Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Feiertage'

Warum wird Chanukka ein Wunder genannt?

Der Feiertag von Chanukka ist eine besondere Zeit. Schließlich ist unsere Welt eine Projektion der spirituellen Welt und enthält dank unserer Arbeit verschiedene Symbole für spirituelle Erneuerung und Korrektur.

Deshalb erleben wir das ganze Jahr über günstige Zeiten und besondere Zustände in dieser Welt, als Symbole für unseren Fortschritt beim Aufbau der Seele, der Wiederherstellung des spirituellen Gefäßes, der gemeinsamen Seele von Adam HaRishon, die zerbrochen war.

Und auf dem Weg vom zerbrochensten Zustand zum vollkommen korrigierten Zustand durchlaufen wir wichtige Etappen: den Beginn der Korrektur, der „Neujahr“ (Rosh HaShana) genannt wird, und dann die Erkenntnis des Bruchs – „Jom Kippur“ (der Tag des Gerichts), die Korrektur durch das Or Makif – „Sukkot“ (Laubhüttenfest). Und die nächste Etappe auf diesem Weg ist „Chanukka“, das den Aufstieg zur Stufe von Bina, der Stufe des Gebens, symbolisiert.

Wir feiern diese Feiertage in dieser Welt, aber natürlich findet ihre Erfüllung auf spiritueller Stufe statt. Wenn wir Glauben über dem Verstand in vollem Umfang erlangen, wird dies „Chanukka“ genannt, und wenn wir uns noch höher erheben, um zu empfangen, um zu geben, wird dies „Purim“ genannt.

Jeder Mensch und die ganze Welt müssen diese Zustände in ihrer Korrektur durchlaufen und das Zerbrechen der einen Seele Adams korrigieren, von der wir alle ein Teil sind.

Chanukka wird als Wunder bezeichnet, weil wir uns nicht ohne Hilfe von oben, der Kraft des Schöpfers, verbinden können. Diese Vereinigung geschieht über die materielle Natur hinaus, wie ein Wunder. Die materielle Natur ist Egoismus, das Verlangen nach Genuss, das einzig und allein zu Uneinigkeit, Distanz und eigener Herrschaft führt. Die spirituelle Natur strebt im Gegensatz dazu nach Einheit und Annullierung. Und deshalb wird Chanukka als Wunder bezeichnet, als Aneignung der Kraft von Bina.

Wir sind es gewohnt, als Wunder zu bezeichnen, wenn wir etwas geschenkt bekommen: Ich habe mich nicht angestrengt und plötzlich eine Million im Lotto gewonnen – was für ein Wunder! Aber wenn ich diese Million verdient hätte, würde ich es nicht als Wunder bezeichnen.

In der spirituellen Arbeit geben wir uns jedoch viel Mühe, wir versuchen, eine Verbindung zu erreichen, wir führen viele Handlungen aus, und dann werden wir mit einem Wunder der spirituellen Offenbarung geehrt. Es wird Wunder genannt, weil wir vorher nicht wissen, was wir erreichen werden. Erst wenn es geschieht, sehen wir: „Das ist also die spirituelle Welt, ich hätte nicht gedacht, dass sie so ist! Das ist überhaupt nicht das, was ich mir vorgestellt habe!“ Und deshalb wird es Wunder genannt, aber man muss hart dafür arbeiten.

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Aus der Lektion zum Thema „Chanukka“

Vier Eigenschaften der Seele

Frage: Die vier Pflanzenarten, die an Sukkot verwendet werden – Zitrone, Palme, Myrte und Weide – symbolisieren die vier Stufen, die wir durchlaufen müssen. Warum heißt es dann, man müsse sie verbinden? Im Gegenteil, wir streben danach von Stufe zu Stufe zu gelangen. Was ist die Essenz der Verbindung?

Antwort: Es geht darum, von jeder Art das Wesentliche zu nehmen, um es zu einem Strauß zu verbinden.

Es ist eine spirituelle Handlung, wenn wir alle vier Arten von Verlangen sammeln, die wir mit dem Geben verbinden können. Indem wir sie zusammenfügen, erhalten wir eine Reihe von Eigenschaften, die uns zum Schöpfer erheben.

Frage: Ist es im Prozess der spirituellen Arbeit erforderlich, alle diese Eigenschaften in uns zusammen zu suchen oder diejenige zu finden, in der man sich gerade befindet?

