Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Sich klein fühlen

Frage: Der Mensch kommt zum Studium, wenn er erwachsen ist und bringt eine vorgefertigte Einstellung dem Leben gegenüber mit. Dementsprechend stimmt er nur teilweise mit seinem Lehrer überein und trägt dies weiter; in manchen Punkten ist er anderer Meinung. Kann er sich mit derart gespaltenen Gefühlen spirituell entwickeln?

Antwort: Es ist ganz natürlich für einen Menschen, der die spirituelle Welt noch nicht gefühlt hat. Genau aus diesem Grund kann er das alles noch nicht im Lehrer wahrnehmen. Es steht geschrieben: „Jeder urteilt anhand seiner eigenen Mängel.“ Du siehst die Verdorbenheit in dem Lehrer entsprechend deiner eigenen. Hier brauchst du die Kraft der Gruppe, die dich überzeugt und daran erinnert, dass der Lehrer groß und wichtig ist. Wenn du deine Freunde wertschätzt und respektierst und mit ihnen arbeitest, wirst du durch die Hilfe der Gruppe in der Lage sein, diese Gefühle der Respektlosigkeit sehr schnell zu überwinden.

Die Respektlosigkeit ist natürlich und ganz logisch und es kann nicht anders sein. Es wird dir mit Absicht von Oben gegeben. Gleichzeitig gibt man dir aber auch die Werkzeuge, um diese Zustände zu überwinden. Durch die Nähe zur Gruppe erlangst du die Nähe zum Schöpfer. Deshalb wurde diese Reihenfolge der Arbeit für dich vorbereitet. Aber wenn es nicht funktioniert, liegt das Problem nicht an deiner Respektlosigkeit dem Lehrer gegenüber. Es ist ein natürlicher Phase, ihn gering zu schätzen. Der Punkt ist, dass du die Gruppe nicht ausreichend respektierst! Du kannst dich nicht mit den Freunden verbinden, um die Kraft zu erlangen, die du benötigst, um alle diese Barrieren zu überwinden.

Du musst die egoistische Ablehnung den Freunden gegenüber überwinden: Versuche ihnen während der Mahlzeiten näher zu kommen, während des Singens und anderer angenehmer Momente. Beginne, dein Ego auf Distanz zu halten und fühle, wie sinnvoll es ist, sich mit den Freunden zu verbinden. Du hast eine Chance erhalten, die Kraft der Gruppe zu empfangen und eben dadurch die Anhaftung an den Lehrer zu erlangen. Durch den Lehrer erlangst du die Verbindung zum Schöpfer und dadurch allmählich das Licht der Korrektur.

Es ist ganz natürlich, dass dein Ego instinktiv gegen die Worte deines Lehrers Einwände erhebt. Nur ein Narr stellt nichts in Frage, da er keine Vorstellung davon hat, wo er sich befindet. Deine Natur lehnt den Schöpfer ab, wie geschrieben steht: „Des Menschen Neigung ist von Jugend an eine verdorbene“ – dementsprechend bist du entgegen gesetzt zur Spirituellen Arbeit und zu deinem Lehrer. Du bist der Inneren Essenz der Gruppe entgegengesetzt, aber die Gruppe hat eine äußere Form, durch die du dich an sie annähern kannst. Die größte Schwierigkeit ist, dass der Mensch die Gruppe nicht als ein Mittel wahrnimmt, das ihm ermöglicht, sich mit den Freunden zu verbinden, um dadurch die Anhaftung an den Lehrer zu erlangen. Der Lehrer wird euch alle mit dem Schöpfer verbinden.

Wir müssen uns nicht in Chassadim verwandeln, aber du musst fühlen, dass du im Vergleich zu deinem Lehrer klein bist. Auch bist du klein im Bezug zur Gruppe und noch viel kleiner im Bezug zum Schöpfer. Beginne dein Leben zu ordnen, indem du alle dir gegebenen Mittel richtig organisierst: Das bin ich, das ist die Gruppe, das ist das Studium und das ist mein Lehrer. Alles andere ist unbekannt, weil es vom Schöpfer kommt, aber genau dort befindet sich dein Eingang in die Heiligkeit, wo du plötzlich eine Türe wahrnimmst, die zu einer Öffnung wird und du trittst ein.

Wenn du diese Konditionen nicht erfüllst, wird nichts funktionieren. Der Mensch muss sich das alles vorstellen, sogar zeichnen und schreiben, um es jeden Tag fortzusetzen und zu korrigieren. Du solltest diese Fragen täglich, Schritt für Schritt in Klärung bringen, bis du in der Lage bist, alle Voraussetzungen zu erfüllen. Du solltest verstehen, dass es sich hier um klare und angemessene Gesetze handelt. Wenn du diese nicht einhältst, wirst du nicht nur dieses Leben benötigen, sondern noch viele weitere Inkarnationen. Egal wie oft du in diese Welt zurückkehrst, die Voraussetzungen werden immer die gleichen sein. Die spirituellen Reshimot (Erinnerungen) werden nicht in allen Ebenen erfüllt, solange sie nicht durch diese speziellen Konditionen laufen!

