Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Wie kann man die Hingabe der Seele messen?

Beim Kabbalastudium sollte man nicht aufgrund des im Verstand neu erlangten Wissens einfach nur klüger werden, sondern es ist wichtig, seine Gefühle zu ändern. Das Herz muss sich ändern, sich ausbreiten. Das Herz lernt die erhabenen Ereignisse, die jetzt vor uns verborgen sind,  wahrzunehmen: die Handlungen des Gebens, der Verbindung, die über unserem Verstand sind.

In der Kabbala gibt es den Begriff “Glaube über dem Verstand“. Das Wissen entspricht dem Verstand. Im Maß meines Verständnisses bin ich im Stande zu geben, wissend, dass es mir gut tun wird. Ich komme in einen Laden, gebe mein Geld und nehme die Ware, dabei gibt es kein Problem.

Der Glaube über dem Versand existiert nicht in unserer Welt. Woher kann ich die zusätzliche Kraft für das Geben über dem Verstand erlangen? Meinem Verstand entsprechend bin ich bereit zwei Dollar für eine Tasse Kaffee zu bezahlen. Man will aber 20 Dollar von mir, damit das Geld für wohltätige Zwecke genutzt werden kann. Woher kommt die Kraft in mir, die übrigen 18 Dollar abzugeben?

Die Kraft, die mich diese zusätzliche Arbeit, meinen Egoismus zu opfern, ausführen lässt, die mir erlaubt, zusätzliche Anstrengungen zu machen, nennt sich „Glaube“. Wir sollten anstreben, genau diese Kraft zu bekommen. Nur mithilfe dieser Kraft wird gemessen inwiefern ich wirklich gebe; nicht nach meiner vernünftigen Berechnung, sondern aus dem Verlangen heraus, dem Hausherrn zu geben.

Das bedeutet, dass ich mit der Berechnung gebe, wie viel ich von Ihm erlangt habe und bereit bin Ihm wieder zurück zu geben, und zwar völlig uneigennützig. Auch wenn ich von Ihm nichts erlange, bin ich bereit Ihm die ganze Welt zu geben. Das nennt sich Hingabe der Seele.

 

Aus dem TES Unterricht vom 21.03.2018

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Meine Gedanken auf Twitter 18/04/2018

Die Ausbreitung der Welten von oben nach unten war die Vorbereitung für die Korrektur. Der Aufstieg von unten nach oben ist die Realisierung dieser Korrektur. Beim Abstieg sind die Bedingungen der Nichtübereinstimmung mit dem Schöpfer erschaffen worden, damit man später aus der Nichtübereinstimmung zur Übereinstimmung mit dem Schöpfer kommt, bis hin zur vollkommenen Verschmelzung.

Alle Korrekturen des Geschöpfes geschehen im Zehner. Der Prototyp des Zehners ist die erste HaWaYaH der Welt der Unendlichkeit. Sie ist bis zur vollen Gegensätzlichkeit zum Schöpfer abgestiegen (Abwesenheit der Verbindung). Danach beginnen wir von unten das Zerbrechen zu korrigieren, indem wir uns im Zehner verbinden.

In der Welt der Unendlichkeit befinden wir uns in der vollkommenen Verbindung mit dem Schöpfer. Wir sehen diesen Zustand aber nicht. Wir sehen unsere Absichten. Anstatt die wahre Wirklichkeit zu sehen, sehen wir einen besonderen Schirm, der uns unsere Arbeit mit dem Schöpfer im Maße unseres “Erwachsenwerdens“ zeigt.

Der Tag der Unabhängigkeit Israels ist der Tag der gegenseitigen Unabhängigkeit. Nur in dem Zustand der vollkommenen gegenseitigen Abhängigkeit, unter dem Einfluss der Umgebung, erlangen wir die Unabhängigkeit jedes Einzelnen von sich selber, von seinem Egoismus “Ich“. Dann können wir zu einem Volk werden, das mit dem Schöpfer gefüllt ist.

