Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Wir bauen einen kabbalistischen Staat auf!

Ein Brief, den ich erhielt: Es ist eine neue Sozialstruktur der Online-Communities entstanden, wo es bis jetzt noch keine Regeln, keine Ideologie, nichts gibt, dort wird eine virtuelle Realität aufgebaut.

Und ich sehe, dass ihre Methode für diese Online-Communities am besten geeignet ist. Nicht für die reale Welt, weil sie schrecklich träge und voll von vielen verschiedenen Ideologien ist, sondern für die virtuelle, in der Veränderungen innerhalb von einigen Tagen und nicht einigen Jahrzehnten stattfinden.

Natürlich ist das keine spirituelle Welt, aber auch keine materielle mehr. Das ist ein neuer Spielplatz für den menschlichen Verstand, wo er verschiedene Szenarien durchspielen kann, die früher nur in natura, im Laufe von Jahrzehnten und Jahrtausenden, überprüft werden konnten.

In Israel könnt ihr nach dem alten Schema arbeiten, indem ihr die physische Infrastruktur aufbaut. Und in den letzten Monaten lässt sich beobachten, dass das wunderbar funktioniert. Doch in der restlichen Welt lässt man euch nirgendwo rein – sowohl in der physischen Welt als auch in ihrem ideologischen Aufbau ist alles bereits längst belegt. Verändern wird sich das nur infolge von Naturkatastrophen.

Und dort, wo der materielle Mensch euch noch nicht einmal zuhören wird und der „spirituelle“ Mensch sofort das Wesen der Kabbala begreift, wird der Mensch, der in diesen virtuellen Welten lebt, euch sagen: „Wenn dein Spiel interessant ist, lass uns spielen, warum nicht!“ Und darin sehe ich die einzige Chance für uns, irgendetwas in der äußeren Welt zu verändern.

Meine Antwort: Ich gebe Ihnen fast in allem recht. Das versuchen wir auch in unserem Stimulator zu erreichen – eine neue gesellschaftliche Vereinigung zu erschaffen – den weltweit einzigen kabbalistischen Staat.

Das Grundgesetz lautet „Liebe deinen Nächsten“ nach dem Gesetz der höheren Naturkraft. Alle Gesetze, Verhaltens- und Beziehungsregeln, Problemlösungen gründen nur auf den Gesetzen der Natur des Gebens. Baal haSulam schreibt darüber im Buch „Die letzte Generation“.

Die Jugendlichen nehmen die Online-Communities als ihre Familie wahr, sie verzichten auf die lebendige Kommunikation zugunsten der virtuellen. Online-Communities werden zu starken psychologischen Bezugspunkten für die Nutzer.

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Enthüllung des Zerbrechens

Eine Frage, die ich erhielt: Wer sind die Menschen mit zerbrochenem Herzen?

Meine Antwort: Das Herz sind alle Verlangen eines Menschen. Wenn er feststellt, dass alle diese Verlangen dem Eigengenuss dienen, erkennt er, dass sie zerbrochen sind.

Was bedeutet Zerbrechen? Sie waren einmal, am Anfang, durch die Kraft des Gebens, die Kraft der Verbindung zwischen ihnen vereint – auf eine natürliche Art und Weise, durch das Licht, durch die Erweckung von oben, denn so hat es der Schöpfer erschaffen.

Später hat sich der Schöpfer verhüllt, das Licht ist verschwunden, und deshalb ging auch die Verbindung zwischen uns verloren. Die Enthüllung der fehlenden Verbindung zwischen uns nennt man Zerbrechen. Das alles bezieht sich auf die Geschöpfe.

Die fehlende Enthüllung des Schöpfers, der Eigenschaft des Gebens, hat die Trennung hervorgerufen. Diese Trennung kann so wahrgenommen werden, wie wir sie im Moment empfinden: „Es ist nichts Schlimmes, es ist alles in Ordnung. Ich will bloß nicht gestört werden, und ich selbst schade niemandem“. Das nennt sich Verhüllung des Zerbrechens.

