Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Und sie werden lernen, den Herrn zu fürchten

Tora, Deuteronomium, 5.Mose, 31,12 – 31,13: Versammle das Volk, die Männer und die Frauen und die Kinder und deinen Fremden, der in deinen Toren wohnt, damit sie hören und damit sie lernen und den HERRN, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! Und ihre Kinder, die es nicht wissen, sollen zuhören, damit sie den HERRN, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem Land lebt, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen.

Furcht vor dem Schöpfer trägt den Menschen, besonders während der vierzigjährigen Wanderung durch die Wüste. Und im Land Israel erreicht die Qualität der Furcht eine andere Stufe. In der Wüste gab es die Furcht, ob es möglich wäre, den Egoismus für seinen eigenen Nutzen zu unterlassen, aber im Land Israel gibt es eine gänzlich andere Qualität: ob es möglich wäre, den Egoismus für das Geben zu nutzen und die Liebe zu anderen. Hier geschieht die Umkehrung im Nutzen des Egoismus.

Deshalb warnt Moses das Volk: es ist nicht nur sehr schwer zu tun, es ist auch schwer vorstellbar, wie es zu tun ist. Ich kann mir selbst nicht verbieten zu genießen. Wird es mir möglich sein, dem Schöpfer zuliebe zu genießen? Es ist viel einfacher, es zu verbieten.

Frage: Es steht geschrieben: “Versammlung des Volks: die Männer, die Frauen und die Kinder und deinen Fremden, der in deinen Toren wohnt“. Was bedeutet das?

Antwort: Das sind alles innere Qualitäten des Menschen. Lass sie auf Moses` Warnungen hören, weil  jede ihre eigene Korrektur durchmachen muss. Nur danach kannst du das Land Israel betreten und anfangen, mit deinem Verlangen „um des Gebens willen“ zu arbeiten.

 

aus: KabTV „Geheimnisse des Ewigen Buches“, 23.1.2017

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Die Offenbarung von Abraham

Der Schöpfer, das ist die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Er ist vollkommen. Und nur so zeigt Er sich uns. Er will Seine Geschöpfe sich ähnlich machen. Er schuf uns aber Seiner Natur entgegengesetzt, wie es heißt: „Ich habe den bösen Trieb erschaffen“.

Indem Er uns als böse Wesen erschaffen hat, die jeden Tag noch egoistischer werden, hat Er uns gleichzeitig ein Werkzeug der Korrektur gegeben. Das Problem ist nur, dass all dies allmählich geschieht, nach den Gesetzen der Natur.

Die Natur entwickelt sich nach den Gesetzen der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Stufen. Laut der Wissenschaft der Kabbala unterscheidet sich der Mensch vom Tier nicht, indem er auf zwei Beinen mit hocherhobenem Kopf geht (denn auch der Strauß läuft auf zwei Beinen), und nicht indem er denkt.  Der Mensch strebt nach dem Ziel des Lebens, aber ein Tier nicht.

Das ist ein deutliches Streben nach dem Sinn des Lebens. „Wo komme ich her, wo gehe ich hin?“, „Was ist der Sinn meines Daseins?“, diese Fragen beschäftigen viele Menschen. Aber sie finden keine Antwort.

Der erste, der vor 5777 Jahren die Fragen zu beantworten versuchte, war ein Mann namens Adam, der mit seinen Gedanken, Gefühlen, inneren Streben und seinen tiefen Überlegungen die Geheimnisse des Universum durchdrang und darüber ein kleines Buch „Der Engel Raziel“ schrieb, das bis in unsere Zeit erhalten ist.

Dank dieser Offenbarung und Arbeit an sich selbst war er der Erste, der begann, die Kräfte der Natur für seine Entwicklung richtig einzusetzen. Er wurde Adam genannt. „Adam“ kommt vom Wort, dem Schöpfer „ähnlich“ sein.

Viele Menschen in verschiedenen Generationen nach Adam verwendeten diese Methode. Nach 20 Generationen erreichte sie Abraham, der in Babylon lebte und zunächst ein Prediger war und nicht ganz die richtige Einstellung zur Natur hatte. Er glaubte, dass die Spiritualität in viele Götter unterteilt sei, die angebetet werden sollten.

Aber dann entdeckte er, dass die Kräfte der Natur, die unabhängig voneinander arbeiten, auch in einer positiven und negativen Wechselwirkung sind und ähnlich wie die vielfältigen antiken, griechischen Götter in Wirklichkeit aus einer einzigen Quelle, dem Höheren Verstand, kommen.

