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In dem Moment, in dem ich spüre, dass ich mich vom Zehner wegbewege, falle ich in diese Welt. Egal welche Gedanken und Wünsche ich zu diesem Zeitpunkt habe, werde ich die Grenzen dieser Welt trotzdem nicht verlassen. Sobald ich mich mit all meinen Wünschen und Gedanken dem Zehner anschließe und ein gemeinsames Netz von Verbindungen mit Freunden aufbauen will, auch wenn ich noch keinen Nutzen oder Gewinn darin spüre, beschäftige ich mich bereits mit der spirituellen Arbeit, indem ich ein spirituelles Kli aufbaue.
Es ist ein Irrtum zu denken, dass es möglich ist, spirituelles Begreifen, Gefühl und Verständnis alleine zu erreichen. Das wird nicht passieren, denn das Spirituelle steht mit anderen Menschen in Verbindung. Es begann alles mit dem Zerbrechen der gemeinsamen Seele, deshalb wird der spirituelle Aufstieg durch die Vereinigung der gebrochenen Kelim realisiert.
Sie bleiben zerbrochen, das heißt, alle ihre Unterschiede bleiben bestehen. Wir müssen uns über sie verbinden, es steht geschrieben: „Die Liebe bedeckt alle Sünden“. Der Egoismus wächst stetig und darüber wächst immer mehr die Verbindung, dies bedeutet, dass wir die spirituelle Leiter hinaufsteigen.
Wenn ich es mir nicht so vorstelle, trete ich auf der Stelle und komme nicht voran. Kein Wunsch kann allein realisiert werden. Das ist eine grausame Täuschung, wer so denkt, verschwendet seine Zeit und wird sterben ohne jemals irgendeine spirituelle Offenbarung zu erreichen.
Spiritueller Fortschritt entsteht nur durch Verbindung im Zehner. Solange ich mich in keinem Zehner befinde, habe ich noch nicht einmal mit der kleinsten Bewegung begonnen. Der Schöpfer bringt einen an den richtigen Ort, zu einem guten Schicksal und sagt: „Wähle es!“ Es gibt keinen anderen Weg. Es ist außerordentlich schwierig, aber man muss einen Schalter in seinem Kopf umlegen, um zu erkennen, dass spiritueller Fortschritt nur möglich ist, wenn man sich seinen Freunden im Zehner annähert.
Menschen, die auf religiöse Weise an Gott glauben, schreiben Ihm Gefühle und Gedanken zu und kommunizieren mit Ihm so, wie man es mit jedem mächtigen Individuum tut, das unser Schicksal bestimmt: Wir streben danach, Ihm zu gefallen, und suchen im Gegenzug seine Gunst. Wie aber steht es mit der Natur? Ist sie empfindungsfähig? Sollten wir ihr gefallen? Und falls ja, dann wie?
Die Weisheit der Kabbala unterscheidet nicht zwischen Natur und Gott. Im Essay „Der Frieden“ erläuterte der große Kabbalist des 20. Jahrhunderts, Baal HaSulam, dass Natur und Gott gleichbedeutend sind. Wenn wir also von der Natur sprechen, dann reden wir eigentlich von Gott, und wenn wir von Gott sprechen, dann beziehen wir uns sozusagen auf die Natur.
Frage: Die Menschen haben ihr ganzes Leben lang für die Freiheit gekämpft. In der Erklärung der Menschenrechte steht: „Die Freiheit besteht darin, alles tun zu können, was einem anderen nicht schadet. Sind Sie mit dieser Aussage einverstanden?
Antwort: Insofern es die Grenzen der Natur nicht überschreitet.
Das Problem ist, dass der Slogan „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ von den Menschen auf der Grundlage dessen verkündet wird, was sie durch ihre Erziehung verstehen und was sich vor ihren Augen abspielt. Die Kabbala spricht hingegen von den Naturgesetzen. Das ist viel breitgefächerter und klingt wahrscheinlich anders.
