Begeistern die Meisterwerke der Welt nicht mehr?
Frage: Sie sprechen die ganze Zeit über integrale Erziehung. Aber nicht alle Menschen werden sich nur mit Spirituellem beschäftigen, denn sie haben auch andere irdische Verlangen: den Tanz, die Musik, die Kunst usw.
Meine Antwort: Ich denke nicht, dass dem Menschen viele verschiedene nebensächliche Verlangen erhalten bleiben werden. Die Entwicklung der Integralgesellschaft wird all die Hobbys und übrigen Gewohnheiten, die die Menschen begeistern, in sich absorbieren, und er wird in dieser integralen Vereinigung alles finden, was ihn nur erfüllen kann, einschließlich einer neuen Kultur, Musik und Literatur.
Die Erfüllung, die der Mensch durch die integrale Verbindung mit den anderen empfinden wird, ist die höchste Erfüllung, die Erfüllung mit dem Licht. Es werden für ihn deshalb keine anderen Bedürfnisse übrigbleiben.
Natürlich werden sowohl die Musik, als auch die Literatur und die Kunst bestehen bleiben, aber in einer anderen Art und Weise als heute. Sie werden die neue Welt des Menschen, seine neue Vision, die neuen Bewegungen widerspiegeln.
Kommentar: Die Menschen reagieren mit Empörung auf Prognosen über das Verschwinden der gegenwärtigen kulturellen Werte: der Musik, der Malerei …
Meine Antwort: Ich vernachlässige die kulturellen Werte keinesfalls, ich vermindere weder ihre Bedeutung, noch rufe ich dazu auf, sie zu zerstören!
Sowohl die Musik, als auch die Literatur und die Malerei haben ein sehr großes Gewicht in meiner Wahrnehmung der Welt, in meiner Weltanschauung, sowie für die Empfindung positiver Emotionen.
Aber hier handelt es sich darum, dass entsprechend unserem Aufstieg eine Kultur, die auf dem egoistischen Begreifen der Welt aufgebaut ist, allmählich absterben wird. Jener Sinn, jene Gefühle, jene Füllungen, die Qualitäten, die Werte, die in den jetzigen Kunstwerken ausgedrückt sind, werden sich allmählich verlieren. Sie werden uns nichts mehr zu sagen haben.
Das heißt, die höchste Musik, die erlesenste Literatur, die schönsten Werke der Malerei werden mir dann wie etwas sehr Kleines vorkommen. Sie werden meinen neuen Bedürfnissen nicht mehr gerecht, weil sie von einem kleinen Männchen geschaffen wurden, das einfach schön zeichnen, schreiben oder komponieren kann.
Aber seine Schöpfung erfolgt auf einem so niedrigen, egoistischen Niveau, welches auch meine kleine physiologische Seele ausfüllt, dass ich nach der Entwicklung anderer Instrumente meiner Wahrnehmung und des Begreifens darin keine Größe mehr erkennen kann.
Ich sage euch die Wahrheit: ich war in Louvre, sah die Bilder und „konnte mich“ darin nicht finden. Und einst begeisterte ich mich für sie so sehr, dass ich in diese Hallen noch einmal zurückkehren wollte.
Allmählich beginnst du zu fühlen, dass sich das alles auf einem Niveau befindet, welches dich nicht mehr ausfüllt, nicht mehr begeistert, und du darin keine Werte mehr siehst.
Dann wird der Mensch beginnen, eine Erfüllung durch Höheres zu fordern.
So eine Perspektive erwartet uns, und sie wird in jedem Fall Wirklichkeit werden. Im Prinzip ist sie der Vektor unseres Wachstums.
Auszug aus dem der virtuellen Unterricht, 12.02.2012