Diesen Höheren Verstand muss man untersuchen, erlangen, sich ihm annähern. Erst dann wird man erkennen und verstehen, was der Sinn des Lebens ist. Andernfalls, wie Abraham glaubte, sind alle Zeiten, die zwischen Adam und ihm liegen, spur- und nutzlos.

Im Prinzip untersucht man die verschiedenen Kräfte, die tatsächlich existieren. Aber sie haben keine gemeinsame Basis, keine gemeinsame Quelle und man müsste sie offenbaren. Das tat Abraham.

Er erlangte die Einzige Kraft der Natur, die über allen anderen Kräften steht, die die Menschen angebetet hatten, einschließlich ihm selbst. Als er diese Kraft untersuchte, stellte sich heraus, dass sie absolut gütig und einzig war. Das erklärte Abraham den Babyloniern.

Es scheint uns, dass es zwischen Polytheismus und Monotheismus keinen allzu großen Unterschied gibt. Aber der Glaube an die Einzige Kraft bedeutet nicht Monotheismus, sondern die Ähnlichkeit der Form. Wenn der Mensch seiner Bestimmung nachgeht und versucht, die Ähnlichkeit der Eigenschaften zu erreichen, ändert er sich. Sein Verhalten, seine Handlungen ändern sich, die Einstellung zum Leben, sowie die Wirkung und Beziehung auf und zu seiner Umgebung. 

Indem man sich ändert, ändert sich auch die Welt, die Gesellschaft und die Familie. Man baut alles nach der gleichen Schablone auf, nach dem selben Beispiel, das man von Oben empfängt, untersucht, absorbiert und gibt man weiter.

Das tat im Prinzip Abraham. Er versuchte seinen Schülern alles zu erklären und sie folgten seinem Weg. So wurde eine Gruppe von Menschen gegründet, die nannte man „Das Volk Israel“, was bedeutet „Isra-El“(„Isra“-gerade, „El“-der Schöpfer), direkt zum Schöpfer. Mit anderen Worten, dies ist eine Gruppe, die nach der Verschmelzung mit dieser einzigen, gütigen Kraft strebt, dem Schöpfer.

 

Aus der russischen Lektion, 06.04.2017

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„Er wird dich wieder versammeln aus allen Völkern…“

Tora, Deuteronomium 30:02 – 30:04:Und wenn du umkehrst zu dem HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst, du und deine Kinder, von ganzem Herzen und von ganzer Seele, in allem, was ich dir heute gebiete; so wird der HERR, dein Gott, dein Gefängnis wenden und sich deiner erbarmen und wird dich wieder sammeln aus allen Völkern, dahin dich der HERR, dein Gott, zerstreut hat. Und wenn du auch bis an das Ende des Himmels verstoßen wärest, so wird dich doch der HERR, dein Gott, von dannen sammeln und dich von dannen holen.

Wir sehen dieses Bild auch heute.

Frage: Heißt das, dass man sich nirgends verstecken kann und immer noch vom Exil zurückkehren wird?

Antwort: Es scheint einem Menschen nur, dass er sich irgendwo verstecken kann. Du kannst dich nirgendwo verstecken; wir kennen unsere Wege nicht, was uns kontrolliert und wie die versteckten Puppenspieler jeden einzelnen in der Welt beeinflussen.

Die einzige Sache, die wir unbedingt lernen und benutzen müssen, ist das System der Korrektur.

Es gibt nichts anderes. Nur konstante Verbindung und Anpassung an dieses System kann uns helfen, es richtig zu erkennen und permanent dem Schöpfer so nahe wie möglich zu sein. Und wenn wir anfangen wegzulaufen, müssen wir wieder zusammengesetzt werden durch die gleichen, starren Gesetze und Kräfte der Natur.

Frage: Wie wird dieses System mit den Juden funktionieren, die sich unter den anderen Nationen assimiliert haben und vor langer Zeit aufgehört haben, jüdisch zu sein?

Schließlich steht geschrieben: “Sogar wenn deine Exile am Ende der Himmel sind, wird der Herr, dein Gott, dich von dort versammeln.“

Antwort: Ich weiß nicht, wie sie gezwungen werden zurückzukommen.

Vielleicht wird einer wie Hitler erneut auftauchen und sie daran erinnern, dass sie jüdisch sind und er wird sagen: “Wir werden sie entweder zerstören oder sie sollen schnell ihr Zuhause verlassen.“

Frage: Wie wird es jenen ergehen, die sich vor langer Zeit vom Jüdisch sein verabschiedet haben?

