Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

Beiträge in der Kategorie 'Egoismus'

Finden der Gleichgewichtsformel

Frage: Wie sollte ein Mensch seine Wünsche nutzen?

Antwort: Ein Mensch sollte verstehen, dass seine Wünsche in ihrer ursprünglichen egoistischen Form falsch eingesetzt werden. Sie sind ihm von Natur aus angeboren, aber er muss lernen, sie richtig einzusetzen.

In der Natur ist alles im Gleichgewicht, in Harmonie geschaffen. Jeder nimmt genau so viel, wie er nach der Gleichgewichtsformel benötigt.

Wenn ich diese Formel finde, weiß ich, was und wie viel ich zu mir nehmen muss, damit ich meine Wünsche optimal erfüllen kann.

Ich werde dann nicht von der mich umgebenden Gesellschaft lernen, wie ich irgendwelchen unwichtigen, virtuellen Werten, die keinen Wert haben hinterherjage. Nur weil die Gesellschaft diese Werte schätzt und denkt, dass sie modisch sind, müsste ich mich umbringen, um das gleiche Niveau der Mode zu erreichen.

Wenn ich weiß, dass ich mich nicht mit Trendsettern und anderen Verlangen vergleichen muss, sondern von der Natur lerne, was ich zu beachten habe, dann werde ich die beste, optimalste, schönste Stufe des Lebens erreichen. Unbewusst spüren wir das bereits.

Frage: Aber wie ist das möglich?

Antwort: Nur wenn wir die Natur erforschen und herausfinden, wo in ihr diese Werte, diese Gesetze stecken, können wir mit ihr in Kontakt treten und empfangen dann ausschließlich gute Signale von ihr.

Aus der Fernsehsendung „ Nahaufnahme“, 19.08.2009

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Zwei Stufen der Auslegung der Tora

Frage: Macht es Sinn, dass die Bedeutung des hebräischen Wortes „evel“ sowohl in eine Richtung („das Geben“) und in die andere Richtung („Eitelkeit“) geht?

Antwort: Natürlich! Denn so entfaltet sich unser Egoismus. Dieser Begriff ist falsch übersetzt und zwar egoistisch. Jedes Wort hat zwei Bedeutungen, bezogen auf die spirituelle und auf der materiellen Ebene.

Da wir uns auf der materiellen Stufe befinden, interpretieren wir alles, da wir es mit unseren irdischen Augen betrachten, für uns selbst und deshalb haben alle Worte nur eine irdische Bedeutung. Wenn man es von der Stufe des höheren Lichts, von der Stufe des Schöpfers ansieht, dann bekommt das alles eine ganz andere Bedeutung.

Daher kann jedes Wort in jede beliebige Richtung gedreht werden. Sowohl die Tora als auch die Schriften der Propheten und die Heilige Schrift, alle drei Bücher sind so geschrieben, dass deren Verständnis von der Stufe der Person abhängt, die sie liest. Für den einen sind es nur Geschichten, die alle möglichen materiellen Handlungen des damaligen Volkes beschreiben, für den anderen sind es spirituelle Handlungen, die in den Seelen stattfinden und nicht unter den irdischen Menschen. Sie beziehen sich auf die Eigenschaft des Gebens und der Liebe und nicht in Kämpfen und Kriegen.

Wenn man die Tora liest, scheint es einem, dass es einen ewigen Kampf zwischen dem auserwählten Volk und dem Schöpfer gibt, endlose Kriege und Frustrationen, da man die Geschichte in seinen irdischen egoistischen Eigenschaften wahrnimmt.

Wenn man diese Eigenschaften verändert, wird man alles ganz automatisch anders verstehen. Man fängt plötzlich an zu verstehen, dass es darum geht, wie wir uns verbinden müssen. Wenn wir uns verbinden, werden wir mit dem Wissen des Schöpfers, mit dem Gefühl des ewigen, vollkommenen Lebens erfüllt sein.

Aus der Fernsehsendung „Die Kraft des Buches Sohar“ Nr.12

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Die Wahrnehmung der wirklichen Welt

Frage: Kann man sagen, dass das kollektive Bewusstsein eine neue Stufe ist und die Kabbala die Menschen lehrt, eine neue Stufe der Wahrnehmung der Wirklichkeit zu erreichen?

Antwort: Nein, das würde ich so nicht sagen. In diesem Fall müsste das kollektive Bewusstsein völlig entgegengesetzt zum irdischen Bewusstsein sein.

Wenn wir alles in uns und in unseren ursprünglichen, natürlichen Eigenschaften erhalten, erleben wir diese Abbildung, wie auf einem fotografischen Film, die kabbalistische Wahrnehmung ist völlig anders.

