Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Freier Wille & Freiheit'

Das Wunder von Purim

Frage: Könnte man sagen, dass das Wunder von Purim eine gewisse Abwendung von den unverbrüchlichen Gesetzen symbolisiert?

Meine Antwort: Das kleine Leuchten, welches von Mordechai verkörpert wird, rief ein großes Licht hervor. Hier sollte man in erster Linie verstehen, dass die Analyse mittels des Lichts Chochma und nicht mittels Chassadim durchgeführt wird. Gerade das Licht Chochma differenziert die Details, „schneidet“ das eine von dem anderen wie ein Messer ab: das ist gut und das ist schlecht, das ist so und das ist anders.

Ohne Haman ist diese Analyse auch nicht möglich. Doch Haman kommt mit Hilfe von Mordechai. Genauso genügt einfach nur eine Taschenlampe im Dunkeln nicht, zuerst muss sie fokussiert und auf die richtige Stelle gerichtet werden, d.h. das Verlangen muss im Voraus vorbereitet werden. Haman muss an Mordechai gebunden werden, damit er richtig gelenkt werden kann.

Was das Wunder von Purim betrifft, so ist es wie das Wunder des Auszugs aus Ägypten. Wenn das große Licht nicht kommt, können wir diese Gefäße nicht miteinander verbinden. Niemals gab es ein so großes Licht wie während des Purim-Festes – ein Licht, das die Extreme mit der Mittleren Linie verbindet und sie dann zur Ersten Einschränkung erhebt.

Frage: Warum musste Haman getötet werden?

Meine Antwort: Haman symbolisiert die egoistische Absicht zu empfangen. Darf diese Absicht etwa am Leben gelassen werden?

Denn die Rede ist nicht von den Kelim des Empfangens, sie sind ewig, sondern eben von der Absicht, davon, wie Malchut benutzt wird: auf egoistische oder altruistische Art, um des Empfangens oder des Gebens willen. Wer wird über die Schätze des Königs, über das ganze Königreich (Malchut) zum Wohl des Königs regieren: Mordechai oder Haman?

Am Anfang sind alle meine Gefäße/Verlangen egoistisch (↓). Und das alles ist „Haman“. Andererseits gibt es „Mordechai“, die Absicht zu geben (↑). Wir müssen nur unsere Verlangen von einer Absicht zur anderen übertragen. Auf diese Weise töten wir „Haman“ und erheben „Mordechai“.

Dabei bleiben die Verlangen die gleichen, wir ändern lediglich deren „Bedeckung“, deren „Hut“ – die Absicht, die auch der Kopf (Rosh) des Parzuf ist. Die Schätze, das Königreich mit all seinen Gebieten bleiben, wir lassen lediglich Mordechai statt Haman regieren.

 

Kabbala Akademie

 

Auszug aus dem Unterricht nach einem Shamati-Artikel, 22.02.2013

Die Gesetze der Zukünftigen Gesellschaft

Michael LaitmanFrage: Was ist „Die neue Gesellschaft“, die von Rav Ashlag geschrieben wurde? Es klingt wortwörtlich wie das kommunistische Manifest:

1. Das Akzeptieren der Religion von „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ (dabei wird gemeint, dass Religion bereits „liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ ist!).
2. Eine gerechte Verteilung der Profite, damit jeder je nach seinem Können arbeitet und je nach seinen Bedürfnissen empfängt.
3. Privatbesitz besteht, doch darf der Eigentümer nicht mehr davon profitieren, als von dem, was er wirklich braucht.
4. Privateigentümer unterstehen einer öffentlichen Aufsicht , einer Selbst-Treuhänderschaft oder werden durch Buchhaltung im Auge behalten.
5. Die Bedürfnisse der Arbeitslosen werden genauso wie die der Angestellten gedeckt.
6. Die Profite werden zum Einsatz öffentlicher Spesen verwendet.

Warum lehrt die Kabbala Kommunismus, wo es sich doch herausgestellt hat, dass es nicht funktioniert?