Aus dem Buch “die spirituelle Revolution“ von Ben Gurion:

“…die Geschichte hat uns eine große moralische Kraft geschenkt. “Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ ist der höchste Imperativ unseres Volkes. Das Land Israel wird seines Namens erst dann würdig, wenn seine sozialen Wechselwirkungen auf diesen ewigen Worten basieren werden“.

 

Kabbala Akademie auf Twitter

Meine Gedanken auf Twitter 17/04/2018

Die Gesetze der materiellen Natur besagen: derjenige, der sie nicht befolgt, wird bestraft.
Die Gesetze der spirituellen Natur beziehen sich auf die Angleichung an den Schöpfer. Sie funktionieren durch die Übereinstimmung der Form in der Entwicklung des Menschen. Das gleicht dem System der Rechtsprechung: es gibt eine Leiter und auf jeder Stufe gibt es ein bestimmtes Gesetz.

Anstatt die Stufen des Gebens und der Liebe zum Nächsten aufzusteigen und dadurch das Licht an die Völker der Welt weiterzuleiten, ist das Volk Israel mit den materiellen Verlangen der Völker durchdrungen. Die Völker leiden, weil Isra-El (direkt zum Schöpfer) die Offenbarung des Schöpfers nicht realisieren. Dahinter verbirgt sich der Antisemitismus in der Welt.

Wenn uns das Verlangen den Schöpfer zu offenbaren gegeben wird und wir zu seiner Realisation voranschreiten, erwecken wir unbewusst viele Leiden in der Welt, damit sie uns zur Notwendigkeit der Offenbarung des Schöpfers drängen. Indem wir uns weigern den Schöpfer zu offenbaren, lösen wir alles Leid in der Welt aus. 

Die Verlangen des Menschen entwickeln sich bis zu dem höchstentwickelten Verlangen überhaupt:“ direkt zum Schöpfer“ (Isra-El). Man spürt solange eine Unzufriedenheit im Leben bis man es erreicht. Dieses Verlangen offenbart sich zu unserer Zeit im Menschen in Form von offenen und verborgenen Depressionen. Gegen diese Depressionen gibt es keine Heilmitteln.

Dat (Religion) ist die Methode der Offenbarung des Schöpfers. Sie geschieht in der mittleren Linie der Seele: Sefirot Dat-Tiferet-Jessod, in Übereinstimmung mit der Korrektur des Verlangens zu empfangen zur Absicht zu geben. Das versteht die Kabbala unter Religion!

Die Fachbegriffe der Wissenschaft der Kabbala, der Wissenschaft der höheren Welt, stimmen mit unserer Welt nicht überein. Die Völker der Welt sind die egoistischen Verlangen jedes Menschen. Israel = Isra-El bedeutet: direkt zum Schöpfer und das ist das Streben eines Menschen zu der Übereinstimmung mit der Kraft des Gebens. Jude oder ewrej (ewer) ist das Verlangen zum korrigierten Zustand zu kommen. Das bezieht sich auf jeden Menschen auf der Welt.

 

Kabbala Akademie auf Twitter

Meine Gedanken auf Twitter 16/04/2018

Die Erlösung der Welt von der egoistischen Natur geschieht nur mithilfe der Verbreitung der Kabbala unter den Völkern der Welt. Die Kabbala erklärt den Völkern die höhere Weisheit, die das Volk Israel bewahrt hat, damit man sie ihnen übergeben kann. Dabei werden die Völker der Welt den Grund ihrer voreingenommenen Einstellung dem Volk Israel gegenüber erkennen.

Die Mehrheit der Kabbalagegner will diese Wissenschaft annullieren, damit sie überhaupt nicht mehr existiert. Dann würden sie keine Gewissensbisse erleiden, weil sie zu schwach und faul sind, um gegen ihre eigene Natur anzugehen, um auf den Berg des Schöpfers zu klettern. So können sie dann beweisen, dass sie vermeintlich im Recht sind.

Alles was außer uns existiert ist der Schöpfer!