Alles arbeitet nach diesen speziellen Gesetzen der Natur. Es mangelt uns an Verständnis, wenn wir glauben, das es diese Gesetze nicht gibt; aber wo auch immer wir sie erkennen, offenbart sich: „Er hat uns Gesetze gegeben, die nicht gebrochen werden können.“ Wir müssen dies verinnerlichen, um diese Gesetze zu verstehen und einzuhalten. Unser Ego stimmt nicht zu, aber darüber können wir uns erheben.

Warum sollten wir auf die Leiden warten, die uns zwingen, uns vom Ego zu distanzieren? Es ist ratsam, dies aus unserem eigenen freien Willen heraus zu machen, mit unserem Verstand, durch die Werte, die uns die Gruppe ermöglicht und sichtbar macht. Die Gruppe wird uns helfen uns von unserem Ego zu distanzieren. Die Gruppe wird helfen das korrigierende Licht anzuziehen, welches in uns eine neue Skala von Prioritäten und Denkwegen ermöglicht. [123150]

Auszug aus dem Unterricht nach einem Artikel von Baal HaSulam, 13/12/13

 

 

Der Durchgang in der Wand

Baal HaSulam „Die Lehre der Kabbala und ihr Wesen“: Entsprechend der oben erwähnten Kraft in der Tora – d.h. wenn man das Maß an Licht in ihr in Betracht zieht – steht fest, dass die Tora, entsprechend des Ausmaßes an Licht, das jemand aus deren Studium empfangen kann, in Stufen aufgeteilt sein sollte.

Die „Tora“ ist das Mittel zur Korrektur des ursprünglichen Verlangens. Das Licht, „Existierendes aus Existierendem“, erschuf das Verlangen als „Existierendes aus nicht Existierendem“ und entwickelte dieses Verlangen, um es zum gewünschten (erforderlichen) Zustand zu korrigieren. Deshalb wird der gesamte Einfluss des Lichts auf das Verlangen während dessen Entwicklung „Tora“ genannt.

Die Tora ist also die Methode der Korrektur des Verlangens, bis dieses den nötigen Zustand erreicht hat. Einzelne Lichter „bewegen“ die Gefäße der Verlangen, richten sie aus, verbinden und trennen sie – all dies ist die Tora. Wir reden darüber und stimmen uns dahingehend in dem Maß aufeinander ab, dass wir mit dem Licht in Beziehung treten und es anziehen können. Der Teil, den wir anziehen, heißt Tora. Wir können es entsprechend einer der fünf Stufen des Verlangens (Phasen von Awiut), von Stufe null bis vier anziehen.

Dementsprechend  ist die Tora für uns in fünf Teile unterteilt. Im Studium untersuchen wir die Beziehungen der Bruchteile. Heute spüren wir deren egoistische Wechselwirkungen; sie hängen von einander ab, aber ihre Verbindung ist schlecht, und wir studieren, wie wir sie in richtiger Weise verbinden. Dafür benötigen wir das erneuernde Licht, um gute Verbindungen mit den verschiedenen Verlangen, Teilen der Schöpfung und all den Interaktionen zwischen Menschen in den Systemen, die sie aufgebaut haben, zu erschaffen. Wir wollen, dass uns das Licht auf die korrekte Verbindung ausrichtet; andernfalls werden alle Errungenschaften der Menschheit versagen.

Deshalb brauchen wir die Weisheit der Kabbala, das Mittel, welches uns ermöglicht, das Licht anzuziehen. Es wird uns zurück zur Quelle führen und dann wird das allgemeine Licht, der Schöpfer, zwischen uns in unseren korrigierten Verbindungen enthüllt werden. Wenn ich studiere, richte ich all diese Komponenten aus – verschiebe sie vom zerbrochenen Zustand zum korrigierten, von der Krise zur Einheit, vom egoistischen Empfangen zu  allgemeinen altruistischen Beziehungen zur Verbindung und gegenseitiger Bürgschaft – dann wird mir die richtige Verbindung, das richtige System enthüllt werden.

Darüber hinaus wird alles stufenweise enthüllt. Wenn ich in nur in der ersten Ebene des Verlangens agiere, enthülle ich Sod (Geheimnis). Auf zweiter Ebene zeigt sich Drush (Gleichnis), auf der dritten Remez (Hinweis) und die vierte Ebene ist jene, in der alle Verbindungen richtig ausgerichtet sind; sie enthüllt mir Pshat (einfache Bedeutung) – hier ist alles einfach, offen, offenbart.

