Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Kinder'

Das Leben ist wie ein Traum

Frage: Weiß der Mensch eigentlich, was er in Wirklichkeit will?

Meine Antwort: Er weiß es niemals. Fragen Sie die älteren Leute, und sie werden Ihnen sagen, dass sie nicht einmal bemerkt haben, wie sie durchs Leben gegangen sind und was sie darin getan haben. Das Leben ist plötzlich vorbeigelaufen. Ich erinnere mich an die Zeiten, als ich 20 Jahre alt war, ein wenig an die mit 30 Jahren, und an die letzten drei, vier Jahrzehnte erinnere ich mich nicht.

Frage: Aber man kann doch bewusst leben. Was hindert uns daran? Angenommen, meine Eltern hätten mir in der Kindheit erzählt: „Beobachte dich: du stellst ein Verlangen dar …“?

Meine Antwort: Wenn wir nur darin erzogen worden wären, wie das Leben richtig wahrzunehmen ist!

Wenn uns die Familie und die Schule darin erziehen würde, dann wäre das etwas Anderes! Wo ist diese Familie und wo ist diese Schule?! Es gibt sie nicht mehr!

Meine Eltern wussten nicht, wie sie mich großziehen sollen, sie wurden darin nicht in der Schule unterrichtet, und ich auch nicht. Im Endeffekt ergibt sich, dass ich als solcher das Leben unbewusst lebte und die Kinder großgezogen habe; und sie ziehen schon meine Enkel groß und wissen auch nicht, wie es richtig gemacht werden soll.

So erleben wir eine Generation nach der anderen. Wenn wir die Menschheit von der Seite her betrachten würden, dann könnten wir erkennen, dass unser Verhalten unserem Intellekt und unseren inneren Möglichkeiten niemals entsprochen hat! Sie könnten dann sehen, wofür wir unsere Zeit verschwendet haben!

Deshalb ist das größte Problem der Menschheit die Erziehung. Wenn wir nur eine Generation richtig erzogen hätten, dann hätten wir dadurch die ganze Menschheit korrigiert und wir könnten dadurch das ganze Leben auf der Erde ändern.

Auszug aus dem TV-Programm „Die Gespräche mit Michael Laitman“, 11.03.2012

Ein unerträglicher Verlust

Frage: Während eines Ausfluges in St. Petersburg erfuhr ich, dass von den dreizehn Kindern des Zaren Peters der Erste nur ein Kind das Erwachsenenalter erreichte. Dennoch kam er mit diesen Zuständen irgendwie zurecht. Heutzutage sind viele Menschen, wenn sie ein Kind verlieren, schnell bereit, sich das Leben zu nehmen. Warum kann der gegenwärtige Mensch keine gewöhnlichen, normalen Schicksalsschläge ertragen?

Meine Antwort: Das Kind stellt das riesige System der Freude, des Genusses für den Menschen dar. Es ist seine Fortsetzung, etwas, was ihm sehr naheliegt, etwas Eigenes, was er ständig in seinem Inneren trägt, etwas, was ihn erwärmt und nach vorne ausrichtet und in dem er den Sinn des Lebens erkennt. Die Sorge um das Kind verleiht dem Menschen sehr viele gute Empfindungen, sie versorgt ihn mit vielen äußerlichen und inneren Kräften. Deshalb bringt der Verlust eines Kindes großes Leiden mit sich.

Im Prinzip gibt es keinen Unterschied, ob das Kind jetzt oder mit 50 oder 60 Jahren gestorben ist. Allgemein ist uns klar, dass ein Höherer Wille gewisses Unglück gibt. Aber der Mensch kann damit niemals einverstanden sein, denn er ist nicht in der Lage, diesen Verlust zu akzeptieren.

Es gibt nur eine Lösung, nämlich den Menschen auf das äußerliche Feld, das heißt auf das Wohlwollen und das Geben, auf die breitere Palette auszurichten, die ihn unterstützen wird. Oft beginnen solche Menschen sich mit Wohltätigkeit, gegenseitiger Hilfe oder mit dem Geben zu beschäftigen. Das heißt, sie beginnen zu suchen: auf wen können sie ihre Liebe und all das übertragen, was sie den Kindern gegenüber empfunden haben?