Er offenbart sich in gegenseitigen, sich gegenseitig abstoßenden Eigenschaften. Wir bauen darauf unser spirituelles, antiegoistisches Verlangen (Kli) auf. Wir haben jedoch kein Verlangen zu geben. Unser Verlangen zu empfangen, das einen Schirm hat, funktioniert dann als Verlangen zu geben.

Der Schöpfer offenbart sich in der Verbindung des Zehners, wo sich jeder bis zur Null annulliert hat. Das ist die Verbindung der Gleichberechtigten, obwohl alle unterschiedlich sind. Indem wir uns annullieren, werden wir zu einer Null, die 10 Nullen wie die 10 Sefirot enthält.

Keiner ist vom Druck der Gesellschaft frei. Wenn die Gesellschaft meint, dass „der König nackt ist“, braucht man Mut gegenüber der Realität solch einer Gesellschaft. Man braucht Mut gegenüber der Meinung der Gesellschaft. Jede Gesellschaft ist fähig, jeden, der ihre heiligen Werte umstürzt, unter sich zu begraben!

Genauso fällt es dem Menschen in der Kabbala schwer, seine Meinung zu behaupten. Er verspürt eine Gefahr, wenn er der geläufigen Meinung widerspricht. Noch gefährlicher ist es, die Wahrheit auszusprechen. Dabei tritt eine tierische Angst auf. Das ist so, weil seine Wahrheit nicht offensichtlich ist und die egoistische Gesellschaft gegen die Kabbala gerichtet ist.

Um sich nicht von der Meinung der Gesellschaft verführen zu lassen und sein Recht auf die Wahrheit zu verteidigen, ist man dazu nur mithilfe der Wichtigkeit des Ziels fähig. Nur die Wichtigkeit des Ziels kann uns über die Angst ausgestoßen zu sein, erheben. Der Kabbalist verhält sich nicht gesellschaftskonform, er überwindet die Angst, die böse Kraft. Alle Übrigen kehren zur gewöhnlichen Welt zurück. (s. Shamati 4)

Der Neid zwingt uns, Anstrengungen zu unternehmen. Der Neid ist nützlich, wenn er zum Ziel führt. Ich schätze den Neid, er ist das Seil, das die Freunde dem Untergehenden zuwerfen. Ich halte mich daran fest, weil ich möchte, dass die Freunde größer und stärker sind als ich, weil sich meine ganze Hoffnung in den Freunden befindet.

Die höhere Welt zu offenbaren bedeutet, sich nicht auf die Wahrnehmung die Gesellschaft, sondern auf die Eigenschaft des Gebens auszurichten. Die Ausrichtung geschieht in der Gruppe. Bei der Änderung der Wahrnehmung entsteht im Menschen Angst sich von der Welt abzutrennen, so als ob er die Welt verlassen würde, aus Bnei Baruch austritt. (Shamati 4)

Er sieht die Welt immer durch die anderen, allerdings unbewusst. Der Mensch nimmt die Realität durch die verzerrte Meinung der anderen wahr. Wenn der Mensch die Wahl der Gruppe kennt, tauscht er unter dem Druck der Gruppenmeinung seine Wahrnehmung mit der Wahrnehmung der Gruppe, selbst wenn sich die Gruppe irrt.

 

Dr. Michael Laitman auf Twitter

Die schwer fassbare Vollkommenheit des Schöpfers erlangen

Die vierte Stufe des Verlangens, Bchina Dalet, welche das geschaffene Geschöpf ist, ist in seinen Eigenschaften dem Schöpfer am weitesten entfernt, aber gleichzeitig mit seiner Fähigkeit Ihn zu erreichen am nächsten. Die anderen Stufen können diesbezüglich nicht bewertet werden, da sie kein reflektiertes Licht enthalten. Es erscheint nur, wenn Bchina Dalet mit ihnen arbeitet.

