Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Die Selbstaufopferung

Frage von Facebook: Muss ein Kabbalist buchstäblich sich selbst opfern und nicht nur in Bezug auf sein Ego?

Meine Antwort: Es ist nicht ganz klar, was „sich selbst opfern“ bedeutet. Keiner opfert etwas, für niemanden. Der Mensch entscheidet selber, was er in jedem Augenblick seines Lebens besser machen sollte. Deswegen, wenn es für ihn von Vorteil ist, dann macht er es, wenn nicht, dann macht er etwas anderes. Er handelt immer ausgehend von seinem Verlangen und kann niemals eine Handlung darüber machen. So etwas existiert nicht.

Replik: Wir sprechen immer davon, dass wir uns über den Egoismus erheben und ihn unterdrücken sollen…

Meine Antwort: Das wird auch gemacht. Das macht man aus einer bewussten Absicht heraus, aus einem bewussten Verlangen. Deswegen gibt es nichts, was über die Grenzen unserer Verlangen hinausgehen würde.  

Es geht darum, dass wir uns auf höhere Verlangen vorbereiten können. Es existiert eine absolut klare Berechnung innerhalb des tierischen oder spirituellen Körpers, und alles nimmt nur auf diese Berechnung Bezug.

In der Kabbala kommt das Wort „das Opfer“ („kurban“) vom Wort „kirwa“, „itkarwut“, was Annäherung bedeutet. Das heißt, sich in einen dem Schöpfer näheren Zustand zu bringen. Was opfere ich, wenn ich mich Ihm annähere?…

Die Wissenschaft der Kabbala ist die Wissenschaft darüber, wie man das Beste, das Günstigste, das Höchste erlangt.

Frage: Also, die ganze Zeit über existiert die Berechnung: Wenn es für mich günstig ist, mache ich das?

Meine Antwort: Unbedingt. Dabei ist das eine harte, klare, ausgewogene Berechnung.

Frage: Wo befindet sich dann das Geben?

Meine Antwort: Das Geben wird auf dieser rigorosen Berechnung aufgebaut. Deswegen ist es richtiges, wahres Geben. Weil ich zu dem Gedanken und zur Entscheidung komme, dass ich geben möchte. Alles ist auf dem klaren Verlangen aufgebaut, auf dem Streben, auf der Berechnung eines Menschen, ansonsten ist es unseriös.

 

Aus dem Fernsehprogramm „Nachrichten mit Michael Laitman“, 08/05/2018

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Was in einem Streit geboren wird?

Frage: Woher kommen alle Regeln des Seminars? Im Kreis nacheinander sprechen, sich annullieren und nicht kritisieren? Im Gegenteil, im Streit wird die Wahrheit geboren.

Antwort: Alle Regeln der Seminare basieren auf den Prinzipien, die von den Kabbalisten beschrieben wurden. Es begann mit dem Buch Sohar, als zehn große Kabbalisten in einer Höhle zusammenkamen und Schutz suchten. Dort schrieben sie dieses Buch. Von da an gibt es das Verständnis, was ein „Zehner“ ist, wie man sich darin verbindet und was man damit macht.

Später beschrieb mein Lehrer Rabash sehr detailliert die Beziehungen im Zehner. Er betonte, dass alle Grundlagen der Zusammenarbeit zwischen den Menschen im Kreis nichts mit psychologischem Training zu tun haben.

Die Aussage, dass die Wahrheit in einem Streit geboren wird, ist absolut falsch. Wie kann in einem Streit Wahrheit entstehen, wenn alle Egoisten sind und falsch denken? Aus der Tatsache, dass sie streiten, werden aus ihren zehn egoistischen Meinungen zwanzig, dreißig und vierzig geboren.

Ich habe nie gesehen, dass die Wahrheit in einem Streit geboren wird. Dafür sollten die Menschen besonders sein und verstehen, wie es bei dieser begrenzten Kapazität möglich ist, dieses Prinzip anzuwenden.