Man sollte ihnen dabei helfen, dieses Ziel, diese Beschäftigung zu finden, damit sie sich dadurch wieder beleben können.

Auszug aus der TV-Sendung „Die Konstruktion der sozialen Umgebung“, 24.09.2012

Zur neuen Welt mittels integraler Wechselwirkung

Frage: Kann das Streben nach einer neuen integralen Stufe unserer Beziehungen eine Lösung für die Leiden werden, die der Mensch empfindet?

Meine Antwort: Ich bin überzeugt, dass die integrale Vereinigung  jedes Plus und jedes Minus der gegenwärtigen Gesellschaft auf solche Art und Weise verteilen wird, dass diese ausgewogen sein werden und diese dadurch entstandene Harmonie von allen empfunden und tatsächlich alle beruhigen wird. Diese Harmonie wird nicht nur in den öffentlichen Beziehungen, sondern auch in den politischen, ökonomischen Beziehungen, in der Erziehung, in der Bildung usw. zu spüren sein.

Sie wird die Menschheit auf ganz anderes Niveau erheben, die Menschen werden fühlen, dass sie in einer integralen Welt leben. Ich denke, dass wir gerade durch die Erweiterung der integralen Wechselwirkung eine andere und bessere Welt sehen werden.

Auszug aus der TV-Sendung „Die Konstruktion der sozialen Umgebung“, 24.09.2012

Das Wunder des grenzenlosen Genusses

Frage: Jedes beliebige System soll Grenzen haben. Wenn das Universum keine Grenzen hat, wo befinde ich mich dann hier?

Meine Antwort: Die Grenzen existieren nur in meinem Bewusstsein und nirgendwo sonst! Wenn ich in meinem Herzen alle Menschen einschließe, dann erreiche ich auf diese Weise die Unendlichkeit. Was bedeutet die Unendlichkeit? Die Unendlichkeit ist die Realisierung aller Eigenschaften, die sich in mir befinden. Das heißt , die Unendlichkeit ist der Zustand, in welchem ich mich mit allen übrigen Wesen in der ständigen und absoluten Einigkeit befinde. Ich schließe alle ein, ich lebe in allen Menschen.

Frage: Damit wird aber nicht das physische Niveau gemeint?

Meine Antwort: Was ist der Unterschied zwischen dem physischen und dem anderen Niveau? Wie lebe ich jetzt? Diese Welt befindet sich in mir, in meinen Empfindungen. Wenn wir die Tastsinne entfernen würden, dann würde uns von den Empfindungen nichts mehr übrig bleiben. Wird diese Welt weiterhin existieren? Wer kann mir sagen, dass sie überhaupt existiert?

Wenn der Mensch alles in sich aufnimmt, dann geht er in den Zustand ein, welcher als „die Welt der Unendlichkeit“ bezeichnet wird und als der vollkommene Zustand gilt.

An dieser Stelle kehren wir wieder zum Zustand „des geschlossenen Systems“ zurück, welcher die Sphäre, den Kreis darstellt. Das runde System, das in sich die ganzen Empörungen, welche darin nur entstehen können, einschließt, ist vollkommen.

Kommentar: Sie benutzen solche Bezeichnungen, wie „die Sphäre“ und „der Kreis“, welche immer über eine eingeschränkte Oberfläche verfügen.

Meine Antwort: Es ist nicht ein eingeschränktes System, sondern im Gegenteil, es schließt in sich alles ein. Es gibt nichts außerhalb! Darin gibt es keine Beschränkung, weil ich absolut mit allen verbunden bin. Wenn ich ein Verlangen nach dem Glas Wasser haben werde, das ich dann austrinken werde, wird mein Genuss dann vollständig sein? Werde ich dabei noch irgendwelche anderen Empfindungen oder Verlangen haben, ob es außerhalb noch etwas geben wird oder nicht?

Kommentar: Wenn der Umfang des Verlangens der Größe des Glases entspricht, dann nicht.

Meine Antwort: Genau diese Aussage trifft alles. Das heißt, wir sollen den maximalen Punkt unserer Entwicklung erreichen, und dieser Zustand wird die Unendlichkeit sein, mit anderen Worten, die Grenzenlosigkeit .

