Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Psychologie'

Die Wissenschaft über die richtigen Beziehungen der gesamten Menschheit

Frage: Kann die Weisheit der Kabbalah Menschen dazu erziehen, dass sie sich als Teil der menschlichen Gesellschaft und für die Spiritualität aller Völker verantwortlich fühlen, oder wird dieses Merkmal nur vom Schöpfer an Individuen gegeben?

Antwort: Kabbala ist für die individuelle und die kollektive Erziehung der Menschen bestimmt. Durch sie dringen wir in das System ein, durch welches unsere Welt geleitet wird. Wir spüren, wie sie mit Hilfe zweier Kräfte, positiv und negativ, gelenkt wird. Das bedeutet, dass wir uns im Verhältnis zu diesen Kräften in den richtigen Zustand bringen müssen. Auf diese Weise regen wir die rasche Entwicklung der Welt und von uns allen an.

Die Kabbalah ist die Wissenschaft über die richtigen Verbindung zwischen den Menschen. Es ist für moderne Menschen, die den enormen und unbegrenzten Egoismus entdecken, welcher dringend ausgeglichen werden muss; sie ist eine pädagogische Methode.

Aus dem russischen Kabbalaunterricht, 3/7/16

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Die Jugend der USA ist für Kommunismus

Replik: Amerikanische Journalisten sind besorgt: Jugendliche in den USA sind von den Ideen des Sozialismus und des Kommunismus begeistert. Die Hälfte der US-Amerikaner unter 35 Jahren möchte als Präsident des Landes einen Sozialisten sehen.

Antwort: Unabhängig davon, was wir über Feudalismus, Kapitalismus, Sozialismus, Kommunismus schreiben,  die Natur bewegt sich nach ihrem Plan. Man kann nichts daran ändern. Anstelle des Kapitalismus muss der Sozialismus kommen. Die Weisheit der Kabbala sprach sogar schon vor tausenden von Jahren darüber, dass der Kapitalismus die höchste Stufe des Egoismus sei, die dem Menschen jede Freiheit gibt – „Tu was Du willst.“

So wird sich der Mensch am Ende der kapitalistischen Entwicklung vergewissern, dass dies eine Sackgasse ist, dass wir mit Egoismus nichts erreichen werden. Wir können einander umbringen, ein Teil kann hungern und der andere den ganzen Reichtum der Erde besitzen, aber nichts anderes wird dabei herauskommen. Daher entsteht ein absolut klares Verständnis für die Notwendigkeit eines Wechsels zu einem neuen, gerechteren System.

Junge Menschen fühlen dies. Dieses Gefühl tritt bei Menschen als Ergebnis ihrer inneren Entwicklung auf und nicht, weil die Gesellschaft sich entwickelt. Die Gesellschaft selbst ist nichts, sie ist eine Folge der Entwicklung ihrer Mitglieder. Daher entwickeln wir uns so, dass wir spüren, wie die individuelle Entwicklung uns zerstört, und dies sollte uns zu der Erkenntnis des Bösen führen. Und der nächste Zustand ist ein Zustand der vollkommenen gegenseitigen Beziehungen untereinander. Den gleichen Beziehungen wie in der gesamten Natur, die erfordert, dass wir sie als ein integriertes, gemeinsames geschlossenes System behandeln, das sich mit allen seinen Teilen in absoluter Kommunikation befindet.

Ich glaube, dass die Entstehung der Neigung zum Sozialismus natürlich ist. Aber auf welche Weise kommt es dazu? Und wie werden es die jungen Menschen verstehen, wie kommen sie dahin und wohin genau gehen sie? Dazu brauchen sie unsere Erklärung.

Echter Sozialismus meint eine Gesellschaft, die eine richtige und gleichberechtigte Gemeinschaft erreichen will, wo jeder sich als gleichwertiges Mitglied wie alle anderen sehen wird, wo für alle und jeden gesorgt wird, und sich jeder um jeden kümmert – und demzufolge sich ein Mensch auch nicht mehr ausschließlich um sich selbst kümmern muss. Zuerst ist das eine vernünftige egoistische Gemeinschaft, ein egoistischer Sozialismus: Ich muss für die Gesellschaft sorgen, damit es mir gut geht.

Doch der egoistische Sozialismus ist eine Übergangsform. Wenn wir ihn erbauen, werden wir seine Elemente, Stufen, Realisierungsmöglichkeiten umsetzen und dann können wir schon kabbalistische Ideen einbringen.