Antwort:

1. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ ist das allgemeine Naturgesetz, denn die Natur ist ein einziger Organismus.
2. „Von jedem je nach seinem Können und für jeden je nach seinen Bedürfnissen“ ist das Gesetz, nach dem jedes untereinander verbundene System arbeitet.
3. Der Besitzer profitiert von der Tatsache, dass er sich selbst zu Gunsten der Gesellschaft verwirklicht, weil er Respekt und Würde erhält.
4. Er verbleibt unter der Aufsicht der Gesellschaft, bis er in jeder Hinsicht über seinen Egoismus hinaus wächst.
5. Diejenigen, die aus Gründen arbeitslos sind, die nicht in ihrer Macht liegen,werden das Gleiche erhalten, wie jeder andere auch.
6. Alle Profite, außer den für jeden Menschen lebensnotwendigen, sind kollektiv und werden zum Vorteil des gesamten Systems verwendet.

Der Unterschied zwischen dieser und der sowjetischen Struktur ist, dass jeder die Höhere Belohnung zur gemeinsamen Einheit erhält – zur Anheftung an den Schöpfer, einer ewigen und perfekten Existenz! Aus diesem Grund halten sich die Menschen an das Gebot „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“, mit allem was dazugehört.

Allerdings wird die Menschheit allmählich und nur freiwillig in diese Art der Existenz geraten und nicht durch Zwang. Das kommt daher, weil die Enthüllung der verborgenen Welt den Menschen die Kraft und das Verlangen dazu gibt, so zu leben!

 
Kabbala Akademie 
 

Erinnere dich…

Das Purimfest rückt näher – es ist das freundlichste Fest, die schönste Zeit des Jahres, wenn die große Gnade enthüllt wird. Purim symbolisiert die gesamte spirituelle Arbeit des Menschen.

Alle Feste beziehen sich auf die Korrektur der zerbrochenen Seele von Adam HaRishon, dem ersten Menschen. Nur Purim symbolisiert die Vervollständigung dieses Prozesses, die letzte Handlung, genannt Gmar Tikun (Ende der Korrektur).

Wir erinnern uns daran, dass wir alle unsere egoistischen Wünsche genießen und wir verstehen, dass wir ihnen nicht widerstehen können.

Wir sind sehr schwach, denn der Gerechte Mordechai sitzt auf einem Stein am Königstor – ein armer alter Mann, mit dem keiner rechnet. Und Aman regiert das Königreich als die rechte Hand des Königs.

Der Schöpfer krönt absichtlich den Egoismus, damit dieser regiert, wie es geschrieben steht: „Ich habe den bösen Trieb geschaffen“. Der Pharao (Egoismus) ist in verschiedenen Rollen und Charakteren der König der Welt. Erst wenn der Mensch das Gefühl hat, dass seine Existenz bedroht ist, erwacht er. Wer hilft ihm beim Aufwachen? Haman tut es, indem er ihm sagt: „Lasst uns diese Wurzel, die das Verlangen oder die Absicht zum Geben erwecken könnte, an ihrer Basis zerstören. Warum sollten wir sie behalten? Ich bin der König!“

Wenn wir die Spitze des Willens zu empfangen, die Absicht alles zu kontrollieren, erreicht haben, dann stellen wir fest, dass der Wunsch zu empfangen unveränderlich bleibt. Die Absicht zu geben ist entgegen unserer Natur, unserem Bewusstsein und Verständnis, außerdem wird sie, obwohl sie vorhanden ist, nicht vom König, d.h. vom Schöpfer unterstützt.

Wie kann man das bekämpfen?

Die Absicht zu geben ist zu schwach und zart, um sich gegen Achaschwerosch zu behaupten, der Haman mit der Macht des Bösen unterstützt.

