Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Bildung&Erziehung'

In Übereinstimmung mit den Empfehlungen der Kabbalisten

Frage: Warum kann die kabbalistische Methode nicht den Menschen erklärt werden, die keinen Punkt im Herz haben? Sie verstehen nur die weltliche Logik, Gruppenpsychologie, aber keine höhere Psychologie.

Antwort: Die Kabbala beschäftigt sich nicht mit den Erklärungen, da sie grundsätzlich auf einer Stufe arbeitet, auf der weder die Gedanken noch Wünsche des Menschen vorhanden sind. Es macht keinen Sinn etwas zu erklären. Es ist dasselbe, wie wenn man vor einem Hund sitzt und ihm philosophische Gesänge interpretiert. Er wackelt mit dem Schwanz und fühlt, wie gut man ihn behandelt, aber das was man sagt, spielt für ihn keine Rolle.

Einem Kabbalisten ergeht es genauso. Wenn er den Menschen etwas erzählt, nicken sie mit einem zustimmenden Lächeln, aber sie wollen nichts vertiefen.  Wenn sich Menschen systematisch an den Empfehlungen eines Kabbalisten halten, werden sie nach einer gewissen Zeit verstehen, wohin das Ganze führt.

Durch das Gesprochene lernen sie angemessene Resonanzen und höhere Handlungen kennen, die sie vorher nicht gespürt haben. Sie betreten ein Gebiet, in dem es völlig neue Definitionen gibt, so schreiten sie voran.

Es liegt nicht daran, dass sie alles im Verstand wahrnehmen sondern das sie den Anweisungen des Lehrers folgen.

Aus dem TV-Programm „Die letzte Generation“  vom 12.04.18

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Entdecke das Bild der wahren Welt

Frage: Sind meine Wünsche auch Prüfungen?

Antwort: Deine Wünsche sind die Basis, mit der du dein spirituelles Kli (Gefäß) aufbaust. Es gibt nichts Überflüssiges, nichts Feindliches auf der Welt.

Versuche in allem die Eigenschaft des Schöpfers, Seine Unterstützung, Seine Hilfe zu sehen – das, was „Hilfe gegen dich“ genannt wird. Du wirst feststellen, dass alle äußeren und inneren Probleme des Menschen nötig sind, um zu erkennen, dass alles vom Schöpfer kommt.

Wenn du akzeptierst, dass alles vom Schöpfer ausgeht wirst du plötzlich durch alle Probleme deine Verbindung mit Ihm spüren. Ich fühle mich da und dort schlecht, aber hier ist es anders – der Schöpfer tut es, damit du dich auf Ihn ausrichten kannst.

Es stellt sich heraus, dass du dann bereits das richtige Bild dieser und der spirituellen Welt schaffst.
Versuche in jedem Moment so zu handeln und du wirst sehen, wie sich alles in dir manifestiert: wie das Bild unserer Welt, das die Wahrheit überdeckt und sich aufzulösen beginnt. Du wirst verstehen, dass dies alles ein Betrug, ein Theater ist, dass dir der Schöpfer absichtlich zeigt. Du musst Ihn durch all diese Puppen sehen, während er auf dich einwirkt

Aus dem täglichen russischen Unterricht 3.6.2018

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Die Beziehung eines Kabbalisten zu unserer Welt

Frage: Was macht das tiefe Verständnis aus, dass der Kabbalist von unserer Welt hat? Er beschäftigt sich vorwiegend mit der höheren Welt.

Antwort: Es ist eine Tatsache, dass beide Welten ständig miteinander verbunden sind. Alles, was in unserer Welt passiert, kommt  von der Höheren Welt.  Ein Kabbalist  versteht die Ursprünge dessen, was in unserer Welt  geschieht.

In der Regel interessiert er sich nicht dafür. Früher oder später werden alle notwendigen
Veränderungen in unserer Welt eintreten. Wenn man daran etwas ändern will, dann nur durch die Erziehung des Menschen.

Daher schenkt der Kabbalist unserer Welt nicht viel Aufmerksamkeit. Er möchte sie ändern, aber dafür muss er die Wissenschaft der Kabbala verbreiten und die Menschen schulen. Dadurch kann er die Welt verändern. Wir versuchen es zu tun.

Aus dem russischen Unterricht, 03.06.2018

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Wofür sollte ein Mensch respektiert werden?

Frage: Welche grundlegenden Gefühle und Werte des einzelnen Menschen verdienen Respekt und warum fehlen sie bei so vielen Menschen?