In der Kabbala ist das völlig inakzeptabel. Es kann keine Streitigkeiten geben, weil die Wahrheit von der nächsten Stufe der Erkenntnis zu uns kommen muss, und nicht von unserer Stufe. Wir können nichts in uns selbst suchen. Es scheint mir, dass die Menschheitsgeschichte uns bereits deutlich gezeigt hat: wir können nichts aus uns selbst ausgraben.

Deshalb suchen wir nichts, auch nicht die “Wahrheit“. Wir müssen uns nur in der Weise versammeln, dass wir den höchsten Glanz, das höchste Licht auf uns ziehen. Und dann werden wir Erfolg haben.

 

Aus dem Unterricht in Russisch, 08.10.2017

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Ein temporärer Rückzug, um noch einmal zu springen

Frage: Wenn ich das Ego in mir enthülle, fühle ich manchmal, dass ich es nicht loswerden kann, dass ich das Ziel nicht erreichen kann.

Antwort: Das stimmt. Aber das ist schon die nächste Ebene. Zum Beispiel brachte ich gestern einem Freund ein Geschenk und ich dachte, dass ich ihn wirklich liebte und dass ich ihm sehr ergeben war. Und heute entdecke ich, was ich gestern nicht verstanden habe: Es stellt sich heraus, dass ich das getan habe, um die Sache für meinen eigenen Vorteil zu berechnen. Gestern konnte ich meinen Gedanken nicht bis zum Ende sehen, ich konnte mein Verlangen nicht erkennen, nur meine Liebe zu dem Freund wurde mir offenbart. Und nun stellt sich heraus, dass ich an dieser Liebe mein eigenes Interesse verfolgt habe.

Was gestern vor mir verborgen war, offenbart sich heute. Was soll ich jetzt tun?

Erstens bereue ich nicht, was gestern passiert ist. Ich tat, was ich tat, gemäß meinen Kräften, und dank meiner Handlung kann ich heute die nächste Ebene enthüllen, ein stärkeres Verlangen, das viel tiefer ist in der Absicht, für mich selbst zu empfangen. Na und? Jetzt nähere ich mich der Korrektur.

Das passiert immer wieder und so heißt es: „Was für den Oberen Verschwendung ist, ist für den Niederen Nahrung.“ Jetzt versuche ich mich zu bemühen, mich dem Oberen anzugleichen, und Er gibt mir ein Beispiel: „Schau, das bin Ich, kannst du wie Ich sein, was bedeutet, nicht die Gefäße des Empfangens zu benutzen, sie einzuschränken und an Mir festzuhalten, und dein Bestes zu geben, um so zu handeln wie Ich“.

Das bedeutet, dass ich mein ACHaP einschränke und mit meinen GE an Sein ACHaP anhafte und so aufsteige. Zuerst muss ich meine GE von meinem ACHaP isolieren. Ich annulliere sie und führe die erste Einschränkung (Zimzum Alef – SA) darauf aus und benutze nur die Gefäße des Gebens gegenüber dem ACHaP des Oberen.

Wenn wir gleich werden, werden meine GE und Sein ACHaP zu zehn Sefirot. Dadurch halte ich mich am Oberen fest und „komme“ zu Ihm, und werde jetzt ein „Embryo (Ubar)“ genannt, und der obere ACHaP wird für mich zum Mutterleib. So steige ich ständig zu Ihm auf, indem ich mich immer mehr annulliere.

Frage: Aber gerade in diesem Moment möchte ich normalerweise aus der Gruppe fliehen. Wie kann ich drinnen bleiben? Wie kann ich trotz allem die Arbeit fortsetzen?

Antwort: Ich kann nur eines sagen: Dein Drang, aus der Gruppe zu fliehen, zeigt an, dass der Schöpfer, das Licht, dir mehrere zusätzliche Wünsche zeigt, durch die du nun in den Oberen eintreten kannst. Ohne diese Störungen könntest du in Ihn nicht eindringen. So entwickelst du jetzt die richtige Einstellung zu Ihm.

