Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Gesundheit'

Wie verlängert man das Leben?

Frage: In einem der Länder des amerikanischen Kontinents wurde ein Experiment durchgeführt, das alle Erwartungen übertraf: Pflegeheime wurden an Waisenhäusern angeschlossen.

Als Folge davon haben ältere Menschen liebevolle Enkelkinder gefunden, ihre Lebensfunktionen haben sich verbessert und die Kinder haben ihre Eifersucht, Angst und Unsicherheit verloren und sind zu normalen, lauten, lebensfrohen Kinder geworden.

Warum geschieht so etwas?

Antwort: Weil sie sich gegenseitig ergänzen. Die Älteren brauchen genau solche rastlosen Kinder und die Kinder benötigen ein Gefühl, dass es gute und liebevolle Erwachsene gibt.  Das ist die gegenseitige Ergänzung des Lebens in ihrer besten Form.

Waisenkinder werden ein klares Gefühl des Vertrauens und der Freundlichkeit gegenüber der Welt, dem Leben finden. Für die alten Menschen wird sich die Wahrnehmung der Welt in vielerlei Hinsicht mildern.

Auch wenn sie keine besondere Beziehung zueinander entwickeln, so findet dennoch die Übertragung von Energie, eine gewisse Verbindung statt. Nur der Anschein, dass so etwas existiert, ergibt ein anderes Bild, eine andere Atmosphäre.

Wir sind so eingerichtet, dass wir unserer Natur entsprechend in drei Generationen leben sollten: Kinder, Eltern und Großeltern. Zwei Generationen sind nicht genug.

Das Kind muss sehen, dass es von seinen Eltern abstammt und diese von ihren Eltern.

So sieht es die Kontinuität, den Fluss und die Evolution. Es beobachtet, wie seine Eltern ihre Eltern behandeln und das wird zu einem Beispiel wie seine Eltern behandelt werden sollten.

Es hat viel von seinen Vorfahren zu lernen, denn wie wir wissen, ist „Israel Saba we twuna“ – ein ganzes System in unserer spirituellen Verbindung. Es ist wichtig. In diesem Beispiel, bei dem es um Waisenkinder geht, ist das Ergebnis einfach erstaunlich.

Aus der TV-Sendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 27.11.2018

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Einsamkeit tötet

Vor einigen Tagen hatte sich ein junger Mann in Israel, ein Schullehrer, getötet. Er hatte Schüler, er hatte eine Anstellung, er war gesund, gut aussehend, wortgewandt und er war einsam. In einem Facebook-Post schrieb er seine letzte Mitteilung: „Es ist nicht gut für den Menschen, allein zu sein; Einsamkeit tötet. Ein weiterer Tag, eine weitere Woche, ein weiterer Monat, ein weiteres Jahr vergeht und ich bin allein. Mittags, bei der Arbeit, abends, an Wochenenden, an Feiertagen und an Geburtstagen, an die sich niemand erinnert. Die wenigen Freunde sind gegangen, im Laufe der Zeit verblasst; es ist Zeit zu gehen“.

Dieser Mann war nicht der einzige mit solchen Gefühlen. Seine Worte in den sozialen Medien erfassen den Fluch unserer Zeit: Wir sind alle miteinander verbunden und doch so einsam. Die Einsamkeit ist in diesen Tagen gerade deshalb so stark geworden, weil wir eigentlich so viel mehr miteinander verbunden sein müssten, als wir es sind.

Wir sind in unserer Entwicklung so spät dran. Inzwischen hätten wir eine verbundene Menschheit sein müssen, die fühlt, dass sie ein ganzheitliches System ist, dessen Teile einander ergänzen und miteinander korrespondieren, zum Wohle der Menschheit und der gesamten Natur. Stattdessen sind wir bis vor kurzem bis zum Hals in den Sumpf der gegenseitigen Zerstörung eingetaucht, den wir stolz (und fälschlicherweise) als „kapitalistische Wirtschaft“ und „Fortschritt“ bezeichnet haben.

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Covid 19 und das vergebliche Wettrennen um einen Impfstoff

Auf der ganzen Welt veranstalten Konzerne ein Wettrennen um einen Impfstoff für COVID-19. Sie möchten die Pandemie bekämpfen, die kapitalistische, konsumorientierte Lebensweise wieder herstellen und dabei Milliarden von Dollar verdienen. Das ist ein sinnloses Unterfangen. Es wird vermutlich gar keinen Impfstoff und keine Heilung geben, wenn doch, dann steht uns eine andere noch schlimmere Seuche bevor. 

