Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Bildung&Erziehung'

Die spirituelle Rolle der Frau, Teil 3

Den Kelch zum Guten wenden

Rabash, Dargot HaSulam, Punkt 274, „Insbesondere durch einen Mann und eine Frau“: Auch wenn jemand nur die Kraft des Empfangens ohne Funken des Gebens hat, kann er sich nicht mehr dafür entscheiden, das Schlechte abzulehnen und das Gute zu wählen, da er dann nicht die Kraft hat, sich für die Seite des Verdienstes zu entscheiden.

Das Wichtigste ist die Eigenschaft des Gebens. Wir müssen sie so weit wie möglich entwickeln und die weibliche Eigenschaft des Empfangens dementsprechend so nutzen, dass wir stets die Möglichkeit haben, die Eigenschaft des Gebens über die Eigenschaft des Empfangens zu erheben. Dann können wir die Handlung des Empfangens um zu Geben umsetzen. 

Wenn also beide Kräfte, die Kraft des Empfangens und die Kraft der Gebens (und das ist die beste Option) ausgeglichen sind hat eine von ihnen, Raum für Arbeit und Mühe, um sich durch die Anstrengung zu überwinden und sich für die Seite des Verdienstes zu entscheiden. Diese Handlung, bei der sich ein Mensch für die Seite des Verdienstes entschieden hat, wird zu diesem Zeitpunkt „Neugeborenes“ genannt, was bedeutet, dass der Schöpfer den Geist des Lebens in diese Handlung legt.

Dabei geht es nicht um individuelle Körper, sondern um einen Menschen, denn in jedem von uns gibt es sowohl weibliche als auch männliche Teile. Wenn sie in richtiger Wechselwirkung stehen. Wenn ein Mensch, der an sich selbst arbeitet, einen solchen Einfluss des Höheren Lichtes verursacht, dass alle seine Verlangen, die er zu empfangen wünscht, in der Absicht zu geben stehen, so handelt er bereits richtig. Er wird korrigiert.

 

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Was tun, mit uneinsichtigen Kindern?

Als zu Beginn der Corona Krise angeordnet wurde, dass wir zuhause bleiben und 2 Meter Abstand halten müssen, hielten diese Regeln mehr oder weniger Alle ein. Weder wollten wir uns selbst mit dem Virus anstecken, noch wollten wir andere Menschen in Gefahr bringen. Als die Quarantänemaßnahmen gelockert wurden, hatten viele die Schrecken des Lockdowns schon fast wieder vergessen. Aber das Virus ist noch nicht besiegt und schlägt nochmals zu. 

Doch jetzt haben die Menschen kein Verständnis mehr für diese Einschränkungen. Die Disziplin bezüglich der Verhaltensregeln verwandelt sich in Trotz. Als würden die Menschen zur Natur sagen: “Fang mich doch, wenn Du kannst!” Das konnte sie schon immer und wird sie auch weiterhin tun können. Die Natur verlangt von uns, dass wir unsere egoistische Ausrichtung erkennen. Und das wird sie solange tun, bis wir auf sie hören werden. 

Jede Bedrohung seitens der Natur können wir darum als Hinweis auf eine neu beginnende Phase der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft betrachten. Im Fall des Corona Virus wird uns, indem wir uns voneinander fernhalten müssen, von der Natur gezeigt, dass wir uns gegenseitig schaden. Unsere Gesellschaft spaltet sich, was wir nicht erst seit den Georg-Floyd-Protesten in Amerika beobachten können. Dort zeigt sich beispielhaft, wie sich durch Eskalationen aufgrund rassistischer Spannungen, einem aggressiven Wahlkampf und Hass gegenüber Andersdenkenden ein Sturm entfachen kann, welcher sogar die gewaltigste Supermacht der heutigen Zeit ins Wanken bringt

Dieses Verhältnis zwischen Natur und Mensch lässt sich mit einer Eltern – Kind – Beziehung vergleichen. Betrachten wir Eltern, wissen diese genau was zu tun ist, wenn ihr Kind nach einer Zurechtweisung nicht Folge leistet. Sie sprechen eine zweite, viel härtere Weisung aus. Genau so verhält sich die Natur nun gegenüber uns. Wie liebende Eltern will uns die Natur nichts Schlechtes, sondern uns uneinsichtigen Kindern den richtigen Weg weisen. Wir können uns wie trotzige Kinder benehmen und die Natur herausfordern, indem wir COVID-Partys veranstalten und uns weigern Masken aufzusetzen. Doch wie wir aus unserer Erfahrung wissen, wird die Folge davon sein, dass die Natur uns am Arm packen und in unsere Zimmer schicken wird.

