Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Immer mit mir – Teil 53

Revolutionär

Aber der wichtigste Revolutionär war natürlich RABASH. Er war aufgeregt, inspiriert, und ich habe ihn schon lange nicht mehr so erlebt. Für ihn war es wie eine zweite Geburt, viele Jahre lang träumte er davon, dass er junge, 25-30-jährige Schüler haben würde. Nun erschienen sie. Stellen Sie sich vor, dass der 77-jährige RABASH, der sein ganzes Leben in Bnei-Brak, in der orthodoxen jüdischen Gemeinde mit all ihren Verboten und Einschränkungen verbracht hat, keine Angst hatte, nicht religiösen „Gottlosen“ und sogar aus Tel Aviv als Studenten aufzunehmen. Er sah nichts und niemanden an. Er hatte keine Angst vor den „Bedrohungen“ seiner Umgebung, und die aufschiebende Einrede seiner Familie „sie nicht zu akzeptieren, hat er „nicht gehört“! Er hat sie aufgenommen!

Denn der Widerstand war enorm. Riesig!

Verwandte, Bekannte, Freunde forderten, sie nicht auf zu nehmen. Es ist kein einziger Tag vergangen wo die „Gutmenschen“ (offensichtlich von jemandem geschickt!) kamen, die Rabash gebeten haben, seine Entscheidung zu überdenken und diese Personen unter keinem Umstand aufzunehmen.

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Bnei-Brak wollte sie nicht. Aber RABASH gab nicht auf. Er war ein Mann von großer innerer Stärke und für ihn, jeder, der die Wissenschaft der Kabbala studieren wollte, war höher als alle anderen. Ich sah wie er sich „traute“. Er wog nicht ab, was er dafür bekommen würde, wie man ihn anschauen würde, was man sagen würde. Er ließ junge Schüler zu sich kommen, das war die Hauptsache!

RABASH handelte so, wie es kein Kabbalist vor ihm getan hatte. Er war auf dem Weg zu einem Durchbruch.

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Fortsetzung folgt…

 

Immer mit mir – Teil 52

 

Revolution

 

Mit Jeremy begann schrittweise der Übergang zu uns. Zuerst für alle Lehrer vom Berg, und dann auch für die anderen Schüler. Ich habe bereits gesagt, dass RABASH ein solches Ziel nicht verfolgte – die Studenten von Berg zu entführen, nein, aber er wollte ihnen erzählen, was die Wissenschaft der Kabbala wirklich ist. Er hat mich die ganze Zeit darauf aufmerksam gemacht. Und danach kam es wie es kommen sollte. Wenn man wirklich die Wahrheit erklärt, dann wird der Suchende die Gelegenheit nicht verpassen, er wird die Kabbala entdecken wollen. Es ist eine Ehre und ein Lob für diese Jungs, dass sie so waren.

Fast jeden Tag gab es einen Übergang zu uns. Die Tür öffnete sich leicht während des Morgen Unterrichts, jemand rief mich auf die Straße, da waren diese seltsamen für Bnei-Brak, langhaarige, nach Tel Aviver Mode gekleidete Jungs und sagten: „Hier sind wir. Können wir hier anfangen zu studieren? Ich habe geantwortet: „Ich werde nachfragen“.

Natürlich hat RABASH alle empfangen. Sie waren etwa vierzig Leute. Es war eine Revolution für unsere kleine Gruppe

 

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Fortsetzung folgt…

Eine Epidemie ist keine Strafe, sondern Heilung

Im Laufe der Geschichte haben wir viele Aufmerksamkeitszeichen des Schöpfers – der gut ist und Gutes tut, erhalten. Da wir, im Gegensatz zum Schöpfer, uns in egoistischen Eigenschaften befanden, betrachteten wir diese Zeichen der Fürsorge und Liebe als Schläge und verspürten nicht das Bedürfnis uns zu ändern.

Liebevolle Eltern lassen so ein Kind lernen. Das Kind möchte aber nur spielen und gehorcht ihnen nicht, da es glaubt, dass die Eltern es nicht mögen.

Genau das Gleiche geschieht in der Welt: Krisen, Kriege, Unglücksfälle, Epidemien – der ganze Weg menschlichen Leidens. Das alles, da wir die Herrschaft des Schöpfers nicht als absolut Gutes und  Gutes tuende akzeptieren wollen d.h., uns dieser Führung nicht anpassen wollten.

