Kabbala und der Sinn des Lebens - Michael Laitmans persönlicher Blog

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„Über unserem kleinlichem Selbst“ (Medium)

Veröffentlicht im Medium: „Über unserem kleinlichem Selbst“

 

Neue Phasen in der Entwicklung der Menschheit zu erkennen, ist einfach: Wenn eine neue Stufe der gegenseitigen Verbindung und Abhängigkeit zutage tritt, ist das ein Zeichen dafür, dass wir in eine neue Phase eingetreten sind. COVID-19 ist ein klassischer Fall des Eintritts in eine neue Phase.

Bislang war selbst bei den schlimmsten Schlägen, die die Menschheit durchgemacht hat, wie den beiden Weltkriegen oder der Pest, nicht die gesamte Menschheit involviert. Das Coronavirus führte zur ersten Pandemie, die ihren Namen wirklich zurecht trägt. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass die Weiterentwicklung der Realität in eine neue Phase eingetreten ist. Je früher wir dies akzeptieren und nicht länger erwarten, dass das Leben zum vorherigen Zustand zurückkehrt, desto besser ist es für uns alle.

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Der Tag nach dem Coronavirus – Kapitel 4. Der ultimative Impfstoff


 Der ultimative Impfstoff

„Dass jeder Einzelne verstehen wird, dass sein eigener Nutzen und der Nutzen des Kollektivs ein und dieselbe Sache sind. Darin wird die Welt zu ihrer vollen Korrektur kommen.“ – Baal HaSulam, „Frieden in der Welt“.

Auf der einen Seite schaden unsere egoistischen Beziehungen dem gesamten natürlichen System, auf der anderen Seite identifiziert gerade das Wissen um diesen Punkt das, was repariert werden muss, um das ultimative Heilmittel für alle Übel der Welt herbeizuführen. Die bedeutendste Kraft in der Natur ist die menschliche Verbindung. Wenn wir lernen, wie wir positive Beziehungen aufbauen können, werden wir das System auf allen seinen Ebenen in gegenseitiger Ergänzung beeinflussen.

Das menschliche Denken muss jenseits des egoistischen Rahmens angesiedelt werden und dem integralen Mechanismus der Natur folgen. Es ist ein Übergang von einer Denkweise, die das Individuum als getrennt und unabhängig wahrnimmt, zu einer Denkweise, die Individuen als miteinander verbundene Teile eines ganzheitlichen Netzes wahrnimmt.

Unsere Lebensweise, in der wir uns nur um uns selbst kümmern, ist längst überholt. Sie ist schon lange nicht mehr auf die voneinander abhängige, globale Welt ausgerichtet. Wir können unser Wohlergehen nicht aufrechterhalten, wenn wir die Welt nur aus unserer engen egozentrischen Perspektive betrachten.

In einem voneinander abhängigen System beeinflusst jeder jeden und ist von jedem abhängig. Deshalb muss die Selbstbezogenheit durch die Sorge um das Gemeinwohl ersetzt werden, um das Wohlergehen aller zu gewährleisten. Bereits in den 1940er Jahren stellte Baal HaSulam diesen Punkt in seinem Artikel „Frieden in der Welt“ klar: „In unserer Generation, in der jeder Mensch für sein Glück von allen Ländern der Welt unterstützt wird, ist es notwendig, dass der Einzelne in diesem Maße der ganzen Welt zugeordnet wird, wie ein Rad in einer Maschine. Deshalb ist es unmöglich, in einem Staat ein gutes, glückliches und friedliches Verhalten zu erreichen, wenn es nicht in allen Ländern der Welt so ist und umgekehrt“.

Die Coronavirus-Pandemie gibt uns eine wichtige Lektion in Bezug auf unser Verbindungsnetz. Sie bringt uns dazu, als Teil dieses verbundenen Systems, das wir alle teilen, ausgewogener zu leben. Sie zeigt uns, dass wir unmöglich so weiterleben können, wie wir bisher gelebt haben. Unsere Verhaltensweisen und Einstellungen müssen sich grundlegend ändern – wir müssen die Menschheit und die Natur als ein einziges integrales System erkennen und akzeptieren, in dem wir alle verschiedene Zellen und Organe ein und desselben Körpers sind. Einfach gesagt, sind wir alle miteinander verbunden und voneinander abhängig, und wenn wir uns nicht um jeden kümmern, können wir nicht überleben.