Kommentar: Der Zustand des maximalen Verlangens und des maximalen Genusses?

Meine Antwort: Es können nur zehn Gramm sein, aber wenn der Wunsch vollständig realisiert wird, dann fühlt man die Unendlichkeit – Endlosigkeit, da mich nichts mehr beschränkt. Und was kommt danach? – Nur diese zehn Gramm. Und ich weiß nicht nichts mehr, weil ich keine Empfindungen und keine Bedürfnisse mehr habe. Ich sehe nicht, was danach kommt. Ich bin mit meiner Vernunft und in meinen Wünschen in einer solchen Weise geschaffen, dass ich mir nichts anderes vorstellen kann.

Frage: Sie sagten einst, dass in der Sekunde, in der sich unser Verlangen vollständig füllt, es verloren geht. Somit geht es nur um den unendlichen Tod der Wünsche?

Meine Antwort: Es geht nicht um mein persönliches Verlangen, das nach der egoistischen Füllung neutralisiert wird. Angenommen, du hast 200 Gramm Kaffee gewollt und nach dem Austrinken sind sowohl der Wunsch als auch der Genuss verlorengegangen.

Wenn ich mit den Milliarden der übrigen Menschen verbunden bin, dann haben wir gemeinsame Verlangen, die uns ständig gegenseitig bereichern. Das ist ein dynamisches System, das ewig lebt. Dieses System ist selbst genügsam und absolut, gerade deshalb, weil es vollständig auf dem gegenseitigen Einschluss aufgebaut ist. Es ist eben das analoge System, ein Wunder, das in unserer Welt nicht existiert.

Auszug aus der TV-Sendung „Integrale Welt. Die Formel der integralen Gesellschaft“, 03.07.2012

Wichtiger als das Leben

Im Laufe der Diskussion erfahren die Menschen in der Gruppe der integralen Erziehung ernsthafte Veränderungen. Man sieht, welche schnelle Entwicklung sie durchlaufen. Denn all die Dinge, die sie dabei lernen – sind nicht einfach nur ein Lernmaterial. Durch die innere Arbeit rufen wir die verborgenen Kräfte der Natur in uns hervor.

Wenn wir über die nächste Stufe sprechen, dann stehen die Kräfte dieser Stufe, dieses Feldes, mit uns in Wechselwirkung und rufen in uns heftige Reaktionen und einen turbulenten Wandel hervor. Die Menschen gehen durch sehr ernsthafte innere Prozesse.

Und wenn sie sich voneinender verabschieden, dann spüren sie, wie sehr ihnen diese Art der Kommunikation fehlt. Es ist daher notwendig, sich so zu organisieren, dass ihnen diese virtuelle Verbindung, die sie zusammen korrigieren können, erhalten bleibt.

Dies ist darum sehr wichtig, weil sie sich von etwas Großem trennen, was für sie allmählich wichtiger als das Leben wird.

Wenn die Gruppen beginnen, dieses innere Leben zu leben, dann schließen sie sich einer neuen Quelle an, der nächsten Ebene der Existenz. Die Trennung des Menschen von der Gruppe kann so dramatisch werden, dass wir darüber nachdenken müssen, wie der Prozess der Distanzierung abzuwenden ist, oder einen Ersatz finden – sonst wird sich der Mensch so fühlen, als ob er im Sterben liegen würde.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 05.03.2012

Ein Labor, das dem Zuhause am nächsten ist

Anscheinend ist es nur natürlich, dass die Menschen heute nicht miteinander auskommen. Von der Seite der Natur wird die Möglicheit geboten, zu existieren und miteinander zu leben, vorausgesetzt, dass wir von Anfang an verstehen, ein Familienleben zu beginnen, um uns über die eigene Natur zu erheben. Und genau das hilft uns, Erfolg zu haben und bereitet uns auf den Weg in die ganz große Welt vor, welche sich vor uns eröffnet.

