhere Genüsse hinzufügen kann.

Dennoch wissen wir, dass wir für jedes Vergnügen, für jeden erfüllten Wunsch und für das ganze Wissen mit unserer Kraft und Zeit bezahlen müssen. Genauso ist es hiermit.

Aus der russischen Kabbalalektion vom  4/17/16

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Erloschene Liebe

Frage: In Israel ist die Hauptursache für Scheidung die erloschene Liebe (36%), der zweite Grund sind finanzielle Probleme (32,5%) und die dritte Ursache ist Untreue (11,2%). Wie beziehen Sie das auf die verlorene Liebe?

Antwort: Ich verstehe nicht was das bedeutet! Als ich meine Frau zum ersten Mal sah, fragte ich mich, obwohl ich nicht religiös oder ein Kabbalist war: Ist sie der Mensch, der für eine sehr lange Zeit an meiner Seite stehen wird? Ich erkannte, dass sie es war und es für mich auch möglich wäre. Sie ist nachsichtig, fleißig, sie studiert gerne und war bereit, mich in den Jahren, in den mir die Einwanderung nach Israel verweigert wurde, zu begleiten. In diesen Tagen war es sogar gefährlich, darüber zu sprechen, nach Israel zu gehen. Ich erzählte ihr bei unserem ersten Treffen: „Ich gehe nach Israel, wirst du mitkommen? Es hätte ansonsten keinen Sinn gehabt, sich wiederzusehen, doch sie willigte ein.

Frage: Sie haben noch nichts über Liebe gesagt…

Antwort: Liebe ist eine Gefühl, das sich durch eine lange Verbindung zwischen den Menschen ergibt. Es entsteht, wenn sie sich gegenseitig unterstützen und sich umeinander kümmern. Wie in der Tierwelt sind es zunächst nur die Hormone, die Menschen zusammenbringen. Sie können so etwas in Naturfilmen sehen. Wenn es um Tiere geht, besteht die Verbindung nur eine gewisse Zeit lang. Wenn es sich um Menschen handelt, geht es für immer.

Ich glaube, dass Dichter und Schriftsteller den Begriff „Liebe“ erfunden haben, um den Mensch zu verwirren. Ich bin sicher, dass es vor ein paar Jahrhunderten keine Liebe gab, die Menschen waren einfach verbunden. Sie dachten „sie ist die Richtige oder er ist der Richtige für mich“. Sie waren aufeinander eingestimmt, fühlten sich einander nahe, verstanden sich und unterstützten sich, das ist alles.

Frage: Was meinen die Menschen, wenn sie sagen, dass die Liebe vergangen ist?

Antwort: Welche Liebe? Hormone können nicht für vierzig, fünfzig oder sechzig Jahre funktionieren, vor allem nicht bei Männern.

Frage: Warum funktionieren sie überhaupt? Warum leben Menschen Jahrzehnte lang zusammen?

Antwort: Menschen leben zusammen, weil sie zum Beispiel Kinder haben oder sich Eigentum miteinander teilen etc. Wir können nichts dagegen tun, da uns Gewohnheit von Oben gegeben wurde. Mit Liebe hat das nichts zu tun.

Frage: Also was ist Liebe?

Antwort: Liebe ist ein Gefühl von gegenseitigem Verständnis, Verbindung Verpflichtung und Treue. Es ist ein Gefühl der Partnerschaft, eine Verantwortung einem anderen Menschen gegenüber. Du wirst nicht dazu gezwungen, sondern du spürst einfach, dass du dich verpflichtest hast. Was noch mehr zählt, ist das Gefühl, dass dein Partner dich genauso behandelt. Das wird Liebe genannt. Wir haben diese Definition aus der Weisheit der Kabbala, in der Liebe als das Verlangen zu Geben für einen anderen verstanden wird und nicht umgekehrt. In unserer Welt besteht jedoch vielfach der Wunsch, etwas Materielles vom anderen zu bekommen, so viel und schnell wie möglich. Dies ist eine völlig egoistische Interpretation des Begriffs „Liebe“, die dem eigentlichen Sinn entgegengesetzt ist.

Frage: Es stellt sich also heraus, dass sich wahre Liebe entwickeln muss.

Antwort: Ja, aber nur auf der Grundlage des gegenseitigen Verständnisses, durch harte Arbeit zwischen uns.