Kinder verstehen oftmals, dass es klüger ist sich nicht querzustellen und den Anweisungen der Eltern folge zu leisten. Auch wir werden irgendwann einsehen, dass unser Trotz lediglich das Ende der weltweiten Krise verzögern wird.

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Immer mit mir – Teil 95

So ging er

Am nächsten Tag, aus irgendeinem Grund, blieb ich länger beim Unterricht. Dann ging ich nach Hause, nahm die Haferflocken, die Olga für ihn kochte, (er fragte mit Milch, ohne Zucker)… Bis ich ankam, bis ich zu ihm kam, war es schon halb sieben. Ich erinnere mich deutlich, ich sah die Uhrzeiger an, als wären sie gefroren.

Er lag am Fenster, wie ein Kind zusammengerollt, und ich wusste alles auf einmal, bin zu ihm gelaufen, hörte seinen Atem… Er erstickte. Und niemand kümmerte sich darum! Niemand hat den Alarm ausgelöst, niemand hat die Ärzte gerufen! Es lagen nur alte Leute herum, sie hörten nicht, dass Rebbe erstickte. Er lag ruhig da, er stöhnte nicht. Ich rief ihn: „Rabbi! Rabbi!”

Er antwortete nicht. Ich rannte den Ärzten hinterher.

Der Arzt sah ihn an, und verstand die Lage. Man hat einen Defibrillator mitgebracht. Sie versuchten, das Herz zu starten. Die Ärzte arbeiteten wahrscheinlich zwei Stunden lang daran. Ich wollte im Zimmer bleiben, aber sie brachten mich in den Flur hinaus.

Ich stand im Flur und konnte den Raum durch das Fenster sehen. Ich habe sie arbeiten sehen. Sie haben sich wirklich so sehr bemüht, wie sie konnten… Sie haben ihm die intravenöse Spritzen gegeben… Und ich stand da und erkannte, dass der nahe stehende Mensch der Welt vor meinen Augen sterben würde, es gab keinen anderen und wird es nicht  mehr geben.

Aber ich war nicht in Panik. Er hat mich auf seinen Tod vorbereitet…

So starb er, ohne aufzuwachen.

Der Arzt kam heraus, er war verschwitzt, so ein stark gebauter junger Mann, und sagte mir: „Das war’s.“ Ich nickte. Ich erinnere mich vage an meine weiteren Handlungen.

Ich rief Olga an, danach Feiga, Miller. Sie kamen schnell, auch die Söhne von RABASH kamen. Viele unserer Leute versammelten sich, der ganze Korridor war voll von Studenten und Verwandten. Ich rauchte eine Zigarette nach der anderen.

RABASH wurde in die Leichenhalle gebracht. Der Arzt gab mir seine Uhr. Das ist alles.

 

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Fortsetzung folgt…

Die spirituelle Rolle der Frau, Teil 2


Die Verschmelzung von männlichen und weiblichen Elementen.

Rabash, Dargot HaSulam, Punkt 274, „Insbesondere durch einen Mann und eine Frau“: Ein Neugeborenes entsteht ausschließlich durch einen Mann und eine Frau. Weder von einem Mann noch von einer Frau allein kann es Nachkommen geben. In der Ethik gilt der männliche Teil als „die Kraft des Gebens“ und der weibliche Teil als „die Kraft des Empfangens“. Sprösslinge sind Wohltaten, in denen der Atem des Lebens steckt.

