Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Ehe'

Warum wird das Leben schlechter?

Wissenschaftler an den Universitäten von Berkeley und Bar-Ilan haben mehr als tausend Menschen befragt und herausgefunden, dass die Wurzel aller menschlichen Leiden die Frauen sind.
Es stellte sich heraus, dass Frauen, Schwestern und Töchter die Hauptschuldigen für Komplikationen im Alltag sind. Es handelt sich dabei um die Fähigkeit, aus „einer Fliege einen Elefanten zu machen“, die, nach Meinung der Befragten, Frauen hervorragend beherrschen.
Tatsächlich erscheint es den Männern manchmal so, und das ist ihr großer Fehler.
Tatsache ist, dass Männer und Frauen völlig unterschiedliche Lebenseinstellungen haben. Ein Mann ist wie ein Junge, der im Laufe der Jahre sein Spielzeug wechselt. Eine Frau ist im Gegenteil dazu ein reifes Wesen, das die Welt sehr realistisch und verantwortungsvoll anschaut. Sie ist von Natur aus dazu erschaffen, Leben zu gebären, zu erziehen, sich zu kümmern und es fortzuführen.
Diese Berufung der Frau ist für Männer sehr schwer zu begreifen und wertzuschätzen. Was können wir tun? Wir können uns nicht in eine Frau hineinversetzen, verstehen und fühlen, dass ihre Forderungen von einem anderen, „näheren“ Realitätssinn herrühren.
Deshalb, was einem Mann als „Komplikation“ erscheinen mag, ruft ihn in der Realität dazu auf, erwachsen zu werden und einem geliebten Menschen zuzuhören, der das Leben besser versteht. „In allem, was Sara dir sagt, höre auf ihre Stimme“, sagte der Schöpfer zu Abraham. In allem, was eine reale Annäherung an das Leben betrifft, soll der Mann den Rat einer Frau einholen. Sie ist diejenige, die das Wirrwarr von Widersprüchen entwirrt, während die Männer es einfach zerreißen.
Wenn die Frauen die Welt leiten würden, wäre das zweifellos viel besser. Es gäbe keine Kriegsspiele, wir würden nicht miteinander konkurrieren, wer gegen wen… Und auf der anderen Seite geht es nicht darum, Frauen die ganze Macht zu geben.
Wir sollten alle wie eine Familie sein, in der ein gegenseitiges Verständnis herrscht, in der die Verantwortlichkeiten und Möglichkeiten richtig verteilt sind, in der sich beide Teile unserer Natur harmonisch vereinigen. Und eines Tages werden wir das lernen.

 

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman“, 30.01.2018

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Die Familie und die soziale Verantwortung

Frage: Nehmen wir an, ein junger Mann will eine Familie gründen. Sollte man ihn darauf aufmerksam machen, dass er bei seiner Partnerwahl nicht auf die sexuelle Neigung achten sollte, sondern auf die allgemeine soziale Verantwortung?

Meine Antwort: Ich würde die sexuelle Befriedigung nicht mit der Familie verbinden. Das sind völlig unterschiedliche Dinge. Wir haben dazu noch keine richtige Einstellung. Unsere heutige Einstellung dazu führt am Ende zu großen Störungen und funktioniert nicht in der Gesellschaft.

Wir sehen, dass das Essen, der Sex, die Familie absolut unterschiedliche Kategorien des Verlangens eines Menschen sind. Sie sind nicht miteinander verbunden. Man soll eins nicht mit dem anderen mischen. Die Liebe ist die Liebe, der Sex ist der Sex, das Essen ist das Essen und die Familie ist die Familie. Sie hängen nicht voneinander ab. Genauso wie der Reichtum, die Macht und das Wissen.

Der Mensch, der voranschreiten möchte, muss verstehen, dass die Familie ein natürlicher Teil der Gesellschaft ist. Aus diesem Grund muss er wissen, wie man in der Familie Harmonie unter den Familienangehörigen und Harmonie mit der Außenwelt erreicht. Wenn die Menschen integral werden, zu einem solidarischen Glied der Gesellschaft werden, werden sie sich auch wohl fühlen.

 

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Die Umerziehung der Erwachsenen

Frage: Wie soll die Struktur der Integralen Erziehung aussehen? Wie können wir uns mit der Erziehung der Erwachsenen beschäftigen?

