Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Religion ist eine imaginäre „spirituelle Schale“

Der Mensch verfügt über eine intellektuelle Basis, und dank dieses Vorteils entwickelte er sich durch Handlungen und Leiden, nahm eine Religion, Politik und ein Weltgericht an, bis er schließlich zu einem zivilisierten Menschen wurde. (Baal HaSulam, „Die Letzte Generation“)

Was bedeutet Religion? Der Mensch schafft in seinem egoistischen Verlangen eine vermeintlich spirituelle Welt, aber nicht durch eine Geburt im spirituellen Raum, sondern in sich selbst, innerhalb seines Egoismus´.

Die Religion ist eine Widerspiegelung jener „spirituellen Schale“, die er sich vorstellt: Engel mit Flügeln, Schöpfer auf der Wolke sitzend, Paradies, Hölle, usw. All dies wird innerhalb der Selbstsucht erschaffen, zum eigenen Vorteil.

Dabei wurde diese ganze Entwicklung nur einer qualitativen Mehrheit der Zivilisation auferlegt, während die Massen ihr als eine „formlose Substanz“ folgten.  

Zweifellos wurden alle Wissenschaften, die Kunst, Pädagogik und die Religionen erschaffen und bei den Massen eingeführt, damit das Volk als eine Herde der qualitativen Minderheit folgt.

Aber auch der Kopf der Menschheit ist immer noch ein egoistischer Teil, der für sich selbst ein System von Führung und Verständnis für Religionsausübungen entwickelt hat, um sich in jedem Zeitalter so bequem wie möglich einzurichten.

Als die Massen ihre Augen öffneten und das Schicksal in die eigenen Hände nehmen wollten, mussten sie alle Korrekturen und Gesetze der Entscheidungsträger außer Kraft setzen: Religion, Weltgericht, Politik. Schließlich entstand das alles nur im Geiste der Entscheidungsträger und diente ihrer Entwicklung zu ihrem eigenen Vorteil.

Anmerkung: Gab es dann irgendwann eine Massenrevolte?

Antwort: Es kommt auf das Wo und Wie an. Natürlich gab es einige Versuche von ernsthaften Aufständen, zum Beispiel im christlichen Glauben: Calvinismus, Luthertum und andere Strömungen. In den christlichen und muslimischen Religionen gab es eine große Abkehr vom ursprünglichen, wahren Teil ihrer Religionen. Sie fielen wieder in die sich ständig weiter entwickelnde Selbstsucht.

Dasselbe geschah mit dem Judentum, welches sich zunächst unter dem Einfluss des altruistischen Teils – der Kabbala – entwickelt hat, der vom materiellen Zustand absolut abgetrennt ist. Danach ist alles zum Stillstand gekommen.

Zur Zeit des Zweiten Tempels fielen die Juden vollständig in den Egoismus zurück, in den gegenseitigen Hass, und seitdem existieren wir auch so. Wir vergaßen sogar, dass wir einmal nach den Gesetzen der Liebe gelebt haben, und jetzt verweilen wir im Hass, wie im gewöhnlichen Leben. Selbstverständlich fühlen wir uns als normale Menschen, sogar als Gerechte, ohne zu wissen, dass wir uns im reinsten Egoismus befinden.

 

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Die Stufen der Unabhängigkeit

Das Erreichen der Unabhängigkeit ist im Prinzip die ganze Arbeit, die der Mensch auf dieser Erde verrichten muss. Der gesamte Prozess, von dem Moment unserer Geburt in diese Welt bis zum Eintritt in die spirituelle Welt und die weitere Entwicklung der Seele bis zur Endkorrektur, ist ein Voranschreiten in Richtung Unabhängigkeit.

Die Unabhängigkeit wird in der Ebenbürtigkeit mit der höheren Kraft, dem Schöpfer realisiert. Nicht mehr und nicht weniger. Solange der Mensch die Stufe des Schöpfers nicht erreicht, Seine Kraft, die Übereinstimmung in allen Eigenschaften mit Ihm, wird er seine Entwicklung nicht abschließen können und erlangt keine Unabhängigkeit.