Wenn wir das Coronavirus wirklich heilen wollen, können wir es nur an seiner Wurzel. Sein Erscheinen ist ein Symptom und die Erkrankung sind unsere schlechten Beziehungen zueinander. Das zeigt sich in den Scheidungsraten, Depressionen, Drogenmissbrauch, Fettleibigkeit, Gewalt und seit neuestem eben auch als Pandemie.

Wir können das Virus nicht als eine eigenständige Krise betrachten, weil in Wirklichkeit alles mit allem zusammenhängt und verbunden ist. Wir wissen das bereits über die Natur und sogar über unseren eigenen Körper, aber wir schließen unsere Psyche trotzdem von dieser Regel aus. Das sollten wir nicht tun. Das zerstört unser Leben, unsere Lebensgrundlagen und nun unsere gesamte Zivilisation.

Es macht keinen Sinn zu glauben, dass unser schlechter seelischer Zustand, unsere Missgunst füreinander, keinen Einfluss auf unseren Körper hat. Wenn wir Depressionen mit Antidepressiva behandeln oder Pillen nehmen können, die uns freundlich gesinnt machen, warum glauben wir dann, dass sich eine schlechte Grundeinstellung nicht negativ auf unsere Gesundheit auswirkt?

Unser Körper, unser Geist und unsere Seele sind ein System. Alles in der Natur ist ein System. Und da wir ein Teil von ihr sind, wirkt sich unsere schlechte Gemütsverfassung auch negativ auf sie aus. Und wenn die gesamte Menschheit unter schlechten Gedanken leidet, werden die Auswirkungen auf den Rest der Welt massiv sein.

Die Natur ist ein ausgewogenes, harmonisches System. Auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Ebene ernähren sich Tiere und Pflanzen voneinander und erhalten so die Gesundheit und das Gleichgewicht des Ökosystems. Auch unser Körper erhält selbst dieses Gleichgewicht. Er bildet ständig neue, gesunde Zellen und tötet alte und schwache ab. Das hält uns gesund und stark.

Unsere Psyche ist der einzige Teil, in dem die Natur nicht auf Autopilot läuft. Unser Geist kann frei wählen ob er als ein System vereint, oder allein agiert. Bisher entschieden wir uns für den Alleingang und sehen jetzt die Folgen. Wir richten uns gegen die gesamte Schöpfung, erheben Anspruch auf etwas, worauf wir kein Anrecht haben und fühlen uns beraubt, wenn wir nicht das bekommen, was wir von vornherein nicht bekommen sollten.

Wenn wir gesund, stark und glücklich sein wollen, müssen wir zuerst lernen, wie die gesamte Natur funktioniert. Wir müssen erkennen, dass das gesamte System integral und miteinander verbunden ist. Alle Teile unterstützen sich gegenseitig in einem voneinander abhängigen System und fördern das Wohlergehen des anderen. Der vermeintliche Wettbewerb in der Natur ist nur eine Fehlinterpretation unserer egoistischen Denkweise. 

Durch dieses Wissen werden wir verstehen, wie wir der Natur ähnlich und damit glücklich werden können. Unsere Mitmenschen sind nicht unsere Feinde, nur weil sie andere Ansichten vertreten. Durch sie können wir uns selbst, unsere Ansichten, unsere Gedanken erkennen. Genau diese Konflikte, Widersprüche und Dinge, mit denen wir nicht einverstanden sind, lassen uns denken, wachsen, uns ausdrücken und zu vollkommenen Menschen werden.

Schließlich sollte das menschliche Ökosystem sich der Natur angleichen. Es soll ein Verbund von verschiedenen und gegensätzlichen Ansichten, Farben, Rassen, Religionen, Nationen, Persönlichkeiten und Kulturen schaffen, die zusammen ein wundervolles Ganzes bilden. Wir sind alle gleich wichtige Teile und so vielfältig wie die Natur selbst. Wir alle lieben und schätzen die Vielfalt der Natur, warum also nicht auch unsere eigene? 

Wie man unvernünftige Teenager erzieht

Teenager sind schon groß und stark, doch auch unvernünftig. Wenn Sie Kinder in diesem Alter hätten, wie würden Sie sie erziehen?