Meine Antwort: Natürlich muss man den erwachsenen Menschen erziehen, aber die größte Zuwendung muss man der Erziehung der Kinder widmen, weil es sehr schwer ist, die Erwachsenen zu ändern.

Einerseits spüren sie die Verdorbenheit der heutigen Gesellschaft, in der sie leben und würden sie gerne ändern. Andererseits bedeutet, die Gesellschaft zu ändern, den Menschen zu ändern. Und das ist sehr kompliziert. Aber indem wir uns um unsere Kinder kümmern, d.h.um diejenigen, die uns am Herzen liegen, werden wir uns dabei selber ändern.

Wir alle sind Eltern. Indem wir uns um den Aufbau einer völlig anderer Gesellschaft für unsere Kinder kümmern werden, wie man sagt:“ wenn nicht wir, dann wenigstens unsere Kinder!“, indem wir uns um die nächste Generation kümmern und sie erziehen, werden wir uns dabei gleichzeitig mit unserer eigenen Umerziehung beschäftigen.

Replik: Sollte dann in einen Erwachsenenkurs auf jeden Fall ein Kurs für die Vorbereitung von Kindererziehern integriert sein?

Meine Antwort: Unbedingt! In diesen Kurs sollten Interaktionen integriert werden -zwischen Eheleuten, zwischen Mensch und Gesellschaft, Mensch und Vorgesetztem, und Untergeordnetem, mit Kindern (Erziehung der Kinder).

Der Mensch muss integral mit allen verbunden sein.

 

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„Zieh ihm den Schuh vom Fuß“

Tora, Deuteronomium 25: 7-10
Wenn der Mann aber seine Schwägerin nicht heiraten will und seine Schwägerin zu den Ältesten ans Tor hinaufgeht und sagt: „Mein Schwager will dem Namen seines Bruders in Israel keinen Bestand sichern und hat es deshalb abgelehnt, mit mir die Schwagerehe einzugehen“, wenn die Ältesten seiner Stadt ihn dann vorladen und zur Rede stellen, er aber bei seiner Haltung bleibt und erklärt: „Ich will sie nicht heiraten“, dann soll seine Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten, ihm den Schuh vom Fuß ziehen, ihm ins Gesicht spucken und ausrufen: „So behandelt man einen, der seinem Bruder das Haus nicht baut. Diese Familie soll in Israel genannt werden „Die Familie desjenigen, dessen Schuh entfernt wurde“.

„Mein Schwager hat sich geweigert, den Namen seines Bruders in Israel zu bewahren, fortbestehen zu lassen“ keinen Bestand sichern“, das bedeutet, dass er nicht die Fähigkeit besitzt, den Namen seines Bruders wieder in das System der gemeinsamen Seele aufzunehmen. Er kann das nicht tun, weil er fühlt, dass sein Schirm nicht angemessen ist, um die Frau seines Bruders zu korrigieren.

Und deshalb verweigert er sich; er muss eine anders geartete Korrektur ausführen. Das hat mit der Tatsache zu tun, dass diese Frau zu den Älteren geht, das heißt, dass sie zur nächsten Stufe aufsteigt, sie verbindet sich mit den Älteren, und sie bürgen für sie. Sie zieht ihm die Schuhe aus, naal (vom Wort „nael“, was geschlossen oder verschlossen bedeutet), was die Vervollständigung dieser Stufe symbolisiert.

Frage: Warum hat man von den Juden verlangt, Schuhwerk zu tragen?

Antwort: Alle Teile des menschlichen Körpers müssen immer bedeckt sein; dafür spricht die Tatsache, dass ein Mensch innerhalb eines Systems von zehn Sefirot existiert. So werden wir als Ebenbild und Abbild des höheren Systems erschaffen, und deshalb ist das die Art und Weise, wie wir uns selbst in unserer Welt erhalten müssen.

Es gibt hier nichts Überflüssiges, kein „Pro“ und „Kontra“. Ein Mensch muss ständig angezogen sein, sogar beim Schlafen. Es gibt hier nichts, was man irgendwie anders deuten kann. Deshalb gingen die Juden gesetzmäßig in Schuhen herum, was praktisch in anderen Nationen nicht existiert hat bis zu den modernen Zeiten. Erst in den letzten 200-300 Jahren wurde das Tragen von Schuhen weit verbreitet, aber zu jener Zeit ging jeder barfuß und empfand dabei kein Unbehagen.