Antwort: Man sollte eine dieser Eigenschaften finden und dann nach einer höheren Eigenschaft suchen, bis man alle erreicht hat.

Frage: Was ist der richtige Weg, um die Manifestationen aller vier Eigenschaften in der Seele zu erhalten?

Antwort: Gemäß den Schriften. Rabash spricht in jedem Artikel darüber. Man muss die Handlungen, die in jedem Artikel beschrieben werden, sammeln, sie zusammenfügen und am Ende wird man eine vollständige Korrektur erhalten.

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Aus einer Lektion über Sukkot, 20.10.2024

Das Licht der Freude

Und nun kann er [aus der] Zeit der vergangenen Arbeit fortsetzen, wo er stets dem Schöpfer dankte und Ihn pries, dafür dass Er ihn jedes Mal annäherte. Und darüber fühlte er Freude. Die einst von ihm empfundene Freude kann er nun an Sukkot fortsetzen. (Baal HaSulam. Shamati. 96. Der Abfall des Dreschbodens und des Weinkellers in der spirituellen Arbeit)

Frage: Worin besteht der Unterschied zwischen der Freude in einer ständigen und einer vorübergehenden Behausung?

Antwort: Es ist ein großer Unterschied, denn in einer festen Behausung ist eine Kraft am Werk, während in einer vorübergehenden Behausung, z. B. in einer Sukka, diese Kraft viel geringer ist.

Deshalb muss der Mensch sich mehr anstrengen, damit auch in der Sukka das leuchtet, was in der ständigen Behausung erstrahlt.

Frage: Ist das Streben, zu der Freude zurückzukehren, die in der ständigen Behausung herrscht, nicht eine Selbstgefälligkeit? Wenn ja, wie kann man dem widerstehen?

Antwort: Das kann sein. Wie kann man dem widerstehen? – Indem man nicht allen Arten von Schwächen nachgibt.

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Aus einer Lektion über den Brief von Rabash, 18.10.2024

Sukkot – Eine besondere Gelegenheit, die Welt zu korrigieren

Wir können die ganze Größe des Festes Sukkot noch nicht erfassen. Es ist ein sehr großes und besonderes Fest. Denn zu dieser Zeit offenbart sich die Verbindung zwischen allen Menschen und dem Schöpfer, wenn wir Ihn preisen. Und Er nimmt unseren Segen, Lob an, schafft die richtige Verbindung zwischen uns und erhebt uns auf die Stufe der endgültigen Korrektur.

Das betrifft nicht nur Kabbalisten, sondern das gesamte Volk Israel und überhaupt alle Menschen der Welt. Deshalb hat jeder Mensch die Möglichkeit, dem Schöpfer für den Aufstieg zu danken, den er während des Festes Sukkot erlebt hat.
Sukkot ist ein innerer Zustand des Menschen, der zu bestimmten Kalendertagen gemeinsam mit anderen Menschen eintritt, die sich in derselben Erkenntnis und Empfindung befinden.

Die Bedeckung der Sukka wird aus den sogenannten „Abfällen der Tenne und des Weinkellers“ gebaut, also aus den Orten, an denen die Nahrung des Menschen hergestellt wird: Brot und Wein. Und selbst aus diesen Abfällen kann man spirituellen Nutzen ziehen, wenn ich alles, was mir in dieser Welt gegeben wird, richtig betrachte. Das bedeutet, dass ich den Schöpfer in allem, was geschieht, rechtfertige und alles als nützlich ansehe, auch wenn es mir nicht gut erscheint.

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Rosh HaShana, die erste Etappe auf dem Weg zur Korrektur

Die Feiertage, die mit dem Beginn des neuen jüdischen Jahres kommen, symbolisieren den Eintritt des Menschen in die spirituelle Arbeit. Tatsächlich beginnt dieser Eintritt jedoch viel früher, in der Vorbereitungszeit. Daher bedeutet der Monat Elul: „Ich bin meines Geliebten und mein Geliebter ist mein“. Das heißt, der Mensch erkennt, dass er eine Verbindung mit dem Schöpfer hat.

Beginnt er mit dem Studium der Kabbala, stellt er nach ein paar Jahren fest, dass er Höhen und Tiefen in seiner Gefühlslage, in seinem Verständnis, in seiner Wahrnehmung der Texte erlebt. Nach einiger Zeit wird ihm bewusst, dass das Spirituelle tatsächlich nur durch die Verbindung erreicht wird. Er beginnt, an das Gelesene zu glauben und sich mit dem Material zu verbinden.

