Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Gegner sind willkommen!

Baal HaSulam schreibt, dass es für jede beliebige Erscheinung in unserer Welt eine Ursache gibt. Deshalb sollen wir diese Erscheinungen nicht zerstören oder vernichten, sondern korrigieren.

Aber auf diesem Weg muss man konsequent handeln, nicht erschrecken und nicht fliehen. Die Welt ist in ein solches Stadium der Entwicklung eingetreten, dass wir alle Karten aufdecken sollen: unser Ziel, unsere Ideologie, unsere Grundlagen, unsere Primärquellen.

Auch wenn die Menschen es heute nicht annehmen werden, werden sie aus dem Hass gegenüber unserer Lehre unsere Methodik kennenlernen. Ihre Abneigung wird dem Guten Dienst erweisen. Das Tempo der Entwicklung der Welt ist inzwischen so hoch, dass die Menschen schon nach einigen Monaten erkennen und allmählich beginnen werden, sich uns anzunähern.

Wir sollen diese Periode produktiv nutzen, auch wenn wir zuerst auf Abneigung stoßen. Derjenige, der dagegen ist, bleibt nicht gleichgültig, was schon eine Art der Verbindung ist, wenn auch die negative. Wir wissen, dass die Opposition gegenüber den anderen uns zwingt, an sie zu denken: ich will den Feind kennenlernen und die Möglichkeit finden, das Hassobjekt zu besiegen, so dass zwischen uns eine Verbindung entsteht.

Die Gleichgültigkeit ist ein Problem. Die Gegner sind in Wirklichkeit unsere nächsten Partner. Man muss es verstehen: auf diese Art und Weise wird mir der Egoismus gezeigt – damit ich ihn korrigiere.

Auszug aus der 3. Lektion des Kongresses in Deutschland, 06.08.2011

Der Egoismus ist der richtige Schaffner

Die Quelle unseres spirituellen Weges hat ihren Ursprung im Zerbrechen der Gefäße (Schwirat Kelim). Der Egoismus, die Entfremdung und der gegenseitige Hass sollen wir in Form der richtigen Vorbereitungsbasis für die Korrektur betrachten. Als Rabbi Akkiwa das Ödland an der Stelle des Tempels sah, lachte er und erfreute sich. Dabei war er der weiseste Mensch der Generation, der größte Kabbalist.

„Wie können Sie sich über die Zerstörung der Heiligkeit freuen? – wurde er einst gefragt. Das Prinzip der Nächstenliebe ist doch niedergetreten, das Streben nach Geben und Liebe erniedrigt. Wie kann denn so ein Unglück der Anlass zur Freude sein?“

Seine Antwort war: „Ich glaubte niemals, wusste nicht und empfand nicht, dass wir je die allgemeine Korrektur erreichen können. Aber jetzt, wenn unser spiritueller Bau, der Tempel zerstört ist, wenn die Liebe, die einst zwischen uns herrschte, verschwunden ist und das Volk in den grundlosen Hass gefallen ist, bin ich überzeugt, dass wir aus diesem endgültigen Zerbrechen zur allgemeinen Korrektur, zur vollen Befreiung kommen werden“.

Deshalb ist alles, was uns in jedem Augenblick des Lebens geöffnet wird, das Zerbrechen der Gefäße, welches wir korrigieren sollen. Alles was mit uns geschieht, angefangen mit den grundlegenden Fragen bis zu den Kleinigkeiten, in der Familie und auf der Arbeit, in mir, in meinem Befinden, in den Beziehungen mit den Verwandten und den Bekannten, mit dem Volk und mit der Welt, also in der ganzen Realität – alles wird nur zwecks der Korrektur offenbart.

Allmählich eröffnet sich vor mir das ganze neue Bild, welches meine Selbstsucht tiefer durchdringt. In diesem Bild soll ich das Ergebnis der ständigen Einwirkung des Lichtes erkennen. Diese Einwirkung deckt in mir immer tiefer die Schichten des Egoismus auf.