Ich bin für den richtigen Sozialismus, der schrittweise eingeführt wird, mit der Entwicklung der Gesellschaft, mit Hilfe von Beispielen, die wir geben können und allen Arten von Vereinen, Verbänden, Vorträgen, Kursen und so weiter. So wird sich die Gesellschaft nach und nach auf diesem Niveau weiterentwickeln.

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Schwarzer Freitag, Teil 2

Frage: Es gingen einmal Menschen in ein Geschäft, um Dinge zu kaufen, die sie brauchten. Heute ist das Einkaufen zu einer Form der Unterhaltung geworden. Wie kam es zu dieser Veränderung?

Antwort: Die Menschen kaufen nicht, was sie brauchen, sondern wozu die Werbung sie zu kaufen anregt. Sie shoppen in Einkaufszentren und erhalten daraus einen Genuss.

Es ist eine Tatsache, dass unser Egoismus Erfüllung braucht und wir nicht wissen, wie man ihn ewig oder wenigstens ausgedehnt füllt, damit die Füllung perfekt wird. Unser Leben ist darauf ausgerichtet, gefüllt, gefüllt, gefüllt zu werden und zu bekommen, zu bekommen, zu bekommen. Wir leben in einer viel höheren Frequenz als früher. In der Vergangenheit wusste ein Mensch, dass er einen Kleiderschrank brauchte und ging zu einem Schreiner, um ihn zu bestellen. Es gab keine Geschäfte mit fertiggestellten Kleiderschränken. Das Gleiche gilt in Bezug auf Kleidung. Es gab keine kommerziell gefertigten Kleidungsstücke, die Menschen mussten zu einem Schneider gehen und sie nähen lassen.

Heutzutage gehen wir in ein Geschäft und finden Kleider jeder Art, Farbe und Größe. Es ist bequemer, da die Kleider schon da sind. Es verleitet uns zum Kauf und den Ladenbesitzer zum Verkauf. Dies hat zu einem völlig übertriebenen Verbrauch und Wettbewerb geführt.

Wir gehen nicht in die Geschäfte, um notwendige Nahrung, Kleidung und Schuhe zu kaufen, sondern um uns umzusehen und dann etwas zu kaufen, was uns gefällt, wir aber in Wirklichkeit nicht brauchen. Dieser Konsum entwickelt uns Menschen so, dass wir im Leben nicht durch das Nötige, sondern durch unsere Launen gesteuert zu werden. Wir realisieren, wie niedrig unsere Handlungen sind. Wir glauben nicht, dass wir unsere Wünsche kontrollieren und genau wissen, was wir brauchen.

Wir geben stattdessen den Reizen der Werbung nach, unser „Ich“ verschwindet. Diese Konsumkultur prägt unsere neue Generation, die den Betrug noch nicht bemerken und der Werbung vertrauen. Wir sind innerlich leer und kaufen alles, was die Geschäfte und Medien uns anpreisen: Meinungen, Kultur und Weltanschauung. Dieser Prozess schaltet unser Gehirn aus, da uns das Denken abgenommen wird. Die Hauptsache ist es,  Geld in unseren Taschen oder zumindest eine Kreditkarte zu haben. Darlehen und Schulden sind die Realität des heutigen Lebens.

Frage: Konsum ist die neue Religion unserer Zeit. Wie kann ein Mensch, abgesehen vom Einkaufen, anders erfüllt werden?

Antwort: Dafür müssen wir dem Menschen eine besondere Ausbildung geben. Der Konsumkult besteht nicht nur aus Shopping, sondern auch im Konsumieren von Medien wie Film, Musik oder Nachrichten auf Webseiten, die mit Werbung überschwemmt sind.

Auch die Nachrichten dienen mittlerweile dazu, uns zu verwirren und uns mit allerlei Unsinn zu belasten. Nur eine besondere Form der Bildung kann uns vor dieser Konsumkrankheit schützen, und uns andere, höhere Anforderungen und Erfüllung für das Leben geben.

Wir sind in nichts frei, selbst nicht, wenn wir in den Urlaub fahren. Wo wir uns auch immer hinwenden, überall gibt es Werbung, die uns in eine bestimmte Richtung drängt. Diese amerikanische Kultur hat sich auf der ganzen Welt verbreitet.

Frage: Womit könnte man Konsum ersetzen und was würde uns mindestens ebenso befriedigen wie Shopping?

