Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Begeistern die Meisterwerke der Welt nicht mehr?

Frage: Sie sprechen die ganze Zeit über integrale Erziehung. Aber nicht alle Menschen werden sich nur mit Spirituellem beschäftigen, denn sie haben auch andere irdische Verlangen: den Tanz, die Musik, die Kunst usw.

Meine Antwort: Ich denke nicht, dass dem Menschen viele verschiedene nebensächliche Verlangen erhalten bleiben werden. Die Entwicklung der Integralgesellschaft wird all die Hobbys und übrigen Gewohnheiten, die die Menschen begeistern, in sich absorbieren, und er wird in dieser integralen Vereinigung alles finden, was ihn nur erfüllen kann, einschließlich einer neuen Kultur, Musik und Literatur.

Die Erfüllung, die der Mensch durch die integrale Verbindung mit den anderen empfinden wird, ist die höchste Erfüllung, die Erfüllung mit dem Licht. Es werden für ihn deshalb keine anderen Bedürfnisse übrigbleiben.

Natürlich werden sowohl die Musik, als auch die Literatur und die Kunst bestehen bleiben, aber in einer anderen Art und Weise als heute. Sie werden die neue Welt des Menschen, seine neue Vision, die neuen Bewegungen widerspiegeln.

Kommentar: Die Menschen reagieren mit Empörung auf Prognosen über das Verschwinden der gegenwärtigen kulturellen Werte: der Musik, der Malerei …

Meine Antwort: Ich vernachlässige die kulturellen Werte keinesfalls, ich vermindere weder ihre Bedeutung, noch rufe ich dazu auf, sie zu zerstören!

Sowohl die Musik, als auch die Literatur und die Malerei haben ein sehr großes Gewicht in meiner Wahrnehmung der Welt, in meiner Weltanschauung, sowie für die Empfindung positiver Emotionen.

Aber hier handelt es sich darum, dass entsprechend unserem Aufstieg eine Kultur, die auf dem egoistischen Begreifen der Welt aufgebaut ist, allmählich absterben wird. Jener Sinn, jene Gefühle, jene Füllungen, die Qualitäten, die Werte, die in den jetzigen Kunstwerken ausgedrückt sind, werden sich allmählich verlieren. Sie werden uns nichts mehr zu sagen haben.

Das heißt, die höchste Musik, die erlesenste Literatur, die schönsten Werke der Malerei werden mir dann wie etwas sehr Kleines vorkommen. Sie werden meinen neuen Bedürfnissen nicht mehr gerecht, weil sie von einem kleinen Männchen geschaffen wurden, das einfach schön zeichnen, schreiben oder komponieren kann.

Aber seine Schöpfung erfolgt auf einem so niedrigen, egoistischen Niveau, welches auch meine kleine physiologische Seele ausfüllt, dass ich nach der Entwicklung anderer Instrumente meiner Wahrnehmung und des Begreifens darin keine Größe mehr erkennen kann.

Ich sage euch die Wahrheit: ich war in Louvre, sah die Bilder und „konnte mich“ darin nicht finden. Und einst begeisterte ich mich für sie so sehr, dass ich in diese Hallen noch einmal zurückkehren wollte.

Allmählich beginnst du zu fühlen, dass sich das alles auf einem Niveau befindet, welches dich nicht mehr ausfüllt, nicht mehr begeistert, und du darin keine Werte mehr siehst.

Dann wird der Mensch beginnen, eine Erfüllung durch Höheres zu fordern.

So eine Perspektive erwartet uns, und sie wird in jedem Fall Wirklichkeit werden. Im Prinzip ist sie der Vektor unseres Wachstums.

Auszug aus dem der virtuellen Unterricht, 12.02.2012

Das Böse, das in Gutes eingekleidet ist

Frage: In der Methodik der integralen Erziehung darf man dem Menschen keine schlechten Beispiele liefern. In der Psychologie ist das allerdings anders: der Mensch kommt, erzählt etwas über seine Probleme, und dann stellt sich sofort heraus, dass er selbst alles falsch macht. Auf diese Weise wird er mit seinen bösen, schlechten Charakterzügen konfrontiert, die er später zu korrigieren versucht.

