Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Das Fest der Gabe des Lichts

Frage: Was feiern wir an Schawuot?

Antwort: An Schawuot feiern wir die Gabe der Tora – einen Tag, an dem allen, die als „Israel“ („Isra-El“ bedeutet „direkt zum Schöpfer“) bezeichnet werden, die Tora gegeben wurde – eine Methode, ein Mittel, sich durch die freie Wahl zu verwirklichen und nicht einfach den vorgegebenen Zustand unter Einwirkung des antreibenden Lichts zu erreichen.

Im Gegenteil, sie werden sich selbst, die gesamte Realität und sogar den Schöpfer sehen und an Seiner Stelle bestimmen können, dass sie dieses Ziel wirklich erreichen wollen, als ob nicht Er es vor sie gesetzt hätte.

Wir feiern, dass wir die höhere Kraft, die in uns handelt, begreifen, wahrnehmen und erkennen und uns mit ihren Handlungen identifizieren können. Natürlich ist das in jedem Fall die höhere Kraft, der Schöpfer, der arbeitet. Doch wir erkennen, wie Er handelt, wir sehnen uns danach, dass Er an uns arbeitet und wir streben noch vor Seinen Handlungen nach Ihm. Damit wird das Ausmaß der Liebe gemessen.

Frage: Also verfügt der Mensch erst ab dem Moment der Gabe der Tora über die freie Wahl – und zwar die Wahl, diese Methode an sich selbst zu realisieren, und zuvor hat er keinen freien Willen?

Antwort: Richtig. Und deshalb bedeutet es Freiheit vom Todesengel, „freies Volk im eigenen Land (in unserem Verlangen) zu sein“, frei zu sein. Worin bist du frei? – Jetzt kann ich selbst meine Haltung dem Ziel der Schöpfung und dem Weg gegenüber, den wir gehen, zum Ausdruck bringen.

Kannst du das Ziel ändern? – Nein. Kannst du den Weg ändern? – Nein. Was ist hier also so besonders? – Ich nehme daran teil, ich entscheide, ich wünsche, ich befinde mich in diesem Prozess. Anderenfalls nicht. Der Schöpfer hat uns die Möglichkeit gegeben, in Ihm zu sein. Das bedeutet, dass ich mich selbst, meine Unabhängigkeit durchsetze – in dem Maße, in dem ich mich mit dem Schöpfer identifiziere, mich Ihm angleiche. Entweder bin ich ein Tier oder ein Mensch.

Kabbala Grundkurs

Der Feiertag des ersten Sieges über sich selbst

Unser egoistischer Wunsch heißt „die Griechen“ oder das „Wissen“, was bedeutet, dass wir mittels unserer Vernunft und unserem heutigen Gefühl vorankommen wollen. Denn worauf können wir uns eigentlich noch verlassen oder stützen? Nur darauf, was wir schon haben. Hier entsteht aber ein Problem, weil wir mit diesen Kelim nicht die spirituelle Welt betreten können.

Aber die spirituelle Welt befindet sich hier und jetzt und es existiert keine Entfernung, die wir überwinden müssen, sondern nur eine Dimension, in der wir sie begreifen müssen.

Wir begreifen die spirituelle Welt in unseren zusätzlichen Sinnesorganen, die wir über dem eigenen Wissen und der Rationalität entwickeln müssen, d.h. über dem Ego, das wir hierzu richtig vorbereiten müssen, um darin zum ersten Mal zu beginnen, die spirituelle Welt wahrzunehmen.

Der Krieg ‚Makkabäer ‚beschreibt diesen Prozess symbolisch und der Sieg in diesem Krieg heißt Chanukka, was „sie blieben hier stehen“ oder „Chanu Ko“, die Erholung auf dem Wege bedeutet. Dieser Zustand heißt „Chafez Chessed“ (nichts für sich zu wünschen) oder Bina, die als Offenbarung des Schöpfers oder die erste Korrektur des Egos verstanden wird.

