Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Eltern'

Die Schule als Leben, das Leben als Schule

Das Problem des modernen Bildungssystems besteht nicht darin, dass es Fachkräfte besser bzw. schlechter ausbildet, und sogar nicht darin, dass es Kinder nicht erzieht.

Das Problem ist viel größer: heute kommen Kinder mit einer Forderung nach der spirituellen Entwicklung zur Welt, darum wollen sie von Anfang an nicht das haben, was ihnen angeboten wird, und bleiben mit einer inneren Leere zurück.

Sie wissen nicht, wohin mit sich, verachten die sie umgebenden Menschen, weil die Erwachsenen nicht in der Lage sind, sie mit dem, was sie brauchen, zu versorgen. Sie wissen selbst nicht, was sie wollen, doch die Leere bleibt.

Deshalb treiben sie sich umher und versuchen, sich mit irgendetwas zu erfüllen. Das ist nicht ihre Schuld: das Leeregefühl in ihnen ist dermaßen groß, dass sie nichts dagegen tun können, außer es zu stopfen.

Da hilft keine Eliteschule – man muss das Wesen dieser Leere verstehen und sie entsprechend erfüllen.

Während der Unterrichte mit den Kindern unserer Studenten sehen wir, wie schnell und leicht sie den Lernstoff aufnehmen und ihn im Leben praktisch umsetzen.

Ihre Sichtweise wird konzentrierter und geht in die Tiefe, sie sehen, dass das, was ihnen beigebracht wird, richtig und gerecht ist. Indem sie diese Informationen aufnehmen, werden sie mit spirituellen Begriffen erfüllt.

Die Form dieser Unterrichte ist ebenfalls neu: kleine Gruppen, in denen Kinder zusammen mit dem Lehrer verschiedene Lebenssituationen, mit denen sie konfrontiert werden, sowie gegenseitige Beziehungen untereinander besprechen und klären. Sie sind sowohl Richter als auch Verteidiger in dem Prozess um das Verständnis der menschlichen und gesellschaftlichen Natur.

Bei einem solchen Unterrichtsaufbau erhebt sich der Lehrer nicht über sie, sondern hilft ihnen, das Leben zu erforschen. Ich hoffe, dass alle Kinder eine solche Erziehung erhalten werden.

Aus der 5. Kongresslektion vom 10.11.2010

Von Geburt an auf dem Weg des Lichts

Die neue Generation sind nicht nur unsere Kinder, sondern auch wir selbst, denn um den Kindern eine neue Erziehung bieten zu können, müssen wir uns selbst erneuern, denn was werden wir ihnen sonst geben können?

Nur die Großen können an die Kleinen weitergeben und nicht hoffen, dass sie selbst irgendetwas erreichen – das wird niemals geschehen.

Für die Generationennachfolge ist ein wahres Ziel notwendig, welches von niemandem widerlegt werden kann. Dann werden die Kinder ihren Eltern folgen, und die Eltern werden etwas haben, was sie an die Kinder weitergeben können, im Unterschied zu der heutigen Situation, in der jede neue Generation die vorherige zurückweist.

Man muss die richtige Erziehung von dem Moment an der jungen Generation zukommen lassen, in dem sie anfängt, die Welt wahrzunehmen. Weil die Seele kein Alter hat, kann der Mensch direkt an die spirituelle Entwicklung anknüpfen, ohne den vorherigen Verderb durch den Egoismus durchlaufen zu müssen. Man braucht keine Märchen zu erzählen.

Deshalb kann man den Kindern alle Geschehnisse erklären, ohne auf das Alter zu achten, sondern sich direkt an die Seele wenden. Sie können das gleiche Material wie die Erwachsenen studieren, die gleichen Bücher, den Sohar eingeschlossen.

Nur so wird die junge Generation mit dem Wissen über das Gut und Böse aufwachsen können, ohne durch den Verderb und die darauffolgende Korrektur durchlaufen zu müssen.

Aus der 5- Kongresslektion vom 10.11.2010

Eine neue Menschheit in nur 15 Jahren

Wenn die Welt sich heute um die Erziehung der jungen Generation kümmern würde, dann würden wir in 15-20 Jahren unter ganz anderen Menschen, in einer ganz anderen Menschheit leben.

