Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die wahre Absicht der Bibel

Dr. Michael Laitman im Gespräch mit Oren Levi und Tal Mandelbaum ben Moshe

Zusammenfassung

Die Bibel ist das Buch des Lebens.

Sie erzählt uns, wie wir uns im Leben über unsere herkömmliche Haltung erheben und in dieselbe Richtung fließen können. Wie ein Fluss, in welchem sich ein Mensch mit dem Wasser verbindet, in dem er schwimmt. Uns allen sind die Geschichten in der Bibel unterschiedlich gut bekannt, aber nur wenige verstehen ihre Einzigartigkeit. Die Bibel ist kein Buch, welches uns in Geschichte oder Geografie unterrichtet, es ist auch kein Gesetzestext. Die Bibel ist das Buch des Lebens. Es hat die Kraft, den Leser so zu beeinflussen, dass er sich beim Lesen verändert und feststellt, dass alle Geschichten von ihm selbst handeln und alles, was in der Bibel steht, sich in ihm selbst befindet. Die Bibel ist in einem Kode geschrieben, der entschlüsselt werden muss. Um ein tiefes Verständnis dafür zu erhalten, müssen wir eine neue Sprache lernen, die Sprache des Gebens. Entsprechend der Weisheit der Kabbala, wird mit Geben das Geschenk der Fülle gemeint.

Geben ist eine spezielle, innere Eigenschaft.. es geht weit darüber hinaus, was wir normalerweise unter „geben“ verstehen. Ein Mensch, der diese Eigenschaft erwirbt, befindet sich in der Nächstenliebe und wird als Kabbalist bezeichnet. Einige mögen verwirrt sein und denken, dass sie doch auch die Liebe zu anderen spüren. Sehen wir jedoch genauer hin, ohne die Dinge zu beschönigen, werden wir feststellen, dass in unserer Liebe zu anderen immer ein gewisses Maß an Eigenliebe mitschwingt.. ein Genuss, ein schönes Gefühl bzw. irgendeine Befriedigung.

Unsere Natur erlaubt uns nicht zu lieben, ohne etwas dafür zurückzubekommen. Wenn ein Mensch jedoch über seine Natur aufsteigt, eröffnet sich ihm ein neuer Weg an Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühlen. Er beginnt so, in Verbindung mit der Bibel zu leben. Nur durch die Eigenschaft der Liebe und die Verbindung zwischen uns, können wir die Bibel richtig öffnen.

Wir werden als das Volk des Buches bezeichnet. Wir haben die Verantwortung, die Bibel zu erfassen und ihr Innerstes zu lernen. Aus diesem Grund müssen wir zum Zustand des absoluten Gebens, der Nächstenliebe und Liebe in der Welt aufsteigen, denn erst dann werden wir die Bibel richtig verstehen. Diese Enthüllung wird nur durch die Verbindung und Liebe möglich, die beim Studieren der Weisheit der Kabbala erlangt werden. Dafür ist keine spezielle Intelligenz oder erhabene Eigenschaft nötig. Das Einzige, was du dafür brauchst, ist ein Verlangen.

Aus Kab TV „Neues Leben“ 15/1/16

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Marihuana auf Rezept

Kommentar: Der israelische Gesundheitsminister, Jacob Litzman, kündigt an, dass israelische Ärzte in sechs Monaten Rezepte für Marihuana ohne Vollmacht des Gesundheitsministeriums ausstellen dürfen. Heute sind nur 36 Ärzte dazu berechtigt; wenn jedoch ein Gesetz erlassen wird, werden die Menschen regulär mit einem Rezept Marihuana in einer Apotheke erwerben können. Es ist interessant, dass Menschen in Russland für Drogenvergehen bestraft wurden.

Meine Antwort: Monate zuvor ging es um die gleiche Sache in Russland. Die ganze Welt geht in diese Richtung. Vor ein paar Jahren, als die Nichtraucherkampagne startete, warnte ich davor, Zigaretten staatlich zu verbieten, da dadurch die Verwendung von Drogen gefördert würde. Du gibst einem Menschen ein Stück Brot, ein Glas Wasser und eine Zigarette und er ist glücklich. Um sich zu betäuben schaut er TV, Fußball, Seifenopern, etc. Der Mensch muss zufrieden sein, damit er sich nicht auflehnt, nicht lärmt, sich nicht gegen die Regierung und den Staat richtet. Politiker wissen das und erfüllen solch kleine Bitten; sie „kümmern“ sich um die Menschen, werfen ihnen solange Krümel hin, damit sie sich ruhig verhalten und der Regierung die Kontrolle überlassen.

