Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Events'

Die ersten Kabbala Bücher in Kasachisch

Nachrichten von unserer Studiengruppe in Almaty, Kasachstan: “Das Verlagshaus in Almaty hat die ersten zwei Bücher in Kasachisch veröffentlicht: ‘Kabbala enthüllt’ und ‘Die Krise ist gut’.

Die Bücher kamen im Studienzentrum Almaty an – rechtzeitig zur Buchmesse und dem WE! Spiegelkongress, der in Astana, der Haupstadt Kasachstans, stattfinden wird.

Dank der vereinten Anstrengungen aller Gruppen des Landes kamen die Bücher ans Licht. Frau Erganata Alimkuluva war die Initiatorin dieses Projektes und Chefredakteurin der Bücher. Wir sind davon überzeugt, dass uns die Buchmesse und der Spiegelkongress dem Ziel näher bringen wird.”

Auf der Schwelle der Unendlichkeit

Frage: Während des Unterrichts denke ich unentwegt an den bevorstehenden Kongress und es ist mir kaum möglich, mich auf den Unterricht zu konzentrieren. Verpasse ich etwas, weil dem so ist?

Meine Antwort: Natürlich nicht. Wir spüren immer den Druck im Prozess der Vorbereitung für derartig gewaltige Geschehnisse. Einmal im Jahr kommen wir bei einem Kongress in den Vereinigten Staaten zusammen, und wir sollten dies als eine einzigartige Gelegenheit erkennen, um uns miteinander zu vereinigen. Es gibt keine andere Gelegenheit, um mehr Umgebendes Licht und Kraft zum Fortschreiten zu empfangen als bei Zusammenkünften wie dieser.

Dies ist genau, was ich persönlich erwarte. Ich erinnere mich, als ich bei Rabash zu studieren begann, im wahrsten Sinne des Wortes reisten wir einige Monate später zusammen nach Tzfat. In einem kleinen Hof bei einem kleinen Haus versammelten sich alle Studenten von Rabash, die bei ihm während verschiedener Zeiten studiert hatten und plötzlich wollten sie sich mit uns vereinigen. Es kamen ungefähr 40 Leute zusammen, was eine ziemlich grosse Gruppe darstellte, bevor ich zu ihm neue Studenten brachte.

Ich sah, wie aufgeregt er bei dieser Reise war und als wir dort ankamen, fragte ich ihn: „Was ich so besonderes daran?“ Er erklärte, dass diese Versammlungen das am meisten wirkungsvolle Mittel für den spirituellen Aufstieg in unserer Welt darstellen, wenn ein Mensch kommt um sich mit einem anderen zu vereinigen, Anstrengung um dieser Sache willen auf sich nimmt, Bemühungen und Verlangen, um die Kräfte anderer zu sammeln und sie innerlich in sich aufzunehmen, um buchstäblich diese Kraft zu trinken. Und dies hängt lediglich von ihm und seiner Empfindsamkeit ab.

Wenn ich mich auf die Zusammenkunft in der rechten Weise vorbereite, dann empfange ich alles, wenn ich dorthin komme, was ich unter Umständen empfangen kann. Es hängt alles von mir ab. Dies geschieht, weil wir vor der Unendlichkeit stehen. Ich kann zur Zusammenkunft kommen und überhaupt nichts empfangen, andere verschmähen und von dort selbst verstimmter als zuvor abreisen. Oder ich komme dorthin und bin beeindruckt, berührt und inspiriert. Ich kann so viele Kraft und Umgebendes Licht aufnehmen, wie ich während Jahre des Studiums nicht empfangen würde. Alles hängt von meiner Vorbereitung ab.

Daher müssen wir uns bereits auf die bevorstehende Zusammenkunft vorbereiten. Vor einem solch grosses Ereignis, wenn ein Mensch beabsichtigt sich mit anderen zu verbinden, muss er Sorge und Furcht durchmachen, spürend, dass er an der Schwelle grosser innerer Veränderungen steht. Diese mit Spannung gefüllte Erwartung und Vorbereitung wird selbst physisch empfunden.

Aus dem 2.Teil des Täglichen Kabbalah Unterrichts vom 08/03/2011, Der Sohar

Der letzte Tropfen

Frage: Was bedeutet die Vorbereitung auf einen Kongress?

Meine Antwort: Ein Kongress ist ein besonderer Zustand, der von einem Menschen gewaltige Anstrengungen und Konzentration auf die innere Verbindung verlangt. Du kommst dorthin, um dein inneres Verlangen nach der Verbindung mit den anderen in einen gemeinsamen Topf zu tun.