Auf dieser Etappe erhebt sich der Mensch über sein Ego und beginnt, die zusätzliche Empfindung zu entwickeln, die mit „dem Geben“ bezeichnet wird. Mit ihrer Hilfe beginnt er, die spirituelle Welt zu empfinden. Obwohl der Mensch die spirituelle Welt empfindet, verhält er sich in dieser Realität immer noch passiv, wie der Embryo im Fruchtwasser.

Es heißt „die Erholung“ eben, weil der Mensch in Wirklichkeit noch nicht bereit ist, über das klare Wissen und die Wahrnehmung zu verfügen, die „das Begreifen“, die Klarheit und die Offenbarung beinhalten, wonach er zum Schöpfer wird und die ganze spirituelle Welt lenkt. Wenn man diesen Zustand und die Situation mit dem Gast und dem Gastgeber gegenüberstellt und den wachsenden Wunsch zu genießen nicht beachtet, befindet man sich dann auf der Stufe von Chanukka, wo der Mensch auf das Empfangen verzichtet. Es ist schon eine geistige Arbeit des Menschen, d.h. er möchte nichts bekommen, an der Spiritualität nicht aktiv teilnehmen, sondern darin nur anwesend sein.

Deshalb ist es an diesem Feiertag verboten, das Kerzenlicht zu benutzen und es nur anschauen. Dazu wird es angenommen, dass zur Chanukka ein Wunder geschieht, weil der Ausgang aus unserem Ego nach draußen erfolgt, anders gesagt das Wunder des Sieges über die Selbstsucht, nach dem Auszug aus Ägypten: die Befreiung von den Wünschen und den Gedanken, die uns in dieser Welt festhalten und nicht zulassen, die spirituelle Welt zu empfinden.

Kabbala Grundkurs

„Lob des Wunders“ von Chanukka

Immer habe ich irgendeine Einstellung dazu, was mit mir, mit meiner Umgebung, mit meinen Verwandten und mit der Welt passiert.

Wenn ich zu dieser Einstellung den Schöpfer hinzufüge, vertiefe ich mich in Klärungen: Warum, wofür, für wen usw.

Und hier werde ich in einen Krieg für jeden Zustand hineingezogen! Ich kann innerhalb des Wissens klären, was ein „griechisches“ Herangehen heißt, also meiner Vernunft, Empfindung, Verständnis, allen meinen Vorstellungen entsprechend. Oder ich gehe mit dem Glauben über den Verstand und suche nach der Kraft des Gebens, indem ich alles aus dieser Sicht sehen will.

Also ich will nicht in den in mir erwachenden Wünschen das Wissen und die Erfüllung bekommen, sondern will mit Hilfe von diesen Wünschen aus mir selbst herauskommen, nach außen, in die Anderen, und dort das ganze Wissen und die ganze Erfüllung erhalten, mit dem Glauben über dem Verstand, in Kelim des Gebens.

Die Erfüllung, die ich innerhalb von mir erhalten kann, heißt „diese Welt“. Alles, was ich ausserhalb von mir empfangen kann, heißt die „höhere Welt“. Und ich kämpfe für das Herangehen, dem ich folgen will – das nennt sich der Krieg der Makkabäer gegen die Griechen.

„Griechen“ sind einfach ein Symbol von dem ganz rationalen Denken, das in dieser Welt existiert: Menschliche Vernuft des wissenschaftlichen Herangehens. Die Makkabäer sind über diesen Dingen, denn sie repräsentieren die Arbeit des Hohepriesters, Kohen, die sich nur auf das Geben bezieht.
Der Mensch muss ständig diesen Krieg führen, bis er sich über das Schlachtfeld erhebt. In diesem Krieg hast du noch „Späher“, die du auf den „Markt“, also auf die Stelle (Verlangen), wo sich „Vielherrschaft“ etabliert hat, schickst.

Denn unter deinen Gedanken und Wünschen gibt es noch solche, über welche „viele“ herrschen, und sie werden mal zu einer, mal zu der anderer Seite, um seines Egoismus Willen, geneigt.