Frage: Glauben Sie, dass die Legalisierung von Drogen die Menschheit „gehorsam“ macht?

Meine Antwort: Sicher, dies wird solange weitergehen, bis sich die Bevölkerungszahl allmählich von sieben Milliarden auf eine Milliarde reduziert. Wenn die Menschen keine Familien haben und nicht mehr heiraten wollen, dies für sie sinnlos wird, wird eine Generation mindestens auf die Hälfte schrumpfen, innerhalb von zwei Generationen bis auf ein Viertel oder Fünftel. Ich schätze 2050 werden nur noch zwei Milliarden Menschen auf der Welt übrig bleiben.

Frage: Die Ursache davon wird die Legalisierung von Drogen sein?

Meine Antwort: Nein. Die Ursache von allem, was geschieht, ist der Egoismus. Einmal wird die Grenze dieser Entwicklung erreicht sein, dann verschlingt er sich von selbst. Es ist wie mit Kindern in sehr reichen Familien, denen alles erlaubt wird. Sie werden wild und wissen nicht, was sie tun sollen. Das Ego ist genauso. Es übertrifft sich selbst, wird zu einem Monster, das seinen eigenen Schwanz verschlingt, denn es besitzt keine Vernunft.

Frage: Ist damit gemeint, dass sich ein Mensch selbst füllt, um zu vergessen? Braucht er deshalb Drogen?

Meine Antwort: Sicher, es gibt nichts, was er dagegen tun kann. Die einzige Antwort darauf ist, die Menschen zu erziehen. Um sie zu bilden, setzen wir die positiven Kräfte in der Welt ein, die Energie, welche die negativen Kräfte ausbalanciert. Und zwischen diesen beiden Kräften können wir in einer vernünftigen, korrekten und klaren Weise existieren.

Wir haben eine Menge Beispiele für die Enthüllung der nächsten Entwicklungsstufe: Das Universum, Ein Sof (Unendlichkeit), die Welt der Seelen, die Welt der Ganzheit und Ewigkeit. Wir wollen das alles sofort und real erreichen. Erreichen wir es nicht, nehmen wir einfach Drogen, um uns dem Nirwana näher zu fühlen. Was haben wir in dieser Welt? Ich öffne meine Augen und was sehe ich? Eine Welt, von der ich mich zurückziehen und die ich vergessen will. Sieh hin, wie viele Menschen sich heute im Zustand der Abtrennung befinden und gezwungen sind, Antidepressiva zu nehmen. Es gibt so viel Depression. Sogar bei Kindern und Haustieren. Ein Mensch findet in dieser Welt keinen lebenswerten Sinn, besonders wenn er nicht mehr in seiner Arbeit motiviert ist, er keinen Bereich für sich erforschen kann, nichts erreicht und nichts Neues für sich entdecken kann. Wenn wir das Interesse an Sex und Essen verlieren, bleibt uns nichts, außer uns durch chemische Keulen zu betäuben.

Frage: Sind Sie für oder gegen liberale Drogengesetze?

Meine Antwort: Ich bin weder dafür noch dagegen. Alles wird durch den allgemeinen Egoismus gelenkt. Beide, der Gesetzgeber und der Drogendealer, jeder arbeitet unter dem Druck des Egoismus. Wenn wir nicht die positiven Kräfte in Balance zu den negativen, egoistischen Kräften in unserer Welt bringen, werden wir untergehen.

Von Kab TV „Neues von Michael Laitman“, vom 21/1/16

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Wohltuende Viren

Frage: Ist es nicht gefährlich, sich mit anderen Menschen zu vereinen? Können Krankheiten und negative Gefühle auf mich übertragen werden?

