Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Psychologie'

Eineinhalb Milliarden Dollar!

Meinung: In USA beträgt der höchste Lottogewinn 1,5 Milliarden Dollar. Wie üblich wird nicht bekannt gegeben, wer gewonnen hat. Jemand hat das Ticket einfach in Kalifornien gekauft und plötzlich stellte sich heraus, dass er gewonnen hat. Um die Lottogewinne gibt es immer viele Spekulationen und unglaubliche Geschichten.

Meine Antwort: Normalerweise gewinnen im Lotto die Menschen, die Zahlenkombinationen spielen oder systematische Berechnungen durchführen, oder immer im selben Lottoladen den Schein kaufen und so weiter. Es ist aber absolut zufällig.

Frage: Wieso gewinnt ein Mensch im Lotto? Was bedeutet dieses Schicksal?

Meine Antwort: Das ist ein großes Unglück! Von diesem Moment an  ist dieser Mensch nur damit beschäftigt, sich zu überlegen, wie er das ganze Geld investieren soll. Er hat seine Freiheit verloren. Von der kabbalistischer Seite verbirgt sich dahinter eine enorme Verantwortung: Was mache ich mit so einer Macht, die ich vom Schöpfer bekommen habe und die ich in dieser Welt benutzen darf – wie kann ich richtig über sie verfügen? Wenn ich wenig Kraft habe, wenn ich ein kleiner Mann bin und irgendwie in meinem Leben über die Runden komme, passiert nicht viel: Hier habe ich ein bisschen mir die Fingen verbrannt, da habe ich bisschen geholfen.

Aber wenn ich über große Macht verfüge und diese auch noch von Oben bekommen habe? Der Schöpfer gibt sie mir und sagt: „Jetzt überprüfe Ich, was für einen Kerl Ich da habe. Was tust du mit einer solchen Macht? Wie veränderst du die Welt mit diesem vielen Geld?“

Und hier kommt das Problem. Wir sehen, wie viele reiche Menschen ihr Geld spenden – doch das Ganze verschwindet wie Sand zwischen den Fingern bringt nichts. Daher fühlen sich alle aus Wohltätigkeit handelnden menschen so unglücklich und verzweifelt.

Frage: Und wenn Sie eine Milliarde gewinnen würden?

Meine Antwort: Auf keinen Fall! Das darf man nicht! Ein Mensch darf nur so viel bekommen und annehmen, dass er richtig und nutzbringend darüber verfügen kann! Das ist sehr große Verantwortung!

Damit ich eine Milliarde annehmen würde, bräuchte ich tausende von gut ausgebildeten Leuten, die für diese Milliarde ein Bildungssystem aufbauen und die ganzen Menschheit umkrempeln. Die Summe ist zwar sehr groß, aber die Menschen zu ändern ist wohl auch mit einer Milliarde nicht möglich. Zu meinem Bedauern sind wir noch nicht dazu bereit. Wenn Sie mir also so eine riesige Summe schenken wollen, warten Sie bitte noch ein bisschen.

Aus der TV Programm: „News mit Michael Laitman“ 14.01.2016

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Marihuana auf Rezept

Kommentar: Der israelische Gesundheitsminister, Jacob Litzman, kündigt an, dass israelische Ärzte in sechs Monaten Rezepte für Marihuana ohne Vollmacht des Gesundheitsministeriums ausstellen dürfen. Heute sind nur 36 Ärzte dazu berechtigt; wenn jedoch ein Gesetz erlassen wird, werden die Menschen regulär mit einem Rezept Marihuana in einer Apotheke erwerben können. Es ist interessant, dass Menschen in Russland für Drogenvergehen bestraft wurden.

Meine Antwort: Monate zuvor ging es um die gleiche Sache in Russland. Die ganze Welt geht in diese Richtung. Vor ein paar Jahren, als die Nichtraucherkampagne startete, warnte ich davor, Zigaretten staatlich zu verbieten, da dadurch die Verwendung von Drogen gefördert würde. Du gibst einem Menschen ein Stück Brot, ein Glas Wasser und eine Zigarette und er ist glücklich. Um sich zu betäuben schaut er TV, Fußball, Seifenopern, etc. Der Mensch muss zufrieden sein, damit er sich nicht auflehnt, nicht lärmt, sich nicht gegen die Regierung und den Staat richtet. Politiker wissen das und erfüllen solch kleine Bitten; sie „kümmern“ sich um die Menschen, werfen ihnen solange Krümel hin, damit sie sich ruhig verhalten und der Regierung die Kontrolle überlassen.

