Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Getarnter Egoismus

Anmerkung: Es gibt spirituelle Richtungen, die sich mit dem Konzept des Gebens auseinandersetzen. 

Sie reden davon, dass der Egoismus des Menschen das Hauptproblem sei, da er darauf ausgerichtet ist, dass ein Mensch etwas für sich selbst bekommen will. Es sei vor allem wichtig, gebend zu sein. Wenn aber jeder Wunsch mit einer zugrunde liegenden Absicht verbunden ist, wie ist es dann möglich, die Absicht zu erlangen, wenn ich sie nicht habe? In einem solchen Fall soll ich denken, dass ich die Absicht bereits habe.

Meine Antwort: Das ist natürlich ein guter Irrtum.

Ein Mensch, der sich selbst gegenüber die richtige Herangehensweise hat und sich selbst erforscht, erkennt, dass sein Egoismus absolut ist. Die Absicht zu geben, kann er daher gar nicht haben. Selbst wenn er meint, dass er gebend ist, kommt es ihm nur so vor. Weil es in Wirklichkeit ein versteckter Empfang ist. 

Die Kabbala sagt dass wir nicht fähig sind zu geben, diese Eigenschaft fehlt uns völlig, wir sind absolute Egoisten. Und wenn wir uns ändern wollen, dann ist dies nur möglich, indem wir eine Höhere Kraft zu uns heranziehen, sie erschafft in uns die Eigenschaft des Gebens. 

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Die Suchenden” 

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Betrachten wir die Welt mit anderen Augen

Frage: Was ist damit gemeint, die Welt nicht durch die Brille des eigenen Egoismus zu betrachten, sondern mit den Augen anderer Menschen?

Antwort: Im Prinzip geschieht es tatsächlich so. Würde ein Mensch nach seiner Geburt allein leben oder beispielsweise von einer Wölfin gefüttert und aufgezogen werden, bliebe er für immer so wie er ist. Unsere Entwicklung ist immer von der Gemeinschaft abhängig, in der wir aufwachsen.

Die Gesellschaft ist die Linse, die mir erlaubt, mich auf den Schöpfer auszurichten. Der Schöpfer ist die Eigenschaft des Gebens. Wenn ich gegenüber anderen Menschen gebend bin, wie der Schöpfer, dann stimmen diesbezüglich meine und Seine Eigenschaften überein.

Es gibt keine andere Methode, mit der das Geben zum Ausdruck kommt. „Von der Liebe zu den Geschöpfen kommen wir zur Liebe zum Schöpfer“ und nur so offenbart sich die Verbindung.

Frage: Können wir sagen, dass unsere aus acht Milliarden Menschen bestehende Gesellschaft ein Instrument ist, über das ich eine Verbindung zum Schöpfer herstellen kann?

Antwort: Ob ich das will oder nicht, verbunden bin ich mit ihnen immer. Durch sie kann ich mich auf den Schöpfer ausrichten. Der Schöpfer jedoch beeinflusst mich sowohl über die anderen, sowie auch direkt. Er übt seinen Einfluss auf jede erdenkliche Weise aus. Wir dagegen können ihn nur in dem Maße beeinflussen, in dem wir mit anderen Menschen verbunden sind.

Aus der TV-Sendung  „Geistige Zustände“

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„Welches Teil Ihres Wissens, würden Sie an alle Menschen auf der Welt weitergeben wollen?” (Quora)

Michael Laitman, in Quora: „Welches Teil Ihres Wissens, würden Sie an alle Menschen auf der Welt weitergeben wollen?”

Vor 6.000 Jahren begannen wir uns in unserem Ego zu entwickeln. Dieses Ego drängte uns ständig zur Weiterentwicklung und trennte uns von der Wahrheit. Früher waren wir, wie die Tiere, mit der Natur verbunden und haben instinktiv ihre Gesetze befolgt. Doch unser Ego koppelte uns von der Natur ab. So gerieten wir aus dem Gleichgewicht mit der Natur und wurden zu Egoisten. Die Natur ist jedoch altruistisch und funktioniert nach altruistischen Gesetzen.

So wurden wir zunehmend egoistisch und von der Natur getrennt. Die Globalisierung hat in unserer Zeit das große Ausmaß unserer Verflechtung und gegenseitigen Abhängigkeit offenbart, aber auch das Ausmaß des gegenseitigen Hasses. Heute fangen wir an, unsere wackelige egoistische Basis als die Ursache unseres Unglücks zu sehen. Deshalb wird deutlich, dass es keinen anderen Ausweg gibt als das Ego zum Geben, in Altruismus umzukehren.