Vom Standpunkt der Natur aus kann der Mensch nicht frei sein, da er in seinem Egoismus feststeckt. Wie kommen wir da wieder raus – darin liegt das Problem. Ich bin von Natur aus so, er ist anders: gut, böse, nervös, eifersüchtig, etc. Wir haben eine Vielzahl von schlechten und guten Eigenschaften. Was sollen wir also tun?
Frage: Im Allgemeinen ist es eine philosophische Frage: Ist die menschliche Natur böse oder gut?
Antwort: Sie ist absolut böse, da ich nur an meinen eigenen Vorteil denke. Vielleicht wünsche ich jemand anderem nichts Schlechtes, aber wenn es für mich von Vorteil ist, dann werde ich ihm/ihr Böses zufügen. Es gibt hier eine „graue Zone“.
Aus Sicht der Kabbala ist ein Mensch, der in dieser Welt existiert, böse! So steht es auch in der Tora, die Natur des Menschen ist ein egoistisches Verlangen, um auf Kosten anderer zu genießen. So sind wir geschaffen! Während Tiere durch ihren Instinkt auf Nahrung, Gesundheit und Fortpflanzung beschränkt sind, will der Mensch die ganze Welt verschlingen, deshalb haben wir keine Handlungsfreiheit. Wir werden vom Bösen beherrscht. Ob es uns gefällt oder nicht, benützen wir andere, da wir so geboren wurden. Hier kommen natürlich die Erziehung, restriktive Gesetze, die Meinung der Gesellschaft hinzu, aber im Allgemeinen ist der Mensch selbst böse.
Die Tora sagt, dass das Böse des Menschen aus seinem Wesen entspringt. Noch bevor er geboren wird, steckt das Böse bereits in ihm.
Aus der Fernsehsendung „Spirituelle Zustände“,29.04.2019
Nach dem wir begonnen haben, die spirituelle Leiter hinaufzusteigen, ist der Aufstieg zur ersten spirituellen Stufe, der schwierigste Schritt. Der erste Kontakt mit dem Spirituellen ist das wichtigste Ereignis, er bedeutet die Bekanntschaft mit der Gegenwelt, mit entgegengesetzten Einstellungen, Werten, Eigenschaften und Gesetzen.
Vorher stellen wir uns alles nur in unserem Egoismus vor und phantasieren uns das Spirituelle herbei. Tatsächlich hat die spirituelle Welt neue, für uns unbekannte Eigenschaften, andere Werte. Wenn wir es zu verstehen beginnen, werden wir davon überzeugt, wie entgegengesetzt es zu dem ist, was wir uns vorgestellt haben. Wie es heißt: „Ich habe eine verkehrte Welt gesehen“.
Wenn sich diese trügerischen Wahrnehmungen auflösen, beginnen wir von Tag zu Tag zu spüren, auf welche Handlungen wir uns konzentrieren müssen, um von einer, zur nächsten Spitze zu klettern.
Wir wissen nicht, was die spirituelle Welt ist. Nur im ersten Moment, wenn wir es schaffen, uns in dem anfänglichen minimalen Maß zu verbinden, erreichen wir ein spirituelles Gefühl, d.h. wir spüren die Verbindung zwischen uns, die „Embrio“ genannt wird, dann erfolgen die nächsten Schritte: „Nähren“, „Heranwachsen“.
Die ganze Arbeit besteht darin, sich zu einer Gruppe verbinden- zu einem Wunsch, der sich aus vielen Verlangen zusammensetzt und auf die Einheit, auf das Geben abzielt. Die Hauptsache ist, dass das Geben an den Schöpfer für uns wichtiger wird als alles andere.