Baal HaSulam „Vorwort zum Buch Panim Meirot uMasbirot“: Im Sohar steht geschrieben, dass dank dieses Buches die Söhne Israels aus dem Exil kommen. Und in vielen Quellen wird gesagt, dass wir nur mithilfe der Verbreitung der Wissenschaft der Kabbala an alle Menschen der vollkommenen Befreiung würdig werden, weil das verborgene Licht in diesem Buch das einzige Mittel ist, das fähig ist, den Menschen zu seiner Quelle zurückzuführen.

Daraus folgt, dass man nur auf diese Weise die Unabhängigkeit, die wir so ersehnen, sogar im materiellen Sinn erreichen kann. Nur auf diese Weise können wir uns von der äußeren Bedrohung befreien, die uns nie verlässt und uns jedes Mal dazu zwingt, ums Überleben zu kämpfen.

Die Möglichkeit in ihr Land zurückzukehren, wird dem Volk Israel als eine Chance für einen bestimmten Zeitabschnitt gegeben. Diese Möglichkeit wurde ihnen gegeben, um Unabhängigkeit zu erlangen. Die Unabhängigkeit hängt von der Offenbarung der Wissenschaft der Kabbala für die ganze Menschheit ab.

Wir existieren innerhalb des Systems der Natur, in einem besonderen Netz, das nach seinen eigenen Gesetzen funktioniert. Man kann die einzelnen Ausformungen dieser Gesetze studieren: auf der unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufe. Die Physik befasst sich mit der unbelebten Form, die Botanik mit der pflanzlichen, die Biologie, Zoologie und Genetik mit der tierischen Form (also alles, was mit lebendigen Organismen zu tun hat).

Es gibt aber noch einen Teil, der sich auf die innere Welt des Menschen bezieht. Die Psychologie beschäftigt sich ein wenig damit, und auch die Psychiatrie. Ihre Möglichkeiten sind aber sehr begrenzt und im Prinzip bleibt dieser Bereich der Wissenschaft unerforscht.

Die einzige Wissenschaft, die sich wirklich mit der inneren Welt eines Menschen befasst, ist die Wissenschaft der Kabbala. Sie erforscht den Menschen als ein inneres System, das nach bestimmten Gesetzen funktioniert und sie erlaubt uns, diese Gesetze zu verstehen und zu benutzen, um die Natur des Menschen zu ändern und ihn auf diese Weise zu einer guten Form der Existenz zu bringen.

Wir können unseren Lebensraum dank dem Wissen über physikalische, chemische und andere Gesetze verbessern und das Leben komfortabler machen. Genauso können wir mithilfe des Wissens der Gesetze, die die Wissenschaft der Kabbala erklärt, die inneren Eigenschaften des Menschen verbessern.

Diese Gesetze ändern sich nicht und sind voll und ganz für unsere Generation vorbereitet. Das steht im Gegensatz zu den Gesetzen der Psychologie, die sich ständig ändern, d.h. morgen wird das, was heute als schädlich angenommen wird, als nützlich erklärt.

Die innere Natur des Menschen unterliegt absoluten und unveränderbaren Gesetzen. Diese Gesetze kommen von der Natur, aus der höchsten Kraft der gesamten, von uns offenbarten Natur. Sie breiten sich bis in die Tiefen der Schöpfung aus. Die Natur des Geschöpfes ist der Natur des Schöpfers entgegengesetzt.

Deswegen schreibt Baal HaSulam, dass nur mithilfe der Offenbarung der Wissenschaft der Kabbala die ganze Welt aus dem Exil in die Freiheit kommen kann. Das Volk Israel soll das als erstes tun und damit allen anderen Völkern ein Beispiel geben. Das nennt sich „das Licht für die Völker der Welt sein“.  

Auf diese Weise kommen wir aus allen Beschränkungen dieser Welt heraus anstatt in ihnen gezwungenermaßen zu existieren, nur um unseren Körper zu versorgen und ihm in jedem Augenblick den komfortabelsten Zustand zu gewährleisten. Wir verbringen unser ganzes Leben mit der Versorgung des Körpers, der im Endeffekt sowieso stirbt, und dabei werden all unsere Anstrengungen vernichtet.

