Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Psychologie'

Geheimnisvolles russisches Volk

Frage: Worin besteht die Sonderaufgabe der russischen Zivilisation?

Antwort: Es ist schwer für mich, etwas dazu zu sagen, weil ich bis jetzt noch keine richtige, sehr einfache, offensichtliche, wahre historische Untersuchungen sehe, die uns erklären würde, wieso sich ein Volk mit diesem eigenartigem Charakter, Verhalten, Weltanschauung, Psychologie gebildet hat. Das ist völlig unklar. Das russische Volk fühlt sich nicht zur normalen egoistischen Existenz hingezogen. Die Russen haben keine strenge Entwicklung der Verlangen: Essen, Sex, Familie, Reichtum, Ruhm, Weisheit. Es entflammt in ihnen entweder das Verlangen nach Ruhm und Wissen und im nächsten Augenblick stürzen sie ab, sie machen Selbstlosigkeitsexperimente und ähnliches.

Sehr stark ausgeprägt ist das in der Literatur, woraus folgt, dass das Volk Leid erduldet und als Gegebenheit hinnimmt. Hier kann man keine Parallelen ziehen. Die Leiden, die in Shakespeare, Hugo, Dickens geschildert werden, sind völlig unvergleichlich mit den Werken von Dostojewskij, Tolstoi und späteren Schriftstellern wie Solschenizyn. Wir sehen ein Volk, das keine egoistische Wahrheit als seine Vorbestimmung sieht, auf die man aufbauen könnte. Also sich mit allem zu füllen, was nur möglich ist.

Für dieses Volk ist das amerikanisches Vorbild völlig unbrauchbar, in der ein Mensch alles hat: Geld, Haus, Familie, Wohnung, Auto. Und alle sind darüber glücklich: Wir haben in Amerika den Garten Eden auf der Erde erreicht. Das ist dem russischen Geist zuwider. Was braucht er? Genau diese Suche: „Was brauche ich?“ Das ist zwar egoistisch, aber gleichzeitig eine umgedrehte, fanatische Entwicklung. Das Leiden – wofür? Was ist das Ziel? Es stellt sich heraus, dass das Ziel verschleiert und nicht von egoistischer Natur ist. Das einzige, was für die Russen eine Bedeutung hat, ist der Stolz auf ihren Staat.

Europäer sind bereit dazu, sich für Geld zu verkaufen; die Russen dagegen kann man mit Begeisterung für ihre Stärke und Leidensfähigkeit kaufen. Ihr Egoismus ist höher als der „Geldegoismus“. Wenn man die Europäer für 5 -10 Milliarden in jede beliebige Richtung lenken kann, geschieht jede Veränderung in Russland mit Durchbruch, Weinen und gleichzeitig mit Mitgefühl.

 

Erwiderung: Es wird den Russen immer „Gottessuche“ zugeschrieben.

Antwort: Ich weiß nicht, ob sie nach Gott suchen, weil wir sehen, was mit der Religion passiert. Wenn wir ehrlich sind, gibt es nirgendwo eine „Gottessuche“. Alle Religionen vergehen, auch die orthodoxe Religion, die keine Möglichkeit für progressives Wachstum gibt. Alle orthodoxen Länder sind in wirtschaftlichen Schwierigkeiten.

Einst wählten sie eine Religion, weil sie ihrer Weltanschauung gerecht wurde. Mit anderen Worten, hier ist die Religion nicht ausschlaggebend, sondern der Bezug zum Leben und zur inneren Psychologie des Volkes. Daraus folgt, dass sie sich nicht entwickeln können und gezwungen sind, in unserer Welt zu betteln. Und alles hängt von der psychologischen Form und des inneren Verständnis der Welt ab.

Das Volk spürt es, versteht und weiß es. Deswegen kann die Regierung sie ohne auf Widerstand zu stoßen ausrauben; sie werden nie dagegen kämpfen. Diese Länder werden nie eine bourgeoise Revolutionen erleben. Nichtsdestotrotz wird sich die russische Zivilisation noch zeigen, weil ihre Suche die Suche nach Geld außen vor lässt. Die tierischen Verlangen nach Essen, Sex und Familie existieren in Russland üblicherweise auf niedrigem Niveau. Danach kommt der Reichtum, der im Westen so anerkannt ist. Russen aber neigen mehr zum Wissen. Das passt irgendwie nicht in unsere Welt. Somit hat die russische Zivilisation einerseits große Möglichkeiten, auf der anderen Seite aber kann sie sie aber nicht nutzen, weil man für die Realisation von Ruhm und Wissen in unserer Welt Geld braucht.