Je früher wir den evolutionären Kurs der Natur verstehen und unsere Beziehungen entsprechend anpassen, desto eher werden wir künftiges potenzielles Leiden vermeiden. Darüber hinaus wird die Natur nicht aufgeben. Wenn wir uns nicht ändern, werden weitere Katastrophen folgen.

„Es wäre besser für uns, das Gesetz der Entwicklung selbst in die Hand zu nehmen und selbst zu regieren, denn dann werden wir uns von allen Qualen befreien, die die Entwicklungsgeschichte für uns in Zukunft bereithält. – Baal HaSulam, „Frieden in der Welt“.

Der Tag nach dem Coronavirus – Kapitel 3 – Hohe Konnektivität in der Natur


Hohe Konnektivität in der Natur

„Wie groß der Wert der Willenskraft des Menschen ist und wie entscheidend sein Grad in der Realität ist, wird in der Welt erst noch durch die Geheimnisse der Tora (Kabbala) offenbart. Und diese Offenbarung wird die Krone der gesamten Wissenschaft sein“. – Rav Abraham Isaac Kook, Orot HaKodesh (Lichter der Heiligkeit).

Die Verbindungen zwischen den verschiedenen Ebenen der Natur gehen weit über das hinaus, was wir wahrnehmen. Die Natur ist ein allgemeines Kraftfeld, in dem alle besonderen Bestandteile und Modi ihrer Wechselwirkungen existieren. In diesem System wirken verschiedene Kräfte, von physikalischen, chemischen und biologischen bis hin zu denen von Gedanken und Wünschen. Je qualitativer die Kraft im System ist, desto verborgener, subtiler und einflussreicher ist sie.

Einstellungen, Gedanken und Wünsche provozieren eine Reaktion im System – und zwar entsprechend ihrer Kongruenz oder Inkongruenz mit der Naturkraft, die auf Ergänzung und Verbindung zwischen ihren Teile drängt. Daher beeinflussen unsere Gedanken, unsere Einstellungen gegenüber anderen, unsere Trennung oder Verbindung das natürliche System.

Dieser Einfluss geht über unsere sozialen Beziehungen hinaus und zieht sich durch alle Ebenen der Natur, denn das System ist ganzheitlich, miteinander verbunden und voneinander abhängig – es ist eins.

Die Weisheit der Kabbala hat seit langem offenbart, dass negative Beziehungen das gesamte System der Natur beeinflussen, wenn Menschen danach streben, einander zu schaden. Das bedeutet, dass schon der Gedanke und der Wunsch, anderen zu schaden, die gegenseitige Ergänzung der Teile des Systems aufbricht. Es mag schwer zu begreifen sein, aber unsere Wünsche und Gedanken haben in der Natur einen immensen Einfluss.

Die Räder der Evolution rollen jedoch weiter, ob wir wollen oder nicht. Sie funktionieren systemisch, und als solche brechen sie unsere früheren Verbindungen entzwei und zwingen uns, neue, integrale und fortschrittlichere Verbindungen zu schaffen, die mit der globalen Welt des 21. Jahrhunderts kompatibel sind.

Das Auftreten des Coronavirus demonstriert unsere gegenseitige Abhängigkeit und Verantwortung. Es zeigt uns, wie leicht es sich ohne Rücksicht auf Grenzen, Entfernungen, wirtschaftlichen Status und alle anderen Unterscheidungen verbreitet.

Auch wenn wir dachten, dass wir die Gesetze der Natur zu unserem Vorteil manipulieren könnten, ist uns spätestens jetzt unser Irrtum bewusst. Die Natur ist viel mächtiger als wir, und sie hat strenge Regeln. Wenn wir sie verstehen und dementsprechend handeln, werden wir aus unserer jetzigen Quarantäne „Gefangenschaft“ ausbrechen und in eine neue Realität eintreten können.