Wir können aber damit beginnen so mit uns selber zu arbeiten, dass wir die echten, ewigen Stufen des Daseins erreichen. Diese Stufen sind höher als die Sorgen über den tierischen Körper. Dann wird zu unserer Hauptsorge die Offenbarung der höheren Kraft und die Übereinstimmung in der Eigenschaften mit ihr.

In dem Maß, in welchem wir uns dem Schöpfer angleichen, erlangen wir die Möglichkeit ewig zu sein, genauso wie Er. Danach beginnen wir die Stufen empor zu steigen und erreichen eine noch größere Kraft der Ewigkeit und Vollkommenheit. 

Das Wichtigste ist, sich über seinen Körper, der uns nur für eine begrenzte Zeitperiode gegeben wurde, zu erheben. Wenn ich mich der Sorge um den Körper widme, beschäftige ich mich mit einer aussichtslosen Arbeit, weil ich all meine Kräfte und mein ganzes Leben in das investiere, was unumgänglich sterben wird. Das heißt, dass all meine Anstrengungen nutzlos sind. Deswegen sind wir einfach dazu verpflichtet, die Möglichkeiten, die uns die Wissenschaft der Kabbala anbietet, zu realisieren.

 

Aus der Lektion zum „Unabhängigkeitstag“, 25.04.2017

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Neuer Lebensstil

Wir können die Bedingungen der Letzten Generation als einen Zustand des Friedens in der ganzen Welt betrachten, in dem die gesamte Menschheit ihre Einzigartigkeit nur in Form von „dem Nächsten zu geben“ und nicht um „für sich zu bekommen“ genießt.
Wir müssen einen Lebensstil erbauen, der auf der Eigenschaft des Gebens basiert. Dies sollte als einziger Maßstab dienen und in das Bewusstsein der Menschen rücken. Wir werden in unserer Generation den Versuch machen, dem Leben in dieser Form zu ähneln. (Baal HaSulam, „Frieden in der Welt“)

Wir müssen kleine Gemeinschaften bilden, die der nächsten Generation die individuellen kabbalistischen Prinzipien demonstrieren können. Wir machen „Werbung“, sodass die Menschen kommen, studieren und Kurse absolvieren. 

Alle Kräfte, die sich im Menschen, in der Natur und in der Welt um uns herum manifestieren, drängen uns dazu, über unseren Egoismus hinauszuwachsen und auf einer ganz anderen Ebene zu existieren – auf der Ebene des Schöpfers, der allgemeinen Kraft der Natur, dem Altruismus. Doch die Umsetzung stellt eine Herausforderung dar.

Dafür gibt es in unserer Welt eine besondere Gruppe von Menschen, die Kabbalisten, die dank ihrer besonderen und unabhängigen, inneren Entwicklung den Anstoß zu einem neuen Lebensstil erhielten. Sie untersuchen, wie das System unserer Welt funktioniert, wie wir es für uns selbst anpassen, um uns entsprechend ändern zu können.

Daher sollen möglichst viele Menschen von den Kabbalisten lernen und deren Technik übernehmen, denn Kabbalisten realisieren alles aus ihrer eigenen Erfahrung heraus. Doch die meisten Menschen wissen nichts darüber, und reagieren stattdessen auf egoistische Weise. Es handelt sich um eine besondere Veränderung in unserer Natur, eine umgekehrte Welt! Wir wollen vom „Empfänger, der nur für sich genießt“ zum „Geber, der an alle wie an sein einziges geliebtes Kind denkt“ werden.

Derzeit ist das für den Menschen noch unrealistisch und nicht wahrnehmbar. Jedoch wird die Natur uns mit „Prüfungen“ vorwärts treiben, wenn wir uns nicht freiwillig in die richtige Richtung  zum Altruismus – bewegen.

Die Kabbala erzählt, wie man kleine Schritte zum biblischen Prinzip „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ machen kann. Versuche diese Prinzipien der Hauptgebote der Tora „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ und „die Einheit aller Menschen“ im Voraus zu lernen und in dir aufzunehmen, obwohl dies nicht aus deinem eigenen Willen kommt und es einen starken Widerstand dagegen gibt.