Dies ist das Wissen, das ich den Menschen vermitteln möchte. Es existiert in der Weisheit der Kabbala, die davon spricht, dass wir mit Hilfe der Methode, die „Weisheit der Kabbala“ genannt wird, unsere Natur ändern und uns vor der Vernichtung und den zunehmenden Katastrophen der heutigen Zeit retten können. Nur so können wir uns selbst, unseren Kindern und der Welt eine gute Zukunft sichern und unsere Existenz von der materialistischen Ebene auf die spirituelle, ewige und vollkommene Ebene erheben. Wenn wir das nicht tun, und zwar schnell, dann werden wir das gleiche Ergebnis durch Leiden erreichen. Die globale Krise wird uns jedoch dazu zwingen, unseren schicksalhaften Übergang vom Egoismus zum Altruismus zu vollziehen.

Basierend auf einer Frage und Antwort mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman am 9. September 2006. Geschrieben/editiert von Schülern des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.

Gegenseitige Bürgschaft – Annullierung vom Egoismus

Frage: Ist der Aspekt der Bürgschaft etwas, durch den wir einen Widerstand gegen den Egoismus erlangen können?

Antwort: Ja, natürlich. Jeder annulliert sich selbst im Verhältnis zu den anderen um ein gemeinsames Verlangen zu schaffen.

Wenn jeder seine „tierische“ Komponente (d.h. für sich selbst zu empfangen) annulliert und nur seine menschliche Komponente (anderen zu geben) einbeziehen will, gibt es einen gemeinsamen Wunsch, in dem sich der Schöpfer offenbart.

Frage: Angenommen, sieben oder achttausend Menschen versammeln sich, wie es bei Kongressen üblich ist und versuchen, in den Zustand Arvut (gegenseitige Bürgschaft) zu gelangen. Ob es gelingt oder nicht, wissen wir nicht, aber wir wollen es unbedingt. Wird eine solche Personenzahl dazu beitragen, Ergebnisse zu erzielen?

Antwort: Natürlich, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Quantität ist unverzichtbar, sie ist notwendig. Noch wichtiger ist die Qualität – die Spannung der Verbindung zwischen uns. Der Egoismus eines jeden versucht ihn von den anderen zu trennen. Deshalb hängt alles von der Kraft ab, mit der wir uns verbinden.

Der Sinn der spirituellen Arbeit besteht darin, in unserer gemeinsamen Verbindung die Qualität des Gebens und der Liebe zu finden, die über unserer Natur steht.

Aus dem Fernsehprogramm „Die Kraft des Buches Zohar“ 20

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Die höhere Welt enthüllen


Frage: Haben Sie bei Ihren Begegnungen mit verschiedenen spirituellen Lehrern Gemeinsamkeiten mit ihnen gefunden?

Antwort: Nein, ganz und gar nicht, denn ihre Lehren sind auf der Unterdrückung des Egoismus aufgebaut.

Alle Methoden, außer der Kabbala, beruhen auf die Unterdrückung des Egoismus – weniger wollen, weniger denken, weniger essen, weniger bewegen, d.h. sich ständig in seinen irdischen Handlungen zu reduzieren. Die Kabbala sagt hingegen: „Lassen Sie alle irdischen Äußerlichkeiten wie sie sind. Sie müssen Ihre spirituelle Seite entwickeln“.

Der irdische Teil ist alles, worin wir existieren, d.h. die Sorge um unseren Körper. Solange er lebt, denken wir an ihn, und darum dreht sich unser ganzes Leben. Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Haustier und Ihr ganzes Leben ist nur der Pflege dieses Tieres gewidmet. Es lebt eine bestimmte Zeit, vielleicht 70 Jahre lang und man lebt mit ihm. Wenn es stirbt, sterben Sie.

Die Kabbala sagt: „Erhebe dich über dieses Haustier. Es soll nicht das Einzige sein, was dein Dasein ausfüllt, denn es gibt noch ein anderes Leben neben ihm. Sieh dir die Welt an.“ Wenn du anfängst, die Welt nicht durch dieses Tier zu betrachten – dann gibst du ihm, was es zum Leben braucht, schaust darüber hinaus und entdeckst die Höhere Welt.