Meine Antwort: Wir bevorzugen eine grundlegend andere Herangehensweise: Es gibt nichts Böses! In der Welt gibt es überhaupt kein Übel! Selbst wenn uns die ganze Natur böse vorkommt. Letzteres geschieht nur deshalb, weil wir sie falsch verwenden. Wenn wir sie anders verwenden würden, würde sie zum absolut Guten werden. Und wir könnten sogar den Egoismus zu unserem Nutzen statt zu unserem Nachteil einsetzen.

Wenn ich die eigene Selbstsucht als mir entgegengesetzt wahrnehme, dann heißt das, dass ich beginne, sie zu erforschen und mit ihr zu arbeiten, indem ich sie als Instrument für den Aufstieg benutze. Dann wird sie für mich zum Ausgangspunkt, zum Etalon, an dem ich mich messen kann: in dem Maß, in dem ich aufsteige, verändere ich mich auch.

Ich betrachte meinen Egoismus wie ein mir vorgegebenes negatives Wesen, welches mit meiner Hilfe in die richtige Absicht eingekleidet werden soll: ich soll ihn für das Geben, für die Liebe, für die Verbindung benutzen. Dann wird der Egoismus zu einer ständigen Hilfe für mich; er wird mich die ganze Zeit anstoßen, zur Seite schieben, und ich werde als Gegengewicht zu ihm alle Mittel anwenden, um mich über ihn zu erheben. So wird er zum Helfer „gegen mich“.

Wir wissen, dass ein beliebiges sich entwickelndes System aus zwei einander entgegengesetzten Kräften bestehen muss. Und diese entgegengesetzte Kräfte, gleichen einander aus und kommen so zum besten Ergebnis, zum allgemeinen Nenner.

Deshalb soll meine Selbstsucht durch das Verlangen, mich darüber zu erheben, ausgeglichen werden. Dabei stütze ich mich auf die Umwelt, auf die Familie, auf die Freunde und die Gesellschaft, um ihn zu besiegen. Eben diese zwei Systeme: die Gesellschaft und die Umwelt einerseits, und mein Egoismus andererseits helfen mir dabei. Und ich stehe zwischen ihnen und erziehe mich auf diese Weise.

Im Endeffekt erforsche ich den eigenen Egoismus, offenbare darin jene Eigenschaften, mit deren Hilfe ich über mich hinauswachsen kann, ihn für das Geben, für den Aufstieg, für die Freude, also als Hilfe verwenden kann. Er wird für mich zur Kraft, zur Masse, zum Material, mit dem ich arbeite. Ich zerstöre ihn keinesfalls! Er entwickelt sich in mir immer weiter! Ich begegne mit Freude allen Nuancen seiner Entwicklung!

Der moderne Mensch begegnet ihm mit Bitternis und ist sofort beleidigt: „Wieder ich! Was habe ich gemacht?!“. Und das bin nicht ich! Auf diese Weise wird uns absichtlich unsere in höchstem Maß egoistische Natur offenbart, damit wir uns ständig vereinigen.

Deshalb ist die Selbstsucht ein Motor, der uns vorwärts bewegt. Alle ihre Formen, selbst ihre schrecklichsten Erscheinungsarten, sind für uns notwendig, damit wir sie in schöne Gewänder kleiden.

In unserem Inneren bleibt diese Bitternis und dieses Zittern bestehen! Aber indem wir darüber eine ganz andere Hülle stülpen, erschaffen wir eine Dissonanz, einen Dipol aus jeder einzelnen unserer Eigenschaften, die uns in der Folge helfen, diese Macht der Selbstsucht noch zu vergrößern und sie für das Geben zu benutzen – so dass eine grundsätzlich andere Konstruktion, nämlich „der Mensch“ entsteht.