Aus der Fernsehsendung „Die Letzte Generation“, 23.10.2017

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Neo-Antisemitismus

Das Volk Israel hat seinen Ursprung in der Gruppe der Schüler Abrahams. Es existiert nicht allein für sich selbst, sondern um der ganzen Menschheit die Methode der Vereinigung mit der Höheren Kraft zu bringen und ihr die ganze Natur zu offenbaren, die Eigenschaft, die als Schöpfer bezeichnet wird. Diese Gruppe muss ihre Mission realisieren.

Die  Menschheit entwickelt sich und verzweifelt an ihrer Entwicklung, danach beginnt sie dieser Gruppe ihr zielloses, misslungenes und leeres  Leben vorzuwerfen. Je entwickelter die Völker der Welt werden, umso mehr Beschwerden erheben sie bei der Gruppe, die sich Israel nennt, mit der Forderung, ihrer Bestimmung nachzukommen.

Die Menschheit ahnt nichts von die Mission des Volkes Israel und von den Ursachen ihres Hasses gegenüber den Juden, denn die Verhüllung lastet auch auf ihnen. Auch die Gruppe Abrahams vergaß nach dem langen Weg im Laufe der Geschichte, was genau sie zu erledigen hat und wofür sie gehasst wird.

Aber der Antisemitismus  existiert als Phänomen, das nicht verschwinden wird, bis diese Gruppe ihre Bestimmung nicht realisiert – entweder unter dem Druck der Menschheit, oder aus dem inneren Erwachen der Gruppe und  der Einsicht. Wie dem auch sei, diese Gruppe wird sich verbinden und der ganzen Menschheit ein gutes Beispiel der Einheit zeigen. Danach wird sich durch diese Gruppe das Höhere Licht auf alle Menschen ergießen, wie Baal HaSulam im Vorwort zum Buch Sohar schreibt. Auf diese Weise wird die Welt zur ersehnten Korrektur kommen.

 

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Meine Gedanken auf Twitter 22/04/2018

Du kannst die Ursachen von Schlägen nicht dir selber zuschreiben. Der Egoismus ist integral für die ganze Gruppe, der gesamte Organismus ist krank! Du hast einen Schlag erhalten, der dich trifft. Du bist aber mit allen verbunden und deswegen ist das deiner! Daraus folgt, dass alle Korrekturen Gruppenkorrekturen sein müssen!

Die Schläge kommen zu jedem aufgrund der Unkorrigiertheit des Systems als Ganzes. Deswegen leiden alle. Dies geschieht deshalb, damit alle zu neuen Wechselwirkungen der integralen guten Abhängigkeit untereinander übergehen sollten. Jeder bekommt das Streben nach der Korrektur von dem gesamten System der Verbindung. Der bessere Zustand ist der Zustand noch größerer Abhängigkeit voneinander.

Der moderne Mensch unterscheidet sich nicht von seinem barbarischen Vorfahren.  In der Offenbarung der Welt als  integrales System muss er seine egoistische Natur zur entgegengesetzten Natur verändern. Die Umwandlung geschieht nach den Instruktionen der Kabbala, indem man die höhere Kraft erregt, die aus dem Ego einen Menschen macht.

Die Natur ist ein Beispiel des integralen Systems. Der lebendige Organismus lebt, weil jedes seiner Teile die allgemeinen Interessen berücksichtigt. Eine Komponente kann nicht lebendig sein. Das Leben ist ein Eingang und ein Ausgang, es gibt Stoff-, Kräfte- und Informationswechselwirkungen. Das ist nur möglich bei dem Verzicht auf ein persönliches Ego zugunsten eines “Wir“.

Das Unverständnis des Ziels der Existenz führt zum Hass. Staaten und Menschen prallen aufeinander und unterdrücken die Frage nach dem Sinn des Lebens. Es ist notwendig, einem Menschen, der weit von der Offenbarung des Sinnes des Lebens entfernt ist, die Möglichkeit zu geben, etwas über das Ziel unserer Existenz zu erfahren.

 

Kabbala Akademie auf Twitter

Die Umerziehung der Erwachsenen

Frage: Wie soll die Struktur der Integralen Erziehung aussehen? Wie können wir uns mit der Erziehung der Erwachsenen beschäftigen?