Antwort: Das ist egal. Welchen Unterschied macht es, dass sie sich verabschiedet haben? Es gab so viele berühmte und außergewöhnliche Menschen, die plötzlich entdeckt haben, dass sie Juden waren. Wir kennen diese Fakten. Weißt du, was wir finden könnten, wenn wir die DNA von denjenigen untersuchen würden, die dort leben, wo Juden vor tausenden von Jahren gelebt haben?

In Spanien habe ich mit einem Professor gesprochen, der reinrassiger Spanier ist. Er sagte: “Welche Probleme können wir unter uns haben, wenn wir alle zu 30-40% jüdisch sind? Ich meine, aus Sicht der Biologie.“

Frage: Was muss passieren, damit sich ein Mensch wie ein Jude fühlen würde? Ist es eine Art inneres Signal?

Antwort: Nein, es ist nur so, dass ein Mensch das Gefühl haben wird, zu den letzten verlorenen Stämmen zu gehören.

Wenn es heutzutage 15 Millionen Juden in der Welt gibt und wenn diese zehn Stämme enthüllt sind, wird es achtmal mehr Juden geben, also weitere 120 Millionen. Stell dir diese Größe vor.

Können sie sich alle in Israel versammeln? Dann werden wir tatsächlich ein Land „vom Nil bis zum Euphrat“ benötigen.

Wie auch immer, es geht nicht um die Anzahl der Menschen in unserer Welt. Es geht nur um die spirituellen Stufen. Exakt auf diesen Stufen wird alles entschieden und korrigiert werden.

Ich glaube nicht, dass Millionen von Afghanen, die sich dazu entscheiden, jüdisch zu sein, zurück nach Israel kommen. Schließlich sind sie nach den Erzählungen die Nachkommen einiger Stämme. Oder 100 Millionen Menschen, die in Indien leben, entscheiden sich dafür, aus dem Stamm Manasse zu sein. Und so weiter.

Frage: Was bedeuten diese inneren Rückbesinnungen, die in einem Menschen aufkommen?

Antwort: Diese inneren Rückbesinnungen sind keine Bestandteile der DNA, sie können nicht nachgewiesen werden. Du wirst sehen, was passieren würde, wenn man die DNA dieser Menschen in der ganzen Welt untersuchen würde.

Es gibt in jedem Menschen einen bestimmten Teil von anderen Menschen in der Welt.

Ich hoffe, dass Krisen die Menschen aufrütteln und sie klar erkennen werden, dass entlang dieses Fortschritts die Verbindung erwünscht ist.

Die Welt braucht diese Methode der Verbindung; sie wird ohne diese nicht überleben.

 

Aus Kab TV’s “Die Geheimnisse des Ewigen Buches” 1/11/17

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Von der Wüste ins Land Israel

Tora, Deuteronomium (5.Mose) 29,04 -29,05: Und ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: Eure Kleider sind nicht an euch zerschlissen, und dein Schuh an deinem Fuß ist nicht zerschlissen. Brot habt ihr nicht gegessen, und Wein und Rauschtrank habt ihr nicht getrunken, damit ihr erkenntet, dass ich der HERR, euer Gott, bin.

In der Wüste esse ich nur MAN (Manna), weil es die Qualität von Bina, des Gebens, ist – es gibt nichts anderes, ich nähre mich nur mit der Qualität des Gebens.

Es ist mein Brot, meine Nahrung und meine Kleidung – absolut alles. Kleidung bedeutet alle Schirme (Massachim), die auf mir sind. Nahrung ist das Licht von Chassadim, das ich konsumiere und durch das ich lebe. Es bedeutet, dass alles nur die Anheftung an den Schöpfer ist.

Ich halte an Ihm fest mit allen egoistischen Verlangen, die in mir auftauchen, und auf diese Weise werde ich von ihrer egoistischen Erfüllung gereinigt.

Ich lebe und bin nur durch die Tatsache erfüllt, dass ich mit jedem Mal, mit dem ich mich Ihm mehr und mehr annähere, von Ihm eine lebensspendende Kraft erhalte.

Mit anderen Worten, MAN sind die Stufen, die ein Mensch durchmacht während der sogenannten vierzigjährigen Wanderung in der Wüste, was der Aufstieg von Malchut zu Bina ist.

Sie werden Stufen der Reinigung genannt, nicht Stufen der Verwirklichung vom Egoismus zum Altruismus, sondern der Reinigung, weil ich nicht die egoistischen Verlangen benutze, ich erhebe mich nur über sie, indem ich meinen Egoismus darunter verlasse. Und wenn ich anfange, den Egoismus, den ich unten verlassen habe, zuzuschaufeln, heißt das, dass ich bereits im Land Israel bin.