Frage: Glauben Sie, dass die Legalisierung von Drogen die Menschheit „gehorsam“ macht?

Meine Antwort: Sicher, dies wird solange weitergehen, bis sich die Bevölkerungszahl allmählich von sieben Milliarden auf eine Milliarde reduziert. Wenn die Menschen keine Familien haben und nicht mehr heiraten wollen, dies für sie sinnlos wird, wird eine Generation mindestens auf die Hälfte schrumpfen, innerhalb von zwei Generationen bis auf ein Viertel oder Fünftel. Ich schätze 2050 werden nur noch zwei Milliarden Menschen auf der Welt übrig bleiben.

Frage: Die Ursache davon wird die Legalisierung von Drogen sein?

Meine Antwort: Nein. Die Ursache von allem, was geschieht, ist der Egoismus. Einmal wird die Grenze dieser Entwicklung erreicht sein, dann verschlingt er sich von selbst. Es ist wie mit Kindern in sehr reichen Familien, denen alles erlaubt wird. Sie werden wild und wissen nicht, was sie tun sollen. Das Ego ist genauso. Es übertrifft sich selbst, wird zu einem Monster, das seinen eigenen Schwanz verschlingt, denn es besitzt keine Vernunft.

Frage: Ist damit gemeint, dass sich ein Mensch selbst füllt, um zu vergessen? Braucht er deshalb Drogen?

Meine Antwort: Sicher, es gibt nichts, was er dagegen tun kann. Die einzige Antwort darauf ist, die Menschen zu erziehen. Um sie zu bilden, setzen wir die positiven Kräfte in der Welt ein, die Energie, welche die negativen Kräfte ausbalanciert. Und zwischen diesen beiden Kräften können wir in einer vernünftigen, korrekten und klaren Weise existieren.

Wir haben eine Menge Beispiele für die Enthüllung der nächsten Entwicklungsstufe: Das Universum, Ein Sof (Unendlichkeit), die Welt der Seelen, die Welt der Ganzheit und Ewigkeit. Wir wollen das alles sofort und real erreichen. Erreichen wir es nicht, nehmen wir einfach Drogen, um uns dem Nirwana näher zu fühlen. Was haben wir in dieser Welt? Ich öffne meine Augen und was sehe ich? Eine Welt, von der ich mich zurückziehen und die ich vergessen will. Sieh hin, wie viele Menschen sich heute im Zustand der Abtrennung befinden und gezwungen sind, Antidepressiva zu nehmen. Es gibt so viel Depression. Sogar bei Kindern und Haustieren. Ein Mensch findet in dieser Welt keinen lebenswerten Sinn, besonders wenn er nicht mehr in seiner Arbeit motiviert ist, er keinen Bereich für sich erforschen kann, nichts erreicht und nichts Neues für sich entdecken kann. Wenn wir das Interesse an Sex und Essen verlieren, bleibt uns nichts, außer uns durch chemische Keulen zu betäuben.

Frage: Sind Sie für oder gegen liberale Drogengesetze?

Meine Antwort: Ich bin weder dafür noch dagegen. Alles wird durch den allgemeinen Egoismus gelenkt. Beide, der Gesetzgeber und der Drogendealer, jeder arbeitet unter dem Druck des Egoismus. Wenn wir nicht die positiven Kräfte in Balance zu den negativen, egoistischen Kräften in unserer Welt bringen, werden wir untergehen.

Von Kab TV „Neues von Michael Laitman“, vom 21/1/16

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Warum heiraten?

Meinung: Britische Wissenschafter haben eine soziologische Studie in Sachen Familienverhältnisse durchgeführt und entdeckt, dass sich seit Anfang der 90er Jahre die Paare weniger trauen, sondern unverbindlichen Sex der Ehe vorziehen. Verglichen mit dem vorigen Jahrhundert, als Frauen durchschnittlich mit 20 Jahren geheiratet haben, tun sie es heutzutage erst mit 30.

Antwort: Der Egoismus wächst und passt sich ständig an die Bedingungen an, die ihm den größten Vorteil bringen. Deswegen beobachten wir solche Wandlung. Früher waren die Frauen bereits mit 20 Jahren verheiratet, sie waren ihr ganzes Leben lang mit einem einzigen Mann zusammen und kümmerten sich nur um den Haushalt; sie waren glücklich und zufrieden; heutzutage möchten sie die Welt sehen und viele Männer kennenlernen.