Wir nehmen die Welt in unserem Ego wahr, und deshalb sollen wir es korrigieren. Worin besteht die Korrektur? Darin, dass wir den anderen Menschen zur Einheit verhelfen. Besonders jetzt, wenn die ganze Welt beginnt, das Böse des laufenden Zustandes zu erkennen, helfen wir ihr zu fühlen und zu verstehen, dass unsere innere Natur, das Ego „böse“ ist.

Unsere Selbstsucht ist der einzige Grund für alle unsere Probleme. Wir sehen, was geschieht: Weil sie keine Kraft haben, das Leben in Ordnung zu bringen, zerstören die Menschen die Welt, begehen Selbstmord, zerreißen die gegenseitigen Beziehungen, zerstören die Natur … Mit jenem Übel, das in jedem von uns steckt, können wir zum Guten nicht vorankommen, auf diese Weise können wir das gute Leben nicht aufbauen.

Jeden Tag entdecken wir, dass die Krise, verursacht durch unsere Selbstsucht, alles zerstört und nicht zulässt das Leben zu verbessern. Andererseits sollen wir verstehen, dass sie uns vorantreibt und uns ermöglicht, den genauen Kurs auf die Korrektur, auf das Gute zu nehmen. Ebenso können wir die enthüllte Krankheit behandeln.

Wir sollen der Selbstsucht dankbar sein und sie dafür mögen, dass sie uns an die Stelle führt, welche die Korrektur braucht. Es ist gesagt, dass der Pharao die Söhne Israels dem Schöpfer näherte. Der Pharao hat sie dem Druck ausgesetzt und sie mussten folglich aus Ägypten fliehen. Wenn es anders wäre, würden sie dort bleiben.

Es ist gesagt: „Wir werden zum Pharao gehen, weil Ich sein Herz verbittert habe“. Es sind hier zwei Gegenteile sichtbar, die man nicht vergessen darf. Unabhängig davon, wie groß dir das Böse erscheint, darf es nicht zerstört werden. Es muss korrigiert werden.

Auszug aus der 3. Lektion des Kongresses in Deutschland, 06.08.2011

Flüchten Sie vor den Leiden

Frage: Wie kann man die richtige Absicht und den richtigen Gedanken vom Kongress beibehalten?

Meine Antwort: Im Laufe der Unterrichtsstunden werden wir die ganze notwendige Vorbereitung vernehmen. Ihr werdet mehrmals zu ihr zurückkehren. Ich empfehle es sehr. Das, was wir hier gemacht haben, bleibt – und ihr werdet noch fühlen, wie wichtig es für euch ist.

Und außerdem, ob ihr es wollt oder nicht, das Leben wird euch in der nächsten Zukunft wecken, so dass ihr nicht vergessen werdet, worüber wir hier gesprochen haben. Die Botschaft des Kongresses wird sich in euch infolge der guten Empfindungen realisieren, wenn ihr zwecks der Korrektur arbeiten werdet, oder – sie wird sich in schlechten Empfindungen äußern, wenn ihr diese Aufgabe der Korrektur vernachlässigen werdet.

Also macht euch keine Gedanken, ihr werdet es nicht vergessen. Ich mache mir keine Sorgen mehr, dass unsere Schüler weglaufen könnten. Das Leben verändert sich auf eine Art und Weise, dass es uns sehr schnell zwingen wird, zur Sache zurückzukehren. Denn wir haben den Weg der allgemeinen Korrektur der Welt betreten. Ihrerseits ist nur eine Verzögerung möglich. Wenn ihr nicht selber aktiv werdet, dann wird das Licht kommen und euch in die Richtung beeinflussen, dass ihr das richtige Verlangen bekommt.

Ich hoffe, ihr werdet euch vor den starken Schlägen fürchten. Diese Angst wird euch verpflichten, vorwärts zu gehen, ohne die schmerzhaften Injektionen abzuwarten. Ich sage das mit der ganzen Ernsthaftigkeit. Ich will, dass ihr vor den Schlägen flüchtet. Ich meine es ganz ernst.