 

Frage: Das heißt, dass zwischen Israel und Russland eine Verbindung entstehen könnte?

Antwort: Es scheint, als stünden wir uns nahe; wir haben aber unterschiedliche Herangehensweisen, weil bei Israelis alles von den Funken, die zum Schöpfer steuern, kommt. Bei den Russen aber kommt alles von der Natur, in der sie sich entwickelt haben. Von der Kabbalah aus gesehen sind das die Eigenschaften der Seelen. Russland wird in diesen Prozess auf seine Weise eintreten. Jetzt aber hängt alles von uns ab. Wenn wir in der spirituellen Arbeit fortschreiten, fühlen sie sich zu uns hingezogen.

 

[#164404]

Erziehung – ein gutes Beispiel für alle!

Frage: Was ist das Besondere der Erziehungsmethode, die Sie anbieten? In der Schule sprechen wir auch über die Liebe zum Nächsten, dass wir uns gut gegenüber den Freunden benehmen sollen. Wir sehen aber, dass es nichts bringt…

Antwort: Die Rederei von dem guten Benehmen spielt keine Rolle in der Erziehung. Die Erziehung basiert auf Beispielen. Das Kind versteht nur das Beispiel. Wenn wir möchten, dass der Erwachsene richtig erzogen wird, braucht er genauso wie das Kind ein Vorbild.

Deswegen haben wir keine andere Wahl, als solche Systeme zu erschaffen, die als gute Beispiele für die Beziehungen zwischen uns dienen. Woher sollen wir aber solche Beispiele nehmen, wenn wir uns alle im gegenseitigen Hass befinden? Wer zeigt uns solch ein Beispiel? Man sollte für alle Schichten der Gesellschaft besondere Seminare in kleinen Gruppen, so genannten Zehnern, so wie uns das Kabbalisten empfohlen haben, anbieten. Wir machen solche Treffen überall  – in Eilat, in Tel-Aviv und, und, und.. Viele kennen das schon.

Wenn ein Mensch sich in so einem Kreis befindet, wirkt dieser Kreis für ihn als Beispiel. Er spürt, dass in diesem Kreis etwas besonderes geschieht. Fremde Menschen, die sich zufällig getroffen haben und sich unn einem Kreis mit speziellen Regeln unterhalten, befassen sich mit bestimmten Themen. Sie fangen an, das Gefühl der Verbindung zu spüren, die Wärme, das Verständnis. Ihre Augen strahlen, sie sehen sich anders an, anders als früher.. noch am Anfang des Seminars. Innerhalb der ersten 15 – 20 Minuten verändern sich die Menschen. Und es ist verständlich, dass später, wenn sie nach hause kommen, wieder alles verschwindet. Der Mensch soll jedoch jeden Tag zurückkehren. Und dann, in einer Woche, in einem Monat, ändert sich der Mensch.

Ich sage das aus meiner Erfahrung; ich habe jede Menge Schüler in Israel und in der ganzen Welt, die sich auf diese Art ändern. Sie werden zu anderen Menschen, die erkennen, wovon der Erfolg der Welt abhängt und wie wir uns alle erheben können – aus der globalen Krise, die auf gegenseitigen Hass basiert. Dem Hass zwischen den Ländern, Völkern und allen Menschen. Wir können aus dieser Krise rauskommen, anstatt auf eine große Zerstörung zu steuern. Weil es in der Tora geschrieben steht, dass  wir dazu kommen werden, wann „die Hasser des Menschen in seinem Haus sein werden“. D.h. In seinem eigenen Haus wird der Mensch sehen, dass alle ihn zurückweisen; alle sind von ihm entfernt, wollen ihn nicht verstehen. Und so ergeht es jedem.

Kann man so existieren? Lasst uns den richtigen Weg gehen!