Die Flucht ist auch notwendig, da du sonst das zusätzliche Verlangen nicht spüren würdest. Du musst das zusätzliche Verlangen spüren, es bereuen, wieder zu der Gruppe zurückkehren und anfangen zu arbeiten, um das Licht zu empfangen, das das Verlangen korrigiert. Wenn du den zusätzlichen Wunsch korrigierst, wirst du wieder in den oberen Teil aufgenommen. Ein solcher Kreis sollte gezeichnet werden.

Angenommen, du haftest dich an den Oberen, aber du hast die obere Welt noch nicht betreten. Jetzt kommt eine gewisse Störung: (Boom!), und von dem Schlag, den du auf den Kopf bekommst, vergisst du alles. Dies geschieht, damit du den gesamten Kreis durchläufst, dich wieder mit der Gruppe verbindest, zum Ausgangspunkt zurückkehrst und fortfährst.

                               

So „verdaust“ du den Wunsch, der erwacht ist, der dich in verschiedene Richtungen wirft. Plötzlich kommst du nicht mehr in den Unterricht oder du nutzt deine Freizeit nicht gezielt (du gehst ins Kino anstatt zu verbreiten). Du musst das starke Verlangen, das du empfangen hast, spüren (+), es bereuen (-) und dich der Gruppe zuwenden. Dann, wenn die Gruppe dich durch das reformierende Licht (O“M) beeinflusst, entscheidest du dich, wieder am Oberen anzuhaften, egal was passiert.

Schließlich kehrst du zurück, nachdem du eine größere Kraft erlangt hast, die es dir ermöglicht, die Störung zu überwinden, du gelangst wie ein Embryo in die obere Welt und bleibst an der „Wand der Gebärmutter“ anhaften.

Nach den theoretischen Erklärungen kann dir nur eine starke vereinte Gruppe helfen, nur darin kannst du Fortschritte machen. Dementsprechend sollte sich ein Mensch, der weit weg von den Freunden lebt, darüber noch mehr Sorgen machen.

Es ist nicht gut, wenn ein Mensch über große Entfernungen mit Freunden in Kontakt treten muss; es ist noch schlimmer, wenn er nicht live am Unterricht teilnehmen kann, und was noch schlimmer ist, wenn er nicht zu einer Gruppe gehört. Man sollte ständig darauf achten, dass die Störungen in der Verbindung zwischen uns vorteilhaft und nicht schädlich sind.

 

Aus dem 4. Teil der täglichen Kabbalalektion, Shamati 9 vom 1/23/13

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Wie man einen Tunnel in die spirituelle Welt baut

Wir versuchen, die Kabbala den Menschen näher zu bringen und zu erklären, dass dies eine Wissenschaft ist, die uns unser Leben erklärt, die dazu beiträgt, Probleme mit der Gesundheit, der Erziehung  und allem anderen zu lösen. Aber das alles ist nur der äußerliche Aspekt.

In Wirklichkeit spricht die Kabbala einzig und allein von der spirituellen Welt und reißt auf der Ebene von Bina de-Malchut de-Malchut der Welt von Assija ab. Zwischen dieser Bina und unserem Zustand in dieser Welt, Malchut de-Malchut de-Malchut der Welt von Assija, gibt es einen Riss.

Diesen Abgrund können wir weder überspringen noch die Distanz verkürzen oder ihn mit etwas auffüllen. Solange bis du diesen Riss nicht übersprungen hast, wird dir die Kabbala wie eine abstrakte Wissenschaft, Philosophie oder Mystik vorkommen, das heißt, als etwas Unwirkliches. In Wirklichkeit nimmst du ausschließlich das wahr, was du sehen und in die Hände nehmen kannst. Was kann man dir aber geben, wenn man dir weder rote Bändchen noch „heiliges Wasser“ verkaufen kann?