Das erfordert seelische Anstrengungen, und auf diese muss man sich vorbereiten. Genauso wie man sich auf jedes wichtige Ereignis vorbereitet.

Ich weiß, dass es Leute gibt, die sich ein halbes Jahr lang auf eine Hochzeit vorbereiten und eine Menge Anstrengungen hineininvestieren. Und hier erwartet uns eine ganz besondere Hochzeit – eine solche Verbindung zwischen uns, in der wir die höhere Kraft, den Schöpfer, zwischen uns enthüllen!

Er befindet sich jetzt schon unter uns, verbirgt sich aber. Und alles hängt davon ab, wie wir uns vorbereiten, um die gegenseitige Kraft des Gebens zu enthüllen – dementsprechend wird sich auch die Kraft Seines Gebens, der Schöpfer, enthüllen.

Hier wirkt das Gesetz der Ähnlichkeit der Eigenschaften: wenn wir die Verbindung zwischen uns, die in etwa seinem Geben ähnlich ist, erreichen, werden wir in diesem unseren gebenden Gefäß (Kli) die höhere Kraft des Gebenden enthüllen.

Genau darauf bereite ich mich vor: inwieweit wir uns in der Verbindung, im Geben befinden können, wie viel wir hineininvestieren können. Und das muss nicht unbedingt äußerlich bemerkbar sein. An mir sieht man für gewöhnlich nur, dass ich innerlich mehr als sonst angespannt bin, vielleicht kränkele ich sogar ein bisschen.

Es ist bekannt, dass der Mensch nicht in die Gruppe kommt, um Wissen wie an einer Universität zu erwerben, sondern, um sich mit der Gruppe zu verbinden. Genauso kommen wir zum Kongress, um uns in erster Linie zu verbinden, um diese Gelegenheit zu nutzen, und vielleicht wird genau dieser Kongress diesmal, wenn die Summe auf unserem Konto „Groschen für Groschen“ bereits zu einem beachtlichen Kapital angewachsen ist, als letzter Tropfen dienen, und der Schöpfer wird sich uns unverzüglich enthüllen.

Wollen wir hoffen, dass es genau diesmal geschieht! Ich bereite mich immer auf einen solchen Durchbruch vor.

Auszug aus dem Unterricht über die innere Vorbereitung auf den WE! Kongress, 11.03.2011

Europäischer Kongress 2011: Unvergessliche Momente

Vom Chaos zur Harmonie

Auszug aus der ersten Kongresslektion in Berlin
Frage: Das Motto des Berliner Kongresses lautet „Harmonie“. Was bedeutet Harmonie für einen Kabbalisten?

Meine Antwort: Wenn ein Kabbalist über die Harmonie spricht, meint er die komplette Ähnlichkeit mit der Höheren Stufe, nämlich, mit der höheren Energie, Information, dem sogenannten Licht, das um uns herum existiert, mit dem wir zum vollständigen Kontakt kommen und in dem wir aufgehen müssen. Unser Ich verschwindet dabei nicht. Im Gegenteil, unser Ich und das Licht verschmelzen zu einem Ganzen. Eben diese Harmonie ist unser Ziel.

Die gesamte Menschheit ist von der Stufe herabgestiegen, in der alles zu einem Ganzen verbunden war, und die als „Welt der Unendlichkeit“ oder „Harmonie“ bezeichnet wird. Indem wir allmählich die Stufen der fünf Welten – Adam Kadmon, Azilut, Brija, Yezira, Assija – herabgestiegen sind, sind wir an unserem gegensätzlichsten Zustand angelangt – in „unserer Welt“. Natürlich gibt es hier keine Harmonie. Das ist die Welt des Chaos und der Finsternis.

Wir sind hier, in diesem Zustand, angekommen und haben uns im Laufe der Jahrtausende, im Laufe unserer gesamten Geschichte, auf der tierischen Ebene entwickelt. Nun beginnen wir mit dem Aufstieg zur ersten Stufe unserer spirituellen Entwicklung.

Und dieses ganze globale Durcheinander, das in der Welt existiert, dieses ganze Chaos, das wir nun beginnen wahrzunehmen, der gegenseitige Hass und die völlige gegenseitige Abhängigkeit zugleich – all das kommt von dieser ersten Stufe in uns zum Vorschein, auf der wir alle bereits zu 1/125 der vollständigen Verbindung vereint werden müssen.