Es gibt aber auch einen Zustand, wenn wir spüren, dass wir zerbrochen sind und es zwischen uns keine Verbindung, keine Vereinigung existiert. Hier kann es ebenfalls ein unterschiedliches Maß an Erkenntnis des Bösen geben: entweder ich erreiche ohne Verbindung zwischen uns kein gutes materielles Leben oder ich rufe durch die fehlende Verbindung zwischen uns Naturkatastrophen hervor, oder aber ich erkenne durch diese fehlende Verbindung den Schöpfer, die Spiritualität, nicht.

Das heißt, es gibt eine Enthüllung über dem Exil, über der fehlenden Verbindung zwischen uns, und es gibt eine Enthüllung von unten – das ist das, was die Menschheit im Moment allmählich erkennt.

Aus dem Sohar-Unterricht vom 15.08.2010

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Alles hängt von jedem von uns ab

Warum sollte man nicht weltweit nur diejenigen versammeln, die zu dem aktivsten Teil, der „600 000 Seelen“ genannt wird, gehören, und sich mit ihrer spirituellen Korrektur beschäftigen? Und um die Anderen müssen wir uns dann nicht kümmern.

Aber nein. Wir müssen uns jetzt von Anfang an im gemeinsamen, integralen Strom befinden.
Wir sehen, dass überall auf der Welt globale Katastrophen und allgemeines Erwachen stattfinden – alle Ereignisse beginnen dermaßen miteinander verbunden und auf alle bezogen zu sein, dass wir verpflichtet sind, uns um diesen gemeinsamen Organismus zu kümmern.

Die allgemeine, vollkommene spirituelle Befreiung (Geula) bedeutet Verbreitung der Wissenschaft der Kabbala unter allen Völkern, und alle diese Teile der Gesamtseele müssen einander helfen.
Die einen erlangen die gegenseitige Bürgschaft, die anderen unterstützen sie. Es gibt viele unterschiedliche Kreise.

Der aktive Teil, genannt „Israel“, muss als erster seine Korrektur beenden, damit diese Wissenschaft von dort auf die gesamte Welt überschwappt. Doch die gesamte restliche Welt muss ihm dabei helfen, weil wir dadurch den Weg beschleunigen.

Und die Wahl zwischen dem Weg des Lichtes und dem Weg der Leiden hängt nicht nur von denjenigen ab, die den Punkt im Herzen besitzen – wir sehen in der Praxis, wie die gegenseitige Unterstützung auf alle wirkt und uns alle stärkt.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 11.08.2010

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Werde zum Schöpfer deiner selbst!