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Das kollektive Bewusstsein beeinflusst die Welt

Forschung: Die Wissenschafter der Universität Princeton haben entdeckt, dass Emotionen und Gedanken, die mehrere Menschen gleichzeitig halten, in der Lage sind, auf die physische Realität zu wirken. Der Gedanke hat Kraft nicht nur im ideologischen Sinne. Er drückt sich physisch aus. Der Gedanke, der gemeinsam von mehreren Menschen erzeugt wurde, besitzt enorme Macht. Im Labor von Princeton (PEAR) wurde noch in den 90er Jahren entdeckt, dass der menschliche Verstand einen Zufallsgenerator beeinflussen kann.

Im Laufe dieser Untersuchungen wurden einige Fragen gestellt: Wird die Realität von emotionalen Reaktionen des Menschen beeinflusst? Von der Reaktion auf Erdbeben, terroristischen Ereignissen oder Emotionen der Fußballfans. Ist die allgemeine Freude der Menschen während eines Festes in der Lage, unsere Geräte zu beeinflussen? Die Analyse hat unbewusste Verbindungen zwischen den Menschen gezeigt, selbst wenn sie physisch keinen Kontakt zueinander haben.

Erwiderung: Kabbalah macht es möglich, den kollektiven, bewussten und  zielorientierten Einfluss auf die Welt zu offenbaren. Es gibt keine andere Methode. Deswegen heißt das zentrale Prinzip für solche Einfluss auf die Welt – „ liebe deinen Nächsten wie dich selbst“.

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Das Gesetz der Liebe

RavFrage: Sie sagten, dass wir unter dem Einfluss des Or Makif (Umgebendes Licht) anfangen, an ein Vakuum zu geben, das wir gar nicht fühlen. Was bedeutet es, „an ein Vakuum zu geben“?

Antwort: Wir sind an einem Punkt angekommen, wo wir geben, ohne uns dafür eine Belohnung zu erwarten; der Akt des Gebens selbst wird zu unserer Erfüllung bzw. Belohnung.

Frage: Wie ist das zu verstehen, eine „Handlung des Gebens“ zu vollziehen?

Antwort: Angenommen vor dir steht eine berühmte anerkannte Persönlichkeit. Du spürst großen Respekt dieser Person gegenüber und würdest ihr gerne ein Geschenk zu geben. Du fühlst dich selber zufrieden, denn auf gewisse Weise erhältst du selber ein Geschenk bzw. fühlt es sich wie ein Geschenk an, da du eine solch berühmte Persönlichkeit beschenkt hast. So müsstest du mit allen arbeiten, die du liebst und respektierst, denn Liebe drückt sich durch das Geschenk aus. Ich möchte etwas Nettes für einen anderen tun, da es mir Freude macht, wenn ich ihm etwas geben kann und er von mir empfängt. Die Kabbala dreht sich um dieses Prinzip. Ich gebe oder schenke dem Schöpfer, doch eigentlich bekomme ich Freude von Ihm.

Frage: Geht es hier nicht eher um Beziehungen als um materielle Geschenke?

Antwort: Versuche es auch mit materiellen Geschenken. Aber natürlich sind die Beziehungen das Wichtigste. Wenn du einen Menschen liebst, suchst du nach Möglichkeiten, ihm irgendetwas zu geben. Nicht weil du ihm Freude machen willst, sondern weil es dir selber gefällt. Du verhältst dich zu ihm wie eine Mutter sich zu ihrem Kind verhält. Sie will es mit einer Decke zudecken und später wieder abdecken. Sie prüft dies und das. Sie beobachtet ihr Kind und wenn es nicht lächelt, spielt sie mit ihm, damit es lächelt. Das ist das Gesetz der Liebe. Das Gesetz der Liebe ist das Gesetz des Gebens! Wenn man einen Menschen liebt, dann erfüllt es einen, wenn man ihn beschenkt. Er nimmt und mir gefällt es.

Frage: Aber ich muss doch wissen, was er sich wünscht?

Antwort: Richtig, du musst diesen Menschen spüren können. Kein Problem! Spüre! Angenommen dieser Mensch, den du liebst, hat morgen Geburtstag. Du denkst: „Was soll ich ihm/ihr schenken? Was wünscht er/sie sich? Wie kann ich ihm/ihr Freude machen?“ Du würdest berechnen: Soll ich es so oder so machen? Wie könnte ich mehr über ihn/sie erfahren? Wie übergebe ich ihm/ihr es am besten? Was soll ich ihm/ihr geben?“

Diese Überlegungen basieren auf der Erlangung des Schöpfers. Andernfalls sind sie egoistisch. Denn in der Zeit des spirituellen Gebens gebe ich und erfreue mich. Ich gebe mehr, und freue mich mehr. Doch jedes Mal muss ich klären, was der andere wünscht und was ich ihm noch geben könnte.