Antwort: In unserem Leben treffen wir mit anderen Menschen zusammen und interagieren mit ihnen. Alle möglichen Keime und Viren werden dabei von einem auf den andern übertragen. Aber genau dadurch werden wir stärker und bauen eine Immunität auf. Dasselbe passiert auch, wenn wir die Methode der Einheit anwenden. Wenn wir mit dem Ego getrennt davon arbeiten, ist das schädlich, aber wenn wir  zusammen arbeiten und uns darüber erheben, werden wir erkennen, wie hilfreich das ist. Wir bekommen Hilfe gegen unser Ego. Das ist die Methode der Korrektur, die wir studieren sollen. Wir sollen unserem Egoismus dankbar sein, weil wir mit seiner Hilfe die 125 Stufen der spirituellen Leiter aufsteigen. Je höher wir auf der Leiter aufsteigen, umso mehr wächst und entwickelt sich unser Egoismus.

Zeichnung

Es ist ein erstaunlicher Vorgang, bei welchem mit dem Aufsteigen eines Menschen auch der Egoismus wächst und gleichzeitig kommt man damit der Spiritualität näher. Dadurch unterscheidet sich die Weisheit der Kabbala von allen anderen Methoden, weil wir alle Kräfte der Natur, eingeschlossen der egoistischen Kraft, nutzen. Nichts bleibt bei meiner Korrektur außen vor. Ich absorbiere alle negativen und positiven Kräfte und vereine sie in einer Symbiose, einem besonderen Bund. Dank diesem Bund steige ich auf der spirituellen Leiter auf.

Aus der russischen Kabbala Lektion, 11/15/15

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Warum heiraten?

Meinung: Britische Wissenschafter haben eine soziologische Studie in Sachen Familienverhältnisse durchgeführt und entdeckt, dass sich seit Anfang der 90er Jahre die Paare weniger trauen, sondern unverbindlichen Sex der Ehe vorziehen. Verglichen mit dem vorigen Jahrhundert, als Frauen durchschnittlich mit 20 Jahren geheiratet haben, tun sie es heutzutage erst mit 30.

Antwort: Der Egoismus wächst und passt sich ständig an die Bedingungen an, die ihm den größten Vorteil bringen. Deswegen beobachten wir solche Wandlung. Früher waren die Frauen bereits mit 20 Jahren verheiratet, sie waren ihr ganzes Leben lang mit einem einzigen Mann zusammen und kümmerten sich nur um den Haushalt; sie waren glücklich und zufrieden; heutzutage möchten sie die Welt sehen und viele Männer kennenlernen.

Genauso sind die Männer auch. Sie denken überhaupt nicht übers Heiraten. Es ist bequemer für sie, bei ihrer Mutter zu bleiben. Ich spreche mit vielen jungen Männern zwischen 30 und 35 Jahren. Sie sagen: „Wofür brauche ich das? Ich habe einen interessanten Job und gute Freunde. Ich verbringe viel Zeit mit ihnen, fahre mit ihnen in den Urlaub. Wenn ich eine Frau brauche, kann ich in jedem Nachtclub ein schönes Mädchen kennenlernen und das reicht mir für eine Nacht. Beim nächsten Mal wird es ein anderes Mädchen sein. Und alles ist so einfach und frei. Wozu also heiraten? Vielleicht später einmal.“ Heute ist das Verhältnis zu dieser Frage ganz anders als es früher war. Der Egoismus ist mutiert. Ein Mensch verlangt nicht viel von anderen und von sich selbst. Und weil er immer mehr schnell vergehenden Vergnügen nachjagt, braucht er keine seriöse Beziehungen: „Gib mir jetzt, und was morgen geschieht– ist mir egal“.

Nichtsdestotrotz gelangen wir zu einem wichtigen und richtigen Zustand – wenn der Mensch erkennt, dass nur vergehenden Vergnügen ihm Befriedigung bereiten und er ihnen hinterher läuft. Und alle großen und tiefgründigen Pläne sind ihm egal. Er glaubt nicht mehr an die Familie, an die Zukunft der Welt und an seine eigene Zukunft. Das, was er jetzt verdienen kann, was ihm in dieser Sekunde Freude bereitet, ist das wichtigste. Und morgen? Morgen könnte schon alles weg sein. Das ist die Einstellung zum Leben: So wenig Enttäuschung wie möglich.

Wir befinden uns jetzt in der Zeit der Erkenntnis des Bösen. Das zeigt uns, dass wir im Prinzip nur hinter dem schnellen Genuss her sind. Wir sehen das am steigenden Rauschgiftkonsum, Antidepressiva-Konsum und Scheidungen. Der Mensch will nichts mehr. Nur das Mobiltelefon braucht er. Er freut sich über jeden Film, der ihn ablenkt und er bezahlt Geld, um sich zu erfüllen. Und danach wird vielleicht etwas Neues produziert: Vielleicht gibt es Elektroden, über die man das Gehirn reizen kann, sodass der Mensch mit idiotischem Grinsen auf der Couch liegen und sich gut fühlen wird..