Jetzt kommen wir zum ersten Mal in der Geschichte dem Zustand näher, in dem wir uns über das Niveau unserer materiellen Existenz (über den physischen Körper) erheben können: wir erschaffen dadurch eine ganz andere spirituelle Konstruktion – die allgemeine virtuelle Menschheit, in der alle verbunden sind und sich gegenseitig ergänzen. Und dieser einheitliche Integralmechanismus, Adam, das heißt der Prototyp des allgemeinen Menschen in der Welt, ermöglicht es uns, alle Kräfte der Natur und alle ihre Tiefen zu begreifen und auf die richtige Weise anzuwenden.

Somit sollten wir unsere Selbstsucht keinesfalls unterdrücken oder ausgleichen, sondern uns darüber wie ein Bildhauer freuen, der einen guten Werkstoff für seine Skulptur gefunden hat. Natürlich steht ihm noch viel Arbeit bevor, um daraus eine neue Form zu erschaffen. Aber er ist froh, dass dieses Material in seine Hände geraten ist.

Genau dasselbe geschieht hier. Die Offenbarung des Egoismus ist jenes neue Material, an dem ich arbeiten kann. Und wir müssen nicht das Material selbst, sondern nur seine Anwendung verändern: es statt für uns selbst, für die anderen einsetzen.

Aus dem 7. Gespräch über die integrale Erziehung, 14.12.2011

Die Schule ist der Spiegel der Laster der Gesellschaft

Frage: Wenn wir über die Erziehung der erwachsenen Menschen sprechen, dann entsteht die Befürchtung, dass die Menschen über uns denken werden, dass wir ihnen etwas Utopisches, Surreales anbieten wollen.

Meine Antwort: Ich bin damit gar nicht einverstanden! Die heutige Welt und die Welt, die wir anbieten, sind absolut entgegengesetzt. Man muss den Tatsachen ins Gesicht schauen! Hier dürfen keine halben Lösungen sein! Die Schule darf nicht eine Doppelmoral vorleben, wie es heute der Fall ist.

Wenn das kleine Kind in die Schule kommt, dann wird es einfach ins kalte Wasser geworfen. Aus ihm kann man alles mögliche machen. Dort befindet es sich unter dem Einfluss der Umgebung. Das Kind wird gezwungen, so wie alle zu werden. Es wird mit unterschiedlichen Lastern konfrontiert: Rauchen, Alkohol oder Drogen! Die Schule ist der Ort der Unzucht, der Eitelkeit und der Gegensätze! Jemand wird gefahren, jemand muss zu Fuß gehen.

Alle Laster der modernen Gesellschaft zeigen sich bei den Schulkindern auf die schrecklichste Art. Und dagegen muss man kämpfen! Man muss beginnen, etwas zu tun! Es sind unsere Kinder!

Da wir selbst zu gefühllosen Egoisten wurden, verhalten wir uns ebenso gegenüber unseren Kindern. Wir stoßen sie von uns ab: „Gehe in die Schule; dort sollen die Lehrer sich mit dir beschäftigen; komm selbst zurecht!“.

Statt das Kind zu einem normalen Menschen zu erziehen und für ihn eine Zukunft zu schaffen, erschöpfen wir die Naturressourcen und lassen die Kinder unter ungünstigsten Bedingungen aufwachsen.

Uns ist es egal, welche Folgen das haben wird! Deshalb wollen wir keine Kinder gebären. Wir existieren wie die Tiere, einfach so, und schwimmen mit dem Strom, das uns zu einem riesigen Wasserfall und in den Abgrund trägt.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 13.12.2011

So wird es sein

Frage: Warum glauben Sie daran, dass die integrale Erziehung den Menschen helfen wird, sich auf korrekte Weise zu vereinigen? Mit etwas Distanz betrachtet, scheint diese Vorstellung im Bereich der Phantasie zu liegen.

Meine Antwort: Ich gehe nur davon aus, dass die Natur alle dazu zwingen wird. Und wir wollen versuchen, dieses Wissen früher darzubieten, weil uns sonst große Verluste erwarten. Wir wünschen für die Menschen das Gute und die „weiche“ Erreichung des Ziels, das uns die Natur sowieso vorgibt. Wir sollen dieses Ziel nicht erst unter dem kräftigen Druck der Natur, nicht unter der Einwirkung riesiger ökologischen Probleme, eines Weltkrieges usw. erreichen, sondern „mit wenigen Verlusten“ oder überhaupt ohne Leiden ankommen. Alles hängt davon ab, inwiefern wir verstehen werden, dass wir keine andere Möglichkeit haben.