Bis in all deinen Wünschen sich nur eine Macht etabliert! Das heißt, dass du den „Markt“ verlässt und in dein Haus eintrittst.
Der Markt selbst wird zum Haus, die Späher verlassen es, wie es geschrieben steht: „Bis der letzte Fuß den Markt verlässt“. Und du bleibst unter vier Augen mit dem Schöpfer, in einer Verschmelzung, in deinem Verlangen/Haus.

In der spirituellen Welt bewegen wir uns nicht von einer Stelle zur anderen – es existiert nur eine Stelle/ ein Verlangen. Aber du modifizierst und baust es, indem du deine Einstellung so änderst, dass aus dem „Markt“ das „Haus“ wird, in welchem du eine Kerze anzündest, um das „Wunder zu loben“ (Pirsuma de Nisa).

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Chanukka ist das Fest des Lichtes in uns

Wenn der Mensch drei Eigenschaften in sich selbst auf korrekte Weise anordnet, welche als „Kerze“ „Öl“ und „Docht“ bezeichnet werden, so erreicht er einen Zustand den wir als Chanukka bezeichnen, was aus den Worten „Chanu Ko“ herrührt, was so viel wie „hier aufhören“ bedeutet. Der Mensch erreicht somit eine kurze Verschnaufpause in der Mitte des Weges.

Das „Öl“ ist unsere Material, unser Wille zu Genießen, der Inhalt des Gefäßes oder Klis. Dieses ist unfähig aus sich selbst heraus zu leuchten und ist auf das Licht, welches wir von außen anziehen angewiesen. Es kann nur mit Hilfe eines Dochtes zum Leuchten gebracht werden. Der Docht muss im Öl eingetaucht werden, aber ein Teil muss herausreichen, da er den Schirm symbolisiert, den wir außerhalb unseres egoistischen Verlangens (außerhalb des Öles) erbauen.

Der einzige Teil des egoistischen Verlangens, der in der Lage ist zu scheinen (in Kontakt mit dem Höheren Licht sein), ist jener Teil, der innerhalb des Schirmes eingeschlossen ist. Anders gesagt, kann nur das Öl, welches im Docht getränkt ist, entzündet werden. Das kann nur unter der Bedingung geschehen, dass das Öl nicht nur den Docht durchdringt, sondern sich über die Ebene des restlichen Öles ( Egoismus) erhebt, und in Richtung Bina, das Licht (Eigenschaft des Gebens) emporsteigt. Erst dann wird es in der Lage sein, zu leuchten.

Das Licht erscheint am oberen Ende des Dochtes, dem Platz, an welchem der Docht den Kontakt mit dem Öl, dem Egoismus, verliert. Das reflektierte Licht ist das Feuer, das von unten nach oben steigt, um so zu Keter der 10 Sefirot des Reflektierenden Lichtes zu erreichen. An diesem Punkt gibt es kaum einen Zusammenhang zwischen dem Reflektierten Licht und der Kraft des Wunsches zu Empfangen, dem Egoismus, der die Kraft für die Verbrennung liefert. Das Öl steigt im Docht nach oben und dies ist dann der einzige Ort, an dem der Kontakt, oder die Angleichung der Form zwischen dem Öl im Docht und dem Licht erreicht wird. Nur zusammen können sie leuchten. Das Licht kann sich nicht manifestieren, bis es eine Verbindung mit dem in Öl getränkten Docht eingeht.

Wenn wir uns eine brennende Kerze vorstellen, können wir die innere Arbeit des Menschen auf dem spirituellen Weg und was wir für unsere Seele zu tun haben, um eine Angleichung an das Licht, dem Schöpfer zu erreichen, besser verstehen. Das Verlangen verschwindet nicht, sondern muss vielmehr komplett an den Schirm, dem Docht, angeheftet werden. Daraus erbauen wir in uns die Mittlere Linie in dem Maß, in dem wir in der Lage sind, das Öl (Verlangen) in den Docht zu bringen.