Der Tag nach dem Coronavirus – Kapitel 3 – Die ökologische Umwelt


Die ökologische Umwelt

Unsere eigennützige Haltung gegenüber allem um uns herum verursachte viel ökologischen Schaden. Unser Wunsch nach Reichtum, Macht und Kontrolle über andere Menschen führte uns zu einem ruinösen Wettbewerb, in dem wir die natürlichen Ressourcen bis zum Überdruss ausbeuteten.

Und die mittlerweile wissenschaftlich erbrachten Beweise für unseren zerstörerischen Einfluss auf die Umwelt machten uns diese Tatsache mehr und mehr bewusst. Es ist jedoch nicht der Kern des Problems. Denn unsere ausbeuterische Haltung gegenüber der Natur ist lediglich das Ergebnis unserer egoistischen Beziehungen, der Wunsch eines jeden, über den anderen zu stehen. Das Ego veranlasst uns, alles um uns herum als ein Mittel zur Erreichung unseres Ziels zu sehen, wodurch unsere Perspektive auf den ruhigen, vegetativen, belebten und menschlichen Teil der Natur verschleiert und verzerrt wird.

Die Natur ist jedoch ein integrales System, das alle seine Teile miteinander verbindet, in dem kein einzelner Teil die Kontrolle übernehmen kann. Wenn sich die Menschheit nicht an die Regeln des Systems hält, die Zusammenarbeit und Ergänzung erfordern, werden sich die Gegensätze im System in allen möglichen Formen und Ebenen manifestieren, wie z.B. Erdbeben, Wirbelstürme, Heuschreckenplagen oder COVID-19.

Es ist daher ein Irrtum zu glauben, dass unsere Schwierigkeiten mit der Erfindung eines Impfstoffes oder eines Heilmittels gegen Corona vorbei sein werden. Wenn wir nicht das große Ganze sehen und unser ausbeuterisches Verhalten fortsetzen, werden weitere Schläge von der Natur folgen.

Wir müssen also die Art der menschlichen Verbindungen neu definieren, da wir die am weitesten entwickelten Wesen sind. Die Aufwertung unserer Verbindungen wird unsere Einstellung zu allem um uns herum beeinflussen und uns in allen Lebensbereichen zugute kommen.

 

Die Wirtschaft neu ausrichten

Veröffentlicht auf Facebook M. Laitman

Wir haben es nicht wahrhaben wollen, aber unsere Wirtschaft steuert seit mehr als einem Jahrhundert in die falsche Richtung. Dank COVID-19 haben wir jetzt die Chance, das wieder in Ordnung zu bringen. In den letzten sechs Jahrzehnten hat es die Menschheit mit dem Handel zu weit getrieben. Da es reichlich Nahrung, Kleidung und Wohnraum für fast alle gab, suchten wir nach unzähligen Dingen, die wir zusätzlich dazu verkaufen konnten. Statt den Menschen das zu verkaufen was sie wirklich brauchen begannen wir, Dinge herzustellen, von dem wir hofften, dass sie die Menschen zum Kauf animieren. Damit schufen wir den Konsumismus, der – wie wir seit langen spüren – das Gegenteil einer gesunden Wirtschaft ist.

COVID-19 bringt uns zu unseren elementaren Bedürfnissen zurück: Nahrung, Kleidung, Wohnen, Gesundheitsversorgung und Bildung. Das ist alles, was die Menschheit braucht. Davon gibt es für alle genug. Es liegt nun an den Regierungen dafür zu sorgen, dass jeder auch wirklich alles bekommt was er braucht.

In der Ära nach dem Konsumismus werden viel weniger Menschen arbeiten und diese nur, weil sie es wollen. Alle werden die Früchte dieser Arbeit genießen können. Diejenigen die nicht arbeiten werden, werden damit beschäftigt sein soziale Beziehungen aufzubauen und Solidarität und gemeinschaftlicher Zusammenhalt zu fördern. Auch davon werden alle gleichermaßen profitieren nämlich indem alle dadurch in einer starken und glücklichen Gemeinschaft zusammen leben können.