Aus Kab TV „Neues von Michael Laitman“, 28/7/16

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Neues Leben – Ewige Schönheit

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Nitzah Mazoz

Zusammenfassung

Unser Wunsch nach Unsterblichkeit ist natürlich. Das Streben nach Schönheit, Macht und Anerkennung motiviert uns, da wir soziale Wesen sind. Das Ego entwickelt sich ständig. Heute wird uns durch die Altersvorsorge und Schönheitspflege anhaltendes Glück vorgegaukelt. Die Investition in Anti-Aging Produkte bringt uns jedoch keine ewige und vollkommene Zufriedenheit.

Letztendlich erkennen wir, dass wir unsere Seele entwickeln müssen, um ewig jung zu bleiben. Es ist sehr wichtig, um unsere körperliche Gesundheit besorgt zu sein, aber Interesse an Schönheit ist etwas anderes. Es gibt eine innere und eine äußere Schönheit. Die spirituelle Quelle der weiblichen Sorge um Schönheit und Aussehen entspricht einer Ausstrahlung von Licht, eine gute Haltung anderen gegenüber. Anstatt Schönheitsoperationen hinterher zu laufen, ist es lohnender in eine „innere Operation“ zu investieren, die eigene Einstellung zu anderen zu verbessern.

Wenn Sie eine innere Haltung von Wärme und Liebe ausstrahlen, wird sich auch Ihr äußerer Ausdruck verbessern. Grundsätzlich sollte ein Mensch sich selbst so annehmen, wie die Natur ihn geschaffen hat. Das Erscheinungsbild spiegelt seine inneren Kräfte. In dem Maß, wie ein Mensch gut und selbstlos mit anderen umgeht, wird er von den anderen als schön angesehen, ähnlich wie in der Beziehung des Kindes zu seiner Mutter. Ein Mensch, der seine innere Haltung gegenüber anderen zur Liebe korrigiert, wird sich jünger fühlen.

Versuchen Sie, sich auf andere so zu beziehen, als wären Sie deren Mutter, strahlen Sie Liebe und Vertrauen aus. Die anderen werden Sie sofort als viel schöner ansehen.

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Von Kab TV „Neues Leben 581- Ewige Schönheit“, 2/6/15

Wie können wir die Angst bewältigen?

Frage: Was ist die Angst und wie können wir damit umgehen?

Meine Antwort: Angst ist auf einem bestimmten Niveau ein unerfüllter Wunsch. Es gibt einem Menschen das Gefühl von Mangel an Füllung. Angst kann durch Medikamente, Drogen, Alkohol und so weiter gedämpft werden.

Für Kabbalisten ist das Gefühl der Angst unterstützend und förderlich, da es ihm ermöglicht, mit der Angst zu arbeiten und sich darüber zu erheben.

Wir durchlaufen alles gemäß der Lenkung des Schöpfers. Es bedeutet, dass man das Gefühl spüren und erleben muss, ohne darin zu verbleiben. Ein Moment ist genug. Um alle meine negativen Gefühle zu beseitigen, muss ich auf  solche Weise arbeiten. Ich kehre sie in positive Gefühle um. Ich kann diese Gefühle nicht ignorieren!

Aus dem Russischen Kabbala Unterricht, 13/3/16

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Die Weisheit der Kabbala und die Psychologie

Kommentar: Die Weisheit der Kabbala untersucht den Egoismus, aber auch die Psychologie untersucht egoistische Verhaltensweisen auf verschiedene äußere Anreize und macht darüber Aufzeichnungen. Worin besteht der Unterschied zwischen beiden?

Meine Antwort: Die Psychologie kann überhaupt nichts aufzeichnen, weil der Mensch nichts besitzt, was seinen Egoismus bessert. Damit kann er nicht umgehen. Es ist nur möglich, mit dem Egoismus zurechtzukommen, wenn der Mensch ein besonderes „Licht“ (den Wunsch zu geben) wie einen Laser auf sich lenkt. Es gleicht einem Strahl, der das Licht auf ein Objekt lenkt; bei einer speziellen Frequenz und Wellenlänge des Lichts kommt es zu Veränderungen in dem Objekt. Wenn der Mensch den Umgang mit seinem egoistischen Verlangen nicht kontrolliert, dann sind alle Aufzeichnungen und Ergebnisse vollkommen spontan. Es ist unmöglich, Schlussfolgerungen vorherzusagen.