Sagen wir, dass mein Egoismus und ich von einer bestimmten Melodie, Malerei oder Geschichte geprägt werden. Diese Werke haben selbst keine Gefühle. Indem ich sie jedoch in meinen Egoismus integriere, gebe ich ihnen ein Gefühl und erreiche durch sie den Schöpfer. Sie selbst besitzen es nicht und das ist die Bedeutung der „ersten neun Sefirot“. Die ersten neun Sefirot sind die Eigenschaften, die mir, zusammen mit meinem Ego, die Qualitäten des Schöpfers zu entdecken helfen. Er zeigt sie mir, d.h. meiner Wahrnehmung.

Die Schwierigkeit den Schöpfer wahrzunehmen besteht darin, dass er in Kreisen handelt (ohne jegliche Einschränkung), während das Geschöpf Ihm „in einer geraden Linie“ antworten muss, d.h. mit einem Schirm, der den Egoismus einschränkt. Wenn wir durch den Glauben über dem Verstand von einer Stufe zur nächsten aufsteigen, ist das ein kontinuierlicher, „analoger“ und ganzheitlicher Aufstieg. Wenn wir die nächste Stufe erreichen, sind wir in der Lage, sie als eigenständig, als eine besondere Stufe zu erkennen. Wir enthüllen immer etwas aus Kreisen, aus der Vollkommenheit des Schöpfers, indem wir einen Aufstieg im Glauben über dem Verstand machen. Der Glaube über dem Verstand lässt uns durch die gerade Linie des Geschöpfes der runden Vollkommenheit des Schöpfers immer näher kommen.

Die Kraft der Verbindung kommt aus dem endlosen Licht zu uns. Wenn wir mit Hilfe des Lichts, der Kraft der runden Vollkommenheit, bei der alle gleich sind, das kleinste Maß des Gebens erreichen, bilden wir die Wünsche, die dem Kreis, dem Schöpfer nahe sind. Sie werden durch die gerade Linie in uns geformt.

Durch die gerade Linie erreichen wir allmählich den Kreis. Uns fehlt ein schwer fassbares Hilfsmittel. Wenn wir versuchen den Infinitiv zu berechnen, wird der Bereich in viele Rechtecke, die sich einer Kurve nähern, zerlegt. Der schwer fassbare Rest bleibt immer erhalten.

Ein Mensch erhält den Wunsch von oben, die Absicht baut er aber durch seine eigenen Anstrengungen auf. Die Absicht enthält einen Teil der verbundenen Gefäße, die er von den Freunden bekommen hat, denn die Klipa steht ihm immer im Weg und nervt ihn. Er enthüllt die zusätzliche Absicht, wie ein Kind, das zornig und schnaufend etwas erreichen möchte, und auf diese  Weise lernt er. Durch unsere Bemühungen bauen wir eine Ergänzung zu unserem Wunsch auf, welche als Absicht bezeichnet wird.

 

Aus dem 2. Teil des täglichen Kabbalaunterrichts vom 19/3/18

Was verbirgt der Schöpfer vor uns?

Frage: Was genau verbirgt der Schöpfer von uns? Welchen zentralen Punkt der Verhüllung gibt es?

Meine Antwort: „Es gibt niemanden außer Ihm“, das ist dieser Punkt. Nichts weiter wird vor uns verborgen.

Frage: Ist auch der Egoismus vor dem Menschen verhüllt?

Meine Antwort: Nein. Wenn ihr mit der Offenbarung des Schöpfers zu arbeiten beginnt, seht ihr, wie euch euer Egoismus ständig ablenkt. Einfache Menschen halten sich nicht für egoistisch, weil sie nicht nach der Offenbarung des Schöpfers streben.

 

Aus der russischen Kabbalalektion vom 11/12/18

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Jeden Tag Ägypten verlassen

Man muss sich vor allem an den Schöpfer anheften und dann durch diesen Punkt der Verschmelzung alle Störungen wahrnehmen. Man braucht diese Probleme, um mit ihrer Hilfe die Verschmelzung mit dem Schöpfer zu verstärken, ohne sich in die Lebensprobleme zu vertiefen.

Ich muss all meine Ängste und Sorgen loslassen und mich an „Es gibt niemanden außer Ihm“ anheften. Ich bin im Schöpfer, in dieser einzigen existierenden Realität, als ein Punkt enthalten, wie am Anfang der Schöpfung.