Hier ist ein Gleichnis: Eines Tages verlässt du das Haus und überlässt deinen beiden Teenager die Verantwortung für das Haus und ihre jüngeren Geschwister. Bei deiner Rückkehr stellst du fest, dass sie das ganze Haus verwüstet haben. Der antike Bücherschrank ist zu Feuerholz für ein Lagerfeuer geworden und ein Miniauto wurde gebaut. Der Motor und Drähte wurden der Waschmaschine entnommen, Teile vom Esstisch dienen als Gestell, die Räder kamen vom Rasenmäher, für das Getriebe und das Lenkrad musste des Bruders Spielzeugauto leiden und für den Fahrersitz der Schreibtischstuhl der Schwester. 

Du öffnest die Haustür und siehst wie deine Großen mit dem Miniauto alles rammen was noch steht, während sie über ihr eigenes Chaos lachen und das Weinen der Kleinen übertönen.

Unser Gleichnis könnte ein schlechter Witz sein, wenn es nicht wahr wäre. Die Eltern sind die Mutter Natur, wir, die Menschheit, sind die widerspenstigen Teenager, die kleinen Geschwister sind natürlich Pflanzen und Tiere, und das Haus ist unsere gemeinsame Heimat, die Erde.

Aber die Natur hat einen Weg gefunden, uns zu erziehen: das neuartige Coronavirus. Sie schickte uns getrennt in unsere Zimmer, damit wir aufhörten, unser Haus niederzureißen und den Rest der Lebewesen zu quälen. In ihrer Weisheit hat sie eine Möglichkeit gewählt, uns zu erziehen, ohne uns zu sehr zu schaden. Sie ist barmherzig. Ihre Warnung ist sehr milde im Vergleich zu dem Schaden, den wir angerichtet haben.

Aber wir unvernünftigen Teenager werden nicht hören und ignorieren ihre Warnung. Wir fahren die Wirtschaft wieder hoch, ärgern die kleinen Geschwister und reißen das Haus nieder, um zu nutzen, was in ihm ist.

Doch das wird nicht funktionieren. Sie ist stärker als wir, klüger als wir und hat alle Karten in der Hand. Wenn wir ihr keine Wahl lassen, wird sie uns ohne Abendessen auf unsere Zimmer schicken. Und wenn wir weiterhin stur bleiben, verweigert sie uns Nahrung und Wasser, die Kommunikation mit unseren Freunden und alles, was sie sonst noch für notwendig hält, um uns zu erziehen. 

Wenn wir aber jetzt die Lektion lernen und anfangen rücksichtsvoll miteinander und mit der ganzen Natur umzugehen, wird sie so liebevoll sein, wie es nur Mutter Natur sein kann. Und wir werden in Fülle leben!

Bild von Erik Karits auf Pixabay

Wann bekommt der Mensch die Rechnung

Veröffentlicht in ML.com

Semion Vinokur: Ein Mensch wählt nicht aus, wann und in welcher Familie er geboren wird, ob er krank oder gesund, reich oder arm sein soll… Dies geschieht einer höheren Absicht entsprechend, der Mensch hat keinen freien Willen.

Jonathan Swift sagte: “Für all die Freude und Unterhaltung werden wir mit Leid und Sehnsucht belohnt.”

M. Laitman: Aus kabbalistischer Sicht ist es nicht so. Denn wenn ein Mensch nicht aus freiem Willen geboren wird, seine Familie nicht aussucht, eine wunderbare Erziehung genießt, alles hat, was er benötigt, weil seine Familie wohlhabend ist, und so weiter und so fort, kann man nichts von ihm verlangen. Er wurde so nach der höheren Absicht erschaffen.

Frage: Hat er keine Freiheit?

M. Laitman: Nein, natürlich nicht. Er ist für nichts verantwortlich. Erst wenn der Mensch die Gelegenheit bekommt, sich neu zu orientieren, wird man ihn danach fragen. Aber auch nur in dem Maße, wie ihm diese Möglichkeit tatsächlich gegeben wurde.
Alle Menschen, die es in unserer Welt gibt, ob reich oder arm, gesund oder krank, so wie sie existieren, so existieren sie.  Es dürfen keine Anforderungen an sie gestellt werden. [Rest des Beitrags lesen →]

COVID-19 wird uns vereinen (wenn nötig, auch gegen unseren Willen)

Neben Gerüchten über einen bevorstehenden Impfstoff sehen sich Regierungen und Kommunen mit der Realität einer anhaltenden und sich schnell ausbreitenden Coronavirus-Pandemie konfrontiert. Die einen verhängen erneut einen Lockdown, die anderen flehen die Bürger an, die Maskenpflicht und Abstandsregeln einzuhalten. Andere wiederum verhängen Geldstrafen gegen ihre Bürger. An Orten, an denen die Zentralregierung zu schwach ist, um solche Maßnahmen durchzusetzen, wie beispielsweise in El Salvador, erzwingen Banden die Einhaltung der Corona-Maßnahmen mit Baseballschlägern, in Kolumbien sogar mit Gewehren.