Ich glaube an den Sieg dieser Idee (wenn man eine so kraftvolle Aussage machen darf), weil sie von der Natur, und nicht vom Menschen stammt. Aber die Natur wird ihn auf jeden Fall erzwingen. Lasst uns uns einfach bemühen, mit Hilfe unserer Vernunft jene evolutionären Kräfte zu mildern, die uns hartnäckig vorwärts stoßen – dann werden wir das Ziel der Natur schneller erreichen. Denn es ist besser, auf dem neuen „integralen Platz der Harmonie“ weich zu landen. Ich hoffe, dass es auch so sein wird.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung, 13.12.2011

Umerziehung der Erwachsenen

Frage: Wie soll die Struktur der integralen Erziehung werden? Wie sollen wir mit der Erziehung der Erwachsenen beginnen?

Meine Antwort: Natürlich sollte man sich mit der Erziehung der erwachsenen Menschen beschäftigen, aber die volle Aufmerksamkeit sollte jedoch der Kindererziehung gewidmet werden, da es sehr schwer ist, Erwachsene zu verändern.

Einerseits fühlen sie die ganze Last jener Gesellschaft, in der sie leben und möchten Veränderung. Aber die Gesellschaft zu verändern bedeutet den Menschen zu verändern. Ihn jedoch zu verändern ist sehr schwer. Beschäftigen wir uns dagegen mit den Kindern und dem was wertvoll für uns ist, dann werden wir selbst entsprechend verändert.

Alle sind wir hauptsächlich Eltern von jemandem. Wenn wir uns um den Aufbau einer völlig anderen Gesellschaft für unsere Kinder bemühen, wie es in der Volkssprache heißt: „Wenn nicht wir, dann unsere Kinder!“ und wir uns um die nächste Generation kümmern und uns seiner Erziehung widmen, werden wir uns gleichzeitig mit der eigenen Umerziehung beschäftigen.

Folgefrage: Es stellt sich heraus, dass der Kurs für Erwachsene unbedingt einen Kurs zur Vorbereitung von Kindererziehern enthalten soll?

Meine Antwort: Unbedingt! Der Kurs soll das Zusammenwirken der Eheleute, des Menschen mit der Gesellschaft, des Menschen mit seinen Vorgesetzten, mit seinen Untergebenen, mit Kindern und die Erziehung der Kinder beinhalten. Der Mensch soll mit allen integral verbunden werden.

Auszug aus dem Gespräch über die integrale Erziehung 13.12.2011

Die Verbindung der Generationen ist zerfallen

Einst schien es uns so zu sein, dass die Entwicklung des Menschen in seiner Selbstsucht grenzenlos werden kann. Wir träumten davon, die neuen wunderbaren Maschinen zu erfinden, damit jeder sein eigenes Flugzeug und unglaubliche Kommunikationsgeräte bekommen kann. Aber im Endeffekt hat ein Mensch, der diese Sachen konsumiert, begriffen, wie sinnlos sie sind. Dann stellte er sich die Frage: Wozu? Und er empfindet die Leere und die Abwesenheit der Erfüllung.

Warum brachte der technische Fortschritt keine Befriedigung? Die ständig wachsenden Wünsche der Menschen treiben den Entwicklungsprozess voran. Das Verlangen zu empfangen hat nun seine Endform erreicht! Wir empfinden in vielen Wünschen eine rückläufige Entwicklung.

Einst wollte der Mensch eine Familie, viele Kinder, sogar viele Frauen. Später reichte ihm nur eine Frau und zwei Kinder, dann sogar nur ein Kind. Und heute wollen Paare gar keine Kinder. Das Leben wird so schwer und kompliziert, dass in den entwickelten Ländern die Menschen das Elternhaus bis zum Alter von 30-40 Jahren nicht verlassen wollen.

