Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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Die Gesetze der Zukünftigen Gesellschaft

Michael LaitmanFrage: Was ist „Die neue Gesellschaft“, die von Rav Ashlag geschrieben wurde? Es klingt wortwörtlich wie das kommunistische Manifest:

1. Das Akzeptieren der Religion von „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ (dabei wird gemeint, dass Religion bereits „liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ ist!).
2. Eine gerechte Verteilung der Profite, damit jeder je nach seinem Können arbeitet und je nach seinen Bedürfnissen empfängt.
3. Privatbesitz besteht, doch darf der Eigentümer nicht mehr davon profitieren, als von dem, was er wirklich braucht.
4. Privateigentümer unterstehen einer öffentlichen Aufsicht , einer Selbst-Treuhänderschaft oder werden durch Buchhaltung im Auge behalten.
5. Die Bedürfnisse der Arbeitslosen werden genauso wie die der Angestellten gedeckt.
6. Die Profite werden zum Einsatz öffentlicher Spesen verwendet.

Warum lehrt die Kabbala Kommunismus, wo es sich doch herausgestellt hat, dass es nicht funktioniert?

Antwort:

1. „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“ ist das allgemeine Naturgesetz, denn die Natur ist ein einziger Organismus.
2. „Von jedem je nach seinem Können und für jeden je nach seinen Bedürfnissen“ ist das Gesetz, nach dem jedes untereinander verbundene System arbeitet.
3. Der Besitzer profitiert von der Tatsache, dass er sich selbst zu Gunsten der Gesellschaft verwirklicht, weil er Respekt und Würde erhält.
4. Er verbleibt unter der Aufsicht der Gesellschaft, bis er in jeder Hinsicht über seinen Egoismus hinaus wächst.
5. Diejenigen, die aus Gründen arbeitslos sind, die nicht in ihrer Macht liegen,werden das Gleiche erhalten, wie jeder andere auch.
6. Alle Profite, außer den für jeden Menschen lebensnotwendigen, sind kollektiv und werden zum Vorteil des gesamten Systems verwendet.

Der Unterschied zwischen dieser und der sowjetischen Struktur ist, dass jeder die Höhere Belohnung zur gemeinsamen Einheit erhält – zur Anheftung an den Schöpfer, einer ewigen und perfekten Existenz! Aus diesem Grund halten sich die Menschen an das Gebot „Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst“, mit allem was dazugehört.

Allerdings wird die Menschheit allmählich und nur freiwillig in diese Art der Existenz geraten und nicht durch Zwang. Das kommt daher, weil die Enthüllung der verborgenen Welt den Menschen die Kraft und das Verlangen dazu gibt, so zu leben!

 
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Auf der Suche nach der mittleren Linie

Rabash „Die Agenda der Versammlung-2“, Artikel Nr. 17, 1986:

Nun haben wir die erste Stufe der Freundesversammlung erreicht und es beginnt die zweite Stufe.“ Jeder wird sich überlegen, welche Handlungen er ausführen kann, damit alle die Freundesliebe erwerben mögen. In anderen Worten, was jeder Mensch tun kann, um in seinem Herz die Liebe für jeden in der Gemeinschaft zu erlangen.

Wenn die zweite Stufe abgeschlossen ist – die Überlegungen, was zugunsten der Gesellschaft getan werden kann – beginnt die dritte Stufe. Diese beinhaltet die Umsetzung der Dinge, welche entsprechend der Entscheidung der Freunde getan werden sollte. 

In dem Maße, in dem ich auf das Ziel ausgerichtet bin, muss ich auch ständig auf der Suche nach dem Mittel zur Erreichung dieses Ziels sein. Die Liebe der Freunde kann nicht weniger sein als mein Streben nach dem Ziel, den Schöpfer zu erreichen. Das muss mindestens genauso wichtig sein.

Anmerkung: Rabash schreibt nicht davon, dass auf der zweiten Stufe eine gewisse Ablehnung zwischen uns entstehen muss.

Kommentar: Wir sprechen nie über die Kultivierung von negativen Gefühlen, Eigenschaften oder Handlungen. Wir reden nur über das Positive. Das Negative kommt vor, damit wir das Positive verstärken können. 

Frage: Wir können den Schöpfer lediglich zwischen dem Punkt der Liebe und dem Punkt des Hasses erreichen. Befindet sich der Schöpfer in der Mitte dieser beiden Punkte?