Antwort: Wir müssen einem Menschen ein anderes Ziel im Leben geben, eines das ewig, vollkommen und groß ist. Wir werden schließlich müde von all dem Kram, den wir bereits gekauft haben. Wir müssen verstehen, dass wir die Fähigkeit haben, eine viel bedeutendere, ewige Erfüllung zu empfangen. Das Gefühl des Mangels und seine Füllung bringt uns Zufriedenheit.

Von Kab TV „Ein neues Leben“ 24/11/16

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Schwarzer Freitag, Teil 1

Frage: Wir leben in der Welt, die radikale Veränderungen in Gesellschaft, Politik, Psychologie und insbesondere in der Verbraucherpsychologie durchmacht.

Es gibt eine außergewöhnliche Aufregung um den 25. November, genannt „Black Friday“; dies ist ein Tag, an dem Waren in Amerika und vielen anderen Ländern für einen speziellen vergünstigten Preis verkauft werden. Einkaufen wird zur Unterhaltung und das Empfangen wird zur Erfüllung. Die Menschen verhalten sich verrückt, sie stehen in langen Schlangen vor den Geschäften an, schlafen in Zelten und warten darauf, dass die Geschäfte öffnen. Im Jahr 2008 wurde ein Mitarbeiter einer Geschäftskette zu Tode getrampelt, als kaufwütige Menschenmassen ein Einkaufszentrum stürmten.

Einkauf und Anschaffung wurden zum wichtigsten Wert in der modernen Gesellschaft und Kultur. Was verursachte solch ein Konsumdenken in der modernen Welt?

Antwort: Die Tatsache, dass wir es gewöhnt sind, einen Menschen nach seinem Reichtum zu beurteilen: wie viel ist er wert, wie viel besitzt er. Wir schauen auf das Äußere eines Menschen, wie er gekleidet ist, wie er sich verhält, welches Auto er fährt, in welchem Haus er lebt, wer seine Frau und Kinder sind und welche Position er in der Gesellschaft hat. Wenn auch in unserer Zeit, die äußere Form an Bedeutung verloren hat. Es war einmal sehr wichtig, jeder musste genau gemäß seinem Status auftreten. Ein Mensch wurde nach seiner Erscheinung beurteilt und sie legte fest, wer er war und welcher sozialen Schicht und Klasse er angehörte.

In unserer Zeit trifft das nicht mehr zu.

Wenn wir einen Mann in einem strengen, schwarzen Anzug, einem weißen Hemd und Krawatte sehen, denken wir wahrscheinlich, dass er ein Anwalt ist. Aber auch unter Geschäftsleuten wird diese Kleidung nicht mehr als zwingend angesehen. Als ich mich mit Wissenschaftlern traf, waren sie sehr locker in Pullover gekleidet. Die Menschen legen weniger Aufmerksamkeit auf die Kleidung.

Das Interesse am Einkauf ist aber immer noch sehr stark, da sich ein Mensch sicherer fühlt, wenn er für seinen Egoismus etwas Angenehmes kauft. Wenn ich einen vollen Kühl- oder Kleiderschrank und ein Auto habe, bedeutet es, dass mit mir alles in Ordnung ist. Das Vertrauen der Menschen in das Leben wird durch diese Werte gemessen. Amerikaner fühlen sich zum Beispiel sicherer, wenn sie mehrere Waffen im Haus haben, „nur für den Fall“. Reiche Menschen bauen dazu Bunker. Andere züchten in ihren Gärten Gemüse, damit sie im Notfall etwas zum Essen haben.

Heutzutage haben die Menschen so viel Stress, dass sie Angst vor der Zukunft haben. An solchen Tagen wie dem „Schwarzen Freitag“ breitet sich diese Hysterie auf die ganze Welt aus. Für den modernen Menschen ist Konsums sehr wichtig. Mit zunehmender Entwicklung legen wir weniger Wert auf die äußere Schönheit, schätzen aber bequeme Kleidung, den Komfort zu hause und in allen anderen Dingen umso mehr.

Besonders die junge Generation scheint weniger an ihr gutes Aussehen zu denken als an den Komfort. Immerhin beschäftigen sich viele schon mit den Fragen nach dem Sinn des Lebens; sie schieben das materielle Leben in den Hintergrund.

Frage: Es gibt doch ein übertriebenes Interesse am Einkaufen, es könnte mit einer Bulimie verglichen werden. Ein Mensch kauft Sachen und bringt sie dann wieder in das Geschäft zurück. Woher kommt dieses Leiden?