Übrigens, die Füße des Menschen sind so eigentümlich, dass sie bei ständigem barfuß gehen eine so raue Haut bekommen, dass der Mensch noch nicht einmal fühlt, wenn er auf spitzen Steinen steht. Er kann in ein Feld rennen und über scharfe Gegenstände stolpern ohne es zu fühlen, so als würde er Schuhe tragen.

Aber im antiken Israel und im Verlauf der Jahrtausende gingen die Juden in Schuhen, was die Loslösung eines Menschen von der Erde (vom Willen zu empfangen) symbolisiert.

Aus Kab TV’s “Geheimnisse des Ewigen Buches” 11/2/16

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Ist Treulosigkeit ein Grund für eine Scheidung?

Frage: Nehmen wir an, dass in einer Familie ein Fall von Treulosigkeit aufgetreten ist, und dabei es ist nicht wichtig, von welcher Seite. Was sagt die Kabbala darüber? Muss man die Familie beibehalten?

Antwort: Natürlich. Der Ehemann und die Ehefrau müssen versuchen, sich gegenseitig zu verstehen, und obwohl das nicht einfach ist, sogar sehr bitter ist, sollte man aber die Familie beibehalten. Die Neigung fremd zu gehen, ist bei den Männern wie bei den Frauen gleich. Ich habe viele Menschen auf meinem Weg gesehen und ich denke nicht, dass dies ein Grund für eine Scheidung wäre. Es gibt nichts Egoistischeres als sich zu trennen und die Kinder zu Waisen werden zu lassen.

Am meisten leiden bei einer Scheidung die Kinder. Deswegen ist es für beiden Seiten empfehlenswert, geduldig zu sein, eine Psychotherapie zu machen, zu verstehen und einzusehen, dass das alles zum Leben dazugehört.

Frage: Gibt es unter den Kabbalisten solche „amoralischen“ Persönlichkeiten?

Antwort: Es gibt keine amoralischen Menschen. Es existieren einfach Egoisten, welche korrigiert werden müssen und damit beschäftigt sich die Kabbala, aber das geht sehr langsam und stufenweise. Deswegen lebt ein Mensch 70 bis 90 Jahre, um sich zu korrigieren.

Aus dem Webinar auf dem zahav.ru 10.02.2016

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Das Leben erleichtern oder erschweren?

Frage: Wir Frauen versuchen, unseren Kindern und Männern das Leben zu erleichtern. Wir schaffen ein gemütliches Heim, führen den Haushalt, organisieren Feste, Ausflüge, Urlaube, und übernehmen überhaupt ziemlich oft zusätzliche Verpflichtungen. Vielleicht sollen wir es anders machen und das Leben unserer Männer „erschweren“, so dass sie mehr leiden und dadurch schneller erwachen?

Meine Antwort: Man sollte dem Mann das Leben nicht schwerer machen. Ganz im Gegenteil, die Frau soll ihrem Mann helfen, ihn unterstützen, beide sollen für einander sorgen und gemeinsam eine komfortable Existenz aufbauen. Man braucht keine zusätzlichen Schwierigkeiten erschaffen.

Die Schwierigkeiten, die man auf dem spirituellen Weg zu überwinden hat, sind innere, spirituelle. Und wenn die Frau rummeckert, schimpft oder mit dem Geschirr schmeißt, wird das dem Mann auf dem Weg der spirituellen Entwicklung nicht helfen. Und sie schadet vor allem sich selbst damit.

Es ist wichtig, den Mann zu unterstützen, die nötigen Bedingungen für ihn zu schaffen und ihn geschickt in die richtige Richtung zu lenken.

Aus der Lektion auf Russisch.

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Warum heiraten?

Meinung: Britische Wissenschafter haben eine soziologische Studie in Sachen Familienverhältnisse durchgeführt und entdeckt, dass sich seit Anfang der 90er Jahre die Paare weniger trauen, sondern unverbindlichen Sex der Ehe vorziehen. Verglichen mit dem vorigen Jahrhundert, als Frauen durchschnittlich mit 20 Jahren geheiratet haben, tun sie es heutzutage erst mit 30.