Wie unterscheidet sich unser Leben davon? Vielleicht nur darin, dass wir noch rackern müssen, damit wir diese kleine Vergnügen bezahlen können. Doch wenn der Mensch erkennt, in welcher Situation er sich befindet, ist das ein gutes Zeichen dafür, dass er sich bereits in die richtige Richtung entwickelt.

Frage: Wird das auch mit unserer Nahrung geschehen?

Antwort:  Mit allem! Von 8 Milliarden Menschen auf der Erde werden 7 Milliarden arbeitslos sein. Und wir müssen sie ernähren. Wie? Mit Medikamenten und Drogen, die die Realität verzerren. Das Ego erzeugt in uns eine klare Haltung in Bezug darauf, was in der Welt heute passiert. Wenn wir diese Haltung ändern wollen, müssen wir uns selbst ändern und auch unsere Perspektive. Dann erhalten wir andere Genüsse und Eindrücke vom Leben. Doch dafür benötigen wir eine andere Methode, um mit dem Ego zu arbeiten. Zunächst muss sich der Mensch der Erkenntnis des Bösen bewusst sein und sein Leben als kurzes vorübergehendes Vergnügen erkennen. Da aber das Ego eine „ewige Erfüllung“ anstrebt, muss man es transzendieren und es auf umgekehrte Weise nutzen: Von der Erfüllung der eigenen Bedürfnisse in die Richtung der Liebe und des Gebens. Dann wird sich das  Ego dauerhaft und vollkommen füllen. Wir werden dieses Stadium erreichen.

Aus dem TV Programm „News mit Michael Laitman“ 23.12.2015

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Tu biShewat – Das jüdische Neujahrsfest der Bäume

Der Mensch durchbricht die Grenzen seines Kreises

Der Mensch ist nicht der physische Körper, sondern der Wunsch, die Grenzen dieser Welt zu überschreiten bzw. sich von den materiellen Grenzen zu lösen. Tiere, Pflanzen (oder Bäume) oder Steine sind unbelebte, pflanzliche und belebte Stufen in Bezug auf den spirituellen Menschen. Wir sehen, dass der Unterschied zwischen dem Stein, der Pflanze, dem Tier und dem Menschen in dieser Welt durch die Kraft des Verlangens, das in jedem Geschöpf innewohnt, bestimmt wird. Und das Wichtigste ist nicht die Größe dieses Verlangens, sondern ihre Qualität.

Obwohl der Mensch nicht das stärkste Geschöpf auf der Erde ist, ist er im Vergleich zu den anderen Stufen fortgeschritten. Das Geheimnis seines Erfolges verbirgt sich darin, dass er alles Nützliche an sich zieht und alles Schädliche von sich entfernt. Der Mensch kann in die Zukunft planen. Er ist im Stande, die Geschehnisse, die in seiner gewöhnlichen Umgebung geschehen, zu verstehen. Der Mensch bricht im Gegensatz zum Tier alle Grenzen und will alles erobern. Und er kann richtig handeln und sich vor Gefahren schützen.

Das menschliche Streben ist nicht instinktiv wie beim Tier, sondern wächst und kann sich entwickeln. Aufgrund des Wunsches des Menschen zu leben und mehr und mehr Erfolg, Komfort, Gemütlichkeit und Sicherheit zu erzielen, kann man diese Eigenschaft als egoistischen Fortschritt bezeichnen. Diese Gabe ist nur dem Menschen gegeben. In unserer Welt schließt der Mensch das ganze Universum in sich ein und beeinflusst es; auf der anderen Seite befindet er sich selbst unter dem Einfluss der Realität. Letztendlich gelangt der Mensch jedoch zur Erkenntnis, dass solch eine egoistische Betrachtungsweise ihm kein Glück bringt. Er sieht plötzlich, dass die ganze Realität begrenzt ist und niemand glücklich machen kann. Im Menschen, der sich den vollen materiellen Überfluss leistet, erwacht plötzlich ein neues Verlangen, das nicht zur tierischen Ebene gehört und sich nicht auf weltliche Güter bezieht: Essen, Familie, Geld, Ehre und Wissen. Er will von diesem Leben fliehen, um ewiges Leben zu erlangen.

