Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Moral = Liebe deinen Nächsten

Frage: Was ist für Sie Moral?

Antwort: Moral ist eine klare Umsetzung des Prinzips „Liebe deinen Nächsten“.

Frage: Welche Assoziationen haben Sie mit dem Wort „Moral“?

Antwort: Die Verwirklichung des Prinzips „Liebe deinen Nächsten“.

Frage: Welches der moralischen Prinzipien ist aus Ihrer Sicht am wichtigsten?

Antwort: Liebe deinen Nächsten.

Frage: Die absolute Abwesenheit von moralischen Prinzipien ist unmöglich. Selbst die primitivsten Menschen haben eine Vorstellung davon, was erlaubt ist und was nicht. Und welches moralische Prinzip kann nicht übertreten werden?

Antwort: Das, was Sie daran hindert, das Gesetz der Nächstenliebe zu erfüllen.

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Moralische Normen und Naturgesetze

Frage: Soziale Normen können in mehrere Kategorien unterteilt werden. Es gibt moralische Normen, z.B. den Vortritt für ältere Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Es gibt gesetzliche Normen, z. B. ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Es gibt religiöse Normen – z.B. die Erfüllung von Geboten. Es gibt politische Normen z.B. das Befolgen von bestimmten Gesetzen. Es gibt ästhetische Normen, etc.

Oft sagen Sie, dass die Nächstenliebe ein Naturgesetz ist. Was ist der Unterschied zwischen moralischen Normen und den Naturgesetzen?

Antwort: Moralische Normen sind Gesetze des menschlichen Verhaltens zu einem bestimmten Zeitpunkt. Wurden früher harte Methoden der Kommunikation, bis hin zum grausamen Umgang miteinander als richtig angesehen, so wurden diese Normen später anders- humaner. Noch später wurden sie noch freundlicher, und so weiter.

Mit der Entwicklung des Egoismus erschuf der Mensch immer wieder einen Kodex moralischer Normen, um besser koexistieren zu können. So sind wir zum jetzigen Zustand gekommen. Im Grunde ist das derselbe Egoismus, der uns steuert und alle Normen unserer Wechselbeziehungen bestimmt.

Frage: Wenn sich also die Normen im Laufe der Geschichte  ändern, dann können sie nicht auf ein Naturgesetz zurückgeführt werden? Dürfen sich Naturgesetze nicht verändern?

Antwort: Unser Egoismus ändert sich im Laufe der Zeit, also ändern wir uns mit ihm und setzen auf seiner Grundlage neue Gesetze.

Frage: Wer bestimmt, ob Nächstenliebe ein Gesetz ist oder nicht?

Antwort: Wir bestimmen nichts. Wir können dieses Naturgesetz lediglich entdecken und aufzeigen, dass es existiert. Sobald wir erkennen, wie allumfassend es ist, werden wir damit beginnen, es in unserem Leben anzuwenden.

Aber die Liebe zum Nächsten ist ein Gesetz. Es steht über uns. Es hängt von unserem Entwicklungsstand ab, inwieweit wir es verwirklichen wollen.

Aus der Fernsehsendung „Kommunikationsfertigkeiten“, 09.10.2020

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Eine egoistische Partnerschaft

Frage: Ich habe kürzlich einen Brief von einem Mann erhalten, der vor über 30 Jahren mit einem Freund ein Unternehmen gegründet hat. Er schreibt: „Als wir das Geschäft eröffneten, haben wir beschlossen, dass jeder den anderen ergänzt: mein Partner gibt Ideen, und ich setze sie um und löse alle Probleme. Wir teilen alles 50/50.

So haben wir über 10 Jahre gearbeitet, bis wir eine Menge Geld verdient hatten. Dann verlangte er 80% des Gesamterlöses und begründete alles damit, dass die Ideen von ihm stammten. An diesem Punkt bin ich ausgerastet und sagte, dass ich ihn all die Jahre hindurch unterstütze, ihn für die freien Tage bezahlte, wenn er nachdachte, ein Tief hatte, oder im Urlaub war, usw.

An diesem Tag wurde das Prinzip der Gleichheit verletzt und wir wurden zu Feinden. Einen Monat lang haben wir nicht miteinander gesprochen. Dann stellte sich heraus, dass er mich verklagt hatte. Einst waren wir die engsten Freunde, heute sind wir die größten Feinde“.