Frage: Wie weiß man das? Kann man schätzen?

Antwort: Nein, bitte ihn, es dir zu sagen, damit du in die Lage kommst, ihn zu erfüllen. Und damit wirst auch du selbst in seinem Licht erfüllt.

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Aus dem Kongress in Sotchi, Tag Zwei, 14.7.2014, Lektion 3

Ein Kreis verpflichtet

Frage: In normalen Klassen sind Kinder oft Rabauken und quälen einander. Welche Konditionen und Zustände sollte man mit ihnen durchlaufen, um sie mit der Integralen Methode positiv zu beeinflussen?

Antwort: Wir haben reguläre aufeinanderfolgende Klassen, um zu diskutieren und zum Beispiel manche Filme, um die Schüler zu Ehrlichkeit zu bringen, um die Zurückhaltung zu überwinden, die Scham, die Verwirrung, absichtliche Unhöflichkeit und so weiter.

Es ist sehr gut, wenn Probleme zwischen ihnen auftauchen, da wir dann ein „Gerichtshof-Rollenspiel“ inszenieren, in dem jeder von ihnen den Standpunkt des verteidigenden Anwalts einnimmt. Der Angeklagte und der Ankläger. In Wahrheit lebt jeder von uns als potenzielles Opfer und als potenzieller Krimineller.

Wir müssen sie durch eine Vielfalt an Möglichkeiten führen, um ihnen aufzuzeigen, dass sie tief in ihrem Inneren ohne Ausnahme unter dem Einfluss der Gesellschaft und deren Aktivitäten stehen. Wir müssen ihnen helfen, sich zu verändern, ohne Druck und Zwang, damit sie lernen, einander zu verstehen und den Zustand des anderen zu empfinden. Das ist sehr wichtig.

Unser Ziel ist Individuen zu bilden, die sich korrekt mit ihrem Umfeld verbinden, die andere fühlen und sich der Welt vertraut fühlen. Durch die Kooperation untereinander erlangen sie alle Unterrichtsfächer und bekommen die Fähigkeit, Spannungen zu lösen, welche während der Lektionen entstehen, wie Kondensatoren und während der Pausen verhalten sie sich dann ruhig, weil sie alle überschüssigen Energien transformieren konnten.

Kinder, die 45 Minuten lang still sitzen müssen, um einem Lehrer zuzuhören, fühlen sich elend. Wir führen sie entsprechend unserer Methode einer Integralen Kommunikation entgegen, die ihnen ermöglicht, ihre Beziehungen zu klären und Untersuchungen anzustellen. Allerdings nur unter gewissen Rahmenbedingungen, wie vor Gericht: Wir geben Spielregeln, dass jeder eine Minute bekommt, um sich auszudrücken. Auf diesem Weg entdecken sie, was die anderen über sie denken. Ihr werdet sehen, wie alles plötzlich funktionieren wird. Es wird keine Raufereien mehr geben in der Klasse, auch keine Übergriffe gegen Schwächere, die sich nicht verteidigen können. Alles wird im Ausgleich sein.

Der Kreis verpflichtet. Ob du es willst oder nicht, wenn du dich in einem Kreis befindest, nimmt die integrale Natur enormen Einfluss auf dich. Die kleineren Kinder und ihre Gegner werden abgefangen, weil im Kreis jedem zugestanden wird, seine Meinung und seine Worte zu äußern. Niemand wird Angst haben, sich auszudrücken. Alles wird von dem Einfluss der Kraft der Korrektur ausgebügelt, die ihnen von Oben zuteil wird. [122544]

Auszug aus  dem TV-Programm „ Über die Zeit“ 24/09/13

Von der „Verbundenen Gesellschaft“ hin zur Enthüllung des Schöpfers

Ich erwarte keine dramatischen globalen Ereignisse bis zum Herbst 2014, obwohl sich in diesem Jahr viel Übel offenbaren wird. Die Menschheit hat selbst sich eine Vielzahl von „Blasen“ angesammelt – Gift, das neutralisiert werden muss.