Er versteht, dass es keinen anderen Weg gibt und  er sich der Gruppe anschließen muss, um praktisch zu arbeiten. Denn schöne Gespräche allein reichen nicht aus, sondern man muss es mit dem Herzen fühlen und seine Gefühle wecken. Das ist für das spirituelle Verständnis, die Empfindung und die Verwirklichung des eigenen Lebens notwendig. Er will nicht, dass das Leben zwischen Geburt und Tod spurlos vergeht, sondern dass es darüber hinaus und weitergeht.

Dann versteht er, dass man sich selbst korrigieren und die Kraft des Gebens über die Kraft des Empfangens erlangen muss. Die Erkenntnis der Notwendigkeit innerer Veränderung ist der Beginn des Monats Elul.

Elul ist ein Monat der Selbstanalyse: Was kann ich mit meiner Seele tun, um den ersten Kontakt mit dem Schöpfer herzustellen? Ich warte auf die Offenbarung der höheren Kraft, nicht um mich daran zu erfreuen, sondern um mich vor ihr zu verneigen.

Möge mein Ego sich verneigen und es mir ermöglichen, ein Diener des Schöpfers zu werden. Ich werde glücklich sein, mich der Herrschaft des höheren Lichts hinzugeben und seine Vollkommenheit, Ewigkeit und Größe zu spüren. Vor so einer Offenbarung ist mein Verlangen nach Genuss bereit, sich zu beugen, sich selbst einzuschränken und sich unter die Herrschaft der höheren Kraft zu stellen.

So kommen wir zum Neujahr, Rosh HaShana, dessen Wesen darin besteht, den Schöpfer als König der Welt zu verkünden. Die höhere Kraft ist der Anfang von allem, das Ende und die Mitte und kontrolliert alles ohne Ausnahme. Alles, was wir brauchen, ist das Gefühl, unter dem Einfluss der höheren Kraft zu stehen, Diener des Schöpfers zu sein, seine treuen Untertanen: den Glauben über dem Verstand zu empfangen, die Kraft des Gebens über dem Empfangen und mit Ihrer Hilfe an unseren Verlangen zu arbeiten.

All diese Arbeit steht im Zusammenhang mit dem Feiertag Rosh HaShana, der ersten Etappe auf dem Weg zur Korrektur der Schöpfung.

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Aus dem Morgenunterricht

Schawuot – der Feiertag, an dem man die Verbindung zum Schöpfer findet

Ein besonderer Feiertag steht bevor – Schawuot, der Feiertag der Übergabe der Tora. Es symbolisiert die Offenbarung der Tora in der Welt, d.h. die Verbindung zwischen dem Schöpfer und den Menschen.

Das geschah vor etwa dreieinhalbtausend Jahren in der Wüste am Berg Sinai. Solche Symbole gibt es auch in unserer Welt, denn jede spirituelle Wurzel ist verpflichtet, ihren materiellen Zweig zu berühren.

Dieser Feiertag ist von großer Bedeutung, weil der Mensch eine Verbindung mit einer höheren Kraft erhält. Sonst würden wir Tiere bleiben, die ziellos auf dem Planeten Erde existieren, der irgendwo im leblosen Kosmos dahintreibt.

Und jetzt können wir mit der Kraft in Kontakt treten, die das Universum, die Erdkugel und den Menschen erschuf und den ganzen Prozess der Evolution in Gang setzte. Wir können lernen, was hinter diesem Prozess steckt, welche Formen der Beziehung zwischen uns und der höheren Kraft bestehen.

Schawuot ist ein großartiger Feiertag, denn wir feiern das Finden einer Verbindung mit dem Schöpfer, die es uns ermöglicht, uns aus diesem Leben, aus seiner Ziel- und Sinnlosigkeit, über diese tierische Existenz zu erheben. Es gibt keinen bedeutenden Feiertag als die Gabe der Tora; alles beginnt mit ihr! Ohne sie wäre unser Leben vergeudet.
Wir würden gewönliche Tiere bleiben, geboren, um zu leben und zu sterben. Die Tora gibt uns die Möglichkeit, uns über unser Leben zu erheben, die Erkenntnis der höheren Kraft zu erlangen und in die Ewigkeit einzutreten, in die Vollkommenheit, in eine andere Dimension, die auf Geben und nicht auf Empfangen beruht.