Eine Frage, die ich erhielt: Was kann uns helfen, die Gruppe so zu betrachten, dass wir nur Vorteile und keine Nachteile in den Freunden sehen?
Meine Antwort: Die Gruppe ist wie ein Vergrößerungsglas oder eine Brille, ohne die es unmöglich ist, den Schöpfer zu sehen. Ich sehe Ihn nur, wenn ich durch die Gruppe hindurch schaue. Sie ist mein spirituelles Gefäß und mein Werkzeug zur Enthüllung des Schöpfers.
Und hier kann nur die Liebe helfen… Die Liebe unterdrückt unser Ego, und es fängt an, in der umgekehrten Form zu funktionieren, wie das Verlangen zu genießen, welches genutzt wird, um zu geben. Deshalb wird alles nur von der Einstellung, von unserer Bewertung der Wichtigkeit der Freunde bestimmt.
Im normalen Leben, wenn der Mensch sich ein egoistisches Ziel gesetzt hat, arbeitet er an einem Ort, wird an einem anderen Ort bezahlt und kauft sich wiederum was ganz anderes – das alles gehört nicht zusammen.
In der Spiritualität vereint sich alles im Inneren, an einem Ort: sowohl die Anstrengungen als auch die Belohnung und das Ziel selbst oder das Resultat – das alles sind Teile eines Ganzen. Deshalb fällt es uns so schwer, denn wir sind es gewohnt, dass das alles in der materiellen Welt getrennt ist.
Doch man muss verstehen, dass ich und der Freund, ich und der Schöpfer, weit von mir entfernte und mir nahestehende Menschen, diejenigen, die groß oder klein in Bezug auf mich oder auch mir gleich sind – all das ist mein spirituelles Kli, innerhalb welchem ich alles, sogar mich selbst, enthülle!
Solange ich dieses Kli nicht enthüllt habe, werde ich noch nicht einmal existieren! Das werde nicht ich, sondern eine glatte Lüge sein, ein Stück Egoismus, mit dem ich mich noch identifiziere. Wenn wir erkennen, was unter der Gesamtseele, sprich Gruppe, verstanden wird, erkennen wir dort im Inneren auch uns selbst und enthüllen alles.
Im Moment besitze ich nur den Punkt des Zerbrechens, der Einschränkung, der Entfernung, der sich außerhalb der Spiritualität, außerhalb des Schöpfers befindet. Uns ist die Wahrnehmung gegeben, dass wir uns außerhalb der wahren Realität, in einem Traum, in einer imaginären Welt befinden.
Wenn ich, während ich mich in diesem Traum befinde, es schaffe, aus ihm heraus die wahre Realität aufzubauen, in welcher die Gemeinschaft, der Schöpfer und mein wahres Ich eingeschlossen sind, werde ich in sie eintreten können! Doch bis dahin stelle ich mir mein Leben nur vor.
Diese ganze zukünftige Realität ist die Gruppe, die ich aufbauen muss. Ich selbst baue meine spirituelle Welt, meine Seele auf. Denn genau das ist auch meine Seele, die ich aus dieser trügerischen Scheinrealität, aus dem Traum, in den ich hineingetaucht wurde, aufbaue, damit ich zum Schöpfer meiner selbst werde! Und dann vereinen sich ich, die Gruppe und der Schöpfer und gelangen zur vollkommenen Einheit und Verschmelzung.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 15.08.2010

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Warte nicht, bis oben die Stunde schlägt…

Vor allem müssen wir dafür dankbar sein, dass Fragen unseres Egos in uns aufkommen: „Wer?“ und „Was?“

Denn sie kommen beim Zusammentreffen des Schöpfers, Moses und des Pharaos auf. Der Pharao sagt zu Moses: „Wer ist der Ewige, auf dessen Stimme ich hören soll?“

Dadurch enthüllst du bereits den Punkt von „Moses“ in dir, der vom Schöpfer zum Pharao kommt – und dann tauchen diese Fragen in dir auf.

Diese Fragen befinden sich nicht mehr auf der Ebene dieser Welt, sondern auf der spirituellen Ebene. Jetzt muss man voranschreiten und sie noch weiter entwickeln.

Erinnert ihr euch, was infolge all dieser Fragen geschehen ist, wie es in der Tora erzählt wird? Moses hat Angst, doch er hat keine Wahl und kommt immer und immer wieder gemeinsam mit dem Schöpfer zum Pharao, und der Pharao, unser egoistisches Verlangen, bekommt Schläge. So kommt der Mensch voran.

Der Schöpfer sagt selbst, dass er absichtlich das Herz des Pharaos, unseres Egos, verhärtet. Und wir werden plötzlich von unterschiedlichsten, egoistischen Berechnungen überwältigt, das Interesse für diese Welt erwacht wieder, und es scheint, als ob sie voller Möglichkeiten wäre.

Wir glauben, dass wir darin Erfolg erzielen könnten, und verstehen nicht, warum wir sie verlassen haben – wo ist der Respekt, das Geld, die Macht, die Möglichkeit, sich darin nicht weniger als die anderen zu behaupten.

Es werden noch viele derartige Fragen aufkommen, aber das Vorankommen ist nur mit Hilfe der Umgebung möglich.

Wir sehen, dass solange all diese „ägyptischen Plagen“ nicht erledigt sind, vereint sich das „Volk Israel“ in uns nicht. Das geschieht unmittelbar vor dem Auszug. Bis dahin müssen wir durchhalten…

Die ganze Kraft, das ganze Licht des Schöpfers, die Hilfe von oben können wir nur durch die Umgebung erhalten und nirgends sonst.

Das Licht kommt von kabbalistischen Büchern, doch wenn du nicht mit der Umgebung verbunden bist, werden sie keine Wirkung auf dich haben.