Antwort: Der Schöpfer befindet sich in der richtigen Vereinigung zwischen ihnen.

Frage: Gibt es keinen zweiten Punkt?

Antwort: Natürlich nicht. Wir müssen die mittlere Linie finden, da sie sich weder in uns, noch in der Natur befindet.

Aus der TV-Sendung „Die letzte Generation“, 27.06.2018

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Es wird leichter

Auf dem vergangenen Kongress wurde mir enthüllt, dass ich mich nicht mit den Anderen verbinden, mich nicht annullieren kann, überhaupt nicht in der Lage bin, mich jemandem zu nähern! Was soll ich denn tun, denn so ist doch meine Natur?

Es gibt ein Mittel, genannt das Höhere Licht. Dieses Licht ist innerhalb der Gruppe enthalten, nur ist es vor uns verborgen, wir sehen es nicht. Genau dort befindet sich auch der Schöpfer, die Eigenschaft des Gebens. Wie sollen wir nun seine Einwirkung auf uns hervorrufen?

Wenn du anfängst, in der Gruppe die authentischen Quellen – das Buch Sohar oder „Die Lehre von den zehn Sefirot“ – zu studieren, ziehst du dadurch das Licht an, erweckst es von innen.

Warum? Weil du in diesen Büchern über die inneren Zustände liest und sie somit näher bringst, du erweckst sie, ziehst sie an.

Du rufst die Einwirkung dieser verborgenen, tieferen Welt auf dich hervor, und sie leuchtet dir.

Allmählich wirst du dadurch korrigiert, indem es dir erlaubt wird, dich mit den Anderen zu verbinden, und dann verschwinden Hass, Abstoßung und Trennung. Du beginnst, die Wichtigkeit dieser Verbindung zu begreifen, du sehnst dich danach, dass sie realisiert wird. Und plötzlich… wie ein „Knall“ – deine erste Verbindung mit den Anderen.

Wenn man sich die Ebenen dieser Verbindung in Form einer Skala (von 0 bis 125 Stufen) vorstellen würde, würde das bedeuten, dass du von Null auf Eins gekommen bist. Und das ist die Grundlage!

Also haben wir jetzt, auf dem Kongress, diesen Nullpunkt gespürt – dass wir nicht in der Lage sind, zur Verbindung miteinander zu gelangen. Und nun haben wir ein Ziel vor uns: mit Hilfe des Studiums und der richtigen Absicht nach dem Licht, das zur Quelle zurückführt, zu verlangen.

In dem Moment, in dem du die erste Ebene der Verbindung erreichst, wirst du zum „Sohn der zukünftigen Welt“ („ben olam aba“), Du begreifst, spürst, was das ist, fängst an, dich darin ein wenig zu orientieren. Du bekommst bereits einen ersten Eindruck von der spirituellen Welt.

Und danach wird es leichter. Denn das Wichtigste ist der erste Umbruch! Weil alle darauffolgenden Stufen einfach immer größer und größer werden.

Selbstverständlich sind die Unterschiede zwischen ihnen riesig und gewaltig in ihrer Stärke. Es kann sich jedoch nichts mit dem Betreten der ersten Stufe vergleichen Weil du dabei buchstäblich von unserer Welt in die spirituelle Welt übergehst. Und das ist ein grundlegender Umbruch.

 

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Ein einfaches Schöpfungsschema

In Wirklichkeit befinden sich alle Welten innerhalb des „Nächsten“. Dieser Nächste (bzw. Gruppe) ist Malchut der Unendlichkeit. Ich befinde mich außerhalb von ihr.

Zuerst entwickelt sich in mir im Laufe von mehreren Generationen das irdische Verlangen zu genießen. Später, in der heutigen Zeit (in unserem Reinkarnationszyklus), beginnt sich in mir ein „Punkt“, das spirituelle Verlangen, zu entwickeln, und bei den Versuchen, mich der Gruppe anzunähern, empfinde ich meine Natur als egoistisch und böse, ich erlange die Erkenntnis des Bösen – erkenne meinen bösen Trieb.

Aus der Erkenntnis des Bösen, in dem Maße der Erkenntnis dessen als böse, während des Kabbala-Studiums in der Gruppe, verlange ich nach der Korrektur durch das Licht, das zur Quelle, zur Ähnlichkeit mit dem Schöpfer, zurückführt. All das geschieht, während ich mich noch außerhalb der Verbindung mit dem Nächsten befinde.