 

Auf KabTV´s „Geheimnisse des Ewigen Buches“  vom 28.12.2016

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Den Mangel an Sensibilität überwinden

Die Menschheit kann einen sehr langen Weg gehen, ehe sie die Erkenntnis des Bösen erlangt. Wir sagen, dass die Korrektur nach 6000 Jahren beendet ist. Allerdings sind gemäß der Kabbala 6000 Jahre 6000 Stufen: NHY, HGT und HBD. Das heißt, wenn wir von Adam anfangen zu zählen, sind noch 223 Jahre übrig. Allerdings sind das nicht weltliche Jahre.

Was macht es am Ende für einen Menschen für einen Unterschied, ob es in 223 oder in 20.000 Jahren passieren wird? Wenn er es morgen tun will, kann er es morgen tun. Dann spielt es keine Rolle, wie viele Jahre noch übrig bleiben, 200 oder 2000. Wir müssen das realistisch und nicht philosophisch betrachten.

Man kann es hier und jetzt passieren lassen, aber falls nicht, was soll`s? Der Mensch muss ohnehin sterben und findet sich dann in einem anderen Leben wieder. Nach dem Tod  kommen wir sofort zur Empfindung eines neuen Zustands, nicht von dieser Welt, sondern von einer etwas anderen und veränderten Welt.

Ich hoffe, dass wir Menschen, die Kabbala studieren, trotzdem die Menschheit vorantreiben, um dort einzutreten, was als Land Israel bezeichnet wird und uns selbst auf korrekte Weise transformieren.

Frage: Wird ein Mensch sich in diesem Aufstieg glücklich fühlen?

Antwort: Wenn es eine Perspektive gibt, der der Mensch folgt und die Unterstützung anderer Menschen spürt, wird er den Aufstieg schon schrittweise sehen, bevor er ihn beginnt. Ohne die Unterstützung fällt er in eine tiefere Depression, aber mit der Unterstützung bewegt er sich mit Freude. In diesem Fall wird die Nation, die es versteht, auf richtige Weise fortzuschreiten und den Rest der Menschheit zu führen, Menschen von Israel genannt. Sie betreten das Land Israel, das heißt sie beginnen, ihre Verlangen zum Geben und zur Liebe zu transformieren und sind dadurch ein Beispiel für alle anderen. Das ist ein großartiger Zustand für die Nation und für die ganze Menschheit, die schließlich versteht, wie sie zu einer glänzenden Zukunft kommt.

Viele Menschen leiden heute unter Depressionen oder nehmen Drogen! Sie sehen keine Perspektive!

Doch wir sind in der Position, den Plan der Schöpfung zu verstehen, zu sehen, wie das passiert, was bereits in den kabbalistischen Büchern beschrieben steht, wie es in den nächsten zwanzig bis dreißig Jahren weitergehen wird und wie es transformiert werden kann.

Wir begleiten diesen Mechanismus, drehen sein Schwungrad , bewegen uns vorwärts und wissen, was geschehen wird. Es ist schwer für uns, anderen Menschen alles zu erklären; sie wollen es nicht hören. Sie haben ihre eigenen egoistischen Schwierigkeiten.

Aber wie glücklich wir sein sollten, dass wir die Perspektive sehen. Der Rest existiert einfach und sie fühlen ihre eigene Bedeutungslosigkeit und ihre absolute Unfähigkeit, ihr Schicksal zu ändern. Natürlich ist das schlechter als der Tod.

Daher konsumieren sie Marihuana, nehmen Antidepressiva  und so weiter.

„Warum sollte ich Kinder haben? Warum sollte ich eine Familie gründen? Wofür lebe ich? Gib mir eine Pille, ich werde sie schlucken und schlafen. Und noch besser, als die Pille zu bekommen, ist es einzuschlafen und vielleicht im Traum zu sterben.“

Frage: Warum hören die Menschen nicht auf uns?

Antwort: Wir können nicht zu ihnen kommen, und das ist ein großes Problem. Es gibt so viele Menschen in der Welt, die leiden. Sie werden getötet, gemobbt, verbrannt, zerstört und erschossen. Und immer noch hören sie nicht. Die Menschheit muss eine bestimmte Schwelle an Unsensibilität überwinden. Dies wird unter anderem durch Leiden erzielt.

 

Aus KabTV`s „Geheimnisse der Ewigen Buches“ 14.12.2016

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Mit Israel vereint: „Der einzige Weg zum Frieden ist die Jüdische Einheit“

Das größte Portal `Mit Israel vereint´ publizierte meinen neuen Artikel: „Der einzige Weg zum Frieden ist die Jüdische Einheit“

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Genauso wie wir einst wegen unseres eigenen Hasses aufeinander den Tempel und unser Land verloren, müssen wir jetzt zusammen kommen, wenn wir uns ein bisschen Frieden und Ruhe wünschen.

