Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die Liebe zum Nächsten und nicht mehr…

Eine Frage die ich erhielt : Die absolute Mehrheit der Psychologen und Psychiater behaupten, dass die sexuelle Orientierung nicht
selbst gewählt werden kann. Sämtliche Versuche, die sexuelle Orientierung zu verändern, waren nicht erfolgreich.
Muss nun ein Homosexueller versuchen, seine sexuelle Orientierung in Übereinstimmung mit den Forderungen der Kabbalah zu verändern ?

Meine Antwort : Kabbalah fordert von keinem Menschen Änderungen in seinem irdischen Leben. Wenn die Absicht eines Menschen auf die
„Nächstenliebe“ ausgerichtet ist, also auf die Korrektur des Egoismus, werden alle seine irdischen Handlungen richtig sein.

Zum Kabbalalernzentrum–>

Täusche dein Ego, sonst täuscht es dich

„Die Wüste“, in die ich aus der egoistischen Sklaverei ausziehe, ist die Gruppe. Denn mich im gegenseitigen Geben zu befinden und dadurch zu genießen, dass ich an alle gebe, bedeutet für mich eine wahre „Wüste“, das „Brot der Armut“ (ungesäuertes Brot, Matze).

Wenn ich einen egoistischen Genuss vom Geben empfangen könnte, würde ich mit Freuden um des Empfangens willen geben! Doch geben „um des Gebens willen“, ohne jeglichen Eigennutz kann ich nicht.

Ich bin zu einer solchen Handlung nicht fähig, ich kann „mit der Energie des Gebens“ keinen Finger rühren. Ich erhalte davon keinen Antrieb. Kann etwa ein Motor ohne Treibstoff, ohne Strom laufen?!

Das egoistische Empfangen spendet eine gewaltige Energie aller Arten: Kalorien, Joule, Watt. Und das Geben bringt nichts! Ich bewege meinen Arm um des Empfangens willen, doch sobald ich festgestellt habe, dass es das Geben ist, erstarre ich und kann mich nicht mehr bewegen.

In dem Moment, in dem ich mitten in einer Handlung erkenne, dass sie um des Gebens willen vollzogen wird, erstarre ich… und kann nichts mehr tun. Man kann mich anschreien: „Na mach schon, es ist nicht mehr viel geblieben!“ – doch ich habe keine Kraft dafür.

Deshalb sind wir nicht in der Lage, aus unserem Ägypten heraus die Schönheit der spirituellen Welt zu erkennen und sie zu wollen. Nur die Gruppe kann uns einreden, wie wichtig die Spiritualität ist, sie täuscht unser Ego, indem sie ihm versichert, dass es ihm in der Spiritualität besser gehen wird.

Und weil wir alle innerlich verbunden sind und einander beeinflussen, nehme ich diese Täuschung an – genauso wie ich früher von den Genüssen dieser Welt durch mein Stolz, meine Genusssucht und meinen Ehrgeiz getäuscht wurde.

Und plötzlich fange ich an, mich nach der Spiritualität so sehr zu sehnen, dass ich bereit bin, auf alle egoistischen Anschaffungen, „die blühenden Städte Pitom und Ramses“, Töpfe voller Fisch und Fleisch zu verzichten und in die Wüste mit einem Sack Mehl im Rücken zu fliehen.

Darum besteht unsere ganze Arbeit darin, einander einzureden, dass die spirituelle Welt das Beste ist, was es geben könnte! Obwohl sie in Bezug auf unsere heutigen egoistischen Verlangen eine absolute Wüste und ein einfaches Brot ist.

Deshalb sollte man nicht an den Abstiegen verzweifeln, denn das ist der wahre Zustand, der auch zum ersten Durchbruch werden soll! Einerseits schätze ich die Situation real ein und verstehe, dass ich nicht geben will, dass ich es hasse und nicht akzeptiere.

Doch zugleich ist es dermaßen wichtig, dass ich es unbedingt erreichen will und das Leben ohne Spiritualität für schlimmer als den Tod halte! Eine solche Einstellung redet uns die Gesellschaft ein.

Aus dem Unterricht nüber den Artikel „Hier ist Jehuda“ vom 31.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Der Ausstieg aus der Flasche

Der kommende Kongress ist ein Kongress der Vereinigung. Wir wollen solche Einheit schaffen, in der wir die Höhere Welt enthüllen, d.h. Mit der Kraft der allgemeinen Vereinigung, über die persönliche Selbstsucht jeden Einzelnen hinaufsteigen werden.