Der Schirm kann nur einen kleinen Teil des Verlangens einschließen. Der Docht symbolisiert diesen Schaft, die dünne Linie, die der Maßstab der Angleichung zwischen unserem Verlangen und dem Licht ist. Der Schirm, oder die Mittlere Linie besteht aus diesen beiden Kräften – dem Öl und dem Docht, der rechten und der linken Linie.
Die rechte Linie ist Geben und Licht und die linke Linie ist das Empfangen, das Öl. Die Mittlere Linie, welche wir aus den beiden höheren Eigenschaften des Gebens und Empfangens erbauen, wird Seele genannt.

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Fröhliches Chanukka!

Die Seele eines Menschen setzt sich aus zwei Teilen zusammen, die Galgalta Eynaim und AHP genannt werden. Das Fest Chanukka symbolisiert die Korrektur von Galgalta Eynaim und das Fest Purim symbolisiert die Korrektur von AHP. Deshalb gibt es in unseren Welt Traditionen, welche diese Ereignisse auf dem persönlichen spirituellen Weg eines Menschen feiern.

[https://youtu.be/LmwJlWHp6w8

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Das Wunder von Chanukka

Frage: Auf Chanukka geschah ein Wunder, als eine Kerze, die nur einen Tag brennen konnte, acht Tage brannte. Was ist eine Kerze, ein Docht und ein Öl aus kabbalistischer Perspektive?

Antwort: Eine Kerze ist ein Fass, in dem Öl und ein Docht schwimmen. Dank dem Docht können wir das Öl anzünden, das den Docht hinaufsteigt und verbrennt. Getrennt werden das Öl und der Docht nicht brennen, aber wenn das Öl in den Docht eindringt, leuchtet die Kerze auf.

Der Docht verkörpert die Zurückweisung des Lichts. Das Öl stellt den Brennstoff dar, kann jedoch nicht von selbst verbrennen. Deshalb müssen wir verstehen, dass unser wachsender Egoismus durch unsere Arbeit in sein Gegenteil umgewandelt wird, wie es geschrieben steht: „Der böse Engel wird zum guten Engel“ oder „Der Engel des Todes wird zum Engel des Lebens.“

Die Makkabäer fanden das Ölfass, da sie versuchten, die Qualität der Liebe und des Gebens, die Verbindung zwischen ihnen zu erlangen und sie konnten es anzünden, weil sie großen Widerstand gegen jene Bevölkerungsgruppen empfanden, die sich mit den griechischen Götzen vereinigten und eine griechischen Tempel in Jerusalem bauten.

Der Krieg der Makkabäer war innerlich, nicht äußerlich wie bei den Griechen oder den Hellenisten innerhalb Israels. Als sie ihren egoistischen Widerstand überwanden, verwandelten sie ihren Ärger zwischen ihnen in den Docht im Öl und konnten ihn so anzünden.

Daher verkörpert das Ölfass mit einem Docht die spirituelle Arbeit der Person. Es bedeutet nichts, einfach ein Fass zu finden – Hauptsache, es anzünden zu können. Als sich die Makkabäer durch die Überwindung des Widerstands ihrer Egos vereinigten, stellte sich heraus, dass das Fass in der Lage war, den Docht in das Licht zu stecken. Mit anderen Worten, sie verwandelten ihren Egoismus und es begann, vom höherem Licht erleuchtet zu werden und ihre Seelen beleuchteten sich, beleuchtet vom Licht. Dies ist das Wunder von Chanukka.

Frage: Warum brannte die Kerze acht Tage anstatt eines?

Antwort:  Wenn Sie zum Zwecke der Liebe und des Gebens arbeiten, steigen Sie höher auf. Es gibt acht Sefirot von Malchut  bis Bina, acht Teile der Wünsche. Obwohl es nur eine Malchut gibt, erleuchtet der Widerstand, dh. der Glaube über die Vernunft, alle Sefirot bis zum höchsten – Bina.