Es gibt einen Teil des Verlangens zu empfangen, der “ Jude“ (Yehudi) genannt wird, dieser Teil besitzt die potentielle Kraft der Einheit. Bricht eine schwere Bedrohung über sie herein, werden sie sich vereinen. Auch wenn ihnen diese Einheit aufgezwungen wird, die durch die Angst vor der Zerstörung ausgelöst wird, zieht sie das reformierende Licht, die höhere Kraft an. Die höhere Kraft wird in König Achaschwerosch geweckt, der zunächst Haman unterstützte. Nach der Verbindung der Juden unterstützt er nur mehr Mordechai.

Alles hängt von dieser Gruppe ab, die „die Juden“ genannt werden (das hebräische Wort für „Jude“ [Yehudi] kommt aus dem Wort „Vereinigung“[yihudi]). Wenn sie sich verbinden, zuerst zwangsläufig, später freiwillig, bekommen sie eine große Kraft, mit der sie zuerst König Achaschwerosch kontrollieren und später Hamans Macht, den bösen Trieb, der sie vernichten sollte, zerstören können.

Das alles konnte durch ihre Verbindung, durch das Anziehen einer großen Kraft geschehen. Diese Kraft der Verbindung überstieg die Kraft der Trennung, die Macht von Haman.

Darin besteht die Korrektur, die wie ein Wunder zu Purim geschieht.

Purim handelt von einem sehr großen Wunsch, der sich durch seine 32 Teile, unmöglich direkt korrigieren kann

Es wird als ein Wunder betrachtet, dass wir 288 Teile des Willens über die 125 Stufen die wir erhalten, korrigieren können. Das steinerne Herz schließt sich unsichtbar (32 Teile) diesen Korrekturen an. Das steinerne Herz erscheint erst in der letzten Handlung und kommt durch die 288 Teile, gleichzeitig mit den 32 Teilen zur Korrektur. Schließlich erscheint das Licht der Korrektur.

Purim zeigt uns den gesamten Prozess der Korrektur: Exil und Erlösung in all seinen Formen. Deshalb beginnt Purim mit der Lektüre des Kapitels: “Denke daran, was dir Amalek angetan hat“. Die Absicht für sich selbst zu empfangen, was als böser Trieb oder Amalek bezeichnet wird, begleitet uns ständig. Nur durch Amalek gelangen wir zum Schöpfer.

Ohne den bösen Trieb wären wir niemals zur Verbindung erwacht, hätten unsere Entfernung zum Schöpfer nicht entdeckt und könnten nicht die Gleichheit der Eigenschaften mit ihm erreichen.

Aus diesem Grund müssen wir uns daran erinnern, was Amalek mit uns gemacht hat. Der Schöpfer schickt uns in jedem Zustand einen Helfer gegen uns selbst, das ist eine großartige Hilfe. Wir müssen lernen, wie wir richtig mit den Naturkräften umgehen können.

Aus dem Unterricht vom 27.02.2018

Der Übergang von der materialistischen Psychologie zur spirituellen Psychologie

Früher sollten die Kabbalisten, die die spirituelle Offenbarung angestrebt haben, in unserer Welt beginnen mit allerlei Wissenschaften zu arbeiten, sich sehr bemühen und leiden, um aus der Materie zur Enthüllung der spirituellen Welt zu kommen, sowie um das richtige System der Verbindungen zwischen den Menschen zu offenbaren.

Dann wurden uns die Werke von Ari offenbart, in denen er über die inneren Verbindungen erzählt, die uns durch allerlei besonderen Systeme der Beziehungen führen: SoN, IschsuТ, Abba we-Ima, Arich Anpin usw. Mit diesen Ausdrücken erklärt er uns, in welchen Formen der Verbindung wir uns befinden können und wie uns ihre unterschiedlichen Vereinigungen beeinflussen. Es wird uns klar, wie wir sie selbst beeinflussen und neue Formen der Verbindung erschaffen können. Im Vergleich zur unseren Welt geschieht dort alles in der Eigenschaft des Gebens.