Antwort: Der Egoismus wächst und passt sich ständig an die Bedingungen an, die ihm den größten Vorteil bringen. Deswegen beobachten wir solche Wandlung. Früher waren die Frauen bereits mit 20 Jahren verheiratet, sie waren ihr ganzes Leben lang mit einem einzigen Mann zusammen und kümmerten sich nur um den Haushalt; sie waren glücklich und zufrieden; heutzutage möchten sie die Welt sehen und viele Männer kennenlernen.

Genauso sind die Männer auch. Sie denken überhaupt nicht übers Heiraten. Es ist bequemer für sie, bei ihrer Mutter zu bleiben. Ich spreche mit vielen jungen Männern zwischen 30 und 35 Jahren. Sie sagen: „Wofür brauche ich das? Ich habe einen interessanten Job und gute Freunde. Ich verbringe viel Zeit mit ihnen, fahre mit ihnen in den Urlaub. Wenn ich eine Frau brauche, kann ich in jedem Nachtclub ein schönes Mädchen kennenlernen und das reicht mir für eine Nacht. Beim nächsten Mal wird es ein anderes Mädchen sein. Und alles ist so einfach und frei. Wozu also heiraten? Vielleicht später einmal.“ Heute ist das Verhältnis zu dieser Frage ganz anders als es früher war. Der Egoismus ist mutiert. Ein Mensch verlangt nicht viel von anderen und von sich selbst. Und weil er immer mehr schnell vergehenden Vergnügen nachjagt, braucht er keine seriöse Beziehungen: „Gib mir jetzt, und was morgen geschieht– ist mir egal“.

Nichtsdestotrotz gelangen wir zu einem wichtigen und richtigen Zustand – wenn der Mensch erkennt, dass nur vergehenden Vergnügen ihm Befriedigung bereiten und er ihnen hinterher läuft. Und alle großen und tiefgründigen Pläne sind ihm egal. Er glaubt nicht mehr an die Familie, an die Zukunft der Welt und an seine eigene Zukunft. Das, was er jetzt verdienen kann, was ihm in dieser Sekunde Freude bereitet, ist das wichtigste. Und morgen? Morgen könnte schon alles weg sein. Das ist die Einstellung zum Leben: So wenig Enttäuschung wie möglich.

Wir befinden uns jetzt in der Zeit der Erkenntnis des Bösen. Das zeigt uns, dass wir im Prinzip nur hinter dem schnellen Genuss her sind. Wir sehen das am steigenden Rauschgiftkonsum, Antidepressiva-Konsum und Scheidungen. Der Mensch will nichts mehr. Nur das Mobiltelefon braucht er. Er freut sich über jeden Film, der ihn ablenkt und er bezahlt Geld, um sich zu erfüllen. Und danach wird vielleicht etwas Neues produziert: Vielleicht gibt es Elektroden, über die man das Gehirn reizen kann, sodass der Mensch mit idiotischem Grinsen auf der Couch liegen und sich gut fühlen wird..

Wie unterscheidet sich unser Leben davon? Vielleicht nur darin, dass wir noch rackern müssen, damit wir diese kleine Vergnügen bezahlen können. Doch wenn der Mensch erkennt, in welcher Situation er sich befindet, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass er sich bereits in die richtige Richtung entwickelt.

Frage: Wird das auch mit unserer Nahrung geschehen?

Antwort:  Mit allem! Von 8 Milliarden Menschen auf der Erde werden 7 Milliarden arbeitslos sein. Und wir müssen sie ernähren. Wie? Mit Medikamenten und Drogen, die die Realität verzerren. Das Ego erzeugt in uns eine klare Haltung in Bezug darauf, was in der Welt heute passiert. Wenn wir diese Haltung ändern wollen, müssen wir uns selbst ändern und auch unsere Perspektive. Dann erhalten wir andere Genüsse und Eindrücke vom Leben. Doch dafür benötigen wir eine andere Methode, um mit dem Ego zu arbeiten. Zunächst muss sich der Mensch der Erkenntnis des Bösen bewusst sein und sein Leben als kurzes vorübergehendes Vergnügen erkennen. Da aber das Ego eine „ewige Erfüllung“ anstrebt, muss man es transzendieren und es auf umgekehrte Weise nutzen: Von der Erfüllung der eigenen Bedürfnisse in die Richtung der Liebe und des Gebens. Dann wird sich das  Ego dauerhaft und vollkommen füllen. Wir werden dieses Stadium erreichen.