Jeder Mensch wird fühlen, dass in diesem Aufstieg die neue Empfindung der neuen Welt, der Durchbruch in die neue Dimension ist, wo wir I’m Geben, und nicht I’m Empfangen wie hier existieren. Die zweite Hälfte der Realität lebt nach dem Gesetz Des Gebens, I’m Unterschied zur Realität unserer Welt, die nach dem Gesetz Des Empfangens existiert. Wir wollen, dass jeder Mensch in der Gruppe die großen Kräfte bekommt, welche es ihm ermöglichen, durch „den Flaschenhals“ herauszukommen und ein wenig die Welt zu empfinden, die nach den Prinzipien Des Gebens lebt. Und obwohl wir später zurückrutschen können, werden sich dennoch mit der Zeit solche Ausstiege beschleunigen. Der Mensch wird beginnen, sich an das Dasein zwischen zwei Welten zu gewöhnen und, zu verstehen, was mit ihm gerade geschieht, bis seine Bemühungen Erfolg bringen, und ER zum ständigen Bewohner der spirituellen Welt wird.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabasch, 31.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

Liebe ist ein Naturgebot

Es ist Zeit, zu dem Natursystem, zu der Verbindung, die die Natur von uns verlangt, zurückzukehren.

Wir müssen die Übereinstimmung, die Homöostase, die Ähnlichkeit der Eigenschaften erreichen, von der vollkommenen Trennung zu einer Stufe aufsteigen, auf der wir zu hundert Prozent miteinander verbunden sind, wie die Teile eines gesunden Körpers.

Alle Kräfte, die auf uns einwirken, verfolgen ein einziges Ziel – uns zu einer natürlichen Form der Verbindung, zur Liebe, anzustoßen.

Doch wenn unser Egoismus gewachsen ist, wir aber noch nicht die richtige gegenseitige Verbindung gefunden haben, dann wird der Unterschied zwischen den Zuständen, zwischen dem erforderlichen Zusammenschluss und der tatsächlichen Trennung, als Leiden empfunden.

Das ist der Grund, warum das Leben immer schwerer wird. Selbst die Hilfssysteme, die dazu bestimmt sind, die Situation zu mildern, zu verwirren, werden uns nicht mehr helfen können, weil wir in den letzten Entwicklungsabschnitt eingetreten sind und uns zu einem globalen integralen System zusammenschließen müssen.

Heute stellt die Menschheit fest, dass sie durch untrennbare Bande verbunden ist, darum ist sie einfach verpflichtet, das Gesetz der Liebe – das Gesetz des sicheren Zusammenwirkens aller Teile der Schöpfung – in sich umzusetzen.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 29.10.2010

 

Einheit in allem

Das Prinzip der Liebe zum Nächsten wie zu sich selbst fasst alle Prinzipien zusammen, schließt sie in sich mit ein.

Wir erfüllen das Prinzip der Ehrfurcht und dann das Prinzip der Liebe in der Vereinigung, indem wir uns vor der Gruppe annullieren, in der Bürgschaft, im Empfangen des Lichtes, das zur Quelle zurückführt. Das Licht bringt uns den Zustand der Ehrfurcht und dann der Liebe.

Alles zusammen nennt sich „Erfüllung von 613 Geboten“. Die Rede ist von der Korrektur der Verlangen. Jedes Verlangen neutralisiert seinen Egoismus und erlangt einen Schirm – die Absicht des Gebens.

Ich sehe die Stufen der Leiter nicht im Voraus, ich selbst baue sie durch den Selbstverzicht auf, der mir ermöglicht, mich immer fester an der Gruppe festzuhalten.

Auf diese Weise wird in mir das vereinte Kli gebildet, das auf den vereinten Schöpfer gerichtet ist. Hier ist das Prinzip „das Vereinte entspricht dem Vereinten“ notwendig.

Alle unsere Anstrengungen und Korrekturen sind auf die Bildung einer Einheit ausgerichtet. Der Mensch ermittelt sie, indem er danach strebt und alles Andere dabei unterdrückt.

Mit wem verbindet er sich? – Mit der Gruppe, die er nach einem einzigen Kriterium bewertet – nach dem Ziel. Er schließt sich nur diesem Zielpunkt, der in der Gruppe enthalten ist, und nichts Anderem in seiner Umgebung an. Er beugt sich vor der Einheit und konzentriert sich darauf.