Der Mensch arbeitet und verbraucht sein ganzes Geld nur für sich: warum soll er eine Frau und Kinder wollen? Er kann reisen, sich vergnügen, sich frei von jeglicher Verantwortung fühlen. Seine Mama sorgt für ihn und ihm geht es gut.

Wir haben eine Gesellschaft mit solcher Infrastruktur aufgebaut, dass man im Supermarkt ein Fertiggericht kaufen kann, es in der Mikrowelle aufwärmen kann und das Abendessen ist fertig. Es gibt keine Notwendigkeit die Wohnung mit noch jemandem zu teilen, man kann eine eigene haben und der Mensch fühlt sich frei. Für das Altwerden habe ich auch vorgesorgt, ich bekomme die Rente, die medizinische Versorgung, die Fürsorge im Krankenhaus und eine Stelle auf dem Friedhof – und was erwartet mich sonst? Ob es sich lohnt, das ganze Leben dafür zu schuften?

Unser Ego ist so riesig geworden, dass wir uns unfähig fühlen, uns mit anderen zu verbinden oder für sie zu sorgen, damit sie für uns sorgen. Ich fühle mich nicht in der Lage, mit jemandem eine wahre Verbindung aufzubauen.

Wenn wir uns vereinigen, dann nur unter günstigen Bedingungen. Wir leben wie zwei Freunde, zwei Partner in einem gemeinsamen Unternehmen. Unser Zusammenleben ähnelt nicht einer wahren Familie, welche sie einst war. Es ist eher eine Kooperationsgemeinschaft. Ich arbeite und sie arbeitet. Sie macht etwas im Haushalt, und ich mache etwas. Sie zahlt und ich zahle.

Als ob wir uns bei allen Aufgaben gleichmäßig einbringen würden. Es ist nicht mehr die Familie, in der der Mann einst Familienoberhaupt war und den Lebensunterhalt verdiente, wodurch er seiner Frau ermöglichte das Haus zu hüten und die Kinder großzuziehen. Heutzutage gehen sie beide morgens aus dem Haus hinaus, bringen ihre Kinder in die Krippen oder in den Kindergarten, kehren am Abend heim, holen die Kinder ab. Was bleibt ihnen zu Hause vom Tag übrig? Sie sehen sich fast nicht. Er sitzt vor dem Fernseher oder vor dem Computer, sie wird schnell etwas aufräumen, das Geschirr spülen, die Waschmaschine mit Wäsche beladen und das wars, der Tag ist vergangen.

Sie sind gleichberechtigt und nicht so wie früher, als der Mann Familienoberhaupt war. Das heißt, die Familie hat ihre ursprüngliche Bedeutung verloren und wurde einfach zur Partnerschaft. Wenn es nur ein Partnervertrag ist, dann werde ich es immer im Hinblick darauf sehen wollen, ob ich im Vorteil bin oder nicht? Wenn unser Zusammenleben die Vorteile bringt, dann bin ich dabei, wenn es nun die Nachteile bringt, dann bin ich raus. Deshalb lassen sich die Menschen scheiden und wollen gar nicht derartige Beziehungen eingehen.

Das ist leider eine Tatsache. Und wir studieren ein wenig ihre Gründe. Unser Ego ist so gewachsen, dass wir solche Partnerbeziehungen, die Ehe genannt werden, nicht eingehen wollen.

Wegen des Egos hört der Mensch auf, seine Kinder so nah, wie die Teile seiner Seele zu empfinden. Die Kinder haben ihr eigenes Leben und ihre Lebenswelt ist von unserer sehr fern. Der Unterschied zwischen den Generationen ist so riesig geworden, dass die Kinder von den Eltern ganz abgetrennt sind. Sie haben eine andere Bildung, andere Interessen, so dass ich nur mit Mühe verstehe, worüber sie sprechen, womit sie sich beschäftigen und womit sie ihr Leben ausfüllen.