Die Makkabäer konnten die wahre Qualität des Gebens erreichen, was Glaube über  Vernunft genannt wird. Die Vernunft ist in Malchut, während der Glaube – in Bina ist.

Der Aufstieg von Malchut nach Bina verkörpert das Wunder von Chanukka.

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Chanukka – Die Rast mitten auf dem Weg

Wir treten in eine besondere Periode des Festes Chanukka ein. Dieses Fest hat eine interessante Geschichte, wir sind aber mehr an seinem spirituellen Sinn interessiert. 

Der Mensch, sowie die gemeinsame Seele, war dem Schöpfer absolut gegensätzlich erschaffen worden. Die Eigenschaft des Schöpfers ist das Geben und die Liebe. Die Eigenschaft des Geschöpfes ist das Empfangen und der Hass. Das Programm der Schöpfung ist dazu berufen, den Menschen von der Gegensätzlichkeit zur Gleichförmigkeit mit der höheren Kraft zu führen.

Dieses Programm wird dank dem Licht realisiert, welches zur Quelle zurückführt. Dieses Licht erweckt man mit Hilfe spezieller Verfahrensweisen. Dazu gehört die Arbeit in Gruppen, nach dem Beispiel von Moses bei der Erschaffung des Volkes Israel.

Wenn sich diese Gruppen in einer speziellen Form verbinden, ziehen sie das Licht zu sich heran, welches zur Quelle zurückführt. Das Licht wirkt allmählich auf sie. Dank diesem Licht, welches „Tora“ heißt, erhalten die Geschöpfe die Korrektur.  

Diese Korrektur wird in zwei Etappen realisiert. Auf der ersten Etappe wird das Verlangen für sich zu genießen so korrigiert, dass die „Absicht“ zum Geben hin geändert wird. Das Verlangen selbst wird dabei nicht benutzt. Also, das Ziel der ersten Etappe besteht darin, die Verlangen zu empfangen zu mindern, damit man sich ausschließlich auf das „Erlangen der Absicht“ hin zum Geben konzentriert.

Nach dem Abschluss dieser Korrektur beginnen wir wieder, Verlangen zu empfangen zu offenbaren und arbeiten aktiv mit ihnen. Das heißt, dass wir empfangen um zu geben.

Die erste Etappe des Erreichens der Eigenschaften des Gebens um zu geben (die Stufe Bina) ist der Krieg der Makkabäer. Der Punkt des Überganges vom Geben um zu geben zum Empfangen um zu geben heißt „die Rast“ oder Chanukka (das bedeutet „chanu ko“: hier stehengeblieben).

Wir feiern einen sehr wichtigen Punkt bei dem Chanukkafest, den Abschluss des Erlangens der altruistischen Absicht, das Erlangen der Stufe Bina. Unser Verlangen zu genießen wird noch nicht benutzt. Wir schränken es ständig weiter und vergrößern somit die Absicht für das Geben. So kommen wir zu dieser Rast, zu Chanukka. Wir können ihre Lichter nur sehen, sie aber nicht benutzen.

Genauso können wir die Gefäße sehen, obwohl wir sie nicht benutzen können. Man kann kein Licht ohne Gefäß sehen, das geht nur für das Geben und über dem Verlangen selber.

Nach Chanukka lernen wir wie wir sogar die Verlangen zu empfangen mit der Absicht um zu geben benutzen können, damit „die Finsternis wie das Licht leuchtet“.

Chanukka ist deswegen ein Fest des Lichtes, weil wir nur die gebenden Absichten benutzen, das Licht kann man nicht benutzen, man kann nur darauf schauen. „Schauen“ bedeutet, das Licht über den Empfangsgefäßen zu nutzen. Beim Nutzen des Lichtes innerhalb der Empfangsgefäße sprechen wir von einer vollständigen, vollkommenen Anwendung.

So wird der Platz von diesem besonderen Fest bestimmt. Das Fest schließt diese besondere erste Etappe der Korrektur, welche wir in diesen Tagen feiern, ab.

