Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Mann und Frau'

Ist der spirituelle Genuss für alle gleich?

Frage: Wie unterscheidet sich der Genuss eines Mannes vom Genuss einer Frau im Zustand des allgemeinen integralen Verstandes – oder ist er dann gleich?

Meine Antwort: Jeder Mensch genießt auf seine eigene Art und Weise, weil jeder seine eigene Wurzel, seine eigene Verschmelzung mit den Anderen hat. Der Genuss ist rein subjektiv, deshalb kann man nicht sagen, wodurch sich Männer im Zustand des Genusses, der Erfüllung, von Frauen unterscheiden.

Dieses Phänomen kann am Beispiel unserer Welt erklärt werden. Denn es gibt einen Unterschied darin, wie unsere Welt von einem Mann und von einer Frau wahrgenommen wird. Ein Mann kann irgendwie nachempfinden, was ein anderer Mann durchlebt, doch nicht, was in einer Frau vorgeht. Er kann sie nicht verstehen, sie hat eine ganz andere Sicht auf die Welt.

Mann und Frau sind zwei Welten. Das Gleiche geschieht auch in der Spiritualität. Wer in der spirituellen Welt einen männlichen Teil darstellt, kann sich die Gemütsbewegungen des weiblichen Teils nicht vorstellen. Ihr könnt ihre Verlangen anziehen und mit einschließen, um sie zu erfüllen, doch nicht an ihrer Stelle, sondern für sie.

Frage: Doch am Ende läuft das doch irgendwo zusammen?

Meine Antwort: Am Ende läuft das als Ergänzung, als gegenseitige Verschmelzung zusammen, und dennoch ist das Verschmelzung von zwei Gegensätzen.

Auszug aus der TV-Sendung „Gespräche mit Michael Laitman“, 11.03.2012

Kongress: Einen Lebenspartner suchen

Frage: Beim Kongress in Nowosibirsk sind Single-Events für jüngere und ältere Leute mit dem Zweck, kabbalistische Familien zu gründen, geplant. Was sind Ihre Vorschläge?

Meine Antwort: Achtung! Es wird für junge und zukünftige Kabbalisten während des Kongresses ein spezielles Single – Event organisiert. Ich unterstütze das sehr. Ein Mensch braucht Unterstützung auf seinem Weg. Ich denke, das braucht jeder.

Wenn man die Möglichkeit hat, dorthin zu kommen, sollte man das auch tun. Wenn ihr noch keine Familie gegründet habt, rate ich euch dringlich, zu versuchen, einen Partner unter den Kabbalisten zu finden.

Ich bin sehr froh, dass solch eine Veranstaltung während des Kongresses stattfindet. Im Grunde genommen muss man sagen: Je mehr kabbalistische Familien es gibt, desto besser.

Auszug aus dem virtuellen Unterricht, 25.11.2012

Vergessener Geburtstag

Frage: Eheleute machen die Übung „Alle Verbrechen werden von der Liebe bedeckt“, bei der sie über ihre Mängel reden. Und danach erheben sie sich über dieses Negative, über diesen „Müll“. Und wenn ihre Erwartungen von dieser Übung nicht erfüllt werden?

Meine Antwort: Also, „der Müll“ erscheint ständig, deshalb beschränken wir uns nicht nur mit einer Schicht von „ Biskuit in Schokolade“, wir geben mehr und mehr hinzu. Am Ende ist unser „Kuchen“ dick und saftig.
Es geht um die konsequente Arbeit; dabei machen wir jedes Mal die Analyse auf einer höheren Stufe, nicht auf derselben wie gestern. Wir drehen dieselbe Platte nicht, schalten denselben Film nicht an – wir bekommen ja jeden Tag neue Erfahrungen und Verständnis.

Entsprechend verändert sich „der Müll“ mit der Zeit. Wir beide finden uns in unseren Beziehungen besser zurecht, deswegen erscheinen immer neue Probleme zwischen uns. Wir haben das nicht erwartet, das Übel wächst weiter und wir entdecken natürlich jedes Mal, „der Müll“ hat eine höhere Qualität.