Wenn ich zur Entscheidung komme, dass ich die Verbindung mit dem Nächsten erreichen muss, ist es so, als ob ich die Gruppe von außen berühren würde.

Dann fange ich an, mit Hilfe des Lichts, das zur Quelle zurückführt, – des umgebenden Lichts, welches mir aus dem Inneren, aus der Mitte von Malchut der Unendlichkeit scheint, – mich mit der Gruppe zu verbinden.

Alle Schritte meiner Vereinigung mit der Gruppe, des Ausmaßes der Verbindung zwischen uns, sind eben jene 125 Stufen bzw. fünf Welten: Assija, Yezira, Brija, Azilut, Adam Kadmon.

Wenn ich die wahrhafte Enge, untrennbare Verbindung erreiche, indem ich mich in der Mitte dieses „Nächsten“ befinde und vollkommen mit ihm verschmelze, nennt sich dieser Zustand für mich die „Welt der Unendlichkeit“.

O“M – Or Makif, das umgebende Licht, A – Assija, Y – Yezira, B – Brija, A – Azilut, AK – Adam Kadmon, W“U – die Welt der Unendlichkeit.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 17.09.2010

 

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Die Freude über die Auflösung des Zweifels

Es gibt keine größere Freude, als die darüber, wenn Zweifel aufgelöst werden. Denn der Zweifel geschieht infolge des Unterschieds zwischen dem Erhalten und dem Geben, dem Licht und dem Wunsch. Und wenn ich diesen Unterschied entferne und sie beide zur Vereinigung, zur Einheit bringe – dann gibt es keinen größeren Genuss, als ihre Verschmelzung. Zwei Zustände, die von vornherein entgegengesetzt sind, verbinden sich plötzlich, schließen Frieden, und es führt zur Explosion der Freude. Ich bin so geschaffen, dass ich davon den Genuss empfinde. Der Genuss ist ein Ergebnis des Lichtes im geistigen Gefäß, im Wunsch. Und das Licht kann nur im Maß der Übereinstimmung mit dem Wunsch, empfunden werden. Was empfinde ich denn? Meinen Wunsch? – Nein! Das Licht? – Nein! Ich empfinde das Ergebnis ihrer Wechselwirkung – entweder das Leiden, oder den Genuss.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „die Wissenschaft der Kabbala und ihr Wesen“.

 

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Das Prinzip mit dem man in die höhere Welt eintritt.

(Rabash, „Die Ordnung einer Gruppenversammlung“ -1, Artikel Nr. 17, Teil 2:

Jeder sollte sich selbst prüfen, wie viel Einsatz er für die Gruppe leistet. Wenn man in Folge erkennt, wie wenig man in die Gruppe einbringen kann, gibt es Platz für ein Gebet: Der Schöpfer möge ihm helfen und ihm Kraft und das Verlangen geben, sich mit der Nächstenliebe zu beschäftigen.

Frage: Rabash empfiehlt, sich ständig um die Gesellschaft zu kümmern. Bringt er uns absichtlich an den Rand der Verzweiflung?

Antwort: Rabash weist auf die Notwendigkeit hin, alle menschlichen Kräfte zugunsten der Gesellschaft einzusetzen und führt uns dazu, die Unmöglichkeit eines selbstlosen Dienstes an der Gesellschaft zu erkennen. Wenn wir mit anderen Menschen darüber reden, sagen sie: „Warum nicht? Das ist das, was wir tun.“ Aber im Endeffekt ist es unmöglich.

Wir müssen uns daran gewöhnen, dieses Hindernis zu überwinden, welches man nicht überwinden kann. Wir müssen trotz dieser Unfähigkeit danach streben.

Unser Problem liegt darin, dass wir mit diesem Hindernis nicht in Berührung kommen wollen. Unsere Lehrer, die Kabbalisten, schieben uns voran: „Los, streng dich an. Gehe durch diese Tür, als ob du in der Lage wärst, aus dir selbst herauszutreten, in die Gesellschaft einzutauchen und dich um sie zu kümmern – nicht dich selbst, sondern sie zu lieben, nicht im Empfangen, sondern im Geben zu sein.“

Wofür? Um die Grenze die dein Egoismus klar definiert hat, zu erkennen? Dann kannst du handeln, ansonsten hast du keine Kraft und Fähigkeit dazu. Du entdeckst gleichzeitig die Notwendigkeit diese Grenze zu übertreten. Du hast keinen Plan, wie. An dieser Stelle fängst du zu bitten an. So wird ein Gebet geboren.