Sie bleibt für sich und der Mensch, der seinen Egoismus aufhebt und in die Wahrnehmung der Wirklichkeit, ohne sie zu stören, eintreten kann, fühlt sie, wie sie ist. Das heißt, nicht in seinen egoistischen Eigenschaften, sondern genau in dem Maß der Ähnlichkeit seiner Eigenschaften mit allen Arten von Eigenschaften und Handlungen, die außerhalb von ihm stattfinden.

Die Kabbala begreift eine Welt, die nicht durch unsere Sinne geht. Der Mensch, der sich entwickelt, unternimmt besondere Anstrengungen, um die kabbalistische Welt zu erfahren, um in einen Zustand eintreten zu können, in dem er absolut kein Egoist ist und alles, nicht in sich, sondern außerhalb von sich wahrnimmt. Er zieht sich praktisch von jeglicher Interaktion mit der Umwelt zurück.

Existiert die Umwelt um ihn herum von selbst? Sie existiert. Er nimmt sie in sich wahr, also nimmt er sie egoistisch wahr. Wir konstruieren unsere Wissenschaften auf der Grundlage dessen, was wir selbst oder durch Geräte die wir erfinden, wahrnehmen.

Und die Kabbala sagt: „Nein, lasst uns die Welt wahrnehmen, wie sie ist.“ Als erstes müssen wir einen Zustand erreichen, in dem wir uns selbst annullieren und uns fühlen, als ob wir nicht existieren würden und demzufolge die wahre Welt um uns herum erfahren.

Im Prozess der Annullierung empfinden wir alles, was in dieser Welt vor sich geht. Das ist die ganze Kabbala.

Aus der Fernsehsendung „Treffen mit der Kabbala“, 29.03.2019

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Kommt das Ende der Welt doch noch?

Kommentar:  Igor schrieb einen Kommentar zu Ihrem Video über die letzte Generation. Sie gaben ihm den schrecklichen Namen “Die letzte Generation”. Aber ich mag diesen Namen. Ja, wir sind die letzte Generation, weil das Ende der Welt naht. Und ich bin froh darüber.

Antwort: Ich weiß nicht, was er sich unter dem Ende der Welt vorstellt. Ich stelle das Ende unserer Welt dar.

Die letzte Generation ist die letzte Generation des Egoismus, die letzte, die in diesem Egoismus existiert, mit schrecklichen Beziehungen der Menschen untereinander usw. Danach kommt die nächste Generation. Sie ist nicht die letzte, sondern die erste Generation einer neuen Welt.

Wir, in der letzten Generation, müssen das Böse aller unserer vergangenen Zustände erkennen und uns selbst schwören, dass wir es nie wieder anwenden werden.

Frage: Diese Generation soll also das Übel des Egoismus erkennen?

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Der Fall für (den richtigen) Neid

„Die Liebe ist so heftig wie der Tod, der Neid ist so hart wie die Unterwelt“ (Hohelied, 8:6). Neid ist eine der intensivsten Emotionen. Wir versuchen oft, ihn zu verbergen, sogar vor uns selbst, weil er ein so unangenehmes Gefühl ist, ein direkter Angriff auf unser Selbst. Da er aus dem Verlangen besteht, Freude zu empfangen, gibt uns der Neid das Gefühl, dass wir nicht nur nicht empfangen, sondern dass andere das bekommen, was uns verwehrt wird. Nichts ist für unser Ego schwerer zu ertragen als das Gefühl, dass wir von anderen beraubt werden, dass sie irgendwie besser, mächtiger, erfolgreicher sind als wir.

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Kein Waffenstillstand wird die Flammen des Hasses zwischen uns auslöschen

Für Israel gibt es niemals einen ruhigen Moment. Obwohl ein Waffenstillstand in aller Munde ist, hat die Öffentlichkeit kein Vertrauen, dass die heftigen Luftangriffe für lange Zeit zum Stillstand kommen werden. Bedrohungen halten sowohl im Süden (von der Hamas in Gaza) als auch im Norden des Landes durch Raketen, die von der Hisbollah aus dem Libanon auf israelisches Gebiet abgefeuert werden, an. Es stellt sich also wieder einmal die Frage: Wann wird die Aggression ein für alle Mal beendet sein? Der Ball liegt in unserem Spielfeld, im Spielfeld der jüdischen Nation.

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Ohnmacht gegenüber dem Egoismus


Frage: Am fünfzigsten Tag nach dem Auszug aus Ägypten kam das Volk zum Berg Sinai. „Sinai“ bedeutet auf hebräisch „Hass“. Berg kommt von dem Wort „ar“, „irurim“, das bedeutet Zweifel. Was sind das für Zweifel? Zweifeln Sie an Ihrem Hass.