Das ist doch kein Abfallstoff, sondern Dünger für unser Familienleben. Wir arbeiten doch an diesem Dünger – und jetzt lässt er uns die neuen Punkte der Berührung und des gegenseitigen Verständnisses finden, statt unsere Familie zu zerstören und uns zu trennen.

Und deshalb verzweifeln wir nicht. Im Gegenteil, wir üben weiter und weiter im Rahmen der integralen Erziehung.

Frage: Und wie lösen wir kleine tägliche Konflikte?

Meine Antwort: Vielleicht nicht nur kleine, sondern große, mit zerbrochenem Teller. Jeder solcher Fall wird ein Gesprächsthema zum Grund des Fortschritts.

Probleme werden wachsen – und zwar qualitativ. Man fragt sich, warum müssen wir streiten? Gibt es einen richtigen Anlass? Aber die flüchtige Differenz wird bei uns zu einem großen Konflikt, denn wir sehen ihn mit anderer, höherer Pixelauflösung, unter dem eigenen „Vergrößerungsglas“.

„Wie kann es so sein?“ – denkt sie – . “”Wir enthüllen die Liebe zwischen uns – und er vergaß plötzlich meinen Geburtstag??“

Frage: Das heißt, wenn wir uns der guten Verbindung nähern, geben wir mehr Licht auf die laufenden Mängel?

Meine Antwort: Natürlich. Nicht zufällig ist es gesagt, dass unabhängig davon wie hoch der Mensch aufgestiegen ist, ist das Übel sowieso höher als er. Wir wachsen ständig und unsere Probleme auch, denn sie bekommen langsam eine neue Qualität. Zum Beispiel, in einer normalen Familie hätte der vergessene Geburtstag keinen Brand entzündet. Und für uns ist jede Unaufmerksamkeit, jede Verstimmung scheinbar ein ernstes Problem.
Wieder und wieder müssen wir natürliche, „mütterliche“, hingebungsvolle Liebe zueinander enthüllen. Jedes Mal werden wir uns wieder auf sie einstellen, Geschehenes mit ihren Positionen bewerten und dank dessen auf das richtige Beziehungsniveau zurückkehren.

Auszug aus dem 35. Gespräch über das neue Leben, 16.07.2012

Beziehungen mit Menschen beeinflussen die Gesundheit

In den Nachrichten (aus New Scientist): Deine Einstellung anderen Menschen gegenüber kann eine große Wirkung auf deine Gesundheit haben. Einsam zu sein erhöht das Risiko von allem, von Herzattacken bis zur Demenz, Depression und Tod, wohingegen Menschen, die mit ihrem gesellschaftlichen Leben zufrieden sind, besser schlafen, langsamer altern und besser auf Impfstoffe reagieren. Die Wirkung ist so stark, dass das Heilen der Einsamkeit für die Gesundheit so gut ist wie das Rauchen aufzugeben, gemäß John Cacioppo von der Universität von Chicago, Illinois, der durch das Studium der Wirkung sozialer Isolation Karriere gemacht hat.
„Es ist wahrscheinlich der einzige und aussagekräftigste Verhaltensbefund weltweit, stimmt Charles Raison von der Emory Universität in Atlanta, Georgia, der die Wechselwirkungen zwischen Geist und Körper studiert, zu. Menschen, die ein reiches gesellschaftliches Leben und warme, offene Beziehungen haben, werden nicht krank, und sie leben länger‘.

„Cacioppo berichtete, dass bei einsamen Menschen die Gene an der Cortisolanzeige beteiligt sind und die Entzündungsreaktion verstärkt wurde, und die Immunzellen, die wichtig beim Kampf gegen die Bakterien sind, auch aktiver waren.

Mein Kommentar: All die letzten Studien beweisen noch einmal, dass ein Mensch ein soziales Wesen ist und sein korrekter Status in der Einheit mit der Gesellschaft besteht.