Auf diese Weise ist die Tora das Mittel zur Korrektur der Gefäße; die Korrektur des menschlichen Wesens findet in der vierten Phase (Bchina Dalet) statt, weil sie alle vorherghenden Phasen beinhaltet. Wenn der Mensch korrigiert ist, sind automatisch auch alle anderen Stufen korrigiert: die unbelebte, pflanzliche und die tierische Stufe. Somit hängt alles vom Studium der Tora ab. Das heißt, dass ich die richtigen Komponenten und Verbindungen zwischen den Gefäßen unterschiedlicher Form in Erfahrung bringen will, die mich zum korrekten, wahren System – wo alle Verlangen miteinander in gegenseitigem Geben verbunden sind – bringen. Und dies ermöglicht mir, den Schöpfer zu enthüllen.

Ich enthülle also – abhängig von der Verbindung verschiedener Verlangen und ihrer Wechselwirkung, durch gegenseitiges aneinander Geben – den Schöpfer. Wieso? Weil in jenen Verlangen,  die korrekt miteinander in den spirituellen Gefäßen (Parzufim) – in den „Kreisen“ und „geraden Linien“, TANTA (Ta`amim, Nekudot, Tagin und Otiot) – miteinander verbunden sind, alle Einzelheiten der Wahrnehmung, all die Erkenntnisse, die mit dem Licht zu mir kommen, offenbart sind. So enthülle ich das Gefäß und das Licht, die sich gegenseitig unterstützen, und das erlaubt mir,  die Wurzel – entsprechend dem Prinzip „An deinen Taten wirst du erkannt werden“ –  zu fühlen, zu enthüllen. Es drückt sich im Licht und im Gefäß in der Form von TANTA, HaWaYaH aus und so manifestiert es sich in uns.

Dies ist der Sinn der Schöpfung. Ich bin  tatsächlich nur durch Anhaftung, die ich am Ende erreiche, fähig, Ihn zu enthüllen. Ich enthülle den Schöpfer in den korrigierten Gefäßen, dem Hauptgefäß TANTA, wobei HaWaYaH  offenbart wird, und dadurch beschere ich Ihm Vergnügen im gleicher Weise, wie Er dies tut. Aufgrund dieser Gegenseitigkeit erlangen wir Anhaftung – den Endzustand. Tatsächlich liegen all diese Facetten sehr nahe beieinander und das Wichtigste für uns ist, zu versuchen, sie miteinander zu verknüpfen. Die Krise, die gegenwärtigen Probleme, die Feinde, die gegen uns sind, und der Schöpfer, der uns vor ihnen bewahrt – der ganze Prozess, den wir durchmachen – all das müssen wir zusammenführen und als ein einziges System betrachten.

Vorerst wenden wir uns der Tora als dem von Moses geschriebenem Buch zu. In ihr beschrieb und präsentierte er den genauen Prozess, der vor uns liegt. Man sagt, dass der Mensch in jeder Generation sich selbst so betrachten muss, als wäre er aus Ägypten ausgezogen. Die gesamte Geschichte bis hin zur gegenwärtigen Krise kann mit den sieben „fetten“ Jahren verglichen werden. Im Allgemeinen waren wir mit unserem egoistischen Verlangen, unserer Entwicklung – dem „Amerikanischen Traum“ – der wahr zu werden schien, zufrieden. Miteinander konkurrierend erwarteten wir höher und höher zu steigen, mehr und mehr zu bekommen, die Natur zu beherrschen..

Doch dann kamen plötzlich die sieben „mageren“ Jahre – die verheißenen Belohnungen waren nicht mehr befriedigend; im Gegenteil, sie erniedrigten uns und machten uns verächtlich. Das Schaffen erweist sich als zu anstrengend, wie Sklaverei. Es entsteht Verzweiflung; wir stöhnen unter dem unerträglichen Joch und finden keinen Ausweg. Die Welt „zappelt“ in Aufruhr, doch im Wesentlichen kündigen diese Zustände den Auszug aus Ägypten an. Wir kommen dem Zustand völliger Hilflosigkeit näher und der einzige Ausweg ist, den Menschen das Tor zur Spiritualität zu zeigen. Dies ist wirklich ein Durchgang durch die Wand in eine neue Welt. Die Voraussetzung, sie zu durchqueren ist allerdings, dass wir diese Wand nicht sehen können. Wir werden es versuchen. [120976]

Ein Freund für die Seele – Ein Feind für meinen Egoismus

Die Enthüllung des Schöpfers, der im Geschöpf verhüllt ist, nennt man Verschmelzung, oder Verhüllung des Lichts im Gefäß. Hierfür muss das Gefäß dem Licht in seinen Eigenschaften entsprechen, das heißt es benötigt das Licht Chassadim (Barmherzigkeit), einen „antiegoistischen Schirm“ sowie das reflektierende Licht.

Die Frage lautet: Wie kann man all das erlangen?

Dies ist nur mit der Hilfe des Licht, welches zur Quelle führt, möglich. Das gleiche Licht, welches in Zukunft im Gefäß (Kli) verhüllt werden soll, kann diesem aus der Ferne leuchten. Dieses Leuchten aus der Ferne hängt jedoch vom Menschen ab, in wieweit er nach diesem strebt. Er ist momentan nicht in der Lage, die nötigen Eigenschaften zu erlangen, sonst wäre das Licht bereits im Gefäß verhüllt. Der Mensch wünscht es sich jedoch und wartet darauf, bis es geschieht. Ein solches Verlangen bildet sich in der Gruppe dank der Wichtigkeit des Ziels, die die Freunde sich gegenseitig vermitteln und die Neid, Leidenschaft oder auch Ehrgeiz bzw. Ehrgefühl entfachen.