Antwort: Ein Mensch fühlt eine innere Leere, die er mit Einkaufen zu füllen hofft.

Selbst wenn er einen Beruf wählt, achtet er nicht auf seine natürliche Neigung, sondern überlegt, wie und womit er mehr Geld verdienen kann, um sich mehr leisten zu können. Unser natürliches Bedürfnis ist der Wunsch zu genießen und zu empfangen. Die Menschen streben immer nach dem, was ihnen fehlt. Jeder hat ein Standard-Set von Wünschen, die er zu befriedigen sucht: Nahrung, Sex, Familie, Geld, Ehre und Wissen. Sie sind in jedem in verschiedenen Anteilen vorhanden. Jeder benötigt eine andere Füllung. Alle diese Füllungen sind Aneignungen, durch die wir uns zu befriedigen hoffen.

Normale Anschaffungen werden durch einen natürlichen Wunsch und den Einfluss der Umwelt verursacht. Wenn andere die Geschäfte stürmen, motiviert mich das auch zum einkaufen, da wir uns im selben Bereich der Wünsche befinden, die miteinander verbunden sind und sich gegenseitig beeinflussen. Bei jedem Modetrend werde ich genauso davon angezogen.

Wenn an diesem Tag Waren mit großer Ermäßigung verkauft werden, warum machen wir dann keine Liste für die wirklich notwendigen Dinge, die wir im Voraus vorbereiten? Weil wir am Schwarzen Freitag wir unseren Verstand verlieren und nicht kaufen, was auf unserer Liste steht, sondern nach allem grabschen, was auch die anderen haben wollen. Es ist die Folge eines Gruppenzwangs.

Damit ein Mensch versteht, wie es funktioniert, kann ihn nur eine spezielle Ausbildung etwas mehr erheben. Es bedarf einer psychologischen Vorbereitung, die ihm ermöglicht zu verstehen, warum etwas so geschieht, woher es kommt und wie er etwas auf vernünftige Weise erreichen kann. All die Aufregung wird künstlich angeheizt und die Menschen für die Werbung verkauft.

Als Ergebnis zahlt ein Mensch mehr Geld als erwartet. Er kauft sich das Gefühl, dass er nicht schlechter als alle anderen lebt und im Leben erfolgreich ist. Er sieht, dass er in gleicher Weise wie die anderen handelt und sogar etwas mehr gewonnen hat als sie. Es gibt hier einen Wettbewerb, die Erfüllung für unseren Egoismus ist dort größer als üblich. Infolgedessen stopfen wir die Welt mit Dingen voll, die wir nie brauchen und die schnell am Müll landen: Nahrung, Gerätschaften, ungetragene Kleider und Schuhe.

Auf diese Art beschränken wir uns. Schließlich werden wir, wenn wir der Menge, der Mehrheit folgen, nichts Besonderes erreichen. Um ein besonderes Ziel zu erreichen, müssen wir uns von der Masse und der „Massenkultur“ trennen und uns darüber erheben.

Von Kab TV „Neues Leben“ 24/11/16

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Wohin führt uns das Programm der Entwicklung?

Teil 3

 Frage: Wie wird die Verbindung  im Kreis die Gefühle der Menschen beeinflussen ihnen Glück und Zufriedenheit bringen?

Antwort: In ihrer Verbindung werden die Menschen das Leben auf der ganzen Welt auf einer höheren Stufe spüren, wie geschrieben steht: „Du wirst deine Welt in diesem Leben sehen“

Noch während wir in dieser Welt in einem physischen Körper leben, gelangen wir zu einer Empfindung, zu einer neuen Realität in der wir sofort anfangen, eine neue Stufe, über unseren Körper hinaus zu empfinden. So gehen wir von den Empfindungen dieser Welt zu den Empfindungen der höheren Welt über. Irgendwann hat unser Körper wie bei jedem Tier, seinen Zweck erfüllt und stirbt, doch der Mensch in uns erreicht das spirituelle Leben. Das ist das Ziel der Weisheit der Kabbala, das ein Mensch nicht selbst erreichen kann. Wir müssen diese Methode von Oben, von der nächsten Stufe erhalten.

Frage: Warum müssen wir, um ein spirituelles Leben zu erreichen, in dieser Welt, in unseren physischen Körpern, einen so langen Entwicklungsprozess durchmachen?