Ein Lockdown ist allerdings kein Rettungsplan, sondern eine Notfallmaßnahme, die im besten Fall eine Ansteckung verhindert, aber nicht unmöglich macht. Sobald die Beschränkungen aufgehoben werden, kehren die Infektionen mit aller Macht zurück. Schlimmer noch, in einigen Fällen, wie zum Beispiel bei dem argentinischen Fischkutter Echizen Maru, scheint das Virus buchstäblich aus dem Nichts aufzutauchen: Die gesamte Schiffsbesatzung ist vor dem Auslaufen negativ auf das Coronavirus getestet worden. Zusätzlich  befand sie sich vor dem Auslaufen zwei Wochen lang in Isolation. Auf ungeklärte Weise infizierte sich die gesamte Besatzung nach einigen Wochen auf See, ohne dabei jeglichen Kontakt zur Außenwelt gehabt zu haben, mit dem Coronavirus.

Das Coronavirus ist ein mysteriöser Virus. Zunächst nahmen wir an, dass es nur die Lungen und die älteren und kranken Menschen befallen würde. Dann stellten wir fest, dass es nicht nur die Lungen befällt, sondern auch andere Organe, und die Blutgerinnung beeinflusst. Danach fanden wir heraus, dass nicht nur ältere Menschen betroffen sind, sondern alle, sogar Embryos und Säuglinge. Ein Beispiel hierfür liefert die Masseninfektion, bei der 85 Säuglinge, alle nicht einmal ein Jahr alt, in einem Landkreis in Texas positiv auf das Coronavirus getestet wurden.

Doch das ist noch nicht alles: Die UNO warnt vor einer weltweiten Krise der psychischen Gesundheit aufgrund der COVID-19-Pandemie und Patienten und Ärzte berichten von Hirnleistungsstörungen, die bei sich gerade erholenden COVID-19-Patienten festgestellt wurden. Es ist nicht verwunderlich, dass der UNO-Generalsekretär Antonio Guterres sagt, die Welt befinde sich an ihrer Belastungsgrenze.

Antonio Guterres beschreibt nicht nur den Zustand der Welt, er weist auch auf die Ursache hin: Mangel an gegenseitiger Verantwortung. Laut Daily Mail konstatierte Guterres, dass die Coronakrise in allen möglichen Bereichen Trugschlüsse und Unwahrheiten aufdecke: Die Lüge, dass Freie Marktwirtschaft eine Gesundheitsfürsorge für alle bieten könne; die Illusion, dass wir in einer post-rassistischen Welt leben würden; und der Mythos, dass wir alle im selben Boot sitzen würden und dass die Industrieländer stark in ihr eigenes Überleben investieren würden und es somit versäumt hätten, die notwendige Unterstützung zu leisten, um den Entwicklungsländern in diesen gefährlichen Zeiten zu helfen.

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Was Laitman von Sting unterscheidet?

Der berühmte englische Sänger Sting sagte: wir alle, die ganze Menschheit, ist eine Familie, ein Ganzes. Und ich wurde gefragt, inwiefern es sich von dem unterscheidet, was die Kabbalisten sagen.

Kabbalisten sind Wissenschaftler, die seit Tausenden von Jahren dieses Naturgesetze erforschen und heraus fanden, dass unsere Welt miteinander verbunden ist, dass wir alle ein Ganzes darstellen. Obwohl wir es äußerlich nicht spüren, sind wir innerlich miteinander verbunden. Wir können uns nicht einmal vorstellen, wie stark. Und allmählich manifestiert sich diese Verbindung. Seit Tausenden von Jahren nähern wir uns ihr langsam an.