Aus dem Unterricht „ Der erste spirituelle Schritt“, 22.01.2021
Der extreme Kälteeinbruch, den die USA derzeit erlebt, ist wirklich historisch. Aber das ist in diesen Tagen alles andere auch. Die amerikanische Gesellschaft war noch nie so gespalten, zumindest nicht seit dem Bürgerkrieg, die Kluft zwischen den Besitzenden und den Obdachlosen war noch nie so groß. Die Covid-Pandemie hat Amerika zu historischen Einschränkungen gezwungen, die mindestens seit der Spanischen Grippe nicht mehr durchgeführt wurden. Das Ausmaß an Gewalt, Drogenmissbrauch, Nahrungsmangel und Depressionen ist in die Höhe geschossen. In Anbetracht all dessen und wenn man die historischen Brände bedenkt, die den ganzen Sommer und Herbst über im Westen und Mittleren Westen wüteten, erscheint der Kälteeinbruch eher wie eine natürliche Fortsetzung des Trends zum Extremismus, der die USA überrollt, als eine unerwartete Katastrophe. Von der menschlichen Ebene bis hin zur unbelebten Natur bricht alles Rekorde der Intensität, und das ist für niemanden von Vorteil.
Ob wir es wollen oder nicht, wir leben online. Das Zuhause Bleiben hat nach mehr als einem Jahr der Pandemie globale Ausmaße angenommen. Es ist nun offensichtlicher denn je, dass wir auf eine voneinander abhängige Art und Weise miteinander verbunden sind, dass wir uns durch verschiedene Online-Kommunikationswerkzeuge und -plattformen ständig gegenseitig beeinflussen. Wie können wir das Beste aus dieser neuen Realität schließen? Den größten Nutzen werden wir erzielen, wenn wir eine genaue „Brille“ aufsetzen, um die Natur unserer neuen Beziehungen zu untersuchen.
Die anhaltende Streichung von Arbeitsplätzen und Unternehmen als Folge der ausgedehnten COVID-19-Krise hat die Beschäftigung und den Lebensstil von Millionen von Amerikanern und Menschen auf der ganzen Welt verändert. Sie arbeiten jetzt virtuell, studieren, kommunizieren und pflegen soziale Kontakte. Es wird erwartet, dass das Online-Leben auch nach dem Ende der Gesundheitskrise ein dauerhafter Bestandteil unseres Lebensstils sein wird. Eine kürzlich durchgeführte Studie von Pew Research ergab, dass von den 71 % der Befragten, die Vollzeit von zu Hause aus arbeiten, 54 % dies auch dann noch tun wollen, wenn die Pandemie unter Kontrolle ist, wenn ihnen eine solche Option angeboten wird.
Da das, was wir als „normales“ Leben bezeichnen, vielleicht nie wieder vollständig zurückkehrt, tun wir gut daran, zu lernen, in der neuen Umgebung auf eine angemessene und sinnvolle Weise zu leben. Stellen Sie sich unsichtbare Fäden vor, die alle Herzen, alle Köpfe, alle Wünsche, alle Gedanken miteinander verbinden, eine Verbindung zwischen allem und jedem. Dieses Netzwerk von Verbindungen hat zwei mögliche Zustände: einen anfänglichen natürlichen Zustand und einen höheren Zustand, den wir durch proaktive Wahl und Anerkennung erreichen müssen.
Im ersten Zustand spüren die Individuen innerhalb des Netzwerks nur ihre eigenen Interessen und versuchen, andere zu benutzen, um ihre Wünsche zu erfüllen. Eine solche egozentrische Herangehensweise füllt die Netzwerk Atmosphäre mit einem negativen und destruktiven Gefühl von Wettbewerb, Kontrolle, Spaltung und Hass. Im Grunde schläft niemand ruhig; jeder leidet auf die eine oder andere Weise.
In der höheren Stufe beginnen die Individuen zu fühlen, dass sie Teile eines Kollektivs mit einem gemeinsamen Ziel sind und dass sie vollständig voneinander abhängig sind. Die Beziehung zwischen den Mitgliedern des Kollektivs basiert auf Gegenseitigkeit, Vollendung, Geben und Liebe. Die Definition von Erfolg im zweiten Szenario ist gemeinschaftlich, wobei jeder danach strebt, das Beste für andere zu tun.