Antwort: Wir müssen eine spirituelle Stufe für uns selbst erreichen. Wenn wir uns natürlich, intuitiv, wie das Pflanzliche aus dem Unbelebten, oder das Tierische aus dem Pflanzlichen entwickeln würden, wären wir innerhalb der Natur geblieben. Der Mensch hat die Möglichkeit, gegen seine Natur zu gehen und etwas zu konstruieren, was ihr entgegengesetzt ist. Die ganze Natur ist egoistisch, in ihr existiert alles nur für ihre oder seine Sache. Wir wollen eine neue Existenzform enthüllen. Dies ist die spirituelle Form des Menschen. Adam, ähnlich (Domeh) zu der höheren Kraft der Natur, die das reine Geben und Liebe ist.

Frage: Was ist die Beziehung zwischen der Wirklichkeit, die wir jetzt empfinden und dem spirituellen Zustand, in den wir uns einkleiden sollen? Werden wir weiterhin ein normales Leben in dieser Welt führen?

Antwort: Das ist eine absolut andere Form der Existenz, in einer anderen Dimension. Es ist ewig und vollkommen, jenseits aller Einschränkungen und Grenzen. Diese Form wird in der Kosmologie und Einsteins Relativitätstheorie erwähnt. Die Wissenschaften berühren ganz entfernt die Begriffe, die sich jenseits von Zeit, Bewegung und Raum befinden. Die menschliche Psychologie ist von allen diesen Einschränkungen befreit. Wir wechseln zu einer neuen Psychologie: vom Introvertierten zum Extrovertiertem, zu den Empfindungen außerhalb von uns.

Frage: Wie werden sich die Menschen untereinander verhalten, wenn sie über den künftigen Zustand der Menschheit sprechen?

Antwort: Jeder wird den anderen so behandeln wie sich selbst. Es wird eine Art Kreis sein, in dem alle gleichberechtigt sind.

Frage: Wenn wir nicht gleich sind, wie ist es dann möglich, dass jeder Mensch verbunden ist?

Antwort: Jeder ist von Natur aus einzigartig. Wir erreichen eine universelle Gleichheit, da wir einander lieben. Jeder entsprechend seiner Fähigkeiten.

Frage: Seit tausenden von Jahren spricht die Menschheit über die Nächstenliebe, aber sie hat sich nicht durchgesetzt. Wie kann das die Kabbala schaffen?

Antwort: Es stimmt, die Idee der Nächstenliebe gibt es schon lange. Wir haben in unserer Zeit den völligen Verdruss mit unserer Entwicklung und unserem Leben auf dieser Erde erreicht. Jetzt fragen sich die Menschen, „wofür leben wir und warum?“ Wenn früher ein Mensch mit dem beschäftigt war, was er kaufen und erwerben sollte, so fragt er heutzutage, was die Bedeutung seines Lebens ist. Angesichts des materiellen Reichtums fühlen die Menschen Verdruss und Leere, was sie noch weiter in sich selbst einschließt und noch mehr Trennung herbeiführt. Die zukünftige Form der Menschheit ist verbunden und integral, was genau das Gegenteil von unserem aktuellen Zustand ist. Deshalb ist dies die Methode, die eine besondere äußere Kraft anzieht, das Licht, das erneuert, die Macht des Lichts, welches auf uns wirkt und uns zusammenschweißt.

Ein Mensch muss nur wissen, wie sich alle miteinander verbinden können, um die höhere Dimension zu enthüllen.

Die Menschheit muss darin eintreten und in einer neuen Welt geboren werden. Deshalb wird das Wort „Krise“ als „Geburt“ übersetzt.

Aus dem Fernsehprogramm „Ein neues Leben“ 6/9/2016

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Eine Frau, die sich mit der Weisheit der Kabbala beschäftigt

Frage: Wird das Licht auf den Ehemann einer Frau wirken, die regelmäßig die Weisheit der Kabbala studiert, mit ihrem Mann über alles redet, was sie liest, und die ihre kabbalistischen Erfahrungen mit ihm teilt? Und wird er schließlich ein Kabbalist werden? Wenn ein Mann die Tatsache akzeptiert, dass sie Kabbala studiert, er aber mit Arbeit und Sorge um die Familie beschäftigt ist, wird dann ihr Studium seinen materiellen Erfolg beeinflussen?

Antwort: In der spirituellen Arbeit gibt es keinen Unterschied zwischen Mann und Frau; alles hängt nur von den spirituellen Handlungen eines Menschen ab. Der Mann kann sich um die Familie kümmern, und sie kann sich für den spirituellen Teil einsetzen.