Aus dem Unterricht zur Thema „Chanukka nach der Kabbala“

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Zum Laubhüttenfest [Sukkot]

Wir wurden geboren mit dem egoistischen Verlangen zu genießen, und plötzlich erwacht darin ein neuer Wunsch, ein Wunsch zur Spiritualität. Und wir können mit Hilfe der Umgebung und der Bücher dieses neue Verlangen in uns stärken, damit es uns mit sich in die andere Welt mitzieht.

Und das alte Verlangen verkleinert sich, verschwindet, oder ganz im Gegenteil, es wächst, aber wir erheben uns darüber in dem Wunsch zu geben.

So findet in uns der Krieg zwischen diesen Wünschen statt: die Sorge um sich selbst (Wünsche dieser Welt) und das Verlangen zu geben, das sich auf die höhere Welt und den Schöpfer bezieht.

Und wir müssen den Wunsch zur höheren Welt, den Wunsch zu geben vergrößern gegenüber dem entgegengesetzten Verlangen in dieser Welt zu genießen. Darin besteht unsere ganze Arbeit und die freie Wahl.

Und die Wahl besteht nur in der Einschätzung der Bedeutung, was wir für das Wichtigste halten: das Verlangen, das nach oben gerichtet ist, von dem ich jetzt nur einen kleinen Funken habe, oder das Verlangen, das nach unten, auf diese Welt gerichtet ist.
Das Fest Sukkot, und alle Arbeiten, die mit diesem Fest verbunden sind (Bau der Sukka), zeigt uns, wie wir dieses kleine Verlangen zum Höheren verstärken. Es heißt „Abfall“, denn wir nehmen es als absolut unnötig wahr. Irgendein Geben, Liebe zum Nächsten, Freunde, Verbindung… diese schönen Worte nimmt keiner ernst.

Die Wichtigkeit, diesen „Abfall“ über unser eigenes „Ich“ und diese Welt zu erheben, das Geben über das Nehmen zu erheben, das symbolisiert die Sukka (Hütte), eine vorläufige Konstruktion.

Auch wenn du die Vollkommenheit in der Stabilität fühlst, geh hinaus in eine temporäre Behausung, d.h. ändere dich.

 

Die Offenbarung des Bösen ist kein Anlass zu trauern

Frage: Es wird gesagt, dass ein Gebet mit der Dankbarkeit anfangen soll. Gibt es die Dankbarkeit in den Gebeten am Tag der Sühne (Jom Kippur)?

Meine Antwort: Vor allem sind die Gebete am Tag der Sühne mit den Gebeten zum jüdischen Neuen Jahr (Rosh haShana) verbunden, die dazu berufen sind, den Schöpfer, wie den König der Welt „zu krönen“. Dadurch erheben wir das Ziel, das Geben, die Liebe, die großen Eigenschaften, die wir erreichen sollen. Sie lenken die ganze Welt, halten sich überall auf, und herrschen über alles.

Der Schöpfer ist gerade die Eigenschaft des Gebens und der Liebe. Er hat keine andere Gestalt, so kleidet Er sich in die Gefäße ein, und so erkennen wir Ihn, die Kraft, die mit dem Geschöpf verbunden ist. Wir respektieren, schätzen und erhöhen diese Eigenschaft über alles.

Die Bedeutung des Neuen Jahrs: wir rühmen „den Kopf“ (Rosh) – die Eigenschaft des Gebens. Sie ist das Wichtigste und lenkt alles in uns, sie zieht uns an und wir wollen sie erlangen, ihr gleich werden, uns ihr anschließen.

Der Tag der Sühne zeigt uns, wie weit wir davon noch entfernt sind. Wir prüfen uns nach und bringen die eigenen Mängel an den Tag, wir sehen, dass es uns an den Korrekturen mangelt, um die vollwertige, vollkommene Eigenschaft des Gebens zu finden. Wir bedauern es, und bereiten unsere Mängel für die nächste Korrekturarbeit vor.

Dann folgen die Tage der Korrektur, die mit Purim beendet werden.