Die Verbindung zwischen den Generationen wurde unterbrochen. Deshalb ist mir unverständlich, warum ich überhaupt Kinder brauche? Welches Vergnügen bereiten sie mir? Später wollen sie von mir, dass ich ihnen Geld gebe und schweige. Die Kinder bereiten uns Freude, wenn sie noch klein sind. Wenn sie aber zwölf Jahre und älter werden, dann verlieren wir jede Verbindung zu ihnen.

In früheren Zeiten, nachdem eigene Kinder großgezogen wurden, beschäftigten sich die Großeltern mit den Enkeln. Das war ihre Lebensaufgabe, die ihnen viel Freude bereitete. Aber heute wollen unsere erwachsenen Kinder nicht heiraten und unsere Enkel werden nicht geboren.

Der Mensch macht keine dieser Berechnungen bewusst, aber es kommt zum Vorschein aus unserer entwickelten Selbstsucht, dass man die Familie nicht zu gründen braucht.

Die demografische Situation entwickelte sich einst sehr stürmisch, exponential, und plötzlich fing sie an, sich zu verlangsamen. Die Fachkräfte, die sich mit der Demographie beschäftigen und die Prognosen der Entwicklung der Menschheit machen, sagen voraus, dass die Bevölkerungszahl in der allernächsten Zeit beginnen wird, sehr heftig zu sinken. Die Zunahme wurde bis jetzt dank einiger Regionen gesichert – hauptsächlich, dank den arabischen Ländern mit ihren starken Traditionen und religiösen Geboten.

Aber jetzt gibt es selbst in den entwickelten arabischen Ländern anstelle der 10-15 Kinder heute nur noch 2-3. Das heißt, dass auch sie sich darin der ganzen Welt sehr schnell angleichen werden.

Aus dem ersten Gespräch über das „neue“ Leben, 27.12.2011

Die Generation der bei der Arbeit Ausgebrannten

Aus den Nachrichten: Warum man ausbrennt und wie man wieder auflebt., von J. Borysenko, „The Daily Mail“: In dieser Woche zeigt eine Studie, dass die, die mehr als einen acht-Stunden Tag haben, fünf Tage die Woche, sechs mal öfter dazu neigen, am Burn-Out Syndrom zu erkranken…

„Tatsächlich ist das ein Thema, das immer problematischer wird, jetzt, da die Arbeitslosigkeit die übrig gebliebenen Arbeitnehmer mit einer untragbaren Arbeitslast zurückgelassen hat, zu ängstlich aus der Angst heraus, dass sie die Nächsten sein werden, die gefeuert werden.

Dr. Borysenko, ein in Harvard ausgebildeter Wissenschaftler und Psychologe, glaubt, dass Frauen so schwer leiden, weil sie umsichtiger als Männer sind, dass sie Menschen zufriedenstellen wollen und ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren… „Burn-Out ist eine Schädigung der Hoffnung. Es saugt das Leben aus kompetenten, hart arbeitenden Menschen heraus. Man verliert die Motivation und die Kraft“ sagt Dr. Borysenko.

„Es gibt bestimmte Veränderungen im Gehirn, wenn wir überwältigt werden. Das Angstzentrum im Gehirn ist aktiviert, unser Frontallappen arbeitet anders und wir verlieren die emotionale Kontrolle“… „Man kann sich so nicht am Arbeitsplatz verhalten, also hält man sich zurück. Aber wenn man nach Hause kommt, ist es einfach, es herauszulassen, bei dem Menschen, der einen liebt oder den Kindern. Die Gefahr ist, dass das die Beziehungen und das Familienleben vergiftet.“

Kommentar: Eltern, die es möchten, sollten mit ihren Kindern zu Hause bleiben. Kinder (und Eltern) sollten von zu Hause aus über Fernsehen und Internet studieren und werden so eine Allgemeinbildung für alle bekommen, und es ist erforderlich, an Diskussionen teilzunehmen und an körperlichem Training, das sie selbst auswählen. Wir müssen weniger arbeiten und nur das Notwendigste produzieren; wenn nicht, werden wir ausbrennen und erst aufhören, wenn wir die Erde verbraucht haben, wir werden herausfinden, dass es nichts anderes zu tun gibt.