Wenn es keinen Schatten gibt, dann gibt es auch keine Sonne.

In der Bibel steht, dass die Frau aus der Rippe des Mannes erschaffen wurde. In der ursprünglichen hebräischen Sprache bedeutet das Wort „Rippe“ Rippe und Schatten.

D.h. die Frau wurde als Abbild des Mannes erschaffen und muss ihm auf diese Weise helfen, ihn unterstützen, zustimmen und beraten. Dort heißt es auch: „Hör auf die Frau.“

Sie muss etwas von einer Mutter, Hausfrau und etwas von einer Herrscherin haben. Sie muss das Gefühl haben, dass das Haus ihr Bereich ist und sie dort das Sagen hat. Und ihr Mann kümmert sich um den Rest außerhalb des Hauses.

Der Mann muss der Frau in allen Angelegenheiten, was die gemeinsame Führung des Haushaltes angeht, gehorchen und sie ihn bei der Lösung anderer Probleme unterstützen. Genauso müssen sie sich gegenseitig ergänzen, dass alles im Einklang mit den biblischen Äußerungen ist, sodass die Frau wie sein Schatten existiert. Wenn es keinen Schatten gibt, dann gibt es keine Sonne. Das ist so eine Allegorie, die man in der Psychologie sehr integral weiter entwickeln kann: Wenn ein Mann und eine Frau so existieren, dann scheint die Sonne auf sie – und so entwickeln sie sich.

Aus dem Gespräch über die integrale Erziehung. 05.03.2012

Beziehung zu meiner zweiten Hälfte

Frage: Wie soll ich meine „zweite Hälfte“ ansehen, um in unserer Beziehung ein integrales Prinzip zu realisieren?

Meine Antwort: Sie sollen sich gemeinsam über den eigenen Egoismus erheben, bis ein gemeinsamer Annäherungspunkt gefunden wird, worin sie eine gemeinsame Einheit bilden können. Dieser Zustand wird „Adam“ genannt, aus welchem durch die Spaltung, der Mann und die Frau entstanden sind. Und überhaupt ist „der biblische“ Adam eine zentrale Struktur, welche das System „unisex“ beinhaltet: darin gibt es nämlich, weder den Mann noch die Frau. In der Vergangenheit zerbrach dieses System in zwei Teile, um einen vollständigen Satz an Gegensätzen zu enthüllen und zwar in ihrer höchstmöglichen Form.

Dieser maximale Gegensatz zeigt sich heute darin, dass wir miteinander in keiner Beziehung sein können. Das sieht man anhand der verschiedenen Arten des ungewöhnlichen, unnatürlichen Sex, sowie anhand der Unfähigkeit, zusammen zu existieren und anhand der Einfachheit und Bestechlichkeit der Verbindungen etc. Das heißt wir haben einen Zustand erreicht, worin es erforderlich ist damit zu beginnen, die Struktur von Adam aus seinem kompletten Gegenteil heraus wieder aufzubauen.

Das ist ein sehr guter Zustand, ähnlich dem, wenn einem Kind ein vollständig zerlegter Baukasten oder ein Puzzle gegeben wird, damit es alles wieder zusammenbaut. Gerade durch diesen Zusammenbau, verstehen wir uns selbst, die Natur, den Schöpfer und uns wird klarer sein, wer wir sind und wo wir existieren. Im Endeffekt begreifen wir den inneren Teil der Welt, seine versteckte Kraft, der Plan und der Verlauf können für uns selbst die sehr unterschiedlichen Ebenen des Universums, die Ewigkeit, und die Vollkommenheit entdecken. Das alles ist möglich. Davon spricht heute die Wissenschaft.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 07.08.2012

Bleibe stehen, der Augenblick!

Bei der Klärung der familiären Probleme mit dem Ehemann ist für uns wichtig, über diese Probleme klar und offen zu sprechen, um nicht für sich alleine stillschweigend zu leiden. Wir verschließen die Ohren nicht, sondern im Gegenteil, öffnen uns für den Dialog und „entkleiden“ uns vor dem Partner.