Antwort: Respekt verdienen die Menschen, welche sich ausschließlich um das Wohl der Menschheit bemühen und sich darin anstrengen. Menschen, die sich nicht nur um das eigene Glück, des eigenen Volkes oder der zugehörigen Familie kümmern, sondern nur um das Wohl der Menschheit. Wenn wir das beachten, werden wir sehen, in welchem Ausmaß ein Mensch der ganzen Welt angehört, sich für sie opfert und so seine egoistische Natur überwinden kann.

Ich denke, dass alle Menschen sich selbst sowie ihr egoistisches Verlangen besiegen müssen. Jeder sollte Dankbarkeit und Respekt von der Gesellschaft erhalten, wenn er sich den Menschen auf diese Weise hingibt. Alle – sowohl die Kinder zu Hause, die Frau, Verwandte, Eltern, die Umgebung, die Freunde und die ganze Welt – sollten diesem Mensch dankbar sein und ihn im Maße seines Beitrags für die Gesellschaft schätzen.

Der Mensch ist so geschaffen, dass er die Anerkennung der Gesellschaft braucht. Er drückt dadurch sich selbst, sein „Ich“ aus. Wenn wir die Gesellschaft dazu bewegen, einen Mensch zu schützen und auf seinen Beitrag, den er für die Menschheit leistet, zu reagieren, wird dies alle verpflichten, zu einem aktiven Teil der Menschheit zu werden. Wir werden von jedem nur Gutes in Bezug auf die menschliche Gesellschaft beobachten und sehen, welche Mitwirkung jeder leistet.

Aus diesem Grund müssen wir solche Gesetze in unserer Gesellschaft etablieren. Jeder sollte lediglich durch seinen Beitrag, den er für die Menschheit leistet, beurteilt werden.

Wenn wir ausschließlich nach diesen Kriterien einen Menschen einschätzen, wenn jeder weiß, dass er nur danach beurteilt und behandelt wird, dann hat er keinen anderen Ausweg. Er wird zu einer gesunden Zelle im gemeinsamen Körper werden, zu einem Mensch, der für die Menschheit absolut unentbehrlich ist .

Runder Tisch der unabhängigen Meinungen. Berlin 09/09/2006

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Ist das menschliche Leben wichtiger?

Frage: Haben wir das Recht, das menschliche Leben für wichtiger als andere Lebensformen zu halten?

Antwort: Zunächst müssen wir erkennen, dass das ganze Natursystem pyramidal aufgebaut ist. Es basiert auf einer unbelebten Ebene: dem gesamten Universum, der gesamten unbelebten Materie, den Sternen und Planeten, die darin existieren. Dies ist der untere Teil der Pyramide.

Dann kommt auf der Erde der höhere, pflanzliche Teil. Der belebte (tierische) Teil liegt noch höher und die menschliche Stufe krönt die Pyramide. Unter Mensch versteht man nicht den tierischen Teil, nicht den Körper, sondern die sprechende, menschliche Stufe in uns.

Daher ist das menschliche Leben natürlich wichtiger als alle anderen Formen und Stufen der Natur- nicht weil es unser egoistischer Wunsch ist, sondern weil wir alle anderen Formen der Natur in uns einschließen. Wenn wir die Natur richtig behandeln, korrigieren wir uns selbst und die Natur insgesamt, deshalb ist das menschliche Leben und seine Rolle in der Natur am wichtigsten.

Alle globalen Naturkatastrophen und -probleme, wie Tsunamis, Dürren, Umweltkatastrophen, sind letztlich nichts anderes als ein Phänomen, welches vom Mensch auf die Natur projiziert wird.

Wir werden feststellen, dass wir durch unsere eigene egoistische Haltung gegenüber uns selbst und der Natur alle Katastrophen und alles Unglück sowohl in der menschlichen Gesellschaft als auch auf anderen Stufen der Natur verursachen: belebt, pflanzlich und sogar unbelebt. Wenn wir uns selbst verändern, wird das die Natur als Ganzes verändern.

Wir müssen verstehen, dass die Umweltkatastrophen die heute in der Welt ausbrechen und die Neuen, die uns noch bevorstehen, nur von der Einstellung des Menschen zur Welt abhängen. Sie kommen nicht, weil die Natur plötzlich aus dem Gleichgewicht ist. Wir verursachen durch unsere Gedanken ein Ungleichgewicht in der Natur.