Die Familie, das Eheleben, wird genau die Art der Schule sein, die uns auf das Leben vorbereitet: wie ein kleines Kind, welches im Kindergarten, zu Hause in der Familie, in der Schule, ausgebildet und erzogen wird, um für die Ankunft in das Erwachsenenleben vorbereitet zu sein – wie auch wir uns in den eigenen vier Wänden, im Rahmen einer Familie, der ehelichen Beziehungen vorbereiten, in ein neues Leben einzutreten.

Es gibt keine anderen Rahmenbedingungen, die genauso auf diesen Zweck angepasst wären und gleichzeitig genauso natürlich wären. Wenn man dieses Prinzip der ganzen Menschheit erklären würde, die sich heute in einem zerstörten, zerrissenen Zustand befindet, und welche so wenig Glück und Freude in der Familie sieht, dann würden viele Vorteile des Familienlebens in den Vordergrund treten. Diese würden die Menschen zur Heirat ermutigen.

Denn heute, unabhängig davon, mit wem man auch spricht, kriegt man zu hören, dass die Menschen sich nicht wünschen, eine Familie zu gründen. Entweder haben sie schon versucht, diese zu gründen, sind enttäuscht und/oder stehen kurz vor der Scheidung. Daher ist es notwendig, dem Menschen zu erklären, dass gerade in dieser Form, durch die Korrektur des Lebens in seiner Familie, er das Leben in der korrigierten Welt erreichen kann.Anderenfalls gibt es keine Möglichkeit, ein gutes Leben zu erreichen.

Es ist kein Zufall, dass bei allen alten Kulturen und Gesellschaften im Laufe der gesamten tausendjährigen Geschichte der Menschheit die Familie einen so großen und stabilen Stellenwert besaß. Erst in den letzten Jahren führte plötzlich das Familienleben zum Zerfall. Dies ist eines der Zeichen, dass wir einen solchen Zustand erreicht haben, der uns verpflichtet, uns selbst zu verändern.

Wir haben noch nie den Menschen korrigiert. Wir haben unsere Umgebung, Gesellschaft, Natur korrigiert, bauten alle möglichen Arten von Systemen auf, entwickelten die Technik, die Technologie. Heute haben wir uns derart entwickelt, dass wir nichts verbessern können. Nun ist der Mensch an der Reihe, gerade dann, wenn heute die Familie auseinander fällt.

In früheren Tagen, in vielen Fällen, hat man versucht, für verantwortliche Positionen keine unverheirateten Menschen (einschließlich Kabbala-Studierende) zu nehmen, sondern nur diejenigen, die ein korrigiertes Familienleben lebten. Erst dann hat man die Möglichkeit, sich selbst – wie im kleinen inneren Labor -, ständig zu korrigieren. Gerade deswegen kam es zur solchen Anforderung.

Auszug aus dem 31. Gespräch über das neue Leben 11.07.2012

Freud ist nicht mein Berater!

Frage: Warum warden Wissenschaftler wie William James und Freud nicht als Teil unserer Generation angesehen?

Meine Antwort: Weil in jüngerer Zeit unsere Verlangen begonnen haben, sich sehr schnell zu entwickeln, so rapide anzusteigen, dass jede Generation die vorangegangene Generation schlicht nicht mehr versteht; wir können das sehr klar erkennen.

In der Vergangenheit glichen die Kinder ihren Eltern. Ein Sohn blieb im Haus seines Vaters und arbeitete am selben Ort wie sein Vater. Wenn der Vater ein Schmied war, dann war sein Sohn auch ein Schmied. Wenn der Vater ein Weber war, dann war es der Sohn genauso. Wenn der Sohn sich verheiratete, baute er sein Haus neben das seines Vaters, oder sie lebten unter demselben Dach. Das bedeutet, dass sich alles auf eine einfache, geradlinige Art entwickelte.

Technologien wie die Druckerpresse entwickelten sich von einer Generation zur nächsten weiter, aber sie führten nicht zu irgendwelchen bedeutenden Veränderungen, sie waren nur schlichte Maschinen.

Im 20. Jahrhundert waren wir plötzlich Teil eines technologischen Durchbruchs, der unsere innerlichen Verlangen freisetzte. In der Tat änderten sich unsere Wünsche, unsere Weltsicht, mit jeder Generation im vergangenen Jahrhundert sehr schnell. Wenn `eine Generation´ sich in der Vergangenheit auf die Dauer eines gesamten Lebens bezieht, dann nimmt sie heute auf Perioden von 15 – 20 Jahren Bezug, und in einer solchen Zeitspanne ändert sich alles völlig!