Dieser Prozess wird 2014 beginnen; dennoch haben wir noch Zeit, die wir effizient nutzen sollten, um uns so schnell und so gut wie möglich darauf vorzubereiten.

Wir alle müssen im Bereich der Integralen Erziehung aktiv werden. Es genügt nicht, „nur“ die Kabbala zu studieren. Wir studieren sie nun seit 15 Jahren – doch nun ist die Zeit für diese Methode gekommen und das verpflichtet uns zum Handeln.

Bisher haben wir uns nicht mit der praktischen Anwendung der Kabbala beschäftigt. Genauso wie die gesamte Menschheit durchliefen wir in der Vergangenheit alle Stufen der Vorbereitung. Doch ab 2014 beginnen wir, das Schöpfungsprogramm an uns selbst praktisch umzusetzen. Wir werden daher Gruppen bilden, um das Prinzip der Nächstenliebe in der Welt zu implementieren.

Wir nennen dies „Integrale Methode“, obwohl es für uns das Gleiche ist wie die Kabbala. Wir nutzen dazu dieselben Anleitungen von Baal HaSulam und Rabash – nur passen wir sie an die höheren, weniger „groben“ Verlangen zu empfangen an.

Durch diesen Ansatz erreichen wir ein angenehmeres Gefühl auf einer niedrigen Spirituellen Stufe – eine Art „Verbundene Gesellschaft“, ein bisschen Egoismus und ein bisschen Gutes. Das ist aber noch nicht der Schöpfer, eher ein Übergang vom Negativen (-) zum Positiven (+) und nicht mehr.

Die Weisheit der Kabbala beinhaltet alle anderen Ebenen in sich selbst; zuerst sehnst du dich nach Verbindung und enthüllst deine böse Neigung, die der Verbindung entgegen steht. Danach erhebst du dich im Ausmaß deiner Anstrengungen für die Verbindung zur guten Neigung. Das nennt sich „Wissenschaft der Kabbala“ oder die „Enthüllung der Göttlichkeit“.

Daher variieren die Integrale Methode und die Weisheit der Kabbala in ihrer Breite. Die erste geht der zweiten voraus – es gleicht der Öffnung einer Tür für die Massen; und dann sehen wir, wie die Menschen eintreten.

Dies wird stufenweisen geschehen – genauso wie wir mit ihnen die Struktur des Systems der Vorsehung studieren, die spirituellen Welten, die innere Natur des Menschen, Wünsche und Neigungen – und  auch die Methode, mit ihnen umzugehen, Einschränkungen, den Schirm und das Reflektierte Licht.

Im Allgemeinen entwickeln wir uns durch Psychologie und wenden uns langsam der Sprache der Kabbala zu – doch moch immer im Kontxt mit unseren Verlangen, Interaktionen etc.

Die Menschen werden lernen, wie wir die Verbindung unter uns herstellen und wie wir darin die Kraft enthüllen, die uns das ermöglicht. Es spielt keine Rolle, ob wir sie „Schöpfer“ oder vielleicht den „Integralen Faktor“ nennen. Ich sehe keinerlei Probleme in dieser stufenweisen Hinwendung zur Kabbala. Wir müssen uns nur an die Arbeit machen. [123819]

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Baal HaSulam, 23/12/13

Unter einer Decke stecken

Frage: Warum wird das umgebende Licht angezogen, wenn ich den Freunden gebe?

Antwort: Weil ich dem Freund geben, ohne ihn täuschen zu wollen, auch will ich ihn nicht locken oder mir dadurch weltliche Belohnungen verschaffen, sondern ich mache es im Sinne des spirituellen Zieles.

Der Punkt im Herzen ist mir wichtig und ich arbeite von diesem Punkt aus hinsichtlich seines Verlangens zu empfangen, um es zu erfüllen. Dies bedeutet, ihm ein Geschenk zu machen. Ich mache dies, weil es mir ein Anliegen ist, den Schöpfer zu erlangen; er ist die Wurzel und die Ursache für alles (No.1). Deshalb navigiere ich mein Ego (No.2) und gebe dem Ego meines Freundes (No.3) ein Geschenk.