Antwort: Wenn man den Hass, der den Menschen erfüllt, in Hinsicht auf die Eigenschaft des Gebens und Liebens, auf die Eigenschaft, die „Schöpfer“ genannt wird betrachtet, dann kann niemand glauben, dass es überhaupt möglich ist, diesen Berg zu erklimmen. Es erscheint unmöglich, den Egoismus in all seinen Erscheinungsformen zu überwinden.

Am Fuße des Berges zu stehen heißt zu spüren, dass man nichts tun kann. Man hebt die Hände und lässt es geschehen. Man hat keine Macht über den eigenen Egoismus, über seine Natur, die einen vollständig einnimmt und macht, was sie will.

Frage: Ist der Berg Sinai der Hass auf die Eigenschaft des Schöpfers, die Eigenschaft des Gebens, der Liebe? Oder ist es Hass auf die Menschen um einen herum?

Antwort: Das ist das Gleiche. Wir übertragen in unserer Welt die menschlichen Eigenschaften der Menschen auf ihr äußeres Erscheinungsbild. So lieben wir die einen und die anderen nicht. Wir definieren unsere Haltung nicht über das „Fleisch“, sondern über die Eigenschaft, welche die Person verwirklicht. Als würde sie uns ein Theater vorspielen. Das ist der Grund, warum wir einen Menschen lieben oder nicht, ihm näher sind oder auch nicht.

Aus der Fernsehsendung, „Spirituelle Zustände“, 09.04.2021

[281227]

Die zweidimensionale Welt


Frage: Derzeit wird in sozialen Medien über Themen der verborgenen Dimensionen, die es um uns herum gibt, ausführlich diskutiert. Viele Annahmen erden unterbreitet, einigen davon liegen Beweise zugrunde, anderen nicht. Welche geheime Dimensionen existieren aus der Sicht der Kabbala?

Antwort: Um uns herum existiert nur eine verborgene Dimension, dies ist die Eigenschaft des Gebens, die wir nicht einfach so aus uns selbst ausströmen (emanieren) können.

Wir leben in einer egoistischen Dimension, die die Eigenschaft des Empfangens für sich selbst des gesamten Guten, des notwendigen und nützlichen darstellt. Und die ihr entgegengesetzte Eigenschaft des Gebens ist uns gänzlich unbekannt. Hätten wir diese Eigenschaft noch zusätzlich zur Eigenschaft des Empfangens, dann könnten wir uns das gesamte Bild der Welt ganz klar vorstellen.

Frage: Ist das der Grund, warum der Mensch aktuell diese Dimensionen gar nicht wahrnimmt?

Antwort: Es gibt eine zweidimensionale Welt und nicht mehr als das. Eine Welt des Empfangens und des Gebens. Wenn sie sich jedoch gegenseitig ergänzen, entsteht daraus ein n-dimensionaler Raum. Alles kann nur in Bezug zum Menschen wahrgenommen werden.

Frage: Kann es eine mehrdimensionale Welt geben, in der es mich nicht gibt?

Antwort: Nein, sie existiert nur subjektiv, relativ zu Ihnen.

Frage: Kann es eine mehrdimensionale Welt geben, in der alle Menschen gut sind und in der alles korrigiert ist?

Antwort: Wenn man eine derartige Welt erschafft.

Frage: Bedeutet das, es hat immer beim Menschen seinen Anfang?

Antwort: Ja, natürlich. Der Mensch steht im Mittelpunkt.

[281146]

Von Konflikt zu Konflikt voranschreiten

Letzte Woche führte ein Streit um Wasser zwischen Kirgisistan und Tadschikistan zu bewaffneten Zusammenstößen. Dabei wurden mehr als 30 Menschen getötet. Zahlreiche Menschen wurden verletzt und mehr als 10.000 Menschen mussten aus ihren Häusern fliehen. 

Diese Zusammenstöße waren die schlimmsten seit vielen Jahren zwischen diesen beiden Ländern. Und obwohl das Feuer zunächst abgeklungen ist, ist die Situation immer noch sehr angespannt. Kirgisistan und Tadschikistan sind nur die jüngsten in einer Reihe von Zusammenstößen, die zunehmend häufiger auftreten und intensiver werden. Dies geschieht nicht nur zwischen Ländern, sondern auch zwischen Fraktionierungen innerhalb von Ländern, sowie bei häuslicher Gewalt. Die Welt wird eindeutig zu einem gewalttätigeren Ort.

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Kritik – eine Nachkommenschaft des Egos

Bis zu einem gewissen Grad sind wir alle kritisch gegenüber anderen. In der Tat ist es ein Vergnügen, andere zu kritisieren, auf das nur wenige verzichten können. Bedauerlicherweise ist Kritik eigentlich eine Selbstbestätigung unseres eigenen Egos. Selbstgerechtigkeit und gerechte Empörung geben uns ein solches Gefühl der Überlegenheit, dass die meisten von uns nicht widerstehen können.

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