Meine Antwort: Natürlich muss man den erwachsenen Menschen erziehen, aber die größte Zuwendung muss man der Erziehung der Kinder widmen, weil es sehr schwer ist, die Erwachsenen zu ändern.

Einerseits spüren sie die Verdorbenheit der heutigen Gesellschaft, in der sie leben und würden sie gerne ändern. Andererseits bedeutet, die Gesellschaft zu ändern, den Menschen zu ändern. Und das ist sehr kompliziert. Aber indem wir uns um unsere Kinder kümmern, d.h.um diejenigen, die uns am Herzen liegen, werden wir uns dabei selber ändern.

Wir alle sind Eltern. Indem wir uns um den Aufbau einer völlig anderer Gesellschaft für unsere Kinder kümmern werden, wie man sagt:“ wenn nicht wir, dann wenigstens unsere Kinder!“, indem wir uns um die nächste Generation kümmern und sie erziehen, werden wir uns dabei gleichzeitig mit unserer eigenen Umerziehung beschäftigen.

Replik: Sollte dann in einen Erwachsenenkurs auf jeden Fall ein Kurs für die Vorbereitung von Kindererziehern integriert sein?

Meine Antwort: Unbedingt! In diesen Kurs sollten Interaktionen integriert werden -zwischen Eheleuten, zwischen Mensch und Gesellschaft, Mensch und Vorgesetztem, und Untergeordnetem, mit Kindern (Erziehung der Kinder).

Der Mensch muss integral mit allen verbunden sein.

 

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Meine Gedanken auf Twitter 16/04/2018

Die Erlösung der Welt von der egoistischen Natur geschieht nur mithilfe der Verbreitung der Kabbala unter den Völkern der Welt. Die Kabbala erklärt den Völkern die höhere Weisheit, die das Volk Israel bewahrt hat, damit man sie ihnen übergeben kann. Dabei werden die Völker der Welt den Grund ihrer voreingenommenen Einstellung dem Volk Israel gegenüber erkennen.

Die Mehrheit der Kabbalagegner will diese Wissenschaft annullieren, damit sie überhaupt nicht mehr existiert. Dann würden sie keine Gewissensbisse erleiden, weil sie zu schwach und faul sind, um gegen ihre eigene Natur anzugehen, um auf den Berg des Schöpfers zu klettern. So können sie dann beweisen, dass sie vermeintlich im Recht sind.

Alles was außer uns existiert ist der Schöpfer!

Er offenbart sich in gegenseitigen, sich gegenseitig abstoßenden Eigenschaften. Wir bauen darauf unser spirituelles, antiegoistisches Verlangen (Kli) auf. Wir haben jedoch kein Verlangen zu geben. Unser Verlangen zu empfangen, das einen Schirm hat, funktioniert dann als Verlangen zu geben.

Der Schöpfer offenbart sich in der Verbindung des Zehners, wo sich jeder bis zur Null annulliert hat. Das ist die Verbindung der Gleichberechtigten, obwohl alle unterschiedlich sind. Indem wir uns annullieren, werden wir zu einer Null, die 10 Nullen wie die 10 Sefirot enthält.

Keiner ist vom Druck der Gesellschaft frei. Wenn die Gesellschaft meint, dass „der König nackt ist“, braucht man Mut gegenüber der Realität solch einer Gesellschaft. Man braucht Mut gegenüber der Meinung der Gesellschaft. Jede Gesellschaft ist fähig, jeden, der ihre heiligen Werte umstürzt, unter sich zu begraben!

Genauso fällt es dem Menschen in der Kabbala schwer, seine Meinung zu behaupten. Er verspürt eine Gefahr, wenn er der geläufigen Meinung widerspricht. Noch gefährlicher ist es, die Wahrheit auszusprechen. Dabei tritt eine tierische Angst auf. Das ist so, weil seine Wahrheit nicht offensichtlich ist und die egoistische Gesellschaft gegen die Kabbala gerichtet ist.