Um den Schöpfer zu finden und zusammen mit Ihm zum Pharao zu gehen, brauchst du die Umgebung und die authentischen Quellen.

Und auf diese Weise muss man die Fragen beantworten, noch bevor sie in uns aufgetaucht sind. Warte nicht darauf, dass oben die Stunde schlägt und die ägyptischen Plagen kommen, fange genau jetzt an, in die Gruppe zu investieren und eine starke Stütze für dich vorzubereiten.

Und wenn du von der Gruppe die Kraft erhältst, wirst du vorankommen ohne die Abstiege wahrzunehmen, dein Auto wird mit diesem Treibstoff immer weiter vorwärtsfahren.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 03.08.2010

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Die Wahrheit befindet sich zwischen zwei Welten

Der Mensch handelt entsprechend seinen Gewohnheiten und nimmt nur das wahr und an, woran er gewohnt ist. Alles Ungewohnte geht aber an uns vorbei und bleibt unbemerkt. Unbewusst verschmähen wir alles Neue, bereits bevor wir beginnen, es wahrzunehmen, es zu erkennen. Aus diesem Grund fällt es uns so schwer, auf die Spiritualität zu treffen!

Wir leben in einer Welt, die wir aus der uns umgebenden Welt der Unendlichkeit wählen, indem wir das uns Gewohnte, Vertraute aussuchen. Um unsere Welt durch die Welt des Gebens auszudehnen, müssen wir die Zustände des Gebens, die Eigenschaften, die Verlangen, die Gedanken und die Handlungen der „Anti-Welt“ nicht wegstoßen, sondern sie in dem „Glauben über den Verstand“ annehmen.

Dafür müssen wir zwei entgegengesetzte Stufen in uns vereinen: unseren momentanen egoistischen Zustand, die niedere Stufe aus der Eigenschaft des Gebens, der höheren Stufe, heraus erkennen. Und uns zwischen diesen Stufen aufhalten, uns auf das Gefühl der Leere der niederen Stufe und die Möglichkeit freuen, Kraft zu finden, um uns darüber zu erheben.

Diese Kräfte gelangen von dem höheren Licht durch die Gruppe zu mir und halten mich wie ein Magnet über der Erde. Die Wahrheit und der Glaube (das Geben) müssen mich stärker nach oben ziehen, als wie die Wahrnehmung des tierischen Egoismus mich nach unten, zur „Erde“, zieht.

Doch die Wahrheit befindet sich in der gleichzeitigen Wahrnehmung der beiden Stufen, und jede für sich alleine bedeutet Lüge. Der wahre Zustand befindet sich immer zwischen zwei Stufen, die gleichzeitig sowohl das Empfinden der Vollkommenheit als auch des Mangels, sowohl das Gefühl der Dankbarkeit als auch des Gebets mit sich bringen.

Ich muss mich freuen, dass ich diese beiden Empfindungen gleichzeitig wahrnehme und mich ständig in einem Übergangszustand befinde, indem ich Hindernisse erkenne und mich mit Gewalt über diesen aufhalte, vergleichbar mit einem Menschen, der einen Berg hinaufsteigt und spürt, dass er, wenn er nur die Spannung lockert, sofort hinunterfällt. Nur dieser Zustand ist wirklich wahr, und wir müssen lernen, uns ständig darin zu befinden und uns darauf zu freuen. Auf diese Weise können wir uns selbst überprüfen, ob wir in der Lage sind, uns trotz unserer ganzen Unzufriedenheit und des ewigen Kampfes, ständig schwankend zwischen der Begeisterung und der völligen Verzweiflung, gerade bei so etwas an der Freude festzuhalten!

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 02.08.2010

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Wie man des „Schutzes von oben“ würdig wird

Die gesamte Natur wird in unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche Stufe unterteilt.

In der Menschheit gibt es die gleichen Stufen, die gleiche Unterteilung, in jedem von uns – vier Entwicklungsstufen unseres Verlangens zu genießen.

Durch diese Stufen werden wir von Neid, Begierde und Ehrgeiz geführt: von dem Verlangen nach Reichtum zum Verlangen nach Macht, von Macht zu Wissen – und von Stufe zu Stufe weiterentwickelt.