Genauso wie wir in unserer Welt irgendwelche Arten von Verbindungen aufbauen, damit sie uns beeinflussen, gibt es ein solches Netz der Beziehungen auch in der spirituellen Welt, die aber mehr innerlich sind. Auf diese Weise gehen wir aus der materialistischen Psychologie in die spirituelle über, wodurch uns die wahre Verbindung zwischen den Seelen offenbart wird. Wir können auch die Verbindung zwischen den Menschen spüren, die jetzt leben und denen, die früher lebten. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Mensch zum heutigen Zeitpunkt in dieser Welt existiert oder nicht, denn das Wichtigste ist, sich in dieses Netz einzureihen. Folglich verliert unsere Welt ihre Wichtigkeit und verschwindet, weil sie nur den äußerlichen Abdruck darstellt, durch den wir nach Innen gehen müssen.

Аri hat uns darüber erzählt, und Baal Schem Tow hat uns gelehrt, wie man mit der ganzen Ergebenheit der Seele (Mesirut Nefesch) arbeiten muss, indem er gesagt hat: „Der Schöpfer ist dein Schatten“. Und jetzt können wir mit Hilfe der Arbeit in der Gruppe aus diesem Netz der Verbindungen (das vom Baal Schem Tow nach Raschbi wieder aufgebaut wurde) das Licht heranziehen, das uns zur Quelle zurückführt. Wir erreichen diese Verbindung nicht einfach durch unseren Wunsch und aus eigener Kraft, sondern ziehen es von oben auf uns , aus diesem Netz des Leuchtens, welches als das umgebende Licht, das Licht der Tora bezeichnet wird.

Wenn wir über die Struktur dieses Systems lesen und es gemeinsam anstreben, um zwischen uns dieselben Arten der Verbindungen zu organisieren, dann ist es nicht wichtig, ob wir seine Funktionsweise verstehen oder nicht, denn unsere Bemühung wird die Einwirkung dieser Kraft hervorrufen.

Wenn wir in unserer Welt irgendein System begreifen wollen, dann reihen wir uns darin ein, studieren es in allerlei Formen und beginnen allmählich, dieses System zu verstehen. Plötzlich bildet sich in uns das Bild dieses Systems und wir begreifen, wie man darin arbeiten kann. Genauso geschieht es in der spirituellen Welt, es ändert sich nur die Absicht des Menschen. Wenn er sich ins höchste System einreiht, dann macht er das mit dem Ziel, sich diesem System anzuvertrauen. Je mehr er sich darin einreiht, desto weiter kommt er in seinem Begreifen.

Das Begreifen erfordert eine große Arbeit und das Studium: mit dem Lehrer, mit den Freunden, mit der ganzen Welt. Das alles verbindet sich miteinander.

Kabbala Akademie

Es wird leichter

Auf dem vergangenen Kongress wurde mir enthüllt, dass ich mich nicht mit den Anderen verbinden, mich nicht annullieren kann, überhaupt nicht in der Lage bin, mich jemandem zu nähern! Was soll ich denn tun, denn so ist doch meine Natur?

Es gibt ein Mittel, genannt das Höhere Licht. Dieses Licht ist innerhalb der Gruppe enthalten, nur ist es vor uns verborgen, wir sehen es nicht. Genau dort befindet sich auch der Schöpfer, die Eigenschaft des Gebens. Wie sollen wir nun seine Einwirkung auf uns hervorrufen?

Wenn du anfängst, in der Gruppe die authentischen Quellen – das Buch Sohar oder „Die Lehre von den zehn Sefirot“ – zu studieren, ziehst du dadurch das Licht an, erweckst es von innen.

Warum? Weil du in diesen Büchern über die inneren Zustände liest und sie somit näher bringst, du erweckst sie, ziehst sie an.

Du rufst die Einwirkung dieser verborgenen, tieferen Welt auf dich hervor, und sie leuchtet dir.