Dann verbindet er, der Vereinte, sich mit der vereinten Gruppe, während er alles Andere aus seinen Berechnungen ausschließt, in dem Bestreben, den Einen Schöpfer, den Guten und Gutes tuenden, die Eigenschaft des Gebens, zu enthüllen. Auf diese Weise, durch die Nächstenliebe, erlangt der Mensch die Liebe zum Schöpfer.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 28.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum–>

In der Absicht leben

Der Schöpfer schickt uns Unglück und Probleme, alle möglichen unangenehmen Dinge – und wir müssen in ihnen eine gute Absicht und Vaterliebe erkennen. Denn der Schöpfer ist gut und tut sowohl Guten als auch Schlechten Gutes.

Mit anderen Worten: Er teilt uns nicht in Gute und Schlechte auf, denn so hat er uns erschaffen, jeder von uns nimmt aber die Haltung des Schöpfers, d.h. sein eigenes Leben, auf seine Art und Weise wahr.

Mit jeder beliebigen Erscheinung in unserem Leben müssen wir unsererseits eine Haltung Ihm gegenüber aufbauen: „Alles kommt vom Guten, der Gutes tut“, vom „Es gibt niemanden außer Ihm“. Hier muss der Mensch sich über die Empfindung „süß-bitter“ zur Bewertung „Wahrheit-Lüge“ erheben.

Die Wahrheit besteht darin, dass alles, „Süße und Bittere“, von einer Kraft und nur zu meinem Wohl, der Wahrheit wegen, ausgeht. Und süße und bittere Empfindungen werden hinterher gegeben, damit ich mich über der Bitterkeit zur Wahrheit ausrichte.

So lernen wir nach der Höheren Kraft zu streben, sie zu verstehen, sie in den eigenen Eigenschaften ausfindig zu machen: wie verhält sie sich uns gegenüber, was bringt sie uns, wonach verlangt sie.

Sie verlangt nach dem Glauben über dem Verstand, nach der Ergebenheit, nach dem Geben über all dem Empfangen, über allen Empfindungen. Letztendlich verlangt sie von uns, uns über die Empfindung „süß-bitter“ zur Absicht „Wahrheit-Lüge“ zu erheben.

Dadurch erkennen wir ihr Ziel und beginnen, es zu verstehen: sie will, dass wir uns allem gegenüber, was es in der Realität gibt, nur entsprechend der Absicht und nicht der Empfindung verhalten.

Dann enthüllt sich uns ein neues Sinnesorgan – das reflektierte Licht, Chassadim, der Glaube über dem Wissen. Genau in diesem Sinnesorgan beginnen wir, den Schöpfer zu erkennen, der uns alle Gefühle und Situationen schickt, über die wir uns erheben müssen, indem wir die Haltung Ihm gegenüber über jeglichen Empfindungen aufbauen.

Uns wird klar, dass die gesamte Arbeit über dem Egoismus, über den Empfindungen, die der Schöpfer in unserem egoistischen Verlangen erschafft, stattfindet.

All das ist nur dazu da, damit wir immer mehr die Absicht zum Geben – die „Wahrheit“ – entwickeln. In ihr werden wir leben und in ihr werden wir genießen, indem wir alles aus uns heraus auf das Geben an den Nächsten und den Schöpfer ausrichten.

Aus dem Unterricht nach einem Artikel von Rabash vom 14.10.2010

Ein Tropfen Einheit ist noch nicht genug

Eine Frage, die ich erhielt: Auf dem Kongress 2009 konnten wir ein besonderes Gefühl erreichen, welches Sie als einen „Tropfen Einheit“ bezeichnet haben.

Was war das, was wir damals erlangt haben, und wodurch können wir das auf dem bevorstehenden großen Kongress vervollständigen?

Meine Antwort: Auf dem Kongress 2009 haben wir gespürt, dass es in der Einheit zwischen uns einen besonderen Punkt gibt, der nicht von uns abhängt und über uns liegt.

Und wenn wir uns miteinander verbinden, dann werden wir von ihm abhängen, nach ihm streben, uns um ihn herum verbinden und unter seinem Schutz stehen können. Dieser „Tropfen Einheit“ ist eine große Kraft, die durch die Verbindung zwischen uns erschaffen wurde und uns vor allem Unglück beschützt.

Doch das ist nicht genug. In diesem Tropfen verbinden wir uns durch unsere spirituellen Funken zu einem Funken.

Doch wenn wir zu diesem gemeinsamen Funken unsere Verlangen des Gebens, der Bürgschaft hinzufügen, werden wir anfangen, aus diesen zusammengeklebten Funken heraus ihre Verbindung untereinander – das System der Verbindung zwischen unseren Seelen – zu enthüllen. Jede Verbindung zwischen den Funken ist eine Beziehung des gegenseitigen Hasses und der Liebe darüber.