Da die Tempelberg Krise weiter geht, sind viele darüber besorgt, dass wir schon einer weiteren Runde der Gewalt und des Blutvergießens gegenüber stehen, und davon sind wir so satt. Immer und immer wieder steht Israel einer Realität von Konflikten und Kämpfen gegenüber, und der Weg zu ein wenig Frieden und Ruhe scheint wie eh und je blockiert zu sein. Es ist an der Zeit, ein paar tiefe Fragen zu stellen, zur Wurzel unserer existentiellen Unsicherheit zu gelangen, denn, wie ein berühmter Jude namens Einstein einmal sagte: „Wir können dieses Problem nur auf einem höheren Denkniveau lösen“.

Unsere Geschichte ist nicht einfach mit dem rationalen Verstand zu begreifen: Oftmals aus unserem Land verbannt, Jahrtausende lang unter allen anderen Nationen verstreut, unzählige Verfolgungen überlebt, und ein äußerst rätselhafter, schrecklicher Holocaust, und das nur, um noch einmal in unser Heimatland zurückzukehren und es aus Wüstensand zu einem blühenden, modernen Land wieder aufzubauen. Gleich als der Staat Israel ausgerufen wurde, brach ein Krieg aus. Fünf verschiedene Armeen aus umliegenden arabischen Ländern attackierten den blutjungen Staat, der keine Armee hatte, keine Ressourcen, nur eine Gruppe von Flüchtlingen, die gerade dem größten Genozid in der Geschichte entkamen und um ihr Leben kämpfen. Dieser Sieg war entgegen allen Erwartungen gerade mal einer in einer Serie von wunderbaren Siegen, die der Staat Israel gegen seine Eindringlinge erzielte, und das bis heute.

Aber diese Magie ist wieder einmal am verblassen. Sind wir auf dem Weg zu einem anderen großen Exil? Einige unserer größten Weisen sagen, dass es so ist. Rabbi Yehuda Ashlag schrieb, dass „unsere gesamte Realität im Staat Israel in Gefahr ist…einige werden der Not unseres Landes widerstehen können, gleichzeitig bleibt ihnen die Wahl zu immigrieren…Allmählich werden sie diesem Leid entkommen, bis die verbleibende Bevölkerung nicht ausreichen wird, um Israel einen unabhängigen Staat zu nennen, und sie werden, Gott behüte, bei den Arabern untertauchen“ (Schriften der letzten Generation).

Solch ein ungünstiger Ausgang ist tatsächlich möglich, wenn wir nicht zur wahren Kausalität hinter diesem Schaukeleffekt erwachen, wo die Juden beides sind, auf rätselhafte Weise verfolgt genauso wie wunderbar errettet. Unser Kummer und unsere Siege liegen ebenfalls jenseits unseres Verstandes. Was kann eine derart irrationale Geschichte erklären? Was ist der wahre Grund hinter unserer Besonderheit?

Der Rätsel der Juden

Viele haben über das Rätsel der Juden nachgedacht. Leo Tolstoi z.B. schrieb über sie:

„Was ist der Jude?…Was für eine Art von  einzigartigem Geschöpf ist er, den alle Herrscher aller Nationen der Welt geschändet, niedergeschmettert, vertrieben und vernichtet haben; verfolgt, verbrannt und ertränkt, und der trotz ihres Zorns und Ärgers weiterlebt und aufblüht“?

Die Antwort lautet, dass wir ein Volk mit einem einzigartigen höheren Ziel sind. Wie Rabbi Yehuda Ashlag schreibt: „Das Judentum muss den Nationen etwas Neues geben, und genau das erwarten sie von der Rückkehr des Volkes Israel in ihr Land, und das kann nicht in anderen Weisheiten gefunden werden. Wir  waren noch nie in der Lage, jenen etwas hinzuzufügen und nicht ihre Studenten zu sein. Es ist die Weisheit des Glaubens, der Gerechtigkeit und des Friedens, was die meisten Nationen von uns lernen, und diese Weisheit wird nur uns zugeschrieben. (Die Schriften der Letzten Generation).