Das Lächeln des Kindes – Droge für die Mutter

Mitteilung: Jede beliebige Mutter ist beim Anblick des Lächelns ihres Kindes unglaublich glücklich. Jetzt haben die Forscher für diese Begeisterung eine wissenschaftliche Erklärung gefunden. Die Freude des Kleinen aktiviert im Gehirn der Mutter das Zentrum des Genusses ebenso, wie es Alkohol oder Drogen leisten. Den Forschern aus Texas gelang es zum ersten Mal, aufzuklären, warum das Lächeln des Kindes positive Auswirkung auf die Eltern hat.

Es wurde ein Experiment durchgeführt – den Frauen wurden Fotografien ihrer eigenen und fremden Kinder vorgeführt. Auf einigen Aufnahmen lächelten die Kleinen. Die Magnet-Resonanzforschung und die Analyse des Blutes zeigten, wenn die Mütter ihre Kinder lächelnd sahen, dass dann in ihren Gehirnen die Dophaminproduktion angeregt wurde.

Bei Fotografien der fremden glücklichen Kinder blieb diese Reaktion jedoch aus. Die Dophaminproduktion bedingt die Freude der Mutter. Dieses Hormon ist für den Genuss verantwortlich und wird beim Konsum des Alkohols oder der Drogen produziert.

Kommentar: Das ist der chemische Mechanismus unserer egoistischen Natur. Sagen Sie, wenn der Mensch die Eigenschaft der Nächstenliebe erlangt, wird dann sein Gehirn die Droge der Liebe „Dophamin“ beim Anblick des Lächelns eines fremden Kindes oder Erwachsenen produzieren? Ist diese „Droge“ die von uns erwartete Empfindung des Schöpfers, wie „Gut, das Gute schaffend“ eben? Wird man mit Elektroenzephalografie und Blutanalyse bestimmen können, ob der Mensch die Nächstenliebe erreicht hat?

Treffen bei der UNESCO und der UNO

In letzter Zeit haben wir rege Beziehungen mit der UNO, insbesondere mit der UNESCO, während unserer Treffen in Paris, Moskau und New York hergestellt.

Im vergangenen Monat habe ich mich in Frankreich mit der Generaldirektorin der UNESCO, Frau Irina Bokowa, getroffen.

Als Präsident und Gründer des Ashlag-Forschungsinstituts (ARI – Ashlag Research Institute) habe ich zusammen mit den anderen Delegationsmitgliedern einen Plan der neuen Methode der globalen Erziehung, die allgemeine Gesetze der integralen Welt nutzt, zur Durchsicht vorgelegt.

Ich wurde von den Mitgliedern des Direktorenrats des ARI-Instituts begleitet: Norma Livne, Rachel Laitman, Leonid Makaron, Seth Bogner.

Frau Bokowa hat unsere Prinzipien bezüglich des neuen Bildungssystems, welches die heutigen Kinder auf ein vollwertiges Leben in der höchstdynamischen globalen Welt vorbereitet, mit großem Verständnis aufgenommen.

Nach diesem Treffen haben wir eine Einladung zur Präsentation des Weltberichts „Bildung für alle“ auf dem alljährlichen Treffen der UNESCO erhalten. Diese Präsentation hat im März 2011 in der Columbia University stattgefunden.

Unsere Freunde Seth Bogner, Rachel Laitman und Norma Livne haben die Gelegenheit bekommen, unseren Standpunkt bezüglich der Methoden der Bildungsverbesserung dem israelischen UN-Botschafter, Herrn Meron Reuven, sowie der Generaldirektorin der UNESCO, Frau Irina Bokowa, vorzustellen.

Dieses Ereignis wurde von der UN-Untergeneralsekretärin und Exekutivdirektorin Michelle Bachelet durchgeführt.