Allmählich wirst du dadurch korrigiert, indem es dir erlaubt wird, dich mit den Anderen zu verbinden, und dann verschwinden Hass, Abstoßung und Trennung. Du beginnst, die Wichtigkeit dieser Verbindung zu begreifen, du sehnst dich danach, dass sie realisiert wird. Und plötzlich… wie ein „Knall“ – deine erste Verbindung mit den Anderen.

Wenn man sich die Ebenen dieser Verbindung in Form einer Skala (von 0 bis 125 Stufen) vorstellen würde, würde das bedeuten, dass du von Null auf Eins gekommen bist. Und das ist die Grundlage!

Also haben wir jetzt, auf dem Kongress, diesen Nullpunkt gespürt – dass wir nicht in der Lage sind, zur Verbindung miteinander zu gelangen. Und nun haben wir ein Ziel vor uns: mit Hilfe des Studiums und der richtigen Absicht nach dem Licht, das zur Quelle zurückführt, zu verlangen.

In dem Moment, in dem du die erste Ebene der Verbindung erreichst, wirst du zum „Sohn der zukünftigen Welt“ („ben olam aba“), Du begreifst, spürst, was das ist, fängst an, dich darin ein wenig zu orientieren. Du bekommst bereits einen ersten Eindruck von der spirituellen Welt.

Und danach wird es leichter. Denn das Wichtigste ist der erste Umbruch! Weil alle darauffolgenden Stufen einfach immer größer und größer werden.

Selbstverständlich sind die Unterschiede zwischen ihnen riesig und gewaltig in ihrer Stärke. Es kann sich jedoch nichts mit dem Betreten der ersten Stufe vergleichen Weil du dabei buchstäblich von unserer Welt in die spirituelle Welt übergehst. Und das ist ein grundlegender Umbruch.

 

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Die Freude über die Auflösung des Zweifels

Es gibt keine größere Freude, als die darüber, wenn Zweifel aufgelöst werden. Denn der Zweifel geschieht infolge des Unterschieds zwischen dem Erhalten und dem Geben, dem Licht und dem Wunsch. Und wenn ich diesen Unterschied entferne und sie beide zur Vereinigung, zur Einheit bringe – dann gibt es keinen größeren Genuss, als ihre Verschmelzung. Zwei Zustände, die von vornherein entgegengesetzt sind, verbinden sich plötzlich, schließen Frieden, und es führt zur Explosion der Freude. Ich bin so geschaffen, dass ich davon den Genuss empfinde. Der Genuss ist ein Ergebnis des Lichtes im geistigen Gefäß, im Wunsch. Und das Licht kann nur im Maß der Übereinstimmung mit dem Wunsch, empfunden werden. Was empfinde ich denn? Meinen Wunsch? – Nein! Das Licht? – Nein! Ich empfinde das Ergebnis ihrer Wechselwirkung – entweder das Leiden, oder den Genuss.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „die Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“.

 

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Das Prinzip mit dem man in die höhere Welt eintritt.

(Rabash, „Die Ordnung einer Gruppenversammlung“ -1, Artikel Nr. 17, Teil 2:

Jeder sollte sich selbst prüfen, wie viel Einsatz er für die Gruppe leistet. Wenn man in Folge erkennt, wie wenig man in die Gruppe einbringen kann, gibt es Platz für ein Gebet: Der Schöpfer möge ihm helfen und ihm Kraft und das Verlangen geben, sich mit der Nächstenliebe zu beschäftigen.

Frage: Rabash empfiehlt, sich ständig um die Gesellschaft zu kümmern. Bringt er uns absichtlich an den Rand der Verzweiflung?

Antwort: Rabash weist auf die Notwendigkeit hin, alle menschlichen Kräfte zugunsten der Gesellschaft einzusetzen und führt uns dazu, die Unmöglichkeit eines selbstlosen Dienstes an der Gesellschaft zu erkennen. Wenn wir mit anderen Menschen darüber reden, sagen sie: „Warum nicht? Das ist das, was wir tun.“ Aber im Endeffekt ist es unmöglich.