Diese beiden Situationen sind völlig gegensätzlich. Die Welt, die im ersten Zustand empfunden wird, ist eine schwierige Welt, während sie im zweiten Zustand als eine schöne Welt empfunden wird. Wer ist es, der bestimmt, wo ich leben werde? Ich selbst, durch meine Einstellung gegenüber anderen!
Wenn ich mich zu allen durch eine egoistische Sichtweise der Selbstbefriedigung verhalte, lebe ich wie gewohnt in einer Welt, in der sich unsere Beziehungen von Tag zu Tag verschlechtern. Wenn es mir aber gelingt, eine Haltung zu entwickeln, die über meinem persönlichen Egoismus steht und die Belange der anderen, die nicht ich sind, mit einbezieht, wird sich mir eine umgekehrte Welt öffnen. Es wird sich eine höhere und positivere Welt zeigen. Der Grund dafür, dass ich sie jetzt nicht spüren kann, ist, dass ich noch nicht die Eigenschaften entwickelt habe, die nötig sind, um sie zu erfassen. Das ist in etwa so, wie Radiosendungen funktionieren. Meine innere Frequenz, auf die mein Empfänger eingestellt ist, bestimmt, welchen Sender ich höre.
Das Netzwerk, in dem wir leben, ist ein und dasselbe, die Verbindungen zwischen allen existieren bereits, ob wir sie spüren oder nicht. Wenn ich es schaffe, eine neue Art von „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ zu entwickeln, ich andere mit Liebe und Rücksichtnahme behandle, werde ich anfangen zu fühlen, dass es in diesem Netzwerk von Beziehungen eine ewige und vollständige Kraftlinie gibt. Sie erfüllt mich mit Güte.
Diese Kraftquelle lenkt uns vollkommen und klärt unseren Verstand, um zu offenbaren, dass das Leben ein sehr erhabenes Ziel hat, das von niemandem und nichts behindert werden kann. Wenn wir diese veränderte Einstellung in unseren menschlichen Beziehungen in die Praxis umsetzen, wird sie unsere virtuelle Umgebung erhellen. Wir erkennen, dass jeder Moment unseres Lebens zu einer Gelegenheit wird, uns mit der Kraft der Liebe zu verbinden, die die gesamte Schöpfung auf eine Berührung hin erfüllt.
Kommentar: Ich studiere schon seit vielen Jahren bei Ihnen, aber etwas in mir sträubt sich dagegen, ganz in die Gruppe einzutreten.
Antwort: Es ist nicht „etwas“. Es ist Ihr Ego, Ihr Stolz. Versuchen Sie, sich ein Ziel zu setzen und sich wenigstens einmal in der Gruppe aufzulösen.
Sie werden spüren und wissen, was es bedeutet, wenn „ich nicht existiere“. In dem Moment, in dem Sie nicht existieren, werden Sie beginnen, die höhere Welt und den Schöpfer zu spüren.
Frage: Nur wenige Menschen sind in der Lage, sich mit ihren Familienangehörigen zu verbinden: Eltern, Ehepartner, die eigenen Kindern. Wie kann ich mich mit fremden Kindern verbinden, wenn ich mich nicht mit meinen eigenen Kindern verbinden kann?
Antwort: Wir verbinden uns nicht mit den Kindern anderer Menschen, sondern mit Gleichgesinnten, die das selbe Ziel wie wir haben: uns über unsere egoistische Natur erheben und die höheren Kräfte wahrnehmen. Mit „höher“ meinen wir nicht irgendwelche mystischen Kräfte, sondern die Kräfte, die über unserem Egoismus stehen.
Alles, was wir jetzt spüren, sind die egoistischen Kräfte der unbelebten, pflanzlichen, belebten und menschlichen Natur. Wir müssen uns darüber erheben. Wir werden dann wirklich beginnen, die ganze Materie, die Natur und das Universum wahrzunehmen.
Dazu brauchen wir noch ein paar Menschen, mit denen wir uns darin üben können, aus uns selbst herauszukommen, aus unserem Egoismus. Nur so können wir außerhalb unseres Egoismus spüren, was existiert. So funktioniert es.