Das männliche Prinzip ist die Absicht zu Geben, und der weibliche Teil ist das Verlangen zu Empfangen. Wenn sie miteinander verbunden sind, erfolgt ihre richtige Vereinigung. Dabei stellt sich heraus, dass, wenn das Verlangen zu Empfangen und über ihm die Absicht zu Geben zusammenwirken, sie den Schöpfer in sich selbst offenbaren können, d.h. die beste, höchste Handlung in unserer Welt hervorbringen können, die der Schöpfung unterliegt.

Kein Mann und keine Frau können dies getrennt voneinander tun. Nur in der richtigen Kombination von männlichem Geben und weiblichem Empfangen können sie das Empfangen um zu Geben verwirklichen, d.h. sich dem Schöpfer angleichen. Ansonsten ist keiner von ihnen vollkommen.

Frage: Nach welchen Grundsätzen erfolgt die richtige Kombination der weiblichen und männlichen Elemente?

Meine Antwort: Im Verständnis der Kabbala befinden sich beide Teile in jedem von uns. Demnach muss jeder so vorgehen, dass das Verlangen zu empfangen vollständig unter der Absicht des Gebens (zum Nutzen des Gebens) steht. Genau dann erhält man die richtige Wechselbeziehung.

Wir müssen verstehen, dass es hier nicht um eine Frau und einen Mann, sondern um das richtige Zusammenspiel dieser Prinzipien in einem Menschen geht.

Wenn wir auf der anderen Seite von der Familie sprechen, von der richtigen Beziehung zwischen Mann und Frau, dann geht es um ihr klares Verständnis ihrer Eigenschaften.

Werden die Eigenschaften einer Frau und die Eigenschaften eines Mannes so kombiniert, bringen sie wirklich spirituelle Früchte hervor. Jedes Mal gebären sie den nächsten Zustand, und dies wird die Geburt ihres Kindes genannt.

 

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Immer mit mir – Teil 94

“Ich bin in meinem Volk”

Ich verließ ihn seit zwei Tagen nicht mehr. Ich badete ihn, zog ihm den Pyjama an, wickelte ihn in eine Decke und saß die ganze Zeit daneben. Es waren 6-8 Leute im Gemeinschaftsraum, alte Leute wie er. Einer von ihnen stöhnte ständig, also beschloss ich, darauf zu bestehen, dass RABASH in einen separaten Raum verlegt wird. Und Rebbe sagt mir: „Nicht, Michael, be toch ami anochi öshevet.[1]

Geh ruhig, ich werde jetzt schlafen, ich fühle mich, als würde ich jetzt einschlafen, geh. Komm morgen früh zu mir, ich will rechtzeitig Tefillin anlegen.“

Er nimmt meine Hand und sagt: „Und das ist für dich, das Notizbuch „Shamati“, – und gibt mir sein blaues Notizbuch, von dem er sich nie getrennt hat, legt es einfach in meine Hand – nimm es für dich und arbeite daran…. Jetzt geh schon.“

Und ich ging.

Ich sah mich um, bevor ich den Raum verließ, und er hob die Hand, um sich zu verabschieden.

Also ging ich aus. Ich dachte auch: „Warum hat er mir sein Notizbuch gegeben? Warum hat er es mir gerade jetzt gegeben? Was meint er damit?!“

Ich dachte darüber nach, aber ich wusste nicht, dass er sich so von mir verabschiedet hat. Er gab mir das Kostbarste, was er je in seinem Leben getragen hatte: Notizen von seinem Vater, von denen er sich nie getrennt hatte.

Jetzt, da ich darüber nachdenke, wundere ich mich und frage mich, warum ich nicht geblieben bin, warum ich mit ihm einverstanden war, wie er es geschafft hat, mich „einschläfern zu lassen“. Aber immer wieder verstehe ich, dass ich nichts tun konnte, dass alles in den Händen des Höchsten war, und alles, was getan wurde, wurde von Ihm getan, und wir sind Nichts vor Ihm, Nichts!

 

[1] „Ich bleibe in meinem Volk“ – in denen, die sich zu einem Ganzen vereinen, um in dieser Einheit des Schöpfers – das Licht, die Liebe und Hingabe zu offenbaren.