Wir müssen uns daran gewöhnen, dieses Hindernis zu überwinden, welches man nicht überwinden kann. Wir müssen trotz dieser Unfähigkeit danach streben.

Unser Problem liegt darin, dass wir mit diesem Hindernis nicht in Berührung kommen wollen. Unsere Lehrer, die Kabbalisten, schieben uns voran: „Los, streng dich an. Gehe durch diese Tür, als ob du in der Lage wärst, aus dir selbst herauszutreten, in die Gesellschaft einzutauchen und dich um sie zu kümmern – nicht dich selbst, sondern sie zu lieben, nicht im Empfangen, sondern im Geben zu sein.“

Wofür? Um die Grenze die dein Egoismus klar definiert hat, zu erkennen? Dann kannst du handeln, ansonsten hast du keine Kraft und Fähigkeit dazu. Du entdeckst gleichzeitig die Notwendigkeit diese Grenze zu übertreten. Du hast keinen Plan, wie. An dieser Stelle fängst du zu bitten an. So wird ein Gebet geboren.

Das Prinzip ist einfach: Um die spirituelle Welt betreten zu können, brauchst du die Hilfe des Schöpfers. Der Schöpfer steht dir nur dann zur Seite, wenn du Ihn darum bittest. Du kannst beten, wenn du ein wahres Verlangen danach hast. Du kommst zum wahren Verlangen, wenn du es oft versucht und sichergestellt hast das du es willst, aber nicht kannst. Das ist der Anfang.

Das sind alles folgerichtige Handlungen, die wir, bevor wir die Höhere Welt betreten, durchführen müssen.

 

Aus der TV-Sendung „Die letzte Generation“, 13.06.2018

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Das Hauptgebot ist die Einheit

In der Kabbalistischen Gruppe bedeutet die „Erfüllung der Gebote“ eine Verbindung von zehn oder weniger Menschen, die untereinander beschlossen haben dass sie den Schöpfer enthüllen wollen.

Sie sind untereinander verpflichtet, sich zu verbinden, eine Gruppe, die nach den Gesetzen der Seele, nach den Gesetzen des gegenseitigen Gebens handelt, zusammenzustellen. Es wäre das Beste, wenn sich zehn Freunde zusammenschließen, wenn das aber nicht möglich ist, steht geschrieben, dass es mindestens Zwei sein müssen.

Wenn wir offenbaren wollen, dass der Schöpfer der Gebende ist, so müssen wir Ihm geben. Wir müssen vor allem ein Werkzeug des Gebens erschaffen. Wir beginnen damit, es zwischen uns aufzubauen. Wie gesagt wurde: „Von der Liebe zu Freunden, wie zu mir – so zur Liebe zum Schöpfer“.

Wir klären was es bedeutet, zu lieben und uns gegenseitig zu geben. All das muss sich in der Verbindung zwischen uns realisieren und nicht irgendwo im Himmel. Es muss überprüft werden, ob sich alle unsere bisherigen Vorstellungen über die Verbindung zwischen den Menschen auf das, was sich in der Seele, d.h. im korrigierten Zehner bezieht, verwirklicht werden sollte. Unsere ganze Arbeit besteht aus Klärungen unserer Handlungen und Absichten.

Wenn wir jeden Tag, bei jedem Unterricht, die Art und den Charakter der Verbindung zwischen uns klären, wenn wir immer wieder die Stärke und vor allem die Qualität untersuchen, dann beginnen wir die Stufen zu erklimmen. Wir bestimmen selbst, wieweit wir uns dem Schöpfer annähern. Er lässt uns nicht mehr voranzuschreiten, wie es unsere Vorbereitung ermöglicht. Wir bestimmen die Geschwindigkeit selbst.

Wir beginnen nicht unsere persönlichen, individuellen Zustände zu spüren, sondern das was zwischen uns, im Zentrum der Gruppe, in unseren Beziehungen geschieht. Das bestimmt unser Verhältnis zum Schöpfer und das Verhältnis des Schöpfers zu uns. Wir sind am Punkt unserer Verbindung mit der höheren Kraft verbunden.