Frage: Und wie wird sich dabei die höhere Kraft offenbaren? Was ist das für ein Gefühl?
Antwort: Es ist die Eigenschaft des Gebens und der Liebe, die uns mit allem und jedem verbinden wird und so werden wir in uns das gesamte Universum einschließen: alle Welten, alle Universen. Alles wird sich plötzlich zu einem System fügen und wir werden es in uns spüren.
Aus der Fernsehsendung „Frag den Kabbalisten“, 31.12.2018
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Nach und nach macht sich die Erkenntnis breit: Nichts scheint die Lage zu verbessern: weder das neue Jahr, noch die neue Regierung, noch die Impfstoffe. Das Leben auf der Überholspur funktioniert einfach nicht mehr. Es hat im letzten Jahr nicht funktioniert, und es sieht nicht danach aus, als würde sich was in absehbarer Zeit ändern. Und je mehr wir das erkennen, desto verzweifelter werden wir.
Es gibt einen wichtigen Grund, warum es den Anschein hat, als ginge der Welt langsam der Kraftstoff aus. Seit Anbeginn der Menschheit ist unser Treibstoff stets die Jagd nach dem nächsten Vergnügen, dem nächsten Gewinn oder dem nächsten persönlichen Vorteil gegenüber anderen. Der Treibstoff kurbelte das Ego an, und wo das Ego keinen Nutzen sah, hatten wir keine Antriebskraft mehr, um zu arbeiten.
Das Geheimnis der Seele erkennen und sehen – was die Seele ist, woher sie kam, warum sie in diesen Körper hinabgestiegen ist, der wie ein stinkender Tropfen ist, der heute hier ist und morgen im Grab liegt. (Das Buch Zohar)
Frage: Warum muss die Seele in so einen stinkenden Körper hinabsteigen, dessen Platz schließlich im Grab endet?
Antwort: Die Seele ist in keiner Weise mit unserem Körper verbunden. Wir existieren, wie kleine Tiere, in diesem kleinen egoistischen Verlangen, die Seele hat nichts damit zu tun.
„Die Seele steigt in den stinkenden Körper hinab“ – damit ist gemeint, dass sie den niedrigsten egoistischen Zustand erreicht und sich in ihm befindet, um ihn zu korrigieren.
Wenn man das Ego korrigiert – aber nicht den tierischen Körper, er bleibt derselbe, sondern den „inneren Körper“ – und ihn allmählich, mit der Kraft, die man aus dem Buch Zohar erhält, in Geben und Nächstenliebe verwandelt, dann findet eine absolut erstaunliche Metamorphose statt.
Man beginnt das gesamte Universum zu spüren, man begrenzt sich nicht mehr, trennt sich nicht ab, und fühlt alles, was in der Welt geschieht.
Man wird fähig, außerhalb des eigenen Körpers, außerhalb sich Selbst zu sein. Das „Ich“ beginnt sich als Teil des Universums zu fühlen. Das ist ein neues, unbekanntes Gefühl. Beginnt man die Wahrnehmung zu erweitern, fühlt man sich frei. Man kommt plötzlich aus seinem kleinen Käfig heraus, in dem man existierte.
Die Kabbalisten geben ein sehr interessantes Beispiel dafür. Sie vergleichen den Menschen mit einem Wurm, der in einem faulen Rettich sitzt und das Gefühl hat, dass seine ganze Welt so bitter ist wie dieser Rettich. Als er schließlich den Kopf herausstreckt und die Sonne sieht, die Luft spürt, alles singt, alles blüht, sagt er: „Ich dachte, die ganze Welt ist so, wie ich sie im Rettich gespürt habe. Jetzt sehe ich eine riesige Außenwelt, die so schön im Vergleich zu der kleinen dunklen Welt ist!“
Das tun wir auch. Wenn wir unseren Kopf aus unserem Egoismus herausstrecken, sehen wir eine riesige, schöne, ewige Welt.
Aus der Fernsehsendung „Die Kraft des Buches Zohar“ Nr.2
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