Und je weiter der Mensch aufsteigt, je mehr Möglichkeiten er von seiten der Natur bekommt, desto größer sind seine Chancen, einen Fehler zu machen und von der Wahrheit abzukommen.

Denn je weiter er sich entwickelt, desto mehr Eigenschaften schließt er in sich ein und desto beeinflussbarer wird er.

Das einfache Volk interessiert sich nur für sein Wohlergehen, die Reichen für Geld, die nach Macht gierenden Helden hängen bereits von der öffentlichen Meinung ab und die nach Wissen strebenden Weisen sind voller Zweifel und befinden sich ständig auf der Suche und in innerer Unzufriedenheit.

Je weiter ein Mensch entwickelt ist, desto größer ist die Chance, dass er sich von einer fremden Idee verleiten lässt, anstatt den geraden und kürzesten Weg zum Ziel, zur Verschmelzung mit dem Schöpfer, zu gehen.

Baal haSulam schreibt im „Vorwort zu Panim Meirot“, dass das ungeteilte Verlangen von entwickelten Menschen zerbricht – sie streben nach Geld, Macht, Ruhm und vergessen das Hauptziel – und damit endet der „Mensch“.

Hier können nur das Glück und der „Schutz von oben“ helfen. Wir sehen, dass auch Menschen, die ein wahres Verlangen besaßen, allmählich erloschen sind und sich unter den Rechnungen unserer Welt durchgebogen haben.

Aus diesem Grund solltest du eine strenge Abrechnung mit dir selbst durchführen: ist für dich wirklich nur das Ziel wichtig, als ob es außer diesem Ziel nichts anderes mehr gibt?

Der Schöpfer unterstützt den Menschen auf diesem Wege nur, wenn in ihm diese ständige innere Angst und Ehrfurcht existieren, von dem Weg abzukommen – durch diese Angst zieht er die Hilfe von oben an.

Denn dann begreift er, dass seine Seele vollkommen in den Händen des Schöpfers liegt…

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Vorwort zu Panim Meirot“ vom 29.07.2010

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Der Gerechte gilt als Grundlage der Welt

Das Vorwort zum Buch „Panim Meirot“, Punkt 22: Es sollten sowohl Gerechte als auch Sünder  in jeder Generation in der gleichen Anzahl geben. Wir sehen jedoch, dass es für einen Gerechten Tausende von gewöhnlichen Menschen gibt. Die Kräfte vor denjenigen, die durch ihren Egoismus gelenkt werden, sind schwach, denn sie sind ohne Wünsche und haben kein  Ziel, und fliegen deshalb auseinander, wie die Streu im Wind.
Wie können aber die Menschen mit den weisen Herzen, deren Weg sich auf dem starken Wunsch und dem Ziel gründet –  und die Säule des Höheren Lichtes leuchtet ihnen Tag und Nacht –  solche schwache Menschen beeinflussen,  wie können die Massen ihre „kleinen“, materialistischen Wünsche an die Menschen mit großem Verlangen nach Spiritualität übergeben, die sich auf einer höheren Stufe befinden? Wie können die Massen die „Weisen“ durch ihre geringfügigen Wünsche beinflussen?
Um dieses Problem zu lösen, hat der Schöpfer im Geschöpf die quantitative Kraft geschaffen, die die Qualität nicht braucht, sowie die qualitative Kraft, die die Quantität nicht braucht.