Genauso sind die Männer auch. Sie denken überhaupt nicht übers Heiraten. Es ist bequemer für sie, bei ihrer Mutter zu bleiben. Ich spreche mit vielen jungen Männern zwischen 30 und 35 Jahren. Sie sagen: „Wofür brauche ich das? Ich habe einen interessanten Job und gute Freunde. Ich verbringe viel Zeit mit ihnen, fahre mit ihnen in den Urlaub. Wenn ich eine Frau brauche, kann ich in jedem Nachtclub ein schönes Mädchen kennenlernen und das reicht mir für eine Nacht. Beim nächsten Mal wird es ein anderes Mädchen sein. Und alles ist so einfach und frei. Wozu also heiraten? Vielleicht später einmal.“ Heute ist das Verhältnis zu dieser Frage ganz anders als es früher war. Der Egoismus ist mutiert. Ein Mensch verlangt nicht viel von anderen und von sich selbst. Und weil er immer mehr schnell vergehenden Vergnügen nachjagt, braucht er keine seriöse Beziehungen: „Gib mir jetzt, und was morgen geschieht– ist mir egal“.

Nichtsdestotrotz gelangen wir zu einem wichtigen und richtigen Zustand – wenn der Mensch erkennt, dass nur vergehenden Vergnügen ihm Befriedigung bereiten und er ihnen hinterher läuft. Und alle großen und tiefgründigen Pläne sind ihm egal. Er glaubt nicht mehr an die Familie, an die Zukunft der Welt und an seine eigene Zukunft. Das, was er jetzt verdienen kann, was ihm in dieser Sekunde Freude bereitet, ist das wichtigste. Und morgen? Morgen könnte schon alles weg sein. Das ist die Einstellung zum Leben: So wenig Enttäuschung wie möglich.

Wir befinden uns jetzt in der Zeit der Erkenntnis des Bösen. Das zeigt uns, dass wir im Prinzip nur hinter dem schnellen Genuss her sind. Wir sehen das am steigenden Rauschgiftkonsum, Antidepressiva-Konsum und Scheidungen. Der Mensch will nichts mehr. Nur das Mobiltelefon braucht er. Er freut sich über jeden Film, der ihn ablenkt und er bezahlt Geld, um sich zu erfüllen. Und danach wird vielleicht etwas Neues produziert: Vielleicht gibt es Elektroden, über die man das Gehirn reizen kann, sodass der Mensch mit idiotischem Grinsen auf der Couch liegen und sich gut fühlen wird..

Wie unterscheidet sich unser Leben davon? Vielleicht nur darin, dass wir noch rackern müssen, damit wir diese kleine Vergnügen bezahlen können. Doch wenn der Mensch erkennt, in welcher Situation er sich befindet, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass er sich bereits in die richtige Richtung entwickelt.

Frage: Wird das auch mit unserer Nahrung geschehen?

Antwort:  Mit allem! Von 8 Milliarden Menschen auf der Erde werden 7 Milliarden arbeitslos sein. Und wir müssen sie ernähren. Wie? Mit Medikamenten und Drogen, die die Realität verzerren. Das Ego erzeugt in uns eine klare Haltung in Bezug darauf, was in der Welt heute passiert. Wenn wir diese Haltung ändern wollen, müssen wir uns selbst ändern und auch unsere Perspektive. Dann erhalten wir andere Genüsse und Eindrücke vom Leben. Doch dafür benötigen wir eine andere Methode, um mit dem Ego zu arbeiten. Zunächst muss sich der Mensch der Erkenntnis des Bösen bewusst sein und sein Leben als kurzes vorübergehendes Vergnügen erkennen. Da aber das Ego eine „ewige Erfüllung“ anstrebt, muss man es transzendieren und es auf umgekehrte Weise nutzen: Von der Erfüllung der eigenen Bedürfnisse in die Richtung der Liebe und des Gebens. Dann wird sich das  Ego dauerhaft und vollkommen füllen. Wir werden dieses Stadium erreichen.

Aus dem TV Programm „News mit Michael Laitman“ 23.12.2015

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Spirituelle Entwicklung in unseren Beziehungen

Frage: Sie sagten einmal, dass ein Mann und eine Frau, die miteinander verbunden sind, ein kraftvolles Mittel haben, um den Schöpfer zu enthüllen. Eine Person, die solch ein Arbeitsumfeld hat, wäre sehr glücklich und bräuchte nur einige Minuten am Tag, um dies zu vollziehen. Was soll sie genau während dieser Zeit tun? Was ist der beste Weg, um mit einem Lebensgefährten die Wissenschaft der Kabbala zu studieren?