 

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Fortsetzung folgt…

 

Der Stolz eines Narren


Zuallererst müssen wir verstehen warum wir leiden. Der Grund dafür ist die Trennung die in meinem Verlangen zu Empfangen geschah. Seit diesem Zerbruch kümmert sich das Verlangen nur um sich selbst. In Wirklichkeit gibt es keine andere mir feindlich gesinnte Kraft, als mein eigenes Ego.

Diese hindert mich daran das Leben zu genießen und ist die Ursache aller Leiden dieser Welt. Diese Tatsache offenbart sich heute langsam der gesamten Menschheit.

Wenn ich in einer Gruppe an der Verbindung richtig arbeite entdecke ich, dass ich keine Verbindung herstellen will. Das zeigt mir, dass „der Schöpfer den bösen Anfang schuf“, und ich erkenne, dass „der Schöpfer all das getan hat“. 

Es ist zwar nicht einfach, aber ich muss alles mit Ihm in Verbindung bringen. Er gibt mir dieses Leid. Auch wenn es mir grausam erscheint, soll es mir nur zeigen wie sehr ich von Ihm abhängig bin. Es ist, als würde Er sagen: „Komm zu Mir, verbeuge dich und wenn du Mich bittest, werde Ich es für dich korrigieren. Wenn du es aber nicht tust, wirst du immer mehr Leid bekommen, bis du keine andere Wahl hast“.

Unser egoistisches Verlangen ist mehr als unser Ego oder unser Stolz. Andernfalls könnten wir uns nicht beugen und wären verloren. Mit der Zeit wächst dieses egoistische Verlangen auf der unbelebten, belebten und tierischen Stufe. Gleichzeitig verliert es durch die Schläge immer mehr an Bedeutung. Darin besteht die Erlösung. Ich bin mit meinen Verlangen bis zur äußersten Grenze gelangt. Dann kommt ein Schlag und ich schwebe nicht mehr so hoch. Ich werde etwas bescheidener. Danach folgt ein neuer und ich beuge mich noch etwas tiefer. So lerne ich Schlag für Schlag dazu und beginne mich zu fragen wer mich schlägt und wer über mir steht. 

Danach reduziere ich meine Wünsche so sehr und fühle mich demütig, unglücklich und gebeutelt, wie ein Tier. Das Verlangen zu empfangen ist das Wesen der Schöpfung. Alles andere sind nur ihre Ergänzungen, die sich aus der Ähnlichkeit der Eigenschaften des Schöpfers oder dem Fehlen dieser Ähnlichkeit ergeben. 

Unser Stolz verschwindet und nur das tierische Verlangen bleibt. Wenn ich diesen Zustand erreiche, bin ich bereit, meinen Kopf zu beugen und zu bitten. Von diesem dummen Stolz, der vorher in mir war, bleibt nichts mehr übrig.

Jetzt stellt sich nur noch die Frage: Bin ich klug genug zu verstehen, dass ich in Wirklichkeit ein Tier bin und mein ganzes stolzes Ego eine Illusion? Und werde ich mich im Vorfeld beugen und den Schöpfer um Korrektur zu bitten? 

Wenn Er, auf meinen Wunsch hin, die Macht über mich übernimmt, geschieht die Korrektur. Und diese Bitte ist das Gebet. Ein anderes existiert nicht.

Das erfordert allerdings sehr viel Kraft und hier bin ich auf die Hilfe meiner Freunde angewiesen. Wenn ich mich ein klein wenig vor ihnen beuge, werden sie mir die Kraft geben, um mich vor dem Schöpfer beugen zu können. Auf diese Weise beschleunige ich die Zeit und auch die Schläge bleiben aus. An ihre Stelle tritt der Verstand und bringt mich so voran. 

Rabash schreibt: Wenn du aus dir selbst eine Null (0) machst und aus der Gruppe eine 1, wirst du zur “10”. Wenn du aus dir zwei Nullen machst, wirst du zur “100”. Das bedeutet, du erhältst 100 Mal mehr Kraft. Das heißt, je kleiner man sich macht, desto mehr Kraft gibt die Gruppe für den Weg zum Schöpfer.