Frage: Ein Baum erhält Nährstoffe von der Erde und von der Sonne. Und was speist den Menschen, der sich innerlich entwickeln will? Wonach sucht er?

Meine Antwort: Der Mensch sucht nach der Ewigkeit. Der Unterschied zwischen unbelebt, pflanzlich, belebt und menschlich besteht darin, dass der Mensch die Lebensgrenze durchbricht. Er will nicht mehr von den Beschränkungen der Zeit, des Raums und der Bewegung abhängig sein und träumt davon, diese Grenzen zu überschreiten, um zu der ewigen und vollkommenen Dimension zu gelangen. Solch ein Verlangen im Menschen bringt ihm enorme Entwicklungsmöglichkeiten auf der nächsten Ebene. Nachdem er alles erlangt hat, entsteht in ihm ein Gefühl der Leere – er fühlt das Verlangen der neuen Stufe, die dem spirituellen Menschen entspricht, der hinter die Grenzen seines Körpers gelangen will. Der Mensch will nicht mehr altern und sterben, sondern will mehr und mehr verstehen. Das führt ihn zu Offenbarung der neuen Welt und der nächsten Stufe seiner Entwicklung.

Aus den Gesprächen über das neue Leben, 14.01.2016

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Wiedergeburt der Alten Welt

Frage: Das aktuelle Wirtschaftssystem wird den Bedürfnissen der Menschen nicht gerecht. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt unter prekären wirtschaftlichen Bedingungen und nur etwa eine Milliarde Menschen genießen den Wohlstand und Reichtum der Welt. Darüber hinaus  hat die wirtschaftliche Entwicklung, die die Grundlage der kapitalistischen Zivilisation ist, praktisch aufgehört zu funktionieren. Gleichzeitig gibt es eine andere Art von Wirtschaft wie Robotik, künstliche Intelligenz, usw. Kann man sagen, dass die alternative Wirtschaft die Grundlage für die neue Wirtschaft sein wird? Und wie wird die neue Menschheit nach der Transformation der alten Menschheit sein?

Meine Antwort: Ich denke, es wird ein Übergang bezogen auf Qualität sein. Es geht nicht um die Wirtschaft oder Ökologie, sondern um die Menschheit, die nach unterschiedlichen Prinzipien auf einer anderen Ebene existieren wird. Sie wird in einer anderen äußerlichen Dimension leben. Die neue Wahrnehmung wird nicht in unseren fünf leiblichen, egoistischen Sinnen offenbart werden, durch die wir die Welt um uns jetzt wahrnehmen. Wenn wir uns auf dem neuen Niveau vereinen, werden wir Gefühle entwickeln, die das Bild der Welt außerhalb von uns zeigen. Aber es wird nicht durch unsere körperlichen Sinne zu uns gelangen, die uns diese Welt nur schmal, verschwommen und begrenzt wahrnehmen lassen.

Die neue Welt wird vollkommen anders sein: Eine Welt der Kräfte und Eigenschaften, nicht Objekte und Phänomene, die in unserer egoistischen Phantasie dargestellt sind. Dann wird unsere Wirtschaft, unsere Kultur und unser ganzes Leben eine ganz andere Bedeutung bekommen – eine „außerkörperliche“ Bedeutung. Wir werden uns in Geschöpfe verwandeln, die keine materiellen Dinge brauchen werden wie Eigentum, Statussymbole, Umwelt usw. Wir werden durch Energie ernährt werden, die auf Synergie basiert,  auf gegenseitiger Fürsorge und  Zusammenarbeit, auf dem Gleichgewicht zwischen den positiven und negativen Kräfte der Natur – und wir werden zwischen ihnen existieren. Die nächste Stufe der Menschheit wird nicht körperlich sein, sondern eine Ebene der Gedanken, Absichten und Energien. Ich denke nicht, dass von unserer Wirtschaft, Umwelt oder unserer Gesellschaft, so wie wir sie jetzt kennen, etwas übrig bleiben wird. Wir müssen wieder geboren werden, und diese Wiedergeburt wird sich darin  ausdrücken, dass sie uns in eine neue Perspektive auf eine Welt außerhalb unserer körperlichen Wahrnehmung entlässt.