Zum zweiten Teil der Frage kann ich sagen, dass ihr Studium den materiellen Erfolg ihres Mannes nicht beeinflusst, wenn sie ihn nicht stört. Sie sollte ihn nicht verärgern, indem sie versucht, ihm hartnäckig die Grundlagen der Weisheit der Kabbala beibringen zu wollen.

Sie muss ihn sein Leben in Ruhe leben lassen.
Aus der russischen Kabbalalektion 6/26/16

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Bewusst Mensch sein

Die Wissenschaft der Kabbala ist eine praktische Wissenschaft, die uns ermöglicht, die  Antriebskraft unserer Welt zu begreifen, den inneren Motor, all das, was unser Leben ausmacht, uns entwickelt und  zu einem bestimmten Ziel führt. Um zu verstehen, wie man lebt, wo wir sind, worin der Sinn des Lebens besteht, müssen wir dieses Programm offenbaren.

Wie Baal HaSulam schreibt, haben wir uns in dieser Welt verirrt. Als Ergebnis der persönlichen Entwicklung, die wir uns selbst ausgesucht haben, kamen wir in eine korrekt geplanten, Sackgasse, aus der wir jetzt entkommen müssen.

Die Weisheit der Kabbala bietet uns einen Weg aus der Sackgasse. Entweder wie bisher auf die gleiche Art und Weise weitermachen und aus eigenen Fehlern so lange lernen, bis man ans Ziel gelangt. Oder man wendet die Methode der Kabbala an und beginnt jetzt schon den Plan der Schöpfung zu begreifen, die Kraft, die unsere Welt lenkt,  die in jedem Augenblick des Lebens die Zukunft der Menschen bestimmt und unsere Gedanken, Verlangen und Entscheidungen formt.

Wir müssen diese Höhere Kraft erforschen, die alles beinhaltet: jeden von uns und alles in Eine; sie zu verstehen und zu sehen, was der freie Wille bedeutet und ob wir überhaupt einen haben; oder sind wir wie Tiere, die durch Instinkte, Freude oder Strafe angetrieben  werden?

Es gibt nichts anderes, aber wir verstehen es nicht, und es scheint uns, als hätten wir die freie Wahl: ich wähle selbst und treffe selbst Entscheidungen. Wir verstehen nicht, dass wir von inneren Kräften der Natur gelenkt werden, und nur sie entscheiden alles.

Kabbala spricht über die verschiedenen Entwicklungsstufen, von der unbelebten bis zur pflanzlichen und tierischen, die wir innerhalb von Milliarden Jahren durchgelaufen sind. Und jetzt stehen wir vor der nächsten Stufe, wo wir die freie Wahl haben, sie zu erklimmen, ohne dass uns das Leid dazu zwingt.

Wir sollten uns wünschen, bewusster zu sein. Und das ist nicht einfach. Jeder von uns will in jedem Augenblick der Realität entfliehen, die Augen verschließen, sich entspannen, und gar nicht darüber nachdenken, was geschieht. Es ist einfacher und leichter. Aber das Leben zwingt uns dazu, dass wir uns selbst und auch unweigerlich unsere Gesellschafft weiter entwickeln.

Ob wir es nun wollen oder nicht, bekommen wir schwerwiegende Probleme, mit denen wir uns bewusster auseinandersetzen müssen, und nicht die Augen verschließen, wie ein Kind, als wäre nichts geschehen. Das ist unmöglich.

Kabbala bietet uns die Möglichkeit, das Problem des Lebens bewusst zu lösen, auf die nächste Entwicklungsstufe zu gelangen, die Höhere Kraft der Natur und uns selbst zu begreifen.

Kongress in Prag. Lektion Nr.1

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Die Jugend in Europa will nicht arbeiten

Kommentar: Immer mehr europäische Jugendliche arbeiten nicht, sie leben lieber von Sozialleistungen. Dies ist vor allem in Italien, Spanien, Zypern und Irland, verbreitet. Man dachte, dass die Wirtschaftskrise ineffiziente Menschen verdrängen würde und dabei die Jungen vorwärts kommen könnten. Sie würden studieren, Karriere machen und ihren Platz einnehmen. Tatsächlich ruht sich die Jugend lieber auf dem Gemeinwohl aus.