Deshalb ist die Psychologie keine Wissenschaft. Es gibt zwar korrekte Ergebnisse, aber sie kann unmöglich zu einer allgemeinen Methode und einem gemeinsamen Nenner kommen, weil der Mensch keinen präzisen und klaren Einfluss auf seinen Egoismus hat. Man kann unmöglich sagen: „Wenn ich 10 Gramm Anstrengungen hinzufüge, wird dies oder das passieren. Wenn ich weitere 10 Gramm hinzufüge, wird etwas anderes passieren“. So etwas gibt es nicht. Deshalb ist es unmöglich, Unterschiedlichkeiten bei den Menschen zu bestimmen.

In der Psychologie werden statistische Durchschnittswerte ermittelt, aber diese sind ungenau, weil ein Mensch das Höhere Licht nicht lenken kann. Er hat kein Instrument, das seine Wünsche und Eigenschaften beeinflusst. Aber genau das tut die Weisheit der Kabbala. Durch Veränderungen des eigenen Standpunkts und der Anstrengungen, die ein Mensch anderen gegenüber unternimmt, zieht er portionsweise das Höhere Licht an, das graduelle Veränderungen in den Wünschen hervorbringt. Mit jeder Portion Licht ändert sich der Wunsch und der Mensch fühlt, wie er sich in die eine oder andere Richtung verändert. Er entwickelt sich weiter und richtet sich wieder neu aus.

Aus der russischen Kabbalalektion  2/28/16

[182808]

Die Freiheit des Willens

Die Freiheit, Baal HaSulam

„In Steintafeln gemeißelt (charut al haluchot)“Lies nicht „charut“  („gemeißelt“), sondern  „cherut“  („Freiheit“).  Um zu zeigen, dass sie vom Engel des Todes befreit sind. (Midrash Shmot Raba, 41)

Mein Kommentar: Die Frage der Freiheit ist schwer zu verstehen. Man ist schnell verwirrt: Was ist Freiheit? Was sind die Steintafeln? Was bedeutet „gemeißelt“? Was soll „Engel des Todes“ bedeuten? Diese Dinge sind vor uns verborgen. Niemand kennt ihre wahre Bedeutung. Doch wir wollen gemeinsam diesen Artikel studieren, um den Dingen auf den Grund zu gehen.

Diese Worte müssen geklärt werden. Denn wie hängt das Empfangen der Tora, d.h. des Lichtes, mit der Freiheit eines Menschen vom Tod zusammen? Darüber hinaus, nachdem sie einmal einen unsterblichen, ewigen Körper durch das Empfangen des Lichtes erhalten haben – wie konnten sie ihn wieder verlieren? Kann sich denn das Ewige wandeln und abwesend sein?

Mein Kommentar: Diejenigen, die die Kabbala studieren, wissen, dass der Körper das „Verlangen zu empfangen ist“, welches korrekt in HaWaYaH in 10 Sephirot arrangiert ist. Das „Verlangen zu empfangen“ ist nicht unser biologische Körper, aber wenn das Empfangen auf die Absicht zu geben ausgerichtet ist, erhält es entsprechend der Größe dieser Absicht Lebenskraft und der Körper wird damit zu einem ewigen Körper. Daher müssen wir das Verlangen zu empfangen, das in seiner ursprünglichen Form als „Tod“ bezeichnet wird, in ein Verlangen zu geben verwandeln. Dann wird es „Leben“ genannt. Das Höhere Licht breitet sich darin aus und verleiht ihm Ewigkeit.

Die Freiheit des Willens. Um diesen hären Begriff – „Freiheit vom Engel des Todes“ – zu verstehen, müssen wir zuerst klären, wie der Begriff der Freiheit von der Menschheit üblicherweise verstanden wird.

Mein Kommentar: Die Unterscheidungen in der Kabbala weichen von jenen der Menschen ab. Die Kabbala spricht von der Höheren Welt, in der sich die Eigenschaften gegenteilig verhalten. Wie geschrieben steht: „Ich sah eine umgekehrte Welt“. Und in unserer Welt verhalten wir uns entsprechen den irdischen Eigenschaften. Daher müssen wir beide in ihren Unterschiedlichkeiten beleuchten.