Jedoch schreiben wir dabei keine Liste der Mängel auf, da wir uns an das Schlechte überhaupt nicht erinnern wollen. Denn über diese Mängel ist gesagt, dass „Alle Verbrechen die Liebe überdecken wird“. Wir offenbaren sie im Gespräch, wenn jeder über sich und über den Partner spricht.

Folglich entsteht zwischen uns „ein Müllhaufen“, über welchen wir uns jetzt erheben müssen. Wenn wir einander anschauen würden, und dabei auf dieser Stufe stehen bleiben würden, dann würden wir nur den Müll und nicht den Partner sehen. Was können wir hier tun?

Die einzige Chance ist, sich über diesem Schmutz zu erheben. Dabei geben wir einander aber kein Gelübde für das ganze Leben ab. Außerdem sind wir fest davon überzeugt, dass beim folgenden Gespräch dieser Haufen noch größer sein wird. Natürlich wächst er mit jedem Tag, so ist eben das Leben. Und deshalb wird die kritische Klärung mehrmals benötigt.

Gerade deswegen gehen wir zur entgegengesetzten Übung über – zum Aufstieg über „die schmutzige Wäsche“. Ich will den Partner lieben, welcher sich über diesen Haufen erhebt und zwar dann, wenn ich ihn mit einem reinen Blick betrachte; mit einem von der Kritik gereinigtem Blick.

Deshalb „stehen wir auf“, und entfernen uns von diesem Müll. Jetzt betrachte ich meine Frau auf eine andere Art und Weise, ich schaue sie genauso an, wie zu jenem Augenblick, als ich mich entschloss, unser Schicksal zu verbinden. Ich habe den besten Augenblick vor Augen: Als sie für mich Vollkommen war, deshalb will ich diese Erinnerung jetzt anhalten – und mittels dieser Übung schreiten wir voran.

Jedoch steigen wir nicht nur einfach über den Schmutz auf. Wenn wir in solchem Herangehen sicher sein werden, dann können wir beginnen, miteinander darüber zu sprechen, inwiefern sie und ich vollkommen sind. Wir beginnen also, den Müll mit der Schokoladenglasur, mit den süßen Schichten, mit den Rosen, zu überzudecken, usw..

Die ganze Bitterkeit bleibt innen, und die Verbindung außen: Wir machen einander Komplimente, wir sprechen über die bemerkenswerten Qualitäten des Partners, über die einzigartigen Vorzüge seiner Persönlichkeit. Hier kann man über die geheimsten Sachen reden, wobei diese schon in idealer Form vorgestellt werden können. Es wird auf uns beide guten Einfluss haben und unsere gegenseitige Beziehung wird dadurch vollständig erneuert, einschließlich die sexuellen Beziehungen.

Somit führen wir die Arbeit auf dem psychologischen, verständnismäßigen Niveau durch – wir veranstalten „den Wettbewerb der Komplemente“, aber nicht scherzhaft, sondern tief und aufrichtig. Wir besingen in uns alle Eigenschaften, welche wir als das Gegenteil zur vorigen Kritik offenbaren wollen. Es ist nicht die kritische, sondern eher die positive Klärung. Dadurch werden wir in den guten Absichten unserer Beziehung gefestigt.

Und dann beginnt man die folgende Etappe – die praktische Umsetzung. Die Handlungen verstärken die Absichten, als ob diese dadurch beglaubigt werden. Deshalb gehen wir zum nächsten Stadium des Gespräches über: „Was hätte die Frau von mir, und ich – von ihr gewollt?“ Hier öffnet jeder dem anderen all seine Erwartungen: Angefangen mit den grundlegenden, prinzipiellen Sachen und endend mit den persönlichsten, intimsten Verlangen. Dabei bemühen wir uns, gegenüber den Wünschen des Partners, gegenüber seinen Erwartungen sensibler zu werden.