Das Prinzip ist einfach: Um die spirituelle Welt betreten zu können, brauchst du die Hilfe des Schöpfers. Der Schöpfer steht dir nur dann zur Seite, wenn du Ihn darum bittest. Du kannst beten, wenn du ein wahres Verlangen danach hast. Du kommst zum wahren Verlangen, wenn du es oft versucht und sichergestellt hast das du es willst, aber nicht kannst. Das ist der Anfang.

Das sind alles folgerichtige Handlungen, die wir, bevor wir die Höhere Welt betreten, durchführen müssen.

 

Aus der TV-Sendung „Die letzte Generation“, 13.06.2018

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Die Freude ist eine Folge von guten Taten

Die Menschen, in denen der Punkt im Herzen erwacht, kommen auf verschiedenen Wegen zur Wissenschaft der Kabbala, die erklärt, wie man diesen Punkt auf der Grundlage von Verlangen realisieren, den Schirm und die Absicht über dem Verlangen aufbauen und sich bereits auf einer anderen Stufe in Freude befinden kann – in Freude darüber, inwieweit ich in der Lage bin, im Geben zu sein, mich mit der höheren Urkraft zu identifizieren, die das Verlangen erschaffen und diesen Punkt hineingebracht hat, mit dessen Hilfe ich mich über das Verlangen erheben kann und mit der höheren Kraft verschmelze.

Die Schöpfung, die aus den Verlangen und dem Punkt des Bestrebens nach dem Schöpfer besteht, entwickelt diesen Punkt während der Korrektur dermaßen, dass er sich in einen Schirm verwandelt, dann, bereits über dem Schirm, kann sie an den Schöpfer, an das Licht, geben, genauso wie auch das Licht und der Schöpfer an sie gibt, und dabei Freude erleben.

Dann, entsprechend ihrem Zustand, erkennt die Schöpfung, was zum jetzigen Zeitpunkt für sie am besten wäre – entweder leer oder eher erfüllt in ihrem Verlangen zu sein. Denn letztendlich müssen die Zustände, die sie innerhalb ihres Verlangens empfindet, ihr ständig eine wahre Grundlage für die Überprüfung liefern, ob sie sich wirklich im Geben befindet oder nicht.

Wenn sie, um sich von sich selbst distanzieren zu können, Leiden im Verlangen zu genießen empfinden muss, dann empfindet sie Leiden, und darüber befindet sie sich im Geben und erlebt Freude.

Und wenn sie einen Zustand erreicht, in dem sie innerhalb des Verlangens zu genießen in Freude, in Erfüllung sein kann, jedoch nicht für sich selbst (denn das geschieht bereits nach allen Einschränkungen und Entleerungen, wenn sie sich zu erfüllen beginnt, um Freude über dem Schirm zu vermehren), dann befindet sie sich in Freude darüber, dass sie den Schöpfer erfüllen kann.

Wenn wir „Simchat Tora“ (Tora-Freude) erreichen, bedeutet das, dass wir wissen, wie wir das Licht, das zur Quelle zurückführt, benutzen müssen, um im Geben immer in Freude zu sein – im „Geben um zu geben“ oder sogar im „Empfangen um zu geben“.

Dann kommt wirklich Freude auf, wie geschrieben steht: „Die Freude ist eine Folge von guten Taten“. Gute Taten sind Handlungen des Gebens in zwei Toren, zwei Teilen der eigenen Seele – G“E und ACHaP.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 29.09.2010

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Sich über all sein Hab und Gut erheben

Aus der Vielfalt meiner Wahrnehmung muss ich das Wichtigste hervorheben – Die Vereinigung.

Ich prüfe mich selbst, in Bezug auf die Freunde in der Gruppe, nur in dem Maß in dem ich ihren Nutzen oder die Hindernisse für unsere Vereinigung erkenne.

Alles andere lasse ich erst einmal außer Acht. Ich bewerte meine Freunde „im Verstand“ und „über dem Verstand“.

Das bedeutet dass ich meine Logik nicht ausschalte, ich benutze sie, um mich selbst durch das Prisma der eigenen Meinung (Verlangen=Kelim) zu betrachten, zu sehen zu welcher Höhe ich die Gruppe in meinen Augen erheben muss, um den Freunden eine positive Bewertung geben zu können.