In Moskau haben die Vertreter des ARI-Instituts Eli Vinokur, Leonid Makaron, Anatoli Uljanov und Leonid Ilizarov aktiv an der UNESCO-Konferenz „Die Beteiligung der Jugendlichen an den sozialen Transformationen: Initiative und Mitwirkung“ teilgenommen.

Außerdem wurde unsere Teilnahme an den bevorstehenden Ereignissen besprochen. Die von uns auf dieser Konferenz vorgestellten Materialien werden in Kürze in einem Sammelband der UNESCO erscheinen.

Am 11. März haben unsere Vertreter Leonid Makaron und Seth Bogner an der Konferenz „Friedensherstellung: Rekonsolidierung mit Hilfe von Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation“ teilgenommen, die im UN-Hauptquartier in New York stattgefunden hat. Unsere Materialien werden im Bericht veröffentlicht; weitere Schritte wurden besprochen.

Dieses Forum wurde vom UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und der Generaldirektorin der UNESCO eröffnet. Die höchste Ebene dieses Dialogs wurde vertreten durch den Prinzen Turki al-Faisal aus Saudi-Arabien, den Nobelpreisträger für Physiologie Günter Blobel u. a.

Eine erfolgreiche Teilnahme an allen diesen Veranstaltungen trägt zu einem nachhaltigen Prozess der Zusammenarbeit im Bildungssystem zum Aufbau einer besseren Zukunft für die gesamte Menschheit bei.

Die Nabelschnur so lang wie das ganze Leben

Die heutigen Kinder unterscheiden sich besonders von den vorangegangenen Generationen. Sie haben eine andere Wahrnehmung der Welt, die es vorher nicht gab: keine zweidimensionale, sonder eine in die Tiefe gehende.

Diese Generation ist bereit für die spirituelle Entwicklung und muss sie erhalten. Und wenn wir sie nicht gewährleisten können, dann bekommen wir solche Reaktionen wie Hyperaktivität, Grobheit und Ungehorsam zurück, weil ihnen das, was es in unserer Welt gibt, nicht genügt.

Sie brauchen wahrheitsgetreues Wissen darüber, in was für einer Welt wir leben, welches Ziel und auf welchem Wege wir erreichen müssen. Informationen über die spirituelle Welt nehmen sie auf eine leichte und natürliche Art und Weise auf.

Selbst wenn sie am Anfang einfach nur unsere Worte wiederholen, wie es den Kindern eigen ist, überprüfen sie später, ob das der Wahrheit entspricht oder nicht. Während sie überprüfen, finden sie Fakten, die die Richtigkeit dieser Worte bestätigen, und zwar viel leichter, als wir es tun.

Während wir sie auf diese Weise erziehen, erziehen wir in erster Linie uns selbst, indem wir ein Beispiel für die Verbindung zwischen uns zeigen, nach der auch sie streben müssen. Weil Kinder und Eltern nach dem gleichen Ziel streben, durchlaufen sie die gleichen Zustände, die gleichen Entwicklungsschritte, befinden sich in der gleichen Welt, führen das gleiche Leben.

Unsere Kinder sind gleichberechtigte Teilnehmer aller Aktivitäten, die von den Erwachsenen veranstaltet werden. Sie wissen, wofür sie leben, was ihr Lebensziel ist, wie die Gesetze der Natur und der Gesellschaft sind, wie man nach ihnen leben soll.

Sie studieren das System, in dem sie leben, und beginnen die darin wirkenden Kräfte zu spüren, weil sie bereits von Anfang an zu der Enthüllung dieser Kräfte bereit sind.

Die Veränderungen kommen sehr schnell in ihnen zum Vorschein, innerhalb von einigen Monaten. Sie sind schlau, verfügen über Wissen und Können, ihr Potenzial zu nutzen. Die Demonstration ihrer Erfolge der Welt wird als die beste Verbreitung der Methode dienen, denn Erziehungsprobleme bewegen die ganze Gesellschaft.

Wollen wir hoffen, dass die virtuelle Schule, die wir vorhaben, in der nächsten Zukunft zu gründen, sich um die Bildung eines neuen Menschen kümmern wird.

Aus der 5. Kongresslektion vom 10.11.2010