Wir arbeiten immer an diesem Punkt und wollen nur diesen Punkt aufdecken. Wir möchten ihn mehr und mehr vergrößern und darin leben, bis er zum Punkt unserer Verschmelzung miteinander und mit dem Schöpfer wird.

Aus der Lektion „Richtiges Studium der Wissenschaft der Kabbala“, 04.01.2019

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Sich über all sein Hab und Gut erheben

Aus der Vielfalt meiner Wahrnehmung muss ich das Wichtigste hervorheben – Die Vereinigung.

Ich prüfe mich selbst, in Bezug auf die Freunde in der Gruppe, nur in dem Maß in dem ich ihren Nutzen oder die Hindernisse für unsere Vereinigung erkenne.

Alles andere lasse ich erst einmal außer Acht. Ich bewerte meine Freunde „im Verstand“ und „über dem Verstand“.

Das bedeutet dass ich meine Logik nicht ausschalte, ich benutze sie, um mich selbst durch das Prisma der eigenen Meinung (Verlangen=Kelim) zu betrachten, zu sehen zu welcher Höhe ich die Gruppe in meinen Augen erheben muss, um den Freunden eine positive Bewertung geben zu können.

Ich weiß jedoch auch, dass meine Logik auf eine egoistische Art und Weise funktioniert, welche die Freunde immer auf die Seite der „Schuldner“ hinzufügt. Darum erhebe ich mich über diese Logik, um die Freunde jetzt schon als „vollkommene Gerechte“ zu sehen.Ist dies Wahrheit oder Lüge ?

Es gibt hierbei keine Wahrheit oder Lüge – alles hängt von meinem eigenen Urteil ab. Wenn ich durch meine Logik urteile, dann ist wirklich niemand gerecht auf dieser Welt, außer mir.

Ich rechtfertige nur mich selbst und noch diejenigen, die mir nahe stehen. Wenn ich aber über den Verstand gehe, dann nehme ich alle Freunde als Gerechte (als die, die Endkorrektur erreicht haben), und mich, als einzigen Sünder unter ihnen wahr.

Was bringt mir dieses Spiel? Denn sowohl das Eine wie auch das Andere ist keine Wahrheit, sondern eine Bedingtheit. Doch gibt mir dieses Spiel die Möglichkeit, mich ständig in beiden Zuständen aufzuhalten : über dem Wissen und im Wissen (über dem Egoismus und im Egoismus).

Auf diese Weise übe ich, bis sich genug Erfahrung angehäuft hat und ich zur wahren Bewertung gelange. Dann werde ich bereit sein, die Wahrheit zu sehen.

Je mehr Anstrengungen ich unternehme, umso schneller bereitet dieser Prozess mein Verlangen (meine Ansichten) auf die spirituelle Welt vor.

Dabei, werde ich sie nicht über dem Wissen wahrnehmen, sondern im Gegenteil, in den neuen Kelim, im Wissen. Und dann, jedes weitere Mal, werde ich wieder über den Verstand, den ich erlangt habe, gehen.

Denn jede weitere Stufe, ist in der Kraft des Gebens höher als die Vorausgegangene und deshalb entgegengesetzt. Der Mensch muss sich über sein Hab und Gut erheben. Alles scheint gut und richtig zu sein, denn auf dem Tisch stehen die wunderbarsten Gaben.

Aber nein, ich muss erstens einmal diese schönen Gaben verschmähen, um zu einer höheren Stufe des Gebens aufzusteigen, zweitens erscheint mir diese Stufe noch als Finsternis.

Jedes weitere Mal gehe ich über den Verstand, über momentane Fakten, und erlange die Eigenschaft von Bina, die immer im Gegensatz steht.