Um sich nicht von der Meinung der Gesellschaft verführen zu lassen und sein Recht auf die Wahrheit zu verteidigen, ist man dazu nur mithilfe der Wichtigkeit des Ziels fähig. Nur die Wichtigkeit des Ziels kann uns über die Angst ausgestoßen zu sein, erheben. Der Kabbalist verhält sich nicht gesellschaftskonform, er überwindet die Angst, die böse Kraft. Alle Übrigen kehren zur gewöhnlichen Welt zurück. (s. Shamati 4)

Der Neid zwingt uns, Anstrengungen zu unternehmen. Der Neid ist nützlich, wenn er zum Ziel führt. Ich schätze den Neid, er ist das Seil, das die Freunde dem Untergehenden zuwerfen. Ich halte mich daran fest, weil ich möchte, dass die Freunde größer und stärker sind als ich, weil sich meine ganze Hoffnung in den Freunden befindet.

Die höhere Welt zu offenbaren bedeutet, sich nicht auf die Wahrnehmung die Gesellschaft, sondern auf die Eigenschaft des Gebens auszurichten. Die Ausrichtung geschieht in der Gruppe. Bei der Änderung der Wahrnehmung entsteht im Menschen Angst sich von der Welt abzutrennen, so als ob er die Welt verlassen würde, aus Bnei Baruch austritt. (Shamati 4)

Er sieht die Welt immer durch die anderen, allerdings unbewusst. Der Mensch nimmt die Realität durch die verzerrte Meinung der anderen wahr. Wenn der Mensch die Wahl der Gruppe kennt, tauscht er unter dem Druck der Gruppenmeinung seine Wahrnehmung mit der Wahrnehmung der Gruppe, selbst wenn sich die Gruppe irrt.

 

Dr. Michael Laitman auf Twitter

Der Welt Kabbala Kongress – New York, New Jersey, Mai 2018

Frage: Was ist der Hauptgrund, warum ein Mensch an einem Kabbala Kongress teilnehmen sollte?

Antwort: Wir sind in einem Zustand, wo die Weisheit der Kabbala mehr und mehr anerkannt wird. Sie wird nicht mehr, so wie es im Lauf der Geschichte war, allgemeinhin missverstanden. Die Kabbala wurde als Religion, Mystik, Magie oder Philosophie bezeichnet, um nur ein paar zu nennen. Sie ist jedoch eine bedeutende Methode, die wir brauchen,  um uns und die Welt in allen Bereichen zu verbessern.

Die Kabbala erklärt auf persönlicher, häuslicher, sozialer, nationaler und globaler Ebene, die Struktur der menschlichen Beziehungen. Sie befasst sich mit der Bildung von Erwachsenen und Jugendlichen. Sie richtet sich nach dem, was im Leben am Wichtigsten ist, wie man menschliche Werte und Engagements priorisiert und wie man das persönliche, häusliche und staatliche Leben plant, um zukünftig eine harmonische Generation zu schaffen.

Anders gesagt, eröffnet uns die Kabbala eine neue, verbesserte Weltkarte. Sie zeigt, wohin uns die Welt führt und erklärt die Naturgesetze: warum und wie sie auf uns wirken. Sie fragt nicht, ob sie etwas über die Weisheit und das Bewusstsein, die sie offenlegen, wissen wollen. Wenn es für uns wichtig ist, unseren optimalen Platz in der Welt zu finden und ein glücklicheres und einfacheres Leben zu führen, dann ist es wertvoll für uns, von dem zu lernen, was die Kabbala zu bieten hat.

Aus diesem Grund lade ich alle zum Weltkongress der Kabbala ein. Ich bin mir sicher, dass jeder mit einer gesunden, rationalen und praktischen Lebenseinstellung nach Hause gehen wird, sowohl in Bezug auf das persönliche Leben, als auch auf die Welt im Allgemeinen. Im modernen Leben, das global voneinander abhängig ist, wird ein solcher Ansatz dringend benötigt.

Frage: Mit welchen Gefühlen kann ein Mensch auf einem Kabbala Kongress rechnen?