Wir laufen den Anweisungen des Schöpfers davon, wie Kinder die den Eltern nicht gehorchen, sich ständig verstecken und argumentieren wollen. Deshalb war das Leben bis heute so bitter.

Jetzt erleben wir einen besonderen Moment, der anders ist. Er kommt in die Welt, um die Menschheit zu beruhigen und aus uns ein Ganzes zu machen. Es ist so, als hätten die Eltern die Geduld verloren und nun sagen sie zu ihren Kindern: „ Es reicht, jetzt beruhigt euch alle!“ Zudem wenden sie solche Maßnahmen gegen uns an, dass wir uns beruhigen müssen.

Die höhere Kraft steigt hinab und nähert sich uns an, um mit uns eine enge, persönliche und direkte Zusammenarbeit zu beginnen.

Warum hat die Menschheit diesen harten Schlag so hingenommen? Warum hält das Coronavirus alle in Angst? Wir sind es doch gewohnt, dass jedes Jahr in jedem Land viele Menschen sterben und neue geboren werden. Warum haben wir solche Angst vor dem Virus?

Wir wissen, dass sich innerhalb von hundert Jahren die Bevölkerung der Erde erneuert – alle sterben und stattdessen werden neue Menschen geboren, wir machen daraus keine Tragödie. Dieser Virus ist jedoch ein psychologischer Schlag.

Es gibt einen versteckten Schädling zwischen uns, den wir weder sehen, fühlen, noch wissen wir nicht, von wo aus er angreifen wird.

Dieser Virus arbeitet jedoch zu unserem Vorteil. Er befiehlt uns, sich voneinander zu distanzieren und unsere Häuser nicht zu verlassen. Es ist, als würde er sagen: „Wenn ihr nicht wisst, wie ihr euch gegenseitig gut behandeln sollt, dann bleibt zu Hause! Und wenn es freundlicher wird, können Sie hinausgehen, aber kommen sie sich nicht näher als zehn Meter“.

Der Virus zeigt uns unsere wahre Beziehung: Wir sind nicht in der Lage, zusammen zu sein und wenn wir uns verbinden, dann übertragen wir Viren, da wir egoistisch sind. Dieser Virus ist eine Offenbarung einer höheren Macht.

Der Virus hält die Menschen durch ihren Egoismus voneinander fern. Er lässt sie zu Hause sitzen, anstatt alle möglichen wertlosen, weit hergeholten Dinge zu tun. Es zeigt uns, in welchen richtigen Beziehungen wir zueinander stehen könnten. Er ist nicht hier, um uns zu schaden und uns zu töten, sondern um unser Leben richtig zu organisieren. Es ist die Hand des Schöpfers, die uns gnädig erzieht.

Eine Epidemie ist keine Strafe, sondern eine Heilung. Das Virus kühlt unsere Beziehungen. Sie sind durch unseren Egoismus erhitzt worden. Wir hatten den Wunsch zu gewinnen, Erfolg zu haben, andere zu benutzen. Der Virus stoppt das ganze Wettrennen.

Aus dem Unterricht 18.03.2020

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Immer bei mir

LaitmanFrage: In einer Ihrer Lektionen sagten Sie, dass in der vollständigen Korrektur nur die Seelen und nicht die Körper in Betracht gezogen werden und es sein könnte, dass von den sieben Milliarden Menschen, die in unserer Welt leben, nur sieben die vollständige Korrektur erreichen werden! Was kann es also heißen, dass der Schöpfer gut ist und Gutes tut, wenn er Menschen die vollständige Korrektur zum Preis von völliger Vernichtung erreichen lässt! Und ich soll mich gut fühlen und den Tod derer, die mir nahe stehen rechtfertigen!? Ist es das, was Sie „gut und Gutes tuend“ nennen!? Und gleichzeitig drücken Sie Ihr Bedauern darüber aus, dass Ihr Lehrer Rabash verstarb. Ich sehe, wie sie über Rabash mit geschlossenen Augen sprechen und ich bin beeindruckt davon, wie sehr Sie Ihn lieben.