Wenn wir diese Situation durch das Prisma der Ganzheit der Natur betrachten – wie kann dann eine mögliche Einkommensverteilung aussehen und wie ist die Gleichheit zwischen diesen Partnern? Ist es richtig, dass sie anfangs alles geteilt haben? Schließlich hat dann einer von ihnen die Vereinbarung verletzt.

Antwort: Tatsache ist, dass ihre Partnerschaft rein egoistisch war, daher habe ich keine Ahnung, wie man dieses Problem lösen kann. Ich befasse mich nicht mit solchen Dingen.

Meine Aufgabe ist es, völlig andere Systeme zu erforschen. Es sind Systeme, die sich gegenseitig ergänzen und nach völlig anderen Prinzipien funktionieren, bei ihnen gewinnt man, indem man dem anderen etwas gibt.

Wenn sie die Absicht der Natur verstehen würden, dann würde jeder so viel nehmen, wie er zum normalen Leben braucht und er würde den ganzen Überfluss der Gesellschaft schenken. Dies würde den tatsächlichen Gewinn abschätzen. Das heißt, die Lösung liegt auf einer anderen Ebene.

Frage: Das Traurigste ist, dass der Erziehungsprozess dieser beiden Geschäftsleute Jahrzehnte andauern kann. Was sollten sie machen, bevor es zur Offenlegung ihrer Topgehälter kommt? Wie können sie den Gewinn teilen? Gibt es irgendwelche Hilfestellungen?

Antwort: Ich denke, es ist viel einfacher, als man denkt. Nehmen wir an, ihr Reichtum ist verschwunden und es bleibt nur noch das Existenzminimum übrig. Lassen sie nun ihre Beziehung zueinander aufbauen. Das war es.

Aus der Fernsehsendung „Kommunikationsfertigkeiten“, 28.08.2020.

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Die kleinste Zelle der Gesellschaft ist ein Zehner

Frage: Für die Kommunikation sind Regeln für das Empfangen, Senden, Codieren und Decodieren von Informationen erforderlich. Was sind die Regeln, die Gesetze des Gebens und des Nehmens? Kann dies gelernt werden?

Antwort: Ja, das muss den Menschen beigebracht werden. Kommunikationsfähigkeiten unerlässlich. Wir sehen, inwieweit ihre Abwesenheit in jedem Menschen zu gegenseitigen Missverständnisse und zur Einsamkeit führt. Kommunikation ist praktisch alles.

Es ist eine Tatsache, dass wir alle, die wir ursprünglich als Egoisten geschaffen wurden, denken, dass wir bequem mit unserem Egoismus leben können und niemanden brauchen. Wenn wir doch jemanden brauchen, dann nur jemanden, den ich einigermaßen tolerieren und benutzen kann. Dies ist jedoch völlig falsch.

Wir müssen den Menschen erklären, dass die kleinste Einheit der Gesellschaft nicht die Familie ist, sondern ein Zehner. Die Familie ist die tierische Einheit. Die soziale Einheit ist ein Zehner, der aus Gleichgesinnten besteht, die ein gemeinsames Ziel im Leben haben und es umsetzen wollen. In diesem Fall kann sich der Mensch zu absolut unendlichen Zuständen entwickeln.

Frage: Kann sich dieser Zehner im Laufe des Lebens verändern?

Antwort: Ja.

Frage: Meinen Sie mit einem Zehner einen inneren  Begriff und nicht die Anzahl der Menschen – zehn Menschen?

Antwort: Zehn Menschen ist auch eine physikalische Zahl, aber sie enthält zehn verschiedene Verbindungen von individuellen Wünschen. In der Kabbala werden sie als Punkte im Herzen bezeichnet.

Aus der Fernsehsendung „Kommunikationsfähigkeiten“, 21.08.2020

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Für ein gutes Jahr – Setzen Sie mit Ihren Glauben auf die menschliche Verbindung

Am Vorabend eines neuen Jahres sehnt sich die Welt nach Sicherheit. Sie sucht nach einer Quelle der Geborgenheit und klammert sich an den Glauben, dass eine höhere Kraft alles für eine bessere Zukunft regeln und gestalten wird. Die Menschen brauchen etwas, woran sie sich festhalten können, einen Anker, an dem sie Halt finden, um den starken Wellen zu widerstehen, die über den Planeten und ihr persönliches Leben hereinbrechen. Dieser sichere Hafen ist die Offenbarung einer starken Kraft. Sie ist es, die die Harmonie wieder herstellt und wir erreichen sie in der Verbindung zwischen uns.