Auf einer neuen Stufe dann, herrscht Bina über Malchut. Doch später, in einem höheren Licht, nehme ich wahr, wie die Macht zu Malchut übergeht.

Dann bereite ich mich auf die nächste Stufe vor, und der Prozess wiederholt sich.

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Sich gemeinsam über den Berg der Zweifel erheben

Jeder Mensch sollte sich vorstellen, dass er selbst die ganze Welt ist – die Gesamtheit der Wirklichkeit, und dass jeder andere ein individueller Teil darin ist. Wenn wir beginnen, auf diese Weise zu denken, werden wir zu dem System zurückkehren, welches derzeit vor uns verborgen ist. Wir befinden uns im Augenblick darin, doch wir fühlen diese Verbindung nicht. Es ist genau diese unsere Verbindung, welche vor uns verborgen ist – welche wir zwischen unseren Seelen, unseren Punkten im Herzen, enthüllen müssen.

Die Ausmaße dieser Verbindung werden spirituelle Welten genannt. Meine Stufe in der spirituellen Welt ist davon abhängig, wie sehr ich mich mit allen anderen verbunden fühle: 1/125, 2/125 und so weiter. Wenn ich in der Lage bin, mich im vollsten Ausmaß mit den anderen zu vereinigen, dann bedeutet das, dass ich auf meine letzte 125. Stufe aufgestiegen bin. Um dies zu erreichen, muss ich wirklich die gegenseitige Bürgschaft fordern, durch die wir uns alle bemühen, ein einziges Bild, einen Zustand und ein Ziel zu erreichen. Doch zurzeit ist dies nicht für jeden klar und wir verlieren ständig die Sicht darauf.

Aber gerade durch das Vorankommen unter den Bedingungen dieser Verwirrung gehen wir durch alle Hindernisse hindurch und überwinden sie dabei. Diese Hindernisse sind uns als Hilfe gegeben. Dadurch steigen wir auf.

Deshalb müssen wir, wenn sich schlechte Laune, Mangel an Stärke und Verlangen und eine Verwirrung der Gedanken und Gefühle enthüllen, verstehen, dass dies eine Bürde des Herzens ist. Dies wird uns von Oben entsprechend unserer Stufe und unseres Zustandes gegeben. Wir sollten uns selbst in einem hohen, neuen Zustand vorstellen, während wir zur gleichen Zeit auch unsere Verbindung mit den anderen und unsere Stärke und Inspiration suchen.

Diese Verbindung existiert bereits und ist nur davon abhängig, wie sehr ich diese Quelle erreichen möchte und für wie wichtig ich das Ziel erachte. Es hängt davon ab, wie sehr ich die Unterstützung durch meine Freunde und die Hilfe von allem, was das Konzept einer „gegenseitigen Bürgschaft“ einschließt, fühle.

Wir müssen diesen Zustand erreichen, und wenn nicht durch Quantität, dann durch Qualität, denn die Stärke wird durch das Produkt der Quantität auf Basis des qualitativen Zustands gemessen. Wenn wir von dieser Stärke verlieren, gewinnen wir die Einsicht, dass sich eine größere Entfernung ausbreitet. Das ist wie ein Beispiel eines einfachen physikalischen Gesetzes, in dem die Stromstärke multipliziert durch die Spannung die Leistung ergibt, oder die Art und Weise wie eine Kraft multipliziert durch die Entfernung wirkt.

Die ganze Schwere und all die „Sünder“, die sich in uns offenbaren, sind gegen die Inspiration, Vereinigung und den Aufstieg, aber dennoch sind sie uns als Hilfe gegeben. Sie sind das Verlangen, über das wir uns erheben müssen.

Lassen wir uns diese Chance nicht entgehen. Wir sollten uns über diese Gelegenheit freuen und gerne diesen Aufwand in Kauf nehmen. Es ist eine sehr schwere Arbeit sich über den Berg unserer Zweifel zu erheben (das Wort „Har„, Berg, kommt vom Wort Irurim„, Zweifel).

 

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