Unsere Welt existiert einzig und allein im Egoismus, im Empfangen, und die spirituelle Welt existiert um des Gebens willen; deshalb ist sie ewig und vollkommen. Dank dieser Methode, die Tora genannt wird, haben wir die Möglichkeit, von der unteren Welt in die höhere aufzusteigen.

Deshalb feiern wir Schawuot, das nur wenige Symbole hat: weiße Kleidung und Milchspeisen sind Symbole des Gebens. Das sind die typischen Merkmale dieses Feiertages.

Der Geschichte zufolge wurde die Tora gegeben, nachdem das Volk Israel Ägypten verlassen hatte, d. h. nachdem es vor der egoistischen Absicht geflohen war und das Rote Meer (Yam Suf) durchquert hatte, was bedeutete, sich vom Egoismus zu lösen und die Wüste Sinai zu betreten, den Platz, an dem sich der Hass (Sinaa) zwischen altruistischen und egoistischen Verlangen offenbart.

Und dann steht der Mensch vor einem Berg von Zweifeln. Har (Berg) kommt von Hirhurim (Zweifel). Wie viele Einwände wir gegen das Verlangen zu geben haben, wird uns offenbart und wir müssen daran arbeiten. Deshalb schreien wir: „Wo sind denn die Mittel, die es uns ermöglichen, das Geben zu erreichen?

Dann bekommen wir eine Kraft von oben, die „das höhere Licht“, „Tora“, genannt wird, das heißt „Licht“ (Or), „Programm“, „ Methode“ (Ora’a). So beginnen wir, uns zielgerichtet zu entwickeln.

Bis jetzt korrigieren wir unseren Egoismus von Generation zu Generation, bis wir an das Ende der Korrektur kommen. All dies ist möglich dank der verborgenen Kraft der Tora, die „das Licht, das zur Quelle zurückkehrt“ genannt wird, das höchste Licht der Korrektur.

Es gibt eine besondere Kraft, die an den Tagen dieses Feiertags in der Welt präsent ist. Und wenn wir sie gemeinsam studieren, wird sie uns vorwärts bringen.

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Aus dem Unterricht zum Artikel „Gabe der Tora“ von Baal HaSulam

Purim kabbalistisch betrachtet

Purim ist ein großartiges Fest: es steht für die große Furcht vor der Vernichtung und die Riesenfreude über die Erlösung danach. 

Traditionell wird dieses Fest groß gefeiert, vor allem, weil es zu diesem Feiertag gehört, uneingeschränkten Alkohol zu konsumieren, damit man „nicht mehr zwischen dem bösen Haman und dem gerechten Mordechai unterscheiden“ kann.

Die Hauptbotschaft der Erzählung,  die zu Purim gelesen wird, Magliat Esther (Buch Esther 1.1-10.3) liegt darin, dass Mordechai, der Inbegriff des Guten, dem schlimmsten Übel, symbolisiert durch Haman, hilflos gegenübersteht. Einzig und allein die Einheit zwischen ihnen kann das Böse überwinden.

Die Charaktere in der Erzählung beschreiben die verborgenen Kräfte, die in uns als Individuen und zwischen uns Menschen wirken. Sie sind immer vorhanden und steuern unsere spirituelle Entwicklung. Mordechai steht für die Eigenschaft von Barmherzigkeit. Er stellt die reine Güte dar und will nichts für sich selbst. Uns dagegen zeigen sich heute immer wieder neue „Hamans“, und zwar in uns und in der physischen Welt um uns. Das Gegenmittel gegen dieses Übel bleibt die Vereinigung. Sobald wir Menschen uns vereinen, sind wir gerettet; schaffen wir dies nicht, droht uns irgendwann die Vernichtung.

Der Plan der Schöpfung, die Eigenschaft der Barmherzigkeit als Herrscher der Welt einzusetzen, ist ein wichtiges Element, auf das die Erzählung hinweist. Würde die Welt von der Barmherzigkeit, von Mordechai, regiert, wären alle Menschen glücklich. Bei uns jedoch regiert Haman, die Bosheit. Weil die Eigenschaft „Mordechai“ nichts für sich selbst will, hat sie nicht den Wunsch zu regieren und bleibt uns deshalb verborgen.