Es herrscht die allgemeine Ansicht, dass Freiheit ein Naturgesetz ist, das für alle Lebewesen gültig ist. So können wir beobachten, dass Tiere, die in Gefangenschaft geraten, oft leiden und krank werden, wenn ihnen die Freiheit genommen wird. Das ist ein klarer Beweis, dass jegliche Versklavung eines Geschöpfes von der Vorsehung nicht akzeptiert wird. Nicht umsonst hat die Menschheit in den letzten Jahrhunderten dafür gekämpft, ein gewisses Maß an Freiheit für den einzelnen zu erreichen. Dennoch bleiben die Vorstellungen, die sich mit dem Wort „Freiheit“ verbinden, unklar. Und wenn wir in die Tiefe der Bedeutung dieses Wortes eintauchen, bleibt beinahe nichts übrig. Wenn man Freiheit des Individuums einfordert, geht man von der Annahme aus, dass ein Individuum in sich diese Eigenschaft, welche „Freiheit“ genannt wird, besitzt und aus eigener Entscheidung und freier Wahl heraus handeln kann.

Mein Kommentar: Wir wissen nicht, was Freiheit ist. Aus der Geschichte kennen wir die Sklaverei. Auch heute noch gibt es sie mancherorts. Ist es gut oder schlecht, ein Sklave zu sein? Ist man etwa heute in der entwickelten, modernen Welt kein Sklave? Wir schulden jedem etwas. Der Familie, dem Staat, der Bank. Wir haben unzählige Verpflichtungen. (…) Jeder Mensch will Freiheit. Auch ich. Auch ein Tier oder eine Pflanze. Jedes Geschöpf besteht aus dem Wunsch nach der Erfüllung seines Verlangens zu empfangen. Alles zu haben, was man benötigt. Und die angestrebte Freiheit bezieht sich im Allgemeinen darauf, von diesem Verlangen nach Wunscherfüllung frei zu sein, frei von jeglichen Mängeln und Sehnsüchten. Auch eine Pflanze funktioniert so: Sie benötigt Erde, Mineralstoffe, Sonne, Wasser, um in Erscheinung zu treten. Alles dreht sich um die Existenz. Daher war und ist niemand jemals frei.

Freude und Schmerz. Wenn wir jedoch die Handlungen eines Individuums genauer betrachten, entdecken wir, dass die Handlungen zwangsläufig erfolgen. Der Mensch wird zu seinen Handlungen genötigt und hat keine Entscheidungsfreiheit. In gewisser Weise ist der Mensch wie ein Eintopf, der am Herd dahinköchelt; der Eintopf hat keine andere Wahl als zu köcheln. Die Vorsehung hat das Leben mit zweierlei Konsequenzen versehen: Freude und Schmerz. Die Geschöpfe haben nicht die Freiheit zwischen Freude und Schmerz zu wählen. Der einzige Vorteil, den der Mensch gegenüber dem Tier hat, ist, dass er ein entferntes Ziel anstreben kann. Das heißt, im Hinblick auf den in der Zukunft zu erwartenden Genuss bzw. Vorteil ist der Mensch bereit, dafür heute ein gewisses Maß an Schmerzen zu erleiden.

Mein Kommentar: Wir befinden uns ständig zwischen Freude und Schmerz. Denn wir haben ein grundsätzliches Verlangen danach, Genuss und Befriedigung zu erfahren. Diesem Wunsch jagen wir unaufhörlich hinterher bzw. versuchen zumindest, dem Schmerz zu entkommen. Man nimmt ein gewisses Maß an Leid auf sich, um letztendlich Genuss zu empfangen. Man macht Berechnungen, die sich nur auf dieses Ziel konzentrieren. Man akzeptiert z.B. das Leid eines chirurgischen Eingriffs, damit es einem hinterher besser geht. Man akzeptiert das Leid, um zum Ziel zu gelangen: Genuss und Freude zu erfahren.

(…)

Dem nicht genug – auch die Art des Genusses und seines Nutzens sind in keinster Weise vom freien Willen des Einzelnen beeinflussbar, sondern werden von den Wüschen der umgebenden Gesellschaft festgelegt. Diese will etwas Bestimmtes. Zum Beispiel: Ich sitze, ich kleide mich, ich spreche, ich esse. Alle diese Dinge tue ich nicht, weil ich mich entschieden habe, in einer bestimmten Art zu sitzen, zu sprechen, zu essen oder mich zu kleiden. Ich tue diese Dinge auf diese bestimmte Art, weil die anderen wollen, dass ich in dieser Weise sitze, mich kleide, spreche und esse. All dies geschieht in Anpassung an die Wünsche und den Geschmack der Gesellschaft und nicht aufgrund meines eigenen freien Willens.