Folglich kommt die Zeit zu handeln, wonach wir ein Ganzes werden.

Und daraus ergibt sich eine Übung, über die wir später reden werden, da wir solche Beziehungen zu jedem Menschen in der Welt schaffen sollen …

Auszug aus dem 34. Gespräch über das neue Leben, 12.07.2012

Werft diese krumme Brille weg

Frage: Könnten Sie ein konkretes Beispiel für die korrigierten familiären Beziehungen vorführen? Bis jetzt war es für mich nicht ganz klar.

Meine Antwort: Zum Beispiel scheint es bei der Frau so zu sein, dass der Mann sie nicht unterstützt und sie sich deshalb einsam fühlt. Aber sie muss sich ihm gegenüber so verhalten, als ob sie seine hundertprozentige Unterstützung empfinden würde. Statt sich dadurch beleidigt zu fühlen, weil ihr Mann sie gar nicht unterstützt, bedankt sie sich dafür, dass seine Unterstützung ihr sehr hilft.

Was wird der Mann darauf antworten? Erstens wird er erstaunt sein, weil er doch auf die Auseinandersetzung, auf den Konflikt mit der Frau vorbereitet war. Er wird denken, dass sie ihn einfach verspottet. Aber diese Situation ist nicht nur verdreht, sondern sie ist das Gegenteil vom entgegengesetzten Gegenteil… Sie sieht deine Mängel, trägt sie auf sich über und spricht mit dir über deine Vorzüge, welche sie dann erkennen würde, wenn ihre Selbstsucht sie nicht daran hindern würde.

Frage: Es ist unverständlich, wie ich etwas sagen kann, wenn ich es doch nicht empfinde?!

Meine Antwort: Verstehen Sie, wir sehen nicht die Welt um uns herum, sondern nur uns selbst! Jeder Mensch besitzt einen „Filter“ vor den Augen, der ihn nur das erkennen lässt, was für ihn gut oder schlecht ist. Anhand dieses Filters kann ich mich entweder entfremden oder mich dem Nützlichen nähern. Auf diese Weise agiere ich eben in dieser Welt.

Ich erkenne die reale Welt nicht, die außerhalb von mir existiert, weil ich ständig die Augen zudrücke. Ich verstehe die Außenwelt nicht und kenne nichts darüber. Sie erscheint vor mir in Form des Bildes, welches mir mein egoistisches Verlangen zeichnet.

Wenn ich jedoch beginne, dieses egoistische Verlangen wie den Feind wahrzunehmen, weil ich die Welt als das Gute erkennen möchte, dann werde ich sofort diese egoistische, krumme Brille abnehmen wollen. Deshalb spreche ich positiv über alles, was mir als schlecht vorkommt. Dabei lüge ich nicht, weil ich mich dir gegenüber wie eine Mutter zu ihrem Kind verhalte und mir alle deine Eigenshaften gefallen.

Wenn ich also die egoistische Brille abnehmen werde, dann werde ich dich anders wahrnehmen, denn um mich herum existiert nur die vollkommene Welt .

Frage: Aber diese krumme, kritische Brille habe ich immer noch an?!

Meine Antwort: Du willst jedoch erkennen, was sich in Wirklichkeit dahinter verbirgt, dich über deinen Verstand erheben. In diesen Linsen ist doch deine natürliche Selbstsucht eingelötet. Und deshalb schaust du durch diese Linsen deine zweite Hälfte an und siehst in ihr nur die Mängel.

Wenn es die gewöhnliche Brille wäre, dann hättest du sie einfach abnehmen und wegwerfen können – aber diese Linsen sind in dir eingepflanzt Und deshalb sollst du alles Schlechte als das Gute erkennen, weil du dich daran erinnerst, dass du immer durch die krumme Brille schaust.