Frage: Gibt es am Tag der Sühne nur das Bedauern darüber, dass wir noch nicht korrigiert sind?

Meine Antwort: Das ist eben die große Freude. In Wirklichkeit freue ich mich und bin nicht am Weinen. Denn mir werden die zerbrochenen Gefäße offenbart, die ich jetzt korrigieren kann.

Mein Bedauern, meine Buße ist mit der Freude verknüpft: endlich habe ich in mir das Böse offenbart und zittere jetzt mit dem Verlangen, das Böse zu korrigieren. Ich bin über diese Offenbarung froh und dankbar.

Versuche, die Gebete am Tag der Sühne mit Freude anstatt mit Weinen auszusprechen und du wirst in ihnen etwas ganz anderes bemerken.

Wie kann man in der Nähe vom Schöpfer weinen? Denn du zeugst jetzt, während der Zeit des Bedauerns, dass der Schöpfer deinen Zustand hervorgerufen hat, was bedeuten würde, dass der Schöpfer für dich nicht mehr gut ist, und das Gute nicht schafft? Diese Empfindung soll im Prinzip niemals vorkommen.

Der Schöpfer offenbart das Zerbrechen in dir, damit du dich freust, diesen Mangel korrigierst und Ihm durch selbständige Arbeit gleich wirst. Und umgekehrt, wenn Er dich Sich gleich ohne eine selbständige Teilnahme geschaffen hätte, dann würdest du an Ihm wie ein Klebeband kleben.

Aber Er hat dir jetzt ermöglicht, die Unterschiede zu erkennen, Er hat die Situation vorbereitet, die dir sagt: „In diesen Eigenschaften unterscheidest du dich von Mir. Erfülle die Arbeit und du wirst wie Ich sein“.  Wirst du wirklich deswegen weinen, dass Er mit dir so gehandelt hat, und dir jetzt die Chance gibt, Ihm gleich zu werden?

Im Gegenteil, du freust dich: „Ja, wir sündigten und gingen fremd. Ja, ich bin schuldig, bin ein Dieb und ein Lügner …“ Und du genießt deine innere Offenbarung. Du bist darüber froh, dass Er dich geschaffen hat und dir vorführt, mittels welcher Veränderungen man die Verschmelzung mit Ihm erlangen kann.

Es ist eben das Dienen für den Schöpfer, die Arbeit für den Schöpfer. Muss man dabei weinen? Du befriedigst doch den Schöpfer dadurch. Du erkennst, dass Er das alles für dich vorbereitet hat, und bist dafür dankbar, dass Er dich anders geschaffen hat.

Eigentlich küsst du den Stab, die Peitsche, und neutralisierst dadurch den bösen Anfang. Jetzt ist er schon nicht mehr böse, denn dank dem Wechsel deiner Beziehung ist er gut geworden.

Frage: Freuen wir uns, weil wir das Gegenteil zum Schöpfer in uns offenbart haben?

Meine Antwort: Nein, wir sind darüber froh, dass Er uns die Möglichkeit gewährt, Ihm gleich zu werden. Ich bin Ihm für die ganze Vorbereitung, für Seine Barmherzigkeit mir gegenüber, sowohl in der Vergangenheit, als auch in der Zukunft dankbar. Alles, was Er macht, das Zerbrechen und die schrecklichen Nöte, die uns geschickt wurden, ist eigentlich die vollkommene Barmherzigkeit. Wir werden gerade diese Empfindung offenbaren. Und alles hängt von meiner Lebensauffassung ab, die ich ändern möchte.

 

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9. Av – In der Zwinge zwischen Plus und Minus

Frage: Wieso wird der 9. Av zu dem schrecklichsten Tag des Jahres?