Bild von Thomas Wolter auf Pixabay

Ernüchterung dem Konsumwahn gegenüber

Veröffentlicht auf Facebook M.Laitman

Obwohl die meisten Länder nun beginnen, die Beschränkungen und Maßnahmen zu lockern, glaube ich nicht, dass diese Pandemie einfach so verschwinden wird. Um das Virus zu überwinden, brauchen wir eine vernünftige und bewusste Beteiligung der Menschen und Nationen der Welt. Dennoch bin ich sicher, dass wir jetzt auf dem richtigen Weg sind. Endlich denken wir ernsthaft über unser egoistisches Vorgehen gegenüber der Welt, der Natur und unseren Mitmenschen nach. Wir haben eine gute Zukunft vor uns. Wir werden nicht zu dem Leben zurückkehren, das wir vorher hatten.

Nach der Pandemie werden die Menschen anders sein. Der Schock wird sie verändert haben. Sie werden nicht mehr gedankenlos in Flugzeuge springen und um die halbe Welt reisen, um Geschäfte abzuschließen, wenn es auch über Video geht. Vielmehr werden sie ihre Einstellung und Beziehung zur Natur vertiefen, sie werden mehr Interesse an Gemeinschaft entwickeln.

Bald, so glaube ich, werden wir die Natur als großes Ganzes sehen.
Wir haben eine faszinierende Reise vor uns. Das Virus und dessen Folgen sind ebenfalls ein Teil der Natur und dies feilt täglich mehr an uns und an unserer Einstellung zu uns selbst, zur Welt, zum Leben, zum Tod, zu allem. Ich bin zuversichtlich, dass wir Menschen in vielerlei Hinsicht gestärkt aus dieser Krise hervorgehen.

Bild von GLady auf Pixabay

Der Tag nach dem Coronavirus – Kapitel 3 – Inkompatibilität mit der vernetzten Welt


Inkompatibilität mit der vernetzten Welt

Das Coronavirus, ein biologisches Partikel, hat uns mitten in unserem Hamsterrad des Lebens und auf dem Höhepunkt unserer fortgeschrittenen Verbindungsfähigkeit erwischt. Wir leben in multikulturellen Gesellschaften. Wir haben eine globale Wirtschaft. Wir bewegen uns frei auf dem Planeten, und diese Verbindungsfähigkeit wurde zum Treibstoff, der einen winzigen Virus aus China eine globale Pandemie auslösen ließ.

Im Gegensatz zu dem evolutionären Trend, der die Teile der Natur in Richtung Integration, Ergänzung und ausgefeilte Verbindungen entwickelt, hat der Mensch einen inhärenten Mechanismus, der unter entgegengesetzten Gesetzen funktioniert. Dieser Mechanismus begünstigt die Trennung: Wir nehmen uns nicht als Teile eines Systems wahr, in dem unser persönliches Wohlergehen vom Wohlergehen des Ganzen abhängt.

Dieser Mechanismus wird in der Kabbala als „Egoismus“ definiert und besteht aus vielen Schichten. Die grundlegendste Schicht des Egoismus bringt uns dazu, unseren Besitz und unsere Leistungen ständig mit denen anderer zu vergleichen. Wir vergleichen unser Zuhause, unsere Fahrzeuge, unsere Karrieren, unsere Kinder, unser Einkommen, unseren wirtschaftlichen und sozialen Status sowie viele andere Variablen, und unser ständiges Bestreben ist es, uns besser als andere zu fühlen.

Daher können wir uns nicht einfach damit zufrieden geben, nur das zu haben, was unser Körper braucht, um ein ausgeglichenes Leben zu führen. Stattdessen spüren wir in unserem Inneren auch die Tendenz, andere zum persönlichen Vorteil auszunutzen. Das muss uns gar nicht bewusst sein. Deshalb nutzen wir Menschen wie kein anderes Lebewesen unsere Ressourcen und unsere Umwelt in unausgewogener Weise.

„Es liegt in der Natur des Egoismus, dass die Art und Weise, wie er benutzt wird, ihn sehr eng macht, da er mehr oder weniger gezwungen ist, sich eine Natur des Hasses und der Ausbeutung anderer anzueignen, um die eigene Existenz zu erleichtern. Es ist auch kein abstrakter Hass, sondern ein Hass, der in Handlungen zum Ausdruck kommt, bei denen der Freund zum eigenen Vorteil missbraucht wird, und der je nach Grad der Misshandlung, wie Täuschen, Stehlen, Rauben und Morden, immer trüber wird. Dies wird als „engstirniger Egoismus“ bezeichnet. – Baal HaSulam, Das Volk.