Antwort: Dies ist nicht von Belang. Was wichtig ist, ist die Anstrengung, dass sich das Paar angesichts der verschiedenen Störungen, die immer wieder vorkommen, als ein spirituelles Ganzes fühlt. Sie sollten ihrer Partnerschaft zuliebe eine höhere Verbindung anstreben, um ihren spirituellen Aufstieg zu erlangen.

Frage: Wie soll sich ein Mensch in Konfliktsituationen aus spiritueller Sicht korrekt und harmonisch gegenüber einer geliebten Person verhalten? Auf der einen Seite findet das Ego ständig unterschiedliche Tricks, um Menschen zu trennen; es ist beängstigend, wie hilflos wir dabei sind. Auf der anderen Seite wertschätze ich meine Beziehung sehr.

Antwort: Versuche zu verstehen, dass alle unsere Verbindungen zwischen uns vom Schöpfer durchdrungen sind. Dies wird deine Perspektive auf alle deine Beziehungen optimieren.

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Leben und Genuss, Teil 2

Das spirituelle Gegen-Mittel

Frage: Was ist so schlecht daran, wenn man sich nach dem ultimativen Vergnügen sehnt und warum gibt es so viele Probleme und Leiden in dieser Welt?

Antwort: Das Problem ist, dass jeder auf Kosten eines anderen Freude empfängt. Bekomme ich Genuss für mich, nehme ich die Freude einem anderen weg, ich stehle sie und begrenze sie auf irgendeine Art.

Dies ruft Krieg zwischen den Menschen hervor. Außerdem sind wir mit dem Übel der egoistischen Natur geschaffen; wir möchten mehr Vergnügen haben, speziell mehr als die anderen. Genuss auf Kosten der anderen zu erhalten ist weitaus größer. Denken Sie daran, wie wir uns auf der Straße verhalten. Wir nehmen uns gegenseitig die Vorfahrt weg und lassen den anderen nicht vor. Kann eine Minute schneller zu sein so lebenswichtig erscheinen? Mitnichten, wir freuen uns nur, wenn wir dem anderen voraus sind. Das ist unsere böse Neigung. Es ist nichts Schlechtes daran, für sich selbst zu genießen, es ist typisch für jedes Tier. Wie auch immer, eine Person hat besondere Freude daran, sich auf Kosten anderer zu erheben und sie zu unterdrücken; doch dies zerstört unsere Gesellschaft und deshalb hat unsere Welt solche Krisen.

Frage: Es gibt doch aber viele Menschen, die sich für eine gute Gesellschaft selbst aufopfern.

Antwort: Sie schauspielern für ihr Verlangen zu empfangen, für nichts anderes. Sie verstehen nur die wahre Motivation ihrer Handlungen nicht. Wenn wir den Menschen die Freude wegnähmen, die sie empfinden, wenn sie anderen helfen, könnten sie nicht die kleinste Handlung ausführen. Wenn eine Mutter auf einmal keine Freude mehr an ihrem Baby hätte, würde es verhungern.

Alle Angelegenheiten folgen nur diesem einfachen Prinzip. Es gibt vieles, das „spirituell“ genannt wird, aber nicht von uns gefühlt wird. Es folgt einem anderen Prinzip: Vergnügen und Genuss zu geben anstelle zu empfangen. Die Spiritualität basiert darauf, Freude zu geben und nicht Freude zu empfangen. Das ist Antimaterie und die umgekehrte Welt. Die spirituelle Welt existiert; sogar die gewöhnliche Wissenschaft entdeckt einige Grenzphänomene, die wir mit unseren Werkzeugen noch nicht „messen“ können. Eine Person kann insbesondere durch die Wissenschaft der Kabbala das Gefühl für die Höhere Welt oder die Antimaterie erreichen. Durch spezielle Übungen können wir unsere alten Angelegenheiten zu neuen Angelegenheiten umwandeln, indem wir ein Verlangen zu geben anstatt ein Verlangen zu nehmen entwickeln; dann können wir das Geben genießen anstatt das Nehmen.

Vom Israelischem Radioprogramm 103FM, 11/29/15

Leben und Genuss, Teil 1

Maximaler Genuss bei minimalem Aufwand

Frage: Welche Kräfte treiben nach Meinung der Kabbala die Schöpfung an? Was hält die Welt in Bewegung?

Antwort: Es gibt nur zwei Kräfte in der Welt. Die eine entspricht dem Wunsch oder dem Verlangen nach Genuss bzw. nach Selbsterfüllung. Die zweite Kraft ist der Wunsch zu geben. Dieser Wunsch gehört zum Schöpfer.