Der runde Tisch der unabhängigen Meinungen. Berlin 09/09/06

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Wie werde ich so klug wie der Höhere?

Frage: Wie berechnet der Mensch wieviel er „für das Geben“ empfangen kann und wo er sich stoppen soll?  Woher weiß ich, dass ich keinen Fehler mache und nicht für mich empfangen werde?

 

Meine Antwort: Ich habe die 100-prozentige Wahrnehmung von Scham schon bekommen. Gegenüber dem Licht der Unendlichkeit, im unendlichen Gefäß schäme ich mich unendlich meines Empfangens. Ich habe den Schöpfer wahrgenommen und mich wahrgenommen. Jetzt, basierend auf all diesen Daten, kann ich die Berechnung durchführen. Und diese Berechnung ist sehr einfach: die vollkommene Annullierung! Ich möchte nichts bekommen, weil hundertprozentiger Scham mich zwingt auf alles zu verzichten.

Nachdem ich das gemacht habe, beginne ich zu berechnen: wieviel kann ich „für das Geben“ bekommen, bis zu welcher Grenze? Wenn ich niemals in so einem Zustand war, ihn niemals wahrgenommen habe, wie kann ich mir das vorstellen, welche Genüsse für mich dort offenbart werden?

Alle Genüsse vom Empfangen haben wir schon in der Welt der Unendlichkeit wahrgenommen. Jetzt aber habe ich vor, für das Geben an den Gastgeber zu empfangen. In Malchut der Unendlichkeit hatte ich nur das Licht Nefesch und auf dieses Licht, auf Malchut der Welt der Unendlichkeit habe ich die Einschränkung gemacht.

Jetzt aber, wo ich dem Gastgeber geben möchte, werde ich viel größeren Genuss empfinden: vom Geben an Ihn, von Seiner Offenbarung und von der Ähnlichkeit mit Ihm! Das ist so eine qualitative Zugabe für den Gast, sich in irgendetwas dem Gastgeber ähnlich zu fühlen?! Und genauso überprüfe ich diese riesigen Genüsse, wie werde ich ihnen widerstehen wenn ich sie niemals erlebt habe und keine Informationen (Reshimot) von ihnen habe?

Wie suche ich jetzt, inwieweit ich geben könnte und wie sich das von dem Zustand unterscheidet, in dem der Fehler und das Zerbrechen geschehen ist? Damit man dies versteht, muss man klären, wie sich „der Kopf“ (Rosch) von „dem Körper“ (Guf) unterscheidet. Wie kann der Kopf richtig die Handlungen, die noch nie gemacht worden sind, praktisch planen?

Hier ist die Rede von der exakten Berechnung. Wenn ich ein Gramm weniger vom  Gastgeber empfangen werde, als ich Ihm zurückgeben kann, wird das nicht Geben heißen! Wenn ich aber von Ihm ein Gramm mehr empfange, als ich den Schirm darüber machen kann, werde ich zerbrechen! Also, ich muss exakt mein Empfangen an der richtigen Stelle abtrennen, als ob ich es abschneide!

Auf diese Weise wird das einzige Verlangen, das der Schöpfer erschaffen hat, auf zwei Teile getrennt: Kopf und Körper.

Zuerst erledige ich dieselbe Handlung im Verlangen, dabei überprüfe ich mich. Wieviel kann ich – mehr oder weniger – wo genau befindet sich die Grenze. Ich verpflichte mich das zu überprüfen.

Und während ich mich überprüfe geht der Schöpfer zusammen mit mir. Als ob wir mit Ihm einen Vertrag schließen und den Bund abschließen. Ich sage zum Schöpfer, dass ich jetzt die Handlung für das Geben machen möchte. Er sagt mir: “ Wirst du  jetzt den Kopf für die neue Stufe erschaffen? Gut, hab keine Angst, Ich bin mit dir!“

Deswegen ist „jeder Kopf“ der Stufe: die Unendlichkeit… Dort befindet sich der Schöpfer. Das Geschöpf aber ist wie ein Kind neben dem Erwachsenen. Er sucht, wie er die Handlung durchführen kann. Als ob der Erwachsene die Hand des Kindes nimmt und sie bewegt, er lehrt es wie man schreibt oder malt. So wird der Kopf des Parzufs erschaffen.

Nach dem ich gelernt habe wie man das tut, mache ich diese Handlungen im Körper, „als ob“ ich das selber mache. Auf diese Weise werden alle Stufen von oben nach unten gebaut.