Die Höhere Kraft muss „Mordechai“ als Eigenschaft der Barmherzigkeit zwingen, die Herrschaft anzunehmen. Darum setzt sie eine Bedrohung ein, die groß genug ist, um „Mordechai“ zum Handeln zu bewegen. Es ist dies die drohende Vernichtung, die nicht nur Mordechai, sondern auch das gesamte Volk Israel betreffen würde. Diese Bedrohung personifiziert Haman, der das Gegenteil von Barmherzigkeit darstellt – der rücksichtslose Wunsch, zu verbrauchen, zu besitzen und ohne Rücksicht auf andere zu genießen. Kurz gesagt, Haman symbolisiert den reinen Egoismus.

Auch die Kostüme, die an Purim getragen werden, sind symbolisch zu betrachten. Purim ist nicht die jüdische Version von „Halloween“. Die Verkleidungen stehen für die Verborgenheit der Kräfte, die dieses Szenario der großen Furcht vor der Vernichtung, und die Riesenfreude über die Erlösung innerhalb eines jeden Menschen auslösen.

Die Hamantaschen sind ein süßes, dreieckiges Gebäck, das an Purim zubereitet wird. Sie stellen die Korrektur der egoistischen Wünsche dar. Diese findet statt, sobald sich alle Menschen vereint haben. Aus diesem Grund sind diese Taschen süß gefüllt. DIe Süße symbolisiert die Freude der Einheit.

Wenn alle Menschen vereint sind, muss man nicht mehr auf der Hut sein oder einander misstrauen, da dann alle Menschen wie Eins sind. In diesem Zustand wird es überflüssig, zwischen Haman und Mordechai zu unterscheiden – das Betrunkensein symbolisiert diesen berauschenden Zustand der Einheit

Der Feiertag Purim lehrt uns, dass alles Leid als Folge unseres Getrenntseins entsteht. Wenn Menschen sich spirituell vereinen, werden sie zum Licht für die Völker der Welt, indem sie das Licht der Vereinigung verbreiten.

Durch unsere Anstrengungen, die Verbindung zu „einem Ganzen“ zu erreichen, werden wir korrigiert und an diesem Feiertag auch etwas beschwipst. Deshalb: vereinigt euch in Freude!

Geschrieben/bearbeitet von Student*innen des Kabbalisten Michael Laitman.

Warum hat ein guter Schöpfer einen bösen Menschen erschaffen?

Frage: Es gibt diesen Text im Gebet des Versöhnungstages, er ist sehr anschaulich. „Und alle Geschöpfe werden Ihn, d.h. den Schöpfer fürchten und alle erschaffenen Wesen werden vor Ihm niederfallen und sie werden alle eine Einheit bilden, um Deinen Willen von ganzem Herzen zu tun.“

Erklären Sie bitte, ob es notwendig ist, sich zu fürchten?

Antwort: Der Punkt ist, dass es für uns sehr schwierig ist, dieses Ungleichgewicht zwischen dem absolut guten Schöpfer und dem absolut bösen Menschen zu verstehen, der von demselben guten Schöpfer geschaffen wurde. Und warum? Damit der Mensch den Grund für eine solche Schöpfung erkennt und dem Schöpfer gleich sein will.

Frage: Was ist der Grund?

Antwort: Nur um wie der Schöpfer sein zu wollen.

Frage: Ich bin also so weit von Ihm entfernt und möchte Ihm ähnlich sein?

Antwort: Ja.

Frage: Bin ich absichtlich weit von Ihm entfernt?

Antwort: Zu Beginn…

Frage: Dann „werden sie Dich fürchten“ – was bedeutet das?

Antwort: Es ist bereits ein Appell an den Schöpfer. Wenn die Menschen spüren, dass all diese Dinge vom Schöpfer kommen, dann werden sie Ihn fürchten und Ihn um Korrektur bitten.

Frage: Und wenn es heißt „und vor dem Schöpfer niederfallen“, was bedeutet das?

Antwort: Sie werden den Wunsch haben, sich der Güte des Schöpfers zu unterwerfen.

Frage: „Und alle geschaffenen Wesen werden vor dem Schöpfer niederfallen und eine Einheit bilden, um Seinen Willen von ganzem Herzen zu tun.“ Was ist das – dieser letzte Satz?

Antwort: Das bedeutet, das alle zusammen in Güte und Liebe zum Schöpfer sein werden.