Kommentar: Wenn das so sein wird, dann macht es wohl keinen Sinn, über die zukünftigen technologischen Fortschritte zu sprechen.

Meine Antwort: Nein, sie werden alle untergehen und bedeutungslos werden. Sogar heute  sind wir in unseren Fähigkeiten nicht besonders eingeschränkt. Und was sagt uns das? Das einzige was der Menschheit wirklich gelingt, ist Leiden. Deshalb machen uns alle guten Dinge, die wir durch wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt erreichen, nicht glücklich. Wir fühlen keine Notwendigkeit für sie. Die Menschen von heute nehmen Drogen vor allem, um sich abzulenken; sie wollen nicht mehr heiraten, keine Kinder bekommen; es ist, als würde der Mensch innerlich schreien: „Lass mich in Ruhe mit all der Technologie und Technik. Ich bin nicht interessiert an diesem Leben!“ Ich hoffe, dass wir Menschen, die sich die Frage stellen, worum es im Leben wirklich geht, Antworten zur Verfügung stellen können. Zuerst sollte die Menschheit zuhören und verstehen und dann darüber nachdenken, wie das Leben neu zu organisieren ist… Denn sonst verlieren die Menschen ihre Lebenslust.

Von KabTV „News mit Michael Laitman“ 11/29/15

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Leben und Genuss, Teil 2

Das spirituelle Gegen-Mittel

Frage: Was ist so schlecht daran, wenn man sich nach dem ultimativen Vergnügen sehnt und warum gibt es so viele Probleme und Leiden in dieser Welt?

Antwort: Das Problem ist, dass jeder auf Kosten eines anderen Freude empfängt. Bekomme ich Genuss für mich, nehme ich die Freude einem anderen weg, ich stehle sie und begrenze sie auf irgendeine Art.

Dies ruft Krieg zwischen den Menschen hervor. Außerdem sind wir mit dem Übel der egoistischen Natur geschaffen; wir möchten mehr Vergnügen haben, speziell mehr als die anderen. Genuss auf Kosten der anderen zu erhalten ist weitaus größer. Denken Sie daran, wie wir uns auf der Straße verhalten. Wir nehmen uns gegenseitig die Vorfahrt weg und lassen den anderen nicht vor. Kann eine Minute schneller zu sein so lebenswichtig erscheinen? Mitnichten, wir freuen uns nur, wenn wir dem anderen voraus sind. Das ist unsere böse Neigung. Es ist nichts Schlechtes daran, für sich selbst zu genießen, es ist typisch für jedes Tier. Wie auch immer, eine Person hat besondere Freude daran, sich auf Kosten anderer zu erheben und sie zu unterdrücken; doch dies zerstört unsere Gesellschaft und deshalb hat unsere Welt solche Krisen.

Frage: Es gibt doch aber viele Menschen, die sich für eine gute Gesellschaft selbst aufopfern.

Antwort: Sie schauspielern für ihr Verlangen zu empfangen, für nichts anderes. Sie verstehen nur die wahre Motivation ihrer Handlungen nicht. Wenn wir den Menschen die Freude wegnähmen, die sie empfinden, wenn sie anderen helfen, könnten sie nicht die kleinste Handlung ausführen. Wenn eine Mutter auf einmal keine Freude mehr an ihrem Baby hätte, würde es verhungern.

Alle Angelegenheiten folgen nur diesem einfachen Prinzip. Es gibt vieles, das „spirituell“ genannt wird, aber nicht von uns gefühlt wird. Es folgt einem anderen Prinzip: Vergnügen und Genuss zu geben anstelle zu empfangen. Die Spiritualität basiert darauf, Freude zu geben und nicht Freude zu empfangen. Das ist Antimaterie und die umgekehrte Welt. Die spirituelle Welt existiert; sogar die gewöhnliche Wissenschaft entdeckt einige Grenzphänomene, die wir mit unseren Werkzeugen noch nicht „messen“ können. Eine Person kann insbesondere durch die Wissenschaft der Kabbala das Gefühl für die Höhere Welt oder die Antimaterie erreichen. Durch spezielle Übungen können wir unsere alten Angelegenheiten zu neuen Angelegenheiten umwandeln, indem wir ein Verlangen zu geben anstatt ein Verlangen zu nehmen entwickeln; dann können wir das Geben genießen anstatt das Nehmen.