Mein Kommentar: Der Grund dafür ist nicht Faulheit an sich. Sie werden faul, da sie keinen Anreiz haben. Alles hängt davon ab, ob es etwas gibt, was ihren Egoismus erhellt. Geld und Karriere bieten einem Mensch keinen Anreiz mehr. Es ist nicht mehr das Bonbon, auf das er wie ein Kind zuläuft.

Frage: Was macht also ein Mensch, der dasitzt und von der Fürsorge lebt?

Antwort: Nichts, er sitzt sein Leben lang von morgens bis abends vor Facebook. Wir sehen, was dort passiert. Was geschieht, wenn das vorüber ist?! Es ist erschreckend, darüber nachzudenken! Wir können uns nur vorstellen, welch tiefer Schrei von Milliarden von Menschen aus der totalen Dunkelheit hervorbrechen wird. Nichts wird sie mehr füllen können.

Ich möchte nicht in dieser Zeit leben. Ein Mensch bewegt sich durch einen Zustand, in dem er nichts hören kann; er muss erkennen, dass er nichts mehr begreift. Er ist in sich selbst gefangen. Er verspürt keinerlei Wünsche. Er ist so ausgelöscht, dass er nicht einmal mehr Geräusche von außen aufnimmt. Unsere Zukunft könnte so dunkel werden.

Bevor dies geschieht, hoffe ich, dass die Menschen damit anfangen, die Weisheit der Kabbala zu studieren und dabei verstehen, dass sie darin den  Sinn des Lebens entdecken. Ich hoffe, dass ich den Nährboden dafür vorbereite, da dies das Heilmittel ist. Es ist wichtig, dass sich die Menschheit auf uns zubewegt. Sie darf sich nicht umdrehen. Sie wird zu uns kommen, am Tor stehen und schreien: „Gib“!

Von KabTV „Nachrichten mit Michael Laitman 5/9/16

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Das Paradies in Europa

Meinung: Auf der einen Seite ist der Lebensstandard in Europa ziemlich hoch und sozial abgesichert. Auf der anderen Seite gibt es auf dieser Ebene doch sehr viele Probleme und die Menschen sind mit ihrem Leben unzufrieden. „Es scheint, man hat ein Paradies erschaffen, wo alle leiden.“ Hier gibt es einen Widerspruch.

Meine Antwort: Die Tatsache ist die: Ein Tier kann man füttern, anziehen, schlafen legen. Den Menschen in sich selbst kann man nicht ankleiden, füttern, schlafen legen. So wie ein kleines Kind, das am Abend nicht ins Bett gehen möchte. Er blickt auf sein Leben, sieht keinen Sinn und dass alles schlecht ist. Er verspürt keine Zufriedenheit.

Meinung: Früher war er zufrieden, heute nicht mehr.

Meine Antwort: Der Egoismus ist gewachsen.. Was kann man machen? Die Menschen sind reifer geworden. Lesen Sie Bücher, die vor 50 Jahren geschrieben wurden oder gucken Sie sich alte Filme an. Die sind nicht nur naiv, die sind anders. In der Menschheit gab es riesige Veränderungen! Europa befindet sich in einem Widerspruch zwischen dem materiellen Überfluss und der innerlichen Leere. Das ist das Problem unserer Zeit. Dieses Paradoxon führt zu Depressionen, Alkoholismus, Drogenabhängigkeit usw.

So lange die Menschen nicht den Sinn des Lebens enthüllen, passiert nichts Gutes. Das ist die wichtigste Frage überhaupt. Allerdings ist den meisten Europäern noch nicht ganz klar, warum es ihnen schlecht geht. Doch diese Frage wird in jedem immer deutlicher. Und sie sollten aufschreien: “Wofür ist das alles?“. Die Natur bringt uns zu diesem Schrei. Und dann werden wir ausgerechnet mit Hilfe von Leiden das Verlangen haben, die Natur zu begreifen und den Sinn des Lebens zu offenbaren.

Frage: Also ist es möglich, in das Paradies zurückzukehren, das sie aufgebaut haben?

Meine Antwort: Nein. Während sie ihr bürgerliches Paradies erbaut haben, wuchsen sie innerlich und haben jetzt andere Verlangen. Die alten Verlangen erfüllen sie nicht mehr.

Frage: Es sieht so aus, als wäre das Paradies auf Erden nicht möglich?