Diese Stufe leuchtet uns bereits von dort; aus diesem Grund erscheint uns unsere Welt so schrecklich, zerrüttet, gegensätzlich, versunken in vollkommenem Hass, in vollkommener Unfähigkeit, zusammen zukommen und sich zu einigen. Wieder versammeln sich die Staats- und Regierungschefs in Davos, danach an irgendeinem anderen Ort – und sie können nichts erreichen. Und sie werden nichts erreichen können! Durch nichts! Keine Abkommen werden helfen! Die Menschheit wird zu einem Zustand gelangen, in dem sie sich entweder vernichtet oder vereint. Aber wie?

Eben diese Frage „Aber wie?“ wird aufkommen. Genau dann werden sie begreifen, dass es keine andere Möglichkeit gibt außer der, sich dieser Methode der Vereinigung zuzuwenden, die genau aus diesem Grund bereits im alten Babylon entstand. Dann werden sie an der Kabbala festhalten.

Doch in ihnen muss diese schreckliche Frage aufkommen. Sie entsteht entweder in den Menschen, die innerlich dazu bereit sind, von selbst zu uns zu kommen, oder in der ganzen Welt, wenn der Zustand der Welt bereits bis zum Äußersten gelangt ist.

Dieses Gefühl von Chaos, Finsternis, fehlender Harmonie wird also als Gegensatz zu jener nächsten Stufe empfunden, die wir erreichen müssen, von der uns im Gegenteil Harmonie, Einheit, Integrität leuchtet.

Diese beiden Zustände empfinden wir im Moment. Und aus diesem Grund befindet sich unsere Welt in diesem Übergangszustand auf dem Weg zur ersten spirituellen Stufe. Das ist die schwierigste Phase – der Durchbruch.

Und wenn wir, unsere weltweite kabbalistische Gruppe, Hunderttausende von Menschen, allmählich, von einem Kongress zum nächsten, eine solche Anspannung, eine solche Verbindung zwischen uns aufbauen, wenn wir die ganzen Zustände der Verzweiflung in uns durchlaufen und dennoch nach einer inneren Vereinigung verlangen, wenn wenigstens wir, ein kleiner Teil der Menschheit, es schaffen, dies umzusetzen, wird das zu einem Rettungsseil für die gesamte Menschheit. Und jene Harmonie, die in uns zu spüren sein wird, wird die ganze Menschheit wie ein Magnet zu uns hinziehen. Das müssen wir erreichen.

Deshalb ist die Harmonie, von der die Kabbala spricht, ein Zustand, in dem alle Menschen zu einem Ganzen, zu einem kollektiven Gebilde, genannt „Adam“, verbunden sind – zu einem gemeinsamen Verlangen, einer gemeinsamen Seele, in deren Innerem die nächste Stufe, unser ewiger, vollkommener Zustand, sich herausbildet. Und das ist durchaus erreichbar. Alles hängt von uns ab.

Auszug aus der ersten Kongresslektion in Berlin, 28.01.2011

Das Licht sucht nach einem vereinten Herzen

Auszug aus der 3. Kongresslektion in Berlin
Die Kabbala, die Methode der Erkenntnis der Höheren Welt, besteht aus zwei Teilen:

• Der erste Teil erzählt uns davon, wie wir uns untereinander verbinden sollten, wie wir versuchen sollten, uns zu verbinden, zu vereinigen.
• Der zweite Teil erklärt, wie wir den Einfluss, die Einwirkung des Höheren Lichts auf uns hervorrufen könnten.

Bevor wir mit dem Studium beginnen, müssen wir uns vom Bestreben, unsere Verlangen zu vereinen, durchdringen lassen. Dann wird jeder ein viel größeres Verlangen als sein eigenes haben. Er beginnt, sich in die Gedanken, Eigenschaften, Verlangen anderer Menschen einzufühlen, die ebenfalls nach dem gleichen Ergebnis, nach dem gleichen Ziel wie er streben. Darin besteht unsere wichtigste Absicht vor dem Studium.
Derjenige, der nicht auf diese Weise auf das Studium vorbereitet ist, verpasst praktisch alles, weil das Höhere Licht nicht auf das persönliche Verlangen jedes Einzelnen einwirkt, sondern auf das Bestreben eines jeden von uns den Anderen entgegen, sprich auf unser gemeinsames Bestreben, uns miteinander, mit allen Anderen zu einem gemeinsamen Verlangen zu verbinden.

Wenn ich mir ein solches gemeinsames Verlangen vorstelle, in welches ich mich einfügen will, „wie ein Mensch“ vor dem Zerbrechen von Adam in einzelne Seelen, wenn ich das anstrebe, dann kommt auf mein Bestreben hin die Einwirkung des Höheren Lichts. Und dann, infolge dieser Anstrengungen, erlange ich wirklich die spirituelle Erkenntnis.