Dieser Mechanismus manifestiert sich auch auf internationaler  Ebene. Der Wunsch, Territorien, Ressourcen und Menschen zu kontrollieren und auszubeuten, war immer Motivation für die größten Kriegen der Geschichte, und er hat ganze Imperien gebildet und zerstört.

Je mehr wir uns weiterentwickelten, desto mehr spürten wir den steigenden Druck des Widerspruchs zwischen der Kraft der Natur, die nach mehr qualitativer Verbindung drängt – und unserem inneren egoistischen Mechanismus, der aus der Übervorteilung anderer besteht.

Die Einzigartigkeit unserer heutigen Zeit liegt in der kolossalen Spannung zwischen der Kraft der gegenseitigen Abhängigkeit, die darauf drängt, uns mehr und mehr zu verbinden, und der Kraft des engstirnigen Egoismus, der in die entgegengesetzte Richtung zieht.

Bevor das Coronavirus zuschlug, befanden wir uns am Rande eines Abgrunds: aufgeladene internationale Beziehungen, bösartige Handelskriege, große Angst vor einem Atomkrieg und fast routinemäßige Terroranschläge, bei denen regelmäßig unschuldige Menschen auf der ganzen Welt getötet und verletzt wurden. Diese Phänomene allein hätten schon Alarmstufe Rot geben müssen, um deutlich zu machen, dass unsere egoistische Lebensweise nicht mehr für das Leben in einem gegenseitig abhängigen  System geeignet ist, und wenn es keine Transformation gibt, wird das System zusammenbrechen.

Der Tag nach dem Coronavirus – Kapitel 3 – Die Evolution stärkt die Verbindung


Die Evolution stärkt die Verbindung

Unser Verständnis der Welt beruht auf der Tatsache, dass wir umso mehr Naturgesetze entdecken, je weiter die Menschheit voranschreitet. In der Antike fanden wir heraus, wie man bestimmte Steine zu Eisen, Kupfer und verschiedenen Metallen verarbeiten und wie man aus Rohstoffen Nahrungsmittel und Getränke wie Brot und Wein herstellen kann.

Später versuchten die Wissenschaftler, grundlegende Elemente der Natur in den verschiedenen Wissenschaften wie Physik, Chemie und Biologie zu beschreiben, und formulierten verschiedene Gesetze und Theorien, wie z.B. das Gravitationsgesetz, die Energiegesetze, die Auswirkungen von Energie auf verschiedene Materialien und so weiter.

Neue Gesetze und Theorien stellten oft die uns bereits bekannten in Frage, wie z.B. Einsteins Relativitätstheorie in Bezug auf die klassische Physik, die bis zu seiner Zeit weithin akzeptiert war.

Alles, was mit uns geschieht – unsere gesamte Entwicklung – entfaltet sich innerhalb der Naturgesetze. Je mehr wir verstehen, wie und warum die Natur so funktioniert, wie sie funktioniert, desto besser können wir die vielen Phänomene verstehen, die sich in unserem Leben abspielen, einschließlich der Coronavirus-Pandemie.

Die Weisheit der Kabbala betont die Verbindungen zwischen den verschiedenen Ebenen der Natur. Es ist so, wie Baal HaSulam in seinem Artikel „Die Freiheit“ erklärt:

„Es besteht eine allgemeine Verbindung zwischen allen Elementen der vor uns liegenden Wirklichkeit […], was bedeutet, dass jedes einzelne Geschöpf der Welt aus den vier Typen – unbelebt, vegetativ, belebt und sprechend – nach dem Gesetz der Kausalität durch Ursache und Wirkung lebt. […] Dies ist für alle offensichtlich, die die Wege der Natur von einem rein wissenschaftlichen Standpunkt aus und ohne ein Fitzelchen Voreingenommenheit untersuchen“.