Im ersten Fall vereinen wir alle unsere Funken (Punkte im Herzen) zu einem großen Funken und erkennen dadurch, was für ein hoher Zustand das ist, der an und für sich existiert – eine gewisse Realität außerhalb von uns. Wir haben etwas Neues erschaffen, was in der Verbindung zwischen uns entstanden ist.

Wohingegen alle diese Punkte im Herzen, wenn du noch ein bisschen Verlangen hinzufügst, sich nicht einfach nur zu diesem Funken verbinden, es enthüllt sich außerdem das ganze Ego zwischen ihnen, der ganze Hass und darüber die Liebe.

Das heißt, es enthüllt sich ein Verbindungsnetz zwischen uns, und in dieser Verbindung können wir die Spiritualität, den Schöpfer wahrnehmen.

Das bedeutet, dass du die Bürgschaft auf der Grundlage der Enthüllung deiner Verlangen eingehst. Außer dem Punkt gibt es in ihnen die Enthüllung des Bösen und das Einverständnis, über dem Bösen zu sein.

Denn dieses Netz wird aus unseren Verlangen gebaut, auf die wir verzichten, wir verbinden uns über ihnen und tauschen Hass gegen Liebe ein.

Wie werde ich mich sonst mit den anderen verbinden können? Uns einfach zu einem Funken zu verbinden, reicht nicht aus, das ist keine echte Verbindung, denn wir haben das ganze Ego unten gelassen. Und ich muss mich über das Ego, über den Berg Sinai (den Berg des Hasses), erheben.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Lehre der Kabbala und deren Wesen“ vom 14.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>

Die doppelte Handlung – eine Vorausbestimmung

Die Tora wird als „Elixier des Lebens“ und als „das tödliche Gift“ bezeichnet.

Der Mensch, der sich korrigiert, und die Übereinstimmung mit dem Schöpfer erlangen möchte, um den verborgenen Teil der Realität zu empfinden, benutzt die Methodik der „Tora“, das besondere Programm der Natur.

Ihr richtiges Verwenden öffnet uns die Natur in vollem Umfang und unsere wahrhafte Existenz – nicht nur das beklagenswerte Leben im kurzlebigen Körper, sondern auch den anderen Teil der Wirklichkeit, die Geisteswelt.

Im Endeffekt korrigieren wir die Instrumente der Wahrnehmung. In fünf Sinnesorganen nehmen wir nur den kleinen Teil der Realität wahr, und im neuen Gefühl, das nicht auf der Absorption begründet ist, sondern auf dem Geben, empfangen wir ihren anderen Teil.

Die Methodik der Korrektur zerstört nichts, sie ergänzt nur. Sie lässt uns zu, die Kraft des Gebens zu finden und die Welt der Unendlichkeit, d.h. die unbeschränkte Realität zu empfinden.

Jedoch steckt hier auch die Gefahr des Missbrauchs der Methodik dahinter. Denn wir öffnen in der Natur die besondere Kraft, von deren Existenz wir früher nichts wussten. Diese Kraft heißt das „Licht“. Ihre Einwirkung kann sowohl positiv als auch negativ sein.

Wenn ich von vornherein auf die Nächstenliebe gerichtet bin, d.h. auf die Einheit, dann wirkt diese Kraft in derselben Richtung ein. Aber wenn ich mich nicht auf die Vereinigung eingestellt habe, dann vergrößert diese Kraft in mir den Hass.

Wenn ich sie also bestimmungsgemäß verwende, dann hilft sie mir, anderenfalls wird in mir die Selbstsucht verstärkt, um meinen Hass zu demonstrieren. Alles hängt davon ab, wie ich beabsichtige, sie zu verwenden.

Deshalb, gibt es keine Gewalt in der spirituellen Entwicklung und der Mensch kann sich schädigen, falls er noch nicht bereit ist, sich nach der Korrektur zu richten. Leider sehen wir eine Menge der Beispiele für das falsche Tora Studium…

Aus dem Unterricht nach einem Artikel aus dem Buch „Schamati“, 08.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>


Die Vollständigkeit duldet keine Kompromisse

Alles nimmt seinen Ursprung in der Unendlichkeit, aus dem Urzustand und deshalb müssen wir für unsere vollständige Korrektur alle Bedingungen, die daraus resultieren, einhalten.

Im Zustand der Unendlichkeit ist das Verlangen unbeugsam. Es ist nicht bereit auf das winzigste Tröpfchen von Verschmelzung, Einigkeit und Ähnlichkeit mit dem Schöpfer zu verzichten.