Das erspart sehr viel Zeit, Stufen und Leid, sogar ganze Lebensabschnitte und die schwierigsten Probleme. Darin liegt die ganze Arbeit. 

Aus dem Unterricht „Die Lehre der zehn Sefirot“, 07.11.2011

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Die spirituelle Rolle der Frau, Teil 1


Für die Korrektur des weiblichen Teils

In einem seiner Artikel schreibt Rabash: „Wer ist eine geeignete Ehefrau? Jene, die die Verlangen ihres Mannes erfüllt“.

„Im allgemeinen wird ein Individuum als Frau, Nukwa, bezeichnet, wenn es Licht vom Meister erhält. Der Schöpfer schenkt Seinen Geschöpfen Genuss. Wann wird jemand als eine beglückende Ehefrau bezeichnet? Wenn sie Verlangen erfüllt, d.h. wenn sie für alles, was sie erfreut, eine Absicht zur Erfüllung der Verlangen des Meisters entwickelt, ohne irgendein Verlangen für sich selbst zu haben.

Wenn ein gewöhnlicher Mensch diese Passage liest, könnte er die Kabbalisten mit mittelalterlichen Sklavenhaltern verwechseln. Wenn man jedoch die Kabbala studiert, beginnt man zu verstehen, dass sich dies auf unser Verlangen bezieht, das als „Frau“ bezeichnet wird. In der Kabbala wird das Verlangen zu Empfangen als weibliches Verlangen und das Verlangen zu Geben als männliches Verlangen bezeichnet.

Das hat nichts mit dem Geschlecht oder den geschlechtsspezifischen Definitionen in unserer Welt zu tun. Damit meinen wir keineswegs Frauen oder Männer, wir wollen lediglich sagen, dass sich die weiblichen spirituellen Wurzeln nicht nur von den männlichen unterscheiden, sondern sogar wichtiger sind. Denn alles, was in der Welt im Zusammenhang mit der Korrektur getan wird, geschieht im Interesse der Korrektur des weiblichen Teils.

[263004]

Es ist an der Zeit unser Schubladendenken zu reflektieren

Eine der ersten Fragen bei jeder ersten Begegnung mit Anderen lautet: „Was machen Sie beruflich? Es gibt zwei Dinge, die wir normalerweise wissen wollen, wenn wir diese Frage stellen: 1) Wie viel verdienen Sie? und 2) Welchen gesellschaftlichen Rang haben Sie? Wenn Sie Ihrem neuen Bekannten sofort sagen würden, wie viel Sie verdienen, würde er nicht nach der Art Ihrer Arbeit oder Ihrem sozialen Status fragen. Allein Ihr Verdienst würde genügen, um Sie entsprechend einzuordnen.

Aber was geschieht, wenn Geld bedeutungslos wird? Wir steuern auf eine Realität der unverschuldeten Massen- und Langzeitarbeitslosigkeit zu, in der Arbeitsplätze zur Mangelware werden. Dies ist kein futuristisches Szenario. COVID-19 hat diese Realität hervorgebracht. Wurde man anfangs beurlaubt, so droht jetzt die Entlassung, da sich immer mehr Unternehmen auf eine Realität mit dauerhaft niedriger Nachfrage einstellen müssen.

Ich habe bereits unzählige Male in Essays und Büchern über die Verpflichtung der Regierungen geschrieben, Arbeitslosen ein Grundeinkommen zu gewähren. Der Bezug von Grundeinkommen müsste jedoch an die Teilnahme an einer Schulung geknüpft werden, die die Zusammenhänge lehrt, die zum Jobverlust geführt haben. Aber auch um die Ursachen für die massenhaften Entlassungen auf der ganzen Welt zu begreifen. Den Menschen muss Selbstwertgefühl und das Wissen um seine Einzigartigkeit vermittelt werden und dass die Menschen weltweit völlig voneinander abhängig sind. Um zu überleben, müssen wir füreinander Verantwortung übernehmen.