Tatsächlich ist das keine gewöhnliche Nation, aber eine, die eine große Rolle spielt und Verantwortung trägt. Obwohl wir das verdrängen und uns davor drücken, ziehen uns die Nationen der Welt immer noch zur Rechenschaft, direkt oder indirekt. Die Weisheit, wie man wahre Harmonie und Frieden erreicht, existiert in uns, und sie wartet auf uns, bis wir uns an sie erinnern und zum Wohle aller nutzen. Wenn wir uns untereinander vereinigen und zu unserem höheren Ziel fortschreiten, dann lächelt unser Schicksal auf uns. Aber wenn wir stehen bleiben, sehen wir uns einem Druck gegenüber, der uns signalisiert, dass wir uns verirrt haben.

Vor etwa 2000 Jahren gehörte uns der Tempelberg zum letzten Mal. Als wir ihn verloren, verloren wir auch unseren Besitz am Land Israel, weil in unseren Herzen Trennung und Hass existierten. Um unsere Stärke und Sicherheit zurückzugewinnen, müssen wir uns genau darum kümmern. Politik- und Sicherheitsmaßnahmen wird es nie genug geben. Wir können diesen und alle anderen Konflikte nur lösen, wenn wir zu der Wurzel zurückkehren, aus der wir stammen, und dem, was wir in uns haben, von dem jedermann erwartet, dass wir es realisieren.

Unsere Rolle besteht darin, eine Modellgesellschaft zu schaffen, wo „die Liebe alle Sünden bedeckt“ (Sprüche 10:12), wo Verbindung und Unterstützung höher gewertet werden als Reichtum, Macht und persönlicher Erfolg. Anstatt unsere Gesellschaft auf Gesetzen des Britischen Mandats oder anderen fremden Systemen aufzubauen, müssen sie auf den

Werten Israels basieren, die sich von Gleichheit, Liebe und Mitleid herleiten, was in unseren Wurzeln liegt. Nicht die geteilte, unausgewogene und gleichgültige Gesellschaft von heute, sondern ein echtes Volk, vereint in Liebe und gegenseitiger Fürsorge, mit einer Verantwortung, die es mit der ganzen Welt teilt.

Das Versprechen erfüllen

In seiner Rede zum Abschluss des Buches Sohar schrieb Rabbi Yehuda Ashlag, dass uns das Land Israel gegeben wurde, und wir haben es noch nicht empfangen, da es uns nur als eine Gelegenheit zur Rückkehr zu unserem höheren Ziel gegeben wurde, und um eine Infrastruktur aufzubauen, nicht aus Betongebäuden, sondern aus Liebe und der Verbindung zwischen uns. Er erklärt, dass diese Gelegenheit nicht ohne Ablaufdatum ist, und die Zeit wird knapp. Israel wurde eine Chance gegeben, ihr Ziel zu erreichen, und für eine Weile lobte und unterstützte sie die Welt. Jedoch ließ seit 1967 die internationale Unterstützung des Staates Israel drastisch nach. Wir haben einen Punkt erreicht, wo die UNESCO die heiligsten jüdischen Orte, wie den Kotel und die Höhle der Patriarchen als Orte palästinensischen Erbes bestimmt. Wenn die bloße Existenz Israels heute zur Abstimmung gebracht würde, dann gibt es große Zweifel, ob die Nationen der Welt sie unterstützen würden.

Dieser Druck wird nicht aufhören bis wir uns zusammenfinden, bis wir die scheinbar irrationale Realität unseres Lebens durchschauen und verstehen, dass die Lösung ebenfalls ungewöhnlich ist. Wenn wir miteinander verbunden sind, werden wir Erfolg haben. Wenn wir vergessen, wer wir sind, und in Trennung und Hass verfallen, dann kommen unsere Feinde über uns. Unsere Einheit ist unsere Stärke, und wenn die Liebe Israels unter uns wiederbelebt wird, über allen Unterschieden, dann kann uns kein Feind schaden, und wir werden die Straße zum Frieden offen finden.

Wie geschrieben steht: „Wenn es Liebe, Einheit und Freundschaft unter allen in Israel gibt, dann kann kein Unglück über sie kommen“. (Aus dem Buch Maor VaShemesh).

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Das Heilige Volk werden

Tora, Deuteronomium 28:09: Der Herr wird dich zum heiligen Volk für sich erheben, wie er dir geschworen hat, weil du die Gebote des Herrn, deines Gottes, hältst und auf seinen Wegen wandelst.

Die Qualität des Gebens und der Liebe wird Heiligkeit genannt, da die Heiligkeit ein Erfüllungsgehilfe für den Schöpfer ist.

Der Schöpfer ist Kadosh (der Heilige), denn es gibt eine Qualität des Gebens in Ihm. Darum wird ein Mensch, wenn er einen besonderen Einfluss vom Schöpfer erhält, der ihn zum Geben und zur Liebe bringt, heilig genannt und das beeinflusst jeden um ihn herum.