In unserer Generation beginnen sich unsere Verbindung, unsere gegenseitige Abhängigkeit, zu manifestieren. Das ist der Grund, warum gewöhnliche Menschen, d.h. diejenigen, die die Natur nicht in ihren Tiefen erforschen, wie dieser Sänger und andere, plötzlich anfangen, sie zu entdecken und zu verstehen. Sie beginnen, es von innen heraus zu verstehen, weil wir älter geworden, reifer geworden sind. Während unserer Evolution, diesen Tausenden von Jahren, sind wir zu der Erkenntnis gekommen, dass wir wirklich auf eine gewisse Art und Weise verbunden sind.

Die Kabbalisten haben es vor langer Zeit entdeckt. Was spielt das für eine Rolle, ob die Kabbalisten das Gesetz der Verbindung vor langer Zeit entdeckt haben oder es heutzutage alle Menschen offenbaren?

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Wie man Ängste loswird

 

Wir warten auf das Ende der Coronavirus-Pandemie, anstatt jetzt aus ihr zu lernen. Das Ergebnis kann verheerender sein, als die Pandemie selbst.

Je länger das Coronavirus unter uns weilt, desto stärker sind seine Auswirkungen auf die verschiedenen Lebensbereiche. Nicht nur Gesundheit und Wirtschaft leiden, auch unsere geistige und psychische Verfassung wird in Mitleidenschaft gezogen. Angstsyndrome betreffen heute nicht nur traditionell gefährdete Gruppen, sondern auch größere Bevölkerungsschichten, darunter Kinder und Jugendliche.

Beängstigende und panische Gedanken, wie die Angst, einen geliebten Menschen zu verlieren, die Angst vor dem Tod, Druck aufgrund der sozialen und wirtschaftlichen Umstände: all dies betrifft Millionen von Menschen in unterschiedlichem Maße und beeinträchtigt ihren Alltag.

Das Unbekannte ist immer beunruhigend und beängstigend. Es ist eines der Hauptfaktoren für psychische Probleme. Wenn man nicht weiß, was der Morgen bringt, hat man das Gefühl, eingesperrt zu sein, weiß nicht, wohin man gehen und was man tun soll. Unsicherheit führt zu Hilflosigkeit, Orientierungslosigkeit und Stillstand.

Noch schlimmer ist, dass wir uns dieses Gefühl gegenseitig vermitteln. Es ist wie ein Virus, das sich in der Gesellschaft ausbreitet. Schließlich sind alle Menschen in diesem einen System verbunden, das in der Kabbala Adam haRishon heißt. Was ich in mir selbst finde, kommt irgendwie von den anderen und wird weiter übertragen. Bewusst und unbewusst infizieren sich die Menschen ständig gegenseitig mit Negativität.

Das ist das Paradoxon der modernen egoistischen Gesellschaft: die untrennbaren Teile des Ganzen fühlen sich in ihr getrennt, allein und verloren. Wir leiden unter der Dissoziation, ziehen sie jedoch weiter der Verbindung vor. [Rest des Beitrags lesen →]

Sich als ein integraler Bestandteil in die Natur einfügen


Die Verletzung der Gesundheit aller erzeugt ein Ungleichgewicht im Gesamtsystem. Das System wird „Adam“ genannt, weil es nach dem Ebenbild des Menschen aufgebaut ist.

Was bedeutet das? Es gibt auf der unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Ebene der Natur Systeme, die miteinander interagieren.

Sie sind absolut integral, sich gegenseitig ergänzend und außerordentlich ganzheitlich. Ihre Aufgabe ist es, dass der Mensch sie richtig anwendet und sie durch seine sinngemäße Anwendung in der Arbeit, sich dem Schöpfer anzugleichen, verbessert. Dann wird er durch all diese Systeme eine gigantische Höhere Welt wahrnehmen können, die absolut alles umfasst.

In unserer Welt sehen wir Integrität auf der Ebene der unbelebten, pflanzlichen und teilweise tierischen Natur. In der menschlichen Natur nehmen wir das nicht wahr, weil wir uns auf dieser Ebene befinden.

Wir sehen zum Beispiel, wie wir das Gleichgewicht der unbelebten Natur aus dem Gleichgewicht bringen: Emission von Gasen, Erwärmung der Atmosphäre, Blockierung von Flüssen, Unterbrechung von natürlichen Vorgängen. Am Ende geht das alles auf die unangenehmste Art und Weise nach hinten los.