Aus dem TV Programm „News mit Michael Laitman“ 23.12.2015

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Liebe, die niemals abstumpft

Frage: Warum genügt die Liebe zwischen den Ehepartnern nicht, warum muss man zu der Liebe zum Schöpfer und zu den Geschöpfen gelangen?

Antwort: Es gibt kaum Liebe zwischen Ehepartnern. Die Beziehung zwischen den Partnern befindet sich am Trauertag „9. Av“. Das Zerbrechen fühlen wir in jedem Bereich unseres Lebens: in der Familie, auf dem Arbeitsplatz, in der Politik – nirgendswo gibt es gegenseitiges Verständnis.

Frage: Es gibt viele Arten von Liebe: zu Kindern, zum Vater und zur Mutter, zu den nächsten Angehörigen. Aber warum existiert eine besondere Romantik in der Liebe zwischen Mann und Frau?

Antwort: Liebe bedeutet, wenn man die Verlangen des anderen und nicht die eigenen zuerst erfülle. Um dies zu tun, muss man wissen und fühlen, was der andere will; dessen Verlangen müssen viel wichtiger sein als die eigenen. Das ist die allgemeine Definition von Liebe, aber es passt zu allen Bereichen in unserem Leben. Eheliche Beziehung ist einfach umfangreicher als alle anderen, weil sie gegenseitige Verpflichtungen,   die Erfahrung des Zusammenlebens, die Kenntnisse der Partner, die gemeinsamen Kinder, das Haus und Grundstück, ein Gefühl von Vertrauen und Unterstützung in einer schwierigen Zeit einschließt.

Eine Ehe ist eine Verbindung in dieser Welt mit all den daraus fließenden Folgen. Und in der spirituellen Welt lernest du deinen Partner jeden Moment neu kennen. Es wird gesagt, dass Malchut jeden Tag jungfräulich wird, darum fängt die Beziehung immer aufs Neue an, als würden man sich gar nicht kennen. Offenbar fehlt uns dieses im Alltag in der Familie. Wäre das Paar auf der spirituellen Stufe, könnten sie ihre irdische eheliche Beziehung jeden Tag erneuern.

Vor dreieinhalbtausend Jahren in Israel hatten die Menschen so ein Leben geführt. Wir hoffen, dass wir zu so einer Lebensweise zurückkehren werden, wenn wir jeden Tag in dem Partner neue Eigenschaften offenbaren. Dann entsteht  eine richtige und wahre Liebe, die jeden Augenblick erneuert wird. Um heute etwas Leben in die Beziehung reinzubringen und die Verbindung zu spüren, müssen wir uns streiten. Nach dem Streit, kommt die Versöhnung und der Geschmack der Liebe, der abgestumpft war, wird wieder lebendig.

Aber an die spirituelle Liebe kann man sich nicht gewöhnen. Denn sie ändert sich jeden Tag. Ständig offenbaren sich neue Bedingungen und die Liebe wird laufend erneuert.

„New Life“, Folge Nr. 600, 30.07.2015, [#164261]

Siehe auch Familie, Mann und Frau

Familie, Mann und Frau

Frage: Wenn wir mit einem größeren Publikum über das Thema Familie sprechen wollen, womit sollen wir dann diese Unterhaltung im Rahmen einer Einführungsvorlesung beginnen?

Antwort: Man sollte diese Konversation mit der Erklärung über die Natur des Mannes und die Natur der Frau beginnen, denn dies ist eine Art Grundlage. Es ist ein sehr ernstzunehmendes Thema. Zunächst muss man erklären, dass die Familie sich nicht auf die Liebe gründet sondern auf gegenseitigem Respekt. Auf Ergänzung des anderen, Freundschaft und gegenseitiger Hilfe. Man sehnt sich danach, den anderen zu verstehen und das wichtigste, auf dem sich die Familie gründet, sind gegenseitige Zugeständnisse.