Meine Antwort: Es gibt ein Gesetz, nach welchem das Programm der Korrektur der Schöpfung ausgeführt wird (die Reshimot vom Fall der zertrennten spirituellen Seelen, vom Abstieg der Welten). Wenn wir uns freiwillig in dieses Gesetz eingliedern, dann fühlt sich das absolut komfortabel an, doch in dem Ausmaße, wie wir die Ausführung des Plans der Korrektur der Schöpfung nicht befolgen, fühlen wir Leid bis zu dem Punkt der Zerstörung der Körper. Es ist unmöglich, die Seelen zu zerstören, doch durch die Verminderung der Anzahl der Körper, verbinden sich die Seelen (viele kleine Seelen verbinden sich innerhalb weniger großer Seelen), nicht durch Anstrengungen, sondern durch Leiden (die Zerstörung der Körper). Der Schöpfer ersehnt Gutherzigkeit, d.h. uns zur Gleichheit mit Ihm zu bringen. Lesen Sie den Artikel von Baal HaSulam Das Wesen der Religion und ihr Ziel“, der erklärt, dass unsere Entwicklung zielgerichtet ist und der Schöpfer nicht mittelfristige Zustände in Betracht zieht, sondern nur den endgültigen Zustand! Und ich trauere nicht um Rabash – ich bin immer bei ihm! Das ist nicht etwas, das in der Vergangenheit geschah, sondern jetzt und ich bin dem Schöpfer für solch einen Lehrer und Mittelsmann zwischen mir und dem Schöpfer dankbar.

Kabbala Akademie Grundkurs

Immer mit mir – Teil 51

 

So ist es ausgegangen…

Ich habe genau nach RABASH gelehrt. Mit jeder Lektion öffnete sich für sie etwas Neues. Und es gab immer mehr Schüler. Am Ende waren es etwa vierzig Schüler. Alles Überflüssige und Künstliche verschwand für sie, und die Kabbala, wie sie war, öffnete sich, ohne Mystik, ohne roten Fäden, Weihwasser und ohne den kosmischen Kräften.

Sie hatten eine ernste Wissenschaft offenbart. Solche Kabbala kannten sie nicht. Deshalb waren sie auch traurig. Sie haben erkannt, dass sie ihr Leben einfach verschwenden. Der Brief Nummer 17 von Baal HaSulam[1] hat ihnen den Rest gegeben.

Es beginnt abrupt: „….Der Weg der Wahrheit ist eine sehr dünne Linie, die nach oben führt, bis sie den königlichen Palast erreichen. Und jeder, der am Anfang der Linie zu laufen beginnt, ist verpflichtet, sich sehr davor zu hüten, sich nach rechts oder links zu lehnen, auch nicht so viel, wie die Dicke eines Haares. Denn wenn am Anfang sein Fehler mit der Dicke des Haares ist, auch wenn er weiter auf der wahren Gerade geht, trotzdem, auf keinen Fall kommt zum königlichen Palast…“

Die Jungs hatten die wahre Verlangen, also wurden sie sofort nervös. Sie verstanden die Tiefe jedes Wortes. Ich ging den Brief weiter durch. Ich bin durch jede Strophe gegangen. Ich sah, wie sie intensiv zuhören, ohne ein Wort zu verpassen. Ich las das Ende des Briefes ohne jegliche Erklärung, es war nicht mehr nötig: „…Es heißt: „Öffnet Mir die Öffnung so groß wie ein Nadelöhr, und ich werde für euch die riesigen Tore öffnen…“. Die Öffnung im Nadelöhr ist nur für die Arbeit bestimmt. Für denjenigen, der den Schöpfer offenbaren will, nur um der Arbeit willen öffnet der Schöpfer die Tore der Welt, wie gesagt wird: „Und die Erde wird mit dem Wissen des Schöpfers erfüllt sein.“

Ich war fertig. Sie schweigen, sie stellen keine Fragen. Ich verabschiedete mich von ihnen und ging. Am Abend kam Jeremy Langfort zu mir, der erste von Bergs Lehrern. Wie sich herausstellte, kam er zu Verhandlungen. Er fragte mich, ob in RABASH annehmen würde? Ich sagte: „Warum denn nicht?! Du bist verheiratet, arbeitest; ich bin sicher, du wirst angenommen. Er sagt: „Nun, dann komme ich zu euch.“

 

[1] Baal HaSulams Brief von 1926, „Früchte der Weisheit. Briefe“.