Wenn du danach strebst, wirst du vom Schöpfer eine solche Antwort erhalten. Du wirst heilig werden, das heißt ein Gesegneter werden, der allen gibt und sie liebt.

 

Aus Kab TV „ Geheimnisse des Ewigen Buches“ 5/12/16

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Der Kampf um Unabhängigkeit vom Egoismus

ravWir müssen verstehen, was Unabhängigkeit für Israel bedeutet, weil es sich radikal von dem unterscheidet, was die Unabhängigkeit auf anderen Ebenen ist: der unbelebten, vegetativen, belebten und sogar der Ebene unter anderen Nationen der Welt.

Letztendlich muss die gesamte Menschheit die Unabhängigkeit im Verständnis Israels erreichen, weil diese Gruppe das Programm der Korrektur für die ganze Welt vornimmt, sowohl auf der vorbereitenden als auch auf der praktischen Stufe.

Daher sollte die Unabhängigkeit für diese Gruppe als der zukünftige Zustand der Unabhängigkeit für die ganze Welt angesehen werden. Und heute spürt man es besonders, wie sehr die Welt dieses braucht. Um zu verstehen, was Unabhängigkeit bedeutet, brauchen wir zuerst die Erfahrung, was es heißt, ein Sklave unseres eigenen Wunsches nach Genuss zu sein. Nach und nach wird den Menschen bewusst, dass uns unsere egoistische Natur in der Knechtschaft hält und uns gnadenlos benutzt und davon abhält, zu leben oder zu sterben. Als erbärmlich zerschlagene Kreaturen verbringen wir uns ganzes Leben und versuchen einfach, Leiden zu vermeiden. Kleine Freuden werden als glückliches Leben angesehen.

Darum müssen wir verstehen, dass Unabhängigkeit in erster Linie die Unabhängigkeit von unserer Natur, unserem Egoismus, bedeutet. Dieser Typ Unabhängigkeit hat Stufen. Anstatt unter der Kontrolle des Egoismus zu sein, müssen wir unter die Kontrolle einer neuen Kraft kommen, weil es unmöglich ist, ohne eine animierende Kraft zu sein, mit der man sein Leben kontrolliert. Aber wir müssen diese Kraft selbst wählen und sie vor allen anderen Möglichkeiten vorziehen.

So hat die Unabhängigkeit eine sehr breite und erhabene Bedeutung, in sich alle Realität einschließend.  Letzten Endes ist die Unabhängigkeit nur dem Schöpfer innewohnend, und wenn wir wirklich Unabhängigkeit erreichen wollen, dann müssen wir zu Seinem Zustand, Seinem Niveau, Seiner Natur aufsteigen. Diese Art Unabhängigkeit ist nicht leicht zu erreichen. Schließlich müssen wir nicht nur zur Natur des Gebens übergehen, sondern sie auch über unserer egoistischen Natur aufbauen.

Deshalb müssen wir, wenn wir die Unabhängigkeit erreichen wollen, zu einem unaufhörlichen Kampf mit unserem Egoismus bereit sein bis zum Ende der Korrektur. Wir können unsere Unabhängigkeit nur im Gegensatz zum Egoismus erreichen, weil einer dem anderen gegenüber steht: Unabhängigkeit gegen Sklaverei. Egal, welchen Zustand eine Person erlebt, es muss sich so anfühlen wie der Auszug aus Ägypten oder vor dem Auszug stehend.

Wir müssen das sehr ernst nehmen, denn, wenn wir geistig wachsen wollen, wird es erhebliche Kämpfe in uns gegen die Kräfte der Trennung geben, wie unser Egoismus offenbart wird. Diese Kräfte werden konstant wachsen und auf verschiedenen Wegen einen Keil zwischen uns treiben, um Konflikte zwischen uns hervorzurufen. Und über all diese Phänomene hinaus werden wir uns vereinen müssen.

In erster Linie müssen wir verstehen, dass das Einzige, was uns an der Unabhängigkeit hindert, die Sklaverei ist. Daher ist es unmöglich, Freiheit zu erlangen, ohne vorher Ägypten betreten zu haben. Vor diesem Dilemma steht Israel, die der ganzen Menschheit das Beispiel der Unabhängigkeit, der Einheit und der Korrektur wird zeigen müssen. Und danach werden alle Nationen das gleiche erreichen.

Daher feiern wir den Unabhängigkeitstag noch nicht, sondern vielmehr die Gelegenheit, sie zu erreichen!