Wenn ein Jahr zu Ende geht, wird ein neuer Anfang erwartet. Die Menschen blicken mit Spannung auf das kommende und hoffen, dass die Traurigkeit und Schläge des vergangenen Jahres weggespült werden und endlich die Sonne am Horizont aufgeht. Unser Blick in die Zukunft hängt davon ab, wie gut wir verstehen was mit uns geschieht und wie wir das Vergangene annehmen und verarbeiten und was wir aus dem machen, was vor uns liegt. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als die Augen zu öffnen und nach vorne zu schauen, im festen Glauben, dass alles für einen guten Zweck geschieht.

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Wie wird man chronische Müdigkeit los?


Frage: In den letzten Jahrzehnten zeigen viele Menschen, trotz langen Ruhe- und Schlafzeiten, ein chronisches Erschöpfungssyndrom. Die Ursachen der Krankheit sind noch unbekannt, dementsprechend gibt es auch keine wirksame Behandlung. Eine Reihe von Forschern glaubt, dass Viren Auslöser dieser Krankheit sind.

Das chronische Erschöpfungssyndrom verursacht enorme Schäden bei den Menschen und in der Wirtschaft. Allein in Großbritannien sind 250.000 Menschen davon betroffen und der wirtschaftliche Schaden geht in die Milliarden. Die Menschen sind buchstäblich an ihren Wohnort, an ihr Bett gefesselt und wissen nicht, woher sie die Kraft zum Leben nehmen sollen.

Antwort: Das Problem taucht absichtlich auf, damit wir einen wahren Sinn im Leben finden, anstatt es für nichts zu verschwenden. So bekommen wir das Gefühl, dass wir nicht sinnlos leben wollen. Es ist unsere Aufgabe den Sinn zu finden.

Unsere Evolution besteht darin, in uns einen Egoismus zu entwickeln, der Erfüllung verlangt. Wenn wir keinen Inhalt haben, müssen wir ihn selbst finden. Deshalb sind wir einerseits so egoistisch und andererseits so leer, so entsteht das Problem. Mit dem Wachstum des Egoismus müssen wir ständig danach suchen, womit wir ihn füllen können. Es sollte etwas Schöpferisches und wirklich Ehrenvolles sein.

Aus diesem Grund sollten wir den Menschen keine Beruhigungsmittel geben. Heute sind in der Welt Apathie, Losgelöstheit und alle möglichen Probleme sehr verbreitet- gerade weil der Egoismus wächst und wir Menschen ihm keine richtige Sättigung geben können.

Der Egoismus verlangt nur eines von uns: „Gib mir den Sinn des Lebens! Warum sollte ich sonst leben?“ Genau das ist das Problem. Wir müssen den Sinn des Lebens finden und ihn jedem anbieten. Jeder soll es finden, nicht in den kleinen sinnlosen Dingen, in denen wir uns verlieren und sowieso leer bleiben.

Ich glaube, die Menschheit wird den Sinn des Lebens finden. Ich persönlich habe ihn gefunden. Wer will, den lade ich ein.

Aus dem Fernsehprogramm, „Kabbala Express“,  06.11.2020

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Ein Friedensvertrag oder nur Stückwerk?

Der neue Begriff für einen Friedensvertrag ist „Normalisierungsabkommen“. In den letzten Monaten hat Israel mehrere solcher „Verträge“ unterzeichnet, und weitere sind in Arbeit. Ich bin für Frieden, aber ich fürchte, dass die derzeitige Art wirklich bedeutet, dass die Länder nur ein Stück vom Kuchen haben wollen: von den wirtschaftlichen und technologischen Vorteilen des jeweils anderen zu profitieren. Das ist kein wirklicher Frieden und wird Israel keinen Seelenfrieden geben.
Oberflächlich betrachtet scheint es, als ob die arabischen Länder endlich begriffen haben, dass Israel zwar ein kleines Land ist, aber einen bedeutenden Einfluss auf das Geschehen in der Welt hat, und es sieht nicht so aus, als ob es in absehbarer Zeit verschwinden würde, wie unsere Feinde es sich wünschen. Obwohl Israel nicht sehr beliebt ist, ist sein Einfluss in jedem Land und jeder Region der Welt zu spüren. Das heißt die diplomatischen Beziehungen zu Israel sind für jedes Land von Bedeutung.