 

 [# 244897]

Fortsetzung folgt…

Immer mit mir – Teil 50

RABASH ist aufgeregt

Als ich Rabash davon erzählte, wurde er nervös. Da sah ich noch einmal, was ein echter Schüler von Baal HaSulam ist. Für beide war jede Möglichkeit, die Wissenschaft zu verbreiten, ein Feiertag, eine höchste Gabe, eine Chance, die vom „Himmel“ gegeben wird. Sie sollte nicht verpasst werden. RABASH war bereit, mit mir alle Lektionen durchzunehmen und alle Fragen zu beantworten. Dann rief er mich an, mitten in einer Vorlesung, im Zentrum von Berg, und fragte: „Wie sieht es aus? Wie hören sie zu? Haben sie verstanden? Hast du schon die zweite Einschränkung mit ihnen durch genommen? Haben sie alles verstanden?”.

Wie auch immer, ich fing gleich nach den Ferien an zu unterrichten, morgens. Meine Schüler waren die Lehrer der „Kabbala Institute“ vom Berg, das waren 12-14 Personen. Ich kannte schon drei von ihnen, Jeremy Langfort, Yosi Gimpel und Shmuel Cohen. Sie alle waren 30-jährige junge Männer, voller Energie und Verlangen. Wie ich Berg versprochen hatte, lernten wir zuerst „Vorwort zu Wissenschaft der Kabbala“, und als ich dann sah, dass die Jungs ernst sind, mit Sehnsucht nach der Wahrheit, packte ich „Shamati“ aus und wir begannen offen miteinander zu sprechen.

Und plötzlich „fingen sie Feuer“. Sie hatten noch nie davon gehört. Zuerst saßen sie still, absorbierten es, dann begannen sie Fragen zu stellen. Und diese Fragen waren richtig gestellt. Gleich nach den Vorträgen ging ich zurück zu RABASH und erzählte ihm alles im Detail. Er war so froh, dass die Kabbala aus unserem verrauchten kleinen Raum kam! Nein, er wollte niemanden locken, er machte keine „heimtückischen“ Pläne, er dachte nicht, dass diese 25-30-Jährigen plötzlich alles verlassen und zu ihm zum Lernen kommen würden. Es war ihm wichtig, dass sie zuhören, Fragen stellen, versuchen zu verstehen!

 

 [# 244892]

Fortsetzung folgt…

 

Immer mit mir – Teil 49

Mein Angebot an Berg

Mir wurde gesagt, dass Rabbi Berg aus Amerika kam und er will mich in seiner Sukka treffen. Sukkot Feier hat gerade begonnen. Ich kannte Berg, ich nahm ein paar Unterrichte von ihm, bevor ich zu RABASH kam. Als ich ihn zum ersten Mal traf, war er bereits „weg vom Fenster“. Das Verlangen aus der Kabbala ein Geschäft zu machen, hat ihn doch besiegt. Das habe ich bereits beim dritten Unterricht verstanden.

Berg begann plötzlich die „kosmischen Kräfte“ zu erwähnen, er begann zu erzählen, was die rechte Hand und die linke Hand eines Menschen sind und wie man sie mit dem Licht der Barmherzigkeit reinigt… Ich habe die Mystik nicht gesucht und gar nicht toleriert. Ich habe auch nach keinen Kräfte aus dem Jenseits gesucht. Also bin ich gegangen. Aber Berg und ich sind  Freunde geblieben, er kam sogar nach Rehovot zu mir, wir haben den Shabbat zusammen gefeiert. Er verstand, dass ich einen ganz anderen Zugang zur Kabbala habe, dass ich darin nach Wissenschaft suche, nicht nach Mystik, und er akzeptierte es mit Respekt. Doch dann ruft man mich von ihm aus an und bittet mich zu kommen. Ich berate mich mit RABASH, gehen oder nicht. RABASH sagt: „Warum nicht? Ich antworte: „Das ist irgendwie nicht mehr mein Ding.“ RABASH erwidert: „Es ist unhöflich, abzulehnen.“ Als ob er fühlte, dass etwas danach passieren würde.

Ich gehe.

Ich kam zu Berg, wir begannen zu reden, und natürlich sagte ich ihm sofort, dass ich bei Baal HaSulams ältestem Sohn, RABASH, studiere. Wie ich mich jetzt erinnere, hatte ich die Idee, Berg zu überzeugen, ich hatte noch Hoffnung, seinen „Punkt im Herzen“ zu berühren, weil er ihn offensichtlich hatte. Aber ich konnte es nicht. Er reagierte in keiner Weise. Er sagte mir: „Wir haben unsere eigene Methodik, unser eigenes System.“ Und dann schlug ich ihm plötzlich vor: „Aber man kann dieses System erweitern.“ Ich kann deinen Lehrern erzählen, was ich von RABASH lernte. Zum Beispiel kann ich ihnen Vorträge über „Einführung in die Wissenschaft der Kabbala“ geben. Ja er war daran interessiert. Plötzlich sagte er: „Warum eigentlich nicht?“.