Eine wahre Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau gründet sich auf gegenseitigen Zugeständnissen. In keinster Weise korrigieren wir den Partner, wir versuchen nicht, über seine Fehler zu sprechen, viel mehr akzeptieren wir ihn, wie er ist und versuchen jemand zu werden, der den anderen ergänzt. Jeder Mensch ist eine egoistische Einheit, der selbstverständlich in Richtung des eigenen Vorteils strebt. Wenn jemand neben ihm ist, den er nicht ausbeuten und zu seinem eigenen Vorteil nutzen kann, ist es so, als würde er elektrische Ladungen ansammeln, die dann in ihm zu funken beginnen. Denn der andere ist auch ein Egoist.

Können wir gemeinsam in Frieden in einer solchen Situation leben? Für eine gewisse Zeit, wenn die Liebe uns treibt, reicht das; wir sind glücklich und zu allem bereit. Doch wenn die Zeit vergeht und der Schleier der Liebe sich von unseren Augen löst, bemerkt man, dass man neben einem Egoisten lebt, der gleich wie man selbst ist, obwohl man gedacht hat, dass alles zum eigenen Vorteil sein würde. Genau das Gegenteil ist jedoch der Fall. Daher ist es notwendig, nicht länger unter dem Einfluss des „Wahnsinns der Liebe“ zu bleiben, der uns vernebelt, sondern dass wir uns dem Wissen nähern.

Wie können wir in Frieden koexistieren? Wir beginnen also langsam, untereinander die komplizierten Beziehungen neutral zu bearbeiten und sie als physiologisches Thema zu betrachten. Wir müssen dazu keine spezielle Familie betrachten, doch herausfinden, was eine Familie ist und was ein menschliches Wesen ist; das wird uns weg von uns selbst bringen. Es wird uns aus uns herausführen, da, wenn es ein Problem für jeden ist, man eigentlich über ein allgemeines Problem sprechen kann. Dies senkt die inneren Spannung zwischen den Paaren und bewegt uns zur Philosophie, wo man allgemeiner spricht und die Natur des Mannes und der Frau entdeckt.

Sie sind sich auf gewisse Weise ähnlich aber doch wieder unterschiedlich. Sie sind sich ähnlich in dem, dass sie beide Egoisten sind. Und sie unterscheiden sich darin, dass das Ego sich in unterschiedlicher Weise in jedem von ihnen ausdrückt, entsprechend dem hormonellen und physiologischen System, indem sie sich befinden.

Danach können wir uns dem nächsten Problem widmen: Dem Problem der Ehe. Die Ehe ist ein Bund, sie ist ein sich ergänzendes Bündnis: ich brauche sie und sie braucht mich. Wenn wir das verstehen, wird uns klar, dass die Essenz unserer Natur das Empfangen ist.. man möchte immer vom Partner empfangen. So beginnen wir, die Menschen die Grundlagen der Kabbala zu lehren. Es gibt hier keinerlei Provokation! Ich möchte saubere Kleider, dass das Abendessen fertig ist und eine saubere Umgebung. Und meine Partnerin möchte einen Mann im Haus sehen, einen Ehemann und einen Vater, mit allem, das damit verbunden ist. Ist es möglich, die Verlangen des Partners zu befriedigen? Wollen wir das überhaupt?

Da im Allgemeinen beide von uns arbeiten, wir Kinder haben und Verpflichtungen nach der Arbeit (Bank, einkaufen und so weiter), ist es objektiv überhaupt möglich, von unserem Partner die Erfüllung all unsere Verlangen zu verlangen? Wenn wir die Liste der gegenseitigen Bedürfnisse betrachten, verstehen wir, dass wir tatsächlich den anderen gar nie kannten. Ich verstand nie, was sie von mir wollte, denn letztendlich ist es nicht meine Natur. Sie erzählte mir nie etwas, sondern erwartete vielmehr, dass ich es von selbst erraten würde.

So zeigen wir den Menschen, dass die Probleme einer Familie deswegen entstehen, weil wir Egoisten sind; jeder von uns sitzt und wartet darauf, dass der andere ihn erfüllt. Selbst wenn der andere gar nicht sagt. Daher ist jeder stets in seiner Erwartung verletzt, wann sein Partner ihn endlich verstehen würde. Dieser Weg ist völlig falsch. Wir sollten einander nicht aus einer Distanz nähern, entsprechend der Liste unserer Erwartungen. Ich tue dies, sie tut das… Selbst wenn wir die Liste des anderen kennen, können wir sie nicht erfüllen.