Deshalb kann ein Kabbalist sich alleine mit der Korrektur der ganzen Welt beschäftigen. Denn alle Menschen sind mit ihren Seelen unbewusst in einem System verbunden. Und der Kabbalist braucht in seiner Generation Milliarden von kleinen Menschen, damit sie mit ihren gemeinsamen irdischen Wünschen für ihn den großen egoistischen Wunsch, Kli, schaffen, passend  für seine Arbeit, um dafür die Absicht des Gebens zu erschaffen.
Folglich nimmt er ihre Wünsche und korrigiert sie, ohne dass die Menschen davon wissen. Milliarden von Menschen in der Welt sind für ihn wichtig, um ihren allgemeinen Wunsch mit der Absicht des Gebens zu verwenden. Auf diese Weise bringt sie der Gerechte zur Korrektur näher. Jede beliebige Entwicklung in der Welt: ob in der Technologie, in der Gesellschaft oder in der Kultur sind nur von einem Menschen hervorgerufen, der in das Licht die Welt heranzieht, das zur Quelle zurückführt. Andersfalls würde diese Welt nicht lebendig sein, sondern unverändert bleiben! Denn ursprünglich „wird der Wunsch durch das Licht geschaffen und gelenkt“. Es ist unmöglich, unsere Welt ohne Kabbalisten vorzustellen, die das Licht in diese Welt heranziehen, entsprechend dem Programm ihrer Entwicklung. Es wurde gesagt: „der Gerechte gilt als die Grundlage der Welt“. Und es ist wirklich so.
Die Gerechten ziehen das Licht an die Wünsche der Massen heran, indem sie die Wünsche aller kleinen Seelen verwenden, weshalb auch unsere Welt existiert und sich entwickelt –  Generation für Generation, bis sie für die geistige Entwicklung brauchbar wird, was heute in unserer Generation tatsächlich geschieht. Die ganze Entwicklung des Menschen in dieser Welt erfolgt mittels des Lichtes, das der Gerechte heranzieht.
Uns kommt es so vor, dass das Leben von der physischen Arbeit des Menschen in dieser Welt abhängt: von der Forschung und Entwicklung der neuen Produkte, von der Forschung der Natur, vom Bau neuer Kraftwerke und Betriebe – aber von der Natur käme nichts, wenn es in dieser Welt kein Licht gäbe, das von einem Kabbalisten herangezogen würde.
Dieses Licht kleidet sich in die Wünsche ein, woraus dann in der Welt die Bewegung, die Entdeckung, die Evolution, die Entwicklung erfolgen. Keine Veränderung stammt von unten – alles kommt von oben.
Aus dem Unterricht nach dem Artikel „das Vorwort zu“ Panim Meirot““, 22.07.2010

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Gemeinschaftliches Gebet

Ein gemeinschaftliches Gebet ist ein Gebet, bei dem der Mensch seine Bitte, sein Gebet, zusammen mit der Allgemeinheit, den Betenden, ausspricht. Diejenigen, die spirituell vorangekommen sind, meinen, dass ein gemeinschaftliches Gebet eine Bitte für die Gemeinschaft ist. Ein solches Gebet wird sofort vom Schöpfer erhört, hingegen ein egoistisches Gebet, wenn der Mensch für sich selbst bittet, wird nicht erhört.
Doch auch diese Bitte für die Gemeinschaft an den Schöpfer ist nicht vollkommen! Denn wenn „der Schöpfer gut ist und Gutes tut“, behaupte ich mit meiner Bitte für die Gemeinschaft, dass der Schöpfer der Gemeinschaft Böses tut? Also bin ich der Meinung, dass der Schöpfer die Gemeinschaft schlecht behandelt und sie daher eines Gebets bedarf? Wenn der Schöpfer zu allen gut ist, für wen bitte ich dann?

Also kann ich nicht darum bitten, dass der Schöpfer sich in Bezug auf mich (persönliches Gebet) oder auf die Gemeinschaft (gemeinschaftliches Gebet) ändert. Ich gehe davon aus, dass der Schöpfer immer absolut gut ist, und es bleibt mir nur, Ihn darum zu bitten, dass er mich und alle anderen so korrigiert, dass wir spüren, dass von Ihm nur Gutes ausgeht.

