Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Schwäche der Starken

Frage: Gestern wurden die Ergebnisse einer Untersuchung veröffentlicht, wonach ein Kern aus 147 führenden Weltkonzernen ermittelt wurde. Sie sind eng miteinander verbunden, unterstützen sich gegenseitig und sind für viele zu einem Sinnbild der Globalisierung in ihrem negativen Sinne geworden – als diejenigen, die die Weltherrschaft an sich reißen. Soll sich hier etwas infolge unserer Vereinigung ändern?

Meine Antwort: Ich glaube nicht, dass die Führungskräfte dieser Konzerne so klug waren, um einen solchen Plan zustande zu bringen. Die Natur war es, die an den Fäden gezogen hat, sie hat sie zur aktuellen Situation geführt. Der Mensch trifft hier keine Wahl, er wird einfach von seinem egoistischen Verlangen gesteuert, welches sich zu globalen Ausmaßen entwickelt hat.

In Wirklichkeit beschränkt sich die Sache nicht auf 147 Konzerne. Wenn wir eine wirklich tiefe und genaue Untersuchung anstellen, werden wir höchstwahrscheinlich nichts außerhalb dieses Netzes finden können. Aber sein an der Oberfläche schwimmender, alles verbindender Teil lässt sich auch auf diese Weise vorstellen.

Andererseits verbirgt sich darin ein wesentliches Problem, das die großen Spieler heutzutage auch vorfinden. Die Größe, die gegenseitige Verbindung mit den anderen gibt ihnen die Kraft, zugleich aber auch eine große Schwäche. Denn sie sind „gebunden“ und können nichts unternehmen. Keiner von ihnen hat die Kraft, sich auch nur um einen Millimeter zu bewegen. Die Fäden zwischen ihnen sind zu Fesseln geworden, aus denen es keinen Ausweg gibt.

Und so kommt es, dass das globale Netz, anstatt Macht zu bringen, selbst die Macht zu hundert Prozent ausübt. Für die Welt ist es bereits unmöglich, diese Verbindung zu zerreißen und als Folge sie zu ändern, um ihre Lage etwas zu verbessern. Keine Gipfeltreffen werden die Situation mit Hilfe von Mitteln korrigieren können, die ihnen zur Verfügung stehen. Denn diese Mittel zeigen keine Wirkung mehr, was wir mit eigenen Augen in den letzten Jahren beobachten konnten.

Die Welteliten sind machtlos. In der jetzigen Situation zwingt sie das globale Netz eher zur Untätigkeit, weil die üblichen Methoden, sowohl die wirtschaftlichen als auch die gewaltsamen, keinen Nutzen mehr bringen. Lasse das Geld in die Banken fließen, tausche die Diktatoren aus – nichts wird dir dabei helfen. Die Welt wird von diesem Netz gesteuert, und ihre Bewegung lässt sich nicht aufhalten.

Das Einzige, was wir tun können, ist, uns um die Erziehung der Menschen, um ihre inneren Fortschritte zu kümmern. Die Qualität des „Materials“, das durch die Fäden dieses Netzes verbunden ist, muss verändert werden. Das Netz selbst lässt sich nicht ändern, aber die Qualität seiner Teile lässt sich steigern – und dann verbessert sich ihre Verbindung. Nur so lässt sich das ganze System zu der Stufe des Zusammenwirkens und der Prosperität erheben.

Es wird etwas Neues sein, etwas vollkommen anders, als es die Machthabenden geplant haben. Aber das wird uns das Leben sichern, denn ansonsten wird das Netz diejenigen vernichten, die sich in ihm befinden. Die Welt soll verstehen, dass es nur eine Möglichkeit, eine Herangehensweise an die Probleme der Gegenwart gibt, und zwar, für die Weltanschauung der Menschen zu sorgen, ihr Bewusstsein und ihre Moral zu heben. Dann wird ihre Verbindung, das sie umhüllende Netz vom Negativen, vom Egoismus und Protektionismus zu der Einigung, dem Zusammenhalt und der gegenseitigen Bürgschaft aufsteigen.

Alle sonstigen Vorhaben werden nicht helfen. Mehr noch, an die neue Erziehung müssen die Menschen mit dem Punkt im Herzen herangezogen werden, die das Licht, das zur Quelle zurückführt, anziehen, – anderenfalls wird nichts daraus werden. Unter heutigen Bedingungen wird nur eine genaue und engdefinierte Ausrichtung der Handlungen wirken.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Frieden in der Welt“, 24.10.2011

Der Weg zur gegenseitigen Bürgschaft

Das Wichtigste an unseren Diskussionen an runden Tischen ist, die Erklärungen dafür zu geben, dass man zur gegenseitigen Bürgschaft nicht von selbst gelangt, sondern infolge eines ernsthaften Studiums des Systems der gegenseitigen Abhängigkeit der Natur – für die Einbettung des Menschen als eines integralen Bestandteils in sie.

Nur eine solche Kombination zwischen der Natur und allen Menschen, wenn alle sich im vollkommenen Gleichgewicht befinden, d.h. wenn der Mensch in der menschlichen Gesellschaft in voller Harmonie nehmen und geben kann, wie das in den Zellen eines Körpers geschieht, wird als gegenseitige Bürgschaft bezeichnet.