„Wisse, dass es vor der Schöpfung nur das höhere, alles erfüllende Licht gab“… Danach hat sich in diesem höheren Licht ein schwarzer Punkt verdichtet, der dem Licht mit seinem Verlangen zu genießen entgegengesetzt ist.

Aber das Geschöpf annulliert sich vollständig vor dem Licht und möchte genauso wie es sein! Nachdem ich schon die Verschmelzung mit dem Licht in einem Punkt erreicht habe, sehe ich in allem, was mit mir geschieht, nur den Schöpfer. Dann werde ich fähig sein, meinen Verstand und mein Herz zu öffnen, meine Gedanken und Verlangen in dem Maße zu offenbaren, in welchem ich sie dem Schöpfer zuschreiben kann.

Ich selber besitze nichts, ich bleibe nur dieser Punkt. All meine Wahrnehmungen gehören nicht mir, sondern werden mir vom Schöpfer gesendet, damit ich noch mehr an Ihm festhalte. Dann beginnt sich mein Punkt der Verschmelzung über all diesen Hindernissen auszudehnen und mein Bereich der Verschmelzung mit dem Schöpfer wird mehr und mehr wachsen. Dann stellt sich heraus, dass dies keine Hindernisse sind, sondern „Hilfen der Gegenseite“, weil diese Hilfen gegen mich gerichtet sind, mir aber dabei helfen, unsere Verschmelzung immer mehr zu verstärken.

Es gelingt mir nicht immer alles dem Schöpfer zuzuschreiben, obwohl ich verstehe, dass es so sein sollte. Es können derartige Ängste und Probleme auftauchen, dass ich unfähig bin, mich in der Verschmelzung mit dem Schöpfer zu halten. Das Zeichen der Verschmelzung ist die Freude, dass es niemanden gibt außer Ihm, der gut und Gutes tuend ist. Wenn ich mit Ihm verschmolzen bin, fühle ich mich vollkommen, weil jeder, der mit der Vollkommenheit verschmilzt, selbst vollkommen ist.

Wenn es keine Freude gibt, bedeutet das, dass ich mich im Exil befinde und die Zeit verschwende. Jemand hat sich alle diese Unterrichte ausgedacht und ich soll mein ganzes Leben damit verpulvern. Es gibt keine Wahl, ich muss weitermachen, aber mit der Absicht, dass ich dabei ständig mit dem Schöpfer verschmelze, indem ich mich vor Ihm annulliere. Und dies geschieht genau dank dieser Probleme und der Arbeit, dank dieser illusorischen Welt, die mir die Möglichkeit gibt, meine Verschmelzung zu verstärken.

Wenn ich die Verschmelzung erreiche, höre ich auf diese Welt wahrzunehmen, sie verschwindet. Anstatt uns zu trennen wird sie zu der verbindenden Welt. Der Schirm, der verbirgt, wird zu einem Schirm, der offenbart.

Ich verwandle das Exil nur dadurch in eine Erlösung, indem ich alles dem Schöpfer zuschreibe und dies genügt. Der ganze Unterschied zwischen Ägypten und Israel liegt darin, dass ein und dasselbe Verlangen, welches sich in Ägypten offenbart hat, beim Durchqueren der Wüste seine Absicht geändert hat, um in das Land Israel zu kommen. Deswegen muss man sich jeden Tag als „Ägypten verlassend“ sehen.

Man muss jeden Tag danach streben, die Verschmelzung mit dem Schöpfer zu erreichen.  Und dann werde ich offenbaren, dass ich mich im Exil befinde. Deswegen werde ich tagtäglich daran arbeiten,  mich über alle Entfernungen hinweg an den Schöpfer anzuheften und meinen bösen Trieb, den Todesengel, in den guten Trieb, den Lebensengel zu verwandeln.

 

Unterricht nach einem Rabash Artikel „Das wahre Gebet über das wahre Verlangen“

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Zu guten Wechselbeziehungen

Frage: Woran muss die Menschheit letztendlich verzweifeln?