Auszug aus der 1.Lektion des Kongresses in Deutschland, 05.08.2011

Die Einheit der Welt in der Harmonie zwischen Mann und Frau

Weltkongress in Moskau, Lektion 2

Auf keinen Fall darf die Beziehung zwischen Mann und Frau als gegensätzlich betrachtet werden. Im Gegenteil: wir müssen einander als Hilfe ansehen. Wenn wir über die Einheit der Welt sprechen, dann ist damit in erster Linie die gegenseitige Unterstützung ihrer beiden Teile – des männlichen und des weiblichen – gemeint.

Diese Teile entstammen der gemeinsamen Schöpfungswurzel: der Schöpfer, das Licht, und das Verlangen, das Gefäß, welches sich mit Licht erfüllt. Dabei durchläuft dieses Gefäß alle möglichen Formen seiner Veränderung. Und in diesem Gefäß müssen wir beide – der männliche und der weibliche Teil – integral zusammenarbeiten, wie in einer idealen Familie.

Die Sammelgestalt des Mannes und die Sammelgestalt der Frau müssen gemeinsam arbeiten und die Natur eines jeden von uns klar verstehen. Der Mann versteht sich selbst und die weibliche Natur, die Frau versteht sich selbst und die männliche Natur, und wir handeln vernünftig wie erwachsene, gebildete, ernsthafte, auf das gemeinsame Ziel gerichtete Teile um dieses Ziels willen.

Das Ziel wird in der Verbindung zwischen uns erreicht. Wie geschrieben steht: Mann und Frau und der Schöpfer zwischen ihnen. Das heißt, die Enthüllung des Schöpfers vollzieht sich gerade in der richtigen Verbindung zwischen uns, auf dem Schirm, der zwischen Licht und Verlangen entsteht. Auf diese Weise müssen wir uns ständig gegenseitig ergänzen.

Es gibt keinen einzigen Teil, kein einziges kleines Detail, keine einzige Erscheinung in der Natur, in unseren Beziehungen, weder in unserer Welt noch in den spirituellen Welten, wo auch nur im kleinsten Aspekt die gegenseitige Ergänzung, Verbindung, Verschmelzung des männlichen und des weiblichen Teils fehlen würde.

In unserer Welt kommt das gar nicht zum Vorschein, wir können uns diese gegenseitige Ergänzung, Vereinigung, Verschmelzung nicht vorstellen. In der spirituellen Welt ist das aber eine unerlässliche Bedingung. Und in Abhängigkeit davon, auf welchen Stufen wir uns befinden, werden diese Stufen gerade durch die gegenseitige Ergänzung, gegenseitige Vereinigung, bestimmt – bis zu unserer vollkommenen Verschmelzung.

Also ist das richtige Verständnis unserer gemeinsamen Arbeit die wichtigste Bedingung für unseren Erfolg.

Ich würde es so ausdrücken: es gibt kein einziges Problem, das separat von Männern oder von Frauen gelöst werden könnte; sie werden immer durch den jeweils anderen gelöst, d.h. Frauenprobleme werden durch Männer und Männerprobleme durch Frauen gelöst.

Diese fehlerhafte Sichtweise, dass man angeblich getrennt voneinander existieren kann – „Ach, lass sie!“ (für gewöhnlich die Frauen) und „Wir werden selbst alles entscheiden, wir werden selbst alles tun!“ – ist vonseiten der Männer vollkommen falsch. Natürlich ist es auch vonseiten der Frauen falsch, zu denken, dass „die Männer schon irgendwas machen, irgendwas entscheiden werden, und alles wird gut, und wir werden schon in ihrer Nähe etwas davon abbekommen“.