Mein Kommentar: Ich wurde auf bestimmte Weise aufgezogen, erzogen und beschränkt. Selbst meine Hobbies, meine Wünsche, was ich gerne habe und was nicht – alles wird durch die Umgebung geprägt, in welche ich geboren wurde: Familie, Schule, Nachbarschaft, Freunde, Medien u.s.w. Ich passe mich den Gesetzen der Gesellschaft an, weil ich mich sonst schämen würde. Wir sehen, dass der Mensch keinerlei Freiheit besitzt.

Aus dem Unterricht „Die Freiheit“, von Baal HaSulam, 20.6.2016

 

 

Mann und Frau – Zwei Unterschiedliche Welten, Teil 1

Die Frau ist von ihrer Natur aus monogam. Sie schließt sich dem Mann an, zu dem sie eine vertraute Beziehung hat. Der Mann ist polygam und bindet sich meistens nicht an die Frau, mit der er Sex hat. Diese Eigenschaften kommen von der tierischen Stufe. Die Natur regelt das sorgfältig für die jungen Menschen.

Nur Frauen verfügen über das besondere Merkmal der Jungfräulichkeit als Zeugnis dafür, dass sie noch nie mit einem Mann zusammen war. Männer haben dieses Merkmal nicht. Es hat für Frauen einen bestimmten Nutzen, nur einem Mann anzugehören. Jeder Mann, der eine Beziehung mit einer Frau hat, hinterlässt Gene in ihr. Wenn eine Frau zehn Männer hat und ein Kind von dem elften bekommt, besitzt das Baby psychische, physische und spirituelle Informationen von den vorangegangenen zehn Männern. Quasi als Erinnerung an die intime Beziehung mit jedem Mann. Beides, Materielles und Spiritualität verbleiben in der Frau.

Wir sprechen nicht über einfache Erinnerungen, jedoch über Gene, Hormone, innere Abdrücke, die in ihren Körper eingeprägt sind. Wenn sie ein Kind gebärt, sind anschließend alle Gene der vorangegangenen Männer in dem Kind manifest. Wenn ein Mann ein Kind möchte, das ausschließlich seine Eigenschaften bekommt, müsste er eine Jungfrau wählen.

Frage: Häufig geschieht es, dass ein Mann seine Position und Macht nutzt, um mit einer Frau intim zu werden. Es herrscht die Meinung, dass es sich hierbei nicht nur um sexuelle Lust handelt, sondern das Sex auch ein Weg ist, um Macht und Autorität auszudrücken.

Meine Antwort: Besitzdenken ist in Sexualbeziehungen bekannt. Wir sehen das bei Tieren und Menschen; so werden wir immer wieder Zeuge von Skandalen bei Polizei, Regierung und anderen Teilen in der Gesellschaft.

Wir sollten verstehen, dass dies ein natürliches Phänomen ist, welches teilweise durch die richtige Organisation am Arbeitsplatz verhindert werden kann. Es ist unmöglich, solche Fälle auszuschließen, da wir dieses Verhalten von der tierischen Stufe geerbt haben. Ein Mann, der einen gewissen Status in der Gesellschaft hat, sieht Frauen, die unter seinem Management arbeiten, als ihm zugehörig an.

Daher ist ein geeignetes Bildungssystem notwendig, um die Beziehungen zwischen uns zum Positiven hin zu verändern. Wir müssen zu einer Gesellschaft gelangen, in der wir, ungeachtet dessen, das wir völlig verschieden sind, alle auf der selben Augenhöhe sind. Unser Ziel wird eine Gleichberechtigung und Verbindung sein, in der es keine Kleinen, Großen, Vorgesetzte oder Untergebene gibt.

Der Zustand „Mann und Frau und die Shechina zwischen ihnen“ ist nur dann möglich, wenn sich die Geschlechter nicht gegenseitig dominieren wollen, sondern wenn beide gleichgestellt sind. Das bedeutet, dass Mann und Frau entgegen ihren natürlichen Egoismus arbeiten und sich gegenseitig unterstützen müssen, um sich zu ergänzen, bis keine Unterschiede mehr zwischen ihnen bestehen. Dies dient dazu, die Höhere Kraft zu enthüllen. Das wird das Wichtigste für sie werden. Die Enthüllung der Höheren Kraft zwischen ihnen ist der Grund für alle Korrekturen, die sie durchführen müssen.

Von Kab TV „Ein Neues Leben“ 31/3/16

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