Dieser Riss zwischen unserem gegenwärtigen Zustand und der nächsten Bina wird nur durch intensivierte Arbeit im Inneren des eigenen Materials überwunden – dem egoistischen Verlangen zu genießen. Ich versuche dies mit Hilfe einer Umgebung zu tun, die anfangs selber egoistisch ist, mit Hilfe des Studiums, welches ich ebenfalls für mich selbst mache – aber ich versuche, mit meiner ganzen Kraft, wie ein kleines Kind, zu wachsen und über mich selbst hinaufzusteigen.

Die Kabbala wird niemals in der Lage sein, sich direkt in die Materie unserer Welt zu kleiden – du wirst immer zu ihr hinauf springen müssen! Mit dem allerletzten ACHaP (der untere Teil des höheren spirituellen Objekts) wirst du nie etwas machen können  – du hast keine Galgalta we Ejnaim, mit denen du dich in ihn einkleiden könntest.

So sind alle Welten und die ganze spirituelle Leiter aufgebaut: GE des Unteren kleiden sich in ACHaP des Höheren ein und dann können sie von ihm empfangen. Möge eine völlige Dunkelheit im ACHaP des Höheren herrschen, es ist unwichtig, ich bin dennoch bereit, diese Dunkelheit mit meinen GE zu empfangen, sie zu akzeptieren, damit ich mich an den Höheren anheften kann. Ich bin bereit, diese Dunkelheit dem Licht vorzuziehen, welches ich jetzt in meinen GE habe.

 

                                              

Aber ich habe keine GE für den letzten ACHaP zwischen Bina und Malchut de-Malchut de-Malchut de-Assija! Immerhin befinde ich mich mit meinem Egoismus unter diesem ACHaP – ich habe nichts, womit ich mich in den Höheren einkleiden kann. Ich kann nichts tun, und deshalb ist die Kabbala für mich vorerst ein abstraktes Wissen.

Die Spiritualität endet in der letzten Bina, auf dieser roten Markierung. ACHaP des Höheren ist für mich eine undurchdringliche Finsternis.  Wenn ich aber in diesen Zwischenraum „Gruppe, Bücher, Lehrer“ hineingehe und beginne mit ihnen zu arbeiten, dann habe ich eine Möglichkeit, mich mit dieser Bina zu verbinden.

Das bedeutet, dass diese Gruppe sich nicht einmal im Spirituellen befinden muss. Aber diese Mittel (Gruppe, Bücher, Lehrer) besitzen so eine wundertätige Eigenschaft (Segula), dass sie sich in meiner Vorstellung auf einer höheren Ebene befinden. Wenn ich mich ihnen anschließen möchte und mein Ego sich vor ihnen verbeugt, dann kristallisiert sich ihre  spirituelle Komponente aus ihnen heraus. Durch sie dringt aus GE des Höheren das Licht zu mir durch.

Meinerseits  bringe ich das Verlangen (das egoistische Verlangen!) ein, als Antwort darauf kommt Licht zu mir. Wir treffen uns in dem Bereich, der „Lehrer, Bücher, Gruppe“ genannt wird. Es handelt sich dabei um einen qualitativen Begriff und nicht um physische Menschen oder Bücher. Es ist genau dieser Ort, an dem ich den ACHaP des Höheren, der spirituellen Welt offenbare.  

Deswegen muss ich mir vorstellen, dass sie erhaben und groß sind und dass sich in ihnen der Schöpfer befindet. Nur in dieser Form kann ich mir den ACHaP des Höheren vorstellen – eine höhere Stufe, und mich an ihr festhalten, denn ich habe weder GE noch eine andere Möglichkeit.

 

Aus der Lektion nach dem Artikel „Das Wesen der Wissenschaft der Kabbala“, 26.01.2011

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„Ich schlafe, aber mein Herz ist wach…“

Jeder Mensch entscheidet selbst, was er als Tag und was er als Nacht betrachtet: was gut, was schlecht für ihn ist. Manchmal wird ihm Erweckung zuteil, Erhebung des Geistes, großes Licht und er versteht, wie wunderbar es ist, sich der Spiritualität zu nähern und sich an ihr zu erfreuen. Er nennt es Tag, aber in Wirklichkeit ist es nur Licht in seinem egoistischen Verlangen. Egoismus genießt und das wird nicht spiritueller Fortschritt genannt.