Vom Israelischem Radioprogramm 103FM, 11/29/15

Leben und Genuss, Teil 1

Maximaler Genuss bei minimalem Aufwand

Frage: Welche Kräfte treiben nach Meinung der Kabbala die Schöpfung an? Was hält die Welt in Bewegung?

Antwort: Es gibt nur zwei Kräfte in der Welt. Die eine entspricht dem Wunsch oder dem Verlangen nach Genuss bzw. nach Selbsterfüllung. Die zweite Kraft ist der Wunsch zu geben. Dieser Wunsch gehört zum Schöpfer.

Das Verlangen zu empfangen ist in jedem Geschöpf verankert. Angefangen beim kleinsten atomaren Teil, über die Moleküle bis zu allem, was in dieser Welt erscheint: Unbelebt, pflanzlich, tierisch und menschlich. Das Verlangen zu empfangen ist die Substanz der Schöpfung – sowohl in Gedanken wie auch körperlich. Das Ziel liegt in der Aufrechterhaltung des Lebens und alles Erscheinende so angenehm und genussvoll wie möglich zu gestalten. Ob bewusst oder unbewusst streben wir alle in jedem Moment nach diesem Ziel. Die Energie des Genusses treibt die Materie an. Sobald Materie mit der Macht des Lichts bzw. mit der Lebensenergie in Berührung kommt, folgt ein ausgeglichener, vollkommener und genussvoller Zustand. Unser Verlangen arbeitet mit einer einzigen, ewigen Formel: Maximaler Gewinn bei minimalem Aufwand. Der eine will seinen Hunger befriedigen, der nächste seinen Verstand und der dritte seine Gefühle.

Es gibt drei Arten der materiellen Erfüllung: Nahrung, Sex und Familie. Weiter gibt es drei Arten der menschlichen Erfüllung: Reichtum, Macht und Wissen. Es ist egal, womit sich ein Mensch beschäftigt – er wird allein durch Genuss angetrieben. Es gibt keine andere Art des Handelns.

Jeder strebt entweder nach mehr Genuss oder danach, dem Leid und Mangel zu entfliehen. Dies ist das Gesetz unserer Natur. So sind wir geboren und so leben wir. Wir alle sind daher auf gewisse Weise Egoisten, die jeden Moment ihres Lebens genießen wollen, ob vergangen, momentan oder in der Zukunft.

Wie sehr kann ein Mensch auf Kosten der anderen seinem eigenen Vergnügen nachjagen? Es hängt von seiner Erziehung, Angst vor Bestrafung und dem Einfluss seiner Umgebung ab. Dementsprechend berechnet der Mensch all seine Handlungen. Zahlt es sich aus, zu stehlen, um reich zu sein? Sogar zu morden, um ins Paradies zu kommen, fällt in diese Berechnung.

Egal wie, das Verlangen nach Genuss ist für alle Handlungen des Menschen ausschlaggebend. Doch wie bereits erwähnt, gilt dies nicht nur für den Menschen; die ganze Schöpfung agiert so. Entsprechend der Formel „maximaler Genuss bei minimalem Aufwand“ kann man das Verhalten des Menschen und jedes Teils der Schöpfung berechnen.

Aus dem Radioprogramm 103 FM, 29.11.2015

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Das Blut – die Lebenskraft des Organismus

Als Bilam Berater des Pharao in Ägypten war, riet er dem Herrscher der Ägypter, sich im Blut der jüdischen Kinder zu baden. Er drängte auch darauf, alle neugeborenen jüdischen Knaben in den Nil zu werfen (Der große Kommentar, Kapitel „Balak“). Der Egoismus muss vom Schöpfer die Lebenskraft bekommen, die durch das Blut fließt, weil das Blut die spirituelle Kraft des Organismus ist. Wie das Blut des Menschen eine Kraft ist, die dessen Organismus belebt, ist es das „höhere Licht“, welches das Leben in den spirituellen Organismus einhaucht. Deswegen rät die linke Linie, die Balak und alle Völker der Welt darstellt, dem Pharao sich gegen Israel aufzulehnen, das die rechte Linie darstellt und in Verbindung mit dem Schöpfer die mittlere Linie bildet.