Von Anfang an, vom ersten Schritt, muss es einen klaren inneren Kontakt geben. Keinen äußeren, keinen physischen, auch keinen visuellen oder verbalen, sondern gerade einen inneren Kontakt, der nur durch die Höhere Kraft, durch die nächste Stufe und nicht unmittelbar zwischen uns zustande kommt. Und dann kommt diese höhere Stufe in einer solchen Verbindung zum Vorschein. Das heißt, es ist zu vergleichen mit Plus und Minus und einer Art Widerstand oder Vorrichtung zwischen ihnen, die gerade auf diese Weise zu arbeiten beginnt, mithilfe der an sie angeschlossenen Pole.

Auszug aus der 2. Kongresslektion in Moskau, 10.06.2011

Besonderheiten des richtigen Stimulierens

Weltweiter Kongress in Moskau, Lektion 1

In der Wissenschaft der Kabbala gibt es einen interessanten Bereich über das Studium der Weltstruktur, darüber, wie ein Mensch die Welt, in der er lebt, kennenlernt.

Warum nehmen wir die Welt ausgerechnet auf diese Art und Weise wahr? Ist die Welt tatsächlich so, wie wir sie wahrnehmen, oder ist sie doch anders? In Wirklichkeit, wenn sie über unsere fünf Sinnesorgane geht, nimmt sie eine bestimmte Form in unserer Wahrnehmung an. Wir können nur dieses Bild beobachten, jedoch nicht die Welt selbst, unvoreingenommen und objektiv.

Heute erforschen wir, wie Schmetterlinge, Bienen, Schlangen und Hunde die Welt sehen. Jeder sieht sie auf seine eigene Weise, in der einen oder anderen Reichweite, in einer farblichen oder geschmacklichen Abstufung usw.

Jede Kreatur orientiert sich in dieser Welt auf ihre spezifische Art und Weise und sieht ihr eigenes Bild, das sich von dem der anderen unterscheidet.

Warum erscheint es uns in unseren Augen ausgerechnet so? Und wie sieht es in Wirklichkeit aus, aus objektiver Sicht? Ist es überhaupt möglich, die Objektivität in der Weltwahrnehmung zu erreichen? Genau damit beschäftigt sich der Bereich der Wissenschaft der Kabbala, der als „Realitätswahrnehmung“ bezeichnet wird.

Allerdings behandelt der wichtigste Teil der Kabbala nicht das Herabsteigen von oben nach unten aus der Welt der Unendlichkeit in unsere Welt, sondern das, was anschließend passiert. Machsom und der weitere Weg nach oben ist das Wichtigste für uns. Denn dies ist genau das, wovor wir uns gerade befinden und was uns noch bevorsteht, und zwar in der Praxis und nicht in der Theorie – alle gemeinsam müssen wir diesen Weg gehen. Wir sollten ihn möglichst bald realisieren, damit die negative Kraft der Entwicklung keinen Druck von hinten auf uns ausüben und uns nicht negativ stimulieren muss.

Ihr wisst, dass bei den alten Römern ein gespitzter Stock, mit dem man die Esel vorangetrieben hat, damit sie sich vorwärts bewegten, als „Stimulus“ bezeichnet wurde. Nun, es ist wichtig, dass wir diesen Stimulus nicht an uns zu spüren bekommen, sondern uns selbst vorwärts bewegen, mithilfe der positiven Kraft, die uns noch gegeben wird.

Im Grunde genommen liegt genau darin der Grund dafür, warum wir uns versammelt haben. Wir können zusammenkommen, uns zusammen organisieren, wir können damit beginnen, uns innerlich gegenseitig zu fühlen, sogar ohne den physischen Kontakt. Lasst uns beginnen zu fühlen, dass, wenn wir uns miteinander verbinden, wir uns damit der allgemeinen, globalen Natur angleichen. Dann wird sich in unserer Vereinigung ein gemeinsames Feld offenbaren, und wir werden fühlen, wie wir leicht aufsteigen. Es ist realistisch, und ich hoffe, dass wir es realisieren werden.