Lass uns das etwas einfacher betrachten: Wir fangen an, Zugeständnisse zu machen und einander gefallen zu wollen, wir transformieren uns zu Freunden, dir einander helfen. Ich denke darüber nach, was ich für sie tun kann, und sie überlegt, was sie für mich tun kann. Wir fangen an, dasselbe Spiel zu spielen, das „Spiel der gegenseitigen Zugeständnisse“. Das ist zwar ein Spiel, aber wir können es beginnen. Jeder denkt darüber nach, wie er dem Partner das geben kann, was dieser gerade von einem braucht.

Wenn wir so miteinander kommunizieren, fangen wir an, uns zu erziehen und in uns eine Gewohnheit der gegenseitigen Verbindung zu verinnerlichen. Und als Ergebnis davon entsteht zwischen uns etwas, das wir „gegenseitige Liebe“ nennen. Das ist nicht die gleiche Liebe, bei der wir uns unter dem Sternenhimmel küssen, sondern eine Liebe, die auf der Basis gegenseitiger Zugeständnisse gründet. Wir erbauen sie in uns selbst und dann erschaffen wir etwas gemeinsames, nicht „er“ oder „sie“, sondern etwas, das man Familie oder ein Paar nennt. Das Wichtigste hier ist es, dem Partner zu zeigen, dass man, obwohl man selbst vor Wut kocht und nicht mit ihm übereinstimmt, sich dennoch anstrengt, sich dem anderen ruhig zu nähern, so als wäre nichts passiert.

Diese Zugeständnisse werden gemacht, während das Ego in einem wächst. Und man versteckt das nicht – damit kann man den anderen lehren und ihm ein Vorbild sein. Und wenn einer der Partner noch nicht bereit dazu ist, über sich selbst aufzusteigen, dann muss der andere dem einen helfen. Der Mensch muss sich in etwas verwandeln, das in sich selbst zumindest zwei Bilder erschafft. Im einen Bild hasse ich meine zweite Hälfte. Doch andererseits verhalte ich mich zu ihr/ihm korrekt, ja sogar nett und dann sieht sie/er, dass ich mich über mich selbst erhebe.

Wir müssen damit spielen. Wir haben keine andere Wahl, um die Familie zu retten. Das Ego ist gewachsen, wenn wir das jetzt nicht tun, werden die Menschen bald nicht mehr in der Lage sein, miteinander zu leben. Sie müssen in dieses Bild eintreten und es erfahren, damit sich ein Abdruck davon in ihnen abbildet. Danach geben wir ihnen die Aufgabe: „Bis morgen sagt zueinander kein schlechtes Wort, sondern lächelt und erfahrt Freude aus eurem inneren Aufstieg und dem Kampf gegen euch selbst.“ Danach werden die Menschen zur Freude gelangen, zunächst dadurch, dass sie sich von sich selbst lösen; im weiteren verbinden sie sich dadurch mit den anderen, was ihnen zusätzliche Freude beschert, die sie zu vorher nicht kannten. In anderen Worten entsteht hier eine spirituelle Komponente.

Eine Familie ist ein Maß, welches sich aus gegenseitigen Zugeständnissen formt und als Ergebnis daraus erzeugen die Menschen eine Verbindung, die sich „Liebe“ nennt. Diese Liebe entsteht nur, wenn wir verstehen, dass es an uns liegt, den anderen zu ergänzen und das zu versuchen.

Was bedeutet es „und du solltest deinen Freund wie dich selbst lieben?“ Ich nehme ihre Verlangen und versuche, sie zu erfüllen. Sie nimmt meine Verlangen auf und versucht, diese zu erfüllen. Doch wir sprechen nicht darüber; viel mehr bringen wir einander zu gegenseitigen Zugeständnissen, zu Handlungen entsprechend der Weisheit der Kabbala im Rahmenwerk der Familie. Und langsam verschwindet unsere vorherige Natur irgendwo in uns und darauf bildet sich eine Ebene einer neuen Beziehung zum anderen, was unsere gemeinsame Erreichung sein wird – ein Besitz – ein Familienschatz. Daraus entsteht Liebe. Sie wird wahre Liebe genannt: „Und du sollst deinen Freund lieben wie dich selbst.“

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From A Talk on “Family” 5/28/14

Wie ist das männliche Herz zu erobern?

Frage: Ich will fragen: wie kann ich das Herz des Mannes erobern? Womit ist es zu bestechen?