Wenn ich aber komme und zuhöre, ohne mich anzustrengen, ohne zu versuchen, mich in das gemeinsame Verlangen einzufügen, dann hat das Höhere Licht nichts, worauf es in mir einwirken kann. Ich habe ihm nicht jene Unterlage, jene Grundlage gegeben, auf die es einwirken kann, deshalb werden meine gesamten Handlungen rein formelles Wissen zur Folge haben, das heißt, ich werde das, was im Buch steht, hören und mir merken, aber auch nicht mehr.

Deshalb müssen wir uns genau einprägen, dass das Höhere Licht nur durch unsere gemeinsamen Anstrengungen hervorgerufen wird. Gemeinsame! Aus diesem Grund ist die Bedingung für die Anziehung des Lichts von uns die gleiche wie beim Empfangen der Tora: „Wie ein Mensch mit einem Herzen zu sein“. Nur in diesem Fall kommt das Licht – lasst uns also versuchen, daran zu denken.

Auszug aus der 3. Kongresslektion in Berlin, 28.01.2011

Wer hilft mir?

Baal HaSulam, Shamati, „Es gibt nichts außer Ihm“: Nicht nur, dass der Mensch in seiner spirituellen Arbeit nicht fortschreitet, keinen Lichtblick vor sich sieht – es scheint sogar, als würde er sich zurück entwickeln , das heißt, er hat keine Kraft, den Willen des Schöpfers, der ihn vorwärts treibt, noch nicht einmal „für sich selbst“ (lo liShma) auszuführen.

Es entsteht kein echtes egoistisches Verlangen, welches in der Lage wäre, etwas zu überwinden. Es kommt eine Art Kraftlosigkeit, Gleichgültigkeit, Automatismus auf. Mag es gehen, wie es wolle – es wird mit dem Strom geschwommen. Ein bisschen besser – ein bisschen schlechter.

Und nur durch wahres Überwinden aller Hindernisse, durch den Glauben über dem Verstand, kann er sich vorwärts bewegen.

Was bedeutet „durch wahres Überwinden, durch den Glauben über dem Verstand“? Wenn der Mensch trotz seines Verlangens und seiner Gedanken, ohne auch nur im Geringsten dazu bereit zu sein, damit beginnt, sich mit dem Lehrer, mit der Gruppe , dem Studium und den Büchern zu verbinden. All das zusammen nennt man „Umfeld“ – „Umgebung“.

Doch auch in dem Fall, dass er beginnt, sich damit zu verbinden, wird er hin und her gerissen – in Bezug auf den Lehrer, auf die Gruppe, auf die Quellen und die Bücher. Mal will er – mal will er nicht, mal glaubt er – mal glaubt er nicht, mal hat er keine Lust mehr – mal zieht es ihn nach vorn usw.

Die Schwierigkeiten nehmen zu, und schon glaubt der Mensch, dass dieser Weg zu wenig Anziehendes, zu wenig Bemerkenswertes, zu wenig von dem hat, was vorwärts lockt. Hier gibt es keinen Funken, nichts, wofür es sich lohnen würde, sein Leben, seine Karriere oder seinen Erfolg zu opfern.

Im Endeffekt fällt der Mensch. Sein Abstieg ist ernsthaft, echt, tief und ziemlich lang anhaltend. Dadurch kommt er zum endgültigen Entschluss, dass weder die Gruppe, noch der Lehrer, noch die Bücher, noch die investierten Kräfte, also nichts auf der Welt ihm helfen kann, außer der einzigen lenkenden Kraft – der Schöpfer.

Wie oft ist der Mensch ab- und wieder aufgestiegen, welche Zustände sind durch ihn hindurchgegangen – und all das nur, damit er die vollkommene, absolute Abhängigkeit vom Schöpfer allein verspürt.

Könnt ihr Euch vorstellen, wie oft der Mensch von beiden Seiten geschlagen, geschüttelt, weggestoßen und angezogen werden muss, wie oft ihm die riesige Anzahl von Kräften und alle möglichen Ursachen für seine Zustände gezeigt werden müssen, um ihn letztendlich zu überzeugen, dass es nichts außer einer einzigen Kraft gibt. Wenn sie mir nicht hilft, hilft mir keiner. Nur sie kommt mir zur Hilfe, wenn ich danach verlange.