Alle Teile der Realität sind miteinander verbunden. Jede Handlung hat eine systemische Wirkung. Darüber hinaus werden im Laufe der Evolution die Verbindungen zwischen den Teilen der Wirklichkeit immer raffinierter. Die Evolution beschreibt die Entwicklungsprozesse von Lebewesen von unscheinbaren Elementen zu komplexen Lebensformen, die auf Zusammenarbeit beruhen. So entwickelte sich aus der Verbindung zwischen unterschiedlichen Teilchen die lebende Zelle. Die Grundeinheiten des Lebens bildeten später weitere Verbindungen, um mehrzellige Lebensformen auf vegetativer und tierischer Ebene zu entwickeln.

Auch die Menschheit entwickelte sich, indem sie diesem Trend der zunehmenden Vernetzung folgte. Bis vor etwa 100 Jahren waren wir in erster Linie mit der physischen Umwelt verbunden, in der wir aufwuchsen, während wir heute mit einer weitaus größeren Umwelt verbunden sind. Der Wunsch nach Entwicklung und Fortschritt veranlasste uns, Mittel zu schaffen, um Verbindungen zwischen Menschen, Ländern und Nationen zu ermöglichen. Der Zug, der Telegraf, das Radio und das Telefon verbanden weit entfernte Menschen miteinander, und das Internet machte jeden leicht verfügbar. Diese Tendenz zur Verbindung machte die Welt kleiner und zugänglicher.

Die Evolutionsbiologin und Zukunftsforscherin  Dr. Elisabet Sahtouris beschreibt, wie die Evolution die Natur in die Vielfalt und Individualisierung drängt, was jedes Mal zu Konflikten führt, die dann durch Zusammenarbeit und die Herstellung von Verbindungen auf einer fortgeschritteneren Ebene gelöst werden. Dementsprechend ist der Prozess, durch den die Welt zu einem kleinen globalen Dorf geworden ist, kein Zufall: Er ist eine natürliche Stufe in der Evolution der Zivilisation hin zu einer größeren Form der Verbindung.

Kabbalisten beschreiben diesen Entwicklungsprozess als ein Naturgesetz, als eine allgemeine Kraft, die im System der Natur wirkt und es durch die Schaffung von weiter fortgeschrittenen Verbindungen und Netzen stärker vernetzt.

In der speziellen Sprache des  Sohar, im Teil Toldot (Generationen), wird dieser Prozess wie folgt ausgedrückt: „So wie sich der Körper des Menschen in Organe teilt und diese alle Grad über Grad stehen, eines auf dem anderen errichtet und alle ein Körper sind, so ist auch die Welt, d.h. alle Schöpfungen in der Welt sind viele Organe, die eines auf dem anderen stehen, und sie sind alle ein Körper. Und wenn sie alle korrigiert werden, werden sie tatsächlich ein Körper sein“.

Immer mehr Wissenschaftler sprechen heute von der Welt als einer Art „Superorganismus“ und betrachten sie als eine einzige zusammenhängende Einheit. Die gegenseitige Verantwortung, die durch das Coronavirus beleuchtet wird, macht die Existenz dieses Superorganismus offensichtlich. Alle Teile der Natur, einschließlich des Menschen, sind durch unzählige Beziehungen miteinander verbunden.

Die Welt hat sich verändert. Von einer individualistischen Welt, in der jeder isoliert von den anderen handelt, sind wir zu einer globalen und integralen Welt übergegangen, in der wir alle gesundheitlich, ökologisch, wirtschaftlich, politisch und sozial miteinander verbunden sind.

Global bedeutet ein  – Ganzes. Integral bedeutet miteinander verbunden, in der alle Teile ausnahmslos voneinander abhängig sind. Obwohl wir unseren globalen und integralen Zustand noch zu verdauen haben, ändert das nichts an der Tatsache, dass wir in diesem System leben.

Alles in der Natur ist miteinander verbunden. Die Tiefe dieser Verbindung wird sich mehr und mehr zeigen, wenn wir unsere Forschung über das gesamte System der Natur durch die Weisheit der Kabbala fortsetzen. Ein nachhaltiges Leben in einem solchen System, in dem sich das Netz der Verbindung immer enger knüpft, erfordert eine Änderung unseres Denkens und Verhaltens.    

Das Coronavirus verändert die Realität, Teil 10


Was es braucht, um das Coronavirus zu besiegen

Frage: Sehen Sie als Kabbalist die Schläge, die uns erwarten, ich meine die zehn ägyptischen Plagen, als zehn Schläge auf den Egoismus der gesamten Menschheit? Was liegt vor uns?