„Alle Verbrechen wird die Liebe überdecken“, was bedeutet, dass anstelle der Verbrechen nur die Liebe bleiben wird. Du magst alles, was in deinem Partner ist. Du bemerkst einfach keine Mängel, weil die Gewohnheit zur zweiten Natur wird. Bemühe dich ununterbrochen, bis deine neue Wahrnehmung zur Gewohnheit wird!

Lasst uns an der Stelle vereinbaren, dass wir uns von diesem Augenblick und weiter zu Hause so benehmen werden, als ob wir beide vollkommen wären und zwischen uns keinerlei Widersprüche entstehen würden. Als ob wir füreinander das Maximum an Gutem tun wollen, um folglich wie ein Körper zu sein. Nicht physisch, im Bett, sondern seelisch, innerlich. Nach einer Menge solcher Übungen werden Sie sehen, wie diese Beziehung sich plötzlich verwirklicht.

Aber natürlich ist hierfür der öffentliche Druck seitens der Umgebung nötig, als ob ihr dieses endlose Seminar niemals verlassen würdet. Ihr befindet euch ständig in der richtigen Absicht. Dann wirst du plötzlich erkennen, wie die Natur innerhalb und außerhalb von dir beginnt, sich zu verändern. Die Welt wird dir anders vorkommen, du selbst und alle Beziehungen werden sich verändern. Wie geschrieben steht: „Ich habe die andere Welt gesehen“.

Es scheint eine Art psychologischer Übung zu sein, aber darin gibt es eine sehr große Tiefe. Wir brauchen eine kollektive Kraft, die uns beeinflussen und helfen wird, solche Trainings zu beginnen. Aber hier gibt es eine sehr wichtige Bedingung: der Lehrer in solcher Gruppe soll aus „Bnei Baruch“ sein.

Auszug aus dem 33. Gespräch über das neue Leben, 12.07.2012

Mütterliches Kapital

Frage: Sie sagen, dass wir unter heutigen besonderen Umständen die Hilfe seitens der Frauen benötigen. Was ist das für eine Kraft, ohne die wir es nicht schaffen?

Meine Antwort: Es hat mal jemand gesagt, dass hinter jedem erfolgreichen Mann eine Frau steht. Offenbar, je erfolgreicher er ist, desto ernsthafter – milde ausgedrückt – geht sie an die Sache ran.

Und deshalb möchte ich mich an alle unsere Frauen wenden – sowohl an diejenigen, deren Männer mit uns studieren, als auch an jene, die nicht verheiratet sind. Zeigt den Männern bei jeder Gelegenheit, dass die Frauen Vereinigung und Korrektur von ihnen erwarten. Sie sollen sehen, dass in jeder Frau eine sehr große Besorgnis über die aktuellen Bedrohungen, die sich immer mehr ausbreiten, existiert – damit wir uns über den jetzigen Zustand erheben und ihn korrigieren.

Jede Frau soll das zeigen. In der Familie werden selbstverständlich die größten Erfolge erzielt, wenn der Mann spürt, dass die Frau reale spirituelle Handlungen von ihm erwartet.

Es ist sehr wichtig, dass jede Frau Anstrengungen unternimmt. Denn Frauen besitzen eine besondere Gabe, die es ihnen erlaubt, sogar ohne Worte, auf der Gefühlsebene Männer zu erwecken, Verlangen in sie hineinzubringen und sie in die richtige Richtung zu steuern. Das ist nicht einfach eine weibliche, sondern eine mütterliche Eigenschaft.

Und der Mann, weil er nicht gebären kann, bleibt in gewisser Weise ein „Kind“ und verfügt über die entgegengesetzte Neigung – zuzuhören. Wir, Männer, brauchen also sehr die weibliche Unterstützung.

Frage: Die Frau verspürt von Natur aus einen ständigen Mangel. Worauf soll dieser heute gerichtet sein?