Heute bin ich sicher, dass Berg wusste, dass es das war, was ihnen fehlte. Er wollte, dass seine Lehrer spüren, was die echte Kabbala ist, die Kabbala nach Baal HaSulam.

 

 [# 244881]

Fortsetzung folgt…

 

Immer mit mir – Teil 48

 

Wir kommen uns noch näher

Deshalb sagte er zu mir: „Zieh um.“ Er hatte es vorher nicht erlaubt. Ich lebte in Rehovot und fuhr hin und her, nach Bnei-Brak und zurück. Ich übernachtete oft in der Trainingshalle, denn wenn wir abends zu einer Hochzeit oder anderen Veranstaltung gingen und um 11 Uhr nachts zurück kehrten, konnte ich erst gegen 12 Uhr nachts in Rehovot sein. Und zwei Stunden später musste ich aufstehen, um genau 3:00 Uhr im Unterricht zu sein. Es ergab keinen Sinn, nach Hause zu gehen, also schlief ich auf der Bank. So vergingen die Jahre. Meine Frau stimmte endlich zu. Sie sah, dass ich einen halben Tag unterwegs verbringe, dass ich körperlich erschöpft bin. Aber RABASH sagte immer wieder: „Es ist noch nicht an der Zeit.“

Er wollte, dass ich mich anstrenge. Als junger Mann arbeitete er hart an Autobahnen und beim Gebäudebau, und dabei studierte er nachts. Er hat in allem immer sein Bestes gegeben. Dasselbe verlangte er von mir auch.

Er wollte es vorher nicht, aber jetzt sagte er ja, er sagte: „die Zeit ist reif“.

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Er hat nicht nur ja gesagt, er hat eine Wohnung, nicht weit von sich entfernt, in der Rav Amy 5 für mich gefunden. Ich verließ mein lukratives Geschäft, hab alles abgegeben, so dass keine Anker mehr blieben, verkaufte eine zweistöckige Penthouse-Wohnung in Rehovot und zog ein. Wenn ich mich jetzt an diese Entscheidung erinnere, meine Entscheidung war es nichts aus der Vergangenheit mitzunehmen, was meine Gedanken vom Ziel ablenken könnte.

Ich „brannte die Brücken nieder“, weil ich wusste, dass ich eine einzige Chance bekommen habe und ich kann sie nicht verpassen. In der Nähe der großen Kabbalisten zu sein, an ihm festzuhalten, sein Leben zu leben. Ich habe diese Entscheidung nie, nie und nimmer für eine Sekunde bereut. Schließlich erlaubte dies mir, noch näher an RABASH heranzukommen, so etwas kann man nicht für Geld kaufen. Ich kaufte ein Auto, um es ihm bequem zu machen: einen hohen Sitz, einen Platz, an dem man ein Buch aufstellen und ein Glas abstellen kann.

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Er wusste, dass es alles für ihn war….. und verstand, warum ich es tat. Ich wollte, dass aus dieser Fusion mit ihm etwas von seiner großen Seele in meine kleine Baby-Seele tropfen konnte. Ich wollte so sehr zu geben erlernen, wie er. Ich beneidete ihn, fragte, flehte ihn an, mir zu helfen. Ich habe oft von diesem Bild geträumt: Wir sind bei ihm, wir beide in der ganzen Natur, in den Welten, innerlich eng verbunden, in Abgeschiedenheit, fernab von allen..

Aber ich war abgelenkt, und ich wollte von dem „unerwarteten“ Ereignis erzählen, das unser Leben auf den Kopf stellte.

 

[# 244763]

Fortsetzung folgt…

 

Immer mit mir – Teil 47

 

Vor dem Durchbruch

Jetzt werde ich, vielleicht über das wichtigste Ereignis im Leben von RABASH erzählen.

Ich war etwa zwei Jahre lang bei ihm. Plötzlich spürte ich deutlich, dass er traurig war. Unsere Gruppe war klein, sechs alte Leute und ein paar Jungs….. Es war, als würden wir in unserem eigenen Saft kochen, wir brauchten eine neue „Blutversorgung“. Aber niemand kam. Er sagte mir mehr als einmal, dass Baal HaSulam bereit war, mit den Felsen zu reden, solange jemand auf ihn hörte. Und nun vergingen Jahre, RABASH setzte seine Arbeit fort, na und?! Die gleichen sechs älteren Schüler und einige von uns, die jungen, dazu. Und das ist alles. Wird es wirklich so bleiben?