Die Leute sehen mich als Dinosaurier, und es ist wirklich so, da die Sichtweisen und die Atmosphäre meiner Kindheit, in den 50ern des vergangenen Jahrhunderts, heute alle museumsreife Geschichte sind. Die Zeit ist jetzt so verdichtet, das ist einfach jenseits der Grenzen des Verständnisses moderner Menschen. Außerdem gab es zu meiner Zeit ein völlig anderes Herangehen an Wissenschaft, Technologie und Kultur. Wir mussten eine bestimmte Anzahl Bücher lesen, mussten Musikstücke kennen, und Kunst. Man wurde nicht als Mensch angesehen, wenn man nicht alles, was von der Menschheit geschaffen wurde, aufgesaugt hat, wenn man nicht um die 20 Museen besucht hat. Es war sehr peinlich, wenn man etwas nicht gewusst hat oder nicht verstand.

Heute ist das nicht mehr so. Heute wird all das von Anfang an beiseite gelassen. Wenn du ein Modem und einen Computer besitzt, brauchst du sonst nichts. Man verarbeitet die Jahrhunderte alter menschlicher Kultur nicht mehr in sich selbst. Das ist ein völlig neuer Ansatz. Ich kritisiere niemanden, ich stelle nur eine Tatsache fest.

Die Suche geht nicht mehr von der Antike bis in unsere Tage, weil die Zeitachse plötzlich zerbrochen ist und rund und integral geworden ist. Die Welt ist anders, und so ist das Wissen der Vergangenheit in der Gegenwart nutzlos. Zum ersten Mal beginnen wir, dies in jedem Lebensbereich zu erfahren: in unserer Berufswelt, unserem Familienleben usw.

Ich kann Bücher, die vor 20 oder 30 Jahren geschrieben wurden und uns in der Vergangenheit anleiteten, nicht lesen, weil ihr Rat heute völlig irrelevant ist. So werden alle paar Jahre all die Experten im Bereich der Medizin, Wissenschaft und Technologie gänzlich neu formatiert. Die heutige Welt hat sich nicht nur beschleunigt, sondern sie ist auch in ein rundes, integrales System eingeschlossen.

Obwohl diese Psychologen großartige Wegbereiter waren – sie entdeckten die lineare, egoistische Entwicklung der Menschheit – können wir ihren Rat heute nicht nutzen. Freud gründete seine Theorien auf die sexuellen Bedürfnisse eines Menschen, aber heute nehmen diese eine solche Form an, ändern sich so, dass ich daran zweifle, ob wir sie benutzen können, um die Probleme des modernen Menschen oder der modernen Gesellschaft zu lösen.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 24.05.2012

Die Welt muss die Wahrheit wissen!

Frage: Es gibt zwei Kräfte: Eine ist für die Verbindung, für das Gute, die Andere ist für die Zerstörung und den Tod. Gerade jetzt geht die Menschheit unaufhaltsam auf die Kreuzung zu. Wir müssen stehen bleiben, denn so können wir nicht weitermachen. Wenn es auf den natürlichen Weg gehen würde – wäre das ein Desaster?
Meine Antwort: Ja, es kommt zu Natur- und Gesellschaftskatastrophen, d.h. zum Krieg.

Wenn wir uns hartnäckig der Natur widersetzen, dann wird es auf der einen Seite zu einer Vielzahl von Naturkatastrophen kommen: Erdbeben, Wirbelstürme usw., auf der anderen Seite wird in uns, solche innere Spannungen provoziert, dass der globale Atomkrieg ausbricht. Das ist ein natürlicher, unbewusster Verlauf der Dinge.

Aber wenn wir diesen Punkt im Voraus enthüllen, durch die Massenmedien, oder durch jede andere Möglichkeit, dann können wir das vorantreiben. Das muss getan werden, nicht wenn es unvermeidlich ist und wir in einem Zustand der großen Konflikte geraten, sondern wenn wir es im Voraus sehen und schon vorher spüren, als ob sie schon jetzt existiert. Dann können wir beginnen, uns selbst und die Gesellschaft zu verändern.