Auszug aus der 1. Kongresslektion in Moskau, 10.06.2011

Egoismus: der unterbrochene Flug

Weltweiter Kongress in Moskau, Lektion 1

Wir bewegten uns im Laufe der Jahrtausende vorwärts entsprechend dem langsamen Wachstum des Egoismus. Mit seiner Hilfe haben wir unsere Gesellschaft, Technologien und alle möglichen Wissenschaften entwickelt. Später, in der Zeit der Renaissance, begann ein steiler Aufstieg, der seine Spitze in unserem Jahrhundert in einer Konsumgesellschaft, erreicht hat.

Nun, nachdem der Egoismus eine bestimmte Größe erreicht hat, ist er plötzlich zum Stillstand gekommen, er hat seinen „Flug unterbrochen“ – und nun zeigt seine graphische Darstellung eine horizontale Linie. Er wird nicht mehr weiter wachsen.

In diesem Zustand beginnt die Menschheit, in Depression zu verfallen , weil sie nicht sieht, womit sie sich noch erfüllen kann. Früher, als wir uns auf Zwischenstationen unserer Entwicklung befanden, haben wir immer nach etwas Größerem gestrebt. Der nächste Zustand erschien uns jedes Mal besser als der aktuelle, und wir wollten ihn erreichen. Wir haben Kinder zur Welt gebracht in der Hoffnung, dass sie es besser als wir haben werden, dass ihre Welt höher, weiser sein wird usw.

Und heute wollen wir keine Kinder zur Welt bringen, da wir doch nicht sehen können, worin ihr Leben sich noch bessern kann. Wir fühlen, dass der Egoismus keine Richtung, keinen Zweck für sein Wachstum hat. Wir beginnen sogar damit, unsere ambitioniertesten Programme der Weltraumforschung einzustellen. Alles geht zur Neige.

Außerdem erlauben uns die Naturquellen, die Ressourcen nicht, uns frei zu entwickeln. Wir beginnen, uns selbst aufzuzehren, sowohl aus der Sicht der Energien und Naturressourcen als auch aus der Sicht des inneren Potenzials. Wir haben keine Orientierung für unser Wachstum, es gibt nichts, was zu erreichen sich
lohnen würde. „Irgendwie keine Lust…“.

Mehr als 50 % der Weltbevölkerung befinden sich in der einen oder anderen Form des depressiven Zustands. Die Rede ist nicht mehr von Drogen, Terror, Scheidungen, gegenseitiger Entfremdung oder Konflikten zwischen Kindern und Eltern. Das alles sind nur Symptome, Indikatoren dafür, dass dem Egoismus „die Puste ausgeht“. Er kann sich nicht mehr auf dem aktuellen Niveau, auf unserer kleinen Erde erfüllen.

Egoistische Verlangen teilen sich in zwei Gruppen:

1. Essen, Sex, Familie. Es handelt sich um natürliche Verlangen; die in jedem Menschen und in jedem Tier vorhanden sind.

2. Reichtum, Macht und Berühmtheit (was im Grunde genommen das Gleiche ist) und Wissen. Hier handelt es sich um gesellschaftliche Verlangen. Nun, aktuell wachsen sowohl die ersten als auch die zweiten nicht mehr. Sie scheinen ihre Höchstgrenze, ihre Spitze, erreicht zu haben und bleiben im Moment noch auf dem bisherigen Niveau stehen.

Doch schon bald werden sie beginnen abzusteigen. Der Mensch wird das alles nicht mehr brauchen, er wird sich von seinen „Errungenschaften“ loslösen, sich innerlich entleeren, weil keine neuen Verlangen, keine neuen Erfüllungen abzusehen sind. In unserer Welt werden diese sechs Verlangen aufgebraucht, und dies ist auch einer der Gründe, eine der Komponenten, die uns zum Überqueren des Machsom – einer Grenze zwischen den Welten – antreiben. Sie schieben uns von hinten durch Leiden.

Auszug aus der 1. Kongresslektion in Moskau, 10.06.2011

Neid ist gut!

Weltkongress in Moskau, Lektion 2

Frage: Frauen haben viele verschiedene Verlangen. Wie können wir das Verlangen nach der Spiritualität so zum Vorschein bringen und hervorheben, dass es über allen anderen Verlangen steht?