Es gibt dort kein Ende, keine Grenze, nichts, was in der Berechnung übersehen wurde. Deshalb nennen wir das – Unendlichkeit. Unendlichkeit nicht im Verlangen, nicht in der Quantität oder Qualität der Erfüllung sondern in der absoluten Entscheidung der Schöpfung zur Verschmelzung mit dem Schöpfer.

Dementsprechend sind die spirituelle Stufen des Aufstieges, von unserer Welt bis zur Welt der Unendlichkeit, nichts anderes als ein „Maß von Kompromissen“. Wie die Schöpfung in genauer Berechnung die Ähnlichkeit mit dem Schöpfer ablehnt.

Am Anfang der Arbeit betrachtet der Mensch alles durch ein Prisma von Eigennutz. So ist seine Natur, so wurde er geschaffen. Eine lange Periode, die am Ende zur Verzweifelung führt.

So hat die Menschheit im Laufe ihrer Geschichte ein Wechselbad von schwierigen Lebensumständen auf der Jagd nach Genüssen durchlebt. Bis die Menge der Enttäuschungen eine kritischen Masse erreicht hat.

Enttäuscht durch diese Erfahrungen, infolge derer wir ein bitteres Ergebnis gespürt haben, hören wir das Jagen auf, denn wir glauben nicht mehr daran, spüren keinen Genuss darin.

Allmählich beginnen wir die egoistische Erfüllung, aufgrund ihrer bitteren Ergebnisse, zu missachten und verzweifelt machen wir eine neue Berechnung – im Altruismus diese Erfüllung zu erreichen.

So wird in uns unter der Einwirkung des Lichtes die Kette der Reschimot, die beim Abstieg aus der Unendlichkeit entstanden sind verwirklicht.

Es entstehen zwei Linien: eine direkte, von oben nach unten und eine rückwärtige, von unten nach oben. Jetzt baut der Mensch an Stelle des Eigengenusses, seine Berechnung auf sein Engagement im Geben auf.

Und in Folge dessen, ändert sich auch die Belohnung: Sie wird nicht in empfangenden, sondern in gebenden Wünschen gespürt.

Was ist der Unterschied? Wir sind doch Geschöpfe und müssen eine Erfüllung spüren? Aber um diese Erfüllung so wie der Schöpfer zu spüren, müssen wir Ihm ähnlich sein.

Von diesem Moment an arbeiten wir dafür, dass wir die Belohnung von der Handlung selbst und nicht von dem Ergebnis des Gebens erhalten.

Aus einem Unterricht über einem Artikel von Rabasch, 04.10.2010

Zum Kabbalalernzentrum –>

Die Stufen von Bina hochsteigen

Wenn wir uns über unseren Egoismus erheben und uns an die anderen mit den Banden der Liebe und des Gebens binden, durchlaufen wir nacheinander alle Stufen von Bina.

Die erste Phase von Bina ist „GaR de Bina“ – die Weigerung, den eigenen Egoismus zu benutzen, die Angst, zu nehmen, zu schaden, obwohl mir die Gelegenheit geboten wird, alles vollkommen ungestraft zu tun. So erhebe ich mich allmählich über meinen Egoismus.

Die zweite Phase von Bina ist „SaT de Bina“ – mir wird zu verstehen gegeben, dass alle von mir abhängen, und ich leide darunter, dass ich sie nicht erfüllen kann, wie geschrieben steht: „Mehr als das Kalb saugen will, will die Kuh säugen“.

Ich fange an, die Verlangen von den Anderen zu spüren und diese an mich anzuschließen – ich nehme die ganze Welt als ein Teil von mir selbst wahr.

Das ist jedoch kein Egoismus einer Mutter, die genießt, dass sie ihr Kind gefüttert hat – ich handle über dem Hass, der nicht verschwindet! Ich korrigiere jedes Mal meine Abstoßung dem Nächsten gegenüber.

Ich empfinde die Verlangen von den Anderen als mir fremd und verhasst und gleichzeitig fange ich dank dem Licht und der Kraft der Korrektur an, sie als meine eigenen wahrzunehmen. Alle Verbindungen entstehen nur mit Hilfe von anti-egoistischen Schirmen.

Und wenn ich beginne, an die Anderen zu geben, spüre ich die ganze Zeit, wie viel ich von mir nehme und an sie weitergebe, wie ich mich deswegen entleere – und wie ich allein deswegen erfüllt werde, dass ich sie erfülle!

Das sind Korrekturen über Korrekturen – der Weg zurück, nach oben, in die Welt der Unendlichkeit.

Aus dem Unterricht nach dem Artikel „Die Liebe zum Schöpfer und die Liebe zu den Geschöpfen“ vom 03.10.2010