Antwort: Wir müssen nicht alle zehn Hiebe durchmachen. Wir haben sie bereits in der Vergangenheit durchlebt, und daher können sie heute nicht mehr so stark sein wie damals in Ägypten.

Wir brauchen nur ein paar ernsthafte Hinweise, um wie ein Esel gestoßen zu werden, der mit einem harten Knüppel angestoßen wird, damit es vorwärts geht. Wir brauchen diesen Anreiz, um richtig voranzukommen.

Ich hoffe, dass vielleicht dieser Virus zusätzlich zu unseren Erklärungen ausreichen wird. Es ist durchaus möglich, dass die Menschheit bereits in gewisser Weise die richtigen Schlussfolgerungen ziehen kann.

Hier hängt viel von den Regierungen ab. Sie sind die ersten, die anfangen, ernsthaft darüber nachzudenken, denn das Virus betrifft die gesamte Wirtschaft.

Frage: Welchen Rat würden Sie den Regierungen geben?

Antwort: Ich würde ihnen raten, klüger zu werden und zu verstehen, dass die Entwicklung der Menschheit nicht in ihren Händen liegt; deshalb sollten sie auf das hören, was die Kabbalisten sagen.

Frage: Was ist mit den Menschen, die jetzt zu Hause in Isolation sitzen? Was sollen sie tun?

Antwort: Ich wünsche den Menschen, dass sie verstehen, dass positive Beziehungen die beste, sicherste und einzige Medizin sind, die uns zu Güte und Wohlbefinden führen kann.

Frage: Mit anderen Worten sollten die Menschen, die zu Hause sind, einfach verstehen, dass der Plan für die Entwicklung der Natur in den richtigen Verbindungen zwischen uns liegt. Es ist die Natur, die auf allen Ebenen Probleme und Katastrophen verursacht. Und von uns allen ist lediglich eine wechselseitige Reaktion erforderlich. Wenn es eine Reaktion gibt, nehmen die Probleme ab; gibt es keine, nehmen die Probleme und der Druck zu. Habe ich das richtig verstanden?

Antwort: Ja. Wir müssen uns nur näher kommen, in unseren Gefühlen, auf eine gute Art und Weise, und das ist alles. Viel Glück für uns alle dabei!

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Der Tag nach dem Coronavirus – Kapitel 3. – Warum?


Warum?

Während wir zu Hause eingesperrt waren, begannen in den sozialen Medien verschiedene Theorien über die Ursache des Virus zu zirkulieren: von der Zerstörung der Natur durch die Menschheit bis hin zu Menschen, die gegen Gott sündigen. Weltweit suchten die Menschen nach einer Erklärung für die Ursache dieses lähmenden Phänomens, das uns völlig unvorbereitet traf.

Die Frage nach dem Grund für die Entstehung des Coronavirus gibt Anlass für viele Erklärungsmodelle; man kann sie auch leicht als philosophisch, mystisch oder religiös abtun -, denn Pandemien sind nichts Neues. Zum Beispiel löschte die Spanische Grippe von 1918 und viele andere Pandemien im Laufe der Geschichte ganze Landstriche aus. Wenn wir jedoch die Situation mit dem Verständnis für die Naturgesetze betrachten, wie sie von der Weisheit der Kabbala beschrieben werden, dann können wir anders über diese derzeit schwierige Situation nachdenken.

Nach der Kabbala, die die Entstehung und Entwicklung von Individuen, Gesellschaften, der Menschheit und der Natur als Ganzes erforscht, ist das System der menschlichen Interdependenz der entscheidende Faktor hinter jedem Problem, sei es gesundheitlicher, emotionaler, sozialer, wirtschaftlicher oder ökologischer Natur.

Wir könnten zwar die Ursachen für den Ausbruch des Coronavirus durch eine Untersuchung auf biologischer Ebene ermitteln, aber wir würden immer feststellen, dass sich alles Geschehende auf eine tiefere Eben zurückführen lässt.

Das Coronavirus ist wie ein Puzzle-Stein. Die Lösung dieses Rätsels bedeutet nichts Geringeres als eine Einladung zur nächsten Stufe der menschlichen Evolution aufzusteigen.