Die Natur wurde jedoch bewusst absolut harmonisch erschaffen, damit wir uns in sie als die höchste Stufe der Harmonie einfügen. Aber wenn der Mensch anfängt, mit seinen schmutzigen, ungeschickten Händen in die Natur einzugreifen, verkrüppelt er sie nur. Er verstümmelt sie ständig nach der Vorstellung seines Egoismus und glaubt, dass er richtig handelt, dass die Natur kein gigantischer, ganzheitlicher, lebender Organismus ist.

Dabei sind seine unbelebte, pflanzliche und tierische Ebene miteinander verbunden und nehmen an einer gemeinsamen integralen Interaktion teil. Der Mensch wurde erschaffen, um sich nach und nach selbständig in diese Natur als integralen Bestandteil einzufügen und sie zu studieren und durch bewussten Teilnahme zu ergänzen.

Doch leider geschieht dies nicht, denn wir sind Egoisten, wir sind von vornherein der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Natur entgegengesetzt. Deshalb passen wir mit unserem menschlichen Egoismus, der über diesem Niveau liegt, nicht in die Natur, sondern wir beginnen im Gegenteil, sie kaputt zu machen, um sie uns anzupassen.

Seit vielen tausend Jahren macht der Mensch mit der Natur was er will. Und sie bestraft uns als strenger Richter. Oder genauer gesagt, sie bestraft uns nicht einmal, sie kompensiert unsere groben, unklugen Verzerrungen, die wir ihr zufügen.

Deshalb werden wir nur dann von Gesundheit sprechen können, wenn wir den gesamten unbelebten, pflanzlichen, tierischen und menschlichen Organismus, d.h. die gesamte Natur, berücksichtigen und wenn wir mehr oder weniger begriffen haben, wie er im richtigen Zusammenspiel aller seiner Teile sein muss, wie er all seine Ebenen kompensieren und ergänzen kann.

Dann werden wir in der Lage sein, gesund zu bleiben und zu höheren Ebenen der Erkenntnis, der Verbundenheit mit der riesigen integralen Natur aufzusteigen.

Aus dem Unterricht von 15.03.2020

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Professor Covid

Im Facebook am 15.06.2020 veröffentlicht. 

Wie ein strenger, anspruchsvoller Lehrer treibt uns das Coronavirus an, unsere Denkweise zu ändern. Indem es uns nicht zu unserer früheren Lebensweise zurückkehren lässt, zwingt es uns, eine neue Lebensweise aufzubauen, bei der wir uns weniger auf materielle, unmittelbare Befriedigung als mehr auf dauerhafte, soziale Befriedigung konzentrieren, die sich aus positiven Verbindungen mit anderen ergibt.

Wir müssen nicht darauf warten, dass das Virus sich untereinander in Verbindung setzt. Wenn wir das tun, werden wir in der Tat noch bitterer als jetzt unter der strengen Hand des unsichtbaren „Lehrers“ leiden. Stattdessen müssen wir unsere Verbundenheit anerkennen, dass wir alle in jedem Aspekt unseres Lebens voneinander abhängig sind, und unsere Gesellschaft entsprechend strukturieren.

Die neue Lebensweise wird eine neue Art des Denkens erfordern. Wenn wir zum Beispiel das Gefühl haben, gesund und stark zu sein, neigen wir dazu, keine Masken zu tragen, weil sie unbequem sind. Aber dadurch könnten wir andere Menschen mit dem Virus infizieren, weil wir asymptomatische Überträger sein könnten. In dem neuen Denken werden wir Masken tragen, um andere nicht mit dem Virus zu infizieren, eben weil wir nicht wissen, ob wir Träger des Virus sind oder nicht.

Dasselbe gilt für Lebensmittel. In naher Zukunft könnte es eine Situation geben, in der die Nahrungsmittelknappheit uns alle betreffen wird. Wenn wir alle versuchen, so viel wie möglich zu ergattern und nur an uns selbst zu denken, werden wir Chaos und Gewalt erzeugen. Aber wenn wir nur das nehmen, was wir brauchen, damit auch andere das Ihre haben, wird es genug für alle geben, und ein Gefühl der Wärme und des Vertrauens wird sich in der Gemeinschaft ausbreiten. Auf diese Weise wird uns das Virus allmählich lehren, dass sich gute Verbindungen viel besser anfühlen und viel lohnender sind als unser bisheriges Leben mit brutalem Wettbewerb und übermäßigem Konsum. Die Frage ist nur, wie schnell wir es lernen werden.

Bild von Miriam Müller auf Pixabay