Meine Antwort: Die Welt befindet sich in einer Krise, und diese Krise ist entstanden, damit wir sie mit Hilfe der Vereinigung korrigieren können. Zuerst verbinden wir uns in den Gruppen, dann im Volk Israel, auf dem „Gebiet“, woher das Licht, das zur Quelle zurückführt, kommt, und später in der ganzen Welt. Wir müssen dafür sorgen, dass die Korrektur in dieser Reihenfolge stattfindet. Das ist das, was die Frau von ihrem Mann und überhaupt jede Frau von jedem Mann verlangen soll. Sanft, aber unnachgiebig. Das können sie…

Auszug aus dem Unterricht nach der Zeitung „Ha Uma“ („Die Nation“), 12.08.2012


Ein Labor, das dem Zuhause am nächsten ist

Anscheinend ist es nur natürlich, dass die Menschen heute nicht miteinander auskommen. Von der Seite der Natur wird die Möglicheit geboten, zu existieren und miteinander zu leben, vorausgesetzt, dass wir von Anfang an verstehen, ein Familienleben zu beginnen, um uns über die eigene Natur zu erheben. Und genau das hilft uns, Erfolg zu haben und bereitet uns auf den Weg in die ganz große Welt vor, welche sich vor uns eröffnet.

Die Familie, das Eheleben, wird genau die Art der Schule sein, die uns auf das Leben vorbereitet: wie ein kleines Kind, welches im Kindergarten, zu Hause in der Familie, in der Schule, ausgebildet und erzogen wird, um für die Ankunft in das Erwachsenenleben vorbereitet zu sein – wie auch wir uns in den eigenen vier Wänden, im Rahmen einer Familie, der ehelichen Beziehungen vorbereiten, in ein neues Leben einzutreten.

Es gibt keine anderen Rahmenbedingungen, die genauso auf diesen Zweck angepasst wären und gleichzeitig genauso natürlich wären. Wenn man dieses Prinzip der ganzen Menschheit erklären würde, die sich heute in einem zerstörten, zerrissenen Zustand befindet, und welche so wenig Glück und Freude in der Familie sieht, dann würden viele Vorteile des Familienlebens in den Vordergrund treten. Diese würden die Menschen zur Heirat ermutigen.

Denn heute, unabhängig davon, mit wem man auch spricht, kriegt man zu hören, dass die Menschen sich nicht wünschen, eine Familie zu gründen. Entweder haben sie schon versucht, diese zu gründen, sind enttäuscht und/oder stehen kurz vor der Scheidung. Daher ist es notwendig, dem Menschen zu erklären, dass gerade in dieser Form, durch die Korrektur des Lebens in seiner Familie, er das Leben in der korrigierten Welt erreichen kann.Anderenfalls gibt es keine Möglichkeit, ein gutes Leben zu erreichen.

Es ist kein Zufall, dass bei allen alten Kulturen und Gesellschaften im Laufe der gesamten tausendjährigen Geschichte der Menschheit die Familie einen so großen und stabilen Stellenwert besaß. Erst in den letzten Jahren führte plötzlich das Familienleben zum Zerfall. Dies ist eines der Zeichen, dass wir einen solchen Zustand erreicht haben, der uns verpflichtet, uns selbst zu verändern.

Wir haben noch nie den Menschen korrigiert. Wir haben unsere Umgebung, Gesellschaft, Natur korrigiert, bauten alle möglichen Arten von Systemen auf, entwickelten die Technik, die Technologie. Heute haben wir uns derart entwickelt, dass wir nichts verbessern können. Nun ist der Mensch an der Reihe, gerade dann, wenn heute die Familie auseinander fällt.

In früheren Tagen, in vielen Fällen, hat man versucht, für verantwortliche Positionen keine unverheirateten Menschen (einschließlich Kabbala-Studierende) zu nehmen, sondern nur diejenigen, die ein korrigiertes Familienleben lebten. Erst dann hat man die Möglichkeit, sich selbst – wie im kleinen inneren Labor -, ständig zu korrigieren. Gerade deswegen kam es zur solchen Anforderung.

Auszug aus dem 31. Gespräch über das neue Leben 11.07.2012