Es gibt drei Dinge, die ein Mensch benötigt, um ein zufriedenes Leben führen zu können: 1) physische Versorgung (Grundnahrungsmittel), 2) das Verständnis für die Welt, in der er lebt, und 3) ein Gefühl der Würde oder Selbstachtung. Ohne diese Dinge verzweifelt der Mensch. Viele könnten zu Gewalt neigen und so die Gesellschaft weiter spalten.

Da Personen des öffentlichen Lebens um die Anerkennung der Öffentlichkeit buhlen, müsste die Gesellschaft selbst zeigen, wie sehr sie Menschen respektiert, die der Gesellschaft etwas geben und zur Einheit der Menschen beitragen. Es steht außer Frage, dass eine Gesellschaft, in der die Menschen einander unterstützen, widerstandsfähig ist. Menschen sind glücklicher, wenn sie in einer Umgebung leben, von der sie Unterstützung erfahren. Neue Werte wie Hilfsbereitschaft, Respekt, Anerkennung dem anderen gegenüber und das Streben nach Einheit müssen gewürdigt und honoriert werden. Wenn wir dies mit Überzeugung tun und entschlossen zeigen, dass wir von den alten egoistischen Systemen, die andere ausbeuten, nichts halten, werden selbst die Reichen und Mächtigen ihre Machtansprüche aufgeben, wenn sie im Gegenzug dafür Respekt erhalten, da Reichtum und Vermögen an sich, keinen Respekt verschaffen. 

Ändern sich die gesellschaftlichen Werte, ändern sich auch die Wünsche der Menschen. Die Meinung anderer ist ein machtvolles Instrument. Wenn wir zeigen, welche Werte wir wollen, welche Menschen für uns Vorbildcharakter haben, werden wir eine Gesellschaft schaffen, die aus solchen Menschen besteht.

Der Vater meines Lehrers, der zukunftsweisende Denker und Kabbalist Baal HaSulam, formulierte dieses Konzept in einem kurzen Absatz: „In der Tat weiß jeder erfahrene Mensch, dass das größte aller vorstellbaren Vergnügen der Welt darin besteht, die Gunst der Menschen zu gewinnen. Um diese begehrte Sache zu erhalten, lohnt es sich, jede Anstrengung und jedes weltliche Zugeständnis zu machen. Das ist der Magnet, zu dem sich die Besten jeder Generation hingezogen fühlen und für den sie ihr gesamtes weltliches Leben opfern. Wenn wir diejenigen respektieren, die zum Gemeinwohl beitragen, dann wird dieser Beitrag die neue Währung sein. Je größer ihr Beitrag, desto „wohlhabender“ werden sie in den Augen der Gesellschaft und damit auch in ihren eigenen Augen sein. So wird Respekt zur neuen Währung. Mit dieser Methode werden wir unseren Gemeinschaften und Ländern eine gute Zukunft sichern.

Bild von Myriams-Fotos auf Pixabay

Immer mit mir – Teil 93

Die letzten Tage

Eines Tages, während des Unterrichts, kam Miller zu mir und flüsterte: „Hast du es gesehen?“ Und er zeigte auf Rav. Rebbe saß am Tisch und zitterte.

„Weißt du, es ist nicht das erste Mal“, sagte er. Ich antwortete: „Ich habe es nicht gesehen! Wie das?!“ Jetzt hatte ich Angst, ich dachte sofort: Es sollte etwas damit gemacht werden! Es waren bereits Herzattacken. Ich denke, dass es ein Herzinfarkt war! Er hatte schon einen Herzinfarkt erlitten und sagte niemandem etwas. Er hat das absichtlich nicht gesagt.

Ich habe sofort einen Arzt angerufen, den ich kenne. Er brachte einen Kardiographen mit und wir machten ein Kardiogramm. Der Arzt sagte mir: „Ich denke, wir sollten sofort ins Krankenhaus. Mit ihm passiert etwas Schlimmes. Ich werde sogar mit euch fahren.“

So fuhren wir  ins Beylinson Hospital. Ich wusste, dass RABASH ein starkes Herz hatte, dass er aber sich so in Minuten, in einer Stunde erholen konnte, wusste ich nicht. Ich wusste nicht, dass es möglich ist!