Frage: Kann sich ein normaler Mensch über dieses Tier erheben?

Antwort: Er kann es nicht. Er kann nicht einmal versuchen, sich daraus zu befreien, er versteht nicht, was das bedeutet.

Das bedeutet, sich eine ganz andere Eigenschaft anzueignen – das Geben. Die Eigenschaft, mit der ich mich in diesem Tier befinde, ist die Eigenschaft des Empfangens und das hält mich einfach darin fest.

In mir gibt es jedoch das erste Element meines nächsten, spirituellen Zustands. Es zerrt mich aus diesem Tier heraus, es bringt mich dazu herauszufinden: “ Wofür existiere ich? Geht es um dieses Leben? Geht es alleine um diese Jahre, die ich in meinem Körper verbringe, um dann zu sterben?“ Wenn ich diese dringenden Fragen habe, die mir keine Ruhe lassen, die ich beantworten muss, dann bin ich in einem Zustand, in dem ich die Kabbala brauche.

Zum ersten Mal werden diese Zustände in unserer Generation sichtbar. Aus diesem Grund wird die Kabbala erst jetzt der Menschheit offenbart. Dabei ist es gleichgültig wer es will und wer nicht, es wird niemand überredet. Der Eintritt ist frei, der Ausgang ist noch freier.

Aus der Fernsehsendung „Nahaufnahme. Die Suchenden“

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Wenn Darwins Theorie über den Beginn des Lebens in Afrika richtig ist, warum sind dann afrikanische Staaten weniger entwickelt als westliche? (Quora)

Michael Laitman, in Quora: Wenn Darwins Theorie über den Beginn des Lebens in Afrika richtig ist, warum sind dann afrikanische Staaten weniger entwickelt als westliche?

Es ist möglich, dass das Leben in Afrika entstanden ist, aber unsere Zivilisation begann sich erst mit dem Aufkommen des menschlichen Egoismus zu entwickeln, der die Kraft hinter unserem Fortschritt ist. Dies geschah in Mesopotamien, dem alten Babylon, vor etwa 4.800 Jahren. Die Geschichte vom Turmbau zu Babel, die in der Tora erzählt wird, handelt vom Ausbruch des menschlichen Egoismus zu jener Zeit. In ihrem Stolz wollten die Menschen den Himmel erreichen, um es allegorisch auszudrücken, „einen Turm bis zum Himmel“ bauen. Infolge des sich entwickelnden Egoismus begannen sie, sich gegenseitig zu hassen und hörten auf, sich zu verstehen. Dies wird „die Vermischung der Sprachen“ genannt. Dann entfernten sie sich voneinander, weil sie nicht mehr als eine einheitliche menschliche Gesellschaft zusammen sein wollten und konnten. 

Sie hörten auf, einander zu verstehen, und dann begann die Menschheit, sich mit Hilfe ihres Egos zu entfalten. So haben wir uns im Laufe der Geschichte von Generation zu Generation durch das uns innewohnende Ego entwickelt.

Nur im Menschen, in diesem besonderen Geschöpf der Natur, entfaltet sich auch im Laufe einer einzigen Lebensspanne das Ich. Ein eintägiges Kalb ist wie ein ausgewachsener Stier, d.h. es ist bereits ein Tier, das auf alles vorbereitet ist, was es im Leben braucht. Bei uns hingegen wächst das Ego im Laufe des Lebens, und wir wissen daher nicht, was wir tun müssen. Wir brauchen also Erziehung und Unterstützung durch die Gesellschaft.

Wir sind also sehr weit von unseren frühen Tagen in Afrika und sogar von Babylon entfernt. Heute sind wir in den sich entwickelnden Egoismus eingetaucht, der schnell gezähmt werden muss. Wenn wir unser Ego zähmen, dann werden wir eine neue, positiv verbundene Gesellschaft hervorbringen, und wenn nicht, dann nähern wir uns dem Ende unserer Zivilisation.

Basierend auf einem Q&A mit dem Kabbalisten Dr. Michael Laitman am 9. September 2006. Geschrieben/herausgegeben von Studenten des Kabbalisten Dr. Michael Laitman.

Möge der Schöpfer mich in Ruhe lassen


Bemerkung: Alexej schreibt: „Michael, Sie haben einmal den Satz gesagt: „Wer sich schlecht fühlt, ist dem Schöpfer näher als der, der sich gut fühlt“. Ich fühle mich sehr schlecht, aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich dem Schöpfer näher bin. Im Gegenteil. Er soll mich endlich in Ruhe lassen.