Dem Kabbalisten wird keine klare Definition gegeben, wann die Massen zum Studium kommen, nicht die älteren Menschen, sondern die Jugendlichen. Der Kabbalist definiert den Trend. Er weiß genau, dass es so sein wird, dass die Kabbala der Welt offenbart wird, aber wann?

Vielleicht, sehr bald, vielleicht sogar überhaupt nicht zu seinen Lebzeiten…

Besonders in dieser Zeit versuchte ich, ihn nicht allein zu lassen, weil ich verspürte, dass er mich braucht. Er zeigte mir mehrmals: „Es ist wichtig für mich zu wissen, dass du hier bist“. Oft, in Zeiten großer Versammlungen, Feiern, Hochzeiten, als Hunderte von Verwandten und Chassidim um ihn saßen, sah ich, wie er nach mir schaute, fand mich und beruhigte sich.

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Ich wagte es sogar, ihn zu fragen, ob es das Richtige für mich wäre, das Gefühl zu haben, dass er sehen wollte, ob ich hier bin oder nicht.

Er sagte: „Ja, es ist wichtig für mich, dich zu sehen“, fügte er hinzu, „seit dem Krankenhaus ist es wichtig für mich, dass du bei mir bist.“

 

[# 244628]

Fortsetzung folgt…

 

Immer mit mir – Teil 46

 

Stille

Plötzlich wurde RABASH ausgeschaltet. Ich sah von außen zu und wusste nicht, wie ein solcher „Blackout“ möglich war? Noch vor einigen Minuten rannte er, griff an, bemitleidete sich nicht – und plötzlich die Stille. Plötzlich war er ein Niemand und nichts.

Irgend eine Phase der Entwicklung wurde abgeschlossen, und er blieb stehen. Er wollte nichts lesen, hören oder sehen… Es konnte mehrere Stunden dauern.

Ich erinnere mich, als ich zu RABASH kam und ihn auf einem Stuhl mit dem Rücken zur Sonne reiten sah, so erstarrt. Ich hatte sogar Angst, und ich näherte mich ihm vorsichtig, und er sah zu mir auf und sagte: „Nun, nimm einen Stuhl“. Ich nahm einen Stuhl. „Setz dich“. Ich setzte mich genau wie er hin.

„Setzen wir uns hin“, sagt er.

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Wir sitzen. Zehn Minuten, fünfzehn. Er ist still, ich bin still. Ich denke: „Und weiter?“ Aber ich stelle keine Fragen.

Das Rauchen hat uns gerettet. Man fängt an zu rauchen und es fühlt sich schon etwas anders an, man spielt mit einer Zigarette, man fängt an, ein- und auszuatmen. So saßen wir, rauchten und schwiegen, vielleicht eine Stunde. Ich erkannte, dass in solchen Zuständen das wichtigste ist zu warten und sich zu „verstecken“.

Ich beobachtete RABASH dabei. Schließlich geht es uns nicht um einen Körper oder eine Person, sondern um ein Verlangen. Es muss bis in die Tiefe seiner Tiefe, bis zur vollen Höhe abgebaut werden.

So kommst du dann in einen Zustand, in dem du dich auf der Ebene der unbelebten Materie befindest, verschmelze mit dem Boden, mit dem Stein, du liegst ausgestreckt, leer. Du wartest, du lauerst…

Solange es wie ein Steinspross ist, gibt es ein neues Verlangen. Und du kannst wieder atmen, aufstehen und den Angriff auf den Schöpfer fortsetzen.

So rauchten wir und von einer Zigarette eine anderen angezündet. Dann streckte er die Hand zum Nachttisch aus, nahm sein blaues Notizbuch heraus, öffnete es nach dem Zufallsprinzip und las: „Der Mensch hat kein Recht, sich von dieser Arbeit zu befreien. Sondern er  muss eine solche Forderung und ein solches Streben nach „Lishma“[1] erreichen, so das es ein Gebet wäre, denn ohne Gebet ist es unmöglich, es zu erreichen.“

 

[1]  „Lishma ist die Absicht um des Schöpfers willen….“ “ Shamati“ (das Gehörte), 2012, Artikel 20, S. 104, Lishma.

 

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Fortsetzung folgt…