Meine Antwort: Eigentlich ist das eine allgemeingültige Frage, sie betrifft nicht nur Frauen, sondern auch Männer. Wir haben alle eine Unmenge an Verlangen. Wie können wir das Verlangen nach der Spiritualität hervorheben, damit es in uns vorherrscht?

Das geht nur, wenn ich mich in einer richtigen Umgebung befinde, die mich begeistert und in mir ein richtiges Wertesystem entstehen lässt. Ich lasse mich von den anderen begeistern und beneide sie. Neid ist eine gute Eigenschaft; denn es gibt keine schlechten Eigenschaften – sie müssen nur richtig genutzt werden.

Wenn ich Neid richtig nutze, wenn ich danach strebe, das wahrzunehmen, woran die vereinte Frauengruppe denkt, wenn ich versuche, mich ihnen anzuschließen, ihre Bestrebung und die Wichtigkeit der Spiritualität über allem anderen anzunehmen, erhalte ich letztendlich die Verstärkung meines Verlangens.

Auszug aus der 2. Kongresslektion in Moskau, 10.06.2011

Sesam, öffne dich!

Weltweiter Kongress in Moskau, Lektion 2

Frage: Wovon hängt die Enthüllung eines großen gemeinsamen weiblichen Verlangens ab?

Meine Antwort: Sie hängt von der richtigen Organisation der Frauengruppen in der Welt ab. Sie müssen untereinander in Verbindung sein, eine virtuelle Zeitschrift oder eine eigene Seite haben, miteinander kommunizieren und anderen Frauen helfen, zu verstehen, was Kabbala ist, wozu sie führt, was unser gemeinsames Ziel und die Rolle der Frau in diesem Prozess ist.

Davon, wie gut ihr euch organisieren könnt, unabhängig von der Männergruppe, damit es außer dieser noch einen selbständigen großen internationalen Frauenteil der Weltgruppe gibt, wird euer gemeinsames weibliches Verlangen abhängen. Weil wir im Grunde genommen in der spirituellen Welt durch zwei sich ergänzende Teile – einen männlichen und einen weiblichen – vertreten sind.

Auszug aus der 2. Kongresslektion in Moskau, 10.06.2011

Begeistert die Männer!

Weltweiter Kongress in Moskau, Lektion 2

Frage: Was bedeutet, dass die Kraft des Empfangenden sich der Kraft des Gebenden unterwerfen soll? Bedeutet es, dass ich den Mann höher als mich selbst erheben soll?

Meine Antwort: Jeder von uns soll den anderen höher als sich selbst erheben. Genauso handle ich in Bezug auf die Gruppe, auf die Umgebung: ich setze mich selbst maximal herab und werde kleiner als sie – (-), andererseits versuche ich, ein Maximum an der Wichtigkeit des Ziels, der Gruppe, des Schöpfers, von ihnen zu bekommen – (+).

Wenn ich mich selbst nicht herabsetze, werde ich nichts von der Gruppe empfangen können. Nur ein Kleiner kann von einem Großen empfangen. Also setze ich mich selbst herab, um ihre Verlangen, Gedanken, Bestrebungen, die Größe des höheren Ziels von ihnen empfangen zu können. Auf diese Weise bereichere ich mich. In dem Maße, in dem ich von ihnen empfangen und dieses ganze Plus an mich anschließen kann, wird es meine Bestrebung nach vorne bestimmen. Wenn ich dieses Plus jedoch von der Gruppe nicht bekomme, habe ich nichts, womit ich vorankommen kann.

Ich empfange das Verlangen, mit dem ich nach vorne strebe, jedes Mal nur von der Umgebung, weil ich lediglich ein vorgegebener Punkt bin, in dem es nichts mehr gibt; er wurde mir nur gegeben, um mit der Umgebung arbeiten zu können. Und mein ganzes spirituelles Gefäß/Kli, meine gesamte Seele, ist das, was ich von der Umgebung empfange – in mir selbst existiert es nicht.