Antwort: Dann geht es Ihnen noch nicht so schlecht, lieber Alexej. Das bedeutet, dass Sie noch etwas zu verlieren haben.

Wenn Sie total verzweifelt gewesen wären, hätten Sie gesagt: „Ich will nichts. Möge es so sein, wie der Schöpfer es macht. Ich möchte nur in seiner Nähe sein.“ Und sofort wird all das Schlechte durch das Gute ersetzt.

Bemerkung: Aber er fühlt sich doch so schlecht, dass er nur einen Wunsch hat: „Er möge mich endlich in Ruhe lassen“.

Antwort: Nein, diese Schwelle ist noch nicht erreicht.

Bemerkung: Findet dieser Umbruch genau an der Grenze statt, an dem die Zukunft und alles abgeriegelt wird und ich mich dadurch sehr schlecht fühle?

Antwort: So sieht es im Egoismus aus. Der Egoismus sollte hier umgekehrt funktionieren, dann würde man einen Ausweg aus diesem Zustand sehen – das in Wahrheit alles von der unendlichen Güte des Schöpfers kommt.

Frage: Ist das der Grund, warum der Schöpfer uns bis an den Rand des Abgrunds treibt?

Antwort: Ja, um uns dazu zu bringen, unseren Egoismus aufzugeben.

Frage: Wird die Menschheit zu diesem Zustand gebracht oder werden wir vorher zur Vernunft kommen?

Antwort: Wir müssen uns ernsthaft besinnen. Das Bewusstsein für das Böse sollte unbedingt geschehen. Es muss Hand in Hand mit dem Bewusstsein geschehen! Es ist nicht nur das Böse, das in mir wirkt, ich beschließe schon aus völliger Verzweiflung mich davon zu lösen. Es muss eine bewusste Verzweiflung sein.

Bemerkung: Müssen wir zur Vernunft kommen bevor es wirklich schlimm für uns wird? Wenn man im Buch der Propheten darüber liest, was sie über die heutige Zeit geschrieben haben, sollte man das lieber nicht zitieren.

Antwort: Ja und nein. Man fügt hinzu: Alles, was die Propheten geschrieben haben, ist absolut wahr. Zweifelsohne. Wir müssen nicht alles was sie geschrieben haben, durch physische Handlungen erleben, nicht indem wir ins Leiden stürzen, sondern durch unseren Verstand.

Wenn wir uns solche egoistischen Zustände vorstellen und wissen, wohin sie uns führen können, dann müssen wir sie nicht physisch erleben. Das ist wie bei einem klugen Kind – man gibt ihm einen kleinen Klaps, es versteht das und korrigiert sich selbst. Aber ohne den kleinen Klaps versteht es nichts und es wird die Situation nicht richtig erkennen.

Wir müssen verstehen, wo und wie wir die Kabbala, das Bewusstsein und die Verbreitung richtig einsetzen, damit bereits jetzt, aus dem erhaltenen kleinen Klaps, die Menschheit das Ausmaß des Bösen fühlt oder noch fühlen wird, über das wir uns alle erheben müssen, damit es nicht noch schlimmer wird. Der Kluge sieht voraus.

Dann werden wir die Propheten besiegen, wenn ich das so sagen darf.

Aus der Fernsehsendung „Nachrichten mit Michael Laitman, 22.07.2021

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Die falsche Vernunft des Egoismus

Die Ursache für das Streben des Menschen zum Schöpfer wird als „Punkt im Herzen“ bezeichnet. Dieser Mensch spürt, wie dieser Punkt ihn zieht, aber er weiß nicht, wohin, und er weiß auch nicht, wer es tut. Dennoch möchte er den Sinn des Lebens erfahren, seinen Sinn, woher er kommt und wohin er geht und warum ihm dieses Leben gegeben wurde.

Diese Fragen entstehen bei vielen Menschen in der Kindheit und Jugend, verschwinden dann aber wieder. Schließlich setzen die Hormone ein, und die Welt verwirrt sie mit ihren illusorischen Werten und lenkt sie davon ab, die richtigen Fragen zu stellen: Warum lebe ich?