Antwort: Daran, dass sie ein gutes Leben in ihren egoistischen Wechselbeziehungen organisieren möchte. Das ist nämlich nicht möglich. Die Menschheit muss daran verzweifeln und einen ganz anderen Weg wählen.

Frage: Mag der Schöpfer nicht, dass wir gut leben?

Antwort: Der Schöpfer möchte, dass wir auf der allerhöchsten, vollkommenen Ebene gut leben.

Frage: Müssen wir dafür wirklich verzweifeln? Früher ist die Menschheit irgendwie auf der Spur des Egos „entlanggekrochen“.

Antwort: Die Menschheit ist vorangeschritten und hat das Ego weiterentwickelt. Deswegen fühlte sie, dass sie wächst und fortschreitet. Und jetzt hat sich der Egoismus komplett entwickelt. Baal HaSulam erkannte deutlich, dass dies die Letzte Generation ist, und dass wir uns heute in einer Periode des Zerfalls unseres Egos befinden. Dies ist lediglich eine Frage der Zeit.

Ich hoffe, dass wir 2018 eine komplette Insolvenz des Egos finden werden, die Notwendigkeit, uns mit allen Mitteln über den Egoismus zu erheben und uns für eine vollkommen neue Quelle der Existenz zu entscheiden – dem Geben.

Frage: Geht es also um eine innere Erkenntnis?

Antwort: Die Welt ändert sich nicht im Geringsten, darüber spricht auch RAMBAM. Es verändern sich ausschließlich unsere Beziehungen untereinander.

Frage: Folglich können wir noch 200 Jahre leben und Technologien entwickeln?

Antwort: Alles wird sich verändern, aber ausschließlich als Folge guter Beziehungen zwischen uns anstelle der selbstsüchtigen Beziehungen heutzutage. Dann werden wir eine absolut neue Welt sehen. Lasst uns unsere Gedanken darauf ausrichten, um sie im Neuen Jahr zu erleben.

 

Aus dem russischen Unterricht vom 24.12.2017

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Eine Kuh von Bill Gates

Bill Gates investierte 40 Mio. Dollar in die Entwicklung einer Superkuh, die das Vierfache an Milch geben soll. Seiner Meinung nach wird dies im Kampf gegen Armut und Hunger helfen.

 

Ich glaube das Problem liegt weniger im Milchertrag, sondern in ihrer Verteilung bzw. Vermarktung. Israel zum Beispiel liegt nach dem Ertrag auf dem ersten Platz, der Milchpreis ist aber keinesfalls niedrig, weil der Markt komplett reguliert ist.

Auf dem Vertriebsweg der Milch gibt es viele Hindernisse, von Dumping und Zollgebühren bis zu Oligopolen und Sonstigem.  Alle Bemühungen von „Wohltätern“ werden zunichte gemacht.

Wegen den vom Ego korrumpierten Wechselbeziehungen ist die Menschheit nicht in der Lage, etwas Nützliches und Wirksames für die Bedürftigen zu unternehmen.  Es gibt Versuche, aber die Gier macht alles zunichte, sie saugt sich an allem fest.  Sollten die Superkühe tatsächlich das Vierfache an Milch geben, wird sie deswegen nie den asiatischen oder afrikanischen Empfänger erreichen. Schlimmstenfalls wird sie entsorgt, um die Preise nicht  zu ruinieren. Bevor man in solche Projekte investiert, muss man in die zwischenmenschliche Verbindung investieren. Ohne sie sind unsere besten Absichten machtlos.

Es ist nicht notwendig etwas Neues zu erfinden, wenn dafür keine entsprechenden Voraussetzungen vorbereitet sind. Wir könnten eine große Anzahl von Hungernden versorgen, indem wir schlicht die „überflüssige“ Nahrung verwenden würden, die auf der Müllkippe landet. Das ist aber bei den gegenwärtigen Verhältnissen in der Wirtschaft und in der Gesellschaft nicht realistisch.