 

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Hat ein herzloser Mensch eine Seele?

Frage: Kann ein Mensch, der im kabbalistischen Sinn eine Seele hat nach menschlichen Gesichtspunkten herzlos und skrupellos sein?

Antwort: Nur der Mensch der eine Verbindung mit der gemeinsamen Seele erreicht hat, hat eine Seele. Seine Eigenschaften gehen über den Rahmen des alles absorbierenden Egoismus hinaus. Er will im Gegenteil geben und verbreiten. So ist er durch gegenseitige Verbindung mit der gemeinsamen Seele verbunden.

Frage: Kann er von außen betrachtet, scham- und herzlos wirken?

Antwort: Nein, da er mit der gemeinsamen Seele verbunden ist. In den Augen der Egoisten mag er sehr seltsam und vielleicht unhöflich wirken, da er ihre kleinlichen egoistischen Konzepte nicht befriedigt.

Aus dem russischen Unterricht, 10.06.2018

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„Auserwählt“ zu sein bedeutet, die Verantwortung zu haben, der Welt spirituell zu dienen

Michael LaitmanFrage: Ich habe gedacht, dass alle Begriffe der Kabbala, wie zum Beispiel Goy (Nichtjude), die Nationen der Welt, Israel und Jude, Zustände sind, die jede Person durchmachen muss. Es betrübt mich, dass alle Ihre Antworten immer zweiseitig sind. Dieser Erklärung nach ist Adam haRishon kein gemeinsamer Zustand, sondern nur einer für genetische Juden, weil sie bereits dort waren, während „Nichtjuden“ nicht einmal einen entfernten Geschmack davon haben. Aber weshalb sind sie dann in einem Zustand des Abstiegs?

Antwort: Sie sollten alles objektiv betrachten, wie ein Wissenschafter. Dann werden Sie der Wahrheit näher kommen. Alle Begriffe bestehen sowohl für die körperlichen als auch für die spirituellen Zustände. Jede Person muss alle Zustände durchmachen.

Diejenigen, die durch den spirituellen Abstieg und Aufstieg in der Vergangenheit gegangen sind, sind die genetischen Juden, beginnend mit Abraham, dem ersten Kabbalisten. (Wir berücksichtigen niemanden vor ihm, da es kein System gab, obwohl alles mit Adam begonnen hat). Diese Menschen (Seelen) müssen die Ersten sein, die durch die Korrektur gehen, weil sie in der Zeit des Ersten und Zweiten Tempels zerbrachen. Danach müssen sie die Methode allen anderen übermitteln.

Auf der körperlichen Ebene werden sie gehasst und geschmäht, weil sie diese Mission vernachlässigen. Übrigens, das hebräische Wort Goy (Nichtjude) bedeutet Nation. Israel wird auch „Goy“ genannt, aber „Goy Kadosh“ – eine heilige Nation, die dazu bestimmt ist, in der Eigenschaft von Liebe und Schenken zu sein.

Adam ist die gemeinsame Seele aller Menschen. Ein Teil von Adam – die Seelen von Abrahams Schülern – durchlebten spirituellen Aufstieg und zerbrachen. Ein anderer Teil der Seelen, die Goyim (Nichtjuden), stiegen niemals auf oder zerbrachen. Die zerbrochenen Seelen sind schlechter als diejenigen, die nicht zerbrachen, aber sie haben auch eine größere Neigung zur Korrektur, weil sie die zerbrochenen spirituellen Verlangen enthalten. Deshalb sind sie verpflichtet „Or Le Goim“ zu werden – das Licht für die Nationen der Welt, die die zerbrochenen Verlangen nicht enthalten.

„Auserwählt“ zu sein bedeutet, verantwortlich zu sein, die Methode der Korrektur zu beherrschen und sie in der gesamten Welt zu verbreiten oder anders gesagt – der Welt spirituell zu dienen.

Verwandtes Material:
Blog-post: Unter Israel versteht man all jene, die direkt zum Schöpfer streben
Blog-post: Der Bau des Dritten Tempels
 

Kabbala Akademie

 

Sich zu einem Menschen erziehen

Frage: Wenn ich versuche zu spielen, so dass ich hinter allen Objekten die höhere Kraft sehe, muss ich mich dann fragen, wofür ich sie enthüllen möchte?