Es ist möglich, sein Ego mit dem Geschenk zu beeindrucken, aber vor allem beeinflusse ich seinen Punkt im Herzen durch das korrigierende Licht (No.4). Ich kann seinen Punkt im Herzen nicht beeinflussen; dieser ist ein Funke von oben. Das umgebende Licht beeinflusst ihn, weil ich mit meiner ersten Handlung eine Kalkulation gemacht habe, die dazu dient, den Schöpfer zu erfreuen, was mir mehr Freude bereitet als mein eigenes Ego zu befriedigen. Dies ist der Grund für all diese Schritte, obwohl ich lieber auf der Couch liegen würde und faulenzen.

Mein Freund beginnt sich zu fragen: Warum mache ich das für ihn? Wenn wir zusammen studieren, könnte ich ihm direkt sagen, dass die Absicht des Geschenkes unserer spirituellen Entwicklung dient, dass ich ihm das Geschenk gebe, um mir einen Freund zu kaufen, um mit seiner Hilfe den Schöpfer zu enthüllen. Wenn der Freund erweckt wird durch meine Worte, mein Geschenk und das umgebende Licht, wird er auch die Kalkulation machen, die notwendig ist, um den Schöpfer zu erlangen (No.5).

Nach vielen dieser Geschenke (eines ist nicht genug), „kaufe“ ich den Freund. Im normalen Leben ohne den Zusatz der Wichtigkeit des Schöpfers „bestechen“ wir die Menschen und deren Egoismus einfach nur mit unseren Geschenken. Als Ergebnis wird er mir auch Gefallen tun, mir helfen, wie üblich: “du gibst mir, ich gebe dir.“ Oder wir haben gemeinsame Interessen und helfen uns gegenseitig dabei, unsere egoistischen Verlangen zu erfüllen: Wir gehen fischen oder spielen Fußball zusammen.

Wie dem auch sei, so ist dieses Schema sehr speziell, weil ich durch den Schöpfer anfange, den Freund zu beeinflussen, seinen Punkt im Herzen. Dadurch beginnt sein Punkt im Herzen zu erwachen und er fühlt sich verpflichtet, die gleichen Handlungen mir gegenüber auszuführen. Er muss es tun! Aus seinem Punkt im Herzen wird sein Egoismus beeinflusst (No.6), dadurch gibt er mir Geschenke (No.7). Es stellt sich heraus, dass er den gleichen Zyklus an Handlungen mir gegenüber ausführt.

Nachdem wir beide in solchen „Zyklen“ arbeiten, schaffen wir es, unsere Punkte im Herzen näher zueinander zu bringen. Sie beginnen, auf der gleichen Wellenlänge zu schwingen, so nahe als würden sie unter einer Decke (No.8)  stecken. Durch das umgebende Licht verwandelt sich die „Decke“ in einen Schirm (Massach, No.9).

Es ist ein unaufhaltsames Gesetz. Der Mensch kann tausende Jahre weinen und klagen, aber bevor er diese Gesetze nicht erfüllt, wird es nicht helfen. Wenn die Voraussetzungen des Gesetzes erfüllt sind, ist auch der Erfolg garantiert. Es wird gesagt: „Das Gesetz ist festgeschrieben und kann nicht gebrochen werden.“

Wir müssen verstehen, dass wir innerhalb der Natur in einem System von Gesetzen existieren. Wir müssen diese Gesetze verinnerlichen und herausfinden, wo wir sie nicht berücksichtigt haben, bis wir zum erwünschten Ergebnis gelangen. [122927]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel von Rabash „Mache dir einen Rav und kaufe dir einen Freund“. 11/12/13

 

Die künftige Welt liegt nicht hinter dem Grabstein

Während die Menschheit Jahrhundertelang an ein Leben nach dem Tod glaubte,  wird die nächste Stufe mittlerweilen als die „zukünftige Welt“bezeichnet.

Insgesamt gibt es fünf Welten: Adam Kadmon, Azilut, Briya, Jezira und Assiya. Jede von ihnen teilt sich in fünf Parzufim und  jeder Parzuf in fünf Sefirot auf; zusammen bilden sie 125 Stufen, die auch „Welten“ heißen. Es handelt sich um einen gewissen „Ort“ in meinem empfangenden Verlangen, der im Spektrum meiner Eigenschaften gebildet wird.