Eigentlich hätte ich diese Gefühle lieber nicht, denn sie verursachen in mir Schmerzen. Sie stellen jedoch sehr effektive Mittel zum Vorankommen dar! Ich möchte keine Menschen sehen, die erfolgreicher, klüger sind als ich oder mehr erreicht haben. Ich versuche, sie zu vergessen, denn wofür sollte ich mir das Leben selber schwer machen?Wir streben naturgemäß nach angenehmen Dingen und distanzieren uns von den unangenehmen. Wir würden diese am liebsten vernichten, zumindest jedoch tarnen und unterdrücken.

Aber genau das ist das Problem: wir müssen verstehen, dass es sich nicht lohnt, solche unangenehme Gefühle für unser Ego auszulöschen, denn gerade deswegen schreiten wir voran. Im Gegenteil müssen wir diese mehr und mehr entfachen, wie es heißt: „seinen Feind zu segnen und ihn wie einen engen Freund zu lieben“. Widersacher muss man sogar mehr schätzen als Freunde, denn wenn ich verstehe, dass sich mein Hauptfeind in mir selber befindet – mein Egoismus – dann dienen mir die äußerlichen Feinde als Hilfe, meinen Egoismus zu bekämpfen.

Ich schaue auf jemanden der erfolgreicher, klüger ist als ich oder eine höhere Stufe erreicht hat und in meinem Ego empfinde ich ihn wie einen schmerzhaften Splitter, den ich nicht will, denn mein Ego möchte herrschen. Wenn ich aber diesen Menschen dazu nutzen kann, um mich selber zu pushen und noch intensiver mit den Freunden verbunden zu sein, dann ist er kein Feind mehr sondern mein bester, treuester Freund. Denn er ist ein Freund für meine Seele und ein Feind bzw. für mein Ego – das Verlangen zu genießen.

So beginne ich allmählich, meine Grundformen umzudrehen. All die Erscheinungen, Handlungen oder Menschen, die ich als unangenehm betrachtet habe, beziehe ich auf mein Ego und sehe, wie sie meinen inneren Feind bekämpfen. Auf dieser Grundlage stelle ich fest, wer für mich und wer gegen mich ist. Wer mein Freund ist und wer nicht. Gut möglich, dass derjenige, der Mitleid mit mir hat, eben mein Erzfeind ist, und gerade derjenige, der mich verletzt und mich mit seinem beispielhaften Aufstieg zum Schöpfer reizt und den ich nicht sehen möchte, mein Freund ist – denn er bringt mich näher zum Ziel.

Man sollte für so eine Berechnung bzw. Herangehensweise sensibilisiert sein. [120504]

Aus der Vorbereitung zum Unterricht, 14/11/13

Die Verbindung – gegen jemanden oder für jemanden?

Frage: Sie erwähnen ständig das Wort „Verbindung“. Was ist das für eine Verbindung? Wie bei den Faschisten?

Antwort: Ich spreche über die Verbindung zur Überwindung der Selbstsucht.

Wir sind Egoisten. Die Selbstsucht ist meine Natur und hier gibt es nichts anderes. Somit muss die Verbindung auf ein völlig anderes Gebiet gerichtet sein, wo wir uns zu einem einheitliche „wir“ verbinden.

Was bedeutet „wir“? Wenn sich die Selbstsucht einzelner Menschen verbindet und sich gegen jemanden richtet, dann ist es Faschismus. Wenn wir uns über die persönliche Selbstsucht, jeder für alle und alle für den Schöpfer, erheben und verbinden, dann ist es Altruismus.

Ich sehe in unserer Verbindung, im „wir“, keine Gegner, außer jene persönlichen egoistischen Eigenschaften. Jeder Mensch soll die Verbindung schließlich eigenständig analysieren und offenbaren können. [120375]

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Gruppe und Vertrieb“, 21/10/13

Überwindung des letzten Widerstands des körperlichen Egos

Wenn ein Mensch von anderen getrennt ist, überkommen ihn verschiedene Ängste, Sorgen, Bedenken, Enttäuschungen und Zweifel. Er fühlt sich verloren und weiß nicht, was zu tun ist. Hier wird ihm empfohlen, zu studieren, über den Verstand zu gehen und sich in die Gruppe zu integrieren, sich unter die Freunde zu mischen und ihre Meinung zu hören. Dies ist ein guter Weg, um wieder Sicherheit zu erlangen.

Niemand kann diesen Hindernissen mutig ins Auge sehen. Wenn man also irgendwelche Zweifel, Ängste und Sorgen bezüglich des Wegs und der Arbeit hat oder den Drang verspürt, wegzulaufen, ist dies ein Indiz für die schwache Verbindung zur Gruppe.