 

Aus der Lektion: „Unabhängigkeitstag“

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Kabbala Akademie

Die zwölf Stämme in einem Volk, Teil 4

Frage: Die ganze Tora beruht auf dem Gesetz „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Das widerspricht doch der Aufteilung des Volkes Israel in 12 Stämme: du gehörst zu dem Stamm, ich zum anderen, jeder hat seine Grenzen, die er nicht verlassen darf, jeder bleibt an seinem Platz?

Meine Antwort: Ursprünglich existiert ein Gesamtsystem, das man nicht ändern darf, wie geschrieben steht: „Ich bin der Herr (HaWaYaH), ich ändere mich nicht“. Wir müssen dieses System wiederherstellen. Darum dürfen wir kein einziges Bruchstück verändern. Es gibt ein Berg von zerbrochenen Teilen, die man wie ein Puzzle zu einem Ganzen zusammenfügen muss.

An den Stücken selbst verändern wir nichts, um sie passend zu machen. Wir müssen nur die richtige Verbindung zwischen ihnen finden. Und jeder Stamm besteht wiederum auch aus 12 Teilen, die durch das Prinzip zerteilt sind. 

Stellen Sie sich vor, es gibt zwei Puzzle, jedes bestehend aus 1000 Teilen; eines ist 1×1 Meter, das andere 2×2 Meter. Selbst wenn der Unterschied nur in der Größe liegt, darf man nichts austauschen. Man sollten zuerst das eine oder das andere Puzzle vollständig zusammenbauen. 

Darum ist es notwendig, alle Grenzen zwischen den 12 Stämmen aufrechtzuerhalten, um die richtige Verbindung aufzubauen. Und innerhalb dieser Verbindung werden wir die Kraft, die alles zusammenhält, offenbaren. Diese Kraft nennt man „Schöpfer“.

Wir nehmen die Teile des Puzzles und versuchen, sie miteinander zu verbinden. Dazu müssen wir das Licht, das zur Quelle zurückführt, anziehen. Das Licht hilft uns zu verstehen, wie man die Teile miteinander verbindet. Und wenn alle Teile zusammengefügt sind, beginnt das Puzzle zu leuchten! Das Licht, das aus der korrekten Verbindung zwischen uns leuchtet, ist der Schöpfer.

Frage: Was müssen die Teile des Puzzles tun, um sich zu verbinden?

Antwort: Sie sollten die Methode der Kabbala zu realisieren: Studieren und Handlungen ausführen, die zur Verbindung führen. Der Sinn der Wissenschaft der Kabbala besteht darin, alle Teilchen unserer gemeinsamen Seele zu verbinden, einen Menschen mit dem anderen.

„Neues Leben“, Nr. 796   

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Malchut und Bina symbolisieren Salz- und Süßwasser

Frage: Was ist die spirituelle Wurzel vom Süßwasser? Wie unterscheidet sie sich von der Wurzel der Salzseen?

Antwort: Das Salz stellt Malchut dar, das Wasser entspricht Bina. Die Verbindung zwischen Malchut und Bina, das heißt der Aufstieg von Malchut zu Bina oder der Abstieg von Bina zu Malchut, gebiert das Leben. Dies ist die Differenz zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Leben.

Salzwasser ist Bina, die besondere Eigenschaften von Malchut erhalten hat. Auf der Erde herrscht Salzwasser vor und es gibt sehr wenig Süßwasser. Grundsätzlich wird Salzwasser über Filter entsalzt oder Salz fällt durch Verdampfung aus und so weiter. Im Allgemeinen gibt es viele Arten von Systemen, die Eigenschaften von Bina und Malchut ausgleichen.

Frage: Wenn wir die Geographie Israels ansehen, stellen wir fest, dass es auf seinem Gebiet Süßwasser gibt, den See Genezareth und Salzwasser, das Tote Meer …

Antwort: Ja, sie sind einander völlig entgegengesetzt. Der See Genezareth speist sich aus den Quellen, die von dem Berg Hermon kommen, von den Gletschern, von Tauwasser und Regenwasser.

Das Tote Meer ist der tiefste Punkt in der Welt, das in einer mit Salz bedeckten Bodenvertiefung liegt. Der Salzgehalt des Meeres ergibt sich aus dem Wasser, das das Salz aus der Erde ausschwemmt. Selbst das Süßwasser aus dem Genezareth, das in es reinfließt, wird salzig.

Somit hat das Salzwasser des Toten Meeres einen anderen Ursprung und Zusammensetzung als das Salzwasser der Ozeane.

Dies ist eine ganz besondere Physik in dieser besonderen geographischen Lage.

Aus der Lektion in Russisch, 14.08.2016.

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