Das Verlangen zu empfangen ist in jedem Geschöpf verankert. Angefangen beim kleinsten atomaren Teil, über die Moleküle bis zu allem, was in dieser Welt erscheint: Unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich. Das Verlangen zu empfangen ist die Substanz der Schöpfung – sowohl in Gedanken wie auch körperlich. Das Ziel liegt in der Aufrechterhaltung des Lebens und alles Erscheinende so angenehm und genussvoll wie möglich zu gestalten. Ob bewusst oder unbewusst streben wir alle in jedem Moment nach diesem Ziel. Die Energie des Genusses treibt die Materie an. Sobald Materie mit der Macht des Lichts bzw. mit der Lebensenergie in Berührung kommt, folgt ein ausgeglichener, vollkommener und genussvoller Zustand. Unser Verlangen arbeitet mit einer einzigen, ewigen Formel: Maximaler Gewinn bei minimalem Aufwand. Der eine will seinen Hunger befriedigen, der nächste seinen Verstand und der dritte seine Gefühle.

Es gibt drei Arten der materiellen Erfüllung: Nahrung, Sex und Familie. Weiter gibt es drei Arten der menschlichen Erfüllung: Reichtum, Macht und Wissen. Es ist egal, womit sich ein Mensch beschäftigt – er wird allein durch Genuss angetrieben. Es gibt keine andere Art des Handelns.

Jeder strebt entweder nach mehr Genuss oder danach, dem Leid und Mangel zu entfliehen. Dies ist das Gesetz unserer Natur. So sind wir geboren und so leben wir. Wir alle sind daher auf gewisse Weise Egoisten, die jeden Moment ihres Lebens genießen wollen, ob vergangen, momentan oder in der Zukunft.

Wie sehr kann ein Mensch auf Kosten der anderen seinem eigenen Vergnügen nachjagen? Es hängt von seiner Erziehung, Angst vor Bestrafung und dem Einfluss seiner Umgebung ab. Dementsprechend berechnet der Mensch all seine Handlungen. Zahlt es sich aus, zu stehlen, um reich zu sein? Sogar zu morden, um ins Paradies zu kommen, fällt in diese Berechnung.

Egal wie, das Verlangen nach Genuss ist für alle Handlungen des Menschen ausschlaggebend. Doch wie bereits erwähnt, gilt dies nicht nur für den Menschen; die ganze Schöpfung agiert so. Entsprechend der Formel „maximaler Genuss bei minimalem Aufwand“ kann man das Verhalten des Menschen und jedes Teils der Schöpfung berechnen.

Aus dem Radioprogramm 103 FM, 29.11.2015

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Eingriff in die Zukunft

Frage: Neulich wurde ein Artikel über die Vorhersagen der berühmten bulgarischen Wahrsagerin Baba Wanga veröffentlicht. Sie hatte vorhergesagt, dass im Jahr 2010 der arabische Konflikt in Syrien beginne, und im Jahr 2016 würden die Muslime Europa angreifen, chemische Waffen benutzen und Europa verwüsten. Sie hat auch gesagt, dass der 44. USA Präsident ein Farbiger sei und er der letzte Präsident wäre. Diese Vorhersagen klingen nach Apokalypse. Erlaubt die Wissenschaft Kabbala, die Zukunft vorherzusagen?

Antwort: Die Wissenschaft Kabbala kennt alle Pläne der Natur (=Schöpfer) und den ganzen Weg, den wir gehen müssen. Denn die Balance zwischen den positiven und negativen Kräften auf allen Niveaus entwickelt sich gemäß den Formeln, die die Kabbalisten kennen. Und in diesen Formeln gibt es einen kleinen Koeffizient, der „freier Wille“ heißt. Das bedeutet, dass wir in diese Formeln eingreifen und erkennen können, in welcher Form wir von der Gegenwart zur Zukunft gelangen.

In jeder Sekunde des Daseins, die sich augenblicklich in die Vergangenheit verwandelt, kann ich für den nächsten Augenblick oder für längere Zeit bestimmen, wie ich von einem Zustand zu dem anderen kommen kann. Unsere Zustände müssen in die Richtung des allgemeinen Gleichgewichts, das wir zwischen uns erreichen sollen, voranschreiten. Die ganze Natur strebt zum Gleichgewicht, die menschlichen Systeme inklusive. Aber wie genau können wir uns zu diesem Gleichgewicht bewegen, zu diesem Zustand, den wir als Endzustand bezeichnen? Es hängt von der Menschheit ab. Wir können mithilfe des guten Weges oder des schlechten Weges dorthin kommen, abhängig von unserem Eingreifen in das Geschehen.