Im Grunde stellt Pharao den Egoismus dar. Er will entweder seinen goldenen Hut aufsetzen oder seine Pyramide mit allem füllen, was er in der Welt der Toten brauchen wird, mehr will er nicht. Er ist mit dieser Welt mit all seinem Gold völlig zufrieden. Bilam ist dagegen nicht zufrieden. Spirituelle Kräfte sind in gewisser Weise über-egoistisch. Deswegen kann Bilam mit dem Schöpfer sprechen. Seine Wurzel entstammt der gleichen Quelle wie Moshes. Man kann sagen, dass sie einander gegenüber stehen: Moshe – Licht und Bilam – Verlangen. Und hier müssen sie sich vereinigen und übereinstimmen, und das kann nur durch den Kampf zwischen Gog und Magog geschehen. Und dann muss Bilam und alles, was unter ihm steht, besiegt werden. Mit anderen Worten: der Egoismus stirbt in seiner Absicht „für sich“ und kann diese Absicht nicht mehr nutzen oder in ihr bleiben.

Frage: Was bedeutet der Rat Bilans, sich im Blut der jüdischen Kinder zu baden?

Antwort: Der Egoismus muss anfangen, die Lebenskraft vom Schöpfer zu empfangen, die für die sogenannten „jüdischen Kinder“ bestimmt ist, und Bilam will diesen Weg des Lichtes von den Kindern auf sich und den Pharao lenken. Er drängt, sie in den Nil zu werfen. Die Knaben symbolisieren die Kraft, die den Egoismus überwindet, die männliche Seite. Ägypten symbolisiert den ganzen Egoismus und der Nil seine Lebenskraft.

Und wenn sich daher der Nil mit dem Blut füllt, bedeutet das, dass solche Eigenschaften des Gerichtes kommen („din“), in welchen der Egoismus nicht mehr existieren kann. Und dann stirbt im Nil alles Leben. So kommt es, dass die egoistische Lebenskraft sich mit der Eigenschaft des Gerichts füllt, es gibt nichts belebendes von oben, kein weißes Licht, und die Eigenschaft von Bina verschwindet. Hier endet Ägypten.

Aus dem TV Programm „Die Geheimnisse des ewigen Buches“.

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Aufstieg in die spirituelle Dimension

Egoistischer Tod bedeutet, sich selbst von der Selbstsucht zu befreien, da nur der Egoismus dem Tod unterworfen ist. Der ganze Rest kann nicht sterben! Daher ist der Tod in der Spiritualität nichts anderes als spirituelles Erwachen, Erleuchtung und Verstehen.

Die Weisheit der Kabbala sagt, wenn ein Mensch seine Mission erfüllt und sich selbst korrigiert hat, segnet er den Schöpfer durch das Rezitieren des Kaddish – ein Gebet über den Tod des Körpers. Dieses Gebet ist sehr tief und emotional. Es ist nicht nur die Manifestation der Gefühle der Dankbarkeit gegenüber dem Schöpfer für das, was eine Person in diesem Leben durch den Körper erleidet. In der Tat erreicht gerade durch das Leben im Körper eine Person die nächste Stufe ihrer Entwicklung, auf welcher sie anstelle der aktuellen Hülle in einem anderen Körper wiedergeboren wird. Und sie dankt dem Schöpfer für die Möglichkeit, Ihm näher zu kommen, indem sie seine körperliche Hülle verändert.

Kommentar: Es ist interessant, dass die Römer den sterbenden Kaiser im Tod stehen ließen, als würde er den Göttern trotzen.

Antwort: Die Römer hatten keine tiefen ethischen Konzepte. Wie die Griechen waren sie sehr materialistisch. Der Widerstand der Juden gegen die Römer und Griechen definiert die Welt von heute.

Die Römer eroberten ganz Europa und förderten dessen materialistische Entwicklung, während die Griechen diese Entwicklung mit ihrer Philosophie und wissenschaftlichen Einblicken in die Welt füllten. All dies geschah, damit die Welt sich letztlich auf die Ebene des Schöpfers erheben würde, sowohl über den Materialismus wie auch über die Entwicklung der modernen Wissenschaft.
So sehen wir heute, dass Reichtum und Luxus nicht mehr im Mittelpunkt beim Streben nach Glück stehen. Und Philosophie ist bereits jetzt Geschichte, denn Philosophen und Philosophie sind praktisch schon verschwunden. Das bedeutet, wir nähern uns einer neuen Etappe – der Erhebung in die spirituelle Dimension.

Von KabTV „Geheimnisse des Ewigen Buches“ 7/1/15

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