Auf solche Weise ist man niemals in der Lage, Ängste zu überwinden, sondern man sollte sich in die Gruppe einbringen und auf die Freunde vertrauen – wie ein kleines Kind hinter dem Rock seiner Mutter. Nur dadurch erlangt man Sicherheit und das Recht, ins Buch des Lebens aufgenommen zu werden.

Jeder wird noch viele Zweifel, Ängste, Gedanken – dafür und dagegen – und Scham erleben. In diesem Fall muss man sich einfach mit der Gruppe verbinden, die Meinung der Freunde annehmen und sich annullieren. Man nimmt alles, was sie haben, und das wird dich sicherlich zum Ziel führen. Zähle nicht auf das, was du sonst noch außer deinem Ego hast. Wandle es um in die allgemeine Meinung der Gruppe, und du wirst Erfolg haben.

Du kannst nur in der Mitte der Gruppe, an der Stelle, die ein Mensch mit geschlossenen Augen betritt, gerettet werden – er akzeptiert die Meinung anderer und lebt auf diese Weise. Es gibt keinen anderen Weg. All die Widerstände unseres Egos, die Probleme und die Zweifel sollen uns zwingen, in die Mitte der Gruppe integriert zu werden. Also lasst uns dies nicht vergessen und einander unterstützen. Die Hauptsache ist, alle an unserer Einheit und Verbindung teilhaben zu lassen. So erwerben wir einen allgemeinen gemeinsamen Geist und werden die gegenseitige Fürsorge erreichen.

Wenn ich von den Widerständen erfahre, denen wir begegnen, bin ich glücklich. Lasst die Widerstände noch größer werden. Kritiker mögen uns angreifen wie ein Rudel Hunde, die unsere Kleidung mit den Zähnen packen, jedoch nicht in unser Fleisch beißen können. Dies zeigt uns, wie stark und mächtig wir sind – und die Notwendigkeit für diesen starken Widerstand wird der letzte Push sein, die letzten Bemühungen, um die Einheit, die wir brauchen, zu erreichen, um die Sklaverei aus Ägypten zu verlassen.

Dank der Widerstände können wir uns über das Niveau, auf dem sich unser Ego und all die Kritiker befinden, erheben. Sie werden unsere Sehnsucht nach Erfüllung nicht aufhalten können, da sie sie nicht sehen und nicht fühlen. Sie bemerken nur unser Ego und versuchen zu beißen, was übrig bleibt; aber wenn wir uns darüber erheben, verschwinden alle Hunde, und es bleibt kein Widerstand übrig.

Es ist wie eine Rakete, die mit schrecklichem Lärm abgeschossen wird und enormen Antrieb benötigt, um die Erdatmosphäre zu verlassen. Doch plötzlich überwindet die Rakete die Erdanziehungskraft und alles beruhigt sich. Der Widerstand endet und wir befinden uns schwerelos im Raum. [118694]

Aus dem Gespräch während der Mahlzeit, 18/10/13

 

Spirituelle Sorgen schließen materielle nicht aus

Frage: Wie kann man einem Freund helfen, der nicht arbeiten will und dessen Familie deswegen leidet?

Antwort: Wir dürfen solche Menschen nicht innerhalb der Gruppe haben. Sie sollen dem Rabash nacheifern, der lebenslang arbeitete. Er wurde erst dann entlassen, als Baal HaSulam starb, und arbeitete davor ständig, wo immer es möglich war: als ungelernter Arbeiter beim Straßenbau, als Betonarbeiter, auf dem Bau usw.. er schonte sich nicht, sondern tat alles, um seine Familie zu ernähren.

Der Mensch ist verpflichtet, eine Familie zu gründen, zu heiraten und Kinder zu haben. Er soll sie zusammen mit seiner Ehefrau absichern, wobei er selbst die größte Verantwortung trägt. Baal HaSulam und Rabash nahmen als Schüler keine unverheirateten Männer auf. Sie forderten, dass der Mensch materiell war und seinen Platz im materiellen Leben hatte.

Obwohl wir heute an unsere Schülern keine solchen Forderungen stellen, um die Menschen nicht vor den Kopf zu stoßen, muss man dennoch danach streben. Wir müssen Familien gründen, Kinder gebären, arbeiten und uns außerdem mit dem Studium und der eigenen Entwicklung beschäftigen. Dabei muss man auch alle materiellen Pflichten erfüllen.

Diese Aufgabe ist zwar keine notwendige Bedingung für den Eintritt in die Gruppe, doch der Mensch, der sich schon in ihr befindet, muss sich mit der Familie beschäftigen und darf seine Pflichten nicht vernachlässigen.