Oder vielleicht fühlt er sich im Dunkeln, erschöpft, aber gefühlsmäßig versteht er, dass dieser Zustand dem Vorankommen nützlich ist. Und obgleich es ihn zu genießen verlangt, durchlebt er unangenehme Gefühle; es wird gesagt: “Ich schlafe, aber mein Herz ist wach…“ Das  Verlangen nach Genuss führt zum Gefühl der Dunkelheit, aber der Punkt im Herzen empfindet Licht. Dieser Mensch versteht, dass die Dunkelheit nützlich für ihn ist, der Abstieg geht dem Aufstieg voran, und er soll sogar noch größere Verlangen dafür vorbereiten. Und das Verlangen kommt aus der Erfahrung der Dunkelheit.

Daher hängt alles davon ab, wie ein Mensch bewertet, was er als Tag und was er als Nacht ansieht – in seinem schlafenden egoistischen Herzen oder im Punkt im Herzen, der brennt und sich nach Spiritualität sehnt.

Wenn der Mensch dann beginnt, das eine vom anderen zu trennen, dann hat er zwei Bezugspunkte, gemäß derer er streben und sich exakt auf das Ziel ausrichten kann. Ein Punkt ist das Ego. Und es ist gut, dass Egoismus sich schlecht anfühlt. Je schlechter ich mich in meinem Egoismus fühle, desto größer wird mein Verlangen (Awiut), über welchem der Punkt, der das Ziel sucht, existiert.

Die Hauptsache besteht darin, diese zwei Punkte zu trennen und sie die ganze Zeit genau einander gegenüber zu halten, um herauszufinden, mit welchem ich mich identifiziere. Wähle ich die Richtung, die mich zum Schöpfer führt, obwohl mein Weg in der Dunkelheit liegt, halte ich das für richtig?     Dann kann ich sicher sein, dass ich mich richtig bewege, denn mein Egoismus hat kein Interesse, sich dorthin zu stürzen, vergleichbar einem Dieb, der allen Leuten voranläuft und ruft:“Haltet den Dieb!“

Mein Ego will keine Dunkelheit, und ich erhebe mich übers Ego, über den Verstand und wünsche mir mein Geben, um über dem Empfangen zu stehen. Und das ist ein guter Zustand, in welchem mein Tag und der Tag des Schöpfers identisch sind.

Und wenn ich daran leide, mich schlecht zu fühlen und kein Interesse an Fortschritten zu haben, bedeutet es, dass ich meinem Verlangen nach Genuss, meinem Ego folge. Ich laufe dorthin, wo mich mein egoistisches Herz, aber nicht der Punkt im Herzen mich ruft. Das ist der Unterschied.

Wir sollen versuchen, uns in zwei Teile zu teilen: Da ist der Punkt im Herzen, der treu am Ziel festhält, am Geben in jeder Situation, was auch immer geschieht, und da ist das Herz selbst, immer begierig zu empfangen. Sein Appetit wächst ständig. Dunkelheit herrscht in meinem Herzen, aber da ist ein Lichtstrahl im Punkt im Herzen, das bedeutet, dass ich die richtige Richtung eingeschlagen habe. Und ich vollende diesen Weg mit der Hilfe der Umgebung, der Gruppe, der Kraft von außen, die nötig sind, um den Punkt im Herzen aus dem egoistischen Herzen heraus zu ziehen und ihn in die Richtung des Ziels zu bringen.

 

Aus der Vorbereitung zum täglichen Kabbalaunterricht 4/5/12

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Spirituelle Erlangung der Frauen

Frage: Männer gehen durch die Reinkarnation der Seelen. Und was ist mit den Frauen? Hat eine Frau eine unsterbliche Seele oder wird sie einfach ausgelöscht und das wars?

