Das innere Verständnis eines Kabbalisten von Shabbat unterscheidet sich vom religiösen Verständnis des Judentums. Dieses beruht auf der materialistischen Erfüllung der Gebote. Die Verpflichtungen, die religiöse Juden Tag für Tag einhalten, sind laut Kabbala materieller Abdruck spiritueller Handlungen. Die Kabbala empfiehlt, diese spirituell zu befolgen.
Die Kabbala lehrt uns gerade nicht, physische Handlungen in dieser materiellen Welt auszuführen, und sie empfiehlt auch nicht, an Samstagen zu sitzen und nichts zu tun. Vielmehr lehrt uns die Kabbala, unser Ego während der sechs Wochentage zu korrigieren, d. h. uns mit anderen zu verbinden. Wenn wir eine klare Verbindung mit anderen herstellen, werden wir erkennen, dass wir aus eigener Kraft nicht in der Lage sind, uns am siebten Tag mit ihnen zu verbinden.
Dies ist nur möglich, wenn wir nach einem System handeln, das uns die Möglichkeit gibt, alle zerbrochenen Teile der gemeinsamen Seele in rechter Weise zu sammeln während der ersten sechs Tage. Die Folge ist, dass wir dann am siebten Tag die Teile der gemeinsamen Seele unter dem Einfluss der höheren Kraft wieder zusammenfügen und dem Licht, das die Seele einst zerbrochen hat, erlauben, sie wieder zu verbinden.
Was erreichen wir, wenn wir so handeln? Wenn wir sechs Tage lang arbeiten, fangen wir an zu verstehen, wie genau diese Teile zusammengefügt werden können. Wir achten darauf, ob die Menschen zusammenpassen, wie sie sich gegenseitig beeinflussen, einander helfen, sich annullieren, sich dann über ihren Egoismus hinweg verbinden.
Doch es bleibt nur ein Versuch! Wir Menschen sind aus uns heraus nicht in der Lage, irgendetwas aus eigener Kraft zu tun.
Alle Versuche sind zum Scheitern verurteilt, weil uns Menschen die Kraft fehlt, die Dinge zu verändern. Unser Wille ist nur darauf ausgerichtet zu empfangen. Wenn wir jedoch in rechter Weise an uns arbeiten, werden wir allmählich das höhere Licht auf uns ziehen. Am Ende unserer Arbeit wird das Licht einwirken und das System vervollständigen.
Wenn wir allerdings so weitermachen wie bisher und all dies vernachlässigen, werden wir nicht die richtige Verbindung mit dem Licht erlangen. Denn genau das war der Sinn des Zerbruchs der Seele, damit wir nun das zerbrochene “Gefäß” zu einem neuen Ganzen zusammenfügen können. Das Zerbrechen diente dazu, die Eigenschaften des Lichts zu verstehen, uns mit ihm zu verbinden, um auf seine Ebene aufzusteigen. Das ist der Zweck der Schöpfung, der Grund für alles, was mit uns und im gesamten Universum geschieht.
Deshalb ist der siebte Tag der Woche der Grundstein und wird „Shabbat” genannt- “Shabbat“ , vom hebräischen Wort „shvitah“, was „Befreiung von der Arbeit“ bedeutet. Wir lassen das Licht für uns arbeiten und sind darin eingeschlossen. Bei den sechs Tagen handelt es sich nicht um tatsächliche Tage, sondern es geht um Handlungen, die beispielsweise fünfzehn Minuten oder zwei Monate dauern können.
Jede siebte Stufe sollte darin bestehen, dass wir zusätzlich zu unseren Bemühungen auf die Wirkung des Lichts schauen, um seine Eigenschaften zu verstehen. Das bedeutet, dass die Eigenschaften des Lichts auf das System der gegenseitigen Verbindung einwirken, das wir geschaffen haben. Wir steigen die nächste Stufe hinauf und erlangen die Eigenschaften des Lichts in dem Maße, wie wir uns während der sechs Wochentage bemüht haben.
Auf diese Weise arbeiten wir Woche für Woche, bis wir die vollständige Vereinigung aller zerbrochenen Teile zu einer einzigen vereinten Seele erreichen und das Licht erlangen, das innerhalb des Systems wirkt – dies System wird auch Schöpfer genannt, die ursprüngliche Kraft, die das gesamte Universum erschaffen hat. Dies ist unsere Arbeit, unser Ziel, unser Fortschritt.
[130710]
Aus der Fernsehsendung „Geheimnisse des Ewigen Buches“
Abgelegt unter: Egoismus, Korrektur, Spirituelle Arbeit, Verbindung - Kommentare deaktiviert für Spiritueller Shabbat