Dann müssten wir uns keine Gedanken darüber machen, was wir mit Erwachsenen machen sollen. Ab dem dritten, vierten Lebensjahr würden wir dem Kind eine ganz andere Wahrnehmung, das Streben nach dem Geben, beibringen.

Bis zur Zerstörung des Tempels wurde das ganze Volk Israel auf diese Weise erzogen, hat davon gelebt. Es steht geschrieben, dass es von Dan im Norden bis Be’er Scheva im Süden, d.h. im ganzen Land kein einziges Kind gab, das nicht wusste, was „um des Empfangens willen“ und was „um des Gebens willen“ bedeutet. Damals galt die Methode, die noch von Abraham beim Auszug aus Babylon erhalten wurde.

Wir werden das auch mit der Zeit machen müssen, doch die Möglichkeit besteht bereits jetzt. Letztendlich werden wir den Kindern beibringen, wie man miteinander auskommt, wie man die Verbindung herstellt, wie man miteinander Freundschaft pflegt, miteinander interagiert, einander liebt.

Unter den jetzigen Bedingungen ist es sehr schwer, weil die Kinder sich in dem modernen Bildungssystem mit all seinen Problemen befinden. Und dennoch versuchen wir ihnen zu erklären, dass die Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst ein allgemeines Naturgesetz ist.

Man kann davor nicht flüchten. Wie sehr du dich auch dagegen währst und dem entgegenwirkst, wirst du letztendlich dir selbst Schaden zufügen. Die Geschichte hat für uns Beispiele über gefallene Imperien und Siegervölker parat, die sich nach seinen Siegen ins Unglück stürzten.

Der blinde Egoismus glaubt, dass eine erfolgreiche Rivalität ihm Nutzen, Beute, Macht bringt: „Schaut her, was für ein Held ich bin!“ Doch auf lange Sicht gesehen, selbst nicht all zu lang, stellt sich heraus, dass das nicht funktioniert. Wir sind von Natur aus gegenseitig verbunden, und wir brauchen die Gegenseitigkeit.

Aus diesem Grund fügen wir der modernen Berufsausbildung das Prinzip der Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst hinzu. Dafür benutzen wir verschiedene Darbietungsformen: Spiele, Lieder, Gespräche, Besprechungen, Diskussionen – alles, um die Kinder an die neue Wahrnehmung der Realität heranzuführen.

Wir befinden uns ganz am Anfang des Weges. Wollen wir hoffen, dass wir es in diesem Jahr schaffen, ein internationales Bildungsnetz aufzubauen, das alle unsere Gruppen weltweit mit einschließt.

Wir werden Filme, Bücher und Erklärungsbroschüren produzieren, mit Psychologen und anderen Experten zusammenarbeiten – und wir werden in einigen Jahren sehen, welchen Nutzen das unseren Kindern bringen wird.

Heute ist es einfach notwendig, eine gesunde Erziehung auszuarbeiten und zu erweitern, damit die Kinder nicht nach den Gesetzen der Wildnis aufwachsen und zu Menschenhassern werden, wie es heutzutage geschieht.

Während unsere Kinder groß werden, werden sie in allen Bereichen erfolgreich sein: in den Naturwissenschaften, in der Berufsausbildung, im Benehmen, in der Haltung der Gesellschaft und der Welt gegenüber. Weil sie im Inneren dem Schöpfer entsprechen werden.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 05.11.2010

Die Liebe und das Verständnis – sind vorrangig.

Eine Frage, die ich erhielt: Gegenwärtig existieren viele Familien, die ihre Kinder wegen ihrer homosexuellen Orientierung nicht akzeptieren und abstoßen.

Sie haben mehrmals behauptet, dass man sich zum Kind entsprechend seinen Bedürfnissen und seinen Präferenzen verhalten muss. Wie sollen sich die Eltern gegenüber den Kindern mit der homosexuellen Orientierung verhalten?

Meine Antwort: Ich kann den Eltern nicht erzählen, wie die Beziehungen mit ihren Kindern aufzubauen sind, aber ich denke, dass die Liebe und das Verständnis über alles herrschen sollen!

Weder die Gesellschaft noch die Massenmedien führen die Aufklärungsarbeit durch, obwohl es gerade in diesen Kreisen viele Menschen gibt, welche dieses Problem verstehen und lösen können.