Rabbi bekam noch mal die Kardiogramm, bereits im Krankenhaus… Alles ist in Ordnung. Das Kardiogramm zeigt: ein vollkommen gesundes Herz, einen gleichmäßigen Puls, Füllung – alles wie bei einem Kind. Sie wollten uns nach Hause schicken, aber ich bestand darauf, und wir wurden zuerst auf die Herz Station verlegt.Später auf die allgemeine Station. Man dachte, es wäre ein gewöhnlicher Fall, nichts Dringendes.

Die Ärzte behandelten es einfach. Für sie war es kein großer Kabbalist, der letzte Kabbalist seiner Generation. Für sie war es ein 85 Jahre alter Mann, geboren 1906, der bereits schon so lange gelebt hatte…

 

[# 247013]

Fortsetzung folgt…

“Was ist ein gutes Beispiel für zwei Arten von Menschen?“

Veröffentlicht in Quora

 

Grundsätzlich gibt es in unserer Welt zwei Arten von Menschen: Egoisten und Altruisten.

Egoisten tun alles aus Berechnung zum persönlichen Nutzen und müssen eine Entschädigung, wie mehr Geld oder einen verbesserten sozialen Status, für jede Handlung sehen, dann sind sie bereit anderen zu dienen.

Altruisten geben bereitwillig sich selbst und die persönliche Entschädigung dazu, um anderen zu helfen.

Egoismus ist die menschliche Natur. Es existiert in jeder einzelnen Person. Der Altruismus dagegen läuft der menschlichen Natur zuwider.

Altruisten stellen eine Minderheit dar. In der Welt machen sie bis zu zehn Prozent der menschlichen Gesellschaft aus. Die Mehrheit sind Egoisten.

Letztendlich entwickeln wir uns jedoch zu einem Zustand, in dem wir erkennen, dass die altruistischer Art zu handeln, in der gesamten Gesellschaft die zunehmenden Probleme, die wir in unserer egoistisch konsumorientierten Gesellschaft sehen, lindert.

Das Problem ist es, Altruismus zu einer sozialen Norm zu machen. Es besteht darin, dass die Mehrheit der Egoisten Mangel an Belohnung für das Altruistisch sein, empfindet. Vergleichbar mit dem Einschalten eines Motors ohne Kraftstoff.

Unser gegenwärtiger Treibstoff für die Arbeit in unserer egoistisch orientierten konsumorientierten Gesellschaft, ist Belohnung und Bestrafung. In so einem Umfeld bedeutet es: mehr arbeiten, mehr Belohnung erhalten, was zu mehr Wohlstand, Respekt, Macht und Wissen führt. Weniger arbeiten bedeutet, die „Bestrafung“ zu erhalten und alle Wünsche bleiben leer.

Je mehr wir uns jedoch in einer egoistisch, konsumorientierten Gesellschaft entwickeln, desto schwieriger wird es, uns selbst zu erfüllen. Verschiedene Krisen werden uns schließlich zu einem Gefühl der Hilflosigkeit bringen, in der wir keine Befriedigung mehr finden, da wir den eigenen Nutzen dem Nutzen anderer vorziehen. 

Wir werden dann bereit sein, unsere Lebensweise zu ändern und altruistischer zu werden.

Treibstoff benötigen wir jedoch weiterhin, damit unsere altruistische Gesellschaft funktioniert.

Was ist altruistischer Treibstoff?

Bei diesem Treibstoff geht es darum zu geben, das Leben anderer zu verbessern und positive Handlungen für andere zu leisten, sie werden zu den wichtigsten Werten der Gesellschaft.

Die Entwicklung der altruistischen Gesellschaft beginnt damit, positive soziale Beiträge zu belohnen und zu würdigen. Nach einer gewissen Zeit werden wir allmählich beginnen, altruistische Werte an und für sich wert zu schätzen.