Wenn alle, die eine Verbindung mit dem Schöpfer, der Eigenschaft des Gebens und der Liebe, wünschen, bereit wären, sich durch die gleiche Eigenschaft miteinander zu verbinden, dann würden sie mit diesem Bestreben einen Raum schaffen in dem sich der Schöpfer, unsere gemeinsame Liebe, enthüllt. Doch zu einem solchen Zustand gelangt man nur durch die Korrektur von 613 Verlangen jedes Menschen, dies bedeutet „Erfüllen von 613 Geboten“. Im Ausmaß dieser Korrekturen nähern wir uns einander an, denn die Korrektur von Verlangen liegt in ihrer Verbindung.
Deshalb steht geschrieben, dass „die Nächstenliebe das große Gesetz der Tora ist“, und dass alle Gebote nur dazu da sind, um schließlich das letzte, allumfassende Gebot zu erfüllen – das Gebot der Liebe. Dann werden wir in den persönlichen und den allgemeinen Korrekturen die Kraft des Gebens und der Liebe, die uns erfüllt, spüren. Doch wenn wir nicht korrigiert, nicht vereint, sind und jeder für sich selbst empfangen will, sieht unser Gebet auch dementsprechend aus – nur um materielle Anschaffungen (materiell bedeutet das, was egoistisch empfangen wird, und spirituell – um des Gebens Willen).

Dann heißen wir nicht Israel, sondern „Völker der Welt“ – diese Begriffe beziehen sich nicht auf ein Volk oder eine Nationalität, sondern auf die Zustände, die vom Menschen durchlaufen werden. Demzufolge entsteht auch unser Gebet – entweder, um unseren persönlichen Zustand zu verbessern oder, um unsere Beziehung zum Nächsten und zum Schöpfer zu korrigieren.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 12.07.2010

Umwandler der materiellen Kraft in die spirituelle

Der Schöpfer füllt die Verbindung zwischen unseren Seelen aus. Und je näher du an die anderen Seelen herankommst, desto näher kommst du an den Schöpfer heran und kannst beginnen, Ihn (das Licht, das Geben, die Liebe) als denjenigen wahrzunehmen, der die Verbindung zwischen uns ausfüllt.

Dieses Verlangen in uns, sich mit den anderen Seelen zu verbinden, darf nicht kurzfristig, sondern muss nachhaltig sein und sich ständig verstärken.

Wenn es aus irgendeinem Anlass entbrennt und sich augenblicklich wieder beruhigt, ist es noch nicht genug. Man muss danach streben, dass diese Zustände andauern und sich häufen.

Es ist klar, dass der Mensch nicht fähig ist, das aus eigener Kraft zu tun, genau dafür ist ihm die Gruppe zur Hilfe gegeben worden. Denn der Mensch herrscht nicht über seine Verlangen.

Diese erneuern sich nach der vorgegebenen Kette der Informationsaufzeichnungen (Reshimot) und unter dem Einfluss der Umgebung – auf beiden Wegen gleichzeitig. Der Mensch entscheidet aber nichts für sich selbst.

Unser Fehler besteht darin, dass wir auf unser Ego hören, welches uns verfuehrt, sodass auf uns Gewalt ausgeuebt wird, es drängt uns in die falsche Richtung.

Die richtige Richtung bedeutet die Einwirkung auf sich selbst, jedoch nur durch die Umgebung. Nur durch die Umgebung, die Gruppe, kann ich auf meine Seele einwirken. Ich selbst bin nicht in der Lage, sie direkt zu erreichen.

Sie besteht in der Verbindung mit den anderen, und nur durch diese Verbindung kann ich indirekt auf mich selbst einwirken.

Kann ich meine Gene oder Chromosomen beeinflussen und irgendetwas mit meinen eigenen Händen in mir verändern? Natürlich nicht! Doch es gibt ein Gerät – die Gruppe, mit deren Hilfe ich das tun kann.

Und ich steuere dieses Gerät durch meine Einwirkung, durch die einfachen materiellen Handlungen wirke ich auf meine Umgebung ein.

Und sie kann ihrerseits bereits auf der spirituellen Ebene auf mich einwirken! Darin besteht das Wunder – die Möglichkeit, sich bis zur Angleichung an den Schöpfer zu verändern!

Ich beeinflusse andere Körper durch meine physischen Handlungen in dieser Welt – und sie sind in der Lage, mich, meine spirituellen Eigenschaften, sprich meine Seele, durch ihre Körper zu beeinflussen!

Ich selbst kann beim besten Willen meine Seele nicht beeinflussen. Das ist ein sehr einfacher Mechanismus. Sein Prinzip besteht darin, dass nur die Verbindung zwischen uns zur Enthüllung des Schöpfers führt!

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 06.07.2010

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