Manche Menschen können jedoch den Punkt in ihrem Herzen nicht auslöschen, der sie zu einer Verbindung mit dem Schöpfer zieht, und so kommen sie zur Weisheit der Kabbala. Dann haben sie die Wahl, ob sie nach ihrem Verstand handeln, danach, was sie in dieser Welt sehen, wie es heißt: mit einem „vernünftigen“ Blick.

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Wir müssen uns „Flügel wachsen lassen“


Bemerkung: Tatjana schreibt: „Sie machen uns ständig Angst, dass das Virus zurückkommt, dass es uns entkräften wird. Sie sagen, dass wir die Ursache sind, dass wir schlecht und egoistisch sind, nur an uns selbst denken. Wir werden uns nicht verändern. Wozu muss man uns schlagen? Das ist, als würde man verlangen, uns Flügel wachsen zu lassen. Aber es werden keine wachsen!“

Antwort: Damit wir irgendwann lernen und vielleicht sogar geschlagen werden wollen, aber das Wichtigste ist, dass uns „Flügel wachsen“.

„Flügel wachsen lassen“ bedeutet, dass wir einen Schirm bekommen, um die Möglichkeit zu erhalten, „über uns selbst, über unseren Egoismus hinaus zu wachsen.

Frage: Wir werden deshalb geschlagen, damit wir abheben?

Antwort: Genau aus diesem Grund!.

Frage: Nicht damit wir uns schlecht fühlen?

Antwort: Nein, so etwas gibt es in der Natur nicht! Die Natur bestraft niemanden, sie korrigiert und schiebt uns an.

Frage: Ihre Antwort an Tatjana lautet, dass wir uns „Flügel wachsen lassen“ sollten?

Antwort: Ja, unbedingt.

Frage: Werden wir „vom Boden abheben“? Über unseren Egoismus aufsteigen?

Antwort: Ja.

Aus der Fernsehsendung „Neuigkeiten mit Michael Laitman“, 01.07.2021

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Im Gleichgewicht bleiben


Frage: Der Mensch sieht nicht, dass er Teil der Natur ist, er hat eine verschlossene Wahrnehmung von ihr. Er versteht nicht, dass er eins mit der Biosphäre ist und dass er durch die Verbesserung seiner körperlichen Form die gesamte Biosphäre verbessert. Daher sind die Menschen nicht motiviert, sich körperlich zu betätigen, und sie hören auf, überhaupt etwas zu tun.

Wie kann der Mensch seine Einstellung ändern und erkennen, dass er eins mit der Natur ist, dass er Teil dieser natürlichen Schöpfung ist, die sich selbst verbessern kann? Wie kann man ihm diese Motivation geben?

Antwort: Die Kabbala erklärt, dass wir Teil der Natur sind und zwar ihr höchstentwickelter, egoistischer Teil. Wir wollen uns die Natur unterwerfen und sie mit unserem großen egoistischen Wunsch ausnutzen. In der Regel kommt uns das nicht zugute, vor allem nicht auf lange Sicht, auch wenn wir manchmal sehen, dass wir scheinbar sofort von der egoistischen Nutzung der Natur profitieren.

Das Wichtigste für uns ist es, im Gleichgewicht mit der Natur zu leben. Wir versuchen alles was dem Körper zusteht und er braucht, ihm quantitativ und qualitativ zu geben. Wir verstehen, dass das, was darüber hinausgeht, den gleichen Schaden macht, wie wenn der Körper Mangel leiden würde. Das heißt, der Überschuss ist das gleiche Gift wie der Mangel an Nährstoffen. Wir müssen lernen, uns selbst im Gleichgewicht zu halten.

Frage: Leider gibt es in der Medizin keine Normen, die vorschreiben, wie viel man sich bewegen, wie viel und was man essen sollte – totale Freiheit. Wäre es Ihrer Meinung nach gut, eine kanonische Norm aus der Natur zu haben, an der sich die Menschen orientieren könnten?

Antwort: Eine solche Norm gibt es nicht. Die Kabbala sagt, wenn Menschen über ihre spirituelle und körperliche Entwicklung so nachdenken, dass sie sich gegenseitig ergänzen, dann werden sie die goldene Mitte finden.

Frage: Wir haben also einen bestimmten Navigator in uns, der im Moment schläft?

Antwort: Ja. Wenn wir vernünftig damit umgehen, werden wir es in der Regel zu spüren bekommen.

Aus der Fernsehsendung „Begegnungen mit der Kabbala“, 29.07.2021

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