Ich verstehe:  wenn der Kopf sich um das Spirituelle sorgt, dann arbeiten die Hände nicht, die Beine gehen nicht, der Mensch ist quasi von der Welt abgeschaltet. Ich verstehe euch sehr gut, ich habe all diese Zustände ein selbst durchlebt,

Sogar nach meinem Umzug zu Rabash sprach ich über meine Ersparnisse, die mir erlaubt hätten, eine bestimmte Zeit lang nicht zu arbeiten; aber er antwortete: „Niemand sagt, dass du viel verdienen sollst. Du bist jedoch verpflichtet, täglich 4-5 Stunden zu arbeiten“. Ich habe ihn vier Stunden am Tag gepflegt, vier Stunden gearbeitet, dreieinhalb Stunden hab ich abends und drei Stunden nachts studiert. Somit hatte ich täglich Arbeit und Studium. Er ließ es keinesfalls zu, dass ich die Arbeit aufgab. [119713]

Auszug aus dem Unterricht zum Thema „Gruppe und Verbreitung“, 20/10/13

Ein Leben in einem stickigen Zimmer, in dem es von Mäusen nur so wimmelt

Jeder von uns entdeckt, dass er sich in einem sehr speziellen Zustand befindet, den wir „diese Welt“ nennen und den wir in uns selbst und all das, was sich außerhalb von uns befindet, unterteilen. Bis zu einem gewissen Grad spüre und verstehe ich mich selbst und das, was sich um mich herum befindet. Die Entwicklung meines Verständnisses und meines Gefühls wird mein Leben genannt. Ich spüre, dass ich mich verändere und dass sich alles um mich herum verändert; die ganze Welt verändert sich.

Dann entdecke ich, dass meine Wahrnehmung der Welt nur von mir abhängig ist und dass sie in meinen Gefühlen und meinem Verständnis entsteht. Wenn ich die Faktoren genauer untersuche, die meine Wahrnehmung bestimmen, entdecke ich, dass alles beim egoistischen Wunsch, das Leben zu genießen, beginnt. Das bedeutet, dass ich die innere und äußere Realität wahrnehme und sie nur in Bezug auf meinen eigenen Nutzen bewerte, unabhängig davon, ob es gut oder schlecht für mich ist.

Die Realität kann ich nicht objektiv in ihrer reinen Form betrachten, sondern nur auf mich bezogen. Wenn mich etwas nicht direkt betrifft, spüre ich überhaupt nichts. Ich nehme die Welt manchmal groß und weit wahr und manchmal eng und stickig, als ob ich meinen Verstand komplett ändere.

Meine Wahrnehmung ändert sich entsprechend meiner Interessen und so nehme ich die eine Sache wahr, während ich der anderen Sache keine Beachtung schenke. Ich bin wie eine Katze, die nur die Maus im Raum und nicht die Schönheit des Raumes und die Bilder sieht,, die an den Wänden hängen. Wenn ein Mensch in den Raum kommt, beachtet er sofort die Bilder und sieht die Maus gar nicht. Jeder betrachtet die Welt entsprechend seiner Wünsche. Die Welt existiert nicht von allein. Sie wird nach meinen Wünschen dargestellt.

Wenn mir die Begrenzung meiner Wahrnehmung bewusst wird, die alles nur gefiltert an mich heranträgt, möchte ich auch etwas außerhalb dieses Bildes sehen. Ich fühle mich, als säße ich im Gefängnis, als wäre ich gefangen in einem Verließ, in einem Grab, unfähig mich zu befreien.

Ich fühle mich eingeengt, habe Angst vor engen Plätzen, die mir das Gefühl geben zu ersticken und mich von allen Seiten erdrücken. Ich muss mehr wissen und spüren! Nun beginne ich zu spüren, dass der Wunsch zu empfangen, der sich alles nimmt, mich nicht die wahre Welt sehen lässt, sondern nur das, was den egoistischen Wunsch in diesem Moment antreibt.

Ich nehme meine Realität nur durch mein Ego wahr. Obwohl die Realität weit und praktisch unendlich ist, kann ich sie nicht sehen. Dieser Zustand macht mich rastlos und vergiftet mein ganzes Leben. Ich fange an, meinen Zustand – die Beherrschung meines Wunschs zu empfangen – Sklaverei und Exil zu nennen. Weil er mich zwingt das zu sehen, was den begrenzten primitiven Wunsch antreibt, betrachte ich alles in Bezug auf seinen Nutzen oder Schaden und sehe nichts, was hinter den Grenzen liegt. Ich suche nach einem Weg, um diesen Zustand weiter zu entwickeln und so die Weisheit der Kabbala zu erreichen. [119035]

Aus der Vorbereitung zum täglichen Kabbalaunterricht, 24.10.2013

Gleichgültiges Mitleid

Frage: Ich bin heute mit der Schöpfung unzufrieden. Was kann diesen Eindruck ändern?

Kommentar: Das Licht.