Dies kann nur mit Verbreitung von der Wahrheit über unseren Zustand erreicht werden, über unsere Tendenz – wohin wir uns bewegen, was für eine Kraft uns vorwärts bringt, über die Unvermeidlichkeit des Eintretens solchen Zustandes. Im Prinzip wird davon schon gesprochen, aber nur sehr wenig.

Und das Wichtigste – es gibt eine Methode der Korrektur, die uns erlaubt das zu ändern, was heute existiert. Apropo, diese Methode selbst ist schmerzlos und nicht dramatisch. Der Mensch sollte sie nicht brechen.

Ein Mensch kommt in die Gruppe, in der er unter dessen Einfluss von einer freundlichen, gutherzigen, freundschaftlichen Umgebung lernt, besucht diese wie ein einfaches, psychologisches, Praktikum an der Universität. Innerhalb weniger Unterrichtseinheiten beginnt er zu spüren, wie er sich selbst und seine Sicht der Welt verändert.

Das heißt, mit dem Menschen passieren keine dramatischen Ereignisse. Er beginnt einfach leicht und bequem ein neues Systems des Wissens und die Wahrnehmung der Welt zu erwerben.

Aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 21.05.2012

Unser Helfer – die Angst vor der Zukunft

Frage: Gibt es eine alternative Möglichkeit, dass wir möglicherweise nicht den Punkt der katastrophalen Verzweigung erreichen und uns rechtzeitig auf die gute Bahn begeben?

Meine Antwort: Ein weiser Mensch ist ein Mensch, der im Vorfeld das Ergebnis sieht, und das Ergebnis ist ihm so klar und deutlich, dass er in der Lage ist, seine Gegenwart zu ändern. Nehmen wir an, er will eine Tat begehen, die ihm sofortigen Genuss bringt, aber eine Vision dessen, dass die Zukunft ihm für diese Tat Leiden bringt, hebt diesen Drang zum Genuss auf, annulliert und verändert und macht den Menschen vorsichtig, gibt ihm die Kraft, alles zu überwinden.

Nehmen wir an, ein Süchtiger sieht genau die Bilder, wohin ihn der Drogenkonsum führt, dann kann er sich selbst überzeugen und davon Abstand nehmen.

Aber dafür muss man den Menschen das Bildnis ihrer schrecklichen Zukunft vor Augen führen, obwohl wir sie gar nicht erschrecken wollen. Es ist sehr schwer, ihnen diese Information zu präsentieren. Aber solange sie davor die Augen verschließen, müssen wir ein geeignetes Medium finden, damit der Mensch weiss, was ihn bedroht. Deswegen erscheinen jetzt mehr und mehr Filme zu diesem Thema.

Aber insgesamt hoffe ich, dass die Vernunft triumphieren wird. Ich sehe, dass es tatsächlich zum Bewusstwerden des Bösen unserer Natur kommt, wenn auch nicht so schnell wie gewollt. Aber nur eine Vision der Bedrohung der Zukunft, nur die Angst kann dem Menschen helfen – alles andere wird ihn nicht stoppen.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 21.05.2012

Eine kurze Übersicht des Kurses über die integrale Erziehung. Der Einfluss der Umgebung

Wenn wir den Menschen verändern wollen, dann soll er in einer Gesellschaft leben, die ihn folglich verändern wird. Dabei soll er sich in diese Gesellschaft freiwillig „integrieren“. In dem Maß, in welchem er sich der neuen Umgebung unterwerfen wird, werden in seinem Inneren auch die Veränderungen erfolgen.

Diese Gesellschaft soll man die ganze Zeit erheben, ihren Einfluss auf den Menschen verstärken, und nach Ablauf der kleinen Zeitperiode werden wir im Menschen die Veränderung erkennen können.

Der Mensch soll also nichts anderes tun, als sich unter den Einfluss der Umgebung stellen. Der Gesellschaft soll man ständig die Aufgaben formulieren, durch die man ihre Mitglieder am besten beeinflussen kann. Nur darin besteht unsere Arbeit

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 22.05.2012