Im Endeffekt bin ich „aufgebaut“, oder befinde mich im laufenden Zustand, empfinde, verstehe, nehme war und lebe nach den Bestimmungen, Werten, Ansichten und Methoden der Analyse, die der vorliegenden Stufe eigen sind. Sie ist jetzt meine Welt, „diese Welt“. Auf ihr befinden sich alle, sie beinhaltet sogar den größten Kabbalisten, da er hier auf dem unbelebten, pflanzlichen und tierischen Niveaus des Daseins anwesend ist.

Diese Situation ist mir von vornherein gegeben. Niemand fragte mich, ob ich hier geboren werden will.

Jedoch kann ich dem gegenwärtigen Zustand die nächste Stufe –“die zukünftige Welt“ hinzufügen. Darüber wird gesagt: „deine Welt wirst du zu Lebzeiten sehen“. Mit anderen Wörtern, muss ich sie jetzt empfinden, und nicht „postum“. Deshalb heißt eben die Wissenschaft der Kabbala „Die Offenbarung des Schöpfers dem Geschöpf in dieser Welt“. Ich kann den Schöpfer auf der Stufe „dieser Welt“ offenbaren, noch eine weitere Stufe der 125 Stufen enthüllen. So begreife ich Ihn im vollen Maß.

Somit wird „die zukünftige Welt“ erst dann offenbart, wenn ich aus den von mir vorbereiteten Einzelheiten die Ähnlichkeit zur Kraft des Geben bilde. Folglich werde ich in dieser Ähnlichkeit, im neuen, gebenden Verlangen die neuen Empfindungen, die neue Wahrnehmung erlangen. Es wird eben meine „zukünftige Welt“, eine der 125 Stufen sein. [122326]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“, 05/12/13

Wie man Hass in Liebe verwandelt

Aus den Nachrichten der „Universität von Massachusetts Amherst“

In einer neuen psychologischen Forschung wurden die Ursachen von Krieg und Gewalt untersucht, drei politische Psychologen der Universität von Massachusetts Amherst sagen, dieses Verständnis kann und sollte verwendet werden, um den Frieden zu fördern und die Überzeugung zu stürzen, dass gewalttätige Konflikte unvermeidlich wären.

„Im Schreiben der aktuellen Sonderausgabe der amerikanischen Psychologen unter der Leitung von Bernhard Leidner, Linda Tropp und Brian Lickel der UMass Amherst Psychologie des Friedens- und Gewaltprogramms, sagen, dass, wenn sich die sozialpsychologische Forschung nur darauf konzentriert, wie die negativen Folgen von Krieg und Gewalt abzumildern sind, dies weit unter den Möglichkeiten und dem Wert für die Gesellschaft fallen würde.

Bei der Zusammenfassung psychologischer Perspektiven, über die Bedingungen und Motivationen, welchen gewalttätige Konflikte zugrunde liegen, sagt Tropp, „wir finden, dass die Beiträge der Psychologie über das Verständnis der Ursprünge und der Natur der Gewalt den Frieden und die Gewaltfreiheit fördern können. Wir sind gegen die Sicht, dass Kriege unvermeidbar sind und argumentieren, dass durch das Verständnis der psychologischen Wurzeln des Konflikts die Wahrscheinlichkeit von Gewalt vermindert werden kann und eine Möglichkeit bietet, sich über Konflikte mit anderen zu erheben und sie zu lösen.

Die Autoren erkennen an, dass Konflikte und Gewalt zwischen Gruppen bestehen bleiben werden, da sie Menschen die Möglichkeit geben, psychologische Bedürfnisse nach Identität, Sicherheit und Leistung auszusprechen. Sie weisen darauf hin, dass Gewaltfreiheit weit weniger Medien- und Forschungsaufmerksamkeit erhält – aber das sollte sich ändern. Das Team der Amherst Universität von Massachusetts drängen darauf, dass Sozialpsychologen Faktoren berücksichtigen, die Einfühlungsvermögen und Verständnis für andere und die die Kapazität der kritischen Bewertung der eigenen Gruppe erhöhen.

Sie schließen daraus, „die Forschung, um die negativen Folgen von Krieg und Gewalt zu mildern, ist wertvoll“, und ihre Studien, die auf einer realistischen inneren Beobachtung beruhen, unterstützen die Ansicht, dass Psychologie angewendet werden sollte, um den Frieden zu fördern: „Es ist unsere Behauptung, dass die Psychologie angewendet werden kann und sollte, um Frieden und nicht den Krieg zu fördern.