Antwort: Das Licht. Wenn das Licht mich ausfüllen wird, dann wird die angenehme Empfindung alle übrigen Probleme verwischen: „Eigentlich interessieren sie mich nicht. Auch wenn die ganze Welt brennen würde. Ja, sie leidet. Ja, sie liegt im Sterben. Es stimmt alles – aber was geht mich das an?“

Ich bin so lange gleichgültig, so lange ich die Verbindung zwischen den Leiden der Welt und dem eigenen Zustand nicht erkenne. Wenn es mir persönlich gut geht, dann ist der Schöpfer in meinen Augen gut und schafft das Gute. Was den Schmerz der anderen Menschen betrifft, so hängt seine Bedeutung davon ab, ob ich fähig bin, die Welt zu fühlen.

Wenn z. B. meine Feinde leiden, dann ist der Schöpfer für mich Vollkommenheit. Anders gesagt, bewerte ich Seine Güte nicht nach den Empfindungen der anderen, sondern nur nach meinen eigenen. Folglich ergibt sich, dass die Nöte der Feinde mich erfreuen: „Sie haben es verdient! Gib ihnen noch ein bisschen mehr davon!“ Das ist mein Kriterium für die Eigenschaft des Schöpfers – kein objektives Kriterium, sondern ein subjektives – durch persönliche Gefühle und das innere Bild entstanden.

Frage: Aber warum leidet der einfache Mensch dennoch, wenn er den Schmerz anderer betrachtet?

Kommentar: Weil er fürchtet, dass ihr Schmerz ihn auch betreffen könnte.

Antwort: Das stimmt. Er fürchtet um sich selbst. Daher lautet die Schlussfolgerung: Wenn ich keinen egoistischen Wunsch hätte, dann würde ich die Leiden meines Nächsten nicht empfinden, da mich ein ähnliches Schicksal nicht erschrecken würde. Somit hilft uns der egoistische Wunsch, den Schmerz zu teilen – das heißt, er gilt trotz dem eigenen Wesen. Mich interessieren die anderen nicht, solange ihre Missgeschicke mich selbst nicht bedrohen, ich entwickele höchstens ein Mitgefühl.

Andererseits ist mir klar: Wenn ich der Verbindung mit ihnen entgehen und mich über die Menschheit erheben werde, dann werde ich gegenüber ihren Leiden gleichgültig sein: „Schließlich ist der Schöpfer mein Vater. Er soll mich zu sich nehmen. Dort werden wir zusammen sein, ohne über die andere Menschen nachzudenken))“ Ohne egoistisches Verlangen werde ich auch keine Bedrohung seitens eines möglichen Leidens empfinden. Ich könnte mit dem Schöpfer einen Vertrag schließen: „Ich erfülle alle Deine Gebote, alles, was du sagen wirst, und wir werden uns ständig in der Verbindung befinden“. In diesem Fall werden mich die Qualen der Welt gar nicht interessieren.

Je stärker mein Wunsch ist und je fester meine Verbindung mit dem Schöpfer ist, desto weiter weg komme ich von dieser Welt. Ich fühle nicht, was mit den Menschen passiert: Sie leiden, und ich bin hart und gleichgültig ihnen gegenüber. Was ist zu tun, um die Leiden meines Nächsten zu empfinden? Dazu muss ich mich vom Schöpfer entfernen und wie die anderen empfinden, dass ich nun von allerlei Umständen abhängig bin, über die ich nicht herrschen kann.Deshalb tauchen wir in die Krise ein, um die Abhängigkeit von unbekannten Kräften zu empfinden. Aus demselben Grund zerfällt die Religion. Denn anders kann der Mensch kein Mitgefühl zeigen, er fühlt keine Abhängigkeit von den anderen Menschen. Der Egoismus gegenüber dem Schöpfer ohne die Nächstenliebe (Liebe zum Schöpfer ohne Liebe zu den Geschöpfen) unterstützt meine Überzeugung, dass alles in Ordnung ist, dass ich alles richtig mache. Und die anderen sind mir egal.

Wenn ich die Verbindung mit dem Schöpfer in der Empfindung verliere, dann bin ich mehr von den anderen abhängig und gezwungen, die Verbindung mit ihnen – und dadurch mit Ihm zu erlangen. Denn wir alle setzen uns der Gefahr aus, spüren bereits allerlei Bedrohungen seitens der Umwelt, des Finanzsystems oder des geistigen Mangels. Der Mensch offenbart die ganze Unbeständigkeit seines Zustandes, seine ganze Abhängigkeit vom Schöpfer. Deshalb schiebt uns die heutige Sachlage zur Korrektur hin. [119208]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Artikel „Das Wesen der Religion und ihr Ziel“, 28/10/13

Die ganze Kraft des Gefäßes liegt in seinen Sprüngen

Frage: Wie können die Freunde einander unterstützen, wenn sie sich im Abstieg befinden?

Antwort: Die Unterstützung zwischen den Freunden ist nur durch den Schöpfer möglich. Wir sind untereinander nicht verbunden. Von dem Moment an, in welchem das zerbrochene Verlangen zu genießen offenbart wurde, berühren wir einander nicht, weil zwischen uns der Schöpfer ist.