Und wenn ich nichts von der Umgebung empfange, wenn ich hochnäsig herumlaufe und nichts von ihnen hören will, dann können diese zusätzlichen Verlangen nicht in mir entstehen, und ich werde keine Seele – keinen Ort, an dem ich den Schöpfer enthüllen kann – haben. Das ist sehr wichtig.

Das Gleiche gilt für den weiblichen und männlichen Teil. Der gesamte männliche und der gesamte weibliche Teil müssen aufeinander eingestimmt sein. Wir müssen uns in Bezug auf den anderen Teil herabsetzen, um ihre Verlangen zu hören, wahrzunehmen, dann werden wir von ihnen ihre Bestrebung erhalten können. Das heißt, wir müssen einander zuhören, uns selbst herabsetzen, um von der jeweils anderen Gruppe die Wichtigkeit des Ziels, das Verlangen, zu empfangen.

Wie kann man die Männer höher als sich selbst erheben? Ihr müsst der Männergruppe einfach zeigen, dass ihr sie bewundert, dass ihr Leistungen von ihnen erwartet, dass ihr davon überzeugt seid, dass sie einen Stern vom Himmel holen können, dass ihr an sie glaubt. Begeistert sie – und dann werden sie zu allem fähig sein! Wie eine Mutter, die ihrem Kind ständig sagt, wie groß, stark, geschickt und klug es ist, und es auf diese Weise zu einem guten Wachstum vorantreibt. Männer brauchen das, denn sie sind sehr von der Anerkennung der Frauen abhängig.

Ich wünsche euch…

Weltweiter Kongress in Moskau, Lektion 7

Wir haben einen sehr guten Kongress erlebt, einen wirklich guten. Es gibt Kongresse, die einfach warmherzig und schön verlaufen und eine Art warmen Streifen wie eine heiße Spur hinterlassen.

Doch auf diesem Kongress haben wir etwas Größeres erschaffen. Hier haben sich Menschen versammelt, die Licht und Wärme in einer gemeinsamen Handlung wahrgenommen haben. Natürlich werden wir noch viele solche Kongresse veranstalten, wir werden von einem Kongress zum nächsten arbeiten und erkennen, wie sehr wir uns verändern.

Doch wenn wir wirklich vorankommen wollen, müssen wir ständig nach dem nächsten besseren Zustand suchen und nicht versuchen, diese Wärme, diese Stufe, diese Empfindung, diese Erkenntnis festzuhalten. Wir dürfen nicht zurückblicken, sonst wird es uns ähnlich wie Lots Frau ergehen, die zu einer Salzsäule erstarrt ist. Wir dürfen keine Beispiele an der Vergangenheit nehmen. Wir müssen nach vorne blicken. Ich hoffe, dass wir das tun werden.

Ich bin mir sicher, dass in jedem von euch dieses spirituelle Kli, das spirituelle Gefäß, wächst. Doch diese kleinen Gefäße müssen sich noch vereinen und jene notwendige Verbindung untereinander erreichen, um auf die kleinste 1/125. Stufe zu kommen, um zu einem Ganzen zu werden, d.h. sich 1/125-fach zu verbinden. Das haben wir noch nicht erreicht, doch wir sind dem schon ganz nah, und wir werden es unbedingt erreichen.

Deshalb, selbst wenn wir auseinander fahren, müssen wir verstehen, dass alles, was in unserer Welt geschieht – in der Zeit, im Raum, in der Handlung -, nur dazu dient, uns zum Ziel zu bringen. Aus diesem Grund müssen wir begreifen, dass das alles Bedingungen sind, die für unsere Annäherung notwendig sind. Und wenn wir zu diesen ganzen Bedingungen unsere Vereinigung, die Bürgschaft, hinzufügen, werden diese Bedingungen ausreichend sein. Und das wünsche ich euch.

Auszug aus der 7. Kongresslektion in Moskau, 12.06.2011