Frage: Ist für die letzte Korrektur eine gewisse Zeit gegeben?

Antwort: Die Zeit ist mit 6000 Jahren „berechnet“, und wir haben heute das Jahr 5776. Für die Menschheit bleiben 224 Jahre, um sich zu korrigieren und alle funktionierende Kräfte in Balance zu bringen: gute und böse. Diese zwei Kräfte muss man nur ausgleichen. Es gibt keine schlechte und gute Kraft – schlecht ist nur, dass zwischen den Kräften kein Gleichgewicht herrscht. Und wir Menschen sind verpflichtet, sie in Einklang zu bringen.

Wir müssen aber keine 224 Jahre abwarten! Man kann innerhalb von ein paar Monaten die Balance dieser Kräfte, die in der Menschheit herrschen, herstellen. Die Kraft des Bösen ist eine gewaltige Kraft – unser böse Trieb oder auch Egoismus genannt, der in jeder Handlung steckt. Und die gute Kraft ist sehr schwach. Sie gleicht nur minimal unseren Egoismus aus und erlaubt uns zu leben, ohne uns gegenseitig zu ermorden und aufzufressen. Aber grundsätzlich sind wir alle nur von unserem Ego gesteuert und jeder will höher, reicher und stärker als der andere sein. Wir müssen vor allem begreifen, dass unser Egoismus unser Feind ist und aus- oder angeglichen werden muss. Wir besitzen die gute Kraft, die den Egoismus ausgleichen kann – wir müssen sie lediglich entfalten.

Die Kraft des Guten und die Kraft des Bösen sollen richtig miteinander verbunden werden, um die sogenannte „mittlere Linie“ zu erreichen, die Integration von Gutem und Bösen. Durch die Balance der beiden Kräfte kommen wir zu einer guten und ausgeglichenen Welt.

Die ganze Natur ist auf diese beiden entgegengesetzten Kräften aufgebaut: Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht, Plus und Minus, Wärme und Kälte, Elektronen und Positronen. Es gibt keine Kraft in der Welt, die keine Gegenkraft besitzt.

Man muss nur den Punkt des Gleichgewichtes in allen Aspekten zwischen den beiden finden und an diesem Punkt fühlen wir uns gut. Wenn wir diese beiden Kräfte  in Gleichgewicht bringen, werden wir spüren, dass wir in einer ewigen und vollkommenen Welt leben – im Garten Eden.

Aus dem Radioprogram 103FM vom 11.12.2015

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Antwort auf Terror: Bildung ist keine Utopie

Frage: Wie wollt ihr das Volk verbinden, wenn 40% der Bevölkerung Israels an die Ankunft des Maschiach glaubt, 40% glaubt, dass es möglich ist, mit dem Iran, dem Islamischen Staat und Palästina Frieden zu schließen und 20% davon träumt, sich ins Meer zu stürzen. Es ist eine Utopie, dass es zu einer Einheit kommen kann!

Antwort: Es ist klar, dass man bei so einer Zersplitterung, die nicht nur innerhalb des Volkes existiert, sondern auch in jedem Mensch, nur schwer zu einer Verbindung gelangt. Und daher halten wir uns an „die Liebe deckt alle Sünden zu“ – das wird die Basis der neuen Bildung.

Wir nehmen die Menschen so wie sie sind, ohne sie zu nötigen oder zu verändern. Und nur durch unsere gute Aufklärung werden sie verstehen, dass uns die Verbindung wichtig ist und sie alle Unterschiede wettmacht. Es ist sehr gut, dass das Volk Israel keine graue Masse ist, sondern es viele Richtungen und Meinungen gibt.

Das Volk kocht vor Hass, Abneigung und Bosheit und wir sollten diesen Umstand nicht verdrängen wie andere Methoden es tun. Wir sollen lernen, wie wir trotz unserer Unterschiede eine feste, gegenseitige liebevolle Verbindung bilden. Trotz deines Hasses zu allen Menschen, die dich umgeben, muss du sie lieben. Wir sollen lernen, uns zu verbinden und unseren Hass in Liebe zu verwandeln: die Liebe zu anderen, zum Schöpfer und zu sich selbst.