Nur Er verbindet uns. Wir werden niemals zu solcher Vereinigung zurückkehren, in der wir zusammen wie die Tropfen des Wassers zu einen großen Tropfen zusammengezogen werden. Zwischen uns befindet sich der Schöpfer in Form der Kraft des gegenseitigen Gebens, und dort ist auch die egoistische Kraft des Erhaltens (Klipa) anwesend. Deshalb wird die Stärke unserer Verbindung um 620 mal intensiver als ursprünglich.

Sowohl die egoistische Kraft, als auch die Kraft des Lichts sind verpflichtet, für unsere Vereinigung zu arbeiten, um uns zur Einheit zu führen, die einst innerhalb Adam Rishon herrschte, worin er eine Seele, ein Gefäß ohne innere Risse darstellte. Wir sollen jetzt unsere Scherben zusammenkleben. Dabei ist jeder von ihnen aufgrund eigener Selbstsucht um das 620fache gewachsen, aber wir müssen sie dennoch verbinden. Das heißt, wir erhalten dadurch eine neue Seele mit einer ganz neuen inneren Kraft. [118856]

Auszug aus dem Unterricht nach dem Buch Sohar. Das Vorwort, 16/10/13

Die Realisierung des universellen Problems

Frage: Die Ursache von Zusammenstößen und Konflikten zwischen verheirateten Paaren ist die Kollision zwischen ihren egoistischen Charakteristiken. Wie notwendig ist es, dass sie die Mechanismen dieser Charakteristiken erkennen und den Grund  verstehen, warum sie Konflikte haben und die Fähigkeit sich darüber zu erheben.

Antwort: Menschen müssen die Mechanismen der Interaktion von egoistischen Charakteren wissen, diese studieren und kontrollieren. Da Menschen nicht nur Interpreten sind, müssen sie ihren nächsten Zustand selbst kreieren. Deshalb ist das integrale Lernen ein seriöses Studium, das nicht nur Erziehung beinhaltet sondern auch Training. Wir erzählen ihnen über die Evolution der Familie: Warum sie eine Notwendigkeit für sie ist – warum sie geteilt ist in zwei Unternehmen – in zwei entgegengesetzten Streitkräfte – warum diese Objekte zusammen verbunden sind, wie sie dem eigenen Ego und dem des anderen trotzen können – und so weiter.

Hier arbeiten wir an einem universellen Problem im Fall von zwei jungen Menschen: Was zieht sie zueinander hin? Es sind die Hormone. Aber wenn du dich dem achtsam annäherst, wird sicherlich ein großes Problem der Kosmogonie gelöst. Ein Aufstieg auf die nächste Stufe der gesamten Menschheit, durch ein ganz normales Pärchen. Und dies hängt nur von ihrer Bewusstheit darüber ab, was sie zusammenfügen kann

Sie kommen speziell zu uns – da in diesem Moment die Natur alle Arten von Konflikten in ihnen bereitet – und wir müssen ihnen eine neue Bedeutung ihrer Existenz geben. Deswegen sieh dir das sehr seriös an: Letztendlich werden sie die nächste Stufe in sich erschaffen. Wie gesagt wird, „Ein Mann und eine Frau- die Shechina zwischen ihnen“, der nächste Level der Natur.

Und dann werden sie die ganze Zeit aufsteigen. Wenn wir einen Standard für sie etablieren und sie unterstützen, bekommt das Konzept der Familie eine komplett neue Bedeutung. Wenn sich eine öffentliche Meinung in der Gesellschaft bildet, die sie auf solche Weise verbinden lässt, wird sie das zu etwas verpflichten und unterstützen – es werden komplett unterschiedliche Beziehungen zwischen den Menschen entstehen.

Was ist das, das sie zusammenhält? Zuerst sind es die Hormone und nach einiger Zeit ist es die gegenseitige Verpflichtung. Wohingegen in der integralen Gesellschaft es für sie möglich ist, ein höheres Ziel zu erreichen – sie werden sich nicht länger trennen können. Sie werden sich mit anderen Augen betrachten und alles auf einer völlig neuen Stufe wahrnehmen: alles – das Heim, Sex und Unterhaltung – da sie beginnen, eine völlig neue Füllung zu bekommen.

Ich möchte dies nicht aus der Sicht der normalen Psychologie erklären, sondern aus der Sicht der egoistischen Psychologie, die sehr einfach alles auf den Punkt bringt – zur Quelle, dem Ego, das überwunden werden muss, ohne es zu zerstören; wir benötigen es sogar dafür, die nächste Stufe zu erreichen. Die reguläre Psychologie gibt einem Menschen eine „Substanz“, wohingegen integrale Erziehung und Information ihm die Möglichkeit geben, dieses Ego zum Aufstieg zu nutzen, ohne es zu vernichten. Auf diese Weise kann dieser Mensch spirituell wachsen. Und wenn er Spiritualität erfährt, kreiert er eine neue Gesellschaft, eine neue Gemeinschaft und ein neues Land. (118867)

Von Kab TV „Über die Zeit“ 9/21/13