Antwort: Alles beginnt damit, dass die Frau dem Mann andeutet, dass sie verliebt ist: sie begeistert sich dafür, wie groß, klug und heldenhaft er ist – sie ermuntert ihn, wie ein kleines Kind.

Das kleine Kind und der erwachsene Mann unterscheiden sich darin nicht voneinander. Man muss dem Mann ständig die Empfindung verleihen, dass er stark, groß, klug und einzigartig ist!

Dadurch bindet die Frau ihn, wie einen kleinen Hund an der Leine, an sich. Wohin sie auch geht, wird er ihr folgen, da er eine solche Wahrnehmung seiner Persönlichkeit, wie die Luft braucht. Auf diese Weise zieht man anfangs den Mann heran.

Außerdem, beginnt man ihn ein wenig zu „dressieren“, ihn an allerlei Formen zu gewöhnen, ihm vorzuführen was für sie angenehm ist und was nicht. Folglich will er die ganze Zeit eine Bestätigung dafür haben, dass sie sich für ihn begeistert, ihn liebt und schätzt. Man muss dem Mann dabei andeuten, dass er das alles nur unter der Bedingung bekommen wird, wenn er  ihr gegenüber eine solche Beziehung, die ihr sehr gefällt, zeigt. Ich verrate euch alle Geheimnisse…

Die Frau beginnt, dem Mann ihren persönlichen Eindruck zu vermitteln, der darauf basiert, wie er mit ihr umgeht. So unterrichtet sie ihn darin, wie er sich zu ihr verhalten soll, sie führt vor, welches Verhalten für sie angenehm ist und solche entgegenkommenden Handlungen ihrerseits hervorrufen wird, die auch ihm angenehm sein werden.

Frage: Wie kann ich ihn spüren lassen, dass er großartig ist, ohne sich dabei zu erniedrigen? Wie kann ich ihm andeuten, dass er so lange König ist, wie ich die Königin bin?

Antwort: Es ist viel zu schwer und verpflichtet zu vielem. Der Mann will neben sich keine Königin haben. Sie soll ihn, ohne weitere Bedingungen, wie die Mutter ihren Sohn schätzt, lieben. Die Mutter liebt das Kind und schätzt es unabhängig davon, wie es ist.

Wenn die Frau sagt, dass der Mann großartig ist, dann ist er wirklich großartig, nicht nur unter der Bedingung, dass sie großartig ist. Wenn er klug ist, dann nicht deshalb, weil sie klug ist. Seine Einschätzung soll unabhängig sein, aber niemand außer ihr, wird ihm solche Wörter sagen, und deshalb bleibt er bei ihr.

Anschließend beginnt sie, ihre Bedingungen vorzubringen. Wenn der Mann etwas falsch macht, dann zeigt die Frau ihre Unzufriedenheit, ihre Verwirrung, als ob “die Wolke herabfällt”. Er ist ihrer Stimmung gegenüber sehr empfindlich, da er ununterbrochen ihr Entzücken sehen will, sich als der Mann, „Macho“ empfinden will – wenn nicht stark, dann klug, wenn nicht klug, dann als Helden.

Wenn sie zeigt, dass seine Beziehung sie traurig macht, weshalb er sie nicht mehr begeistert, woran er sich schon gewöhnt hat, dann beginnt er zu suchen, wie ihr Herz zu erobern ist, um von ihr weiterhin ständig Komplimente zu bekommen.

Der Mann braucht die Komplimente noch mehr, als die Frau, so gewöhnt man ihn an die gute, richtige Beziehung. Folglich wird er wirklich lernen, sich mit ihr so zu verhalten, wie es wünschenswert ist und ihr gefällt: respektvoll und gut, er wird sie schätzen. Aber er schätzt nicht sie selbst, sondern ihre Beziehung zu ihm. Dadurch bestechen wir einander, mehr ist nicht erforderlich.

Damit in der Familie die Liebe entsteht, ist von vornherein nichts Großartiges erforderlich. Für uns soll es einfach angenehm sein, sich neben einander zu befinden: einander zu sehen, zu berühren, mit einander zu essen, sich um einander zu sorgen. Alles andere wird infolge des Spieles zustandekommen. [133235]

Auszug aus dem 196. Gespräch über das neue Leben, 09/06/13