In dieser Weise verbinden wir zwei Welten: Wir hassen alles, was nicht zu unserem „ich“ gehört, und sind deswegen verpflichtet, uns mit dem, was uns entgegengesetzt ist, zu verbinden. Es ist unmöglich, alle nach deinem Geschmack zu verändern, damit es dir leicht fällt, dich mit ihnen zu verbinden. Du solltest die anderen nicht dafür lieben, dass die dir ähnlich sind, sondern dafür, dass ihr das gleiche Ziel habt: ein Volk, das eine Lösung für das gemeinsame Leben findet.

Wie soll man so eine Verbindung „jenseits des Egoismus“ erreichen? Dafür gibt es die Methode der Kreise, in welchen wir eine besondere Kraft generieren, die nicht in jedem einzelnen existiert. Wenn wir uns entsprechend den Regeln verbinden, die die Kabbalisten erstellt haben, generieren wir unter uns die Kraft der Einheit jenseits aller Unterschiede. Diese Kraft hilft uns, den Zustand „die Liebe deckt alle Sünden zu“ zu erreichen.

 

 

Aus dem Unterricht 5.11.2015 [#169404]

Den Sinn des Lebens offenbaren

Frage: Was würden Sie einem Menschen raten, der den Geschmack am Konsum, an Wissenschaft und Kultur – überhaupt an allen herkömmlichen Werten verloren hat und spürt, dass es da keinen Sinn gibt?

Antwort: Ich kann ihm raten, sich auf die nächste Entwicklungsstufe der Menschheit einzulassen, allen mit der Hand zum Abschied zu winken, sich in den Zug zu setzen, der ihn zu neuen Erkenntnissen bringt und den Bahnsteig unserer Welt zu verlassen. In diesen Zug wird er einer ernsthaften inneren Korrektur unterzogen, innere Veränderungen finden statt und er wird der nächsten Stufe angenähert, erlangt zusätzlichen Werkzeuge an Verständnis, Wissen, Erkenntnis und Wahrnehmung. In unserer Geschichte gibt es viele Beispiele von Kindern, die im Wald unter wilden Tieren aufwuchsen; sie sind einer „Umerziehung“ kaum mehr zugänglich.

Was auch immer man mit ihnen machte, sie blieben Tiere. Sie waren nicht einmal in der Lage, die menschliche Sprach zu lernen. Sie schlafen und bewegen sie wie Tiere. Von solchen Fällen wird heute noch in den wissenschaftlichen Fachzeitschriften berichtet. Das Gleiche passiert mit uns. Von der gegenwertigen Gesellschaft umgeben, sind wir wie die Tiere nicht in Lage, uns selbst zu korrigieren; wir spüren im Innersten, dass wir in diesem Zustand nicht mehr bleiben können. Doch wie kommt man heraus?!

Es ist unsere Aufgabe, eine kleine halbgeschlossene Gesellschaft aufzubauen, die nicht vollständig von der anderen getrennt ist, aber in sich auf einem anderen Prinzip aufgebaut ist – dem Prinzip der gegenseitigen Hilfsbereitschaft, Kommunikation, Erziehung und Aneignung von natürlichen Eigenschafften, die in uns ursprünglich vorhanden waren und wieder neu entwickelt werden müssen. Da wir aber unter „Tieren“ aufwuchsen, sind wir selbst Tiere; deswegen müssen wir unter Menschen, damit wir zu Menschen werden. Dies ist ein großes Problem, aber ich denke mit Hilfe der modernen Informations- und Kommunikationsmitteln können wir das lösen. Zumindest die Notwendigkeit wächst hierzu nach und nach.

In unserer Zeit wird allen klar, sich materiell zu erfüllen, ist heute kein großes Problem mehr. Und dennoch entsteht im Inneren des Menschen ein Vakuum, das gefüllt werden will. Doch mit Hilfe der bestehenden Mittel ist eine „Füllung“ nicht mehr möglich. Wir fühlen uns weder durch Wissenschaft, Kultur oder sonst noch etwas erfüllt. Wir müssen auf jeden Fall verstehen, warum wir existieren. Und nicht nur verstehen, sondern im Kontakt mit dem wahren Sinn des Lebens kommen. Es erzeugt ein Gefühl der ewigen und vollkommenen Existenz. Darunter befindet sich die eine tierische Existenz – das Leben im Körper. Darum beginnt die nächste Phase und letztendlich kommen wir zum Ewigen Zustand. Was alles passieren wird, kann ich nicht genau sagen. Aber wir sehen bereits Veränderungen und jede nachfolgende Form wird aus der vorherigen geboren.

Anmerkung: Das klingt ziemlich optimistisch vor dem Hintergrund der allgemeinen Hoffnungslosigkeit.