Meine Antwort: Nein. Wenn wir die Entwicklung des Menschen und seinen inneren Verlangen stoppen könnten, dann wäre es alle in Ordnung. Aber wir berücksichtigen nur das quantitative Wachstum. Wir geben dem Menschen mehr von dem und dem. Aber er braucht das nicht. Er verlangt nach der höheren Materie. Darum wird der Mensch weitersuchen und immer mehr verlangen, und das ist der Sinn des Lebens.

Aus der Sendung  „Nachrichten mit Michael Laitman“

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Wie wird man gegenüber äußeren Einflüssen unverwundbar?

Frage: Man findet keine Ruhe mehr, nicht mal in der eigenen Wohnung. In der Nachbarschaft wird renoviert, man hört und sieht Geschrei und Streitereien, Trinkerei. Auf der Straße, in Geschäften, an Urlaubsorten überall ist es dasselbe. Wie können wir Kraft, Güte, Freude und Glück empfinden? Wie kann man gegen die äußeren Einflüsse unverwundbar werden? Wie sollen wir weiterleben?!

Meine Antwort: Diese Fragen beantwortet die Wissenschaft der Kabbala: Wir brauchen eine Gesellschaft und eine Atmosphäre, in der man das Herz öffnen kann und man versucht, den anderen zu fühlen und mit ihm zusammenzuarbeiten. Es gibt nichts Schöneres, als wenn Menschen miteinander kommunizieren und sich in Gedanken und Gefühlen verbinden.  Aber wer träumt heute noch davon oder strebt danach?

Nur wenn wir zu dem Punkt gelangen, wo es gar nicht mehr geht, werden wir verstehen, dass es doch anders gehen muss! Und wir werden so eine Umgebung finden, wo wir alle unsere Enttäuschungen realisieren können. Das Ziel dieser Umgebung: Freundschaft, Verständnis, Liebe, gegenseitige Zugeständnisse, innige Verbindung zu einander. Kurz gesagt, all das, was viele Menschen zu Eins macht.

Damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala, denn in der Verbindung zwischen den Menschen offenbart sich der Schöpfer; das ist die Höhere Kraft, die zwischen uns entsteht.

Frage: Wie kann die Kabbala helfen, wenn in der Verbindung zwischen den Menschen negative Gefühle wie Reizbarkeit und Hass entstehen? Kann man dann trotzdem Gefühle, wie Liebe und Freundschaft entwickeln?

Meine Antwort: Man muss trainieren, sich über seine Gefühle zu erheben und Konflikte für den eigenen spirituellen Aufstieg zu nutzen. Dann wird man in der Lage sein, aus allen möglichen positiven oder negativen Gefühlen, die in einem entstehen, eine besondere Verbindung zwischen einem selbst und der Höheren Lenkung aufzubauen.

Es kommt nicht darauf an, über unsere zwischenmenschlichen Beziehungen zu sprechen – obwohl das auch wichtig ist. Aber wir sollten uns nicht nur mit Problemen beschäftigen, denn dann schaffen wir es nicht, uns zu verbinden.

Wir müssen verstehen, dass alles, was in dieser Welt erschaffen wurde, in uns, zwischen uns, außerhalb von uns, nur dazu dient, damit wir auf die höhere Entwicklungsstufe aufsteigen können. Auf die Stufe der Höheren Welt, von welcher aus unsere Welt gelenkt wird.

Unsere Welt befindet sich auf einer niedrigen Ebene und wird von der Höheren Stufe gelenkt.  Wie wir diese Stufe der Höheren Lenkung offenbaren können, das System der Handlungen und wie wir von unserer Stufe aus darauf Einfluss nehmen können – damit beschäftigt sich die Wissenschaft der Kabbala. Und das ist das Wichtigste.

Solange wir das nicht tun, solange wir keinen richtigen Kontakt mit der Höheren Welt haben, wird sie ständig Druck auf uns ausüben: durch Reiz, Ärger und alle möglichen negativen Gefühle. Und wir werden gar nichts dagegen machen können. Kein Coaching, keine Psychoanalyse werden helfen, weil wir alle der Höheren Lenkung unterliegen. Sie lenkt uns und zwingt uns zu Handlungen, damit wir mit ihr in Kontakt treten. Die Verbindung zwischen uns ist nur ein Mittel, um auf die Höhere Stufe aufzusteigen und von dort aus unsere Welt zu korrigieren.

Auf unserer Ebene können wir die Welt nicht ändern! Die Menschheit versucht das bereits seit Jahrtausenden ohne Erfolg.

Aus dem russ. Unterricht

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