Wo beginnt das wahre Leben?
Frage: Wir sehen die Welt so, als ob sie in uns ist und wir versuchen, unsere Wünsche zu befriedigen, aber außerhalb von uns sehen wir nichts, es scheint uns, als seien es die Wünsche anderer Menschen. Führt uns die Kabbala zu dem Punkt, an dem wir die ganze Welt als unsere Wünsche wahrnehmen?
Antwort: Ja, und mehr noch: Die Wünsche, die nach außen hin von uns auszugehen scheinen, werden für uns bedeutungsvoller sein als die, die wir im Inneren fühlen.
Man wird anfangen, die Wünsche anderer Menschen mehr zu spüren als die eigenen. Man wird sich selbst nur noch in dem Maße wahrnehmen, wie man es benötigt. Es ist, als würde man schweben, ohne sich zu spüren. Wenn man denkt: „Was könnte man ihnen geben?“ – dann kehrt man zu sich zurück und fängt an, durch sich hindurch zu schauen, was man für sie tun könnte.
Anmerkung: Es gibt Milliarden von Menschen um einen Kabbalisten herum. Denkt er nur daran: „Was kann ich geben?“
Antwort: Man fühlt darin, wie das Licht, des Schöpfer, durch einen hindurchfließt. Man ist der Kanal, der den Schöpfer mit jedem Menschen verbindet. Man fühlt es nicht, der Kabbalist schon.
Frage: Wie schafft man es, die anderen, wie die eigenen Wünsche wahrzunehmen und sogar darüber hinaus?
Antwort: Darum muss man bitten. Dort beginnt das wahre Leben.
Man genießt es, den Plan des Schöpfers auf alle Menschen zu übertragen, man ist Sein Kanal. Man verschmilzt mit Ihm, man wird ein Werkzeug in Seinen Händen.
Der Schöpfer ist allumfassend. Nur durch euch kann er jedes Wesen erreichen.
In der Verschmelzung mit dem Schöpfer liegt der ganze Gewinn, der Lohn, die Erfüllung.
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Aus dem Unterricht von, 15.01.2017