Und da bekommt der Mensch ein Bedürfnis danach, vom Schöpfer unbedingt Hilfe zu erhalten. Diese Forderung entsteht ebenfalls nicht einfach so, nicht augenblicklich, sie wächst im Menschen allmählich an, gewinnt an Klarheit, an Heftigkeit und Beharrlichkeit. Es ist mit einem Kind zu vergleichen, das um jeden Preis auf seinem Willen besteht: es verlangt nur nach dem Gewünschten und lässt sich von nichts Anderem überzeugen. Einen solchen Zustand müssen wir erreichen. Und in einem solchen Zustand hilft uns der Schöpfer wirklich.

Und nur einem, der sich tatsächlich dem Schöpfer nähern will, um sich nicht mit dem Wenigen zufrieden zu geben, das heißt, damit er nicht auf der Stufe eines kleinen, unvernünftigen Jungen bleibt, gibt man Hilfe von Oben, damit er nicht sagen kann, dass er nun „Gott sei Dank“ alles hat.

Auszug aus der 4. Kongresslektion in Berlin, 29.01.2011

Der Lichtführer des Schöpfers

Unterricht №1, in Moskau, 14.01.2011
Frage: Was bedeutet „die Leiden und die Freuden des Freundes zu teilen“? Und wie sollen wir dazu kommen?

Meine Antwort: Die Freuden mit den Freunden zu teilen bedeutet, sich auf die gemeinsame Erreichung der spirituellen Ziele, auf unserem gemeinsamen Weg zu freuen, wenn ich im meinen Inneren ihr Streben zum Ziel empfinde, wenn ich mich und mein Streben zum Ziel gar nicht empfinde, sondern spüre, wie ich mit ihnen gemeinsam nach einem gemeinsamen Ziel trachte.

Denn mein „Ich“ verschwindet, es löst sich in anderen auf. Dadurch erreiche ich unter anderem auch die Unestreblichkeit.

Das „Ich“ eines Menschen existiert nicht. Es existiert nur als Lichtführer des Schöpfers für allen anderen. Deswegen verschwinden unsere „Ichs“. Stattdessen entsteht ein Ganzes, multipliziert mit der Anzahl der „Ichs“, welche es früher gab.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar, „Das Vorwort“, 14.01.2011

Korrigieren? – Nur die Frau!

Auszug aus der Lektion №1, in Moskau, 14.01.2011

Frage: Gab es in der Geschichte der Kabbalisten solche Paare, den Mann und die Frau, die den Schöpfer gerade in der Verbindung miteinander offenbart haben? Haben sie uns irgendwelche Quellen hinterlassen?

Meine Antwort: Solche Paare existierten im Laufe der ganzen Geschichte: Adam und Chawa (Eva), Abraham und Sara, Isaak, Jaakob und Esau mit den Frauen usw.

Der weibliche Teil figurierte immer, weil es ohne den weiblichen Teil keinen Kontakt, keine Verschmelzung (Siwug de-Akaa) gibt, es gibt keine Verbindung zwischen dem Schöpfer und dem Geschöpf.

Der männliche Teil in uns existiert nur, um den weiblichen Teil in unserem Inneren zu korrigieren. Somit unterliegt, betrachtet aus dem Sichtpunkt der Korrektur der Schöpfung, gerade der weibliche Teil der Korrektur.

Das Objekt der Korrektur ist die Frau. Die Kraft der Korrektur ist der Mann. Durch den Mann kommt das Licht der Korrektur – um den weiblichen Teil zu korrigieren. Wenn der weibliche Teil korrigiert ist, gebärt er vom männlichen Teil den nächsten Zustand.

Auszug aus einem Unterricht über das Buch Sohar. Das Vorwort, 14.01.2011

Die Freiheit – ist nur in der Liebe!

Auszug aus der Lektion №1, in Moskau, 14.01.2011

Frage: Wenn wir uns im allgemeinen System der Seelen befinden und das Niveau des Schöpfers erreichen, dann bleiben wir doch nicht mehr als Zahnräder?

Meine Antwort: Wenn wir uns in diesem System befinden und dem Schöpfer gleich werden, dann bilden wir ein System der Zahnräder. Aber jeder von uns bekommt absolute Freiheit, weil man sich mit allen zusammen, entsprechend deren Wünschen dreht, und gerade darin volle Freiheit empfindet.

Wenn ich sie liebe und nur für sie meine Eigenschaften einsetze, dann bin ich absolut frei. Natürlich, sieht es vom egoistischen Standpunkt her anders aus.

Aber wenn ich mich den anderen gegenüber altruistisch, mit Liebe verhalte, dann ist es gerade so. Denn ich habe keine anderen Wünsche, außer „für sie“ gedreht zu werden. Wenn ich diese Möglichkeit habe, dann bin ich frei.

Auszug aus einem Unterricht über den Artikel „Das Vorwort zum Buch Sohar“, 14.01.2011