Antwort: Selbstverständlich! Du erziehst dich! Wofür, warum, wie? Du machst das nicht, um einen schönen Abend zu verbringen oder etwas zu genießen. Es ist nicht die Hauptsache, sich hier und jetzt gut zu fühlen. Nein! Kabbala klärt, was die Wahrheit ist. Für sie bin ich bereit, meinen gegenwärtigen, fortlaufenden Genuss zu opfern und gegen ihn anzutreten. Das ist mein Kampf. Ich wäge immer ab, was für mich wichtiger ist: Wahrheit oder Genuss? Dann stelle ich den Schirm über mein Verlangen auf und handle im Namen des Gebens. Wenn ich gegen den Genuss arbeite, spüre ich, dass es im Geben 620 Mal mehr Genuss gibt als im Empfangen. 

Frage: Hat ein Mensch die Fähigkeit, seine Verlangen zu kontrollieren und Berechnungen durchzuführen?

Antwort: Es macht alles das höhere Licht! Wir müssen nicht weise sein. Das einzige ist, dass wir nicht schüchtern sein dürfen, sondern versuchen sollen, alles in der Gruppe korrekt und konsequent umzusetzen. Die Gruppe ist das größte Hindernis. Der Mensch möchte sich den anderen nicht annähern. Er kann sich nicht vorstellen, dass genau dies so ein erstaunliches Ergebnis hervorbringt. Natürlich gibt es Menschen, die bereit sind, sich anzunähern, aber für sie ist das eine irdische Annäherung. Die spirituelle Annäherung ist praktisch für jeden schwierig. Deshalb gibt es weder den Größeren, noch den Kleineren, Besseren oder Schlechteren. Jeder muss diese Phase durchschreiten. Die Zähne zusammenbeißen, in einer Gruppe arbeiten, versuchen, sich ihr anzuschließen, etwas zu tun, ohne dabei die Gruppenaktionen zu meiden. Es ist die Anstrengung entgegen dem Verlangen, welches nach und nach Ergebnisse hervorbringt.

Aus dem russischsprachigen Unterricht, 13.05.2018

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Spirituelle Schizophrenie

Frage aus Facebook: Entschuldigen Sie, aber ich habe das Gefühl, dass Sie sich mit Schizophrenie beschäftigen und das als „Glaube über den Verstand“ bezeichnen. Wie kann man sich in dieser Welt befinden, das sehen was man sieht, und gleichzeitig sich in einer anderen Welt befinden und dabei das sehen, was man nicht sieht?

Antwort: Schizophrenie ist, wenn ich außer dieser Welt noch etwas sehe. Wir hingegen sprechen davon, die Wahrnehmung von allem in mir, in zwei Teile zu teilen: das was in mir geschieht und die Kraft, die in mir alles projiziert, aufbaut, einrichtet, die sozusagen mit mir spielt. Ich sehe die Welt in zwei Teile geteilt:
das Innere und das Äußere oder das Untere und das Höhere.
Ich selbst bin auch in diese zwei Teile geteilt und sehe daher diese Welt als solche. Einer dieser Teile ist mein egoistischer Teil, das Verlangen zu genießen. Der zweite Teil ist der Altruistische, das Verlangen Genuss außerhalb von mir zu schaffen um durch alle Schöpfungen dem Schöpfer zu geben. Dieser Teil wurde in mir geschaffen, da ich die Kabbala praktiziere. Ich bestehe aus diesen
zwei Teilen.

Anmerkung: Ihre Aussage, dass man sich dabei sowohl im ersten Stock als auch im zweiten Stock befindet verwirrt alle.

Antwort: Das ist erforderlich. Dies steht in allen kabbalistischen Büchern, angefangen mit Adam, also vor fast 6000 Jahren. Diese „Krankheit“ wird vernachlässigt, es ist daher notwendig, sie zu untersuchen.
Ich lade alle ein, zu erforschen und zu entdecken, dass wir uns gerade deswegen so schlecht fühlen, da wir keine spirituellen Schizophrenen sind. Wir befinden uns nur in einer Welt – der untersten, der allerschlimmsten. Ohne die höhere Welt, ihre Ziele und die uns lenkenden Kräfte zu kennen, nicht zu wissen wohin sie uns führen und was sie von uns wollen, lässt uns wie blinde Kätzchen leiden, ohne die nachfolgenden wünschenswerten Zustände zu erreichen.

Frage: Leugnen wir den zweiten Stock?

Antwort: Ja. Es lohnt sich nicht die Wurzel zu übergehen, man muss sich damit beschäftigen um herausfinden, wie realistisch das ist.

Aus dem Fernsehprogramm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 14.08.2018
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