Doch zuerst müssen wir die Elemente der gegenseitigen Bürgschaft erlernen: des gegenseitigen Entgegenkommens, der Verbindung – trotz aller Gegensätze, die uns trennen und die uns der Egoismus extra vorsetzt. Wir müssen die Gegensätze zwischen uns als Übungen wahrnehmen, über die wir uns erheben müssen, – und gerade auf diese Weise wachsen, wie die Kinder durch ihre Spiele wachsen.

Genau darin bestehen unsere Vorwärtsbewegungen zum Zustand der gegenseitigern Bürgschaft, sprich der vollkommenen gegenseitigen Verbindung, wie in einem gesunden Körper.

Dies ist das Ziel der ganzen Schöpfung – deshalb spüren wir in dem Ausmaß der Erreichung dieser Verbindung, in ihr, das gegenseitige Geben, die Liebe, die Teilnahme, die Verschmelzung der Verlangen, die Verbindung dessen, was uns gestört hat. Es verschwindet nichts, alle widersprüchlichen Elemente bleiben bestehen – und über ihnen bauen wir unsere gegenseitige Beziehung auf.

Diese Methode der Verbindung muss trotz der Widersprüche geduldig erklärt werden – und im Menschen wird sich allmählich die Evolution des Bewusstseins vollziehen, im Ausmaß der Aneignung der wechselseitigen Verbindung über den aufkommenden Widersprüchen.

Es ist ein langer Weg zur Wiederherstellung der zerbrochenen Verbindung zwischen uns – auf diese Weise bewegen wir uns fort und erreichen die vollständige Korrektur der Menschheit und ihre Verbindung mit der Natur zu einem Ganzen.

So kommen wir zu Malchut der Welt der Unendlichkeit, in welcher all ihre Widersprüche, Gegensätze, der pure Egoismus und zu gleicher Zeit über ihm der reine Altruismus zusammentreffen – und die Erkenntnis des Schöpfungsgedanken offenbart sich uns.

Erwerb durch das Geben

Unser Zustand wird nicht dadurch korrigiert, dass wir selbst etwas Neues aufbauen.

Wir werden uns nur in ein immer größeres Gleichgewicht mit dem schon existierenden System der gegenseitigen Bürgschaft bringen, wir werden einfach kompliziertere Stufen der gegenseitigen Bürgschaft offenbaren, bis das System vollkommen ist.

Unsere Korrektur erfolgt durch unsere einzige Handlung, durch die Erreichung der gegenseitigen Verbindung. Wenn wir uns verbinden, dann können wir uns ins einheitliche höhere System integrieren und unser Leben zum Gleichgewicht bringen.

Wenn bis zum heutigen Tag die Ökonomen sehr komplizierte Finanzsysteme aufbauen mussten und Verträge schließen, so wird das alles nicht mehr nötig sein. Denn in diesem neuen System ist schon alles enthalten. Wir müssen nur unsere menschlichen Beziehungen an dieses System anpassen. Mehr ist nicht notwendig. Alle Börsenmakler können zu Hause bleiben.

Wir werden plötzlich enthüllen, dass die Notwendigkeit an allen Berufen, außer den für das Leben notwendigsten, verschwinden wird. In diesem neuen System der Beziehungen zwischen uns wird es keine überflüssigen Berufe geben, weil das System in seiner ganzen Vollkommenheit und Verbundenheit offenbart wird.

Es ist nicht das System, das wir basierend auf unserer Selbstsucht aufgebaut haben, wie es beispielsweise bei Revolutionen, Globalisierung, Wissenschaft usw. der Fall ist. Nichts davon wird notwendig sein. Infolge der Verbindung zwischen uns und der Korrektur unserer Eigenschaften werden wir uns an das schon existierende ideale System anschließen.

Es existiert schon heute, wir wissen nur nicht, wie wir den Anschluss an dieses System finden können. Diese Unwissenheit äußert sich in der Krise.

Folglich wird die Menschheit offenbaren, dass sie überhaupt nichts zu machen hat! Diese vorige, tierische Vernunft muss verschwinden; damit können wir nichts mehr erreichen. Und alles, was wir brauchen, ist die gegenseitige Bürgschaft. Dadurch erreichen wir das Gleichgewicht mit dem höheren System und stellen infolge unserer Verbindungen fest, dass dieses System klar und vollkommen ist. Und wir werden uns daran anschließen und dort so lange existieren, bis uns endlich bewusst wird, dass dieses System, der innere Verstand der Schöpfung, die Natur oder der Schöpfer ist.

Wir werden das ewige und vollkommene Leben innerhalb dieses Systems empfinden. Unsere tierischen Körper werden sterben und verschwinden, aber wir werden es überhaupt nicht merken. Wir werden in diesem System in der Einheit mit dem Verstand des Schöpfers existieren.

Dieses System der Beziehungen, das wir untereinander heute offenbaren, ist die Enthüllung des höheren, spirituellen Systems. Deshalb geschieht die Wirtschaftskrise und die Krise in dem System der Beziehungen zwischen uns. Denn gerade die Wirtschaft verbindet uns miteinander, wie es in der Tora geschrieben ist: „Geht und verdient von einander“.

Genau das müssen wir entdecken, wie wir von einander verdienen können, nur dadurch, dass wir an einander geben! Es ist eine ganz besondere Periode, in die die Menschheit eingetreten ist.

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Der schaffende Geist“, 21.10.2011