Ich weiß jedoch auch, dass meine Logik auf eine egoistische Art und Weise funktioniert, welche die Freunde immer auf die Seite der „Schuldner“ hinzufügt. Darum erhebe ich mich über diese Logik, um die Freunde jetzt schon als „vollkommene Gerechte“ zu sehen.Ist dies Wahrheit oder Lüge ?

Es gibt hierbei keine Wahrheit oder Lüge – alles hängt von meinem eigenen Urteil ab. Wenn ich durch meine Logik urteile, dann ist wirklich niemand gerecht auf dieser Welt, außer mir.

Ich rechtfertige nur mich selbst und noch diejenigen, die mir nahe stehen. Wenn ich aber über den Verstand gehe, dann nehme ich alle Freunde als Gerechte (als die, die Endkorrektur erreicht haben), und mich, als einzigen Sünder unter ihnen wahr.

Was bringt mir dieses Spiel? Denn sowohl das Eine wie auch das Andere ist keine Wahrheit, sondern eine Bedingtheit. Doch gibt mir dieses Spiel die Möglichkeit, mich ständig in beiden Zuständen aufzuhalten : über dem Wissen und im Wissen (über dem Egoismus und im Egoismus).

Auf diese Weise übe ich, bis sich genug Erfahrung angehäuft hat und ich zur wahren Bewertung gelange. Dann werde ich bereit sein, die Wahrheit zu sehen.

Je mehr Anstrengungen ich unternehme, umso schneller bereitet dieser Prozess mein Verlangen (meine Ansichten) auf die spirituelle Welt vor.

Dabei, werde ich sie nicht über dem Wissen wahrnehmen, sondern im Gegenteil, in den neuen Kelim, im Wissen. Und dann, jedes weitere Mal, werde ich wieder über den Verstand, den ich erlangt habe, gehen.

Denn jede weitere Stufe, ist in der Kraft des Gebens höher als die Vorausgegangene und deshalb entgegengesetzt. Der Mensch muss sich über sein Hab und Gut erheben. Alles scheint gut und richtig zu sein, denn auf dem Tisch stehen die wunderbarsten Gaben.

Aber nein, ich muss erstens einmal diese schönen Gaben verschmähen, um zu einer höheren Stufe des Gebens aufzusteigen, zweitens erscheint mir diese Stufe noch als Finsternis.

Jedes weitere Mal gehe ich über den Verstand, über momentane Fakten, und erlange die Eigenschaft von Bina, die immer im Gegensatz steht.

Auf einer neuen Stufe dann, herrscht Bina über Malchut. Doch später, in einem höheren Licht, nehme ich wahr, wie die Macht zu Malchut übergeht.

Dann bereite ich mich auf die nächste Stufe vor, und der Prozess wiederholt sich.

Kabbala Akademie

Die Welt perfekt sehen

Frage: Kann man in die vollkommene Welt, die Welt der Unendlichkeit gelangen, wenn man selbst vollkommen ist und von sich aus die Ewigkeit sehen kann?

Antwort: Ja! In dem Maß, wie ich mich in mir verändere, kann ich die Veränderungen in der Welt um mich herum wahrnehmen.

Frage: Wie komme ich zu dem Punkt, an dem ich mich ändern kann? Mein ganzes Leben versuche ich andere zu ändern.

Antwort: In der Tat möchte man jeden anderen ändern. Man will nichts weiter, als die Welt für sich zu formen. Die Welt lässt sich jedoch nicht verbiegen. Sie ist so geschaffen, dass wenn man versucht sie zu verbiegen, man sich selbst verbiegt. Infolgedessen kann man vielleicht verstehen, dass man sich nicht innerhalb eines, sondern über mehrere Leben beugen muss.

Darin gibt es nichts Abwertendes. Es ist ein aufregendes Spiel, ein unterhaltsames Abendteuer, ich verändere mich und sehe wie die Welt sich um mich verändert, wie in einem Märchen. Es ist möglich.

Frage: Dennoch ändert sich der Mensch in 70-80 Jahren. Das kann man nicht von der Welt behaupten. Von welchen Veränderungen sprechen Sie?

Antwort: Die Welt verändert sich auch ein wenig. Sie verändert sich, wie der Mensch, nur auf der unbelebten Stufe. Warum ist die Welt etwas anders, als vor 100 Jahren? Es fanden verschiedene technische Veränderungen statt, die klimatischen Verhältnisse änderten sich, einige Tier- und Pflanzenarten sind ausgestorben. Es entspricht der Tatsache, dass wenn wir uns verändern, sich die Welt verändert.