Somit liegt das Problem nicht in der Produktivität, sondern in den Menschen, genauer gesagt in ihrer Vereinzelung.

Wenn wir uns verbinden, werden wir erkennen, wie man Ressourcen nutzt, die in Wirklichkeit im Überfluss vorhanden sind. Wenn die Menschheit zu einer Familie wird, wid sie eine richtige Verteilungsform für Waren finden – dann kann man sich Gedanken über die Produktivität machen. Bis dahin wird die Milch und alles anderes in unseren nimmersatten Egos verschwinden.

 

Aus den TV Programm „Nachrichten mit Michael Laitman“  30.01.2018

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Unterschiedlich wie das Leben und der Tod

Der Unterschied zwischen Mordechai und Haman ist wie der Unterschied zwischen Leben und Tod. Das Verlangen zu genießen ist von Anfang an als dem Schöpfer entgegengesetzt erschaffen worden. Je mehr ich bekomme, desto mehr töte ich mich selbst, indem das Verlangen erlischt. Das Empfangen neutralisiert das Verlangen. Das zeigt sich in unserer Welt, die voll von Enttäuschung, Depression und Hilflosigkeit ist.

Die Schlange frisst sich selber und deswegen wird sie „verdammt“ genannt. Wir dachten, wir könnten eine Gesellschaft schaffen, in der jeder verdienen und gedeihen kann. Aber das Verlangen zu genießen ist in seiner Grundlage dazu unfähig.

Die Ideologen des Kapitalismus und der Gesellschaft des freien Wettbewerbs haben die menschliche Natur nicht verstanden. Sie haben nicht verstanden, dass man mit ihr nichts machen kann und deswegen waren sie gezwungen, in der modernen Gesellschaft alle möglichen künstlichen Systeme wie Geld und Arbeit zu etablieren.

All unsere Unternehmen sind nicht natürlich. 30% der produzierten Güter braucht kein Mensch, wir zerstören nur die Natur. Wieso arbeiten wir, wenn wir das nicht brauchen? Sogar in der Urgesellschaft haben die Menschen nicht gearbeitet und saßen vor dem Feuer und kümmerten sich um ihre Kinder. Sie haben nicht vom Morgen bis zum Abend gearbeitet wie der moderne Mensch. Wofür braucht man das?

Man findet, dass jeder mit Arbeit beladen werden muss. Aber wieso? Wir haben eine falsche Kultur erschaffen. Deswegen ist das Verlangen zu genießen verdammt und frisst sich selbst. Wir begreifen nicht oder wollen nicht zugeben, dass Haman wirklich verdammt ist.

Andererseits offenbart er sich nicht und auch darin liegt seine Verdammnis. Das Verlangen zu genießen ist viel größer als wir denken, aber es ist verborgen. Damals, in meiner Jugendzeit, haben alle von Weltraumflügen zum Mond, zum Mars oder zu anderen Sternen geträumt. Heutzutage interessiert sich keiner mehr dafür. Wenn ich eine Pizza, eine Coca und mein Mobiltelefon habe, dann brauche ich nichts weiter.

Das Verlangen zu genießen kann sich nicht mehr weiter entwickeln und kann nicht mehr genießen, weil das Verlangen durch die Erfüllung erlischt. Es ist unmöglich, zwei oder drei Mittagessen zu essen. Deswegen ist der Egoismus verdammt. Er ist nicht nur unschön, sondern auch von Natur aus begrenzt: er kann nicht wachsen und kann sich nicht annullieren.

Mordechai aber ist nicht verdammt, im Gegenteil, er ist gesegnet, weil der Schöpfer gesegnet genannt wird. Mordechai erlangt die Übereinstimmung mit dem Schöpfer und bekommt die Füllung nicht in das Verlangen zu genießen, sondern er genießt den Status des Schöpfers, indem er sich auf Sein Niveau erhebt. Das ist ein echter Segen.

 

Aus dem Unterricht nach dem Rabash Artikel „Purim: bis man nicht unterscheidet…“

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