Antwort: Diese Hoffnungslosigkeit ist richtig und positiv. Ausgerechnet sie gibt dem Menschen den Impuls für die nächste Stufe der Entwicklung. Die Geschichte ist voll von diesen Zeugnissen. Schauen Sie, was wir während unserer Entwicklung durchlebt haben: Epidemien, Seuchen, Völkerwanderungen, Klimaschocks, Naturkatastrophen und so weiter. Heute passiert alles viel intensiver und bringt uns schneller voran. Also, ich persönlich bin ein Optimist.

Aus der TV Sendung „Die letzte Generation“, Nr.16, 19.08.2015

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Liebe – das eigentliche Paradies

Frage: Viele meiner Freunde fühlen sich unglücklich, weil sie keinen passenden Partner finden. Was muss man tun, um die wahre Liebe zu finden?

Antwort: Zunächst einmal sollten wir aufhören, von den anderen irgendwelche außergewöhnlichen Qualitäten zu verlangen, sondern wir sollten versuchen, einen Menschen zu finden, der versteht, wie man eine Beziehung der Liebe aufbaut. Liebe basiert nur auf Zugeständnissen: auf der Tatsache, dass jeder in Bezug auf den Partner nachgibt und die Möglichkeit genießt, dies zu tun. Du verlangst von dem Partner keine besondere Aufmerksamkeit und Fürsorge, ganz im Gegenteil, dein Genuss besteht darin, dich vor ihm zu annullieren.

Frage: Welcher Genuss besteht in der Tatsache, dass ich Zugeständnisse mache?

Antwort: Genau das wird Liebe genannt. Wenn du deinem Kind etwas gibst, empfindest du große Freude. Und dasselbe kann in Bezug auf den Ehepartner sein. Nur, dein Kind spürst du viel näher, weil es natürlich ist – du empfindest es wie einen Teil von dir. Und obwohl deine Ehefrau zu dir gehört, existiert sie unabhängig von dir, quasi neben dir und hat ihre eigene Meinung. Aber aufgrund der Korrektur der Liebe musst du versuchen, den Unterschied zwischen deinen und ihren Verlangen zu löschen. Jetzt fühlst du nur deine Verlangen und kaum die Verlangen deines Partners. Deine Verlangen sind dir viel wichtiger als seine. Es steht geschrieben: „Mache Seine Verlangen zu deinen und Er macht Seine Verlangen zu deinen“- dies ist die Bedienung von Liebe.

Unsere Verlangen müssen sich zu Eins verschmelzen. Dies nennt man: “Mann und Frau – die Shechina zwischen ihnen“, als wären sie ein Körper. Es ist alles sehr einfach, wir haben nur nicht die richtige Erziehung. Für die Liebe muss man den Menschen erziehen und in Kursen speziell vorbereiten. Eine solche „Menschen-Bildung“ fehlt der ganzen Menschheit. So lange wir nicht lernen, wie man so eine Beziehung aufbaut, werden wir niemals Glück erreichen.

Frage: Jeder ist auf der Suche nach Liebe, aber wie kann man die Menschen davon überzeugen solche Kurse zu besuchen? Ich glaube nämlich nicht, dass diese Bedingung jemandem gefällt..

Antwort: Das ist so, weil wir uns selbst belügen. Wir denken, wir gewinnen nur dann, wenn wir auf unserem Standpunkt bestehen. Aber wer gewinnt von dieser Selbstlüge? Wir wollen lieben aber nur uns selbst erfüllen, in dem wir unseren Nächsten benutzen. Als Ergebnis spüren wir weder Zufriedenheit noch Liebe. Es ist notwendig den Menschen zu zeigen, wie man sich in der richtigen Form füllt: vollkommen und ewig. Diesen Genuss erlangt man nur durch die Liebe zum Nächsten, denn den anderen kann man immer geben und sie unendlich erfüllen; dadurch gelangt man zum ewigen Genuss. Es ist ein Kreislauf, der immer wiederkehrt. Und ich erreiche dadurch das Gefühl der absoluten, ewigen Liebe.. und mehr sogar: das ewige Leben.

Denn ich schade weder meinem Umfeld noch mir; ganz im Gegenteil, mit meiner Liebe mache ich alle lebendig. Und so gelange ich zu einem kontinuierlichen Aufstieg auf eine höheren Ebene: den Garten Eden. Das ewige Leben. Liebe – das ist das Paradies.

Daher ist es nicht nötig, irgendwo nach Liebe zu suchen, man muss sie  einfach aufbauen.

„New Life“ aus der Folge Nr. 601        30.07.2015

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