Das sind aber sehr kleine Änderungen auf der unbelebten Stufe. Das ist keine neue Welt. Immerhin bleiben wir dieselben Egoisten.

Wenn sich unsere materiellen Wünsche ändern, erfinden wir etwas Neues.

Da gibt es nichts zu erfinden. Wenn der Mensch seine Natur, seinen Egoismus von Anfang an, in die Eigenschaft des Gebens, der Liebe und der Verbindung zu anderen radikal verändern würde, könnte er mit diesen neu erworbenen Eigenschaften, die Welt völlig anders betrachten.

Aus dem russischen Unterricht

26.08.2018

 

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Sich gemeinsam über den Berg der Zweifel erheben

Jeder Mensch sollte sich vorstellen, dass er selbst die ganze Welt ist – die Gesamtheit der Wirklichkeit, und dass jeder andere ein individueller Teil darin ist. Wenn wir beginnen, auf diese Weise zu denken, werden wir zu dem System zurückkehren, welches derzeit vor uns verborgen ist. Wir befinden uns im Augenblick darin, doch wir fühlen diese Verbindung nicht. Es ist genau diese unsere Verbindung, welche vor uns verborgen ist – welche wir zwischen unseren Seelen, unseren Punkten im Herzen, enthüllen müssen.

Die Ausmaße dieser Verbindung werden spirituelle Welten genannt. Meine Stufe in der spirituellen Welt ist davon abhängig, wie sehr ich mich mit allen anderen verbunden fühle: 1/125, 2/125 und so weiter. Wenn ich in der Lage bin, mich im vollsten Ausmaß mit den anderen zu vereinigen, dann bedeutet das, dass ich auf meine letzte 125. Stufe aufgestiegen bin. Um dies zu erreichen, muss ich wirklich die gegenseitige Bürgschaft fordern, durch die wir uns alle bemühen, ein einziges Bild, einen Zustand und ein Ziel zu erreichen. Doch zurzeit ist dies nicht für jeden klar und wir verlieren ständig die Sicht darauf.

Aber gerade durch das Vorankommen unter den Bedingungen dieser Verwirrung gehen wir durch alle Hindernisse hindurch und überwinden sie dabei. Diese Hindernisse sind uns als Hilfe gegeben. Dadurch steigen wir auf.

Deshalb müssen wir, wenn sich schlechte Laune, Mangel an Stärke und Verlangen und eine Verwirrung der Gedanken und Gefühle enthüllen, verstehen, dass dies eine Bürde des Herzens ist. Dies wird uns von Oben entsprechend unserer Stufe und unseres Zustandes gegeben. Wir sollten uns selbst in einem hohen, neuen Zustand vorstellen, während wir zur gleichen Zeit auch unsere Verbindung mit den anderen und unsere Stärke und Inspiration suchen.

Diese Verbindung existiert bereits und ist nur davon abhängig, wie sehr ich diese Quelle erreichen möchte und für wie wichtig ich das Ziel erachte. Es hängt davon ab, wie sehr ich die Unterstützung durch meine Freunde und die Hilfe von allem, was das Konzept einer „gegenseitigen Bürgschaft“ einschließt, fühle.

Wir müssen diesen Zustand erreichen, und wenn nicht durch Quantität, dann durch Qualität, denn die Stärke wird durch das Produkt der Quantität auf Basis des qualitativen Zustands gemessen. Wenn wir von dieser Stärke verlieren, gewinnen wir die Einsicht, dass sich eine größere Entfernung ausbreitet. Das ist wie ein Beispiel eines einfachen physikalischen Gesetzes, in dem die Stromstärke multipliziert durch die Spannung die Leistung ergibt, oder die Art und Weise wie eine Kraft multipliziert durch die Entfernung wirkt.

Die ganze Schwere und all die „Sünder“, die sich in uns offenbaren, sind gegen die Inspiration, Vereinigung und den Aufstieg, aber dennoch sind sie uns als Hilfe gegeben. Sie sind das Verlangen, über das wir uns erheben müssen.

Lassen wir uns diese Chance nicht entgehen. Wir sollten uns über diese Gelegenheit freuen und gerne diesen Aufwand in Kauf nehmen. Es ist eine sehr schwere Arbeit sich über den Berg unserer Zweifel zu erheben (das Wort „Har„, Berg, kommt vom Wort Irurim„, Zweifel).

 

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