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Verbindung für die Wiedervereinigung


Frage: Es gibt ein Gesetz: Ein Mensch der sich in einer Menschenmenge befindet,  fällt unter ihren Einfluss und beginnt die Kontrolle über sich zu verlieren. Warum funktioniert dieses Gesetz nicht, wenn ich mich in einer Gruppe von Menschen befinde, die sich verbinden wollen, um eine neue spirituelle Stufe zu erreichen?

Antwort: Der Egoismus drängt sie nicht zur Verbindung! Man muss gegen den Egoismus handeln. Sie gehen mit ihrem Egoismus in die Menge und benutzen ihn wie jeder andere auch. Das ist sehr einfach.

Jeder, der sich einer Menge anschließt, wird wie sie. Er findet eine Rechtfertigung für seinen Egoismus, fühlt sich groß, toll, wie sie. Es ist sehr schwierig, fast unmöglich, in einer Menge zu sein und ihr nicht zu gehorchen.

Anmerkung: Ich verbringe viel Zeit unter Menschen, die sich verbinden wollen. Sie haben keinen Einfluss auf mich.

Frage: Das ist keine Menschenmenge, das ist ein selbstsüchtiger Haufen, der beschließt, seine individuellen, selbstsüchtigen Ideen für einen noch größeren Gewinn zu vereinen. Es geht so weiter, Schläge, Wutanfälle, Randale. Das wirkt sich auf Ihren Egoismus aus und Sie beginnen, sich wie sie zu verhalten. Die Menge reißt Sie mit.

Wenn Sie sich um der Verbindung willen zusammenschließen wollen, ist das eine andere Sache! Sie sind Teil einer Gruppe, die daran arbeitet, sich über den Egoismus zu erheben. Sie wollen den Egoismus aufheben und ihr tierisches Wesen verändern. Hier wird eine Menge Arbeit geleistet. Ein Außenstehender wird nicht verstehen, was Sie da tun.

Aus dem Fernsehprogramm  Kommunikative Eigenschaften“, 25.09.2020

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Wettkampf – aber richtig

Schon seit dem ersten Wettstreit, zwischen Esau und Jakob, konkurrieren Menschen untereinander. Wir wissen, dass Wettkämpfe dem Leben einen Sinn geben können, und wer liebt nicht die Gewinner? Wir wissen aber auch, dass sie sowohl für die Verlierer als manchmal auch für die Gewinner destruktiv sein können.

Selbst große Sportler sind oftmals depressiv, manchmal sogar manisch. Michael Phelps, Serena Williams und Aly Raisman sind nur einige der bekannteren Beispiele für unzählige Athleten, die mit Depressionen zu kämpfen hatten, obwohl sie in ihren Sportarten Geschichte schrieben. Einer NCAA-Umfrage zufolge fühlen sich in einem Jahr durchschnittlich 30 Prozent der Athleten depressiv. Ist Wettbewerb nun gut oder schlecht?

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Über jüdische Einheit und Antisemitismus – Artikel Nr. 4

Aufstieg und Fall des ersten Tempels

Im vorhergehenden Artikel haben wir die Bildung Israels zu einer Nation beschrieben und wie ihnen die Aufgabe übertragen wurde, „ein Licht für die Völker“ zu sein, indem sie zu einem Modell der Einheit jenseits aller Gegensätze wurden. Dieser Artikel befasst sich zum ersten Mal mit Israels Versuchen, seine Einheit nach der Gründung einer Nation aufrechtzuerhalten, mit seinem Scheitern und den daraus resultierenden Konsequenzen.

Nachdem sie eine Nation geworden waren – indem sie gelobten, sich „wie ein Mann mit einem Herzen“ zu vereinen – machte sich das Volk Israel auf den Weg nach Kanaan. Auf dem Weg dorthin hatte es sowohl zahlreiche innere Konflikte als auch Kämpfe mit äußeren Feinden zu bestehen. Ihr wachsendes Ego forderte sie immer wieder auf neue Weise heraus, und sie mussten neue Taktiken finden, um es zu überwinden. Im Buch Zohar (BeShalach, Punkt 252) steht jedoch geschrieben: „Jeder, der in der Tora einen Krieg führt, wird am Ende mit höherem Frieden belohnt“. Mit anderen Worten: In den Kriegen, die das Volk Israel führte, ging es darum, das Gelübde der vollständigen Einheit einzuhalten. [Rest des Beitrags lesen →]