Antwort: Wir erwarten, dass dieser Kabbala Kongress praktisch wird. Er soll den Teilnehmern die Fähigkeit geben, die Kräfte der Natur, die auf uns einwirken, zu spüren und zu lernen, wie man mit den Naturkräften umgeht. Auf diese Weise können wir unser Leben auf individueller, sozialer, nationaler und sogar globaler Ebene gestalten. Wir werden dadurch erfahren, was uns und zukünftige Generationen erwartet. Es wird uns mit der eigenen Ausbildung, mit der Erziehung von Kindern, mit allem geholfen, das heißt, ich werde wissen, wie man mit allem und jedem klar kommt. Daher ist die physische Teilnahme an diesem Kongress sehr wichtig, da diese Dinge nicht aus der Ferne, über das Internet erfasst werden können.

Darüber hinaus werden die Menschen die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und Antworten zu erhalten. Es wird viele Menschen geben, die andern helfen werden, alles was wir lernen und erfahren, überprüfen und klären zu können. Wir werden sehr glücklich sein, Teilnehmer aller Altersgruppen und Hintergründe, ohne irgendwelche Einschränkungen zu sehen, da die Weisheit der Kabbala der gesamten Menschheit gehört. Alle sind eingeschlossen, da jeder in Bezug auf die Weisheit der Kabbala gleich ist. Wir empfangen sie von Adam HaRishon („der erste Mensch“), deshalb ist sie für alle gleich.

Zu guten Wechselbeziehungen

Frage: Woran muss die Menschheit letztendlich verzweifeln?

Antwort: Daran, dass sie ein gutes Leben in ihren egoistischen Wechselbeziehungen organisieren möchte. Das ist nämlich nicht möglich. Die Menschheit muss daran verzweifeln und einen ganz anderen Weg wählen.

Frage: Mag der Schöpfer nicht, dass wir gut leben?

Antwort: Der Schöpfer möchte, dass wir auf der allerhöchsten, vollkommenen Ebene gut leben.

Frage: Müssen wir dafür wirklich verzweifeln? Früher ist die Menschheit irgendwie auf der Spur des Egos „entlanggekrochen“.

Antwort: Die Menschheit ist vorangeschritten und hat das Ego weiterentwickelt. Deswegen fühlte sie, dass sie wächst und fortschreitet. Und jetzt hat sich der Egoismus komplett entwickelt. Baal HaSulam erkannte deutlich, dass dies die Letzte Generation ist, und dass wir uns heute in einer Periode des Zerfalls unseres Egos befinden. Dies ist lediglich eine Frage der Zeit.

Ich hoffe, dass wir 2018 eine komplette Insolvenz des Egos finden werden, die Notwendigkeit, uns mit allen Mitteln über den Egoismus zu erheben und uns für eine vollkommen neue Quelle der Existenz zu entscheiden – dem Geben.

Frage: Geht es also um eine innere Erkenntnis?

Antwort: Die Welt ändert sich nicht im Geringsten, darüber spricht auch RAMBAM. Es verändern sich ausschließlich unsere Beziehungen untereinander.

Frage: Folglich können wir noch 200 Jahre leben und Technologien entwickeln?

Antwort: Alles wird sich verändern, aber ausschließlich als Folge guter Beziehungen zwischen uns anstelle der selbstsüchtigen Beziehungen heutzutage. Dann werden wir eine absolut neue Welt sehen. Lasst uns unsere Gedanken darauf ausrichten, um sie im Neuen Jahr zu erleben.

 

Aus dem russischen Unterricht vom 24.12.2017

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Der Meinung des Kreises widersprechen

Frage: Ist es erlaubt, eine andere Meinung als die des Kreises zu äußern oder sollte man nur das sagen, was ihm nicht widerspricht?

Meine Antwort: Es hängt davon ab, wie man sich die Verbindung vorstellt. Es könnte sein, dass man eine andere Meinung „hineinwerfen“ kann und dann eine interessante Polemik und Klärung aufflammen wird. Die Hauptsache ist, dass das, was man tut, dem Ziel der Annäherung dienen sollte.
Dies kann in sehr ernsthaften, gegenseitigen, harten Klärungen geschehen. Aber wenn wir am Ende zu einer größeren Annäherung kommen als zu Beginn des Seminars – dann ist das schon sinnvoll.

Aus dem Unterricht in russischer Sprache vom 22.10.2017

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