Mein Kommentar: Die Psychologie des Friedens ist die Methode der integralen Erziehung. Vielleicht ist es an der Zeit, zur Wissenschaft zurückzukehren. Früher waren sie daran nicht interessiert…. [118820]

Ein Freund für die Seele – Ein Feind für meinen Egoismus

Die Enthüllung des Schöpfers, der im Geschöpf verhüllt ist, nennt man Verschmelzung, oder Verhüllung des Lichts im Gefäß. Hierfür muss das Gefäß dem Licht in seinen Eigenschaften entsprechen, das heißt es benötigt das Licht Chassadim (Barmherzigkeit), einen „antiegoistischen Schirm“ sowie das reflektierende Licht.

Die Frage lautet: Wie kann man all das erlangen?

Dies ist nur mit der Hilfe des Licht, welches zur Quelle führt, möglich. Das gleiche Licht, welches in Zukunft im Gefäß (Kli) verhüllt werden soll, kann diesem aus der Ferne leuchten. Dieses Leuchten aus der Ferne hängt jedoch vom Menschen ab, in wieweit er nach diesem strebt. Er ist momentan nicht in der Lage, die nötigen Eigenschaften zu erlangen, sonst wäre das Licht bereits im Gefäß verhüllt. Der Mensch wünscht es sich jedoch und wartet darauf, bis es geschieht. Ein solches Verlangen bildet sich in der Gruppe dank der Wichtigkeit des Ziels, die die Freunde sich gegenseitig vermitteln und die Neid, Leidenschaft oder auch Ehrgeiz bzw. Ehrgefühl entfachen.

Eigentlich hätte ich diese Gefühle lieber nicht, denn sie verursachen in mir Schmerzen. Sie stellen jedoch sehr effektive Mittel zum Vorankommen dar! Ich möchte keine Menschen sehen, die erfolgreicher, klüger sind als ich oder mehr erreicht haben. Ich versuche, sie zu vergessen, denn wofür sollte ich mir das Leben selber schwer machen?Wir streben naturgemäß nach angenehmen Dingen und distanzieren uns von den unangenehmen. Wir würden diese am liebsten vernichten, zumindest jedoch tarnen und unterdrücken.

Aber genau das ist das Problem: wir müssen verstehen, dass es sich nicht lohnt, solche unangenehme Gefühle für unser Ego auszulöschen, denn gerade deswegen schreiten wir voran. Im Gegenteil müssen wir diese mehr und mehr entfachen, wie es heißt: „seinen Feind zu segnen und ihn wie einen engen Freund zu lieben“. Widersacher muss man sogar mehr schätzen als Freunde, denn wenn ich verstehe, dass sich mein Hauptfeind in mir selber befindet – mein Egoismus – dann dienen mir die äußerlichen Feinde als Hilfe, meinen Egoismus zu bekämpfen.

Ich schaue auf jemanden der erfolgreicher, klüger ist als ich oder eine höhere Stufe erreicht hat und in meinem Ego empfinde ich ihn wie einen schmerzhaften Splitter, den ich nicht will, denn mein Ego möchte herrschen. Wenn ich aber diesen Menschen dazu nutzen kann, um mich selber zu pushen und noch intensiver mit den Freunden verbunden zu sein, dann ist er kein Feind mehr sondern mein bester, treuester Freund. Denn er ist ein Freund für meine Seele und ein Feind bzw. für mein Ego – das Verlangen zu genießen.

So beginne ich allmählich, meine Grundformen umzudrehen. All die Erscheinungen, Handlungen oder Menschen, die ich als unangenehm betrachtet habe, beziehe ich auf mein Ego und sehe, wie sie meinen inneren Feind bekämpfen. Auf dieser Grundlage stelle ich fest, wer für mich und wer gegen mich ist. Wer mein Freund ist und wer nicht. Gut möglich, dass derjenige, der Mitleid mit mir hat, eben mein Erzfeind ist, und gerade derjenige, der mich verletzt und mich mit seinem beispielhaften Aufstieg zum Schöpfer reizt und den ich nicht sehen möchte, mein Freund ist – denn er bringt mich näher zum Ziel.

Man sollte für so eine Berechnung bzw. Herangehensweise sensibilisiert sein. [120504]

Aus der Vorbereitung zum Unterricht, 14/11/13