Antwort: Wir befinden uns unter der Leitung eines Systems der Kräfte das auf uns mal günstig, mal ungünstig wirkt, um uns aufzuwecken und uns die Möglichkeit zu geben, diese Kräfte richtig zu vereinigen um zur mittleren Linie zu kommen. Wenn wir diese Kräfte ausgleichen, kommen wir zur Harmonie. Das ist möglich! Das ganze Jahr gibt es dann die angenehme Temperatur von 25 Grad und alles im Leben wird gut, egal in welchem Aspekt. Der Mensch ist in der Lage, alle Kräfte der Natur zu balancieren, indem er sie ins Gleichgewicht bringt. Am 9. Av wirken die Kräfte des Gerichts am stärksten. In Wirklichkeit aber sind sie gar nicht negativ. Sie versuchen uns zum Gleichgewicht zu bringen, die ganze Natur zu balancieren.

Frage: Sind diese Kräfte stärker als der Mensch?

Antwort: Natürlich sind sie stärker – sie zwingen den Menschen das zu tun, was er tun muss. Die Naturkräfte wirken auf uns und zwingen uns, uns zu ändern. Wir sehen, was für ein Chaos in der Welt herrscht. Die Welt verfällt und rutscht tiefer und tiefer  –  das zwingt uns zu handeln. Genau jetzt ist es möglich, die Wissenschaft der Kabbala für alle aufzudecken und zu zeigen, dass sie uns Möglichkeiten gibt, unser Leben zu erleichtern, da alles in unseren Händen liegt.

Lasst uns ruhig und rational alle Aspekte anschauen und gemeinsam entscheiden, wie wir unser Leben ins Gleichgewicht bringen können. Die Kräfte des Gerichtes scheinen uns nur am Anfang als böse Kräfte. In Wirklichkeit aber gibt es nichts besseres als sie, da sie uns zur Korrektur drängeln. Das Gleichgewicht kann man nur mit Hilfe der Kabbala erlangen – wir alleine haben keine Kraft dazu. Wir brauchen eine zusätzliche Kraft von oben, die  höher als unsere Natur ist –  die Kraft des Geben, der Liebe und der Einheit. Diese Kraft ist in der Lage, die positiven und die negativen Kräfte auszugleichen. Unser Problem besteht darin, dass wir uns zwischen den beiden entgegengesetzten Kräften befinden: plus und minus. Unter ihrer Herrschaft. Deswegen müssen wir sie richtig benutzen. Darauf basiert der gesamte technische Progress: Jedes Triebwerk arbeitet nur unter dem richtigen Einschluss von plus und minus, damit die beiden Kräfte es einschalten können, damit es für uns die richtige Arbeit erledigt.

Wir befinden uns inmitten der Natur, in der positive und negative Kräfte herrschen. Das einziges Problem liegt daran, dass wir in der Mitte nicht wissen, wie wir sie richtig benutzen können, damit daraus ein Kraftwerk entsteht, das aus beiden das Beste für uns herausholt. Genau das lehrt uns die Kabbala: Wie wir diese entgegengesetzten Kräfte benutzen können. Diese Kräfte heißen: „Die böse und die gute  Ursache, Egoismus und Altruismus, Hass und Liebe. Nichts sollen wir vernichten! Wenn wir diese beiden Kräfte richtig verbinden und benutzen, erreichen wir die besten Ergebnisse überhaupt.

Aber dafür brauchen wir eine spezielle Wissenschaft, da wir im einfachen Leben nicht wissen, wie wir plus und minus ausbalancieren können. Wir lieben oder hassen. Wir müssen aber beide Gefühle vereinen. Wir sollen über Liebe und Hass aufsteigen. Dann können wir diese Kräfte lenken und mit ihrer Hilfe unser ganzes Leben harmonisieren. Stellt euch vor, wir machen das in der Familie, mit den Kindern, an der Arbeit, mit den Freunden. Im Rahmen unserer materiellen Welt. Wir würden glücklich sein. Liebe und Hass müssen zusammen existieren und sich gegenseitig ausbalancieren. Es gibt nichts überflüssiges in dieser Welt, man sollte aber diese Kräfte zum Ausgleich bringen. Das lehrt und die Wissenschaft der Kabbala.

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