Antwort: Es gibt keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen. Mehr noch, wenn eine Frau ihr Ego überwinden und sich mit anderen Frauen in gegenseitiger Unterstützung verbinden kann, dann können sie die Männer in ihrer spirituellen Erlangung  überholen.

Ich würde sagen, dass der Schöpfer Frauen mehr liebt als Männer.

Aus dem Unterricht in Russisch, 14.01.2018

[#226216]

Warum braucht die Seele eine Korrektur?

Frage: Warum braucht die Seele eine Korrektur?

Meine Antwort: Ursprünglich existiert ein einziges Geschöpf, das die „Seele“ heißt. Damit das Geschöpf sich unabhängig wahrnehmen und seine größte Blütezeit erleben kann – die Stufe des Schöpfers – muss es das Zerbrechen und die Korrektur durchlaufen.

Deswegen erhalten wir in unserer Welt unsere Seele nur stückchenweise. In jedem von uns ist ein kleiner Teil der gesamten Seele, die Adam HaRishon heißt oder einfach Adam (das Verlangen). Die Füllung der Seele ist das Licht.

Bild 1. rechts oben: das Verlangen, rechts unten: das Licht

Das ursprünglich erschaffene Geschöpf hat sich selber nicht wahrgenommen, weil es nur ein sehr kleines Verlangen hatte und ein sehr schwaches Licht.

Damit man es zu den Zustand bringt, der dem Schöpfer ähnelt, wurde die Seele in 600 000  Hauptteile und viele weitere „Splitter“ (als Resultat der weiteren Entfernung) zerbrochen.

Bild 2. 1: das Verlangen, 2: das Licht

Jeder Splitter, also  jede „persönliche“ Seele, hat auch ihr Verlangen (den Mangel) und ihre Füllung.
Beim Zerbrechen haben sich die Splitter als selbständig wahrgenommen, zwischen ihnen sind „Trennwände“ entstanden, wie zwischen den Menschen. Und so beginnen wir uns abgeschnitten, abgestoßen voneinander zu spüren. Diese Abstoßung voneinander nennt man Egoismus.

Und jetzt müssen wir alle Splitter sammeln und sie zu ihrem ursprünglichen Zustand bringen: sie in einem gemeinsamen Verlangen miteinander verbinden und mit einem gemeinsamen Licht füllen.

Bild 3

Wohin verschwindet dann aber der Egoismus, der uns trennt, wo jeder wie in seiner Klipa (Schale) gefangen ist? Nirgendwohin! Wir müssen uns gegen den Egoismus miteinander verbinden und dann erhalten wir das Licht, das 613 Mal größer ist als vorher.

Bild 4

Genau so, anstatt nur einen winzigen Teil des Lebens wahrzunehmen: hier ist es kalt, dort ist es warm, ein bisschen Licht, ein wenig Schatten, wir werden beginnen, überwältigende Zustände wahrzunehmen. Wir werden spüren, mit wem wir es eigentlich zu tun haben, wer uns Kraft und Liebe gibt. Wie soll man sich gegenüber dem Schöpfer verhalten und in einen Zustand mit Ihm eintreten? „Ich zu dem Höheren, und Er zu mir“. Mit anderen Worten, wir beginnen den Schöpfer zu offenbaren und auf Sein Niveau aufzusteigen.

 

Aus dem Unterricht in Russisch, 23.04.2017

[#211405]

Was bestimmt die Ebene einer Seele?

Frage: Hinsichtlich der Entwicklung einer Seele, handelt es sich dabei um eine Entwicklung des Wunsches, das Licht des Schöpfers zu empfangen?

Meine Antwort: Ja. Der Schöpfer gibt nur. Wir können nur empfangen. Indem wir empfangen um zu  geben, verwandeln wir das Empfangen ins Geben. Deshalb wird die Eigenschaft des Empfangens mit der Absicht um zu geben ”Seele” genannt wird.

Frage: Was bestimmt die Ebene einer Seele?