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Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“

Die letzte Münze

Kommentar: Je weiter wir fortschreiten, desto stärker tritt der böse Trieb, die Macht des Egoismus, hervor – am Ende wissen wir nicht mehr was wir tun sollen. Es ist, als ob eine Mauer vor uns auftaucht, die wir nicht überwinden können. Schließlich nähern wir uns dem Meer an- stürmische, wütende Wellen, die bereit sind, uns zu verschlingen und uns vom Leben abzuschneiden.

Wir beginnen, alle Kräfte der Natur zu spüren, wenn wir diese Zustände überwinden und sie in uns aufnehmen, werden wir stärker, darin liegt unser Fortschritt.

Es heißt jedoch, dass „die Kinder Israels, wenn sie an den treuen Hirten Moses glauben würden, seine Stimme hören und aus den Fängen von Pharao gerettet werden könnten“. Das bedeutet, dass es immer noch eine Chance gibt herauszukommen, aber die Frage ist, ob sie diese nutzen oder nicht.

Wie in der Mathematik in der Minus mal Minus ein Plus ergibt, so ist es auch bei der spirituellen Entwicklung, beim Auszug aus Ägypten. Wenn die meisten der Gruppe bereit sind, für den Schöpfer um des Gebens willen zu arbeiten, können sie Ihn verpflichten, ihnen zu helfen.  

Der Himmel gibt keine halben Sachen – das volle Maß des Bösen muss offenbart werden, dann kommt die Hilfe in ihrer ganzen Fülle von Oben. Wir können uns also beklagen und Forderungen stellen, aber solange wir nicht das volle Maß an Anstrengung aufbringen, das in unserem Zustand erforderlich ist, wird es keinen Durchbruch geben. Erst wenn wir die letzte Münze in den Korb der Anstrengung legen, wird der Schöpfer uns helfen, das Ziel zu erreichen.

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Aus dem Unterricht über Pessach.

Pessach ist der Beginn des spirituellen Weges

Kommentar: Pessach ist für Kabbalisten der höchste Feiertag, da er eine Befreiung von unserem Egoismus, vom Verlangen zu empfangen, von einem Zustand der Trennung vom Schöpfer und der Entfremdung von Freunden darstellt.

Pessach ist der Beginn des spirituellen Weges bei dem wir uns von den Fesseln des Egoismus, der uns erstickt und uns am atmen hindert befreien.

Wir wollen uns davon erlösen, damit wir vorankommen, um uns untereinander zu verbinden und zu einem gemeinsamen Kli von Adam HaRishon, einer gemeinsamen Seele zurückzukehren, um die spirituelle Welt, das Licht, den Schöpfer und uns alle zusammen als Eins zu fühlen.

Aus diesem Grund ist dieser Feiertag so wichtig. Es gibt keinen wichtigeren Feiertag als Pessach. „Pessach“ bedeutet „überspringen“ (pasakh), indem wir von einem Zustand des egoistischen Empfangens zum altruistischen Geben übergehen.

Der Austritt aus unserem Egoismus, aus unserem Verlangen zu empfangen, aus dieser vom Schöpfer künstlich geschaffenen weltlichen Natur, ist in der Tat ein großes Fest. Damit beginnt eine faszinierende Reise ins Spirituelle.

Der Mensch muss spüren, dass er ein spirituelles Kli braucht, dass er alle Teile seiner Seele so unterbringen will, dass sein gesamtes inneres Verlangen erfüllt wird und alle seine Gedanken und Bestrebungen sich nur noch um den Punkt der Verbindung mit dem Schöpfer drehen. Wenn er diesen Zustand erreicht hat, bedeutet es, dass er sich bereits auf den Auszug aus Ägypten vorbereitet hat.

Ohne ein Gefühl des Exils ist es unmöglich, die Befreiung zu erlangen. Der Vorteil des Lichts wird nur aus der Dunkelheit heraus offenbart. Wenn der Schöpfer uns also zu einem Zustand führen will, der dem Schöpfer gleich ist, muss er uns durch das Exil führen.

Der Unterschied zwischen Exil (gulah) und Erlösung (geulah) ist nur der Buchstabe „alef – א „, der für den Schöpfer steht. Wenn der Schöpfer in unserem Leben zu erscheinen beginnt, wird das Exil zur Erlösung.

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Aus einer Lektion über Pessach, 06.03.2023