Meine Antwort: Es gibt fünf spirituelle Welten —Assija, Yezira, Brija, Azilut, und Adam Kadmon— auf die eine Welt der Unendlichkeit folgt. Jede Welt hat 25 Stufen, also insgesamt 125 Stufen. Sie treten aus der Zusammenführung von Licht und Verlangen hervor; folglich stellen wir diese Tatsache einfach nur fest.

Die Ebene der Seele wird durch die Anzahl, d.h. durch die Stärke meines Verlangens von 0 bis 125 bestimmt.

Die Stärke des Verlangens wird danach bestimmt, wo ich mich befinde.

Wenn ich meinem Verlangen die richtige Absicht geben kann, dann tritt das Licht des Schöpfers ein, und alle drei Komponenten – das Licht, das mich erfüllt, meine Absicht und mein Verlangen – werden eine „Seele“ genannt.

Frage: Welche Arten von Seelen gibt es, denn es heißt, es gibt unbelebte, pflanzliche und belebte Ebenen?

Meine Antwort: Das sind einfach Stufen, die für uns irrelevant sind. Man soll nicht denken, dass es eine Tierseele in einem Tier, eine menschliche Seele in einem Menschen und eine unbelebte Seele in einem Felsen gibt. Es bedeutet, dass jedes Verlangen fünf Komponenten enthält: unbelebt, pflanzlich, belebt, menschlich und universell.

Darauf basierend sagen wir: „Seine Seele hat sich in einem Tier oder einer Pflanze niedergelassen“. Das sind nichts anderes als Ebenen des Verlangens. Genauso wie ich Lust  habe, sagen wir, 100 Gramm von einer Sache und einem Kilogramm von einer anderen zu verbrauchen, so ist der Unterschied zwischen dem belebten Verlangen und dem Menschlichen.

Dies sind einfach Namen, die keine Verbindung mit unserer Welt haben.

In der Tat ist alles genau reguliert, buchstabiert und quantitativ nach Energieniveaus und Stärken aufgeteilt.

 

Aus dem Kabbala Unterricht in Russisch 1/14/18

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Feingefühl für Spiritualität

Frage: Seit dem Jahr 1995 hat die Kabbala mit ihrer Enthüllung an die breiten Massen begonnen. Bedeutet dies, dass die Kinder, die nach 1995 geboren wurden, auf einem höheren spirituellen Niveau sind als wir und für die Spiritualität empfänglicher sind? Oder tragen sie einen noch größeren Egoismus in sich, was es für sie noch schwieriger macht sich zu korrigieren?

Meine Antwort: Es spielt keine Rolle welchen Egoismus sie in sich tragen, ob er größer, kleiner oder von welcher Art auch immer ist… Jede weitere Generation ist jedoch empfänglicher für abstrakte Begriffe als ihre vorangegangene.

In unsere Welt steigen immer niedrigere Seelen ab. Anderseits erreichen sie, indem sie sich korrigieren, sogar noch höhere Gipfel.

 

[#222309]

Warum der Schöpfer kein Egoist ist?

Frage: Entwickelt und verändert sich der Schöpfer?

Antwort: Der Schöpfer ändert sich nicht. Wir sind diejenigen, die sich in Relation zu Ihm verändern. Wir können Ihm diese Veränderungen zuschreiben. In Wirklichkeit gibt es in Ihm keine Veränderungen. Er ist ein absolut reines und unveränderliches höheres Licht. Wir können das mit der Sonne vergleichen, deren Licht sich nicht verändert, ob wir sie abwechselnd mit einer Sonnenbrille betrachten oder nicht.

Frage: Warum ist der Schöpfer kein Egoist?

Antwort: Weil Er vollkommen ist. Er ist eine Kraft, deren Natur aus der Eigenschaft des Gebens und des Liebens besteht. Er kann nicht negativ sein, da er keinen Wunsch hat, auf Kosten von jemand anderem etwas zu empfangen oder zu genießen.

 

Aus dem russischen Kabbalaunterricht vom 21.1.18

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